1 minute read

Das Herz – rund 100.000 Schläge am Tag halten uns am Leben ZUKUNFT HERZMEDIZIN Rasante Entwicklungen

ZUKUNFT HERZMEDIZIN – RASANTE ENTWICKLUNGEN

Kardiologie und Herzchirurgie haben in den vergangenen Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht: Revolutionäre OP-Methoden, moderne Diagnose- und Therapieverfahren und verbesserte Medikamente ermöglichen HerzpatientInnen meist ein gutes Leben – und auch Überleben – trotz Erkrankung.

Advertisement

Herzkrankheiten können heutzutage dank HightechEquipment wesentlich schneller erkannt und somit auch behandelt werden. Hierzu gehört zum Beispiel die wertvolle minimalinvasive Herzkatheteruntersuchung, die u. a. Verengungen der Herzkranzgefäße auf einem Monitor abbilden kann und es häufig auch ermöglicht, die Engstelle sofort durch die Implantation eines Stents zu beheben. Neuartige Bio-Stents aus Zinkdrahtgeflecht sollen künftig Abstoßungsreaktionen und Komplikationen vermindern, da sie sich biologisch im Körper abbauen. Studien hierzu laufen bereits am Universitäts-Herzzentrum Freiburg (UHZ) im deutschen Bad Krozingen.

Ebenso ist die Herzschrittmachertherapie technisch längst in der Zukunft angekommen. So wurde am Kepler Universitätsklinikum (KUK) in Linz bereits vor sieben Jahren weltweit zum ersten Mal ein Mini-Herzschrittmacher eingesetzt, der nur ein Zehntel der Größe eines herkömmlichen Schrittmachers hat – also kaum größer als eine Vitamintablette ist – und so viel wie eine kleine Geldmünze wiegt. Der winzige Herzschrittmacher wird direkt ins Herz gesetzt, kommt ohne Kabelsonden aus und hat eine Mindest-Batterielaufzeit von zwölf Jahren. Derzeit arbeitet die Herz-Forschung an Schrittmachersystemen, die künftig über die Haut aufgeladen werden können, ohne das umliegende Gewebe zu schädigen. Ein weiterer kardiologischer Meilenstein ist die Verödung (Ablation) von Herzrhythmusstörungen ohne Röntgenstrahlung mittels virtueller 3-D-Navigationssysteme, die zielgerichtetes und sehr genaues Arbeiten ermöglichen.

Nicht mehr nur Zukunftsmusik könnten auch in ein paar Jahren Innovationen im Bereich des Herzklappenersatzes sein: So arbeitet die Forschung fieberhaft daran, mitwachsende Herzklappen aus menschlichen Zellen im Labor zu züchten. Sie sollen in Zukunft

mechanische Klappen (Metall/Kunststoff) bzw. BioKlappen (aus tierischem Gewebe) ersetzen.

TELEMEDIZIN UND DIGITALISIERUNG

HerzpatientInnen der OÖG-Regionalkliniken und des KUK mit implantierten Defibrillatoren, Herzschrittmachern oder auch EKG-Rekordern haben schon seit Jahren die Möglichkeit eines telemedizinischen Monitorings. Die modernen vollautomatischen Systeme erfassen und speichern wichtige Parameter der Herzfunktion, die über sichere Datenwege an die behandelnde Klinik übertragen werden. Somit ist gewährleistet, dass das Implantat engmaschig kontrolliert wird und gesundheitliche Probleme rechtzeitig erkannt und behandelt werden können. Dies erhöht die Sicherheit der PatientInnen, verbessert die Lebensqualität und reduziert die persönlichen Routinekontrollen vor Ort im Spital.

This article is from: