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HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN

Auch unregelmäßige oder selten auftauchende Herzrhythmusstörungen – insbesondere, wenn sie mit Bewusstseinsverlust verbunden sind – sollten immer abgeklärt werden.

HERZRHYTHMUSSTÖRUNGEN – WENN DAS HERZ NICHT MEHR IM TAKT SCHLÄGT

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Herzklopfen, Herzrasen, wiederkehrende Schwindelattacken oder auch plötzlicher kurzer Bewusstseinsverlust können Anzeichen dafür sein, dass das Herz aus dem Takt geraten ist und manifeste Herzrhythmusstörungen vorliegen.

OA Dr. Kurt Höllinger, Kardiologe, Abteilung für Innere Medizin, Klinikum Rohrbach Selbstverständlich können beispielsweise Extrasystolen („doppelter Herzschlag“) etwa auch aus einer Überlastung des vegetativen Nervensystems (z. B. Stress) resultieren. Insbesondere im Falle eines plötzlichen kurzen Bewusstseinsverlustes (Synkope) und v. a. wenn es infolgedessen zu Verletzungen wie Gehirnerschütterung, Platzwunden oder auch Knochenbrüchen kommt, ist jedoch eine genaue Abklärung und Behandlung der auslösenden Ursache unbedingt erforderlich. „Neben einer ausführlichen Anamnese, in der die Krankengeschichte sowie der bisherige Verlauf aufgenommen werden, der körperlichen Untersuchung und den üblichen Labor- und EKG-Parametern können weitere Untersuchungen angeordnet werden, wie Herz-Ultraschall, Belastungs-EKG, 24-Stunden-Blutdruckmessung sowie ein Langzeit-EKG“, sagt OA Dr. Kurt Höllinger, Kardiologe an der Abteilung für Innere Medizin am Klinikum Rohrbach. Gerade ältere PatientInnen leiden häufig beispielsweise unter bradykarden Rhythmusstörungen. Dies bedeutet, der Herzschlag ist zu langsam und hat lange Pausen zwischen zwei Schlägen. Diese Betroffenen profitieren effektiv von der Implantation eines Herzschrittmachers. Lesen Sie hierzu mehr auf den folgenden beiden Seiten.

Treten Rhythmusstörungen nicht täglich, sondern unregelmäßig auf, kann ein Event-Rekorder hilfreich sein. Hierbei handelt es sich um ein Langzeit-EKG, das auf eine Woche ausgedehnt wird, wodurch auch vereinzelt auftretende Rhythmusstörungen erfasst werden können. „Treten Episoden mit unregelmäßiger Bewusstlosigkeit nur einmal monatlich oder noch seltener auf, kann es erforderlich sein, auf einen Loop-Rekorder zurückzugreifen, der auch seltene Herzrhythmusstörungen identifizieren kann“, weiß der Experte und erklärt: „Hierfür wird das elektroni

sche Gerät in der Größe eines halben Bleistifts unter örtlicher Betäubung für bis zu drei Jahre im Brustbereich problemlos unter die Haut eingesetzt. Die Betroffenen können bei auftretenden Symptomen eine sogenannte Ereignistaste betätigen. So können die vorangegangenen 40 Minuten des Herzrhythmus gespeichert und über ein Programmiergerät direkt in der kardiologischen Ambulanz abgefragt werden.“

Eine weitere moderne Methode, um unklare Herzrhythmusstörungen abzuklären, ist die KipptischUntersuchung: Hierbei liegt die/der Betroffene auf einem schwenkbaren Tisch – fixiert, um sich nicht zu verletzen, falls sie/er bewusstlos wird. Unter ärztlicher Überwachung wird versucht, den Bewusstseinsverlust durch eine längere Stehbelastung direkt auszulösen. Simultan genommene Puls-, Blutdruckund EKG-Parameter der PatientInnen helfen, die Ursachen für die Synkopen herauszufinden.

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