Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + Gesundheitsregion plus/ Gesundheitsregion Bayreuth + Praxis am Main, Beate Zunner + Akustiks Hörgeräte GmbH + Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth/ Bayreuther Land + Universität Bayreuth +
Schwerpunkt:
03 /25
Longevity: Langlebigkeit mit Eigenverantwortung S. 22
Planetary Health: Gesund nur mit gesunder Umwelt S. 50 SkillsLab: Besser vorher üben S. 32
In der Praxis: MCO-Studierende vor Ort S. 44
(ER-)Leb' Regional!
LustaufregionaleErnährung?
Produkte des BAYREUTHER LAND
finden Sie hier:
Bayreuth
BAYREUTHER LAND: Die Marke soll heimische Erzeugnisse bzw. ihre Hersteller erkennbar machen und Produzenten sowie Verarbeiter aus der Region stärken. Als Verbraucher sollen Sie auf den ersten Blick erkennen können, dass ein Produkt wirklich aus der Region kommt –und wer an der Herstellung beteiligt war.
bessere Versorgung in Stadt und Landkreis Bayreuth
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die medizinische Versorgung der Bevölkerung ist ein Grundpfeiler jeder funktionierenden Gesellschaft. In der Region Bayreuth wird dieser Anspruch durch innovative Projekte und starke Partnerschaften aktiv weiterentwickelt. Dabei zeigt sich: Die Verzahnung von Forschung, Praxis und moderner Technologie ist der Schlüssel zur Gesundheitsversorgung von morgen.
In dieser GESUND LEBEN stellen wir das Thema „Medizin und Forschung“ in den Mittelpunkt – mit einem besonderen Blick auf den Medizincampus Oberfranken (MCO). Hier kooperieren engagierte Partner, um die Ärztinnen und Ärzte von morgen auszubilden und die medizinische Versorgung in der Region langfristig zu stärken. Mit der Klinikum Bayreuth GmbH als Maximalversorger, sechs BRK-Rettungswachen, zahlreichen ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen, der Integrierten Leitstelle Bayreuth/Kulmbach und der Arbeitsgemeinschaft Bayreuther Pflegeschulen verfügt die Region über ein leistungsfähiges Netzwerk an Akteuren. Hinzu kommen mit der Universität Bayreuth starke wissenschaftliche Impulsgeber – beste Voraussetzungen für den MCO sowie Pilotprojekte in Medizin und Forschung.
Ob moderne Pflegekonzepte, digitale Soforthelfer-App, Telenotärzte oder spezialisierte Rehabilitation: Unsere Partner arbeiten Tag für Tag daran, die medizinische Qualität zu sichern und weiterzuentwickeln. Dieses gemeinsame Engagement und der Mut, neue Wege zu gehen sind der Schlüssel, um auch künftige Herausforderungen – wie den Fachkräftemangel oder die steigenden Ansprüche an Versorgung und Prävention – erfolgreich zu meistern.
Wir alle haben ein Ziel: die nachhaltige, qualitativ hochwertige und flächendeckende Versorgung der Menschen in unserer Region zu schützen, zu fördern und zu erhalten. Stadt und Land, Forschung und Praxis, öffentlicher Dienst und Ehrenamt – in Bayreuth arbeiten viele starke Hände an einem gesunden Morgen.
Kreisgeschäftsführer BRK-Kreisverband Bayreuth
GESUND LEBEN
Das ist drin! 24 22 10 14
Hilfe
führenden
Auf jeden Fall Freiheit – dank Hilfsmitteln 12 Was das Ohr mit dem Kopf zu tun hat 14 Für die schwächsten Patientinnen und Patienten 16 Therapiehündin Nala – Helferin auf vier Pfoten 18
Bewusst leben
Kleiderspende: Nachhaltig helfen statt entsorgen 20 Longevity: Langlebigkeit beginnt mit dir 22 Bewegte Lebensphasen im Fokus 24
Impressum
Das Magazin GESUND LEBEN wird herausgegeben von GMK – Marke. Design. Digital. in enger Partnerschaft mit Klinikum Bayreuth GmbH + GeBo Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken + reha team Nordbayern + MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel + Bayerisches Rotes Kreuz Kreisverband Bayreuth + Gesundheitsregionplus/ Gesundheitsregion Bayreuth + Praxis am Main, Beate Zunner + Akustiks Hörgeräte GmbH + Regionalmanagement Stadt und Landkreis Bayreuth / Bayreuther Land + Universität Bayreuth
Neues aus Bayreuths führenden Gesundheitseinrichtungen
^ Seit zehn Jahren betreut und begleitet das Team der SAPV Menschen am Lebensende in ihrer gewohnten Umgebung –medizinisch und menschlich.
KLINIKUM BAYREUTH GMBH
Zehn Jahre mobiles Palliativteam
Zehn Jahre SAPV Bayreuth-Kulmbach. Das sind zehn Jahre Begleitung sterbender Menschen in ihrem häuslichen Umfeld. Medizinisch und persönlich. Knapp 200 Gäste nahmen im Saal des Liebesbieres an der Feier teil. Darunter Regierungspräsident Florian Luderschmid, Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, die stellvertretenden Landrätin des Landkreises Kulmbach, Christiane Flauder und das gesamten SAPV-Team mit der ärztlichen Leiterin Susanne Dietze und der pflegerischen Leiterin Iris Kammerer an der Spitze. Zentraler Satz aus der Ansprache von Susanne Dietze: „Zuwendung ist wichtiger als jedes Medikament.“
^ Was sich zur Demenzprävention tun lässt, erfahren Sie am 24. September in der Alten Wäscherei am Bezirkskrankenhaus Bayreuth.
GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN BEZIRK OBERFRANKEN
Demenzprävention:
So halten Sie Ihren Geist fit
Eine Demenz kann jeden treffen. Warum manche Menschen daran erkranken und manche nicht – unklar. Ebenso wie die Ursachen. Was aber klar ist: Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, erhöhen. Wie man eine Demenz erkennt, welche Risikofaktoren die Erkrankung begünstigen und was man präventiv tun kann, erklärt Dr. Christian Mauerer, Leitender Oberarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth in einem Vortrag am 24. September um 16 Uhr in der Alten Wäscherei am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
GESUNDHEITSREGION BAYREUTH
Gut beraten im Pflegefall
rWussten Sie schon, dass …
... seit 2007 ein individueller Leistungsanspruch auf eine ambulante Versorgung am Lebensende gilt? Er wurde am 1. April 2007 in das Sozialgesetzbuch V aufgenommen.
Wenn ein Pflegefall eintritt, tauchen plötzlich viele Fragen auf. Gut zu wissen, dass es in Bayreuth nun eine zentrale Anlaufstelle gibt: Der neue Pflegestützpunkt in der Städtischen Bürgerbegegnungsstätte bietet Betroffenen und Angehörigen individuelle, kostenlose und neutrale Beratung – persönlich, telefonisch oder bei Bedarf auch zu Hause. Ob Fragen zur Pflegeversicherung, zu finanziellen Hilfen, zur Organisation häuslicher Pflege oder zur Entlastung von pflegenden Angehörigen: Die Fachberaterinnen und -berater nehmen sich Zeit und zeigen Wege auf, wie gute Pflege gelingen kann – wohnortnah, menschlich und verständlich. Beratungsgespräche finden nach vorheriger Terminvereinbarung statt. Schreiben Sie dazu einfach eine E-Mail an: pflegestuetzpunkt@ stadt.bayreuth.de Mehr Infos
^ Prof. Dr. Alexander Link und Dr. Patrick Morhart (Mitte) sind zu neuen Klinikdirektoren am Klinikum Bayreuth berufen. Zweckverbandsvorsitzender Oberbürgermeister Thomas Ebersberger, Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Florian Wiedemann, Geschäftsführer Dietmar Pawlik und der Ärztliche Direktor, Prof. Dr. Christian Stumpf (von links) gratulierten.
KLINIKUM BAYREUTH GMBH
Nachfolge geregelt
Die Nachfolge ist geregelt: Dr. Patrick Morhart wird neuer Direktor der Klinik für Kinder und Jugendliche, Prof. Dr. Alexander Link wird künftig die Klinik für Gastroenterologie leiten. Beide Direktoren haben hervorragende Reputationen und werden künftig die Patientenversorgung an der Klinikum Bayreuth GmbH zukunftsorientiert auf höchstem Niveau mitgestalten.Erfahrung, die Patientinnen und Patienten.
^ Gemeinsame Freude: Klinikum-Geschäftsführer Dietmar Pawlik, Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Florian Wiedemann, Klinikdirektorin Dr. Sabine Gernhardt, Ärztliche Leiterin SAPV Susanne Dietze, Zweckverbandsvorsitzender Oberbürgermeister Thomas Ebesrberger und Managing Director Thomas Simon.
KLINIKUM BAYREUTH GMBH
150.000 Dollar für die Palliativmedizin
Es ist die größte Einzelspende in der Geschichte der Klinikum Bayreuth GmbH: Die Timken Foundation unterstützt die Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung (SAPV) Bayreuth/Kulmbach und die Klinik für Palliativmedizin mit 150.000 Dollar. „Mir wurde von allen Seiten widergespiegelt, welch wertvolle Arbeit die SAPV und die Klinik für Palliativmedizin leisten“, sagte Thomas Simon, Managing Director bei Goeneveld-BEKA in Pegnitz. Das Unternehmen gehört zum Timken-Konzern. Die Timken Foundation, die auf die Initiative der Unternehmerfamilie zurückgeht und die unabhängig von dem Konzern agiert, unterstützt Projekte in der Region bereits seit langem. Simon: „Wir wollen den Regionen, in denen unsere Wertschöpfung stattfindet, etwas zurückgeben.“
Wissen, was läuft
Alle Events der Region auf einen Klick AUTOR Region Bayreuth
Stadt, Land, Leben ist das Veranstaltungsportal für die Region Bayreuth. Interessierte finden hier –unabhängig ihres Alters – leicht tolle Anregungen für Veranstaltungen und Aktivitäten im Umkreis. Seien es Kultur-, Sport-, Wirtschafts- oder Gesundheitstermine – alles ist schnell auffindbar. Durch vielfältige Filtermöglichkeiten nach Orten, Kategorien oder Zielgruppen, lässt sich die Suche individuell anpassen.
Stadt, Land, Leben ist ein Gemeinschaftsprojekt von Stadt und Landkreis Bayreuth, welches durch das Regionalmanagement der Region Bayreuth umgesetzt wurde. Das Portal wurde mit Mitteln des Regionalmanagements in Bayern aus dem Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie mit 90 Prozent gefördert.
Hierdirektgeht’szum Veranstaltungsportal
MEHR INFOS: www.region-bayreuth.de
GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN BEZIRK OBERFRANKEN Suizidalität im Fokus
Anmeldung und Programm hier
Vom 10. bis 11. Oktober 2025 findet die 53. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Suizidprävention am Bezirkskrankenhaus Bayreuth statt. Das Thema der Tagung lautet: „Suizidologie im Spiegel der Zeit“. Das Tagungsprogramm setzt settingspezifische Schwerpunkte, gibt dem Thema Psychiatrieberichterstattung und Suizid Raum, beinhaltet Updates zu Risikofaktoren für Suizid, und greift aktuelle Fragen aus der Suizidologie auf. Suizidprävention wird in historischer Perspektive und im Lichte aktueller Forschungsergebnisse beleuchtet, aber auch die Grenzen werden reflektiert. Eine Podiumsdiskussion sowie Workshops mit einem breiten Themenspektrum runden die Tagung ab.
^ Jetzt anmelden zur Tagung am Bezirkskrankenhaus.
„Snoezelen“ gegen den Schmerz Firmenspenden und der Freundeskreis der KLINIKUM BAYREUTH GMBH machten es möglich: An der Klinik Hohe Warte gibt es jetzt einen Snoezelen-Raum. „Snoezelen“ verbindet die niederländischen Wörter „snuffelen“ (schnüffeln) und „doezelen“ (dösen). Lichtquellen, Projektoren, Wasser- und Farbdrehscheiben, Musik, Düfte, eine Sitz- und Liegelandschaft sowie ein Vibrationswasserbett sorgen bei Patientinnen und Patienten für Entspannung, fördern multisensorisch die Wahrnehmung und tragen so zur Schmerzlinderung bei.
In Kutzenberg wurde Richtfest gefeiert für den ersten Bauabschnitt des neuen Bezirksklinikums Obermain.
GESUNDHEITSEINRICHTUNGEN BEZIRK OBERFRANKEN
Richtfest in Kutzenberg
Mit einem traditionellen Richtfest für den ersten Bauabschnitt des neuen Bezirksklinikums Obermain in Kutzenberg wurde Anfang Juli ein bedeutender Schritt für die Zukunft der psychiatrischen und pflegerischen Versorgung in Oberfranken gefeiert. „Was hier entsteht, ist nicht nur ein Gebäude aus Beton, Stahl und Glas. Es ist ein Ort für Menschen. Für Menschlichkeit. Für Fürsorge und Hoffnung“, sagte Bezirkstagspräsident Henry Schramm in seiner Festrede. Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt über 140 Millionen Euro zählt der Neubau zu den größten Projekten im Gesundheitswesen in ganz Oberfranken. Allein der erste Bauabschnitt umfasst 93 Millionen Euro, wovon der Freistaat Bayern 65 Millionen Euro über das Krankenhausbauprogramm beisteuert. Die Fertigstellung ist für das Jahr 2028 geplant.
Profis für den Notfall
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Klinikum Bayreuth an der Spitze
Besser geht nicht: Die Notbehandlung am Klinikum Bayreuth hat nachweislich die höchste in Deutschland mögliche Stufe erreicht. Dies haben unabhängige Prüfungen des Medizinischen Dienstes, sowie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie ergeben.
Alle Anforderungen erfüllt
Ohne jegliche Beanstandung hat der Medizinische Dienst die Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin in die Kategorie „Umfassende Notfallversorgung“ eingestuft und damit aufgewertet. „Wir haben einen umfangreichen Katalog an Anforderungen erfüllt und dafür eine Menge Arbeit investiert“, sagt Jürgen Weigand, Direktor der Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin der Klinikum Bayreuth GmbH. Alle notwendigen Fachabteilungen tragen
in Bayreuths Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe zur Notfallversorgung von Patientinnen und Patienten bei. Eine KurzliegerStation ist ebenso vorhanden wie ausreichende Kapazität auf den Intensivstationen und eine Rund-um-die-Uhr-Rufbereitschaft der Kliniken. Dass die Neurochirurgie nunmehr direkt am Klinikum an der Preuschwitzer Straße vertreten ist, war ein weiterer maßgeblicher Faktor, der den Medizinischen Dienst zum Upgrade von der erweiterten in die umfassende Notfallversorgung veranlasste.
„ Dass wir all diese Prüfungen mit Bravour bestanden haben, ist eine tolle Teamleistung.“
JÜRGEN
WEIGAND, DIREKTOR DER KLINIK FÜR INTERDISZIPLINÄRE NOTFALLMEDIZIN, KLINIKUM BAYREUTH GMBH
Ein überregionales Traumazentrum war das Klinikum Bayreuth bereits in der Vergangenheit. Die erneute Qualitätsprüfung der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie hat diesen Status bestätigt. In der Notaufnahme stehen rund um die Uhr zwei Schockräume zur Verfügung. Die notwendigen Kapazitäten in den Operationssälen sind ebenso gegeben, wie die enge Zusammenarbeit der chirurgischen Disziplinen aus plastischer Chirurgie, Gefäßchirurgie, Unfallchirurgie und Allgemeinchirurgie. „Diese Einstufung bedeutet auch eine Verpflichtung für uns“, sagt Weigand. Und die ist: die Verpflichtung, Schwer- und Schwerstverletzte aus ganz Oberfranken und der angrenzenden Oberpfalz aufzunehmen.
Rezertifiziert hat die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie die Chest Pain Unit, die Patientinnen und Patienten mit unklaren Brustschmerzen eine schnelle und optimale Versorgung gewährleistet. Patientinnen und Patienten, die im Notfall im Klinikum Bayreuth eintreffen,
^ Für alle Ernst- und Notfälle gewappnet: Die Klinik für Notfallmedizin an der Klinikum Bayreuth GmbH setzt Maßstäbe in der Notfallversorgung.
können sich sicher sein, dass sie von der Notaufnahme über das Herzkatheterlabor bis hin zur Intensiv- und Normalstation reibungslos und von speziell qualifizierten Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräften behandelt werden.
Standard weiter ausbauen
„Dass wir all diese Prüfungen mit Bravour bestanden haben, ist eine tolle Teamleistung“, sagt Weigand. Nicht nur seine Mannschaft aus der Klinik für interdisziplinäre Notfallversorgung hat dazu beigetragen. „Unser Qualitätsmanagement hat uns hervorragend unterstützt und die Zusammenarbeit unter den Klinikdirektoren läuft sehr gut.“ Ausruhen will sich der Notfallmediziner trotz dieser Erfolge nicht. Bereits in wenigen Tagen findet das erste Trauma-Audit statt. „Wir wollen den Standard halten und wenn möglich weiter verbessern.“
KURZ GESAGT: Von Herzinfarkt über Schlaganfall bis Polytrauma: Die interdisziplinäre Notaufnahme der Klinikum Bayreuth GmbH wurde gerade in die Kategorie „Umfassende Notversorgung“ aufgestuft. Das ist der Goldstandard in Deutschland. Besser geht nicht. Möglich macht das das umfassende medizinische Angebot, das die Klinikum Bayreuth GmbH als Krankenhaus der maximalen Versorgungsstufe mit insgesamt 28 Fachkliniken vorhält. Rund um die Uhr stehen Fachärzte aus allen relevanten Disziplinen auf Abruf bereit, um Patientinnen und Patienten aus ganz Oberfranken und und der angrenzenden Oberpfalz bei Bedarf optimal und schnellstmöglich versorgen zu können.
