LYDIA 2/2011 - Die christliche Zeitschrift für Frauen

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Persönlich. Echt. Lebensnah. D 12013 ISSN 0939-138X

2/2011 sfr 5,60 € 3,20 (A)

€ 3,10

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VERGEBUNG

Meine

Stiefmutter und ich

JAHRE

SEHNSUCHT

EHE

In der Liebe vereint Im Glauben getrennt

Gräfin gesucht König gefunden

GESUNDHEIT

Tödliche Geheimnisse ...

und wie heilsam Plaudern sein kann

Elena Schulte

Mutter-Liebe

Mamasein mit Grenzen und Gnade


{persönlich} 3 Ganz persönlich Besser als sieben Söhne – Elisabeth Mittelstädt 32 Keine Arme, keine Beine, keine Sorgen! – Nick Vujicic 46 Meine Stiefmutter und ich So viele Grausamkeiten. So viel Hass. Würde ich jemals frei werden? – Doris Kuegler 50 Krebs und ein kleiner Vogel Eine Meise. Ein Aufprall. Und neue Hoffnung – Helga Engels 52 Abschied von Molly Wenige Tage mit gewaltiger Wirkung – Dennis Rainey 62 In der Liebe vereint – im Glauben getrennt Was geistliche Singles brauchen – Elisabeth Gabler 68 Meine Geschichte Gräfin gesucht – König gefunden – Ruth Schneider 72 Heilige heute 'SBVFO XJF XJS r 6SMBVC JO %ÅOFNBSL Silke Stattaus r .FJOF 3FJOJHVOHTLVS Roswitha Wurm r Hilfe anzunehmen ist ein Lernprozess! Dorothea Hofmann

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Tödliche Geheimnisse... Plaudern kann heilsam für Sie sein – und zwar aus guten Gründen!

Krebs und ein kleiner Vogel

Mutter-Liebe Mamasein mit Grenzen und Gnade Interview mit Elena Schulte

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TITELFOTO: PE TER GROSSLAUB

{echt} 14 Der Stachel der Ablehnung Ich sehnte mich nach der Liebe meiner Großmutter, doch diese mochte nur meine Schwester – Suzy Ryan 16 Meine Meinung Wie haben Sie eine Erfahrung von Ablehnung überwunden? 22 Tödliche Geheimnisse ... Plaudern kann heilsam für Sie sein – und zwar aus guten Gründen! – Karen Linamen 26 Girl Talk „Mut ist Angst, die gebetet hat“ – Steffi Seibel 28 Das Kreuz: Merk-würdiges Markenzeichen – Margot Käßmann 30 Gott ist gut – allezeit – Helen Lescheid 36 Die Indianer-Ärztin – Dr. Martina John 39 Kurzwellengebet – Joni Eareckson Tada 81 Sag mal, ... Fragen an Eva 82 Nachgedacht Loslassen leicht gemacht? Ellen Nieswiodek-Martin 4

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Meine Geschichte

Gräfin gesucht – König gefunden


{inhalt}

Lydia

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42 Heute schon gelobt?

{lebensnah} 12 Herrlich unmĂśglich: Die perfekte Mutter – Ilona Barthel 18 Es gibt eine Kunst, die ganz weich ist ... LoslĂśsen von Leistungsdruck und Perfektionismus – Ann-Helena SchlĂźter 20 Nachgefragt Hilfe, alle brauchen mich! – Annemarie Pfeifer 40 Unter uns MĂźttern Mama Gnadenlos – Saskia BarthelmeĂ&#x; 42 Heute schon gelobt? – Silvia Konstantinou 45 Rabenmutter – Linda Flament 55 „Wir werden Mirco wiedersehen!“ 56 Gott mit zerbrochenem Herzen umarmen – Alice Cox 66 Augen auf fĂźr das Positive! Wie Sie lernen kĂśnnen, Ihre Ehe zu stärken – Claudia und David Arp

