Doku juleicavielfalt ebook

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JugendleiterInnenausbildung f端r Engagierte in Migrantenorganisationen Das Aufwachsen eines Jugendprojekts beim Landesjugendring

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Inhalt: Vorwort

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Teil 1: Projektablauf 1. Gib dem Kind einen Namen - Konzeptentwicklung

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2. Entscheid Dich für ein Erziehungsziel - Modulentwicklung

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3. Der erste Schultag - Die Umsetzung des Konzepts

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4. Hausaufgaben, Hausaufgaben... - Materialentwicklung

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5. Gymnasium - Überarbeitete Umsetzung

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6. Abitur - Übergabe des Konzepts an Migrantenorganisationen

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7. Was sonst noch wichtig war...

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Teil 2: Pädagogische Umsetzung 1. Unser idealer Ablaufplan

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2. Spezifische Module

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Teil 3: Nützliches 1. Literatur zum Projekt

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2. Aus dem Internet

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3. Bestimmungen zur Juleica

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4. Die beteiligten Organisationen

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Mit freundlicher Unterstützung

Impressum Herausgeber: Landesjugendring Saar e.V. Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken

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Redaktion: Solenn Crépeaux, Georg Vogel Gestaltung: Georg Vogel Fotos: Landesjugendring Saar

Tel.: 0681-63331 Fax: 0681-63344 info@landesjugendring-saar.de www.landesjugendring-saar.de www.facebook.com/Landesjugendring


Liebe LeserInnen, Vielerorts wird die Integration von Menschen mit Midgrationshintergrund gefordert. Doch was dieser Begriff genau bedeutet, und wer sich da wo integrieren soll, oder wer wen integrieren soll, das bleibt dann zum Beispiel den Jugendverbänden überlassen. Wir als Landesjugendring Saar haben uns von dem Begriff der Integration getrennt und die Partizipation, also die Teilhabe, in den Vordergrund gestellt. Wir denken: Nur dort, wo sich jemand einbringen kann, dort fühlt er sich auch zuhause. Mit der Projektidee „JuleicaVielfalt“ startete der Landesjugendring Saar 2011 einen praktischen Beitrag dazu. Wir wollten damit auf den Mangel an Qualifizierungsmöglichkeiten für Ehrenamtliche in den Migrantenorganisationen (MOs) reagieren. Die entscheidende Hilfestellung dazu gab Dr. Katja Kruse vom Regionalverband Saarbrücken, die mit der Koordination der Mittel aus dem Bundes-Programm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ das passende Förderinstrument zur Verfügung stellen konnte. Dank diesem Projekt hat sich der Landesjugendring in die interkulturelle Welt geöffnet. Zwei MitarbeiterInnen mit Migrationshintergrund wurden eingestellt (aus Frankreich und Rumänien) und viele Kontakte zu MOs sind entstanden. Nach einem sehr intensiven und erfolgreichem Projektverlauf sind wir sehr erfreut auf Dutzende von neuen InhaberInnen mit JugendleiterInnencard mit der entsprechenden Qualifikation. Hinzu kommt, dass JunOst, der Verband der russisch sprachigen Jugend in Deutschland und die Alevitische Jugend inzwischen schon als Anschlussverbände in den Landesjugendring aufgenommen wurden. Die DITIB Jugend steht ebenfalls vor einem Antrag auf Mitgliedschaft. Wir sind dankbar, dass unsere Arbeitsgemeinschaft noch bunter und vielfältiger wird. Das erleben wir täglich in unseren demokratischen Gremien, Fortbildungen und Kampagnen. Diese Broschüre ist in drei Teile konzipiert: der erste beschreibt den Projektablauf, die verschiedene Bausteine die wir zusammengefügt und die Hürden, die wir zu bewältigen hatten. Im zweiten Teil geht es eher um die Pädagogik und Sie dürfen sich gerne in unserem „idealen Ablaufplan“ bedienen! Im dritten Teil schließlich folgen viele nützliche Info-Möglichkeiten.