MEHR INFOS:
Klinikum Bayreuth GmbH
Klinik für interdisziplinäre Notfallmedizin Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth www.klinikum-bayreuth.de/notaufnahme
^ Mehr Lebensqualität: Dank Gehhilfe können Menschen mit Mobilitätseinschränkungen alltägliche Aufgaben oder Spaziergänge wieder selbstständiger erledigen.
Auf jeden Fall Freiheit …
Wie Technik und smarte Helfer das Zuhause sturzsicher machen
Ein falscher Schritt, ein unbemerktes Kabel, eine rutschige Stelle im Bad – oft genügt ein Augenblick, um aus einem normalen Tag einen Albtraum werden zu lassen. Jeder dritte Mensch über 65 erlebt mindestens einen Sturz pro Jahr. Doch statt sich von dieser Angst lähmen zu lassen, setzen immer mehr Menschen auf clevere Lösungen, die Sicherheit und Selbstvertrauen schenken.
„Sicherheit bedeutet nicht Einschränkung –im Gegenteil: Mit den richtigen Hilfsmitteln gewinnt man Lebensqualität zurück“, sagt David Heumann, Geschäftsleiter des reha team Nordbayern. „Wir sehen täglich, wie sich Menschen
mit einfachen Anpassungen wieder trauen, selbstständig zu leben.“
Technik als unsichtbarer Bodyguard
Sturzprävention ist heute so smart wie unauffällig. Viele Hilfsmittel fügen sich harmonisch in den Wohnraum ein – und sind erst auf den zweiten Blick als Sicherheitshelfer erkennbar. Ein Haltegriff im Bad kann wie ein elegantes Designelement wirken und bietet dennoch im entscheidenden Moment sicheren Halt. Rollatoren kommen längst nicht mehr im grauen Kliniklook daher, sondern in modernen Farben und mit Extras wie integrierten Sitzflächen für Pausen unterwegs.
AUTOR reha team Nordbayern
Für mehr
Sicherheit in der Nacht eignen sich Orientierungslichter für die Steckdose, die ein dezentes, beruhigendes Licht abgeben. So sind Wege klar erkennbar – ganz ohne grelles Aufblenden, das den Schlaf stört. „Gerade nachts kann ein kleiner Lichtimpuls entscheidend sein, um Stolpern oder Fehltritte zu vermeiden“, erklärt David Heumann.
Mehr Mut zur Bewegung
Die beste Sturzprävention bleibt Bewegung –und die beginnt oft mit dem Mut, Hilfsmittel anzunehmen. Wer frühzeitig auf Rollatoren oder Gehstöcke setzt, behält Kraft und Balance, gewinnt Sicherheit im Gang und kann den Alltag wieder aktiv gestalten. So wird der Besuch auf dem Wochenmarkt, das Treffen im Café oder der Spaziergang mit Freunden wieder selbstverständlich.
Für zusätzliche Sicherheit sorgen technische Helfer wie Hausnotrufgeräte oder Sensormatten, die Angehörige sofort informieren, falls etwas passiert. Auch Treppenlifte können den Zugang zu allen Etagen ermöglichen und das Zuhause wieder uneingeschränkt nutzbar machen. Entscheidend ist, dass jede Lösung individuell abgestimmt wird.
^ Das gesamte Team der reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH um Geschäftsleiter David Heumann berät Sie gerne.
Auch kleine Alltagshelfer wie Türschwellenrampen oder flexible Teleskop-Stangen tragen dazu bei, Hindernisse zu überwinden und sich selbstständig aufzurichten. Und wenn etwas herunterfällt, erspart eine Greifzange mühsames Bücken – ein Detail, das oft unterschätzt wird, aber im Alltag viel Erleichterung bringt.
Das reha team Nordbayern berät dazu persönlich – im Sanitätshaus oder direkt vor Ort – und entwickelt maßgeschneiderte Sicherheitspakete, die genau zu den Räumen, den Gewohnheiten und der Fitness des Einzelnen passen. „Es geht darum, den Alltag so zu gestalten, dass man ihn mit Freude lebt – ohne ständige Angst vor einem Sturz“, fasst David Heumann zusammen. „Mit jedem Schritt, jeder kleinen Anpassung und dem richtigen Hilfsmittel wächst die Sicherheit – und mit ihr das Vertrauen ins Leben.“
KURZ GESAGT: Smarte Hilfsmittel und individuelle Beratung machen das Zuhause sturzsicher. Von Haltegriffen über Orientierungslichter bis hin zu Hausnotrufsystemen – clevere Lösungen schenken neue Sicherheit, Bewegungsfreiheit und Lebensqualität.
MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel.: (0921) 74743-0
Die Woche des Hörens vom 22. bis 27. September 2025 zeigt, wie gutes Hören die geistige Fitness stärkt – und warum ein Hörtest für alle sinnvoll ist
Hören bedeutet Teilhabe – am Gespräch, am Alltag, am Leben. Doch oft bemerken Menschen gar nicht, dass ihr Gehör langsam nachlässt. Genau hier setzt die Woche des Hörens vom 22. bis 27. September 2025 an: Mit kostenlosen Hörtests und individueller Beratung laden Hörakustiker bundesweit dazu ein, das eigene Hörvermögen überprüfen zu lassen – einfach, professionell und ohne Umwege.
Ein Hörtest dauert nur wenige Minuten, kann aber viel bewirken. Denn wer frühzeitig Veränderungen bemerkt, kann gegensteuern – und damit nicht nur das Hören verbessern, sondern auch seine geistige Gesundheit stärken. Wissenschaftliche Studien zeigen: Gutes Hören hält geistig fit. Wer dagegen eine Hörminderung unbehandelt lässt, hat ein erhöhtes Risiko für kognitive Einschränkungen – bis hin zur Demenz. So listet etwa die Lancet Commission unbehandelte Schwerhörigkeit seit 2020 als einen der bedeutendsten Risikofaktoren für Demenz.
KURZ GESAGT: Gutes Hören stärkt die geistige Fitness. In der Woche des Hörens (22.–27. September 2025) laden Hörakustiker bundesweit, auch die Akustiks Hörgeräte GmbH in Bayreuth, zu kostenlosen Tests ein – für mehr Lebensqualität, Sicherheit und Teilhabe.
Hören ist Denkarbeit
Was viele nicht wissen: Hören ist keine reine Ohrfunktion, sondern ein komplexer geistiger Prozess. Das Gehirn interpretiert Klänge, erkennt Sprache, ordnet Bedeutungen zu. Ist der Hörsinn eingeschränkt, wird das Gehirn unterfordert. Gleichzeitig ziehen sich viele Betroffene zurück –aus Gesprächen, aus sozialen Situationen, aus dem Leben. So entsteht soziale Isolation –ein weiterer Risikofaktor für geistigen Abbau. Umgekehrt zeigen aktuelle Studien: Menschen mit versorgter Schwerhörigkeit bleiben geistig länger fit, nehmen aktiver am Leben teil und fühlen sich insgesamt wohler.
Moderne Technik – diskret und wirksam
Moderne Hörsysteme leisten dabei weit mehr als reine Verstärkung. Sie sind Hightech im Miniaturformat, unauffällig, komfortabel, oft vernetzt mit dem Smartphone und individuell anpassbar. Viele Nutzer berichten, dass sie den Schritt zum Hörakustiker viel früher hätten gehen sollen – weil sich mit besserem Hören so vieles verbessert: das Verstehen in Gesprächen, die Teilnahme am Alltag, die Sicherheit im Straßenverkehr und nicht zuletzt das persönliche Wohlbefinden.
Der Weg zum besseren Hören
In der Woche des Hörens bieten die Partner der Fördergemeinschaft Gutes Hören bundes-
^ Hinhören lohnt sich – für ein aktives Leben voller Gespräche, Begegnungen und Erlebnisse.
weit kostenlose Hörtests in ihren Fachgeschäften an – verbunden mit einer persönlichen Beratung. Ob in der Stadt oder auf dem Land, die Experten mit dem Ohrbogen und dem roten Punkt sind leicht zu erkennen und online zu finden: www.fgh-info.de
In Bayreuth setzen Michael Deinlein und das Team der Akustiks Hörgeräte GmbH dieses Angebot mit viel Engagement und fachlicher Kompetenz um. Als langjähriger Partner der Fördergemeinschaft Gutes Hören bieten sie nicht nur moderne Hörsysteme, sondern auch individuelle Beratung – mit Zeit, Erfahrung und einem offenen Ohr für die Anliegen ihrer Kundinnen und Kunden.
Geistig gesund älter werden –das geht auch über die Ohren
Ein gut funktionierender Hörsinn stärkt nicht nur die zwischenmenschliche Kommunikation, sondern kann ganz konkret helfen, Demenz vorzubeugen. Die Universität Bordeaux belegte 2023 in einer Studie: Menschen, die mit Hörgeräten versorgt sind, haben ein signifikant geringeres
Risiko für kognitive Störungen als unbehandelte Schwerhörige. Deshalb gilt: Wer sein Gehör schützt, schützt auch sein Gehirn.
In Bayreuth gut beraten
Damit gutes Hören nicht nur ein Thema der großen Forschung bleibt, sondern ganz konkret vor Ort ankommt, engagiert sich auch das Team der Akustiks Hörgeräte GmbH rund um Hörakustikmeister Michael Deinlein. Mit Erfahrung, Empathie und moderner Technik sorgen sie dafür, dass aus einem einfachen Hörtest ein echter Neustart für mehr Lebensqualität werden kann. Denn gutes Hören bedeutet mehr als Technik – es bedeutet, wieder ganz im Leben zu stehen.
MEHR INFOS: Akustiks Hörgeräte GmbH Badstraße 8, 95444 Bayreuth Am Weiherer Weg 10, 96142 Hollfeld E-Mail: info@akustiks.de www.akustiks.de
^ Michael Deinlein, Hörakustikmeister, Geschäftsführer und Inhaber der Akustiks Hörgeräte GmbH, steht Ihnen mit seiner Expertise zur Verfügung.
Für die schwächsten Patientinnen und Patienten
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Mit seinem Engagement für Qualifikation führt
Dr. Stefan Zimmermann einen Kampf für das Leben
^ Patientinnen und Patientinnen, die einen Herzstillstand erleiden, sind im Klinikum Bayreuth bestens versorgt. Grund dafür ist die unter anderem die kontinuierliche und umfassende Ausund Weiterbildung der Mediziner und Pflegekräfte.
Für Dr. Stefan Zimmermann sind sie „unsere schwächsten Patienten“. Für diese schwächsten Patienten – jene, die einen Herzstillstand erleiden – braucht es spezielle Erfahrung und fest trainierte Strukturen, da jede Minute zählt. Dafür setzt sich Zimmermann, Leitender Oberarzt in der Klinik für Kardiologie des Klinikums Bayreuth, ein. Er kämpft einen Kampf für das Leben.
Angefangen hat alles ziemlich unspektakulär. Angefangen hat es vor exakt zehn Jahren damit, dass Zimmermann noch ein paar Fortbildungspunkte brauchte. Er war schon lange Arzt und Notarzt, dachte, er sei für den Notfall gut gewappnet. Dass es trotzdem immer besser geht, erlebte er in einem Kurs der Arbeitsgemeinschaft Notfallmedizin Fürth – einem Bildungsinstitut, das eng mit deutschen und europäischen Fachgesell-
schaften zusammenarbeitet. Es sind diese Fachgesellschaften, die die Behandlungsleitlinien kontinuierlich weiterentwickeln und Schritt für Schritt besser machen. Voraussichtlich bereits im November werden wieder neue Leitlinien für die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herz-Kreislauf-Stillstand in Kraft treten.
Wissensvermittlung auf höchstem Niveau
Dass der Draht zwischen Vordenkern der modernen Notfallmedizin und Vermittlern von Wissen und Können so kurz ist, ist vielleicht der wichtigste Pluspunkt, den der Kurs „Advanced Life Suport“ (ALS) zu bieten hat. Zimmermann war dabei – und er war beeindruckt. „Das Format hat mich begeistert“, sagt er. Didaktisch strukturiert, inhaltlich absolut state of the art. Nicht nur „Pusten und Drücken“, vielmehr das ganze Spektrum: vom Erkennen von Rhythmusstörungen und umkehrbarer Ursachen eines Herzstillstandes, über die Reanimation und den korrekten Einsatz des Defibrilators, von der elementaren Frage, wann welche Medikamente zum Einsatz kommen, bis hin zu dem Expertenwissen, das es braucht, wenn der Kreislauf wieder da ist und es gilt, Hirnschäden zu verhindern. Am Ende ist eine Prüfung zu bestehen und wer sein Zertifikat behalten möchte, muss den Kurs alle drei Jahre neu absolvieren.
Zimmermann macht mehr als das. Das ALS-System funktioniert nach einer Art Schneeballsystem. In jedem Kurs wählen die Instruktoren Teilnehmer aus, die selbst das Zeug zum Lehrenden haben. Der Bayreuther Kardiologe wurde ausgewählt, er hat diese Aufgabe übernommen, seither finden ALS-Kurse regelmäßig auch in Bayreuth statt. Und das hat auf vielen Ebenen ganz konkrete, positive Folgen.
Zunächst Folgen für die Teilnehmenden eines solchen Kurses. Folgen für Pflegekräfte, Assistenzärztinnen und Assistenzärzte. Die, sagt Zimmermann, haben gerade zu Beginn ihrer Karriere im Krankenhaus Ängste. Vor der ersten Nachtschicht auf der Intensivstation. Davor, bei einem Herzstillstand nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagieren zu können. „Diese Ängste sind durchaus berechtigt“, sagt Zimmermann. „Die jungen Kolleginnen und Kollegen sind voll in der Verantwortung und sie wissen sehr genau, dass die Erstversorgung für das Outcome bei einem Herzstillstand entscheidend ist.“ Wenn sie nach dem Kurs rausgehen in ihren Alltag, sind sie sicherer. „Man spürt die Erleichterung“, sagt Zimmermann. Dass gleichzeitig erfahrene Pflegekräfte, die in Ausbildung und Lehre ihrer eigenen Kollegen eingesetzt sind, nach dem Kurs das ALS-Konzept weitertragen, ist für die Qualität der Notfallversorgung am Klinikum Bayreuth von besonderer Bedeutung.
Folgen hat das Engagement des Kardiologen und der ALS-Initiatoren auch für die Krankenhäuser und Organisationen, in denen die ALSGeprüften Dienst tun. Dass sich etwa das Klinikum Bayreuth Cardiac Arrest Center nennen darf, hat maßgeblich damit zu tun, dass hier genügend ALS-geschulte Fachkräfte arbeiten. Ein Cardiac Arrest Center ist ein Krankenhaus, das spezialisierte Einrichtungen für die klinische Akutbehandlung von Patientinnen und Patienten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand vorhält. Im deutschsprachigen Raum erstellt der Deutsche Rat für Wiederbelebung den Anforderungskatalog und führt Zertifizierungen durch. Aktuellen Statistiken zufolge gibt es in Deutschland nur 114 solcher Cardiac Arrest Center – übrigens: das englische Cardiac Arrest bedeutet nichts anderes als Herzstillstand.
Bessere Überlebenschancen
Muss man noch betonen, dass es die Patientinnen und Patienten sind, die am allermeisten von solchen Strukturen profitieren? Gerade erst hat das Deutsche Ärzteblatt einen Beitrag veröffentlicht, aus dem hervorgeht, dass Patienten, die in einem Cardiac Arrest Center behandelt werden, bessere Überlebenschancen und weniger Folgeschäden haben. Im Jahr 2024, sagt Zimmermann, lagen die Zahlen des Klinikums Bayreuth sogar über dem Durchschnitt des Jahresberichts des deutschen Reanimationsregisters.
Für Patientinnen und Patienten mit Herzproblemen ist das Klinikum Bayreuth eines der besten Krankenhäuser in Nordbayern. Eines mit Ambition: Aus der zuvor schon sehr engen Zusammenarbeit der Kliniken für Kardiologie und für Herzchirurgie ist ein Herz-Team erwachsen, das sich als umfassende Anlaufstelle für Patienten und niedergelassene Ärzte versteht. Und ein Team, das neben dem Cardiac Arrest Center weitere Strukturen für den Notfall geschaffen hat. Eine ist die sogenannte Chest Pain Unit, ein Behandlungszentrum für Patienten mit unklaren Brustschmerzen.
Mit dem Zertifikat "Chest Pain Unit" zeichnet die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie Kliniken aus, die Patienten mit unklaren Brustschmerzen eine schnelle und optimale Versorgung gewährleistet. Patientinnen und Patienten, die im Notfall im Klinikum Bayreuth eintreffen, können sich sicher sein, dass sie von der Notaufnahme, über das Herzkatheterlabor bis hin zur Intensivstation reibungslos und von speziell qualifizierten Ärzten und Pflegekräften behandelt werden.
^ Dr. Stefan Zimmermann ist Leitender Oberarzt in der Klinik für Kardiologie des Klinikums Bayreuth.
KURZ GESAGT: Bei Herzproblemem ist die Klinikum Bayreuth GmbH eines der besten Krankenhäuser Nordbayerns. Auch Dank des Engagement von Dr. Stefan Zimmermann, Leitender Oberarzt der Kardiologie. Mit seinen ALS-Kursen (Advanced Life Support) hat er einen Schneeball ins Rollen gebracht, der Leben rettet. Er macht Kolleginnen und Kollegen fit für die Erstversorgung bei einem Herz-Kreislaufstillstand – und diese geben ihr Wissen wiederum weiter. Stetig wachsende Kompetenz für eine immer bessere Patientenversorgung.
MEHR INFOS:
Klinikum Bayreuth GmbH
Klinik für Kardiologie und Internistische Intensivmedizin
einem besonders herausfordernden psychiatrischen Setting.
