GN-live: Oktober 2021

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Freizeit & Kultur in der Region | www.gn-live.de

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ANNETT LOUISAN Sängerin mit Band in Neuenhaus

YARED DIBABA Entertainer singt auf Platt in der Alten Weberei

WOLFGANG TREPPER Kabarettist poltert in Nordhorn drauflos

TOBIAS KRUTZ Instrumentenbauer in Brandlecht


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Bad Bentheim Petra Kennepohl Wilhelmstr. 7 Tel. 05922 2597

Emlichheim Alfred Toomsen Bahnhofstr. 11 Tel. 05943 1585

Neuenhaus Heinz-Bernd Voet e. K. Lager Str. 9 Tel. 05941 8722

Nordhorn Elbert & Poll OHG Joachim Elbert Neuenhauser Str. 76-78 Tel. 05921 82600

Nordhorn Elbert & Poll OHG Christoph Poll Neuenhauser Str. 76-78 Tel. 05921 82600

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Nordhorn Christian Schwarzer Lingener Str. 35 Tel. 05921 7265799

Schüttorf Stefan Nyhuis Eschenstr. 5 Tel. 05923 2544

Uelsen Stiepel & Hollmann GmbH Jörg Stiepel Itterbecker Str. 14 Tel. 05942 93190

Uelsen Stiepel & Hollmann GmbH Friedbert Hollmann Itterbecker Str. 14 Tel. 05942 93190

Wietmarschen-Lohne Frank Menger Hauptstr. 36 Tel. 05908 342


Liebe Leserinnen und Leser,

Annett Louisan, die Sängerin mit der „feenhaften Stimme“, wie ihre Agentur schreibt, kommt mit ihrer fünfköpfigen Band nach Neuenhaus. Entertainer Yared Dibaba und „Die Schlickrutscher“ singen in Nordhorn auf Platt. In der Grafschafter Kreisstadt kann man sich ferner auf den Gitarristen „Ozzy“ freuen, der zum Ensemble von Ruhrpott-Komiker Herbert Knebel gehört. In Emlichheim wird die Tradition der Folkkonzerte fortgesetzt. Spaß ist garantiert bei Kabarett und Comedy. Der vom Fernsehen bestens bekannte Wüterich Wolfgang Trepper macht ebenso Station in

Nordhorn wie der Komiker Christian Schulte-Loh. In Schüttorf treibt Comedian Sascha Korf seine Späße. Ernst wird es dagegen, wenn Kriminalpsychologin und Autorin Lydia Benecke ihre Lesung hält. Ihr Thema sind psychopathische Menschen. Einen Einblick in die Kunst des Instrumentenbaus gewährte GN-live der Geigen- und Cellobauer Tobias Krutz. Der gebürtige Pfälzer baut feine Instrumente in seinen Werkstätten in Brandlecht und Düsseldorf. Viel Freude auch bei dieser Lektüre.

Foto: W. Westdörp

in München gibt es wieder kein Oktoberfest und in Nordhorn wird es ebenfalls nichts mit dem nach diesem Herbstmonat benannten Stadtfest. Auch wenn es keinen gleichwertigen Ersatz gibt oder geben kann in diesen Zeiten, so hat der Oktober doch eine ganze Menge an Unterhaltung zu bieten. Aus Funk und Fernsehen bekannte Bühnenakteure geben ihre künstlerische Visitenkarte ab.

Ihr Peter Zeiser

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09

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INHALT Fotos: dpa

09 Alte Weberei präsentiert

15 Kulturelle Bildung im

05 Annett Louisan auf

10 Komiker Schulte-Loh treibt

16 Hauswinkelspinnen:

06 Multitalent Yared Dibaba

10 Kriminalpsychologin Benecke

17 Neuer Gedichtband

06 Gitarrist Florian Lohoff spielt

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18 „Hawerkamp 31“ prägte

07

12 Städtische Galerie

19 Niederländisch-deutscher

13 Zeitgenössische Grafik in Rheine

20 Tobias Krutz baut in

Veranstaltungen Neuenhauser Schulbühne mit Band in Nordhorn in der Alten Weberei

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Irische Band „Goitse“ kommt nach Emlichheim Bands aus dem Münsterland rocken im Komplex

Kabarettist Trepper

seine Späße in Nordhorn

liest in der Alten Weberei

Komiker Sascha Korf unterhält auf Komplex-Bühne präsentiert Künstler Koch und Borken

08 Herbert Knebels Gitarrist – mit „Flex Ensemble“

09 Nordhorner Theater zeigt romantische Komödie

Harmlose Krabbler

von Neo Overstreet

deutsche Techno-Szene

Kurzfilm feiert Premiere

Brandlecht Musikinstrumente

23 Hohe Fetthennen:

Ozzy & Band in Nordhorn

08 Klassik im NINO-Hochbau

Kloster Gravenhorst

Anspruchslose Stauden

Magazin 14 Monat Oktober – Zeit für Weinlese und Revolution

24 Welche Filme im Oktober in die Kinos kommen

26 Vorschau auf die NovemberAusgabe von GN-live

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MUSIK

Stimme des deutschen Chansons Annett Louisan gastiert in Neuenhaus. Vor einem Jahr hat die Chanteuse ihr letztes Studioalbum veröffentlicht, ausschließlich mit Coverversionen. Annett Louisan, Card 1977 in der DDR 2 ,50 € Rabatt geborene Sängerin, ist die Stimme des deutschsprachigen Chansons. Zahlreiche Gold- und Platin-Alben stehen für sich. Bis heute hat die WahlHamburgerin weit mehr als eine Million Tonträger verkauft. Ebenso viele Menschen haben ihr auf ihren Tourneen zugehört. Im Jahr 2004 erreichte die junge Künstlerin Popularität. Mit dem von Frank Ramond geschriebenen Song „Das Spiel“ begeisterte sie viele. Ihr erstes Album „Bohème“ avancierte zu einem der am schnellsten verkauften Debütalben der deutschen Musikindustrie. Nur sechs Wochen nach der Veröffentlichung wurde es mit Gold ausgezeichnet, drei Wochen später erreichte es den Platinstatus. In der Folge tourte die Sängerin Annett Louisan quer durch Deutschland und gab dabei in 25 Städten ausverkaufte Konzerte. Vor einiger Zeit hat Annett angefangen, alles neu zu sortieren. Am Anfang stand die Geschichte von Trennungen. Vom alten Management, von den Produzenten, CoSchreibern, mit denen sie jahrelange erfolgreich gearbeitet hatte.

Sängerin Annett Louisan ist erfolgreich mit ihrer Melange aus Pop und Chansons.

lichte „Berlin, Kapstadt, Prag“ besteht es ausschließlich aus Coverversionen. Der Unterschied: Wo Annett Louisan damals auf

Deutsch sang, ist „Kitsch“ ein Album, das zum ersten Mal in ihrer Karriere auch englischsprachige Songs beinhaltet.

„Kitsch“ ist das neunte Studioalbum der Sängerin Nach dem Album „Kleine, große Liebe“, auf dem sie persönlich wie nie zuvor war und mit dem sie auch auf die große Konzertbühne zurückgekehrt ist, hat sie im August des vergangenen Jahres ihr neuntes Studioalbum veröffentlicht. Es trägt den Titel „Kitsch“. Wie schon das 2016 veröffent-

Annett Louisan stand 2020 bei der Fernsehgala „Goldene Henne“ auf der Bühne. Foto: dpa

Foto: Christoph Koestlin

„Annett Louisan hat mit ihrer feenhaften Stimme einen neuen Ton in die deutschsprachige Musikszene gebracht ... Die Chanteuse besticht mit unverwechselbarem Sound und nachdenklichen, berührenden Texten“, schreibt ihre Konzertagentur. Auf der großen Live-Bühne bekommt Annett Louisan Unterstützung von ihrer fünfköpfigen Band. Am 8. Oktober ist sie in Neuenhaus live zu erleben.

Freitag, 8. Oktober, 20 Uhr, Aula des Schulzentrums Neuenhaus

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MUSIK

Richtiges Kuddelmuddel Yared Dibaba & Die Schlickrutscher singen „op Platt“. Yared Dibaba und Card „Die Schlickrut2 ,00 € Rabatt scher“ kommen am 9. Oktober in die Alte Weberei und haben ihr neues Album „Kuddelmuddel“ im Gepäck. Kuddelmuddel – ist das nicht ein schönes Wort? Allein wenn man es ausspricht, zaubert es einem ein Lächeln ins Gesicht. Kuddelmuddel steht für Vielfalt oder Tickets unter www.gn-ticket.de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

wie man auf Englisch sagt für diversity. „Aber wer schnackt hier schon Englisch? Wir schnacken und singen op Platt!“, lautet das Motto der Band. Yared Dibaba & Die Schlickrutscher haben mit ihrem ersten Album „Land in Sicht“ bereits bewiesen, dass sich Platt in dieser Form bestens hören lassen kann. Mit „Kuddelmuddel“ geht es in diese Richtung weiter. Platt, norddeutsch und absolut tanzbar ist das neue Album der Band. Es verbindet nordische Klänge mit Funk, dessen afroamerikanischen Wurzeln dem Album ein ganz beson-

Multitalent Yared Dibaba kommt mit der Band „Die Schlickrutscher“ in die Alte Weberei. Der Moderator und Schauspieler singt dann Lieder der neuen CD „Kuddelmuddel“ auf Platt.

deres Flair geben. Sozusagen Shanty trifft Rhythm & Soul.