An dieser Stelle gilt es ganz herzlich Danke zu sagen: • den vielen TeilnehmerInnen, die sich auf unsere Juleica-Schulungen eingelassen und sie erfolgreich absolviert haben; • den TeamerInnen Christian Armbrüster, Tobias Schmidt, Maria Shevchenko, Sevda Zararsiz, Irina Tultschinska ja, Anja Hotimska, Lamine Conté; • den ehemaligen und derzeitigen Vorstandsmitgliedern, die das Projekt betreut haben, insbesondere Mareike Schneider, die maßgeblich das Projekt mit konzipiert hat; • den hoch engagierten und kompetenten hauptamtlichen Mitarbeiterinnen Iulia Popsecu und Solenn Crépeaux, die das in der Broschüre beschriebene „Heranwachsen dieses Kindes JuleicaVielfalt“ hervorragend begleitet haben. • Dr. Katja Kruse vom Regionalverband, die für den Zuschussgeber beratend und unterstützend zur Seite gestanden hat • allen Zuschussgebern vom Förderprogramm „Toleranz fördern – Kompetenz stärken“ und vom Landesjugendamt des Saarlandes Viel Freude und einige neue Erkenntnisse beim Lesen wünschen Euch

Catharina Becker Fabian Steinbrink Vorsitzende Vorstand

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Projektablauf

Teil 1: Projektablauf 1. Gib dem Kind einen Namen Konzeptentwicklung Hintergrund Obwohl die Juleica sich eines hohen Bekanntheitsgrads im Kreis der deutschen Organisationen und Vereine erfreut, ist dieses Konzept der Jugendleiterausbildung nicht im gleichen Maße bei Migrantenorganisationen und –vereinen geläufig. Basierend auf dieser Erkenntnis entschied sich der Landesjugendring in einer Anfrage aus dem Jugendamt des Regionalverbands Saarbrücken dieses Projekt ins Leben zu rufen. Dabei wurde eine Laufzeit von drei Jahren festgelegt mit dem Nebenziel, während der Ausbildung unter Anderem auch potentielle TeamerInnen für die zukünftigen Ausbildungen nach Projektende zu formen. Vereine mit Migrationshintergrund sollten nämlich selbstständig und in Kooperation, Träger von weiteren Juleica Schulungen werden. Zum 1. September 2011 wurden zwei neue Mitarbeiterinnen, Frau Solenn Crepeaux und Frau Julia Popescu, mit der Realisierung des Projekts und der damit einhergehenden Schulung betraut. Die erste Aufgabe des Teams war es einen Namen zu finden. Dabei gab es verschiedene Vorschläge, welche oftmals die Spezifizierung „Migranten“ oder „Migration“ enthielt. Schlussendlich entschied sich das Team für den Namen „JuleicaVielfalt“ mit der Begründung, dass vorherig genannte Vorschläge als ausschließend oder diskriminierend interpretiert werden könnten. Mit dem neuen Konzept sollten TeilnehmerInnen aus Migrantenorganisationen und –vereinen angesprochen werden, nicht jedoch eine Ausbildung für ausschließlich TeilnehmerInnen mit Migrationshintergrund entstehen. Die Partnersuche Im Saarland finden sich eine Vielzahl verschiedener

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Verbände, Vereine und Organisationen für und mit MigrantInnen. Daher bestanden die ersten Schritte der Mitarbeiterinnen des Projekts vor allem in der Sichtung des Felds und der ersten Kontaktaufnahme mit Verantwortlichen und VertreterInnen. Unter den ca. 50 Migrantenorganisationen wurden potentielle Partner kontaktiert, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten. Bei der Partnersuche stellten sich zwei verschiedene Aspekte heraus: • Die Suche nach Mitgliedsverbänden vom LJR mit bereits gesammelten Erfahrungen in der Durchführung von Juleica Ausbildungen. • Die Suche nach Migrantenorganisationen mit Interesse an einer um interkulturelle Kompetenzen erweiterten Juleica Ausbildung. Diesbezügliche Anfragen des LJR stießen bei den erfahrenen Mitgliedsverbänden auf positive Resonanz. So fanden unter Anderem Hospitationen der Mitarbeiterinnen Frau Crepeaux und Frau Popescu beim BDKJ und Dekanat Saarbrücken statt. Andere Verbände halfen in der Materialversorgung oder stellten ihre ausgebildeten Teamer zur Verfügung. Hinsichtlich der Suche nach interessierten Migrantenorganisationen gab es weder Einschränkungen noch Präferenzen bezüglich des Migrationshintergrunds, der Größe der Organisation, der vertretenden Kultur oder Religion. Gelegentliche Kommunikationsschwierigkeiten, die angesichts der möglichen Sprachbarrieren, der Erreichbarkeit der Mitglieder oder geltender Höflichkeitsformen entstehen konnten, wurden durch den Fokus auf die persönliche Kontaktaufnahme umgangen. Eine