Anna-Lena Rosenzweig und Therapiehündin Nala arbeiten in
Helferin auf vier Pfoten
AUTOR GEBO
– Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
Therapiehündin Nala beschert Patienten der Klinik für Forensische Psychiatrie schöne Momente
Wenn Nala im Dienst ist, scheint alles ein bisschen anders zu sein. Die Labradorhündin kommt seit einem halben Jahr mehrmals die Woche auf die Station FP6 der Klinik für Forensische Psychiatrie (KFP) am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Besitzerin Anna-Lena Rosenzweig arbeitet dort als Psychiatrie-Fachkrankenpflegerin und absolviert mit ihrer vierjährigen Labrador-Hündin derzeit eine Therapiehunde-Ausbildung. Nala erfüllt dafür alle Kriterien: Sie hat ein eher ruhiges Gemüt, ist fremden Leuten gegenüber sehr offen und reagiert nicht stürmisch oder aggressiv. Perfekt also für die Patienten, die auf der Kriseninterventions-Station untergebracht sind.
Ein Stück Normalität
„Viele unserer Patienten sind nicht fit. Manche haben wenig oder keine Lockerungsstufen und können nicht raus. Da ist Nala eine willkommene Abwechslung im Klinikalltag – quasi ein Stück von draußen“, erklärt Anna-Lena Rosenzweig. Außerdem sei der Vierbeiner eine gute niederschwellige Möglichkeit, mit den im Umgang oft schwierigen Patienten in Kontakt zu treten. Dafür arbeitet die 26-Jährige im Rahmen der Therapiehunde-Ausbildung auch intensiv mit ihrem Hund. Neben theoretischen Inhalten und Workshops steht für Nala jeden Sonntag praktisches Training auf dem Plan. Dann muss sie spezielle Eignungs- und Wesenstests bestehen: Neben einem Rollstuhl gehen, einen Parcours alleine durchlaufen, ruhig bleiben bei lauten Geräuschen.
Unter der Woche absolviert sie ihre Schichten in der Klinik. Alle freuen sich, wenn Nala mit
im Dienst ist: Kommandos einstudieren, an der Leine führen, streicheln, einen aufgebauten Parcours abgehen, Hundekekse backen… 30 bis 45 Minuten dauert meist eine Gruppenarbeit mit Nala. Nach so einer Einheit braucht sie eine Pause. „Ich muss darauf achten und genau erkennen, wann man abbrechen muss und der Hund nervös wird und gestresst ist. Nala krazt sich dann immer, hört nicht mehr gut oder geht einfach von selbst weg“, erklärt die PsychiatrieFachkrankenpflegerin. Im Gruppenraum ruht sie sich dann aus. Danach geht es weiter.
Türöffnerin mit Spürnase
„Sogar unseren Therapieverweigerer lockt sie aus der Reserve. Ein Patient ist oft ohne Hoffnung und sehr negativ. Wenn der Hund da ist, blüht er regelrecht auf und erzählt von früher, von seinen Hunden“, sagt Anna-Lena Rosenzweig. Nala fungiere oft als Türöffner. Die Kontaktaufnahme gelinge besser mit ihr und die Atmosphäre auf der Station sei viel ruhiger. 16 Patienten mit teils schweren Delikten werden hier betreut. Nala nimmt sie alle vorurteilsfrei als Menschen an.
KURZ GESAGT: Wenn Therapiehündin Nala Dienst hat, herrscht meistens gute Stimmung auf der Station FP6 der Klinik für Forensische Psychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. Sogar zu schwierigen Patienten nimmt der Vierbeiner leicht Kontakt auf.
^ Wie Therapiehündin Nala Herzen öffnet? Einfach QRCode scannen und in Aktion erleben.
Was in die BRK-Kleidersammlung gehört –und was nicht
^ Nicht mehr gebrauchte, bestens erhaltene Kleidung kann als Spende an das BRK wirklich helfen. Müll, dreckige und kaputte Kleidung gehören aber nicht in die Kleidersammlung.
Viele Menschen verbinden die Kleidersammlung fest mit dem Roten Kreuz. Auch im Bayerischen Roten Kreuz (BRK) Kreisverband Bayreuth ist sie ein fester Bestandteil des sozialen Engagements. Die gespendete Kleidung dient nicht nur der akuten Hilfe in Notsituationen, sondern wird auch genutzt, um soziale Projekte in der Region zu finanzieren.
Von der Spende bis zur Hilfeleistung
In der Kleiderkammer des Roten Kreuzes in Bayreuth erhalten Bedürftige kostenlos Kleidung für den persönlichen Bedarf. Auch in besonderen Notfällen, wie etwa nach einem Wohnungsbrand oder bei Patienten der Notaufnahme,
hilft das BRK mit Kleidung aus. Ein Teil der gesammelten Kleidung wird daher gezielt für Katastrophenfälle oder akute Schicksalsschläge zurückgehalten.
Erlöse für soziale Projekte in der Region
Nicht alle Spenden können eins zu eins an Hilfesuchende weitergegeben werden. Um flexibel helfen zu können, veräußert der BRK-Kreisverband Bayreuth einen Teil der gespendeten Textilien über Flohmärkte und im RotKreuz-Laden in der Prieserstraße 4. Der dort erzielte Erlös – nach Abzug aller Kosten – fließt direkt in soziale Projekte in Bayreuth und Umgebung. So bleibt der Wert jeder einzelnen Spende in der Region und unterstützt dort, wo Hilfe gebraucht wird.
Herausforderungen durch Fast-Fashion und Müllspenden
In den letzten Jahren haben sich die Rahmenbedingungen für Kleidersammlungen massiv verändert. Die Zunahme minderwertiger FastFashion-Produkte und die steigende Zahl an unbrauchbaren, beschädigten oder verschmutzten Textilien erschweren die Arbeit von Hilfsorganisationen erheblich. Da auch die professionellen Endverwerter diese Textilien aufgrund der gesättigten Marktlage kaum noch abnehmen, ziehen sich vielerorts Hilfsorganisationen aus der klassischen Kleidersammlung zurück.
Schließung der Kleiderklappe – neue Annahmestelle im RotKreuz-Laden
Der BRK-Kreisverband Bayreuth hat daher reagiert und die seit vielen Jahrzehnten bestehende Spendenannahme mit der „Kleiderklappe“ an der Geschäftsstelle in der Hindenburgstraße zum 1. Juli geschlossen. Doch das BRK zieht sich nicht aus der Kleidersammlung zurück – im Gegenteil: Ab sofort erfolgt die Annahme ausschließlich im RotKreuz-Laden in der Prieserstraße 4 (nahe dem Kreuzsteinbad). Dort können zu den Öffnungszeiten brauchbare, gewaschene und bestens erhaltene Kleidungsstücke abgegeben werden. Auch der günstige Einkauf für alle bleibt im RotKreuz-Laden selbstverständlich weiter möglich.
Was wird angenommen – und was nicht?
Damit die Spenden auch wirklich helfen, bittet das BRK um Beachtung folgender Annahme-Kriterien:
UNTERWÄSCHE & STRÜMPFE: nur neu und originalverpackt (aus hygienischen Gründen)
ANDERE ARTIKEL: voll funktionsfähig, nicht beschädigt oder verschmutzt (Haushaltsware, Taschen, Koffer, Spielwaren, Küchenutensilien, Raritäten, Sportartikel, Nippes, Deko, Accessoires, etc.)
KURZ GESAGT: Gut erhaltene Kleidung spenden und Gutes tun: Das BRK Bayreuth nimmt saubere, bestens erhaltene Textilien nur noch im RotKreuz-Laden in der Prieserstraße an. Der Erlös unterstützt soziale Projekte vor Ort. Als Dank gibt’s einen Rabattgutschein für den nächsten Einkauf.
BÜCHER: maximal 20 Stück, nicht älter als 5 Jahre (keine Haushaltsauflösungen)
Die klare Bitte des BRK: Die Spendenabgabe ist keine Müllentsorgung. Wer sich unsicher ist, ob ein Artikel noch „bestens erhalten“ ist, sollte sich fragen: „Würde ich diesen Gegenstand selbst noch auf einem Flohmarkt kaufen wollen?“ Wenn ja – willkommen. Wenn nein – bitte nicht abgeben.
Spenden und profitieren: Rabattgutschein als Dank
Ein zusätzlicher Anreiz für alle, die Gutes tun möchten: Für jede Spende brauchbarer Kleidung erhalten Spenderinnen und Spender einen Rabatt-Gutschein für ihren nächsten Einkauf im RotKreuz-Laden. Eine kleine Wertschätzung – und ein zusätzlicher Ansporn, sich auf nachhaltige Schnäppchenjagd zu begeben.
^ Direkt beim RotKreuz-Laden können nun bestens erhaltene Kleidungsstücke und mehr abgegeben werden. Öffnungszeiten:
Gesundheitsbewusst leben in der Gesundheitsregion Bayreuth
Gesund, glücklich und aktiv alt werden – das wünschen sich viele. Die Aktionswochen Gesundheit 2025 in der Region Bayreuth zeigen, wie jeder Einzelne heute schon die Weichen für ein langes, vitales Leben stellen kann. „Longevity“ – das Trendthema der Gesundheitswelt – meint nicht nur ein langes Leben, sondern vor allem ein gesundes. Wer gesund altern möchte, sollte frühzeitig Verantwortung für seinen Lebensstil übernehmen. Genau hier setzt das diesjährige Schwerpunktthema der Aktionswochen Gesundheit an: „Longevity: Langlebigkeit beginnt mit dir.“
Im September und Oktober gibt es ein vielseitiges Programm mit zahlreichen Impulsen, die sich ganz einfach in den Alltag integrieren lassen. Ziel ist es, Menschen jeden Alters zu motivieren, aktiv für ihr eigenes Wohlbefinden
^ Auch gemeinsame Bewegung an der frischen Luft fördert die Gesundheit langfristig. Weitere Impulse für den gesundheitsbewussten Alltag gibt Psychotherapeutin und Yogalehrerin Myriam Bayer (Bild rechts) am 10. September 2025 im RW21.
zu sorgen – sei es durch bewusste Ernährung, Bewegung, seelische Ausgeglichenheit oder soziale Teilhabe.
Wissenschaftlich fundierte Wege zu einem langen Leben
Studien zeigen: Der Lebensstil hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Lebenserwartung – bis zu zehn gesunde Lebensjahre lassen sich laut WHO durch präventive Maßnahmen gewinnen. Ein zentraler Schlüssel liegt in der Bewegung: Bereits 30 Minuten moderate körperliche Aktivität am Tag senken das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Demenz. Auch die Ernährung ist entscheidend: Mediterrane Kost – reich an Gemüse, Hülsenfrüchten, gesunden Fetten und wenig verarbeitetem Zucker – wird mit höherer Lebenserwartung in Verbindung gebracht.
Darüber hinaus belegen Forschungen aus sogenannten „Blue Zones“ – Regionen mit besonders hoher Lebenserwartung – die Bedeutung von sozialer Einbindung, regelmäßiger Bewegung im Alltag, einem klaren Lebenssinn („Ikigai“) und einem bewussten Umgang mit Stress. Auch Achtsamkeit, guter Schlaf und geistige Aktivität spielen beim gesunden Altern eine Schlüsselrolle.
Selbsterziehung zur Gesundheit
Ein zentrales Highlight bildet die Ausstellung Selbsterziehung zur Gesundheit – Praktische Möglichkeiten zur selbstaktiven Gesundheitsbildung vom 09.09. bis 16.10. in der RW21 Stadtbibliothek und VHS Bayreuth. Psychotherapeutin und Yogalehrerin Myriam Bayer gibt darin praxisnahe Anregungen für mehr Eigenverantwortung im Alltag. Zur Eröffnung am 09.09. um 16.30 Uhr wird sie – nach der Begrüßung durch Oberbürgermeister Thomas Ebersberger – einen aktivierenden Einstieg bieten.
Das umfangreiche Begleitprogramm wird von zahlreichen regionalen Partnern getragen – darunter das Evangelische Bildungswerk, die Familienbildungsstätte mit Mehrgenerationenhaus, die Universität Bayreuth, das Gesundheitszentrum Pegnitz, das Klinikum Bayreuth, die AOK
„ Langlebigkeit ist keine Frage des Alters, sondern des Alltags.“
SPRICHWORT
Gesundheitskasse, Sportvereine wie die Malicrew sowie das Sportkuratorium und die Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken.
Einige Termine im Überblick
Am 07.09. lädt das Sportfestival Bayreuth zum aktiven Mitmachen ein. Vorträge und Workshops wie Die fatale Verkürzung der Welt mit einem Plädoyer für gesunde Medizin (18.09.), Nachhaltige Ernährung für Mensch und Umwelt (23.09.) oder The Blue Zones (10.10.) greifen aktuelle Gesundheitsthemen auf. Bewegungsangebote wie Walking mit Brasils (25.09.) oder Aktive Mobilität – Kopf und Körper in Bewegung (13.10.) ergänzen das Programm, genauso wie Veranstaltungen zu mentaler Gesundheit, Demenzprävention, Schlaf oder Resilienz. Für Kinder gibt es u. a. die Handpuppenlesung Hier kommt die Körperpolizei (30.09.).
Das vollständige Programm zeigt: Langlebigkeit ist keine Frage des Alters, sondern des Alltags. Die Volkshochschulen von Stadt und Landkreis Bayreuth, die Familienbildungsstätte mit Mehrgenerationenhaus sowie regionale Sportvereine und Fitnessstudios bieten auch über die Aktionswochen hinaus fortlaufend Präventionsangebote. Schauen Sie auf die jeweiligen Webseiten. Ihre Gesundheit beginnt jetzt.
Hier gibt's dasProgrammvollständige
KURZ GESAGT: Die Aktionswochen Gesundheit 2025 in der Region Bayreuth zeigen, wie bewusster Lebensstil, Bewegung, Ernährung und Achtsamkeit zur gesunden Langlebigkeit beitragen – mit Vorträgen, Workshops und Mitmachangeboten für alle Altersgruppen.
Bewegung ist weit mehr als reine Fitness – sie ist ein Schlüssel zu Gesundheit, Vitalität und seelischem Gleichgewicht. Gerade in besonderen Lebensphasen wie der Schwangerschaft oder im höheren Alter zeigt sich, wie wichtig regelmäßige Aktivität ist. Beide Situationen stellen den Körper vor neue Herausforderungen: Während werdende Mütter Veränderungen wie Gewichtszunahme, verschobene Körperhaltung und eine veränderte Atmung erleben, kämpfen ältere Menschen oft mit nachlassender Muskelkraft oder steiferen
Gelenken. Doch die Lösung ist dieselbe: gezielte, sanfte Bewegung, die den Körper stärkt, Beschwerden lindert und das Wohlbefinden fördert. Dabei spielt nicht nur der Körper eine Rolle, sondern ebenso die innere Haltung. Wer Bewegung als wohltuende Auszeit und bewussten Moment für sich selbst begreift, profitiert doppelt. Um dies zu erreichen, stehen im Sanitätshaus reha team Nordbayern kompetente Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bereit, die individuell zu geeigneten Sportgeräten und Hilfsmitteln beraten.
Sanfte Bewegung mit großer Wirkung
Dabei geht es nicht um sportliche Höchstleistungen. Schon kleine Einheiten können viel bewirken: Schwimmen oder Aquafitness entlasten Gelenke und kräftigen zugleich die Muskulatur, Yoga und Gymnastik unterstützen Beweglichkeit und Balance, und Spaziergänge an der frischen Luft regen Herz und Kreislauf an. Auch einfache Übungen im Alltag – etwa morgendliches Dehnen oder kleine Bewe -
gungseinheiten zwischendurch – können helfen, aktiv zu bleiben. Viele Gemeinden, Hebammen oder Seniorenzentren bieten zusätzlich sanfte Gruppenkurse an, die Motivation und Struktur geben. Schwangere profitieren zusätzlich von einer besseren Durchblutung und Linderung typischer Beschwerden wie Rückenschmerzen oder Wassereinlagerungen. Ältere Menschen wiederum gewinnen mehr Sicherheit im Alltag, beugen Stürzen vor und fördern ihre geistige Fitness.
Hilfsmittel, die Bewegung leichter machen
Unterstützend können Kompressionsstrumpfhosen in der Schwangerschaft Schwellungen vorbeugen und die Venen entlasten. Abdominalstützen oder Symphysengürtel stabilisieren Bauch und Becken und schenken spürbar mehr Komfort bei Bewegung. Auch im Alter gilt: Kleine Hilfen können den Unterschied machen, wenn sie gezielt ausgewählt und regelmäßig eingesetzt werden. Für Seniorinnen und Senioren eignen sich kleine Trainingshilfen wie
< Gezielte Aktivität tut gut – ob in der Schwangerschaft oder im höheren Alter: Bewegung sorgt für Stabilität, Ausgleich und neue Energie.
„
Bewegung ist die Seele aller Dinge.“
PAUL KLEE (1879–1940) SCHWEIZER MALER, GRAFIKER UND KUNSTTHEORETIKER
Therabänder oder leichte Gymnastikgeräte, die ohne großen Aufwand eingesetzt werden können. Das reha team Nordbayern hilft bei der Auswahl passender Produkte und gibt wertvolle Tipps, wie Bewegung sicher und angenehm gestaltet werden kann.
Bewegung als täglicher Begleiter
Bewegung ist ein gemeinsamer Nenner über Generationen hinweg. Sie begleitet Frauen durch die besonderen Monate einer Schwangerschaft ebenso wie ältere Menschen, die ihre Mobilität und Lebensqualität bewahren möchten. Entscheidend ist, den eigenen Möglichkeiten zu vertrauen und regelmäßig kleine Impulse zu setzen – für mehr Stärke, Wohlbefinden und Gelassenheit im Alltag. Wer aktiv bleibt, schafft die besten Voraussetzungen, Körper und Geist in Balance zu halten und Gesundheit nachhaltig zu fördern.