Foto: dpa

9. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

In keiner Schublade Florian Lohoff und Band spielen Rock, Funk, Blues und Soul Florian Lohoff und Card seine Band sind 1 , 50 € Rabatt kreative Freigeister, die sich in den Schubladen Rock, Funk, Blues und Soul auskennen wie in ihrem eigenen Zuhause und doch in keiner Schublade länger als notwendig verweilen. Sie spielen mit den besten Elementen und sind wagemutig genug, einen hochbrisanten, brodelnden Cocktail aus den Tickets unter www.gn-ticket.de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

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Einflüssen der alten Klassiker zu brauen, den sie für die Gegenwart und die Zukunft konservieren. Jimi Hendrix, James Brown, Sly Stone, Warren Haynes, irgendwo sicher auch Lenny Kravitz und frischere Stars wie Joe Bonamassa, diese pulsierende, lebendige Musik ist Grundlage des Stils, den sich Florian Lohoff auf die Fahne geschrieben hat. Er hat mit Größen wie Henrik Freischlader und Walter Trout als deren Gast gerockt und beim renommierten Guitar Heroes Festival in Joldelund auf der Bühne gestanden. Das perfekte Zusammenspiel der eigenen Band selbst bei relativ freifor-

Florian Lohoff spielte schon auf großen Gitarren-Festivals.

matigen Improvisationen ist da nur noch das Sahnehäubchen auf dem Klangkuchen. Mittlerweile hat die Band drei Alben eingespielt.

Foto: privat

16. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn


Typisch irische Musik „Goitse“ ist eine mehrfach preisgekrönte Band, die auch eigene Kompositionen spielt.

Die irische Band Goitse gastiert am 8. Oktober in Emlichheim.

Goitse ist eine gälische Begrüßung und bedeutet so viel wie „Komm her“. Außerdem steht der Name für das mehrfach preisgekrönte Quintett „Goitse“, das im brandheißen Kreativtiegel der Irish World Academy von Limerick geschmiedet wurde. Den Grundstein für diese wunderbare Musik legen der Welt- und allirische Bodhrán (irische Handtrommel) Champion Colm Phelan und Conal O´Kane, der als einer der besten Gitarristen seiner Generation gilt. Die packende RhythmusSektion setzt einen kraftvollen Antrieb für die Musik, während die

süße charismatische Stimme von Àine McGeeney das Publikum in den Song hineinzieht. Mit dabei ebenso Alan Ried, Banjo und Todgh O´Meachair, Akkordeon, Piano. „Der unverwechselbare Klang ihrer Musik liegt in der Qualität ihrer eigenen Kompositionen, durchsetzt mit traditionellen Melodien aus dem In- und Ausland, die jeden Auftritt einzigartig machen“, wie es das Irish Music Magazine benennt.

Freitag, 8. Oktober, 20 Uhr, Aula Schulzentrum, Emlichheim

Zikamunda kehrt mit Doppelkonzert zurück Zwei Bands aus dem Münsterland geben im Komplex richtig Gas. Coronabedingt ist das Konzert ausschließlich bestuhlt. Zikadumda, die Konzertinitiative des UJZ Komplex in Schüttorf, veranstaltet das erste Konzert seit eineinhalb Jahren. Coronabedingt findet es als Sitzkonzert statt. Zwei Acts werden die Bühne rocken. Als Headliner spielen „Memories of Fake“ und Support sind „Chronicle of the Crowd“. Wer sich seit über 18 Jahren jenseits und im Umkreis der münsterschen Grenze bewegt, weiß bereits in Musikerkreisen, wer hinter dem Kürzel „MoFa“ steht und vor allem, was man bekommt, wenn man sich ein Konzert der vier Ochtruper Alternativepunkrocker von

„Memories of Fake“ anschaut. Seit Jahren füllen die Jungs aus dem Münsterland die Spelunken Nordrhein-Westfalens. Vor 16 Jahren, als „Chronicle of the Crowd“ in Ochtrup gegründet, nun mit „The Tuesday Gang“ fusioniert als „Chronicle of the Crowd and the Tuesday Gang“, ist eine herausragende Band mit breitem musikalischem Background.

Samstag, 9. Oktober, 20 Uhr, Komplex, Schüttorf

Memories of Fake kommen nach Schüttorf.

Foto: privat

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MUSIK

Ozzy - and Friends Viele kennen ihn als festes Ensemblemitglied bei Herbert Knebels Affentheater. Die Perücke mit Card dem Seitenschei2 ,00 € Rabatt tel ist sein Markenzeichen. Jahrgang 1962, geboren und aufgewachsen in Leer, Ostfriesland, wohnt er seit 1984 im Ruhrgebiet, oder genauer in Duisburg-Neudorf, „da wo der Bär steppt, also nicht weit vom Duisburger Zoo“ (Zitat Knebel). Wer mehr wissen und hören will über Tickets unter www.gn-ticket.de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

das musikalische Schaffen der Person hinter der Bühnenfigur „Ozzy“ hat nun dazu die Gelegenheit. Die Perücke bleibt allerdings im Koffer. Auf dem Programm stehen neben Stücken seiner neuen Gitarren-CD „Black Cow From Hell“ eine ganze Reihe von Lieblingsstücken des Wahl-Duisburgers. Ob rein instrumental oder mit Gesang, ob solo oder auch verstärkt durch seine Mitmusiker Peter Deinum (Kontrabass, E-Bass), Stefan Lammert (Schlagzeug) und Lothar van Staa (Saxofon) wird ein Bogen geschlagen von Blues, Folk, Picking bis zum Jazz. Zum Einsatz kommen akusti-

Ozzy mit Peter Deinum (Kontrabass, E-Bass), Stefan Lammert (Schlagzeug) und Lothar van Staa (Saxofon).

sche und elektrische Gitarren und die „Flachgitarren“ (Lapsteel).

Foto: Luise Jacobi

8. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

„Flex Ensemble“ wieder in Nordhorn „Suite Divertissement“ von Alexandre Tansman und das Klavierquartett Es-Dur op. 87 von Antonín Dvorák stehen auf dem Programm. Im Rahmen der Card Pro-Nota-KonVORTEIL zertreihe gastiert das „Flex Ensemble“, das schon 2013 und 2016 die Zuhörer in Nordhorn begeisterte, im NINO-Hochbau. Kana Sugimura (Violine), Anna Szulc-Kapala (Viola), Martha Bijlsma (Cello) und Johannes Nies (Klavier) bringen die „Suite Divertissement“ von Alexandre Tansman und das Klavierquartett Es-Dur op. 87 von Antonín Dvorák zur Aufführung. Das „Flex Ensemble“ ist Gründer und künstlerischer Leiter des seit 2014 jährlich stattfindenden Chamber Music Festes Rheinhessen. Seit

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der Konzertsaison 2016 / 2017 organisiert es seine eigene Konzertreihe unter dem Motto „imPULS“ in Hannover. Mit internationalen Auszeichnungen hat sich das Quartett kurz nach seiner Gründung im Jahr 2012 als eines der dynamischsten Ensembles seiner Generation etabliert. Karten sind beim VVV Nordhorn erhältlich. Es gilt für das rund einstündige Konzert bei reduziertem Platzangebot die 3G-Regel (Nachweispflicht).

9. Oktober, 20 Uhr, Manz-Saal, NINO-Hochbau, Nordhorn

Mit vielen Preisen dekoriert ist das „Flex Ensemble“, das im Manz-Saal des NINOHochbaus gastiert.

Foto: Specjal


BÜHNE

„SMS für Dich“ Romantische Komödie nach dem Roman von Sofie Cramer jetzt auf der Theaterbühne. „Was ich dir noch sagen will...“ Nach einem heftigen Streit verschwindet Claras Freund ohne ein Wort. Kurz darauf erfährt sie, dass Ben auf tragische Weise ums Leben gekommen ist. Dabei hatte er ihr erst vor wenigen Wochen einen Heiratsantrag gemacht! Clara ist am Boden zerstört. Erst als sie vor Sehnsucht beginnt, Ben täglich eine SMS zu schreiben, findet sie allmählich wieder Halt. Schließlich hat sie jahrelang alle Gedanken und Gefühle mit ihm geteilt. Die Nachrichten an Ben geben ihr das Gefühl, noch mit ihm verbunden zu sein. Doch plötzlich er-

hält sie sogar Antworten… Was Clara bis dahin nicht weiß: Bens Nummer wurde inzwischen neu vergeben. Und so landen ihre Nachrichten nicht im Jenseits, sondern bei Dauersingle und Wirtschaftsjournalist Sven. Obwohl er für Romantik eigentlich so gar nichts übrig hat, berühren ihn die Nachrichten so sehr, dass er sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Absenderin macht ... Arbeitskollegin Hilke hilft ihm mit ihren Verkupplungsversuchen auf die Sprünge und auch Claras beste Freundin Katja unterstützt mit Leibeskräften.

Das Ensemble der Komödie am Altstadtmarkt verspricht einen gefühlvollen, lustigen und unterhaltsamen Abend.

Mehr soll nicht über die auch durch den gleichnamigen Film mit Karolin Herfurth bekannt gewordene romantische Komödie verraten werden, außer dass es höchstwahrscheinlich gut ausgehen wird. Gespielt wird das Stück erstmals

Foto: O. Vosshage

auf Tour von der Komödie am Altstadtmarkt mit Sitz in Braunschweig.

6. Oktober, 20 Uhr, Konzertund Theatersaal Nordhorn

Ein feiner Wüterich Keiner eskaliert so unterhaltsam und lustig auf der Bühne wie Wolfgang Trepper. Wenn der bekannte Kabarettist Wolfgang Trepper loslegt, gibt es kein Halten mehr: Er poltert und regt sich auf, analysiert Politiker und Fernsehmoderatoren, Serien und Fußballdramen – und natür-

Alle kriegen ihr Fett weg lich Schlagertexte. Für sein Publikum hat er sich wieder stundenlang vor die Glotze gesetzt, um einen schnellen Überblick zu geben, was man alles nicht sehen muss. So kriegen alle ihr Fett weg und ordentlich den Marsch ge-

blasen, die es sich verdient haben – an Typen und Themen mangelt es da nicht. Neben seiner brachialen Art kann Wolfgang Trepper aber auch die ganz leisen Töne. So erlebt der Besucher alles: Weinen vor Freude und Weinen vor Besinnlichkeit.

20. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

Wolfgang Trepper, ein sensibles Rauhbein.

Foto: Alte Weberei

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BÜHNE

Deutsch, aber lustig Christian Schulte-Loh hat als Komiker auch in England Erfolg. Christian SchulteCard Loh ist „deutsch, 2 ,00 € Rabatt aber lustig“ (Der Spiegel). In England seit Jahren als Komiker erfolgreich, ist er mittlerweile auch regelmäßiger Gast im deutschen Fernsehen (unter anderem „Genial daneben“, „Markus Lanz“, „Mitternachtsspitzen“, „Quatsch Comedy Club“, „Maybrit Illner“). Geprägt durch die Londoner Schule ist seine

„Halleluja! Ich bin der König von England“, sagt der Comedian Christian SchulteLoh über sich.

Foto: Alte Weberei

Tickets unter www.gn-ticket.de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

Comedy entsprechend schlagfertig, schnell und kugelsicher. In seinem deutschen Programm erzählt er von seinem turbulenten Aufstieg als „German Comedian“ im vom Brexit gespaltenen Mutterland des Humors. Dabei geht er den großen und kleinen Fragen des Lebens nach: Was bedeutet Herkunft? Kennt man auch im Ausland Wörter wie Sättigungsbeilage oder Übergangsjacke? Und sind Deutsche am Ende vielleicht doch lustiger als Briten?

21. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

Psychologie des Bösen Wissenswertes über Mörder, brutale Vergewaltiger, Profikiller oder Psychopathen Ist Hannibal Lecter tatsächlich der Prototyp eines Psychopathen? Haben alle Psychopathen das Bedürfnis, andere Menschen zu töten? Wie stellt die Kriminalpsychologie fest, ob ein Mensch psychopathisch ist? Wie entsteht eine psychopathische Persönlichkeit? Wie gelingt es manchen psychopathischen Serienmördern, über Jahrzehnte als liebevolle Familienväter und freundliche Nachbarn ein unauffälliges Leben zu führen? Warum werden nicht alle Psychopathen kriminell? Wie viel vom „Bösen“ steckt auch in „normalen“ Menschen?

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Der Vortrag „Die Psychologie des Bösen“ der Kriminalpsychologin und Autorin Lydia Benecke („Psychopathinnen“, „Sadisten“ und „Auf dünnem Eis“) beleuchtet die Gefühlsund Gedankenwelten psychopathischer Menschen – sowohl jener, die mit erschreckenden Verbrechen Schlagzeilen machten, als auch jener, die ohne kriminelle Handlungen durchs Leben kommen und mitten unter uns sind. Diesen und anderen Fragen geht Lydia Benecke in Ihrem Vortrag nach. Sie rekonstruiert grausame Verbrechen, erzählt von echten Fällen aus ihrer eigenen Praxis und

Die Kriminalpsychologin und Autorin Lydia Benecke befasst sich mit psychopathischen Menschen.

wirft die hoch spannende Frage auf: Wie viel davon steckt in jedem von uns? Eine spannende Reise in die Welt der Kriminalpsychologie.

Foto: Manfred Esser

17. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn


Voller Körpereinsatz Als „Deutschlands lustigster Spontanitätsexperte“ wird Sascha Korf angekündigt. Nach seinem Erfolgsprogramm „Aus der Hüfte, fertig, los!“ legt Sascha Korf nach mit „...denn er weiß nicht, was er tut.“ Der Vollblutcomedian und interaktive Kabarettist erzählt mit vollstem Körpereinsatz aus seinem Leben und ist dabei auf der Suche nach dem ultimativen Glück. Natürlich stellt sich die Frage, was ist eigentlich Glück? Für die eiTickets unter www.gn-ticket.de und in Nordhorn beim Reisebüro Richters, Thalia und den GN.

nen ist es der Sechser im Lotto, für die andern ein freier Parkplatz in der Innenstadt. Alle sind auf der Suche nach Erfüllung; und damit Sascha Korf bei der Findung helfen kann, lernt er seine Zuschauer kennen, um Ereignisse auf der Bühne nachzuspielen. Wild und rasant, aber immer sympathisch bindet Sascha Korf alle Menschen im Saal in seine Show mit ein. Aber Sascha wäre nicht der Tausendsassa, den man kennt, hätte er sich nicht auch selbst in die aberwitzigsten Situationen begeben, von denen es zu berichten gilt. Erle-

Situationskomik ist garantiert beim Auftritt von Sascha Korf.

ben Sie was passiert, wenn Sascha in einem Nobel-Restaurant den Kellner für einen Pantomimen hält, wenn er beim Waldbaden sämtliche heimischen Tiere in den Wahnsinn treibt, oder wenn er zu einer Yogastunde geht und beim „herabschauenden Hund“ mit einer Taube kollidiert. Und wie das Leben selbst,

DRK-Zentrum Im Dorf 2

15.30-20.00 Uhr

Lohne

Di. 05. Okt.

Grundschule Hauptstraße 55

16.00-20.00 Uhr

Nordhorn

Mo. 11. Okt.

Alte Weberei Vechteaue 2

15.00-20.00 Uhr

7. Oktober, 20 Uhr, Komplex, Schüttorf

Di. 12. Okt.

Bad Bentheim

Do. 14. Okt.

Lage

Mo. 18. Okt.

DRK-Zentrum Bentheimer Straße 81

Do. 30. Sept.

weiß niemand so genau, was passieren wird. Am wenigsten Sascha Korf selbst, denn „...er weiß nicht, was er tut.“ Es besteht vor Ort die 3G-Regel.

Georgsdorf

ev. Gemeindehaus Jan-Jacobs-Straße 3

Hoogstede

Foto: dpa

16.00-20.00 Uhr

15.00-20.00 Uhr

Dorfgemeinschaftshaus Am Sportplatz 2

16.00-20.00 Uhr

Uelsen

Do. 18. Okt.

Itterbeck

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Oberschule Uelsen Hardinger Weg 6 Bürgerzentrum Nordker Esch

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AUSSTELLUNG

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Kunst, die fordert

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Schutt + Asche Tour

DER BESONDERE KONZERTABEND Julia Hermanski Sonntag, 12. 12. 2021, 17 Uhr, Theater der Obergrafschaft, Schüttorf

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Samstag, 19. 3. 2022, 20.00 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

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Mut zur Lücke

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Freitag, 8. 10. 2021, 20 Uhr, EmslandArena, Lingen

Die Städtische Galerie Nordhorn zeigt Arbeiten des Berliner Künstlers Andreas Koch. Manchmal ist es besser, nach draußen zu gehen“ lautet der Titel der Einzelausstellung des Künstlers Andreas Koch in der Städtischen Galerie Nordhorn. Koch war 2020 mit dem Kunstpreis der Stadt Nordhorn ausgezeichnet worden. Koch, geboren 1970 in Stuttgart, lebt und arbeitet in Berlin. Er studierte bildende Kunst an der Universität der Künste in Berlin bei Dieter Appelt und Christiane Möbus und machte 1998 seinen Meisterschülerabschluss. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit ist Koch auch Buchgestalter und Herausgeber der Zeitschrift „von hundert“. Dr. Thomas Niemeyer, Leiter der Städtischen Galerie Nordhorn, beschreibt den Künstler und sein Werk: „Die Kunst von Andreas Koch bewegt sich in einem komplexen Geflecht von Bild, Raum und Mensch. Ausgangspunkt für seine Erkundungen ist häufig das persönliche Umfeld von Wohnung oder Atelier sowie umgebene Stadtteile. Doch was zunächst als

präzise Wiedergabe erscheint, offenbart häufig Täuschungen oder Widersprüche. Architekturen und städtebauliche Elemente werden stark vergrößert oder verkleinert, sodass der menschliche Maßstab nachhaltig irritiert wird. Fotografien und Videos erzeugen Perspektiven, die zwar denkbar erscheinen, jedoch in der Realität nicht möglich sind.“ Für die Ausstellung in Nordhorn konzentriert sich Andreas Koch auf eine Werkgruppe, die innerhalb seiner Arbeit seit Langem eine wichtige Rolle spielt. Die gezeigten Werke beschäftigen sich mit dem Motiv einer Wohnung in Ost-Berlin, in die Koch 1993 als junger Kunststudent einzog. Die Ausstellung umfasst verschiedene Techniken – von Bleistiftzeichnungen über großformatige Fotografien bis hin zu Skulptur und Video.

Bis 21. November, Städtische Galerie Nordhorn

MAX GIESINGER

Irgendwann ist jetzt Tour 2022 Mittwoch, 20. 4. 2022, 20.00 Uhr, Ringlokschuppen, Bielefeld

Vorverkauf: Grafschafter Nachrichten Coesfelder Hof 2 · Nordhorn Mo. – Fr. 8 – 13 Uhr

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Buchhandlung Thalia Hauptstraße 51 · Nordhorn Reisebüro Richters Bentheimer Straße 27 · Nordhorn

Andreas Koch: „Wohnzimmer“, 2008, C-Print auf Aludibond, 245 × 115 cm. Foto: Koch


AUSSTELLUNG

Druckgrafik-Festival „prINT – Das Grafikprojekt“ ist eine Kooperation zwischen der Druckvereinigung Bentlage, dem Kloster Bentlage und dem FARB Forum Altes Rathaus Borken. Zeitgenössische Druckgrafik gibt es beim Münsterland Festival in zwei Ausstellungen des Grafikprojektes prINT zu sehen, die am 10. Oktober (Sonntag) am Kloster Bentlage in Rheine und am 14. Oktober (Donnerstag) im FARB Forum Altes Rathaus Borken eröffnet werden. Von der Idee bis zur Skizze auf dem Papier, übertragen auf einen Druckstock aus Holz, Metall, Karton, Linoleum oder Stein, im Ätzbad durch angriffslustige Säure verändert, durch vielschichtige Farbaufträge vertieft oder in Kombination mit Collagen erweitert – die Druckgrafik war und ist ein spannendes Feld. Das Grafikprojekt prINT als Teil des Münsterland Festivals gibt erneut zwei Künstlerinnen und zwei Künstlern aus dem Gastland Österreich (allesamt zurzeit in Wien lebend) die Chance, ihre Druckkunst zu präsentieren. Neben Arbeiten, die in den vergangenen Jahren entstanden sind, werden auch druckfrische Exemplare gezeigt, die die Kunstschaffenden während ihres zweiwöchigen Arbeitsaufenthalts Anfang September in den Werkstätten der Druck-