Projektablauf Maßnahme mit großem Erfolg. Aber obwohl es dem Team von Anfang an klar war, dass die Partnersuche schwierig sein könnte, hatten wir mit soviel Zeitaufwand auch nicht gerechnet. Insgesamt hat das Team fast 3 Monate gebraucht, um alle zu kontaktieren und soviel wie möglich zu überzeugen. Eruierung der Bedürfnisse der Zielgruppe: Zur Erarbeitung des neuen Gesamtkonzepts, welches auch die Bedürfnisse der Migrantenorganisationen und –vereine einbindet, wurden im November 2011 VertreterInnen und Experten einer Vielzahl von Organisationen und Mitgliedsverbänden zu einem Workshop eingeladen. Im Mittelpunkt standen hierbei die Fragen nach dem konkreten Ziel der späteren Schulung und in welcher Weise die jungen TeilnehmerInnen von den Themeninhalten profitieren können. Für die MitarbeiterInnen und späteren TeamerInnen der Schulung stand besonders das Feedback bezüglich der Ausbildungsmodule im Vordergrund, da sich hier die unterschiedlichen Anliegen und Interessen der Migrantenorganisationen und –vereine herausbildeten. Die Vielfältigkeit der vertretenen Vereine bestätigte ein großes Interesse am Thema und zeigte die mögliche Bandbreite jugendlicher TeilnehmerInnen im kommenden Frühjahr. Anwesend waren also Maria Schevchenko von JunOst, Emine Isgören als Vorsitzende der Föderation der türkischen Elternvereine im Saarland, Nil Berber von der Forschungs- und Transferstelle Gesellschaftliche Integration und Migration (GIM), Andrea Wolf vom Regionalverband Saarbrücken, Heiner Buchen vom Dekanat Saarbrücken und Can Özdemir von der Alevitischen Jugend. Der Landesjugendring wurde von Georg Vogel, Mareike Schneider, Nicole Lammerz und den Moderatorinnen Solenn Crépeaux und Iulia Popescu vertreten. Zur Einführung stellten Frau Crépeaux und Frau Popescu die bundesweiten Standards einer Juleica-Ausbildung, die den Anwesenden nicht unbedingt bekannt waren und die Ziele des Projekt JuleicaVielfalt vor. Auf diesen Standards basierend, folgte die Erfragung möglicher zusätzlicher Bedürfnisse an Themenschwerpunkten seitens der Migranten-Jugendorganisationen und der später an der Schulung teilnehmenden Jugendlichen. Bereits zu Anfang der Diskussionsrunde kristallisierten sich zwei grundlegende Fragestellungen heraus: a.) Inwieweit sind Begriffe wie „interkulturell“ und „Integration“ heute noch ohne negative Assoziationen verwendbar? b.) Mit Blick auf die Zielgruppe “Jugendliche mit Migrationshintergrund“, gibt es einen speziellen Bedarf an Inhalten? Sollten diese dann als eigenes Modul in der