KURZ GESAGT: Bewegung tut gut – ob während der Schwangerschaft oder im Alter. Schon kleine Übungen fördern Kraft, Balance und Wohlbefinden. Das reha team Nordbayern berät individuell zu unterstützenden Hilfsmitteln und zeigt, wie Bewegung sicher und alltagstauglich wird.
MEHR INFOS: reha team Nordbayern Gesundheitstechnik GmbH Am Bauhof 11, 95445 Bayreuth, Tel.: (0921) 74743-0
Unterzeichnung des Kooperationsvertrages in Anwesenheit von StM Bernd Sibler
04.05.2022
8.–10.10.2024
Erstes M2 Staatsexamen in Bayreuth
Start des klinischen Lehrbetriebs in Bayreuth
25.10.2024
Q4 2025
Erstes M3 Staatsexamen in Bayreuth
Richtfest Lehrgebäude II am Klinikum Bayreuth
Medizincampus Oberfranken
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Klinikdirektoren der Klinikum Bayreuth GmbH bilden Ärztinnen und Ärzte von morgen aus
GERIATRIE
Univ.-Prof. Dr. Hans Jürgen Heppner
NEURORADIOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Arnd Dörfler
PNEUMOLOG IE
Dr. Claus Steppert
GYNÄKOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Christoph Mundhenke
NUKLEARMEDIZIN
Prof. Dr. Stefan Förster
RADIOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Thorsten Klink
HERZCHIRURGIE
Univ.-Prof. Dr. Christian Heim
ONKOLOGIE
Prof. Dr. Alexander Kiani
STRAHLENTHERAPIE
Prof. Dr. Jochen Willner
KARDIOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Christian Stumpf
ORTHOPÄDIE
Prof. Dr. Rainer Abel
UNFALLCHIRURGIE
Prof. Dr. Michael Müller
ALLGEMEINMEDIZIN
Prof. Dr. Bettina Engel
LABORATORIUMSMEDIZIN
PD Dr. Thomas Bollinger
PÄDIATRIE
Prof. Dr. Thomas Rupprecht
UROLOGIE
Prof. Dr. Frank Kunath
ANÄSTHESIOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Jörg Reutershan
NEPHROLOGIE
Prof. Dr. Harald Rupprecht
PALLIATIVMEDIZIN
Dr. Sabine Gernhardt
DERMATOLOGIE
PD Dr. Gerhard Weyandt
NEUROCHIRURGIE
Univ.-Prof. Dr. Stefan Linsler
PATHOLOGIE
Univ.-Prof. Dr. Michael Vieth
SGASTROENTEROLOGIE
PD Dr. Steffen Mühldorfer
NEUROLOGIE
Prof. Dr. Patrick Oschmann
PLASTISCHE CHIRURGIE
Univ.-Prof. Dr. Jürgen Dolderer
ie stehen für die bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten der Klinikum Bayreuth GmbH. Und sie verantworten die Ausbildung angehender Medizinerinnen und Mediziner am MCO. Beides wichtige Beiträge zur Daseinsvorsorge in Oberfranken.
Investition in Versorgung, Forschung und Lehre
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Wie der Medizincampus die Patientenversorgung besser macht
Die Klinikum Bayreuth GmbH investiert kontinuierlich und gezielt, um die Versorgung ihrer Patientinnen und Patienten noch weiter zu verbessern. Diese Qualitätssteigerung wirkt sich auch auf die Medizinerausbildung am Medizincampus Oberfranken (MCO) aus. Klinikdirektoren, die diese Innovationen in die Praxis umsetzen, geben ihr Wissen und Können an Studierende weiter. Und
OPERATIONSROBOTER DAVINCI
Mit dem DaVinci Operationssystem werden minimal-invasive Operationen (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Das derzeit modernste roboterassistierte Chirurgiesystem unterstützt Ärzte der Klinik für Urologie bei komplexen Operationen, indem Handbewegungen des Operateurs exakt übernommen werden. Die Kamera liefert den Chirurgen ein gestochen scharfes, wackelfreies 3DBild. Dank dieser Lupe kann man filigranste Strukturen im Millimeterbereich erkennen und selbst kleinste Gefäße gezielt versiegeln, feinste Nervenstränge dagegen schonen.
nicht nur sie: Knapp 100 Beschäftigte der Klinikum Bayreuth GmbH sind in der Lehre am MCO engagiert. Vor fünf Jahren sind die ersten Studierenden nach Bayreuth gekommen. Seither ist ihre Zahl auf knapp 400 angestiegen. Mit ihnen, mit der Besetzung der Lehrstühle und mit finanziellem Engagement in zentralen Bereich der Zukunftsmedizin hat sich die Klinikum Bayreuth GmbH verändert. Hier ein paar Beispiele – und das sind längst nicht alle:
MRT-ZENTRUM
Das neue MRT-Zentrum der Klinikum Bayreuth GmbH hebt die Bildgebung sowohl für stationäre, wie auch für ambulante Patientinnen und Patienten auf ein neues Niveau. Je besser die Qualität der Bildgebung ist, desto besser können Diagnose und Therapie sein. Die Klinikum Bayreuth GmbH verfügt in ihrem neuen Zentrum über zwei MRT-Geräte (1,5 und 3 Tesla) der neusten Generation. Gerade das 3-Tesla-Gerät ermöglicht Spezialanwendungen wie Herz-, Prostata- oder Mamma-MRTs. Neben einer optimalen Bildqualität haben die neuen Geräte für Patientinnen und Patienten einen konkreten Nutzen: In vielen Fällen verkürzt sich die Aufnahmedauer erheblich. Sie müssen also nicht mehr so lange in der Röhre liegen.
NTMS UND VR-BRILLEN IM OP
Die Vorbereitung einer Operation hat gerade in der Neurochirurgie – insbesondere bei Tumoren in oder an eloquenten Hirnarealen –einen besonderen Stellenwert. Zur Unterstützung bei der Entscheidungsfindung können dem Operateur neben CT und MRT weitere Informationen bereitgestellt werden. Die Klinik für Neurochirurgie benutzt modernste technische Methoden, wie die intraoperative Neuronavigation samt augmented reality, intraoperatives Neuromonitoring und die nagivierte transkranielle Magnetstimulation zur präoperativen Darstellung der Areale. Die Expertise der Ärztinnen und Ärzte der Klinik für Neurochirurgie liegt auch in den Bereichen 3D-Planung mit nagivierter transkranieller Magnetstimulation, intraoperative Neuronavigation sowohl für OPs der Wirbelsäule als auch des Kopfes sowie das vollumfängliche Neuromonitoring.
PATIENTENGARTEN
KUNSTHERZ-IMPLANTATION
Viele Patientinnen und Patienten, die ein Kunstherz bekommen, sagen, für sie habe ein neues Leben begonnen. Das Team der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie implantiert jetzt Kunstherzen am Klinikum Bayreuth. Für das Einsetzen eines Kunstherzens kommen Patienten mit schwerster Herzinsuffizienz in Frage, die mit medikamentöser oder elektrophysiologischer Therapie bzw. anderen operativen Verfahren nicht mehr behandelbar sind.
Diese Patienten geraten oft in eine Abwärtsspirale. Sie dekompensieren immer häufiger aufgrund ihrer Herzinsuffizienz und haben in der Folge keine gute Lebenserwartung.
Wieder auf die Beine zu kommen, das ist für ältere Menschen besonders schwer. Speziell nach einer akuten Erkrankung. Therapeuten und Pflegekräfte der Klinik für Geriatrie können nun bereits während der stationären Behandlung bestmöglich gegensteuern: im Therapiegarten des Klinikums Bayreuth. Sobald es der Gesundheitszustand zulässt, können Ärzte, Pflegekräfte und Therapeuten mit den Patientinnen und Patienten im neuen Therapiegarten Alltagssituationen trainieren, um ihnen bis zur Entlassung so viel Sicherheit wie möglich wiederzugeben.
MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH Preuschwitzer Str. 101, 95445 Bayreuth www.klinikum-bayreuth.de
Besser vorher üben
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Im SkillsLab des MCO holen sich MedizinStudierende Sicherheit für den Klinikalltag
So viel Zeit hätte im laufenden
Klinikbetrieb wohl keiner. Hier drin, im SkillsLab des Medizincampus Oberfranken in einem schicken Gebäude gleich neben dem Klinikum Bayreuth, nimmt man sie sich. Hier ist ein geschützter Raum. An diesem Morgen erklärt Medizinstudentin Eva fünf Kommilitoninnen und Kommilitonen, wie es richtig geht, einen Blasenkatheter zu legen. Mehr noch: Tutorin Eva zeigt es an Modellen in der Praxis. Schritt für Schritt. Dann sind ihre Mitstudierenden dran.
Ohne Hektik, ohne Druck
Heute ist der letzte Tag im Blockpraktikum Urologie. Jasmin und Beni gehören zu der kleinen Gruppe, die in der Klinik Prof. Dr. Frank Kunath und seinem Team der Urologie über die
KURZ GESAGT: Lernen ist wichtig. Praxis ist es auch. Im SkillsLab des MCO lernen Medizinstudierende konkrete Handgriffe und gute Gesprächsführung.
Schulter geschaut hat. Jetzt sollen sie im SkillsLab das tun, was am Patientenbett nicht so einfach geht. Sie sollen ganz konkrete, ganz praktische Handgriffe üben. Ohne Hektik, ohne Druck, ohne den vielleicht strengen Blick eines Arztes, am Modell und nicht am Patienten. Das macht die Sache leichter. Tutorin Eva frischt nochmal das Gedächtnis ihrer Kommilitonen auf, wiederholt theoretisches Wissen, stellt Fragen. Frontalunterricht soll das hier im SkillsLab nicht sein. Es geht um das miteinander und voneinander lernen.
„Das ist wahnsinnig wichtig“, sagt Jasmin, die am MCO in Bayreuth im neunten Semester Medizin studiert. Sie hat vor ihrem Studium eine Ausbildung zur Gesundheits- und Kran-
^ Machen statt nur zuschauen: Darum geht es im SkillsLab.
^ Studierende lernen von Studierenden: Auch so funktioniert das SklillsLab.
kenpflegerin gemacht und hat erlebt, wie junge Ärztinnen und Ärzte auch schon mal ins Schwimmen kommen, wenn sie Hand anlegen müssen. „Und viele in der Pflege erwarten von ausgebildeten Ärztinnen und Ärzten, dass sie es drauf haben.“
Aber wie soll das gehen, wenn man nur zuschaut? Deshalb gibt es das SkillsLab. Am MCO umfasst es inzwischen sieben Räume, die jederzeit an das Lernsetting anpassbar sind. Hier finden Übungen in den Bereichen Innere Medizin, Chirurgie, Notfallmedizin, Frauenheilkunde und Neurochirurgie statt. Hier lernen MCO-Studierende, wie eine Ultraschalluntersuchung klappt, wie man eine Wunde näht, Blut abnimmt und vieles mehr. Dass man zum Zug kommt, dass man genügend Möglichkeiten zum Üben hat, empfindet Beni als einen handfesten Vorteil. Nicht an allen Unis ist die Chance auf einen Praxis-Check so gut wie hier am MCO. Und das gilt für ihn auch im größeren Maßstab.
Beni stammt aus Kehlheim und eigentlich hätte er gerne in Regensburg Medizin studiert. Das hat nicht geklappt und heute ist er darüber alles andere als traurig. „Klar war ich am Anfang skeptisch, als ich Erlangen/Bayreuth gehört habe.“ Ein neuer Studiengang, ein neuer Lernort – da wird es am Anfang schon
Ausbildung
trifft Innovation
„Mit der ersten abgeschlossenen Kohorte, die ihr Praktisches Jahr vollständig am Klinikum Bayreuth absolviert hat, ist der erste Meilenstein gesetzt und die ärztliche Ausbildung in Oberfranken in der Praxis angekommen. Einige dieser Absolventen konnten wir bereits in unsere Ärzteschaft übernehmen. Dies ist ein starkes Signal für die Qualität und Attraktivität des Medizincampus Oberfranken. Damit wird greifbar, was das Projekt von Beginn an intendiert hat: die nachhaltige Sicherung und Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung in unserer Region. Der MCO ist mehr als ein Ausbildungsstandort, er bedeutet Innovation für die medizinische Versorgung. Themen wie Telemedizin, digitale Gesundheitsanwendungen, sektorenübergreifende Versorgung und die gezielte Nachwuchsgewinnung im Pflegebereich gewinnen in Zeiten des demografischen Wandels und dem unter anderem daraus resultierenden und sich veränderten Versorgungsbedarfs zunehmend an Bedeutung. Der Medizincampus bietet ideale Voraussetzungen, um innovative Versorgungskonzepte zu entwickeln, zu erproben und in die Fläche zu bringen, um damit die medizinische Versorgung außerhalb von Ballungsräumen zu sichern. Bereits heute ist die Klinikum Bayreuth GmbH in mehreren wissenschaftlichen Projekten und Studien aktiv, wie den Bereichen Neurologie, Onkologie oder Versorgungsforschung um ein paar Beispiele zu nennen. Mit dem Medizincampus wird diese Forschung künftig auf ein neues, universitäres Niveau gehoben. Ziel ist es, den Standort Bayreuth als festen Bestandteil der universitären Forschungslandschaft zu etablieren und eng mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Universität Bayreuth und weiteren Partnern zu vernetzen. “
DIETMAR PAWLIK, GESCHÄFTSFÜHRER KLINIKUM
BAYREUTH GMBH
„ Der Medizincampus Oberfranken ist ein innovatives Kooperationsprojekt.
Gemeinsames Ziel ist es, dem Mangel an Ärztinnen und Ärzten entgegenzuwirken, die ärztliche Versorgung vor Ort sicherzustellen und die gesamte Region zu stärken.“
PROFESSOR DR. DR. H.C. JÜRGEN SCHÜTTLER, BEAUFTRAGTER FÜR DEN MEDIZINCAMPUS OBERFRANKEN
DER MEDIZINISCHEN FAKULTÄT DER FRIEDRICH ALEXANDER UNIVERSITÄT
^ Prof. Dr. Dr. h.c. Jürgen Schüttlerist Beauftragter für den Medizincampus Oberfranken der Medizinische Fakultät der Friedrich Alexander Universität.
knirschen, dachte er. Ein bisschen war das auch der Fall, aber die Vorteile wiegen die Anfangswehwehchen mehr als auf. „Die Lehre hier am MCO ist sehr gut. Und bei 50 Studierenden pro Semester entsteht eine besondere Atmosphäre. Es geht familiär zu und wir werden außerordentlich gut betreut.“
Das zeigt sich auch gerade heute im SkillsLab. Fünf Studierende sind dabei. Jeder kommt dran, jeder darf ausführlich üben, jeder darf
Fehler machen. Denn auch darum geht es: Fehler machen – dort, wo es nicht wehtut.
Breites Spektrum
Im Rahmen der curricularen Lehre, also des Lehrplans nach ärztlicher Approbationsordnung, finden verschiedene Formate statt. Diese beinhalten Praktika, Blockpraktika, Lehre am Krankenbett und Wahlpflichtfächer. Während der Blockpraktika, die im fünften und sechsten klinischen Semester anstehen, sind die Studierenden mehrere Tage in unterschiedlichen Kliniken eingeteilt und werden dort von Ärztinnen und Ärzten in das Fachgebiet eingeführt. Einige Fachgebiete nutzen zusätzlich das SkillsLab, um ärztliche Tätigkeiten mit den Studierenden zu trainieren. „Beispielsweise wird am Laparoskopie-Trainer geübt oder eine Thoraxdrainage am Simulator gelegt“, berichtet Anett Hollfelder. Ebenso lernen die Studierenden den Ablauf einer Knochenmarkpunktion und Portpunktion. In der Dermatologie geht es um spezielle HautNahttechniken, in der Anästhesie neben dem Atemwegsmanagement und unterschiedlichen Narkoseverfahren auch anhand eines High-Fidelity-Simulators um die Narkoseeinleitung im OP.
Im Praktikum Notfallmedizin findet das Training der kardiopulmonalen Reanimation statt, im Anschluss werden die Studierenden anhand von zehn unterschiedlichen simulier-
Herr Koch macht Ärger
^ Schwieriger Gesprächspartner:
Der Simulationspatient stellt sich quer.
^ QR-Code scannen und im Video mehr erfahren.
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Wie Medizin-Studierende den Umgang mit schwierigen
Patientinnen und Patienten üben
Der Mann ist in mehrfacher Hinsicht ein echt harter Knochen. Herr Koch ist Patient in der Geriatrie – und er gibt alles, um es seinen Ärztinnen und Ärzten möglichst schwer zu machen. Das ist seine Aufgabe, denn Herr Koch ist gar kein echter Patient, er ist Simulationspatient und soll angehenden Medizinerinnen und Medizinern im SkillsLab am Medizincampus Oberfranken so richtig die Hölle heiß machen. Damit sie später mit solch schweren Fällen umgehen können.
Fünf Minuten dauert das Gespräch bereits und die angehende Ärztin weiß so gut wie nichts, was ihr bei einer Diagnose helfen könnte. Sie soll entscheiden, ob Herr Koch entlassen werden kann oder wegen einer Demenz weiterbehandelt wird. Es klingt ein bisschen verzweifelt: „Nur noch ein paar Tests, dann lass ich Sie auch in Ruhe.“ Herr Koch hat Oberwasser. „Ich hab nicht den ganzen Tag Zeit.“ Die junge Ärztin fragt nach dem Datum. Herr Koch sagt: „Heute ist der
Todestag von Voltaire.“ Stimmt tatsächlich, noch ein Punkt für Herrn Koch. Den wird er nutzen. „Denken Sie an Voltaire“, sagt er der jungen Ärztin später, als sie das Gespräch beendet.
