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Hier spielt die Kultur
ZAHLEN, BITTE: KUNST, MUSIK, THEATER, OPER IN BAYREUTH
Rund 3.000.000 €
investiert die Stadt Bayreuth jährlich in Kultur. *1
Mit 145 Jahren
sind die Bayreuther Festspiele die älteste kulturelle Einrichtung der Stadt. Am 13. August 1876 wurde das Festival erstmals aufgeführt.
Über 80
kulturelle Einrichtungen und Vereine gibt es in der Stadt – viele davon ehrenamtlich organisiert.
61.984
Menschen aus der ganzen Welt besuchen die Bayreuther Festspiele im Jahr (ohne Führungen).* 23 Museen
sind in Bayreuth beheimatet.
Weltrekord Rund 500Konzerte
kommen jährlich in der Stadt auf die Bühne.
Mit 2.500
Plätzen in gleich zwei historischen Opernhäusern hält Bayreuth den Weltrekord, wenn es um die Opernsitzplatzdichte geht.
Über 100 Ausstellungen
gibt es pro Jahr in der Stadt zu sehen.
9Bühnen
(vier in Innenräumen und fünf Freiluftbühnen) sowie zahlreiche mobile Bühnen werden bespielt.
102.943
Besucher pro Jahr sehen sich bei einer Führung das renovierte markgräfliche Opernhaus an.
3.300 m
ist die Länge des „Walk of Wagner“, ein Rundgang durch Bayreuth auf den Spuren Richard Wagners.
Über
18.000 Werke
aller Sammlungen im Bestand des Kunstmuseums Bayreuth
Die zweite Spielzeit
BAYREUTH BAROQUE – VIELFÄLTIGES PROGRAMM VOM 1. BIS 14. SEPTEMBER 2021
Die Oper „Carlo il Calvo“ wird 2021 noch einmal aufgeführt, weil 2020 aufgrund der CoronaBeschränkungen nur sehr wenige Besucher die preisgekrönte Inszenierung sehen konnten.
Die gute Nachricht: Das Festival Bayreuth Baroque, das 2020 Premiere feierte, findet auch im Jahr 2021 wieder statt. Und zwar zwischen dem 1. und 14. September. Die schlechte Nachricht für Veranstalter ebenso wie für Interessenten: Noch weiß niemand ganz genau, wie viele Besucher die einzelnen Aufführungen erleben dürfen und welche sonstigen Beschränkungen es geben wird.
Für den Bayreuther Organisator des Festivals, Dr. Clemens Lukas, gleicht die Festivalplanung einer Gleichung mit ziemlich vielen Unbekannten. Das größte Problem: Noch wissen weder er noch der Künstlerische Leiter, der Countertenor, Regisseur und Produzent Max Emanuel Cencic oder der künstlerischer Betriebsdirektor Georg Lang, vor wie vielen Zuschauern gespielt werden darf. Mit jedem Platz, der aufgrund der Corona-Vorschriften nicht besetzt werden kann, steigt das finanzielle Risiko. Lukas rechnet vor: „Im Grund haben wir das Festival so kalkuliert, dass die Einnahmen aus dem Kartenverkauf in etwa 40% der Gesamtkosten abdecken sollen. Und da schmerzt natürlich jeder Platz, der wegfällt. Zumal wir ja nicht, wie andere Veranstalter, mit einem größeren finanziellen Ausgleich rechnen können.“ Alles in allem aber sei man „glücklich und ein Stück weit demütig, wenn wir überhaupt spielen dürfen“, sagt Lukas.
Gleichwohl hofft er nun darauf, dass man den prachtvollen Spielort Markgräfliches Opernhaus in diesem Herbst voll besetzen dürfe: „Wir haben ein hervorragendes Konzept, das Haus verfügt über eine ausgezeichnete raumlufttechnische Anlage, die auch schon eine voll besetzte Bespielung 2020 möglich gemacht hatte, und wir sind bereit, umfangreiche Testungen anzubieten. Insofern und weil wir ja obendrein viele Geimpfte und Getestete haben werden, sollten wir jetzt alle Argumente beieinanderhaben, damit wir im September ohne Gefährdung die Vorstellungen vor vollem Haus spielen können.“
Rückblick. Im vergangenen Jahr gab es lange Zeit große Zweifel, ob die Festivalpremiere in Bayreuth überhaupt stattfinden kann, nachdem zuvor schon die Bayreuther Festspiele und zahlreiche andere Kulturveranstaltungen abgesagt worden waren. So gesehen, sagt Clemens Lukas, „war es im Rückblick tatsächlich ein Glücksfall, dass wir einen zeitlichen Korridor erwischt haben, in dem wir
überhaupt spielen durften“. Dieser Glücksfall bescherte dem Festival auch eine gewaltige mediale Aufmerksamkeit. Das Festival wurde im In- und Ausland nicht nur wahrgenommen – alle Aufführungen waren online verfügbar und wurden hunderttausendfach gestreamt –, sondern fast schon euphorisch gefeiert. Das Internetportal Forumopera kürte die Inszenierung „Carlo il Calvo“ sogar zur besten Opernneuproduktion des Jahres 2020.
Das Programm des Festivals Bayreuth Baroque soll in diesem Jahr geringfügig erweitert werden, auch um Veranstaltungen außerhalb des Opernhauses. Lukas, der den Gesamtetat 2021 auf rund 1,5 Millionen Euro beziffert: „Es wird an jedem Tag ein Angebot geben.“ Als sicherlich wichtigste Veränderung bezeichnet es Geschäftsführer Lukas, dass es 2021 neben der Wiederaufnahme von „Carlo il Calvo“ eine zweite Barockoper geben wird, nämlich „Polifemo“ von N. A. Porpora.
Als weiteren Spielort gibt es auch in diesem Jahr wieder ein Konzert in der Bayreuther Stadtkirche. Dazu Clemens Lukas: „Auch die Stadtkirche ist eine Markgrafenkirche und steht dadurch mit dem Opernhaus in enger Beziehung. Außerdem verlangt ein Oratorium wie Händels Judas Maccabaeus einen solchen Raum.“
Das gewaltige, sehr positive Echo auf die Premiere des Festivals sieht Lukas übrigens nicht als Last, sondern als Ansporn: „Diese Resonanz hat uns vielmehr bestärkt, dass wir mit unserem Konzept, im einmaligen Ambiente des Markgräflichen Opernhauses Barockwerke aufzuführen, richtig liegen.“ Bayreuth sei historisch der ideale Ort, um barocke Kunst in höchster Qualität auf die Bühne zu bringen. Darauf lasse sich gut aufbauen, so Lukas. Und ein solches Festival habe natürlich auch neben den Bayreuther Festspielen Platz. Zumal man mit den Barock-Festspielen an einem authentischen Ort ein anderes Publikum anspreche als die Festspiele mit den Werken Wagners. GDM
Hier geht‘s zum Programm
Das gesamte Programm und alle aktuelle Informationen finden Sie unter bayreuthbaroque.de
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Foto: © Falk von Traubenberg
1. - 12. SEPTEMBER 2021

MAX EMANUEL CENCIC FRANCO FAGIOLI SIMONE KERMES
www.bayreuthbaroque.de
JAKUB JÓZEF ORLIŃSKI