{service} 10 FĂźr Sie gelesen 44 Schmunzeln mit LYDIA

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Gott ist gut – allezeit

49 Liebe Leser 61 LYDIA kreativ – Imke Johannson 76 Gut informiert, Neu inspiriert 80 Leserbriefe 81 Impressum

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Interview mit Elena Schulte

Ines Weber

Mutter-

Liebe

Mamasein mit Grenzen und Gnade „Wer bin ich noch?“, fragen sich viele Mütter zwischen Windeln und Wäschebergen. „Putzfrau oder Dienstmädchen?“ „Du bist!“, sagt Elena Schulte. „Und das ist kein unvollständiger Satz. Du darfst einfach sein. Egal, ob das zu deinen Rollen passt oder regelkonform ist.“ Die 29-Jährige will Frauen ermutigen, sich nicht über Rollen zu definieren und stattdessen das Leben mehr zu genießen. Als Moderatorin sprach Elena Schulte vor 20.000 Menschen. Heute ist sie von Herzen Mama von Madita (2) und Linus (10 Monate) und konzentriert sich ganz auf das Abenteuer „Muttersein“. Dabei erlebt sie mehr als eine Zerreißprobe. Wie Grenzen zu Chancen werden. Und Liebe hält, was sie verspricht.

Das frage ich mich auch manchmal! (lacht). Ich liebe es, Mama zu sein. Aber ich stoße immer wieder an Grenzen: Ich-willnicht-mehr-Grenzen. Ich-kann-nichtmehr-Grenzen. Als Mama bekommt das Leben ein neues Tempo: Im Terminkalender steht zwar nix mehr drin. Aber er

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ist trotzdem proppenvoll – und das mit vielem, was sich nicht planen lässt! Und nebenbei wäre ich auch gern eine vorbildliche Freundin, eine beispiellose Ehefrau und ein tadelloses Kind Gottes … Da nehmen Sie sich allerhand vor! Wie gehen Sie mit Ihren Grenzen um?

Am liebsten würde ich sie annehmen und über sie lachen können. Das gelingt mir viel zu selten, was schade ist. Denn Grenzen bergen auch die Chance,

FOTO: PE TER GROSSLAUB

Liebe Elena, Sie sind ganz schön beschäftigt: Mama von zwei kleinen Kindern, Ehefrau, Rednerin, Autorin … Wie behalten Sie da den Überblick und vor allem: die Nerven!?


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Margot Käßmann

Das

Kreuz

Merk-würdiges Markenzeichen

Als ich eine Schule besuchte, in der ich mit der Oberstufe eine Diskussion über Religion führen sollte, stellten muslimische Schülerinnen und Schüler die interessantesten Fragen. Darunter war diese: „Wie können Sie an einen Gott glauben, der elend am Kreuz gestorben ist? Das kann doch nicht Gott sein!“ Die christlichen Schülerinnen und Schüler guckten mich gespannt an, nach dem Motto: „Uff, ich hoffe, sie kann das jetzt anständig beantworten!“

W

er die Geschichte von Jesus von Nazareth unter weltlichen Kategorien betrachtet, wird in der Tat zu dem Ergebnis kommen, dass es die Geschichte eines Scheiterns ist: Da wird ein Kind in ärmlichen Verhältnissen geboren; die Herkunft ist nicht so ganz geklärt. Es wächst auf und verhält sich nicht gerade konform; etwas merkwürdig scheint dieser Junge, der die Eltern verlässt und im Tempel die Schrift auslegen will. Obwohl: Alle Eltern wissen, dass sie so manches Mal nicht verstehen, was in ihren Kindern vor sich geht. Vielleicht war das ja auch geradezu normal ... Später sammelt der junge Mann einige Männer und Frauen um sich, die allerdings ebenfalls nicht gerade zur Spitze der Gesellschaft gehören. Geld machte er so jedenfalls nicht! Und mancher wird gedacht haben: Die armen Eltern! Hätte er doch die Werkstatt des Vaters übernommen! Das Ende ist tragisch: Er wird als Verbrecher hingerichtet. Das ist nicht gerade eine typische HollywoodGeschichte mit Happy End. Und die Besetzung ist auch schlecht: Einer der engsten Freunde verrät ihn bei erstbester Gelegenheit, eine Frau in seinem direkten Umfeld hat einen durchaus zweifelhaften Ruf. Wahrhaftig keine Elitetruppe! Das konnte ja nichts werden! Genau das ist das Ergebnis einer ersten Analyse.