Szenario aus der Praxis
Ein paar Türen weiter hier im SkillsLab des Medizincampus Oberfranken am Klinikum Bayreuth hat MUDr. Pavol Mikula alles mitbekommen. Kameras und Mikrofone im Behandlungsraum haben das Gespräch übertragen. Das Szenario, sagt der Leitende Oberarzt der Klinik für Geriatrie, ist ziemlich real, angelehnt an einen tatsächlich so ähnlich stattgefundenen Fall. Mikulas Drehbuch enthält alles, was ein Geriater braucht, um festzustellen: Dieser Mann leidet an einer frontotemporalen Demenz. „Mein Sohn ist auch Arzt“, sagt Herr Koch. Eine Chiffre für: Ich weiß es besser. Er nimmt seine Medikamente nicht, er lässt seinen Herzschrittmacher nicht kontrollieren. Er raucht in seiner Wohnung, trinkt immer häufiger Alkohol. Das sind Auffälligkeiten, die trotz der ört-
lichen und zeitlichen Orientierung des Patienten für diese Form der Demenz sprechen.
„Ein sehr neues Gefühl“
Nicht alle, die heute im SkillsLab den Umgang mit schwierigen Patienten üben, bekommen alles aus Herrn Koch heraus. Vier Medizinstudierende absolvieren die Session des Simulationspatientenprogramms und bekommen von MUDr. Pavol Mikula und von Herrn Koch selbst Feedback. Sie sollen sich auch selbst einschätzen – und das tun sie ausgesprochen realistisch: „Es war ein sehr neues Gefühl, so allein mit dem Patienten. Ich hätte noch strukturierter sein müssen“, sagt die angehende Ärztin, die ihre liebe Mühe hatte. Aber genau darum geht es: Solche Situationen erleben, Lernen und Erfahrung sammeln, bevor es ins echte Leben geht. Ohne Noten, ohne Druck. „Für mich“, sagt eine andere Studentin, „war das heute die zweite solche Übung. Und ich habe mich schon viel sicherer gefühlt.“ Dr. Mikula sagt, worauf es ankommt: „Verniedlicht den Patienten nicht, denn sonst wird er aggressiv.“ „Bleibt Herr des Verfahrens. Eine Diagnose stellen, ohne etwas in der Hand zu haben, geht nicht.“ Aber auch: „Konfrontation hat keinen Sinn.“
Wertvolle Rückmeldung
In der Geriatrie spielen zwei Simulationspatienten unterschiedliche Demenzformen –ein Video-Debriefing-System kommt zum Einsatz. Damit haben die Studierenden die Möglichkeit, sich selbst nochmal zu sehen und bekommen fachliches Feedback von ärztlichen Dozenten. „Ein zentraler Bestandteil ärztlichen Handelns ist die Kommunikation: zuhören, aufklären, beruhigen, aber auch schlechte Nachrichten zu überbringen“, sagt die Koordinatorin des SkillsLabs am Medizincampus Oberfranken, Anett Hollfelder. Simulationspatienten können gezielt bestimmte Rollen, zum Beispiel die von ängstlichen, aggressiven oder nicht-kooperativen Patienten, einnehmen. Sie sind geschult, im Anschluss an das Gespräch Studierenden eine strukturierte Rückmeldung zu weichen Skills zu geben. „Die Studierenden lernen im geschützten Bereich mit Lehrbuchpatienten die an ihr jeweiliges Kompetenzniveau angepasst sind“, so MUDr. Pavol Mikula.
„ Kommunikation geht nicht nur in eine Richtung, in der „Hörstunde“ lernen die Studierenden das Zuhören und Analysieren.“
UNIV-PROF. DR. MED. HANS JÜRGEN HEPPNER, LEHRSTUHL GERIATRIE, MEDIZINCAMPUS OBERFRANKEN
In praktischen Prüfungen wie Objective Structured Clinical Examinations sind Simulationspatienten unverzichtbar. Sie stellen sicher, dass alle Studierenden unter denselben Bedingungen geprüft werden – mit gleichen Symptomen, gleichem Verhalten, gleicher Gesprächsdynamik.
Im Seminar Palliativmedizin üben die Studierenden wie eine schlechte Nachricht an Patienten oder Angehörige übermittelt wird. Ebenso wird ein Simulationspatient mit einem akuten Abdomen befragt und untersucht. Im Fachgebiet Onkologie lernen die Studierenden auch, eine schlechte Diagnose zu überbringen und üben zusätzlich die Aufklärung über eine Chemotherapie.
MUDr. Pavol Mikula hat das Drehbuch für die Simulationsübung im SkillsLab geschrieben. Die Studierenden sollen verstehen, wie Kommunikation mit schwierigen Patientinnen und Patienten gelingen kann.
KURZ GESAGT: Wie spricht eine Ärztin oder ein Arzt mit schwierigen Patienten? Im Simulationsporgramm des MCO üben Medizinstudierende genau das.
Hier bin ich wichtig
AUTOR GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
Medizinstudentin Vanessa Kinne brennt
für die Arbeit in der Psychiatrie
Wie verhalten sich Patienten in akuten Psychosen? Und wie geht man mit jemandem ins Gespräch, der gerade einen Suizidversuch hinter sich hat? Der Umgang mit psychiatrischen Notfällen dieser Art will gelernt sein. Wie das gut funktionieren kann, welche psychiatrischen Störungsbilder es gibt und worauf man vorbereitet sein sollte, wenn man Menschen in psychischen Krisen begegnet, vermittelt PD Dr. Maximilian Huhn den Studierenden des Medizincampus Oberfranken. Er ist stellvertretender Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und bietet im Rahmen des Medizinstudiums das Wahlpflichtfach „Master of Disaster – Management psychiatrischer Notfälle“ an. Es vermittelt praxisnahe Fähigkeiten im Umgang mit Notfällen wie Suizidalität, Aggression oder akuter Psychose. „Ziel ist es, Handlungssicherheit und Empathie im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen zu fördern. So sollen Eskalationen
^ MCO-Studentin Vanessa Kinne lernte bei PD Dr. Maximilian Huhn am Bezirkskrankenhaus Bayreuth den Umgang mit psychiatrischen Notfällen.
vermieden und eine sichere, respektvolle Versorgung gewährleistet werden“, sagt Dr. Huhn.
Master of Disaster
Vanessa Kinne ist quasi schon ein „Master of Disaster“, denn sie hat das Wahlpflichtfach bereits absolviert. „Welche Abteilungen gibt es? Welche Störungsbilder werden hier behandelt? Welcher Notfall könnte auf uns zukommen? Was macht man, wenn jemand aggressiv ist? Nach der Theorie-Einheit sind wir auf Station gegangen, um mit entsprechenden Patienten, die zur besprochenen Symptomatik gepasst haben, zu arbeiten, Anamnesegespräche zu führen, zu beobachten.“ Die MCO-Studentin ist begeistert und kann sich gut vorstellen, ihren medizinischen Schwerpunkt auf die Psychiatrie und Psychosomatik zu legen und später in dem Bereich zu arbeiten. „Dr. Huhn hat so Spaß an seiner Arbeit. Das merkt man und das steckt an“, sagt Vanessa Kinne.
Durch das „einfach machen“ habe sie am meisten gelernt. Vor allem Berührungsängste abzulegen. „Man hat hier schließlich Menschen vor sich, egal wie krank sie sind und sich zeigen.“ Das richtige Handwerkszeug als eine Art Baukasten zu haben, sei unverzichtbar. Auch im somatischen Bereich. Schließlich könne man kein medizinisches Fach von der Psychiatrie trennen.
Zeit für die Patientinnen und Patienten
Einblicke in die Psychiatrie hat die Medizinstudentin bereits in ihrer Famulatur bekommen. Einen Teil davon absolvierte sie auf der beschützenden Akutstation des Bezirkskrankenhauses. Wer jetzt denkt, die 26-Jährige habe dort nur zuschauen dürfen, der irrt gewaltig: Blut nehmen, Aufnahme- und Angehörigengespräche führen, körperliche Untersuchungen machen, mit Gerichten und Betreuern reden,
Therapien begleiten. „Ich war zwar nur 30 Tage da, hatte aber mein eigenes Telefon und PCZugang. Ich war voll mit eingebunden in den Stationsalltag und das Team. Ich konnte Arbeit abnehmen und Patientinnen und Patienten ein Ohr schenken, wofür sonst oftmals leider wenig Zeit bleibt. Ich habe das Gefühl bekommen, wichtig zu sein“, erzählt Kinne.
Psychiatrie ist so divers
Ihr Interesse für Medizin entwickelte sich schon früh: Sie war im Schulsanitätsdienst, fand naturwissenschaftliche Fächer immer spannend und hat ein Freiwilliges Soziales Jahr im OP gemacht. Spätestens da war klar: „Da will ich auch hin“, sagt sie und lacht. Dass es nun die Psychiatrie ist, die es ihr angetan hat, liegt an der Menschlichkeit wie sie sagt. Die sei in diesem Teilbereich der Medizin noch nicht verloren gegangen. „Die Psychiatrie ist so divers und unterschiedlich. Jede Persönlichkeit, jeder Lebensweg, jede Geschichte bringt andere Hintergründe mit in die Erkrankung des jeweiligen Patienten hinein. Das finde ich spannend“, sagt sie.
Und warum MCO und Bayreuth? Vanessa Kinne kommt selbst aus einer Kleinstadt und hat es gern lieber überschaubar. „In zehn Minuten habe ich die Natur um mich. Und am MCO ist man nicht einfach nur eine Nummer.“ Und das Bezirkskrankenhaus? Daran schätzt die Studentin vor allem das gute interdisziplinäre Arbeiten. „Ergotherapeuten, Pflegekräfte, Psychologen und Ärzte sind hier so ein gutes Team. Das macht richtig Spaß.“
^ Arbeiten als Team: Ärzte, Pflegekräfte, Therapeuten und Psychologen.
KURZ GESAGT: MCO-Studentin Vanessa Kinne belegte am Bezirkskrankenhaus Bayreuth das Wahlpflichtfach „Master of Disaster –Management psychiatrischer Notfälle“. Handlungssicherheit und Empathie im Umgang mit psychisch erkrankten Menschen sind das Ziel.
AUTOR GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
Interview mit dem leitenden ärztlichen Direktor des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, Prof. Dr. Thomas Kallert
Süchte, Ängste, Depressionen, Psychosen – am Bezirkskrankenhaus in Bayreuth werden sämtliche psychische Erkrankungen behandelt. Welche neuen Behandlungsansätze es gibt, was präventiv möglich ist und welche Bedeutung der Medizincampus Oberfranken für die Klinik hat, erklärt der leitende ärztliche Direktor Prof. Dr. Thomas W. Kallert im Interview.
Welche Patienten kommen zu uns?
PROF. DR. THOMAS W. KALLERT: Die häufigsten psychiatrischen Erkrankungen und Störungsbilder, die wir bei uns behandeln, sind Suchterkrankungen. Wobei die Patienten sowohl von legalen wie von illegalen Substanzen abhängig sind. Außerdem haben wir viele Patienten mit affektiven Störungen – sowohl depressive Erkrankungen wie auch Angststörungen.
Zudem behandeln wir alle psychischen Erkrankungen im Alter, wobei Demenzerkrankungen und akute Verwirrtheit einen Schwerpunkt bilden. Hinzu kommen Persönlichkeitsstörungen und psychotische Störungen.
Man hat den Eindruck, psychische Erkrankungen nehmen zu.
„ Teil des Medizincampus Oberfranken zu sein ist für das Bezirkskrankenhaus Bayreuth unverzichtbar.“
PROF. DR. THOMAS W. KALLERT, LEITENDER ÄRZTLICHE DIREKTOR DES BEZIRKSKRANKENHAUSES BAYREUTH
KALLERT: Wissenschaftliche Studien belegen, dass Depressionen und Angsterkrankungen insbesondere während der Corona-Pandemie zugenommen haben. Generell ist der Anstieg psychischer Erkrankungen ein komplexes Problem, für das sowohl individuelle (abnehmende Stressresistenz) als auch gesellschaftliche Faktoren (verbesserte Diagnostik, Entstigmatisierung, erhöhte Inanspruchnahme von klinischen Einrichtungen) verantwortlich sind. Insbesondere in unserer psychiatrischen Institutsambulanz steigen die Patientenzahlen stetig. Grund hierfür ist unter anderem, dass langjährig in unserer Region tätige niedergelassene Fachärzte in den Ruhestand getreten sind und keine Praxisnachfolger zur Verfügung stehen.
Welche neuesten Behandlungsansätze gibt es?
KALLERT: Bei Depressionen werden Hirnstimulationsverfahren (Elektrokrampftherapie, repetitive Magnetstimulation, VagusnervStimulation) sowie Ketaminbehandlungen angewandt. Für verschiedene psychische Erkrankungen sind digitale Gesundheitsanwendungen auf dem Vormarsch. Das sind Apps zu den verschiedensten Erkrankungen, wie Sucht,
Depression oder Angststörung, mit Hilfe derer man vor allem die Wartezeit auf eine fachgerechte Therapie gut überbrücken kann. Die Apps können sogar verschrieben werden und sind daher oftmals erstattungsfähig. Sie bieten beispielsweise Krankheitsaufklärung, Selbstanleitungen zur Symptombewältigung, man kann ein Befindenstagebuch führen oder auch telefonisch in Kontakt mit einem Psychologen treten.
Was ist präventiv möglich?
KALLERT: Psychische Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Und zwar alle. Außerdem ist das Thema der Prävention der von einigen psychisch Kranken ausgehenden Gewalt sehr aktuell. Schwer psychisch/psychotisch Erkrankte, die zudem Suchtmittel konsumieren oder an einer Suchterkrankung leiden, brauchen rasch eine bessere Behandlung. Die politischen Rufe nach vermehrter Unterbringung solcher Patienten in psychiatrischen Akutkliniken werden lauter.
Ferner braucht es eine ausreichend lange Behandlungsdauer solcher Patienten in den Kliniken (ohne MDK-Prüfungen). Auch das Mittel der ambulanten medikamentösen Zwangsbehandlung, zum Beispiel durch die Gabe von Depot-Neuroleptika, muss Anwendung finden. Und schließlich muss die aufsuchende Arbeit dieser Patienten gestärkt werden. Die in Bayern – so auch in Bayreuth – existierenden Präventionsstellen leisten hier bereits wertvolle Arbeit. Diese Angebote müssen dringend ausgebaut werden.
KURZ GESAGT: Depressionen und Angsterkrankungen nehmen seit einigen Jahre zu. Hilfe finden Menschen am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. >
^ Insbesondere in der psychiatrischen Institutsambulanz am Bezirkskrankenhaus Bayreuth steigen die Patientenzahlen stetig.
^ Durch Fallvorstellungen werden den Studierenden am Medizincampus Oberfranken unmittelbare Erfahrungen mit psychisch Erkrankten vermittelt und Berührungsängste abgebaut.
Welche Bedeutung hat die Kooperation mit dem Medizincampus Oberfranken für die Klinik?
KALLERT: Teil des MCO zu sein ist für das Bezirkskrankenhaus Bayreuth unverzichtbar. Die Studenten tauchen im achten Semester in den Vorlesungen, aber auch praktisch in die Fächer Psychiatrie und Psychosomatik ein. Sie kommen zum Praktikum zu uns und lernen an 18 Nachmittagen die verschiedenen Abteilungen unseres Gesamthauses kennen. Durch Fallvorstellungen können wir ihnen unmittelbare Erfahrungen mit psychisch Erkrankten vermitteln und Berührungsängste abbauen. Zudem können wir die Darstellung unserer Fächer selbst ausgestalten und Interesse sowie Motivation hierfür wecken. Das gelingt uns offenbar auch. Denn die Zahlen von Famulaturen, PJ-Studenten, Doktoranden und Bewerbungen auf Assistenzarztstellen in unserem Haus steigen.
Woran wird in der Psychiatrie aktuell geforscht?
KALLERT: Forschungsansätze sind Präventionsforschung, Versorgungsforschung, Biomarker für Diagnostik und Verlaufskontrolle sowie Verhaltensanalysen unter Real-Life-Bedingungen. Der Einsatz von künstlicher Intelligenz ist aufgrund der großen Datenmengen hier unverzichtbar. Außerdem gibt es neue Therapieansätze wie die psychedelika-unter-
stützte Psychotherapie. Geforscht wird auch an den molekularen und genetischen Ursachen psychischer Erkrankungen sowie der Evidenzbasierung von therapeutischen Verfahren und Ansätzen und die Etablierung individualisierter Therapie.
Wie können wir dem Fachkräftemangel und den langen Termin-Wartelisten entgegenwirken?
KALLERT: Die wesentlichen Maßnahmen sind, die Ausbildung in allen klinisch tätigen Berufen zu verstärken und sie wertzuschätzen – auch in finanzieller Hinsicht. Die Arbeitsbedingungen müssen attraktiv sein, die Vorgaben zur Personalausstattung fachgerecht und nicht minimalistisch. Außerdem braucht es dringend weniger Bürokratie auf allen denkbaren Ebenen des Gesundheitssystems – vom Krankenhausbau bis zum Praxisbetrieb. Und ambulante Angebote müssen unbedingt ausgebaut werden.
Wo müssen künftig Schwerpunkte bei der Ausbildung gesetzt werden?
KALLERT: Die Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie muss unbedingt Pflichtfach im Rahmen des Medizinstudiums werden. Außerdem muss die Psychiatrie und/oder Psychosomatik ein Pflichtteil im Praktischen Jahr (PJ) am Ende des Medizinstudiums werden – wie auch die Innere Medizin und die Chirurgie. Psychiatrische Inhalte müssen zwingend auch in somatischen Fächern vermittelt werden: Dies gilt für alle Ausbildungsberufe im Gesundheitswesen. Und die kürzlich reformierte Ausbildung von psychologischen Psychotherapeuten muss finanziert werden. Andernfalls werden zu wenig Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt und es droht das nächste Nachwuchsproblem.
