50 Jahre Fachgruppe Ornithologie und Naturschutz Güstrow
Joachim Loose widmete sich im NSG Breeser See mit dem Aufbau einer Beringungsfeldstation intensiv der Beringung von Bartmeisen. Ab 1983 hat er hier kontinuierlich den jährlichen Brutpaarbestand der Bartmeisen erfasst, der in einigen Jahren bis zu 50 Brutpaare betrug. Bis einschließlich 2015 beringte er 1893 Bartmeisen. Als „Beifänge“ wurden mehr als 6.000 Individuen im Schilf und in angrenzenden Gehölzen brütender Singvögel beringt. Die Zunahme des Blaukehlchens und dessen Status als erfolgreicher Brutvogel mit hoher Rückkehrrate zum Breeser See konnte belegt werden. Von 1983 bis 2015 wurden 128 Blaukehlchen beringt. Gleichfalls im NSG Breeser See unterstützte er durch das Angebot künstlicher Nistplattformen die Ansiedlung von Flussseeschwalben. Ab 1989 hat sich kontinuierlich steigend ein Brutbestand von bis zu 162 Brutpaaren eingestellt. Von 1989 bis 2011 sind 1.715 Küken dieser Art flügge geworden, von 2012 bis 2015 haben verschiedene Prädatorenarten zu völligen Brutverlusten geführt. Wolfgang Köhler leitete in Verbindung mit seiner Mitgliedschaft im Landesjagdverband ein Projekt zur Wiederansiedlung von Wanderfalken in Mecklenburg-Vorpommern. Das von 1995 bis 2010 laufende Auswilderungsprogramm ver-
zeichnet inzwischen bis 2015 Bruterfolge von mindestens vierzehn wieder auf Bäumen brütenden Wanderfalkenpaaren. Die Projektgruppe Wanderfalke des LJV MecklenburgVorpommern e. V. erhielt für ihr Engagement den Naturschutzpreis 2001 des Deutschen Jagdschutz-Verbandes. Uwe Gehlhar und Remo Wiechert hatten Langzeitbeobachtung an rastenden Limikolen in den Klärteichen der Zuckerfabrik bis zu deren Abriss getätigt und ausgewertet. Dadurch haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass es im Rahmen eines Ausgleichsprojektes gelang, nach dem Wegfall einer Wasserbeschickung aus der Zuckerfabrik Güstrow wenigstens einen Absetzteich langfristig als Limikolenrastplatz zu erhalten. W. Köhler und J. Loose begleiteten in einem dreijährigen Monitoring die Entwicklung dieses neu geschaffenen Biotops und konnten belegen, dass Limikolen auch weiterhin intensiv diesen Platz als Nahrungs- und Rasthabitat nutzten und er eine große Bedeutung hat. Die Forschungsergebnisse sind publiziert worden oder befinden sich in Vorbereitung für eine Publikation und sind u. a. im Anhang dieses Heftes im Literaturverzeichnis ausgewiesen.
Abb. 10: Teilnehmer der FGExkursion am 5. 5. 2001 zum NSG Upahl-Lenzener See (v. l. n. r..) Adolf Kretschmann, Bernhard Oosterloo, Manfred Montschko, Karl-Heinz Koop, Klaus Lingsminat, Jörg Bußmann, Wolfgang Neubauer, Volker Bösel, Angela Martin, Remo Wiechert, Guntram Trost, Uwe Thamm, Angelika und Eckard Bomke. Foto: J. Loose.
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