Symbiose Die Schlüsselbeziehung während der ersten Monate des Babys ist die Symbiose des Kindes mit seiner Mutter. Diese Beziehung ist deswegen so wichtig, weil sie für das Neugeborene alles darstellt, was das Kleine zum (Über-)Leben braucht: versorgt werden – körperlich, seelisch und geistlich. Gott hat diese Symbiose vorgesehen, um dem Kind Vertrauen ins Leben einzuflößen und eine Zuversicht zu geben, in dieser Welt mit all ihren Problemen zu überleben. Die Art und Weise, wie für alle Bedürfnisse des Babys in dieser Symbiose gesorgt wird, prägt seinem Leben das Siegel auf, so bedeutsam und wertvoll zu sein, dass es zu Recht da ist. Der Begriff Symbiose kommt ursprünglich aus der Biologie. Dort bedeutet er grundsätzlich eine Beziehung in Abhängigkeit voneinander, eine Gemeinschaft, in der zwei verschiedene Organismen miteinander leben und sich gegenseitig nutzen. In einer solchen Beziehung verschmelzen Bedürfnis und Befriedigung der einzelnen Organismen miteinander.2 So hat die Mutter mütterliche Bedürfnisse, welche sie motiviert, umfassend für ihr Kind zu sorgen. Das Baby dagegen braucht für sein Überleben Nahrung und liebevolle Fürsorge. Wenn diese Beziehung gesund ist und so gelebt wird, wie es sein sollte, dann erfahren sowohl die Mutter wie auch das Baby, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden. Die Mutter empfindet Freude und Genugtuung, wenn sie ihr Baby ernährt und umsorgt. Das Baby seinerseits erfährt das treue Umsorgtsein als Ermutigung zum Leben, als Aufforderung, groß und stark zu werden. In dieser Beziehung wird das hoch belastbare Fundament des Urvertrauens gelegt. Letztlich kann man „Symbiose“ mit „Überleben“ für das Kind gleichsetzen. Wenigstens bis zu einem Alter von etwa zwei Jahren sollte sie aufrechterhalten werden. Doch darauf kommen wir noch später zu sprechen.
Zwillinge und Symbiose Im Leib gehen Zwillinge nicht nur eine Verbindung mit der Mutter ein, sondern auch miteinander. Eine bewegende Geschichte illustriert diese Wirklichkeit.
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