AUTOR GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
MCO-Studentinnen absolvieren Tertial des Praktischen Jahres am Bezirkskrankenhaus Bayreuth
„Was wollt ihr denn dort?“, war die Reaktion einiger Kommilitonen von Luisa Schmid und Laura Gimperlein, als sich die beiden Medizinstudentinnen dazu entschieden, den wählbaren Teil ihres Praktischen Jahrs (PJ) in der Psychiatrie zu machen.
Dabei sei es so wichtig, in sämtlichen Bereichen der Medizin, vor allem aber der Allgemeinmedizin, mehr über die menschliche Psyche Bescheid zu wissen. „Um mögliche Erkrankungen wahrzunehmen, frühzeitig zu erkennen und entsprechende Hilfe zu organisieren“, sagt Luisa Schmid. Die 24-Jährige und ihre Kollegin Laura Gimperlein (29) wollen voraussichtlich beide später im allgemeinmedizinischen Bereich arbeiten. Hausärzte seien oft die erste Anlaufstelle für Patienten – auch mit psychischen Erkrankungen. „Daher finden wir es wichtig, uns nicht nur mit somatischen, sondern auch mit psychischen Erkrankungen auszukennen“, begründen die beiden ihre Entscheidung für die Psychiatrie.
Wie kann ich einen depressiven Menschen unterstützen? Welche Ursache hat die Erkrankung? Wie gehe ich mit manischen Phasen und angespannten Patienten um? Berührungsängste haben die beiden Studentinnen spätestens während ihres derzeitigen Einsatzes abgelegt. Im Rahmen des Medizinstudiums am Medizincampus Oberfranken befinden sie sich im elften Semester – in der Zeit des PJ. „Chirurgen schauen, ob eine Wunde gut verheilt. Das reicht hier nicht“, sagt Luisa Schmid. „Hier ist es besonders wichtig, dass das gesamte Team eng zusammenarbeitet, um den Patienten so gut wie möglich zu verstehen und in allen Bereichen bestmöglich unterstützen zu können.“ Für Luisa Schmid sind es die kleinen Erfolgsmomente mit den Patienten. „Hinter das Problem blicken,
Tipps für zu Hause geben, Familienkonflikte lösen – menschlich kann man hier richtig was bewirken.“
und Forschung
Am Bezirkskrankenhaus haben beide die Möglichkeit, in verschiedenste stationäre Bereiche zu schnuppern und auch viele Fortbildungen zu besuchen. Besonders spannend findet Laura Gimperlein das Krankheitsbild der Schizophrenie. „Sie kann so unterschiedlich sein. Und es ist toll, wie die Patienten im Verlauf mit der richtigen Medikation und Therapie lernen mit der Erkrankung zu leben.“
Wahrscheinlich auch deshalb hat sie sich dazu entschieden, ihre Doktorarbeit bei PD Dr. Maximilian Huhn über ein Medikament zur Behandlung von Schizophrenie zu schreiben. Huhn ist stellvertretender Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und betreut die PJ-Studentinnen. „Clozapin ist ein Antipsychotikum, das sehr gut wirkt, aber leider metabolische Nebenwirkungen erzeugen kann“, erklärt Gimperlein. Daher verabreiche man es in der Regel, wenn die Patienten auf andere Antipsychotika nicht so gut ansprechen. Oft sei es die letzte Alternative. Sie hat nun Daten gesammelt und wertet aus, ob die Nebenwirkungen wirklich und wenn ja, in welcher Intensität, auftraten. Bis etwa Mitte 2026 will die Studentin fertig sein.
Warum MCO? Warum Bayreuth? Beide kommen selbst eher aus ländlichen Regionen, wie dem Fürther Landkreis und der Fränkischen Schweiz, und schätzen genau das. „Kurze Wege, kleine Gruppe, viele Mitgestaltungsmöglichkeiten.“
MEHR INFOS: www.gebo-med.de Schwerpunkt
^ Laura Gimperlein (links) und Luisa Schmid haben sich im PJ für die Psychiatrie entschieden.
^ In 40 Praxen in der Region treffen dank dem Lehrstuhl für Allgemeinmedizin Patientinnen und Patienten in Zukunft auch auf Studierende des Medizincampus Oberfranken.
In der Praxis studieren
AUTOR Praxis am Main – Beate Zunner, Fachärztin für Allgemein-, Sport- und Ernährungsmedizin
Allgemeinmedizin am Medizincampus Oberfranken
Bereits seit 2022 findet eine stetig wachsende Anzahl an Medizinstudentinnen und -studenten ihren Weg nach Bayreuth an den Medizincampus Oberfranken (MCO). Das überregionale Projekt erfreut sich unter Studierenden mittlerweile großer Beliebtheit.
Akademische Allgemeinmedizin
Die universitäre Allgemeinmedizin ist im Vergleich zu ihren „großen Klinikbrüdern“ noch sehr jung. Der erste Lehrstuhl für Allgemein-
medizin wurde 2013 an der Friedrich-AlexanderUniversität (FAU) Erlangen-Nürnberg eingerichtet. Mittlerweile gibt es auch in Würzburg, München, Augsburg und Regensburg Lehrstühle sowie seit 2025 auch am MCO in Bayreuth. Hier hat Prof. Dr. Bettina Engel die Leitung der Sektion Allgemeinmedizin übernommen.
Im April dieses Jahres erfolgte für die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte aus der Region ein erstes Kennenlernen und gleichzeitig der Aufruf, Lehrpraxis zu werden und somit den Bayreuther Studierenden das Blockpraktikum
Allgemeinmedizin zu ermöglichen.
40 neue Lehrpraxen durchliefen erfolgreich die Basisschulung. Somit werden zukünftig in einer großen Anzahl der oberfränkischen Hausarztpraxen Studierende anzutreffen sein.
Ausbildungsmöglichkeiten in den Praxen
^ Beate Zunner von der Praxis am Main unterstützt ab dem Wintersemester 2025/26 den MCO mit dem Wahlpflichtfach „Sportmedizin in der Allgemeinmedizin“.
Das Blockpraktikum Allgemeinmedizin dauert zwei Wochen. In diesen sollen die Studierenden wichtige Einblicke in die Arbeit einer Praxis, den Umgang mit Patientinnen und Patienten und gängige Untersuchungs- und Therapiemethoden in realer Umgebung kennen lernen. Das Praktikum muss sich an ein vorgegebenes Curriculum halten. Am Ende werden die Studierenden von ihrem Lehrarzt bzw. ihrer Lehrärztin benotet.
Neben dem Blockpraktikum können die Studierenden auch vierwöchige Praktika in einer Hausarztpraxis absolvieren, die sogenannte Famulatur. Hierbei handelt es sich um eine notenfreie Praktikumszeit, die einen noch tieferen Einblick geben soll. Während das Blockpraktikum zur Pflicht gehört, dürfen Famulaturen nahezu frei gewählt werden.
Mittlerweile darf auch ein Tertial des letzten Studienabschnittes, des sogenannten „Praktischen Jahres“ in bestimmten, qualifizierten Hausarztpraxen durchgeführt werden. Hier verbringen die Studierenden drei Monate in der Praxis, und arbeiten „nahezu selbstständig“, da sie bereits die komplette Theorie des Studiums abgeschlossen haben.
Vielfältige Lehrveranstaltungen in der Allgemeinmedizin
Neben der Vorlesung „Allgemeinmedizin“ und dem Blockpraktikum haben die Studierenden auch die Möglichkeit ihr Wahlpflichtfach aus diesem Sektor zu wählen. So wird es beispielsweise ab dem Wintersemester 2025/26 in Kooperation mit Beate Zunner (Praxis am Main) neu das Wahlpflichtfach „Sportmedizin in der
Allgemeinmedizin“ geben – und damit erstmalig ein sportmedizinischer Schwerpunkt in einem Wahlpflichtfach am MCO.
Im Sommersemester 2025 wurde erstmals der Pflichtkurs „Einführung in die klinische Medizin“ durch den Lehrstuhl für Allgemeinmedizin am MCO in Bayreuth angeboten. Bisher konnte dieser Kurs ausschließlich an der FAU in Erlangen absolviert werden. In den nächsten Jahren dürfen sich die Studierenden auf ein noch breiteres und abwechslungsreicheres Angebot freuen.
Praxisnahe Forschung für die Zukunft
Schon heute ist der Medizincampus Oberfranken ein aktiver Forschungsstandort: Zahlreiche Promotions- und Forschungsprojekte im Bereich Allgemeinmedizin widmen sich zukunftsweisenden Themen – etwa dem Einsatz von Telemedizin in der hausärztlichen Versorgung oder der Frage, wie sich Bewusstsein und Verhalten im Zusammenspiel von Klima und Gesundheit verändern lassen. Aktuell werden insgesamt sieben Promotionsvorhaben intensiv betreut – und jedes einzelne trägt dazu bei, die Medizin von morgen praxisnah mitzugestalten.
KURZ GESAGT: Seit 2025 gibt es am Medizincampus Oberfranken in Bayreuth einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin, der vielfältige Praktika, Kurse und Forschung bietet und regionale Hausarztpraxen aktiv in die Ausbildung einbindet. Das kommt auch Patientinnen und Patienten zu Gute.
MEHR INFOS:
Praxis am Main, Beate Zunner Am Main 3, 95444 Bayreuth Telefon (0921) 507366-0
Innovation, Lehre und Forschung in Bayreuth und im Konzernverbund
Hier in Bayreuth versorgt das MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel seit Jahrzenten in der Fachklinik für Neurologie, Orthopädie und Geriatrie mehr als 2.400 Patienten pro Jahr. Zur MEDICLIN gehören bundesweit 31 Kliniken, sechs Pflegeeinrichtungen und zehn Medizinische Versorgungszentren sowie die MEDICLIN Rehabilitationsforschung (MEDICLIN Research), welche sich mit klinisch-wissenschaftlichen Fragestellungen rund um Rehabilitation, Therapie, Medizin und Pflege beschäftigt.
Anhand der folgenden Beispiele wird deutlich, wie der Standort Bayreuth und der gesamte MEDICLIN-Verbund aktiv zu Forschung, Lehre und Innovation beitragen. Ziel ist es, für einen optimalen Reha-Erfolg kontinuierlich am Puls der Zeit zu bleiben und durch die enge Verzahnung von Forschung und Praxis neue Standards zu etablieren. Davon profitieren sowohl Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden von MEDICLIN.
Forschung zu Long COVID
Corona-Langzeitfolgen sind für Betroffene und Behandelnde eine große Herausforderung: Müdigkeit, Lungenschäden und Konzentrationsprobleme sind nur drei von vielen möglichen Symptomen. Durch Förderprogramme des Bundesgesundheitsministeriums sollen bis 2028 81 Millionen Euro in die Versorgungsforschung von Long COVID und Vernetzung fließen. Im Rahmen des Forschungsprogramms „Miteinander durch Innovation“ wird auch das MEDICLIN Reha Research-Projekt Post-COVID E-Doc gefördert. Ziel des Projektes ist es, gemeinsam mit den Kooperationspartnern eine selbstlernende und interaktive Plattform zu entwickeln, die Post-COVID-Betroffenen dabei hilft, ihre Symptome zu deuten und geeignete Maßnahmen zu wählen.
Über fachübergreifende Zusammenarbeit sollen sowohl neues Wissen als auch neue Kompetenzen generiert werden, die dabei helfen, die Versorgung von Long COVID-Betroffenen in Deutschland besser zu steuern und nachhaltig zu verbessern. Davon profitiert auch unser Standort in Bayreuth.
Schon gewusst? Auch das MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel bietet spezielle Post-COVID Rehabilitationen an. Die Schwerpunktklinik für Neurologie, Orthopädie und Geriatrie widmet sich intensiv den gesundheitlichen Folgen des
Post-COVID-Syndroms. So kann das RehaZentrum eigene Patientendaten in das Projekt einbringen und leistet damit einen wichtigen Betrag zur bundesweiten Erkenntnisgewinnung. Mit den gewonnen Erkenntnissen wird auch immer das hauseigene Post-COVIDKonzept des Reha-Zentrums aktualisiert –eine Erfolgsgeschichte.
^ Mit speziellen Übungen kann die Konzentration auch bei Long Covid wieder verbessert werden.
Jetzt reinhören:
Podcast-Reihe MEDICLIN Beispiel: „Long COVID und die Reha“
Tim Schmidt ist 21 Jahre alt. Als er im August 2020 mit einem relativ harmlosen Verlauf an Corona erkrankt, glaubt er, danach einfach weitermachen zu können wie vorher. Doch in den folgenden Monaten war nichts mehr wie zuvor. Im Podcast berichtet er, wie er auf ungewöhnliche Weise den Weg in die Reha fand und wie ihm Expertinnen und Experten wieder zurück ins Leben halfen. Kurz nach seiner Ankunft in der Reha fasste er neuen Mut. „Es ist ein junger Arzt zu mir rein und hat gefragt: Wie alt sind Sie? Was haben Sie für Beschwerden?“, berichtet Tim Schmidt. „Dann habe ich ihm geschildert, was ich so alles habe. Da sagte er als erster Mensch überhaupt: Damit haben wir Erfahrung. Das kriegen wir schon wieder hin!“
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KI-GESTÜTZTES EXOSKELETT
In der Schlaganfallrehabilitation der MEDICLIN Fachklinik Rhein/Ruhr in Essen-Kettwig kommt ein Exoskelett zum Einsatz. Ursprünglich wurde dieses mechanische Gerüst für Astronauten entwickelt, um bei der Simulation der Schwerelosigkeit gegen Muskel- sowie Knochenabbau antrainieren zu können. MEDICLIN testet in prototypischen Versuchen gemeinsam mit dem Fachbereich Medizintechnik der Universität Duisburg, wie KI-gestützte Exoskelette zum Beispiel die Therapie von Menschen mit Lähmungen oder nach einem Schlaganfall unterstützen können. Digitale Programme erfassen und analysieren die Bewegungsmuster. Für einen optimalen Trainingseffekt übersetzen sie diese mit Hilfe lernender Algorithmen in Steuerungsbefehle. Das Ziel ist, die evidenzbasierte Weiterentwicklung von Reha-Maßnahmen durch die enge Verzahnung von Forschung und Praxis fortzuführen und KI-gestützte Exoskelette langfristig in unterschiedliche Rehabilitationsbereiche und Standorten zu integrieren.
Das MEDICLIN Waldkrankenhaus Bad Düben setzt ein digitales System zur Sturzerkennung und Unfallprävention ein. Raumsensoren, die an der Decke von Patientenzimmern installiert wurden, erfassen unscharfe, schemenhafte Bilder und bewerten diese mit einer intelligenten Bewegungsanalyse. In einer viermonatigen Testphase wurde die Technologie trainiert. Sie erkennt mit hoher Treffsicherheit, wenn ein Patient in Not ist. Dann wird das Pflegepersonal in Echtzeit über das Stationstelefon und den Stations-PC oder per App alarmiert. Dies ist neben allen anderen Maßnahmen zur Sturzprophylaxe eine weitere Möglichkeit, um die Patientensicherheit zu erhöhen. Aber keine Angst – die Privatsphäre ist dabei jederzeit gesichert, denn klare Bilder werden weder gespeichert noch erhoben. Zudem bedarf das System jederzeit der Zustimmung der Patientinnen und Patienten. Digitalisierung
INTELLIGENTE STURZERKENNUNG
KI ZUR GANGBEURTEILUNG
Im Rahmen eines Forschungsprojekts hat MEDICLIN Reha-Research Expertinnen und Experten gegen KI-gestützte Systeme antreten lassen. Aufgabe war es, Bewegungsstörungen bei Schlaganfallpatientinnen und -patienten zu erkennen und einzuschätzen. Die KI beurteilte ähnlich präzise wie die Fachkräfte. Lernende Systeme filtern Merkmale heraus, die sich als besonders aussagekräftigt erwiesen haben. Diese zeigen an, welche Aspekte bei der Beurteilung besonders wichtig sind; etwa Bewegungen der Knie oder der Schulter. Während Menschen oft auf Grundlage langer persönlicher Erfahrungen eine Situation einschätzen, sind die Entscheidungskriterien der digitalen Analyse nun nach Auswertung standardisiert nachvollziehbar. Diese Erkenntnisse können genutzt werden, um den menschlichen Blick zu schärfen und Ganganalysen sowie Therapieansätze transparenter und effektiver zu gestalten.
Expertise in der Lehre
Am Medizincampus Oberfranken werden Forschung und Lehre in hoher Qualität für angehende Ärzte ermöglicht. Dr. Florian Weber, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel, bringt jahrelange Erfahrung mit, um am MCO die künftigen ärztlichen Kolleginnen und Kollegen, u.a. in den Bereichen Hypertensiologie, zu unterrichten – „und das mit Freude und Begeisterung seit 2022“ wie er sagt. „Durch verschiedene Vorträge und die Mitarbeit an Veröffentlichungen – wie aktuell zur Nephrogeriatrie – zeigen wir, dass die medizinische Expertise in der Rehabilitation einen wichtigen Beitrag zur Versorgung nierenkranker Patienten leistet.“
Auch die Orthopäden des Reha-Zentrums haben in diesem Jahr ihre Erfahrungen in diversen Fachvorträgen vorgestellt. Gleichzeitig profitiert das Reha-Zentrum von der Expertise der Ärztinnen und Ärzte aus dem Klinikum Bayreuth – „wir freuen uns über diesen gelebten Austausch“, kommentiert Weber.
