Miller, Wiersma
13.11.2007
9:42 Uhr
Seite 11
Alles wegschenken „Ich habe es angekündigt und es wird eintreffen; es ist schon im Gang, ich führe es herbei.“ Jesaja 46,11
Sergej, unser russischer Fremdenführer, führte uns stumm zu der Turnhalle, in der so viele Menschen ihr Leben verloren hatten. Vorsichtig trat ich über die klaffenden Löcher hinweg auf die Überreste des Fußbodens, die noch erhalten geblieben waren. Er war übersät mit Blättern, von Kinderhand beschrieben, mit Bildern, von Kinderhand gemalt, Puppen, Blumen für die Lehrer, Büchern, Kleidungsstücken und Schuhen. Steine, Holzsplitter und Zementbrocken lagen herum. Der Anblick der Blutspritzer an den von Kugeleinschlägen vernarbten Wänden war kaum zu ertragen. Vor der Turnhalle blieb Sergej stehen. „Sehen Sie sich die Decke an, die Wände“, forderte Sergej unsere kleine Gruppe auf. Während er weitersprach, blickte ich nach oben und entdeckte unzählige dunkle orangefarbene Flecken an den grauen Wänden und der Decke. „Was Sie hier sehen, stammt von den jungen Opfern und den Terroristen, die sich nach ihrem abscheulichen Verbrechen gegen unsere Gemeinschaft und unser Land in die Luft gesprengt haben.“ 11