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Die Perspektive des Glaubens Eine merkwürdige Religion, die so einen Versager verehrt, ja, zu ihm betet und allen Ernstes glaubt: Das ist Gottes Sohn. Aus dem Blickwinkel des Glaubens betrachtet sieht die Geschichte aber ganz anders aus: Gott wagt es, den Menschen ganz nah zu sein, ja, auf die Menschen selbst angewiesen zu sein, in Beziehung zu den Menschen zu treten. Gott kennt die Menschen, weil Gott selbst Mensch war. Gott weiß um Konflikte, Angst und Gewalt, weil er eben kein ferner Weltenlenker ist, sondern nah beim Menschen. Das christliche Gottesbild unterscheidet sich vom islamischen ganz besonders dadurch, dass es Schwäche und Angst nicht ausblendet, sondern hineinnimmt in das Gottesverständnis. Gott kennt Leiden. Deshalb vertrauen wir uns Gott im Leiden an. Es wurde eine gute und spannende Diskussion dort in der Schule ... Als ich in meiner Eigenschaft als Bischöfin und Ratsvorsitzende anlässlich des Festaktes zum 100-jährigen Jubiläum des Evangelischen Pressedienstes in Berlin war, schrieb anschließend eine Zeitung: „Käßmann, die ein Kreuz um den Hals trägt, das bei Ungläubigen als modisches Accessoire durchginge, hat hier ein Heimspiel.“ Ich kenne Robin Alexander nicht, der das in der „Welt“ (4.2.2010) geschrieben hat, aber es war interessant: Wie müsste ein Kreuz beschaffen sein, das nicht als „Accessoire“ gilt? Welche


Das Kreuz ist das Zeichen der Freiheitsliebe Gottes, des Respektes vor der Würde jedes Menschen, sei er ein Verbrecher, krank, sterbend, gedemütigt oder auch erfolgreich, leistungsstark, glücklich.

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VON

DEYLEN

Kreuz und Macht – das passt nicht zusammen. Gott und Gewalt gehen nicht konform. Auch wenn es in der Kirchengeschichte entsetzliche Irrtümer gab, in denen ein solcher Zusammenhang hergestellt wurde. Das Kreuz ist das Zeichen der Freiheitsliebe Gottes, des Respektes vor der Würde jedes Menschen, sei er ein Verbrecher, krank, sterbend, gedemütigt oder auch erfolgreich, leistungsstark, glücklich. Gott ist ein Freund des Lebens, (…) der aber auch um die Ohnmacht weiß und um das Sterben. (…)

Vorstellung hat der Autor davon? Dick und fett und golden? Mit Diamanten besetzt? Wuchtig wie ein Ritterkreuz? Wobei der Weg zum Kreuzritter dann gedanklich auch nicht mehr sehr weit wäre ... Kein modischer Schnickschnack In der Tat, ich finde es merkwürdig, wenn Menschen sich ein Kreuz um den Hals hängen, weil sie das irgendwie schmückend finden. Es ist für mich eine Glaubensaussage, eine bewusste Entscheidung, ein Kreuz zu tragen, und keineswegs modischer Schnickschnack. Das Kreuz kann darüber hinaus

auch niemals ein Herrschaftssymbol sein! Auch und schon gar nicht bei Amtsträgerinnen und Amtsträgern der Kirche! Wer ein Kreuz trägt, bekennt sich zum Gekreuzigten, das heißt zum gedemütigten Christus. Es geht um den, der sein Kreuz getragen und uns so vorgelebt hat, was tiefstes Gottvertrauen heißt. Durch ihn versuchen wir, Gott zu begreifen. Wenn ich ein Kreuz trage, dann sagt das etwas über meine Lebenshaltung aus. Und die kann nicht triumphalistisch sein, sondern sie weiß etwas von der Demut gegenüber dem Leben, die verletzbar, angreifbar, ohnmächtig werden lässt.

