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PSYCHOLOGISCHE UNTERSTÜTZUNG

wie Herz und Psyche zusammenhängen

Herzprobleme wie Rhythmusstörungen, Angina Pectoris („Brustenge“) oder Schmerzen haben nicht nur körperliche Ursachen. Wer raucht, zu viel wiegt oder sich zu wenig bewegt, belastet auf Dauer seine Gefäße. Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes und Rauchen reichen zur Erklärung von verengten Herzgefäßen manchmal jedoch nicht aus.

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„Vor allem Depressionen und Stress, aber auch akut belastende Lebensereignisse, wie etwa der Verlust eines geliebten Menschen, sind Risikofaktoren für eine Herzerkrankung. Durch massiven psychischen Druck können sich die Herzarterien verengen oder bereits bestehende Schäden verschlimmern“, weiß Mag. a Doris Jobst, Klinische Psychologin am Klinikum Schärding.

Das Zusammenspiel zwischen Körper und Psyche zeigt sich auch umgekehrt: 25 Prozent der Herzinfarkt-PatientInnen reagieren auf einen Infarkt mit Depression und Angst. Diese Gemütszustände lassen sich nicht mit dem Hinweis auf den Erfolg einer Bypass- oder Stent-OP vom Tisch wischen. Das Vertrauen in den eigenen Körper ist stark erschüttert. Viele fallen dadurch in ein tiefes Stimmungsloch. Andere wiederum verdrängen ihren Zustand und vernachlässigen ihre Gesundheit. Dadurch werden Risiken eingegangen und notwendige Veränderungen nicht durchgeführt. Sie rauchen weiter, vergessen ihre Medikamente, bewegen sich nicht. Ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss.

UNTERSTÜTZUNG HERZGESUNDHEIT

Bewegen Sie sich: Das mindert nicht nur das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern wirkt auch bei Depressionen stimmungsaufhellend und verbessert die Körperreaktion auf Stress. Reduzieren Sie Stress mit Entspannungs- und Atemübungen, Yoga, Meditation oder Autogenem Training. Vor allem: Sprechen Sie über Ihre seelischen Belastungen! Lernen Sie Warnsignale eines Infarkts von anderen körperlichen Reaktionen zu unterscheiden, die durch Stress, Überforderung und Angst ausgelöst werden. „Psychologische Unterstützung kann helfen, die angeführten Punkte umzusetzen und den Lebensstil längerfristig zu verändern. Noch sind begleitende Behandlungen durch Psychologinnen/Psychologen eher eine Seltenheit. Als Patientin/Patient darf man eine solche Hilfe aber aktiv einfordern – im Spital genauso wie außerhalb – etwa über pro mente oder über die Clearingstelle“, empfiehlt die Expertin. Auch Selbsthilfegruppen bieten eine Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten über Ängste und Gefühle auszutauschen.

Mag. a Doris Jobst, Klinische Psychologin, Klinikum Schärding

Im Volksmund gehören Herz und Psyche schon lange

zusammen. Emotionen wie Liebe, Freude, Angst, Trauer oder Ärger beeinflussen den Herzschlag. Erfreuliche Ereignisse lassen unser Herz „hüpfen“, „hochschlagen“ oder „wild klopfen“. Negative Erfahrungen „verschließen“ es, verletzende Worte oder Handlungen können es „zerbrechen“ lassen.

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