Kapitel 1 „Ich weiß nicht, was schlimmer ist“, sagte Kathy und hielt sich die Nase zu. „Der muffige Geruch hier drinnen, bevor wir angefangen haben zu putzen, oder der Gestank von Natalies Desinfektionsmittel.“ „Du willst es hier doch sauber haben, oder etwa nicht?“, gab Natalie zurück und fuchtelte dabei mit dem Desinfektionsmittel vor Kathys Gesicht herum. „Sauber ja, aber nicht stinkig.“ „Also, genau so macht meine Mutter es auch bei uns zu Hause, und willst du etwa behaupten, dass es bei uns stinkt?“, fragte Natalie und strich sich eine ihrer dunklen Locken aus dem Gesicht. „Ich sage ja nur, dass …“ „Jetzt hört endlich auf zu zanken!“, rief Paula, die gerade dabei war, einen orange-rot-gestreiften Vorhang auf eine Gardinenstange zu fädeln. „Und statt dich ständig über alles nur zu beschweren, Kathy, könntest du doch auch einfach mal das Fenster aufmachen und frische Luft hereinlassen, oder?“ „Wow“, meinte Natalie, die gerade den Boden scheuerte und einen Augenblick innehielt, um den Vorhang in Paulas Händen zu begutachten. „Der ist aber ziemlich knallig, oder?“ „Fängst du jetzt auch noch an zu nörgeln?“, fragte Paula verärgert und hielt dabei den Vorhang ans Fenster, um zu sehen, wie er dort wirkte. „Ich finde ihn hübsch“, sagte Isabelle. Der Stoff erinnerte sie an einen Sonnenuntergang. Das hatte sie auch Paula schon gesagt, als diese den Stoff aus einer großen 5