Einleitung Geistliches Wachstum trainieren statt probieren Vor einigen Jahren bestimmte eine Fernsehserie über eine Gruppe von Teenager-Superhelden namens „Power Rangers“ das Leben und Denken der meisten Kinder in den Vereinigten Staaten. Die Serie war ein unerwarteter Erfolg, obwohl sie ursprünglich eine Billigproduktion aus Japan und dann schlecht ins Englische synchronisiert war. Der Schlüssel zum Erfolg der Serie war die Fähigkeit der Charaktere, ihre Gestalt zu verändern, zu „morphen“. Mit dem Kampfschrei: „Zeit zur Verwandlung!“ verwandelten sich ganz normale Teenager auf wundersame Weise in muskelbepackte Kampfmaschinen für die Gerechtigkeit. Die Serie wurde so bekannt, dass die Wortkreation „morphen“ zu einem umgangssprachlichen Begriff wurde. Eigentlich ist „morph“ ein Teil des heute gebräuchlichen Wortes „Metamorphose“, was nichts anderes als Veränderung oder Transformation bedeutet. Und dieses wiederum leitet sich aus dem griechischen morphoo ab, einem der bedeutungsreichsten Begriffe im Neuen Testament. Er bedeutet „die innere und reale Verwandlung des Wesens einer Person“. Mit dem Wort morphoo wurden die Heranbildung und das Wachstum eines Embryos im Mutterleib beschrieben. Paulus verwendete den Begriff in seinem Brief an die Galater: „… bis Christus in euch Gestalt annimmt“ (Gal 4,19; Einheitsübersetzung). Eine andere Gebrauchsform des Begriffs verwendet Paulus im 2. Korinther-Brief 3,18: „Dabei werden wir selbst in sein Bild verwandelt und bekommen mehr und mehr Anteil an seiner Herrlichkeit.“ Nicht nur Kinder wollen sich in Superhelden verwandeln. Die Sehnsucht nach Veränderung steckt tief im Herzen jedes Menschen. Das Ziel geistlicher Transformation ist es, so zu leben, als ob Jesus ungehinderten Einfluss auf uns hätte. Natürlich sind es immer noch Sie, die Ihr Leben führen – Ihr Temperament, Ihr Genpool, Ihre Geschichte. Doch geistlich zu wachsen bedeutet, immer mehr so zu leben, wie Jesus an Ihrer ganz einzigartigen Stelle leben würde – zu sehen, was Jesus sehen würde, wenn er durch Ihre Augen schauen könnte. Zu denken, was er denkt; zu fühlen, was er fühlt, und somit auch immer stärker zu tun, was er tun würde. Mit der Zeit kann so etwas Unglaubliches geschehen: Sie fangen an, 9