Quaternary Science Journal - Vol. 18 No 1

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Erich Becker

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Abb. 6. Graphische Darstellung (Summenkurven) d. Korngrößenzusammensetzung von Flugsand­ einzellagen (73 B Standard 3; 74 B Standard 4; 75 B Standard 5; 76 B Standard 6). Auswertung s. Tab. 2 und Text. Neben der charakteristischen Kornverteilung werden die Mainflugsande besonders durch ihre auffallende Kalkarmut gekennzeichnet. Merkbare Karbonatgehalte von 3—5°/o sind lediglich in den schluffigen Basisschichten der Dünensande festzustellen, während in den eigentlichen Dünensanden selten zu beobachtende, schwache osteokollartige Kaikab­ scheidungen um dünne Wurzeln eine meist nur sehr geringe Karbonatführung andeuten. Diese Kalkarmut wird bedingt durch den fehlenden oder sehr geringen Kalkgehalt der Mainablagerungen und nicht, wie man vielfach annehmen könnte, durch eine starke sekundäre Entkalkung der Flugsande. Neben anderen petrographischen Unterschieden bildet gerade dieser meist fehlende Kalkgehalt ein sehr wesentliches Unterscheidungsmerk­ mal zu den vorwiegend stark kalkhaltigen Rhein- und Neckarsedimenten. Eine markante Grenzlinie zwischen den stark karbonathaltigen Rhein- und Neckar­ flugsanden und den überwiegend kalkfreien äolischen Sedimenten des Maingebietes bildet ein auffallend langgestreckter schmaler Dünenzug, der sich über eine Entfernung von mehr als 10 km in ostwestlicher Richtung von Egelsbach bis Mönchbruch durchgehend verfolgen läßt. Dieser bis 8 m hohe Dünenrücken w i r d im tieferen Teil von graubraunen, kalkhal­ tigen, gut geschichteten Flugsanden aufgebaut, die etwa 1—2 m unter der Oberfläche von lockeren, kalkfreien, ungeschichteten Sanden überlagert werden. Schwierigkeiten bereitet im Gelände oft die Trennung von äolischen und fluviatilen Sanden, besonders dort, wo der Flugsand nur als dünner Schleier aufliegt. Unter dem Binokular lassen sich jedoch meist gewisse Unterschiede feststellen. Während so im Fluß­ sand eckig-splittrige Konformen vorherrschen („scharfer" Sand), erscheinen die Flugsand­ körner meist stärker gerundet und an der Oberfläche mattiert. In diesem Zusammenhang sei noch kurz auf die bereits viel diskutierte Frage der vor­ herrschenden Windrichtung bei der Flugsandverwehung eingegangen. Während bisher zur Bestimmung der einstigen Verwehungsrichtungen vorwiegend die Änderung der Korn­ zusammensetzung über größere Entfernungen hin untersucht wurde, haben w i r uns wegen der möglichen Fehlerquellen dieser Methode auf die Analysierung der Kornverteilung gut verfolgbarer Einzelschichten in großen Dünen beschränkt. Im vorliegenden Fall wurde dazu in einem Aufschluß am Autobahnknoten Mönchhof (Bl. Hochheim 5916; R 3463 580 : H 5543 450) einer auffallend grobkörnigen Flugsandschicht an zwei etwa 15 m in West-Ost-Richtung auseinanderliegenden Stellen je eine Probe entnommen. Die Siebanalyse brachte folgende Ergebnisse:


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