„ Wir freuen uns über den gelebten Austausch am Medizincampus Oberfranken.“
DR. FLORIAN WEBER, CHEFARZT DER KLINIK FÜR GERIATRIE AM MEDICLIN REHA-ZENTRUM ROTER HÜGEL
Im Konzernverbund ist das Reha-Zentrum Roter Hügel an der Entwicklung von Patientenschulungen zu Bluthochdruck und Ernährung bei Nierenschwäche über Health TV beteiligt. Dieses innovative Medium, das klassische Patientenschulungen ergänzt, wird auch im Reha-Zentrum direkt am Patientenbett eingesetzt.
Ausblick
Einig sind sich alle befragten Kolleginnen und Kollegen: Die medizinische Forschung unterliegt einer ständigen Weiterentwicklung. Es gehört zum Alltag, mit neuesten Forschungsergebnissen zu arbeiten und für neue Technologien offen zu sein. Der Einsatz von KI in den Kliniken der MEDICLIN gibt einen Ausblick darauf, wie die Reha der Zukunft – geformt durch Forschung und Lehre – aussehen kann. Wir können vielleicht schon in einem der nächsten Artikel über weitere Fortschritte berichten.
< Dr. Florian Weber, Chefarzt der Klinik für Geriatrie am MEDICLIN Reha-Zentrum Roter Hügel (2. v. r.), im Kreise der Kolleginnen und Kollegen.
KURZ GESAGT: Das MEDICLIN RehaZentrum Roter Hügel vereint Reha, Lehre und Forschung auf hohem Niveau. Digitale Innovationen und neue Studien sichern eine moderne Versorgung – auch bei Long COVID.
MEHR INFOS: www.reha-zentrum-roter-huegel.de
Gesund geht nur mit gesunder Umwelt
AUTOR Universität Bayreuth / Prof. Dr. med Carmen Jochem, Prof. Dr. med. Wilm Quentin
Planetary Health in der Gesundheitsversorgung am Medizincampus
DOberfranken: think global, act local
ie planetaren Krisen – darunter die Klimakrise, der Verlust biologischer Vielfalt und die zunehmende Umweltverschmutzung – zeigen, dass die Gesundheit des Menschen untrennbar mit dem Zustand unseres Planeten verbunden ist. Der Lehrstuhl für Planetary and Public Health an der Universität Bayreuth beschäftigt sich im Kontext des Medizincampus Oberfranken genau mit diesen Herausforderungen. Zu den Zielen von Prof. Dr. med. Carmen Jochem und Prof. Dr. med. Wilm Quentin gehört es, Gesundheitsfachkräfte am Medizincampus Oberfranken zu gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsvollem Handeln auszubilden. Hier ihr Gastbeitrag:
Hitzewellen erhöhen das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, insbesondere bei älteren Menschen und chronisch Kranken . Luftver-
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schmutzung durch Feinstaub und Stickoxide führt zu Atemwegserkrankungen wie Asthma und erhöht die Sterblichkeit durch Schlaganfälle und Lungenkrebs. An dieser Schnittstelle von Umwelt und Gesundheit setzt das Konzept Planetary Health (Deutsch: Planetare Gesundheit) an, das die enge Verbindung zwischen menschlicher Gesundheit und dem Zustand der natürlichen Lebensgrundlagen beinhaltet. Es stellt die zentrale Frage, wie wir im 21. Jahrhundert und darüber hinaus die Gesundheit von Menschen, Tieren und Ökosystemen schützen können, indem wir die ökologischen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen bewahren. Auch für das Gesundheitswesen geht damit ein Umdenken einher, um einen Beitrag zu gesundheitsförderlicher und nachhaltiger Entwicklung leisten zu können.
Gesundheit weiter denken –in Forschung und Praxis
Der Lehrstuhl für Planetary and Public Health an der Universität Bayreuth beschäftigt sich im Kontext des Medizincampus Oberfranken genau mit diesen Herausforderungen. Hier wird interdisziplinär geforscht, gelehrt und beraten – zu Themen wie nachhaltiger Gesundheitsversorgung, Planetarer Gesundheitskompetenz oder klimaresilienten Gesundheitssystemen. Im Fokus stehen dabei Fragen wie: Wie kann das Gesundheitswesen ein Teil der Lösung werden, anstatt zur Verschärfung der planetaren Krisen beizutragen? Wie können Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit in Gesundheitseinrichtungen, in der Patientenversorgung aber auch in der Forschung zusammengebracht werden? Mit welchen gesundheitlichen Herausforderungen werden Menschen und damit auch Gesundheitsfachkräfte im Zuge der planetaren Krisen konfrontiert? Und was brauchen sie, um damit bestmöglich umgehen zu können?
Fotos:
Prof. Dr. med. Carmen Jochem und Prof. Dr. med. Wilm Quentin vom Lehrstuhl für Planetary and Public Health an der Universität Bayreuth
Ein besonderes Anliegen des Lehrstuhls ist die Integration von Planetary-Health-Wissen in Bildung und Praxis. In Projekten mit Hebammen, Medizinstudierenden, Ärztinnen und Ärzten oder kommunalen Akteuren werden praxisnahe Ansätze entwickelt, wie Gesundheit und Nachhaltigkeit zusammen gedacht und gelebt werden können – z. B. in der medizinischen Ausbildung, im Klinikalltag oder in der Gesundheitskommunikation.
Der Medizincampus Oberfranken: Ausbildung mit Zukunft
Wir sehen den Medizincampus Oberfranken als zentrales Bindeglied zwischen Forschung und Versorgung in der Region. Hier werden künftige Medizinerinnen und Mediziner ausgebildet mit dem Anspruch, zu einer medizinisch exzellenten Gesundheitsversorgung beizutragen. Der Lehrstuhl für Planetary Health & Public Health will zu einer besseren Verzahnung zwischen der Universität Bayreuth und dem Medizincampus beitragen Er verfolgt das Ziel, künftige Gesundheitsfachkräfte am Medizincampus zu gesellschaftlich und ökologisch verantwortungsvollem Handeln auszubilden. Planetary Health soll dafür schrittweise in die Lehre und medizinische Ausbildung integriert werden: in Vorlesungen und Seminaren, Wahlpflichtfächern oder auch in medizinischen Doktorarbeiten, die den Bezug von Planetary Health zu konkreten Fragestellungen der Region aufgreifen. Diese Verbindung von Wissenschaft, Ausbildung und regionaler Gesundheitsversorgung schafft mit dem Medizincampus Oberfranken einen Ort, an dem zukunftsfähige Medizin konkret wird, zum Beispiel durch klimafreundliche Klinikverpflegung, nachhaltigen Ressourceneinsatz oder eine gesundheitsförderliche Stadtentwicklung.
Was bedeutet Planetary Health für Patienten und Gesundheitsfachkräfte?
Für Patientinnen und Patienten heißt Planetary Health, dass ihre Gesundheit ganzheitlicher betrachtet wird – von umweltsensibler Prävention und Gesundheitsförderung bis hin zu umweltsensibler Diagnostik und Therapie. Für Gesundheitsfachkräfte bedeutet es, dass sie über medizinisches Fachwissen zu gesundheitlichen Folgen durch Klimawandel und weitere Umweltfaktoren auch Kompetenzen zu Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Verantwortung mitbrin-
Ziele des Lehrstuhls für Planetary & Public Health im Bereich Planetary Health:
• International vergleichende Analysen zu Planetary Health Maßnahmen im Gesundheitswesen
• Ermittlung der Kosten der gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland
• Entwicklung eines Indikatoren-Sets zur Messung der Nachhaltigkeit von Krankenhäusern
• Auswirkungen von Gesundheitspolitik auf den Klimawandel bzw. von Klimapolitik auf Gesundheit erforschen
• Klimaspezifische und Planetare Gesundheitskompetenz und Bildung für Planetare Gesundheit
• Umweltsensible Gesundheitsförderung und Prävention durch gesunde und nachhaltige Lebensstile
gen. So können Gesundheitsfachkräfte sowohl durch ihr eigenes professionelles Handeln als auch durch klima- und umweltsensible Gesundheitsberatung vor allem zu Themen wie Ernährung und Bewegung die planetare Gesundheitskompetenz von Patient:innen aber auch von Gesundheitseinrichtungen selbst stärken. Dabei gilt: Klimaschutz ist Gesundheitsschutz – global gedacht und regional gemacht, auch am Medizincampus Oberfranken. Maßnahmen wie aktive Mobilität, pflanzenbetonte Ernährung oder grünere Krankenhäuser und Praxen fördern nicht nur Umwelt und Klima, sondern auch das Wohlbefinden und die Lebensqualität der Menschen aus der Region.
Fazit: Wandel beginnt lokal
Planetary Health ist keine abstrakte Idee, sondern ein konkreter Handlungsrahmen, der uns dabei hilft, Gesundheit neu zu denken. „Think global, act local“ bedeutet, die großen Herausforderungen unserer Zeit, die mit den planetaren Krisen einhergehen, in lokale Lösungen zu übersetzen. Der Standort Bayreuth zeigt mit dem Lehrstuhl für Planetary & Public Health, wie das gelingen kann: mit innovativer und interdisziplinärer Forschung, moderner und zukunftsgerichteter Ausbildung und einem klaren Ziel vor Augen: gesunde Menschen auf einer gesunden Erde – jetzt und in der Zukunft.
MEHR INFOS: www.pph.uni-bayreuth.de
Die kleinen Plattwürmer haben uns etwas voraus: Wird ein Teil ihres Körpers abgetrennt, können sie diesen selbst aus kleinsten Fragmenten vollständig nachbilden. Schwerpunkt
Die Baumeister des Körpers
AUTOR Universität Bayreuth / RNA Biochemie
Stammzellen – von der Grundlagenforschung am MCO in die Klinik
Claus D. Kuhn hat die Professur für RNA Biochemie an der Universität Bayreuth inne. Gemeinsam mit dem Medizincampus Oberfranken und der Klinikum Bayreuth GmbH arbeitet er daran, die biologischen und molekularen Mechanismen hinter den Stammzellen zu entschlüsseln, damit dieses Wissen eines Tages beim Menschen angewendet werden kann.
Der menschliche Körper besteht aus rund 35 Billionen Zellen – sie sind die Grundbausteine des Lebens. Beginnend mit einer Zelle, die sich teilt, bildet sich zunächst ein Zellhaufen. Diese Zellen spezialisieren sich im Verlauf der Entwicklung auf bestimmte Aufgaben: Manche werden zu Nervenzellen, andere wiederum zu Muskel- oder Blutzellen. Dieser Vorgang wird Differenzierung genannt. Im nächsten Schritt
organisieren sich die spezialisierten Zellen zu Geweben, aus denen schließlich lebenswichtige Organe wie Herz oder Lunge entstehen. Hierfür müssen die einzelnen Zellen exakt aufeinander abgestimmt sein. Im Mittelpunkt dieses komplexen Prozesses stehen die sogenannten Stammzellen. Sie können sich selbst erneuern, sich in verschiedene Zelltypen entwickeln und bilden damit die Grundlage für alle Gewebearten. Sie enthalten so gesehen den gesamten Bauplan unseres Körpers. Ihre Fähigkeiten enden jedoch nicht mit der Geburt: Auch im Erwachsenenalter spielen Stammzellen eine wichtige Rolle, wie beim Austausch alter Zellen oder bei der Wundheilung.
Hoffnung bei schweren Erkrankungen
Schon heutzutage kommen Stammzellen bei verschiedenen Erkrankungen zum Einsatz. Besonders bekannt ist die sogenannte Stammzelltransplantation bei Blutkrebs (Leukämie). Dabei werden den Patienten über eine Bluttransfusion Stammzellen übertragen, welche ein neues und gesundes blutbildendes System aufbauen. Auch bei anderen Erkrankungen, wie Alzheimer oder Parkinson, können Stammzellen während der Therapie hilfreich sein. Diese neurologischen Erkrankungen gehen oft mit einem fortschreitenden Zellverlust einher, den der Körper nicht selbst ausgleichen kann. Hierfür kann eine Zellersatztherapie nützlich sein: Mithilfe von Stammzellen, sollen neue, funktionsfähige Zellen und damit Gewebe erzeugt werden, welche die verlorenen ersetzen. Zur Verbesserung der Therapiemöglichkeiten dieser Erkrankungen und zum besseren Verständnis der Mechanismen von Stammzellen wird dieses Thema häufig in der Grundlagenforschung aufgegriffen.
Stammzellforschung – wenn sich der Körper selbst heilt
Um die Funktionsweise von Stammzellen zu verstehen und diese anschließend anwenden zu können, ist die Grundlagenforschung ein wichtiger Baustein in der Wissenschaft. Um biologische Prozesse und Hintergründe besser zu verstehen, werden sogenannte Modellorganismen genutzt, welche für die zu untersuchenden Prozesse besonders geeignet sind.
Ein faszinierendes Beispiel für die Stammzellforschung ist neben Axoloteln Schmidtea mediterranea, ein kleiner Süßwasser-Plattwurm. Er besitzt eine einzigartige Fähigkeit: Wird ein Teil des Körpers abgetrennt, kann er diesen selbst aus kleinsten Fragmenten vollständig nachbilden. Diese Regenerationsfähigkeit wird durch sogenannte Neoblasten möglich gemacht: Das sind spezielle pluripotente Stammzellen, die sich in jeden Zelltyp entwickeln können. Ganze 30 Prozent der Körperzellen bestehen aus diesen vielseitigen Zellen.
Forschung am Medizincampus Oberfranken
Wissen eines Tages beim Menschen angewendet werden kann.
^ Claus D. Kuhn hat die Professur für RNA Biochemie an der Universität Bayreuth inne.
Auch an der Universität Bayreuth wird an genau diesen Stammzellen der Plattwürmer geforscht. Mithilfe modernster Techniken wie FACS (Fluoreszenz-aktiviertes Zellsortieren) können diese Stammzellen gezielt herausgefiltert und analysiert werden. In Zusammenarbeit mit dem Klinikum Bayreuth werden die Würmer mit einem Linearbeschleuniger bestrahlt – ähnlich wie bei einer Strahlentherapie bei einem Krebspatienten. Durch die Bestrahlung verlieren diese Tiere ihre Neoblasten und damit ihre Stammzellen. Andere Forschungsgruppen konnten bereits zeigen, dass sich die Regenerationsfähigkeit der Plattwürmer durch die Transplantation gesunder Neoblasten auch wiederherstellen lässt. Das Ziel solcher Forschungsthemen ist es die biologischen und molekularen Mechanismen hinter den Stammzellen zu entschlüsseln, damit dieses
Aus der Grundlagenforschung in die Klinik?
^ An der Universität Bayreuth sind Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dem Geheimnis der Stammzellen auf der Spur.
Warum Künstliche Intelligenz für die Medizin von Morgen so wichtig ist
^ Künstliche Intelligenz unterstützt die Medizin von morgen: Am Medizincampus Oberfranken wird daran geforscht, wie KI Diagnostik, Therapie und Prävention verbessern kann.
Der Begriff Künstliche Intelligenz ist in aller Munde. KI findet sich bereits jetzt in Anwendungsgebieten der Radiologie, bei der Bildgebung mittels Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT). KI-Algorithmen ermöglichen kürzere Aufnahmezeiten bei besserer Bildqualität und unterstützen die Auswertung der gewonnenen Bilder. Am Medizincampus Oberfranken hat Prof. Dr.-Ing. Heike Leutheuser die Professur für Ambient Assisted Living und Medizinische Assistenzsysteme inne. Sie forscht im Bereich Machine Learning, tragbarer Gesundheitsüberwachung und der Analyse von medizinischen Zeitreihendaten. Aktuelle Forschungsprojekte drehen sich beispielsweise um die Bestimmung des Wundheilungsverlaufs chronischer Wunden auf Basis zugehöriger Bild- und Sensordaten oder die Verbesserung von Diabetes-Management zur Vorbeugung von Hypoglykämien.
Frau Prof. Leutheuser, was ist Künstliche Intelligenz?
LEUHEUSER: Künstliche Intelligenz heißt, dass ein Computer Dinge tun kann, die sonst nur Menschen können. Dafür benötigt der Computer oder ein anderes technisches Gerät oder Wearable, beispielsweise Smartphones oder Smartwatches, ein bestimmtes Programm oder einen speziellen Code. Dieser Code wurde von Menschen geschrieben. Es wirkt daher so, dass der Computer intelligent ist – also nachdenken kann. Dies wirkt aber nur so – die Intelligenz ist künstlich. Ein weiterer Aspekt unterscheidet eine Künstliche Intelligenz auch noch von uns Menschen. Menschen haben unterschiedliche Gefühle und können fröhlich, traurig oder erstaunt sein. Eine KI hat keine Gefühle. Damit eine KI das kann, was sie kann, muss die KI lernen. Man sagt dazu, dass die KI trainiert werden muss. Hierbei ist entscheidend, dass sie nur so gut sein kann, wie die Daten mit der sie trainiert wurde. Wenn die KI mit medizi-
AUTOR Universität Bayreuth
nischen Daten trainiert wird, dann kann die KI die Medizin von Morgen unterstützen.
Kann eine Künstliche Intelligenz Krankheiten heilen?
LEUTHEUSER: Nein, eine Künstliche Intelligenz selbst kann keine Krankheiten heilen. Die KI kann allerdings dabei unterstützen, Krankheiten zu bestimmen. Und falls die KI sehr gut trainiert und getestet wurde, kann das auch mit KI schneller funktionieren als ohne KI. Die KI kann auch dabei helfen, die richtige Therapie festzulegen, also zum Beispiel vorschlagen, welches Medikament oder welche Maßnahmen am besten geeignet sind, die jeweilige Krankheit zu heilen.
Wie vertrauenswürdig ist Künstliche Intelligenz?
