Etwas Besseres Früher hatte ich immer gehofft, dass es Liebe auf den ersten Blick sein würde, wenn mir das Mädchen begegnete, das ich heiraten würde. Wie es sich herausstellte, verpasste ich aber ganz einfach die Chance für diesen großen Augenblick. An dem Sonntag, als Shannon im Gottesdienst ihre Geschichte erzählte, war ich nämlich unpraktischerweise gerade an einem Mädchen namens Rachel interessiert. Tatsächlich saß ich sogar just an diesem Morgen neben Rachels Mutter. Als Shannon fertig war, beugte sich Rachels Mutter zu mir herüber und stellte fest, was Shannon doch für ein nettes Mädchen sei ... eine Bemerkung, die ich im Nachhinein höchst ironisch finde! Als ich da also so neben der Mutter von meinem Plan für die Zukunft saß, war Gott schon dabei, direkt vor meinen Augen seinen Plan zu entfalten! Er hatte eine wunderbare Route für mich ausgearbeitet und in diesem Moment stellte er klar, dass ich nie in Frage stellen würde, dass dieser Plan seinen Gedanken entsprungen war und nicht meinen. Drei Monate später fingen Shannon und ich an, im Gemeindebüro zu arbeiten. Wir verstanden uns auf Anhieb super, aber ich dachte ehrlich nicht an etwas anderes als eine gute Freundschaft. Wenn mich irgendwer fragte, ob Shannon nicht jemand für mich wäre, fand ich den Gedanken total absurd. Shannon war ein tolles Mädchen, aber nicht die Art von Mensch, den ich mir als Ehefrau vorstellte. Unsere Hintergründe waren total verschieden: Sie war erst seit kurzem Christ und kam aus einer zerrütteten Familie. Ich würde vermutlich ein Mädchen heiraten, das wie ich aus einer christlichen Familie stammte und praktisch in der Gemeinde aufgewachsen war – wie Rachel. Doch in den nächsten sechs Monaten ribbelten sich meine Pläne mit Rachel auf wie ein billiger Pullover. Ich erinnere mich noch gut an den Nachmittag, an dem ich herausfand, dass sie einen anderen Jungen mochte. Rachel und ich waren bisher nur Freunde gewesen und sie hatte mich ganz sicher nicht hingehalten, aber es tat trotzdem weh. Ich musste dringend mit Gott reden. Also schloss ich die Tür von meinem Büro; das schien mir aber nicht intim genug. Deshalb verkroch ich mich außerdem noch in den Wandschrank und zog von innen die Tür zu. Dort im Dunkeln begann ich zu weinen. Ich war nicht sauer auf Rachel und fühlte auch keine Bitterkeit. Mir war nur zum Heulen, weil ich wusste, dass Gott hinter all dem steckte. Er war derjenige, der die Tür zu dieser Beziehung geschlossen hatte, und er hatte es zu meinem eigenen Besten getan. Der Gedanke überwältigte mich, dass der Schöpfer des Universums bereit war, sich in die Details meines Lebens einzumischen. Also begann ich ihm trotz meiner Traurigkeit zu danken. „Ich verstehe das nicht, aber ich danke dir! Du hast bestimmt etwas Besseres in petto!“ Dieser Tag war ein Wendepunkt in meinem Leben. Endlich hörte ich auf, meine eigenen sorgfältig ausgearbeiteten Pläne zu verfolgen, und bat Gott, mir seine zu zeigen!
Veränderung des Herzens Um diese Zeit begann ich Shannon in einem neuen Licht zu sehen. Ihre Freundlichkeit beeindruckte mich. Sie hatte eine tiefe Leidenschaft für Gott und eine Reife, die ihre kurze Glaubenserfahrung Lügen