Gruppenfoto der Künstlerinnen und Künstler: (von links) Dominik Pfeffer, Karina Kwapil, Gregor Fuchs und Henriette Leinfellner stellen im Kloster Bentlage ihre Druckgrafik aus.

vereinigung am Kloster Bentlage produziert haben. Zu den Künstlerinnen und Künstlern gehören: Henriette Leinfellner (1962), Karina Kwapil (1982), Gregor Fuchs (1996) und Dominik Pfeffer (1991). Ausstellungsbeginn in der Scheune am Kloster Bentlage

Foto: Münsterland Festival

(Bentlager Weg 130, 48432 Rheine) ist am 10. Oktober (Sonntag) um 11 Uhr. Im FARB Forum Altes Rathaus Borken (Markt 15, 46325 Borken) wird die Ausstellung am 14. Oktober (Donnerstag) um 19 Uhr eröffnet. Weitere Infos zu den Veranstaltungsorten gibt es auf

www.kloster-bentlage.de sowie auf www.farb.borken.de. Der Eintritt ist frei.

10. Oktober, Scheune des Klosters Bentlage, 14. Oktober, Forum Altes Rathaus Borken

vom 22. bis 26. Oktober 2021

N CH E I S E E R E L CKE HRG E I SP LE FA

E T F Ä

Dienstag, 26.10., 22.00 Uhr großes Brillant-Feuerwerk | SEITE 13


MAGAZIN

Zeit für Weinlese und Revolution Der Oktober ist geprägt vom einsetzenden Herbst und einschneidenden politischen Ereignissen. Mit dem Monat endet die Betrachtung der Monate in GN-live. L Text: A. Meistermann | Foto: Lenin-Museum, Tampere, Finnland

A

m 22. September hat der Herbst Einzug gehalten. Das Jahr neigt sich allmählich seinem Ende entgegen. Schon jetzt ein Ende finden die Monatsbetrachtungen durch GN-live, die im November vergangenen Jahres begonnen haben und auf die Besonderheiten jedes einzelnen von ihnen eingegangen sind. Nun also der Oktober. Zuallererst muss gesagt werden, dass er eigentlich missbräuchlich benannt wird. Schuld sind die alten Römer, die ihren achten Monat des Jahres, den mensis october (lat. octo = 8), eigentlich richtig benannt haben. Aber dann wurde er nach der julia-

„Tja, die alten Römer und ihre Nachlässigkeiten“ nischen Kalenderreform 4. v. Chr. an die zehnte Stelle verschoben und der Name einfach nicht geändert. Tja, die alten Römer und ihre Nachlässigkeiten. Dann wendet der Betrachter sich eben dem deutschen Kulturraum zu. Dort wird der Oktober unter anderem als Weinmonat bezeichnet. Dieser Name soll bereits von Kaiser Karl dem Großen im 8. Jahrhundert eingeführt worden sein und weist auf den Beginn der Weinlese und der weiteren Weinverarbeitung hin. Der altdeutsche Name lautet übrigens Gilbhart und setzt sich aus gilb für die Gelbverfärbung des Laubes und aus hart zusammen, das für das Wort viel steht. Allgemein wird er wegen des Beginns der Verfärbung häufig als Goldener Oktober bezeichnet. Wem

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Wladimir Iljitsch Lenin spricht anlässlich der Oktoberrevolution in Russland.

diese Ausführungen an dieser Stelle etwas zu banal erscheinen, dem kann recht gegeben werden, denn mit dem Oktober lassen sich nicht nur Weinlese und Laubverfärbung, sondern auch wichtige geschichtliche Ereignisse und dadurch ausgelöste politische Veränderungen verbinden.

„Wir beginnen jetzt mit dem Aufbau der sozialistischen Ordnung.“ Wladimir Iljitsch Lenin, Politiker

Nicht nur der, bei dem das Herz politisch links schlägt, wird sofort an die Oktoberrevolution im russischen Zarenreich denken. Was war damals aber eigentlich genau passiert? Zar Nikolaus II. hatte sein schon lange marodes und Stück für Stück erodierendes Land durch die Beteiligung am Ersten Weltkrieg in den endgültigen Abgrund gesteuert. Die Februar-Revolution 1917 führte

dann zu seinem Sturz. Im März erfolgte die erzwungene Abdankung, und eine provisorische Regierung, bestehend aus Vertretern des Großgrundbesitzes, des Kapitals und zu einem zunächst noch geringen Anteil der politischen Linken, ergriff die Hebel der Macht. Im Juli wurde Alexander Kerenskij zum Ministerpräsidenten ernannt. Zwei zentrale Fehler seiner Politik brachten ihn schnell um seine Karriere. Er sprach sich trotz Kriegsmüdigkeit für die Weiterführung des Krieges aus und nahm eine dringend erforderliche Agrarreform, die die wirtschaftliche Not der ärmeren Bevölkerung hätte lindern können, nicht in Angriff. Wasser auf die Mühlen der Bolschewiki, einer radikalen Minderheit innerhalb der Linken unter Führung von Wladimir Iljitsch Lenin. In Geheimverhandlungen der Revolutionäre mit der deutschen Reichsregierung wurden im Falle ei-

nes Sieges der Bolschewiki spätere Friedensgespräche (Frieden von Brest-Litowsk) vereinbart, und die Bolschewiki versprachen der ärmeren Bevölkerung Land. Auch gegen Widerstände seiner Partei rief Lenin im Oktober zur Revolution auf. Mit 12.000 Rotgardisten und 30.000 Soldaten übernahmen Lenin und seine Mitstreiter Ende Oktober das einstmals stolze Zarenreich.

Wechsel zum gregorianischen Kalender Eine neue Zeitrechnung hatte begonnen, 1918 zum Beispiel durch den von der kommunistischen Regierung vorgenommenen Wechsel vom julianischen zum gregorianischen Kalender, was zur Folge hatte, dass die Oktoberrevolution umdatiert werden musste. Aus dem 25. Oktober wurde der 7. November. Schon ein bisschen verwirrend oder?


Ein Kunsthaus im Kloster Es bedarf nicht immer weiter Strecken, um interessante Orte der Kunst zu entdecken. In Gravenhorst hat der Trägerverein neues Leben in das alte Gemäuer gebracht. L Text: A. Meistermann | Foto: DA

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nmitten einer schönen Landschaft mit liebevoll gepflegten Gärten, Wäldern und Wiesen befindet sich das Kloster Gravenhorst. Es wurde im 13. Jahrhundert von dem tecklenburgischen Ritter Konrad von Brochterbeck und seiner Frau Amalgarde von Budde als Zisterzienserinnenabtei in der Hörsteler Bauerschaft Gravenhorst gegründet. Nach der Auflösung des Klosters infolge der napoleonischen Kriege erlebte das Gebäudeensemble eine wechselvolle Geschichte mit zahlreichen Besitzerwechseln und unterschiedlichen Nutzungen.

Kloster wird Ort der Kunst Zuletzt war dort eine Champignonzucht untergebracht, ehe der Trägerverein Kloster Gravenhorst die Anlage 1986 kaufte. Ende der 1990er Jahre übernahm der Kreis Steinfurt das Kloster Gravenhorst als erbbauberechtigter Projektträger und bemühte sich in den Folgejahren um eine neue Nutzung des sanierungsbedürftigen Gebäudeensembles. Ein kulturelles Nutzungskonzept wurde im Rahmen des Strukturförderprogramms „Regionale 2004 links und rechts der Ems“ des Landes Nordrhein-Westfalen erstellt, das das notwendige Geld für die Instandsetzung in Aussicht stellte, sodass dort im Mai 2004 das DA, Kunsthaus Kloster Gravenhorst, seine Pforten öffnen konnte. Das Kunsthaus hat sich der kulturellen Bildung in den verschiedensten Formen verschrieben. Wichtig ist den Verantwortlichen der Dialog mit der Öffentlichkeit

Kunstaktion in den Gartenanlagen des Klosters Gravenhorst.

und die Einbeziehung des Klosterensembles in ihre Arbeit, zum Beispiel durch aktuelle Kunst im Wechselspiel mit alten Gemäuern. In einer Selbstbeschreibung heisst es: „Im DA lässt sich Kunst schaffen, Kunst gestalten, Kunst erfahren und Kunst kommunizieren. Künstler aus der Region wie aus aller Welt begegnen Kunstlaien, um gemeinsam Kunst zu produzieren. Ausstel-

„Im DA lässt sich Kunstschaffen, Kunst gestalten, Kunst erfahren ...“ Berit Gerd Andersen, DA-Leiterin

lungen, Workshops und Sommerateliers laden Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Mitdenken, Mitmachen und Miterleben ein. Feste, Konzerte, Lesungen und

Theateraufführungen lassen im DA Kultur erleben. Mit Gastkünstlern und mit dem Stipendiumsprogramm “Projektstipendium KunstKommunikation“, mit Ideenwerkstätten und offenen Kunstprojekten wird im DA erlebnis- und erfahrungsorientiert Kunst vermittelt. DA heißt Kunst – nicht als schmückendes Beiwerk, sondern als Forschung, experimentelles Spiel und kritischer Diskurs im gesellschaftlichen Kontext. DA ist aktuelle Kunst in alten Gemäuern: ein kommunikativer Treffpunkt für Kunstschaffende, Kunstfreunde und alle die es werden wollen!“ Als Alleinstellungsmerkmal weist das DA Kunsthaus auf das schon kurz erwähnte deutschlandweit einmalige Stipendiumsprogramm „KunstKommunikation“ hin: „Seit 2005 werden in diesem Rahmen

Kunstprojekte von international arbeitenden Künstlern durchgeführt, die sich nicht nur an ein spezifisches Kunstpublikum, sondern auch an eine breite regionale Öffentlichkeit wenden, die immer Teil der

Kunst und Leben künstlerischen Konzepte und Aktionen ist. Lebensnahe, oft auch polarisierende Themen bieten im DA und in der ganzen Region Anlass für künstlerische Aktionen und Interventionen. Kunst passiert oft dort, wo sie zunächst nicht vermutet wird: auf den Straßen, in Betrieben, Geschäften, Vereinen, auf den Bahnhöfen, in der Natur… überall dort, wo Menschen sind.“ Informationen im Internet auf www.da-kunsthaus.de.