Solenn Crépeaux, 31 Jahre alt, kommt ursprünglich aus der Bretagne. Nach 2 Mastern in Germanistik und Französisch als Fremdsprache an der Universität Rennes und an der JuliusMaximilian-Universität Würzburg hat sie ein FSJ beim DRK im Team Migration und Integration. Diese einschneidende Erfahrung führte sie dann zu einer Weiterbildung im Bereich Projektmanagement in einem internationalen Kontext. Iulia Popsecu ist 32 Jahre alt und stammt aus Rumänien. Mit 19 kam sie an die Universität des Saarlandes zum Studieren, wo sie Anglistik, Germanistik und Komparatistik studierte. Sie setzte sich auch ehrenamtlich im Deutsch-Rumänischen Freundeskreis und bei dem DAJC ein. Mareike Schneider ist 24 Jahre alt und war von Anfang als Vorstandsmitglied in diesem Projekt sehr involviert. Sie war sogar Teamerin bei der ersten Schulung in März 2012.

Ausbildung erscheinen oder in die bisherigen JuleicaAusbildungsthemenmodule integriert werden? Während des Abends einigte man sich auf den Vorschlag bestimmte Begriffe, wie “Integration“ und „Assimilation“ innerhalb der JuleicaVielfalt-Ausbildung nicht zu verwenden. Stattdessen sollten wir von „Beteiligung“ und „Partizipation“ reden. Die TeilnehmerInnen präzisierten auch, dass die Vielfalt-Begriffe nicht als eigene Module entwickelt sein sollten, sondern eher als Querschnittsthemen zu sehen sind. Natürlich wurden auch

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Projektablauf organisatorische Fragen und Finanzierungsmöglichkeiten diskutiert, wobei man sich auf zwei Wochenenden im März 2012 als Zeitraum einigte. Folgende Ziele konnten nach dem konstruktiven Austausch im Workshop für die JuleicaVielfalt-Ausbildung festgelegt werden:

1. die Sensibilisierung Jugendlicher gegenüber den vielfältigen Lebenswelten und –kulturen, die sie in ihrem Umfeld umgeben. 2. die Basiskenntnisse zur Projektplanung, -durchführung zum Beispiel die Klärung zuständiger Ansprechpartner in Behörden und Institutionen oder die Beantragung von Fördermitteln. 3. die Wege und Möglichkeiten heutiger Öffentlichkeitsarbeit, wenn man zu einem kleinen Verein gehört und keine Finanzierungsmög lichkeiten hat. Ein anderes Ergebnis dieses Workshops war die Kooperation des Projektes JuleicaVielfalt im März und des Projekts von Heiner Buchen vom Dekanat Saarbrücken im Rahmen des interkulturellen Dialogs im Januar, sodass die Jugendlichen die Möglichkeit haben, zwischen den Terminen zu wählen.

2. Entscheid Dich für ein Erziehungsziel Modulentwicklung In der zweiten Phase des Projekts musste das Team die neu gewonnen Informationen über die möglichen Bedürfnisse der TeilnehmerInnen in ein pädagogisches Konzept mit entsprechenden Modulen umwandeln. Die vier TeamerInnen, die für die erste Schulung geplant waren (Solenn Crépeaux, Iulia Popescu, Mareike Schneider vom Landesjugendring und Christian Armbrüster von juz-united) trafen sich also regelmäßig um das neue Konzept zu entwickeln und dessen Unterschiede bzw. Besonderheiten zu diskutieren. Die Interkulturalität der TeilnehmerInnen warf nämlich viele Fragen bezüglich der notwendigen Änderungen des Originalkonzepts auf. Während der Schulung treffen die TeamerInnen vielleicht zum ersten Mal auf eine Gruppe in der „Deutsche“ zur Minderheit gehören. Daher sollten sie auf mögliche Sprachbarrieren vorbereitet sein und bereits

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vorhandene Module den Sprachkenntnissen der Gruppe entsprechend überarbeiten. Auch die Zeitplanung der Schulung bedarf je nach den Kulturen und Traditionen der TeilnehmerInnen Flexibilität. So sollte man zum Beispiel den Bedürfnissen muslimischer TeilnehmerInnen nach Raum und Zeit für Gebete entgegen kommen. Dies betrifft auch die verschiedenen Essgewohnheiten. Ein besonderes Augenmerk gilt auch der Zusammenstellung der Anwesenden hinsichtlich ihres Herkunftslands, ihres kulturellen und/oder religiösen Hintergrunds. Schlussendlich beeinflusst die Interkulturalität selbst die inhaltliche Umsetzung der Module. Je nach Bedarf müssen zum Beispiele Kennenlernspiele nach Geschlechtern getrennt durchgeführt oder prinzipiell auf Körperkontakt verzichtet werden.