LEUTHEUSER: Wenn die Künstliche Intelligenz mit vielfältigen Daten trainiert wurde und von Menschen überprüft wurde und sehr gute Ergebnisse erzielt, dann kann man ihr vertrauen. Wenn unklar ist, wie genau die KI funktioniert oder, ob sie mit den richtigen Daten trainiert wurde, dann sollte man vorsichtig mit ihr umgehen.
Wie geht es weiter mit der KI in der Medizin?
LEUTHEUSER: Immer mehr Daten, auch medizinische Daten, stehen zur Verfügung. Smartphones, Wearables und Smartwatches sammeln Daten des Nutzers im Alltag. Daneben stehen medizinische Daten zur Verfügung – durch Befunde, medizinische Dokumentationen, Laboruntersuchungen, über die elektronische Patientenakte, und vieles mehr. Die Menge, Qualität und Aufbereitung der Daten sind entscheidend, um relevante, zusätzliche Erkenntnisse für den Einzelnen gewinnen zu können. Dies ist nicht trivial. Daten allein sind nicht genug: Ohne echtes Verständnis ihrer Bedeutung braucht es neue, noch zu entwickelnde intelligente KI-Algorithmen, um die Medizin der Zukunft zu den Menschen zu bringen.
Und was können Sie und Ihr Team dazu beitragen?
LEUTHEUSER: Auch an der Universität Bayreuth wird an der Schnittstelle Künstliche Intelligenz und Medizin gearbeitet. So forscht mein Lehrstuhl Ambient Assisted Living und Medizinische Assistenzsysteme, der Teil des Medizincampus Oberfranken ist und an der Universität Bay-
Schwerpunkt Medizin und Forschung
reuth zur Informatik gehört, an neuartigen digitalen Gesundheitsanwendungen, die die komplette Gesundheitskette berücksichtigen und eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen in den Blick nehmen. Dies umfasst alle Komponenten der Gesundheitsversorgung, einschließlich Gesundheitsförderung und Prävention, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation/Pflege, mit einem Schwerpunkt auf digitale Medizin. Die Forschung konzentriert sich auf der Entwicklung von neuen KI-Algorithmen für die tragbare Gesundheitsüberwachung und die Analyse von Zeitreihendaten mit Anwendungsgebieten in der Medizin. Besonders wichtig ist uns die Entwicklung und Verbesserung von Methoden für die Analyse multimodaler und longitudinaler Datensätze, da in vielen klinischen und biomedizinischen Anwendungen eine immense Menge heterogener und verteilter, über die Zeit gemessener Daten zur Verfügung steht. Aktuelle Forschungsthemen des Lehrstuhls beschäftigen sich beispielsweise mit der Wundheildung oder Diabetes-Management.
Geht es noch etwas konkreter?
^ Prof. Dr.-Ing. Heike Leutheuser ist Professorin für Ambient Assisted Living und Medizinische Assistenzsysteme am Medizincampus Oberfranken.
LEUTHEUSER: Klar. In Deutschland leiden etwa 2,7 Millionen Patientinnen und Patienten an chronischen Wundheilungsstörungen. Im Rahmen eines Projektes wird an den Grundlagen für einen neuartigen und intelligenten Wundverband zur Behandlung von akuten und chronischen Wunden geforscht. Ein anderes Beispiel ist Diabetes: Diabetes ist eine einschneidende Erkrankung, die weltweit das Leben von über 422 Millionen Menschen beeinflusst. Besonders Kinder und Jugendliche leben oft mit der schwersten Form: Typ1-Diabetes. Für diese Personengruppe ist auch der Umgang mit ihrer Krankheit oft sehr schwierig. Eine der am meisten gefürchteten Komplikationen – die Hypoglykämie (Unterzucker) – kann zusätzlich mit mehrstündiger Verzögerung auftreten, so auch beispielsweise in der Nacht. Im Rahmen von internationalen Forschungskooperationen wird an der frühzeitigen Vorhersage der Hypoglykämie gearbeitet.
MEHR INFOS: www.uni-bayreuth.de
Die GeBO-Akademie bildet jährlich rund 4.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus und weiter.
Lernen macht Persönlichkeiten
AUTOR GEBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
Was sich in 40 Jahren Weiterbildung am Bezirkskrankenhaus Bayreuth getan hat
Lernen – das ist jetzt keine neue Erfindung. Die Menschheit lernt, seit es sie gibt. Lernen gezielt zu fördern, um damit die Arbeit in einem Unternehmen zu verbessern, hat im Bezirkskrankenhaus auch schon Tradition. 1985 entstand hier die Fort- und Weiterbildung, knapp 30 Jahre später wurde diese Abteilung zur GeBO-Akademie und bildet jährlich rund 4000 Teilnehmer aus und weiter. Die Leitung der GeBO-Akademie hat Bettina Landes, sie folgt auf Helene Neumann, die allerdings nach wie vor unterstützend tätig ist, vertreten wird Landes von Silvia Spitzel.
Zu Beginn ging es vor allem darum, den Krankenschwestern und Pflegern im Haus Fachwissen zu vermitteln. Denn auch nach einer
rGut zu wissen!
Den aktuellen Kursplan der GeBO-Akademie finden Sie unter: www.gebo-med.de/ gebo-akademie
Die Kurse richten sich auch an externe Teilnehmende.
fundierten Ausbildung gelte es, am Ball zu bleiben, Wissensebenen auch zu verknüpfen. Landes nennt hier Begriffe wie „Fachwissen“, „Transferwissen“ und „Reflexionswissen“. Lernen werde ganzheitlich betrachtet, die Teilnehmer knüpfen an bereits Bekanntes an. Vor 40 Jahren stand aber auch noch etwas Anderes im Mittelpunkt: Die Psychiatrie Enquete der 1970er Jahre hatte die psychiatrische Versorgung in Deutschland in den Mittelpunkt gerückt, ein Reformprozess war in Gang gesetzt worden in dessen Folge sich psychiatrische Pflegekräfte auch selbstbewusst fortbildeten und behaupteten. Und wer lernen will, braucht einen Ort und Angebote dafür. Klar, dass die Schwerpunkte der angebotenen Kurse zu Beginn also auf der psychiatrischen Weiterbildung lagen, sagt Helene Neumann.
Vielfalt, Vernetzung, Veränderung
Psychiatrisches Fachwissen steht nach wie vor auf dem Stundenplan, doch mit der Zeit wurden die Themen vielfältiger, die heutige Akademie stellte sich breiter auf. „Aktuell ziehen wir in Betracht, die einzelnen Bereiche der Klinik mit Fach- und Methodeninhalten zu unterstützen“, sagt Bettina Landes und verweist auf die drei Kliniken unter dem Dach des
Bezirkskrankenhauses – Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik, Kinder- und Jugendpsychiatrie, Forensische Psychiatrie. Und auch die Künstliche Intelligenz hat Einzug gehalten. „Wir bemühen uns, unsere Teilnehmenden mit verschiedenen Aspekten der KI vertraut zu machen“, sagt Landes, nennt hier wissenschaftliches Arbeiten, Projektarbeit, Facharbeit, Präsentationen. „Und die KI umfasst auch den Einsatz in der Pflege, beispielsweise bei Pflegerobotern“, im Management und bei kritischer Reflexion in Ethik und Pädagogik.
Ein Ort für lebenslanges Lernen
Immer gehe es beim Lernen in der GeBOAkademie aber nicht nur um Fachwissen, „Lernen ist vor allem Persönlichkeitsentwicklung“, sagt Landes: „Lernen ist das, was übrig bleibt, wenn das Gelernte wieder vergessen ist.“ Die Teilnehmer in den Kursen sollen dahingehend unterstützt werden, die eigenen Potenziale und Kompetenzen auszubauen und sich der eigenen Stärken bewusst zu werden.
40 Jahre Fort- und Weiterbildung – darauf ist man am Bezirkskrankenhaus Bayreuth stolz, sagen die drei unisono. „Seit 40 Jahren ermög-
lichen wir lebenslanges Lernen, verknüpfen Theorie mit der Praxis, machen auch die Kompetenzen der Mitarbeitenden im Unternehmen überhaupt sichtbar“, sagt Landes. Die GeBO dürfe sich daher durchaus als ein lernendes Unternehmen verstehen.
40 Jahre – und jetzt? Ziel der Akademie-Leitung ist, die Qualität auf dem vorhandenen hohen Niveau sicherzustellen. Dafür will man Netzwerke ausbauen und sich mittelfristig auch auf Hochschulbildung fokussieren.
^ Die Zukunft im Blick: Helene Neumann, Bettina Landes, Leiterin der GeBO-Akademie, und Silvia Spitzl.
KURZ GESAGT: Lernen fördern und die Arbeit im Unternehmen verbessern: Fortund Weiterbildung hat im Bezirkskrankenhaus seit 40 Jahren Tradition. Die GeBOAkademie ermöglicht lebenslanges Lernen.
MEHR INFOS:
GeBO – Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken Gebo-Akademie im Bezirkskrankenhaus Bayreuth Nordring 2, 95445 Bayreuth Telefon: (0921) 283-0, E-Mail: bayreuth@gebo-med.de www.gebo-med.de/akademie
Schwerpunkt Medizin und Forschung
Forschen, lernen, besser werden
AUTOR Klinikum Bayreuth GmbH
Das Team des Psychologischen Dienstes an der Hohen Warte hat jede Menge Bock auf Bildung. Und das kommt
Patientinnen und Patienten unmittelbar zu Gute.
Der Psychologische Dienst unter der Leitung von PD Dr. Philipp Keune und Dr. Sascha Hansen gewährleistet die neuropsychologische und psychotherapeutische Behandlung von Patientinnen und Patienten der Klinik Hohe Warte. Die Klinik ist über den Psychologischen Dienst anerkannte Weiterbildungsstätte der Gesellschaft für Neuropsychologie (GNP). Des Weiteren besteht eine Kooperation mit der Arbeitsgemeinschaft für Verhaltensmodifikation (AVM gGmbH)
Bamberg im Rahmen der Approbationsausbildung in Psychologischer Psychotherapie für Erwachsene. Der Abteilung ist außerdem eine Forschungsgruppe angeschlossen, über Kooperationen mit der Universität Bamberg, der LMU München, der Hochschule Coburg und der Universität Erlangen. Sowohl PD Dr. Keune als auch Dr. Hansen sind Mitglieder des Lehrkörpers am Institut für Psychologie der Universität Bamberg. Die Abteilung unterstützt zudem die Lehre für Medizinstudierende am Medizincampus Oberfranken (MCO) in Bayreuth.
KURZ GESAGT: Stillstand gibt es hier nicht. Das Team des Psychologischen Dienstes an der Hohen Warte gehört zu den Abteilungen der Klinikum Bayreuth GmbH, in denen Wissenschaft gelebt wird.
ROMY SPRINGER ist in Verbindung mit ihrer Tätigkeit als Psychologin auf der Station für Frührehabilitation auch Doktorandin am Lehrstuhl für Neuropsychologie der Universität Bamberg. In ihrer Promotion stellt sie die Frage, ob und wie das Erleben von Stress während eines Krankenhausaufenthaltes auch bei Personen mit Bewusstseinsstörungen reduziert werden kann. Für andere Patientengruppen ist bereits bewiesen, dass sich Stressreduktion positiv auf das Behandlungsergebnis auswirkt. Die Wissenschaftsförderung der Forschungskommission der Klinikum Bayreuth GmbH hat die Forschungsarbeit von Romy Springer unterstützt.
DR. SASCHA HANSEN UND PRIVATDOZENT
DR. PHILIPP KEUNE (v. l. n. r.) leiten seit 2015 den Psychologischen Dienst an der Hohen Warte.
RÜDIGER ARLT verbindet seine klinische Tätigkeit auf der Station für Frührehabilitation mit seinem Promotionsprojekt an der Universität Bamberg. Dabei arbeitet er mit Isabel Schuil von der Hochschule Coburg zusammen. Ziel des Projektes ist die Entwicklung einer VR-basierten Therapieanwendung zur Stressreduktion. Die VR-Umgebung (Virtuelle Realität) muss den speziellen Bedürfnissen von Menschen nach Schädel-Hirn-Verletzung oder Schlaganfällen genügen. Entsprechende Software wird an der Hochschule Coburg entwickelt. Das Projekt wird von der Forschungskommission der Klinikum Bayreuth GmbH unterstützt. Rüdiger Arlt ist außerdem diplomierter Musiker und leitet auf der Station für Frührehabilitation eine Musikgruppe.
REGINA WILHELM-MEISTER , Psychologin auf der Station für Komplexbehandlung für Parkinson, Epilepsie und Multiple Sklerose, ist in Verbindung mit ihrer klinischen Tätigkeit auch Doktorandin am Lehrstuhl für Neuropsychologie der LMU München. In ihrem Forschungsprojekt überprüft sie die Wirksamkeit von Achtsamkeitsmeditation auf depressive und Schmerzsymptomatik bei Morbus Parkinson. Auch ihr Projekt wurde durch die Wissenschaftsförderung der Forschungskommission der Klinikum Bayreuth GmbH unterstützt.
DR. TORSTEN SAUDER nutzte als ehemaliger Mitarbeiter im Psychologischen Dienst die Möglichkeit, durch angewandte Forschung die Patientenversorgung zu unterstützen. Er untersuchte die Effekte von Achtsamkeitsmeditation auf die kognitive Leistungsfähigkeit und depressive Symptomatik bei Multipler Sklerose (MS) in der Klinik Hohe Warte und promovierte 2024 zu diesem Thema an der LMU München. Unterdessen ist Dr. Sauder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Charité in Berlin tätig.
SUSANNE KARGL beschäftigt sich mit der Wirksamkeit neuer digitaler Therapieanwendungen, die das Gehirn nach einer SchädelHirn-Verletzung oder auch einem Schlaganfall wieder anregen sollen. Neben kognitivem Training ist hierfür auch positiver sozialer Austausch wichtig. Beides verbindet sie in ihrer Therapie mit der „Tover-Tafel“- einem interaktiven Videobeamer, der therapeutische Gruppenwendungen auf eine Tischoberfläche projizieren kann und mit dem Patientinnen und Patienten über Handbewegungen interagieren können.
Das Ziel ist eine spielerische Stimulation mit sozialem Austausch, die das Gehirn bei der Regeneration unterstützt. Über Susanne Kargls Projekt wurde bereits ein neues therapeutisches Gruppenangebot auf der Station für Frührehabilitation geschaffen. Das Promotionsprojekt der Psychologin wird von der Forschungskommission der Klinikum Bayreuth GmbH unterstützt.
MEHR INFOS: Klinikum Bayreuth GmbH Psychologischer Dienst Hohe Warte 8, 95445 Bayreuth www.klinikum-bayreuth.de/ pflege-soziales/psychologischer-dienst QR-Code scannen
ZERTIFIZIERTE NEUROPSYCHOLOGINNEN:
Dr. Jana Keune (M.Sc.) und Romy Springer (M.Sc.) wurde von der Gesellschaft für Neuropsychologie nach mehrjähriger Weiterbildung und erfolgreicher mündlicher Prüfung in diesem Jahr der Titel „Klinische Neuropsychologin GNP“ verliehen.
Das Ziel der FORSCHUNGSGRUPPE IM PSYCHOLOGISCHEN DIENST unter Leitung von PD Dr. Philipp Keune und Dr. Sascha Hansen ist es, durch angewandte Forschungsprojekte neue methodische Impulse in die klinische Versorgung zu geben. Vor allem sollen neue neuropsychologische Diagnostik- und Therapieverfahren, aber auch psychotherapeutische Ansätze erprobt werden. Die Projektergebnisse werden in internationalen Fachzeitschriften publiziert.
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Bitte senden Sie das Lösungswort mit Angabe der persönlichen Daten per E-Mail an raetselzeit@gmk.de, Betreff „Rätselzeit“ oder per Post an GMK GmbH & Co. KG, „GESUND LEBEN“, Kanzleistr. 3, 95444 Bayreuth. Einsendeschluss: 30. September 2025.
Die Angaben dienen ausschließlich der Übersendung des Gewinns und werden anschließend gelöscht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Eine Barauszahlung ist nicht möglich. Teilnahmeberechtigt sind Personen ab 18 Jahren.
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Wie nicht-operative Therapien bei orthopädischen Beschwerden helfen
Viele Menschen haben orthopädische Beschwerden. Das liegt auch am jeden betreffenden Verschleiß der Wirbelsäule und der Gelenke. Von zahlreichen Patientinnen und Patienten müssen allerdings nur wenige operiert werden. Denn: Häufig helfen nicht-operative, sogenannte konservative Therapien. Die effektivsten Maßnahmen werden auch im Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Bayreuth eingesetzt. Wir sind gern für Sie da!
1. Chirotherapie konzentriert sich auf die Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. / 2. Kinesiotape wird zur Verbesserung der Muskelfunktion, Unterstützung der Gelenke und Förderung der Durchblutung eingesetzt. / 3. Die Stoßwellentherapie nutzt hochenergetische Schallwellen, um Heilungsprozesse im Körper anzuregen und Schmerzen zu lindern. / 4. Akupunktur wird zur Schmerzlinderung und Verbesserung der Beweglichkeit eingesetzt. / 5. Dr. medic (Ro) Oana Grigore demonstriert die Eigenbluttherapie, bei der PRP (plättchenreiches Plasma) verabreicht wird, um die Regeneration von Gewebe zu unterstützen.
Diese Expertinnen und Experten sind in Bayreuth gern für Sie da:
Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Bayreuth
Romanstr. 12
95444 Bayreuth
Tel.: 0921 / 51 20 11
Zentrum für Orthopädie und Neurochirurgie in Hof
Eppenreuther Str. 28 95032 Hof Tel.: 09281 / 90 98
Martinsberger Str. 8 95119 Naila Tel.: 09282 / 9 51 60 Kompetent, professionell und regional
Praxisfiliale in der Klinik Münchberg Hofer Str. 40 95213 Münchberg Tel.: 09251 / 60 63 99 9