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Ungebetene achtbeinige Gäste Eigentlich sind sie das ganze Jahr um den Häusern herum aktiv: die Hauswinkelspinnen. Dass diese Tiere im Herbst öfter zu sehen sind, liegt allerdings nicht daran, dass es ihnen draußen zu kalt wäre. Die achtbeinigen Krabbler haben jetzt Paarungszeit und die Männchen schwärmen aus auf der Suche nach einem Weibchen. Dabei gelangen die Spinnen auch gern mal in die Wohnungen und wenn es ihnen dort gefällt, lassen sie sich in einer dunklen Ecke nieder. Natürlich handelt es sich bei dieser Art von Spinne nicht um das attraktivste Tier, aber es ist harmlos. Ihr Biss zwickt ein wenig, vergiften können sie einen Menschen jedoch nicht. Foto: dpa

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Lyrik zum Dritten Der Schüttorfer Neo Overstreet legt neuen Gedichtband vor, der nicht von ungefähr das Thema des Alters anspricht.

er dritte Gedichtband des in Gelsenkirchen geborenen und seit diesem Jahr in Schüttorf lebenden Musikers und Lyrikers Neo Overstreet heißt „... aus alter Feder“. „Neos Gedichte sind alles, hart wie ’n Straßenecke und sanft wie die Lippen von Trude Herr“, sagte Heaven, Sänger der „Angefahrenen Schulkinder“, einmal über die Lyrik des Neu-Schüttorfers – und traf es auf den Punkt.

„Jeder Tag, er sei ein Anfang. / Nimm ihn an und kämpf dafür, / Du brauchst Mut für diesen Angang, / Öffne diese eine Tür“ – mit diesen Worten will Overstreet einen depressiven Menschen zur Umkehr aus einem Strudel niederschmetternder Gedankenspiralen bewegen. Ein zentrales Thema des Gedichtbandes ist die unerschöpfliche Liebe. Trotz mancher Enttäuschung („Mein liebes Mädchen sieh mich an, / Was immer Du auch glauben magst, / Ich glaubte nie so recht daran, / Dass das so

Empfindsamkeit ist geblieben

Bitter-süße Naturbetrachtungen

Mit jetzt 42 Jahren ist die große Empfindsamkeit in seinen Texten geblieben, sie kommt aber jetzt in einem gemäßigteren Ton zum Ausdruck. Von der Form her kommt er durch die Verwendung von Paar- und Kreuzreimen, von den Formulierungen her ohne Zweifel durch das Alter, in dem

ist wie Du mir sagst.“) und verletzten Gefühlen gibt es immer wieder Momente des absoluten Glücks: „Jeder Kuss so voller Leben, / Deine Hand so sanft und zart, / Niemand weiß was wir uns geben, / Momente nur für uns bewahrt.“ Abgerundet wird das neue, wirklich lesenswerte und auch äußerst ansprechend gestaltete Werk von Neo Overstreet durch melancholische, bitter-süße Naturbetrachtungen, die jeder, der aufmerksam durch die Welt läuft, kennt, spürt, erlebt hat, sie aber nicht in Worte zu fassen weiß oder vielleicht nur sie anders benennt.

L Text: A. Meistermann | Foto: W. Weßling

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„Dass du schon gehst, war mir nicht klar, / Bist aus dem Leben ausgebrochen, / Weil es zu dir zu grausam war.“

Neo Overstreet gewährt einen weiteren Blick in seine Seele.

Neo Overstreet, Dichter.

sich das Rohe etwas abgeschliffen hat, ohne dass die Worte zu gesetzt oder zu milde wirken. Im Text „Chaos im Kopf“ heißt es: „Und Worte die nie ausgesprochen, / Dass du schon gehst, war

mir nicht klar, / Bist aus dem Leben ausgebrochen, / Weil es zu dir zu grausam war.“ Neo Overstreet schreibt hier über seine Gedanken zum Tod eines geliebten Menschen, und der bittere Schmerz über den Verlust ist deutlich spür-

bar, hat aber einen reiferen Klang als in seinem Erstlingswerk. Viel öfter als Tod und Verzweiflung zieht sich allerdings die aufmunternde Begleitung von Menschen, deren Leben aus dem Tritt geraten ist, durch viele Gedichte.

I Neo Overstreet, „…aus alter Feder“, Books on demand, Norderstedt, ISBN 9783752640137

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Kulturoase „Hawerkamp 31“ Zu den Orten, die die deutsche Techno-Szene geprägt haben, gehört ein ehemaliges Fabrikgelände in Münster. Hier haben schon „Dr. Motte“ und „Westbam“ aufgelegt. L Text: A. Meistermann | Foto: Jager

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s war in der schönen spanischen Stadt Valencia, als ich meine erste Begegnung mit Techno-Musik hatte. Damals machte ich dort, es muss Anfang der 1990er Jahre gewesen sein, gemeinsam mit einem Freund Urlaub. Auf die Frage, wo denn was los sei, wurden wir in Richtung einer Restaurant-, Bar- und Disco-Meile direkt am Meer verwiesen – ausdrücklich versehen mit der Warnung, dass man dort wegen einer signifikant hohen Kriminalitätsrate (Diebstahl, Raub, Drogen etc.) besser vorsichtig sein solle. Abenteuerlustig und doch eher unvorsichtig, wie wir damals waren, machten wir uns direkt auf den Weg.

Techno in Valencia Und so wie es uns beschrieben wurde, war es auch. Bars, Diskotheken und Restaurants reihten sich aneinander, das Meer rauschte im Hintergrund und einige der Gestalten, die dort saßen oder gingen, vermittelten schon einen etwas befremdlichen Eindruck. Noch bis heute erinnere ich mich an eine Gruppe komplett schwarz gekleideter junger Männer, die mit wirren, flackernden und angstmachenden Blicken ihre Umgebung fixierten. Der Eindruck, dass sie wohl illegale Drogen zu sich genommen hatten, war nicht ganz falsch. Was noch auffiel, war die Polizeidichte, aber irgendjemand musste ja die braven Partygänger vor den bösen Buben schützen. Nachdem wir gut gegessen hatten, stürzten wir uns ins Getümmel

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Das Gelände in unmittelbarer Nähe zur Münsterlandhalle besticht durch seine besondere Atmosphäre.

und landeten, ohne es zu ahnen, in einer Technodisco. Die eher einfach strukturierte Musik war von einer hohen Beat-Dichte, Piano- oder Synthesizer-Loops und viel Bass gekennzeichnet, die Tanzbewegungen hatten zum Teil etwas Zuckendes an sich und die Menge schien wie in Trance zu sein. Ich war sofort „geflasht“, wie früher einmal gesagt wurde. Ich wollte davon einfach mehr, so groß war die Begeisterung über diesen für mich neuen Sound. Als ich später in Nordhorn einem anderen Freund davon berichtete, erhielt ich eine gute Nachricht. Er berichtete, dass es so etwas auch in Münster gebe. Weitere gute Nachrichten: Er mochte diese Musik auch und hatte ein Auto. So machten wir uns über die Autobahn auf den Weg in die westfälische Universitätsstadt, die abgesehen von den Studenten doch eher als Hort bürgerlicher Behaglichkeit mit pittoreskem Stadtkern bekannt war. In Münster angekommen, ging die Fahrt in Richtung Münsterland-

halle und von dort direkt in ein düsteres Industriegelände mit zum Teil äußerst abgewrackten Fabrikgebäuden. Auf dem Gelände einer ehemals international tätigen Baufirma hatten sich in Absprache mit der Konkursverwaltung Künstler, Kleinbetriebe und Klubs niedergelassen, die gegen Miete die Räumlichkeiten nutzen konnten. Wir steuerten zunächst die Sputnik-Halle an, in der Alternativ-Rock gespielt wurde. Die Techno-Jünger, so wussten es Insider, würden sich erst gegen 1 oder 2 Uhr nachts, manchmal auch später, einfinden. Das Zentrum dieser Musik war das „Fusion“. In den nebelgeschwängerten und zum Teil sehr dunklen Kellerräumen wiederholte sich das Geschehen, das ich zum ersten Mal in Valencia erlebte. Ich war wiederum begeistert von dieser Freude und Ekstase, die Techno auslösen konnte, und bin es geblieben. Neben dem „Fusion“ gibt es mit dem „Triptychon“ und der „Favela“ noch zwei weitere Clubs.

Inzwischen hat die Stadt Münster das Gelände erworben. Seit 2004 gibt es den Verein „Erhaltet den Hawerkamp“, der aktuell unter dem Namen „H 31 e. V.“ das Gelände in Selbstverwaltung bewirtschaftet und weiterentwickelt. Der mit der Stadt Münster geschlossene Überlassungsvertrag gilt bis 2025. Konzerte, Club-Festivals, Kunstausstellungen, Theater-Aufführungen in der alten Werkshalle B und das jährliche EdH-Festival ziehen tausende Besucher an.