Projektablauf Nachdem diese Besonderheiten nun definiert wurden, konnten die im Workshop genannten Inhalte entweder als eigenes Modul oder modulübergreifend erarbeitet werden. Folgende Methoden und Inhalte wurden unter Anderem für die Module entwickelt: Erkundungsphase – Stadtteile: Mit dieser Methode wird es den Teilnehmerinnen ermöglicht, sich außerhalb der üblichen Peer Group gegenseitig kennenzulernen, indem sich alle Teilnehmer Innen nach den jeweiligen bewohnten Stadtteilen sortierten. Ziel dieser Methode ist die Möglichkeit sich anderen, neuen Gemeinsamkeiten zu öffnen.

liert besprochen und übliche Verläufe erklärt. Modulinhalt - Öffentlichkeitsarbeit: Die Notwendigkeit einer Aufklärung bezüglich der Methoden der heutigen Öffentlichkeitsarbeit, erklärt sich in den Strukturen verschiedener Migrantenorganisationen. Denn viele verfügen nicht über dieselben Informations- und Finanzressourcen und müssen daher über die Möglichkeiten im jeweiligen Bundesland in Kenntnis gesetzt werden. Die detaillierte Erklärung der neuen Module und pädagogischen Methoden folgt im ZWEITEN TEIL: PÄDAGOGISCHE UMSETZUNG.

Modulinhalt – Planung und Durchführung einer Maßnahme: Hier soll den TeilnehmerInnen vor allem die Hemmungen vor der Suche nach Ansprechpartnern in Behörden/ Institutionen genommen werden. So werden notwendige Anträge gemeinsam detail-

3. Der erste Schultag Die Umsetzung des Konzepts Nach der Festlegung des Konzepts und der Modulinhalte folgte die Ausschreibung der ersten JuleicaVielfaltAusbildung. Da die Ausbildung noch relativ unbekannt war, rechnete man mit einer geringen Teilnehmerzahl für den ersten Termin und legte sich vorerst auf eine einzige Ausbildungs-Gruppe fest. Die Resonanz jedoch übertraf alle Erwartungen. Dem großen Interesse folgend, wurde eine zweite Ausbildungs-Gruppe mit entsprechend ausgebildeten TeamerInnen organisiert. Beide Ausbildungen sollten zur gleichen Zeit und am selben Ort durchgeführt werden. Trotz des hohen An-

drangs und der entstandenen Warteliste, entschied sich der LJR die Teilnehmerzahl zu begrenzen und im ersten Lauf nicht mehr als 2 Gruppen anzubieten. Die erste JuleicaVielfalt-Ausbildung fand im März 2012 in der Jugendherberge Saarbrücken statt und wurde auf zwei Wochenenden aufgeteilt. Es nahmen 36 TeilnehmerInnen aus 7 verschiedenen Vereinen in einer Alterspanne von 15 – 45 Jahren teil, wobei sie von den 4 genannten TeamerInnen aus dem LJR und juz-united betreut wurden.

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Projektablauf Erfahrungen und Rückschlüsse Während der gesamten Ausbildung herrschte eine sehr positive und konstruktive Arbeitsatmosphäre. Nach Rücksprache mit den TeilnehmerInnen lag dies vor. Allem an der Tatsache, dass ihnen eine speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Ausbildung angeboten wurde, was sie als besondere Anerkennung empfanden. Entsprechend hoch waren die Lernmotivation und das Interesse an möglichen Kooperationen untereinander. Die spezielle Gruppendynamik machte es möglich die gesamte Altersspanne der TeilnehmerInnen zu integrieren, wobei die Älteren häufig auch die Beaufsichtigung der Jüngeren übernahmen. Gerade im Zusammenhang mit der Problematik minderjähriger TeilnehmerInnen stellte dieses Verhalten während des Seminars eine Entlastung der TeamerInnen dar, besonders in der Gruppenarbeit. In der Freizeitgestaltung nach Seminarende jedoch er-