Lächeln reicht nicht Als ich an einer Veranstaltung mit dem Dalai Lama teilnahm und etwas kritisch anmerkte, dass Lächeln allein nicht die Antwort sein könne, erhielt ich viel kritische Resonanz. Jemand sagte, er wolle keiner Religion angehören, die auf einen Opfertod gegründet sei. Ihm sei eine positive Religion lieber. Als ich dem Neu-Buddhisten daraufhin erzählte, wie befreiend und behütend ich meinen Glauben empfinde, konnte er mir nur schwer folgen. Immer wieder kamen Begriffe wie „Opfer“ und „Blutzoll“. In der Tat: Christinnen und Christen müssen nicht nach einem „Markenzeichen“ in dieser Welt suchen. Das Kreuz ist ihr Markenzeichen. Es ist aber eben nicht einfach ein Symbol für Leid und Opfer, sondern das Symbol der Hoffnung, dass Gutes das Böse überwinden wird. Es ist ein Zeichen dafür, dass noch im tiefsten Leid Gottes Nähe spürbar ist. Es ist ein Leitfaden dafür, dass Gott in der Schwachheit stark ist, dass wir Gott gerade da finden, wo das Leben zerbrechlich ist. (…) Gott finden wir da, wo wir uns aufmachen, Kranke zu besuchen, Gefangenen beizustehen, Trauernde zu trösten. Wann immer wir Menschen deutlich machen, dass ihr Leben auch dann nicht gescheitert ist, wenn sie scheitern oder krank werden oder liebe Menschen verlieren. Margot Käßmann ist evangelisch-lutherische Theologin und Pfarrerin. Dieser Artikel ist ein gekürzter Auszug aus ihrem Buch „Sehnsucht nach Leben“ (adeo Verlag), das im März 2011 erschienen ist.

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Doris Kuegler

So viele Grausamkeiten. So viel Hass. Würde ich jemals frei werden?

Meine „Warum seid ihr noch nicht in der Badewanne?“ Da war wieder diese kalte, unbarmherzige Stimme. Jedes Mal, wenn ich sie hörte, krampfte sich mein Magen zusammen.

E

s war Samstagabend, unser Badetag. Meine Stiefmutter hatte schon das Badewasser eingelassen. Das Wasser dampfte heute mehr als sonst. Vorsichtig steckte ich einen Fuß ins Wasser und zog ihn erschrocken zurück. „Sigrid“, flüsterte ich meiner Zwillingsschwester zu, „das Wasser ist viel zu heiß!“. Ratlos schauten wir uns an. Wir wussten, dass es uns nicht erlaubt war, den Wasserhahn aufzudrehen. Das war eines der ungezählten Verbote in unserem Haus. Deshalb verging kaum ein Tag ohne Prügel. Wir setzten uns auf den Badewannenrand und hielten vorsichtig zuerst unsere Zehen und schließlich den ganzen Fuß ins Wasser. Wie das brannte! Mit einem Ruck öffnete sich plötzlich die Badezimmertür und unsere Stiefmutter stand vor uns. Heute hatte sie besonders schlechte Laune.

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Stiefmutter Mit zusammengekniffenen Augen sah sie uns an und fragte: „Warum setzt ihr euch nicht hin?“ Bald verzerrte sich ihr Gesicht vor Wut und sie schubste uns ins Wasser. Ich rutschte aus und sank mit dem Kopf zuerst in das heiße Wasser. Meine Schwester schrie auf und weinte laut los. Ich dachte nur: Jetzt muss ich sterben! Mein Gesicht, mein ganzer Körper brannte wie Feuer. Ich konnte mich nicht erinnern, jemals solche Schmerzen erlitten zu haben. Selbst die Schläge mit dem Gummischlauch waren nicht so schlimm wie dieses Feuer, das meinen Körper verbrannte. Meine Schwester zog den Stöpsel, drehte den Wasserhahn auf und ließ das kalte Wasser über mich laufen, um sich dann auch abzukühlen. Einfach nur weg ... Ich hatte immer Angst. Wenn meine Stiefmutter mich dabei erwischte, dass ich etwas mit der linken Hand tat, schlug sie mich ins Gesicht. Wenn wir als Familie sonntags spazieren gingen und ich vergaß, „anständig“ zu gehen, kam unerwartet ein Schlag mit dem Spazierstock in meinen Rücken. Mein Vater war meist dabei und sagte nie etwas. Mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass ich nichts konnte. Nur in Deutsch und Religion war ich gut. Aber dafür wurde ich nie gelobt. Das verstand ich nicht. Wir waren doch eine