Ein Besuchermagnet So wie der Hawerkamp ein Ort des öffentlichen Lebens ist, so ist er auch ein Ort der Arbeit. Mehr als 50 bildende Künstler sowie Drucker, Schneider, Fahrrad- und Autoschrauber, Handwerksbetriebe, Klubs und Konzertveranstalter, Architekten, Caterer, soziokulturelle Vereine, probende Bands und Theatergruppen sind auf dem Gelände tätig.


„Das Flackern der Energie“ Ein niederländisch-deutscher Kurzfilm der Künstlerinnen Simone Wrede und Kinga Röder de Jong beschäftigt sich mit der wichtigen Frage, was uns Energie gibt. L Text und Foto: Alte Weberei

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er niederländisch-deutsche Kurzfilm „Das Flackern der Energie“, ein Euregio/ taNDemkunst-Projekt unter dem Thema „Energie Kunst Generator“, feiert nach corona-bedingten Absagen endlich Premiere. Der Kurzfilm ist das kaleidoskopartige Ergebnis einer sechsmonatigen Forschungsreise zu persönlichen Energiequellen von hier im deutsch-niederländischen Grenzgebiet befragten Menschen. Im Herbst 2019 brachen die in Nordhorn und dem nahe gelegenen niederländischen Nachbarort Breklenkamp ansässigen Künstlerinnen Simone Wrede und Kinga Röder de

„Was gibt dir Energie und wie fühlt sie sich an?“ Simone Wrede und Kinga Röder de Jong, Künstlerinnen.

Jong auf und interviewten rund 40 Personen zu der Frage: Was gibt dir Energie und wie fühlt sie sich an? Es zeigte sich schnell, diese Frage ist für jeden von Belang, und schon während des Beantwortens entfaltet sich sichtbar Energie. Zu drei Aspekten, die besonders häufig genannt wurden, veranstaltete das Künstlerinnen-taNDem einen Trödelmarkt im Aureolustheater in Breklenkamp („Dinge los werden gibt Energie“) und die Performance-Experimente „Nichtstun“ und „Kontakt“ im NINO Hochbau in Nordhorn. Viele interessierte Grafschafter und Niederländer nutzten so die Gelegenheit, diese Energiequellen selbst aktiv zu erforschen.

Simone Wrede und Kinga Röder de Jong veranstalteten im Rahmen ihres Kunstprojektes einen Trödelmarkt im Aureolustheater im niederländischen Ort Breklenkamp. Das Motto: „Dinge los werden gibt Energie“.

Der Film führte Röder de Jong und Wrede mit der isländischen Videokünstlerin Viktoria Gudnadottir an viele spannende Orte wie einen Schrottplatz in Borne, in das Nordhorner Yoga Vidya Center, in ein

Persönlich entzündete Energie in veränderter Form Tanzstudio in Enschede, zu einem waschechten Männerhaushalt an der Grenze und vielen mehr. „Das Flackern der Energie“ verschmelzt die Original-Antworten der Interviewten mit symbolischen Bildern und Momenten aus den Live-Events. Zusammen mit der eindringlichen Musik des polnischen

Komponisten Radek Fedyk entsteht ein Sog der Energie, der die Zuschauer auf ihre eigene Reise mitnimmt. Denn das war der Plan: sehr persönlich entzündete Energie in veränderter Form zu einer möglichst großen Menge von Menschen, den Zuschauern, in veränderter Form zurückzubringen. Das Künstlerinnenteam hofft, dass die Premiere so energievoll und gut besucht wird, wie es die Intention des

Der Komponist des Films spielt live Kunstprojektes war und ist. Es soll kein elitärer Kunstevent für ein ausgesuchtes Publikum werden,

sondern ausdrücklich jede und jeder Interessierte ist eingeladen. Besonderes Highlight: Der Komponist des Films, Radek Fedyk, spielt nach dem 50-minütigen Kurzfilm live. Bei Snacks und Getränken kann so die Stimmung ausgebaut werden und vielleicht ist so viel Energie vorhanden, dass manche tanzen wollen. Mit Abstand versteht sich. „Das Flackern der Energie“ wurde im Rahmen des von der Euregio geförderten Kunstprojekts „taNDemkunst“ 2019/2020 entwickelt.

L 1. Oktober, 20 Uhr, Alte Weberei, Nordhorn

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Handarbeit für einen exzellenten Gut gestimmt sind Geige und Cello ein Vergnügen. In der Brandlechter Werkstatt von Tobias Krutz wird aus Holz ein feines Instrument.

Text und Fotos: S. Austrup

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obias Krutz hält ein dachförmiges Holzscheit in der Hand. Dieses Stück Holz stammt von einer Fichte aus den hohen Alpen. Beim näheren Hinschauen sind die Jahresringe zu erkennen. Nicht jedes Holz eignet sich dafür, einmal eine Geige oder ein Cello zu werden. Der Geigenund Cellobauer aus Nordhorn erklärt warum und schenkt einen Einblick in die Kunst des Instrumentenbaus.

In seiner Werkstatt in Brandlecht riecht es intensiv nach Holz wie in einem Sägewerk. Auf dem Boden liegen vereinzelte Holzspäne. So müsse das sein bei einem Geigenund Cellobauer, schmunzelt Krutz. An einer langen Stange an der Wand unterhalb der Decke hängen aufgereiht diverse Geigen und Celli. Neben dem Neubau der Instrumente übernimmt der gebürtige Pfälzer auch Reparaturen. Viele stammen von Orchestermusikern, die ihn in seiner zweiten Werkstatt in Düsseldorf aufsuchen. Dort hat Tobias Krutz nach seiner Geigenbaulehre

Tobias Krutz ist mit Leib und Seele Geigen- und Cellobauer und studierter Musiker.

„Dass ein altes Instrument besser klingt, ist ein Mythos. Da spielen noch andere Faktoren rein.“ Tobias Krutz

in Bamberg ein Cellostudium absolviert, was die festen Kontakte und den Betrieb in der Rheinstadt erklärt. Von seinem Standort in Nordhorn allein könne die Familie nicht leben, sagt der Vater von zwei Kindern. Krutz hat seine Frau, die aus der Grafschaft stammt, durch die Musik kennen gelernt. Um Arbeit, Familie und Wohnen besser unter einen Hut zu bekommen, hat sich das Paar für die Grafschaft als Lebensort entschieden. Im Herzen von Brandlecht direkt gegenüber der reformierten Kirche hat es das Haus gefunden, in dem der 36-Jährige


Klang auch seine Werkstatt einrichten konnte. „Wir fühlen uns sehr wohl hier. Für die Kinder ist es optimal“, verrät er. An zwei Tagen die Woche fährt er nach Düsseldorf, wo er die meisten seiner Aufträge erhält. Einen Großteil seiner Arbeit kann er auch zuhause in seiner Brandlechter Werkstatt erledigen. Immer wieder sprechen Stargeiger wie David Garrett oder Anne Sophie Mutter darüber, wie einzigartig der Klang ihrer Geige sei. Wie kommt ein guter Klang zustande? Muss es ein altes Instrument von Stradivari sein? Krutz schnappt sich einen Rohling, der einmal eine Geige werden soll. Nein, eine Stradivari müsse es nicht sein. Dass ein altes Instrument besser klinge, sei ein Mythos, da würden noch andere Faktoren reinspielen wie beispielsweise die Wahl des Geigenbogens und das Holz für den Bau des Instruments. „Der Ton ist wichtig, aber auch das Letzte in der Kette“, stellt Krutz klar, und dass eine neugebaute Meistergeige hochwertig und exzellent im Klang sei. Erst einmal braucht der Geigenund Cellobauer also das richtige Holz. Das erhält er in einer Holzhandlung, die auf Hölzer für den Instrumentenbau spezialisiert ist. „Das Holz muss lange liegen, manchmal 20 Jahre und länger. Auf jeden Fall sollte es trocken sein“, holt Krutz aus. Eine Geige müsse leicht und flexibel sein, um zu schwingen. Vorwiegend würde Holz verwendet, welches langsam gewachsen sei. Faktoren wie Faserverlauf sowie enge und senkrechte Jahresringe spielen eine Rolle. Die

spezifischen Eigenschaften des Holzes werden beim Bau in der Werkstatt berücksichtigt und den Gegebenheiten angepasst. Außerdem ist der Zeitpunkt des Fällens wichtig. Das soll möglichst im Winter geschehen, dann, wenn der Baum sich im Ruhestadium befindet. Auch der Mond ist laut Tobias Krutz von Bedeutung. Das habe nichts mit Esoterik zu tun, klärt er auf. Ausschlaggebend sei der Harzfluss im Baum. Der unterliege nicht nur jahreszeitlich bedingt Schwankungen, sondern sei auch mondabhängig. Erfahrene Förster könnten einige Merkmale des Klangholzes bereits am stehenden Baum erkennen. Leider würde die moderne Waldwirtschaft das alles nicht mehr berücksichtigen. Dort seien Effizienz und Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gerückt, kritisiert der Instrumentenbauer. Für seine Geigen verwendet Tobias Krutz Fichtenholz, aus dem er die Geigendecke fertigt. Boden,

Zarge und Hals werden aus Ahorn hergestellt. Buchenholz eigne sich nicht so gut. „Fichte ist das Klangholz schlechthin, es ist das europäische Holz mit der besten Schallleitwirkung und sehr stabil“, betont er

„Fichte ist das Klangholz schlechthin, es ist das europäische Holz mit der besten Schallleitwirkung und sehr stabil.“ Tobias Krutz

und erklärt, dass die harten und weichen Anteile des Holzes die Schwingungen und somit die Klangqualität beeinflussen würden.

Fichtenholz verfügt über widersprüchliche Eigenschaften wie Elastizität und Widerstandskraft, was bewirkt, dass die Resonanzdecke schon bei geringem Kraftaufwand in Schwingung gerät. Der Bau einer Geige beginnt damit, dass ein Stammstück wie ein Kuchen aufgeschnitten wird. Aus jedem Kuchenstück werden zwei symmetrische Stücke gesägt. Krutz zeigt eine noch rohe Geigendecke. Die bearbeitet er innen und außen mit kleinen Wölbungshobeln. Der kleinste hat eine Hobeleisenbreite von fünf Millimetern. Das kleine Werkzeug dient dazu, wie der Name schon sagt, die Wölbung an dem Instrument herauszuarbeiten. Das ist Feinarbeit, die viel Augenmaß erfordert. Um es ein bisschen einfacher zu machen, hat sich Tobias Krutz Wölbungsschablonen angefertigt. In die Geigendecke

Die Arbeit mit den Minihobeln erfordert Geduld.

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werden die typischen Schalllöcher eingelassen. Am unteren Ende werden zudem Saitenhalter mit Feinstimmer, Untersattel, Kinnhalter und Endknopf angebracht. Wenn Decke und Boden fertig sind, schneidet Krutz den Adergraben aus. Anschließend legt er den Einlegespan, der das Streichinstrument umrandet und die Geige vor Rissen schützen soll, in die Vertiefung. Mit einem Biegeeisen stellt Tobias Krutz die Zarge her, dabei bildet er die Wölbung von Decke und Boden exakt nach, denn Präzision bei diesem Arbeitsschritt ist für den Klang und die Statik der Geige entscheidend. Innerhalb der Geigendecke wird ein Bassbalken unterhalb der Basssaiten angebracht, der das Instrument stabilisiert und die Schwingungen vom Steg überträgt. Tobias Krutz hält den Rohling einer Schnecke in der Hand. Dieses Stück, das jede Geige und jedes Cello ziert,

wird von Hand geschnitzt. Eigentlich sei die Schnecke zu nichts nutze, bemängelt der Geigenbauer. Versuche, die Streichinstrumente zu modernisieren und die Schnecke zu verändern oder wegzulassen, seien bisher gescheitert. „Sie macht das Instrument nur teurer.“ Weil es so gewünscht wird, stattet Krutz Geigen und Celli weiterhin damit aus. Inzwischen setzt Krutz eine computergesteuerte Fräse ein. Was erst mit einem Mehraufwand verbunden war, denn die Befehle zur Steuerung hat er selbst programmiert. Sobald alle Teile zusammengebaut sind, wird die Geige lackiert.

400 Stunden für ein handgefertigtes Cello Seit Anno 1600 sei der Geigenbau nahezu unverändert, berichtet der Geigen- und Cellobauer, der sich durchaus einige Innovationen

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Veranstalter:

Blick in die Werkstatt in Brandlecht.

vorstellen könnte. Doch die klassische Musikszene sei da sehr konservativ, bedauert er. In einer handgefertigten Geige stecken rund 200 Arbeitsstunden, in einem Cello die doppelte Anzahl von Stunden. Was sich im Preis widerspiegelt. Eine handgearbeitete Geige kostet bei Krutz zwischen 10.000 und 15.000 Euro, für ein Cello müssen zwischen 15.000 und 30.000 Euro angelegt werden. Da nicht alle Kunden so viel berappen können oder möchten, kauft Krutz günstigere Instrumente zu. Womit er nicht so ganz glücklich ist, denn die billigere Ware hat ihre Haken. China habe den Markt kaputt gemacht, klagt er. Da würden die fehlenden Sozialnebenkosten durchschlagen, während man bei uns oft akzeptiere, dass dort viele Güter ohne den sozialen Rückhalt hergestellt würden. Ein weiteres Manko der billig produzierten Instrumente ist außerdem, dass sie nur schwer bis gar nicht repariert werden können. In China verwendet man zum Kleben der Holzteile Weißleim, der sich kaum

wieder lösen lässt. „Wenn, dann muss aufwendig ein ganzes Holzteil ausgetauscht werden, was sehr schwierig ist“, weiß Krutz, der selber Knochenleim verwendet. Der trocknet glasklar und ist von großer Festigkeit, kann jedoch problemlos wieder geöffnet werden. Einen Tag benötigt Krutz, um Geige oder Cello spielbereit zu machen. Dabei arbeitet er nach Gehör. In Verbindung mit physikalischem Verständnis, betont er. Stimmstock und Bassbalken, die sich im Resonanzkörper der Geige befinden, haben maßgeblich Anteil am Klang des Instruments. „Rücke ich den Stimmstock weiter in die Mitte, wird der Klang weicher. Am Rand angebracht, bewirkt er einen härteren Klang“, erklärt der Fachmann. Weitere Möglichkeiten den Klang zu beeinflussen bestehen in einer Optimierung von Stimme und Steg, die Wahl der Besaitung und die Änderung der Henkelsaite, was Material und Länge angeht. „Doch die beste Grundlage ist bleibt ein gut gebautes Instrument“, unterstreicht Tobias Krutz. F


Ganzjährig attraktiv Hohe Fetthennen werden vor allem als anspruchslose, im Spätsommer blühende Rabatten- und auch Schnittstauden geschätzt, die bestens auch noch auf sehr trockenen und heißen Standorten zurechtkommen. Dort setzen sie sich als „Einzelgänger“ oder auch in der Gruppe gepflanzt gleichermaßen wirkungsvoll in Szene und überzeugen als „Ganzjahrespflanzen“: Sie haben vom Austrieb über die Knospen und Blüten bis zum Samenstand, dem der Winter gerne ein Schneemützchen aufsetzt, quasi jederzeit etwas zu bieten. Ganz unkompliziert lassen sie sich auch als Kübelpflanzen halten. Foto: dpa

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Grusel und große Gefühle Ein neuer Halloween-Film darf im Oktober nicht fehlen. In seinem neuen Film spielt Clint Eastwood einen abgehalfterten Rodeo-Reiter. Derb wird es im Jackass-Film. 7. OKTOBER

Nowhere Special

dem Verschwinden – sie alle tragen ihre eigenen Geheimnisse mit sich herum.

Töchter

maskierte Killer nicht zu töten. Statt in den Flammen zu verbrennen, schafft es der maskierte Mörder, sich zu befreien und kehrt nach Haddonfield zurück, um sein blutiges Handwerk zu verrichten.

The Last Duel Der Fensterputzer John (James Norton) widmet sein Leben der Erziehung seines Sohnes, nachdem die Mutter die Familie kurz nach der Geburt verlassen hat. Als John nur noch wenige Monate zu leben hat, versucht er, eine neue, perfekte Familie für seinen dreijährigen Sohn zu finden. Er ist fest entschlossen, die schreckliche Wahrheit von seinem Sohn fernzuhalten, und ihn zu schützen.

Die Verschwundene

Martha (Alexandra Maria Lara) ist verzweifelt. Ihr schwerkranker Vater Kurt (Josef Bierbichler) will Sterbehilfe beanspruchen und sie soll ihn dafür in die Schweiz begleiten. Daher bittet sie ihre beste Freundin Betty (Birgit Minichmayr) um Hilfe – auch weil sich Martha seit einem traumatisierenden Unfall nicht mehr ans Steuer setzt. Betty kann ihrer besten Freundin diese Hilfe natürlich nicht verwehren, auch wenn sie eigentlich gerade in Italien weilt und ganz eigene Sorgen hat. Also zurück nach Deutschland, in Kurts alten klapprigen Golf gestiegen und wieder auf gen Süden.

14. OKTOBER

Halloween kills Eine Frau verschwindet spurlos von der Erdoberfläche. Nach einem schweren Schneesturm entdeckt man nur ihr Auto am Straßenrand eines kleinen abgelegenen Bergdorfes. Die Straße führt hinaus zu einem Plateau, auf dem sich nur eine Handvoll Gehöfte halbwegs über Wasser zu halten versuchen. Die Polizei hat indes keine Anhaltspunkte, wo sie mit den Ermittlungen anfangen soll und tappt im Dunkeln. Fünf Menschen stehen in direkter Verbindung mit

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Laurie Strode (Jamie Lee Curtis), ihrer Tochter Karen Strode (Judy Greer) und ihrer Enkeltochter Allyson Strode (Andi Matichak) ist es scheinbar gelungen, Michael Myers (Nick Castle) zu besiegen, in dem sie ihn einem brennenden Gebäude einsperrten. Doch so leicht ist der

Marguerite de Carrouges (Jodie Comer) beschuldigt den Knappen Jacques Le Gris (Adam Driver), sie vergewaltigt zu haben. Ihr Mann, der Ritter Jean de Carrouges (Matt Damon), bringt die Klage nach ersten gescheiterten Versuchen vor den König und möchte die Ehre seiner Familie retten. Der regierende Charles VI. (Ben Affleck) sieht für den eklatanten Disput der verfeindeten Parteien nur eine Lösung, die zu einer Klärung der Sachlage führt: ein gerichtlicher Zweikampf auf Leben und Tod. Wer nach dem Kampf noch am Leben ist, wird als Gewinner nach Gottes Willen gewertet.

Supernova

milie und Orte aus ihrer Vergangenheit. Seit bei Tusker vor zwei Jahren eine Demenz diagnostiziert wurde, musste sich ihr Leben ändern. Jobs wurden aufgegeben und Pläne auf Eis gelegt. Ihre gemeinsame Zeit ist jetzt das Wichtigste, was sie haben.

Zimmer 212 – in einer magischen Nacht Nach 20 Jahren Ehe beschließt Maria (Chiara Mastroianni) zu gehen. Sie zieht in das Zimmer 212 des Hotels gegenüber ihrem eigenem Haus. Von dort aus kann Maria ihre

Wohnung, ihren Ehemann und ihre Ehe genau prüfen und feststellen, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hat.

21. OKTOBER

Cry Macho

Sam (Colin Firth) und Tusker (Stanley Tucci) kennen sich seit 20 Jahren und sind fast genau so lang schon ein Paar. Gemeinsam reisen sie in ihrem alten Wohnmobil durch England und besuchen Freunde, FaDer abgehalfterte Ex-Rodeo-Star und Pferdetrainer Mike Milo (Clint Eastwood) wird von seinem schmierigen Ex-Boss (Dwight Yoakam) gezwungen, nach Mexiko zu reisen, um dort dessen Sohn Rafael (Eduar-


do Minett), der in Schwierigkeiten stecken soll, zu finden und nach Hause zu bringen.

Der Kampf des kleinen Mannes

Venom 2: Let there be Carnage

Boss Baby

Tim und sein kleiner Bruder, das ehemalige Boss Baby Ted, sind mittlerweile erwachsen und haben sich auseinandergelebt. Während Ted als CEO einen Hedgefonds managt, lebt Tim mit seiner Frau Carol und den beiden gemeinsamen Töchtern in einer Vorstadt: Die siebenjährige Tabitha ist hochintelligent und geht in eine besondere Schule, das Acorn Center for Advanced Childhood.

28. OKTOBER

Jackass forever Die Chaoten-Truppe um Johnny Knoxville vereint sich nach langer

Dear Evan Hansen

Für Evan Hansen (Ben Platt) ist die Zeit als Teenager nicht leicht. Während seine Mutter Heidi (Julianne Moore) als Krankenschwester Überstunden schiebt und versucht, sich und ihren Jungen durchzubringen, leidet Evan unter Angststörungen und wird in der Schule als ungewöhnlicher Außenseiter wahrgenommen. Um sich seinen Sorgen zu stellen, soll Evan für seine Therapiesitzungen jeden Tag einen Brief an sich selbst schreiben. Quelle: filmstarts.de

die Giganten des Internets anzukämpfen. In den Komödien der Filmemacher Benoît Delépine und Gustave Kervern zeichnet sich immer deutlicher ein wiederkehrendes Thema ab: Der kleine Mann kämpft mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln gegen das übermächtig erscheinende System. Benoît Delépine und Gustave Kervern erzählen in „Delete History“ erneut die Geschichte des kleinen Mannes gegen das böse System – und sparen dabei nicht mit zündender Situationskomik, in der sich jeder, der schon mal online gegangen ist, sofort wiederfinden wird. Zugleich bleiben die Charaktere flach und den Spitzen gegen die Fallstricke des digitalen Zeitalters fehlt oft doch noch das letzte bisschen Biss.

Filmszene aus „Delete History“. Foto: Filmstarts

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FaszinatiOn angeln 09:30 – 18:00 Uhr FaszinatiOn angeln 09:30 – 17:00 Uhr FaszinatiOn angeln 09:30 – 17:00 Uhr lagerkehraus 10:00 – 18:00 Uhr lagerkehraus 11:00 – 17:00 Uhr

Änderungen vorbehalten

Fortsetzung zum erfolgreichen „Spider-Man“-Spin-off „Venom“, in der der titelgebende Symbiont und sein Wirt Eddie Brock (Tom Hardy) es mit dem Serienkiller Cletus Kasady (Woody Harrelson) zu tun bekommen, der sich in den blutrünstigen Carnage verwandelt, nachdem er mit einer außerirdischen Lebensform in Kontakt gekommen ist. Kasady trat bereits in der Abspannszene von „Venom“ auf, wo er zwar im Gefängnis saß, aber davor warnte, dass es nach seinem Ausbruch ein Gemetzel geben würde.

Zeit wieder und beweist, dass jeder Mensch mit dem Alter klüger wird und aus seinen Fehlern lernt. Weit gefehlt! In dem neuesten Film der Kultshow „Jackass“, in dem sich die masochistischen Draufgänger um Johnny Knoxville erneut allerlei gewagten Selbstversuchen aussetzen, wird es härter denn je.

Marie (Blanche Gardin) steckt gerade mitten in der Trennung von ihrem Mann und verscherbelt deswegen ein Möbelstück nach dem anderen im Internet, um halbwegs über die Runden zu kommen. Außerdem gibt es da immer noch ein peinliches Sextape, das wie ein Damoklesschwert über ihr schwebt. Geht das online, ist F i l m t i p p der Ruf ihres Sohnes an seiner Schule ruiniert. Bertrand (Denis Podalydès) kämpft an einer anderen Front gegen das Web 2.0: Seine Tochter sieht sich akutem Cyber-Mobbing ausgesetzt. Aber das Internet hat auch schöne Seiten, denn er hat sich in die Stimme einer Callcenter-Agentin verliebt und kann ihr kein Angebot ausschlagen, sei es auch noch so verrückt. Christine (Corinne Masiero) hingegen versucht, sich als Uber-Fahrerin über Wasser zu halten, und wundert sich über die anhaltenden schlechten Bewertungen. Wenn es weiter so geht, droht sie wieder in die Arbeitslosigkeit abzurutschen. Die drei Nachbarn wollen sich nicht länger von den sozialen Medien abhängig machen und verbünden sich, um gegen

Weitere Veranstaltungen auf: www.emslandhallen.de

Lindenstraße 24a 49808 Lingen (Ems) Tel. 0591 91295-0

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VORSCHAU

„Eine verhängnisvolle Affäre“ in Schüttorf

IMPRESSUM Verlag: Grafschafter Nachrichten GmbH Coesfelder Hof 2, 48527 Nordhorn Tel. 05921 707-0

Mit einer deutschsprachigen Erstaufführung setzen die Hamburger Kammerspiele die Saison im Theater der Obergrafschaft fort. Am Sonnabend, 6. November, um 19.30 Uhr bringen sie „Eine verhängnisvolle Affäre“ auf die Bühne in Schüttorf. Dem gleichnamigen Psychothriller und Kinoklassiker soll die Theaterfassung in nichts nachstehen. „Aufregende Situationen und brillante Dialoge bieten eine wunderbare Vorlage für ein exzellentes Schauspielerensemble. Eine verhängnisvolle Affäre, die wir atemlos bis zur letzten Minute verfolgen“, heißt es in einer Ankündigung der Kammerspiele. Foto: Bo Lahola

Geschäftsführung: Dipl.-Kfm. Jochen Anderweit Verlagsleitung: Matthias Richter (verantwortlich für Anzeigen) Mediaverkauf: Jens Hartert (Leitung) Tel. 05921 707-410 gn.media@gn-online.de Redaktion: Guntram Dörr (verantwortlich) Eckhard Fuchs Andreas Meistermann Peter Zeiser Produktmanagement: Carina ter Haar Grafik & Layout: Britta Franzbach Titelfoto: Sandra Ludewig

Blues Rock in der Alten Weberei

Zu Besuch auf der Museumsinsel

Ideale Zeit für den Kinobesuch

Vanja Sky Rocks und Manu Lanvin rocken die Alte Weberei. Foto: privat

Die Museumsinsel Hombroich bietet nicht nur Kunst. Foto: Meistermannt

Nicht nur die Ghostbusters kehren ins Kino zurück. Foto: Filmstarts

Technische Herstellung: Grafschafter Nachrichten GmbH Website: www.gn-live.de

Was Feng Shui für Gildehauserin bedeutet Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieser Zeitschrift darf ohne Genehmigung des Verlags vervielfältigt oder verbreitet werden. Für die Richtigkeit aller Angaben, insbesondere der Termine, Orte und Eintrittspreise der genannten Veranstaltungen, übernimmt der Verlag keine Gewähr.

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Katinka Brand aus Gildehaus hat die chinesische Harmonielehre Feng Shui schon lange in ihr Leben integriert. Dabei beschränkt sich die Heilpraktikerin für Psychotherapie nicht nur auf die Gestaltung von Räumen. „Das Haus spiegelt immer das, was ich bin“, sagt sie. Darum sei Feng Shui stets auch mit Veränderung verbunden. Im GN-live-Interview spricht sie über ihren Weg zu der fernöstlichen Lehre und den daraus gewachsenen Konsequenzen für ihr Leben.


Sa.

09.04.22 LINGEN EMSLANDARENA

Tickets an allen bekannten Vorverkaufsstellen, unter der Tickethotline 0591 912950 sowie auf www.eventim.de und www.emslandarena.com

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Audi Service

Audi Top Service Partner 2021*

Bereits schon im 3. Jahr in Folge wir Audisind Top Service Partner wir freuen uns sehr überwir die Auszeichnung. Bereits schon im 3. Jahrsind in Folge wir Audi Topund Service Partner und freuen uns Viel wichtiger ist uns aber das Lob, das wir von unseren Kunden bekommen. Wir bedanken uns und versprechen, sehr über die Viel wichtiger istsein! uns aber das Lob,macht das wir von unseren auch in Zukunft mitAuszeichnung. Leistung und Engagement für Sie da zu Eine Auszeichnung keinen guten Service aus, sondern die Menschen. Wir werden auch weiterhin ihr Audi Top Service Partner in der Grafschaft Bentheim bleiben!

Kunden bekommen. Wir bedanken uns und versprechen, auch in Zukunft mit Leistung undAuszeichnung Engagement da Partner zu sein! Eine Auszeichnung macht keinen guten * Die „Audifür TopSie Service 2021“ wurde von der AUDI AG unter Ausschluss Dritter Service nach selbst definierten Kriterien an ausgewählte Audi Partner vergeben. Mehr Informationen zu den Kriterien erhalten Sie auf aus, sondern die Menschen. Wir werden auch weiterhin ihr Audi Top Service Partner in unserer Website bzw. vor Ort bei unserem Servicepersonal. der Grafschaft Bentheim bleiben!

* Die Auszeichnung „Audi Top Service Partner 2021“ wurde von der AUDI AG unter Ausschluss Dritter nach selbst definierten Kriterien an ausgewählte Audi Partner vergeben. Grafschafter Autozentrale Heinrich Krüp GmbH Mehr Informationen zu den Kriterien erhalten Sie auf unserer Website bzw. vor Ort bei Bentheimer Str.Servicepersonal. 243 - 245, 48529 Nordhorn, Tel.: 0 59 21 / 3 06-0, kontakt@autohaus-kruep.de SEITEunserem 28


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