fromme Familie und gingen jeden Sonntag in den Gottesdienst. Wenn Religion so wichtig war für unsere Familie, warum lobte mich niemand? Oft dachte ich ans Weglaufen. Aber ich wusste nicht, wohin. Etwa ab dem elften Lebensjahr fing ich an, über Selbstmord nachzudenken. Doch ich getraute mich nicht, weil es mit Schmerzen verbunden war. Vor Schmerzen hatte ich große Angst. Doch einen halbherzigen Versuch unternahm ich. An einem Nachmittag gingen wir Schlittenfahren, als mir auf einmal furchtbar schwindelig und übel wurde. Also nahm ich meinen Schlitten, zog ihn mit größter Anstrengung hinter ein Gebüsch und ließ mich in den weichen Schnee fallen. Sterben ist schön, dachte ich noch, und dann umgab mich eine tiefe Dunkelheit. Das Nächste, was mir bewusst wurde, war, dass ich auf dem Sofa lag. Bin ich jetzt im Himmel?, fragte ich mich. Langsam öffnete ich die Augen, um sie dann schnell wieder zu schließen. Da waren leider keine Engel, nein, sondern meine Stiefmutter. Neue Pläne Es hatte nicht geklappt mit dem Sterben. Ich war enttäuscht. Doch ein Ereignis brachte mich auf neue Gedanken. Ich hörte einem Gespräch zu. Meine Stiefmutter beschwerte


und ich

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Ruth Schneider

.. Gra.. fin gesucht – Konig gefunden „Wir freuen uns, Sie am 14.05.2008 im Rahmen unseres Projektes ‚Gräfin gesucht‘ zu uns nach Berlin einladen zu dürfen.“ Ich hatte es tatsächlich geschafft, in die engere Wahl der Kandidatinnen zu kommen, die sich bei der SAT 1 Show „Gräfin gesucht“ beworben hatten. Nachdem „Bauer sucht Frau“ mittlerweile ein großer Renner war, hatte man sich zusätzlich für eine neue Variante entschieden und schickte vier Grafen auf Brautschau. Und nun konnten sich die Damen der Schöpfung um die Rolle der Gräfin bewerben.

S

onntagsabends verpasste ich nie die Sendung „Nur die Liebe zählt“. Die Geschichten berührten mich sehr. Schließlich war ich selbst eine AnfangVierzigerin, die immer noch nach der Liebe fürs Leben suchte. In der Werbepause lief ein Werbespot von „Gräfin gesucht“. Vier Grafen auf Brautschau. Sofort sah ich mir im Internet die einzelnen Grafen an. Einer fiel mir besonders auf: Benedikt. Er saß in einer Szene seiner persönlichen Darstellung am Tisch und betete. Meine Gedanken überschlugen sich: War er etwa Christ? Genau so einen Mann suchte ich doch! Sollte ich mich bewerben? Warum nicht Gräfin sein? Und so bewarb ich mich.

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Wie im Märchen Obwohl ich in Berlin beim Casting eine Videobotschaft für Benedikt aufgenommen hatte, sah ich keine große Chance, unter hunderten von Bewerberinnen in die engere Wahl zu kommen. Aber: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt! Benedikt durfte sich nun zehn Kandidatinnen aussuchen, die er näher kennenlernen wollte. Eine davon sollte dann seine Herzensdame werden. „Sehr geehrte Frau Schneider, nun ist es so weit: Ihr persönliches Treffen mit Ihrem ,Wunsch-Grafen‘ steht bevor. Aus diesem Grund freuen wir uns, Sie am 04.06.2008 im Rahmen unseres Projektes ,Gräfin gesucht‘ ins


Meine Geschichte

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D 1 2 0 1 3 / Post ver triebsstück/Gebühr bezahlt/Lydia Verlag/Ger th Medien GmbH/Dillerberg 1/D -35614 Asslar-Berghausen

Mütter sind Hoffnungsträger. Wenn Mütter resignieren, stirbt die Hoffnung einer ganzen Welt. Deshalb: Aufstehen, Gott hat einen Weg aus der Ausweglosigkeit. R

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FOTO: GE T T Y IAMGES

durchhalten!


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