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wies sich die Alterspanne leider als problematisch. Wo Volljährige die Jugendherberge abends verließen, konnten die Minderjährigen nicht folgen, welches zu mehr oder weniger großem Unmut führte und den Gruppenzusammenhalt destabilisierte. Eine weitere Hürde war die Anzahl der TeilnehmerInnen pro Gruppe. Die Zahl der Anwesenden wurde anhand der bisherigen Erfahrungen in der Jugendarbeit festgelegt. Dabei wurde nicht beachtet, dass es sich in den bisherigen Ausbildungen um größtenteils homogene Gruppen handelt. Die TeilnehmerInnen sind üblicherweise aus demselben Verein, haben ein ähnliches Bildungsniveau und kulturellen Hintergründe. Entsprechend ist die Durchführung mit 20 TeilnehmerInnen der Standard. Im Falle der JuleicaVielfalt-Ausbildung jedoch trafen 7 verschiedene Vereine mit unterschiedlichen Zielen, Kulturen und Traditionen aufeinander. Auch das Bildungsniveau und die Sprachkenntnisse unterschieden sich stark. Den jeweiligen Erwartungen, Ansprüchen und Bedürfnissen der TeilnehmerInnen konnte daher nicht im ausreichenden Maße Rechnung getragen werden. Als positive Folge der ersten JuleicaVielfalt-Ausbildung kann auch die neu dazugewonnenen Bekanntschaften zum Verein JunOst und Alevitische Jugend gezählt werden. Beide Vereine wurden als Anschlussverband in den Landesjugendring Saar aufgenommen.


Projektablauf

4. Hausaufgaben, Hausaufgaben… Materialentwicklung Inspiriert vom JRK- Gruppenleiter-Lehrgangordner, entschied sich der LJR eine Sammlung aller notwendigen Informationen für die TeilnehmerInnen der JuleicaVielfalt-Ausbildung zur Verfügung zu stellen. Im Zusammenhang mit einer Nachbereitung der erarbeiteten Modulinhalte entstanden 50 Ordner mit je 168 Seiten in 14 Kapitel unterteilt. Diese Ordner wurden den TeilnehmernInnen persönlich überreicht. Dabei wurde eine mögliche negative Assimilation im Vorhinein bedacht. Der Ordner könnte aus Sicht der Jugendlichen mit Schule, Hausaufgaben oder Lernen verbunden werden und demnach eine negative Emotion auslösen. Aus diesem Grund erarbeitete der LJR eine positive Personifizierung des Ordners durch folgende Widmung:

„Hier endlich Euer ganz eigenes Juleica Handbuch. Gebt ihm einen Namen, denn es wird euch lange begleiten. Füttert es mit Erfahrungen, auf dass es dicker wird. Stellt es anderen vor, damit es Freunde gewinnt. Diskutiert mit ihm, sollte es nicht antworten, stehen wir Euch zur Verfügung!“ Mit großer Begeisterung nahmen die TeilnehmerInnen ihre « fressenden Monster » entgegen. Das kostenfreie Informationsmaterial wird von ihnen, als ausgebildete TeamerInnen, auch heute noch stark in Anspruch genommen und in den eigenen Vereinen ergänzt und vervielfältigt.

5. Gymnasium Überarbeitete Umsetzung Nach der erfolgreichen ersten JuleicaVielfalt-Ausbildung folgte im Mai/Juni 2013 die zweite mit 18 TeilnehmerInnen aus 5 verschiedenen Vereinen und in einer Altersspanne von 15-32 Jahren in der Jugendherberge Saarbrücken. Das besonders Schöne war, dass diese Ausbildung von den Teamern der JunOst und alevitischen Jugend durchgeführt wurde, die wir bei der ersten JuleicaVielfalt-Schulung ausgebildet hatten. Erfahrungen und Rückschlüsse Diese zweite Ausbildung war von einer besonders schwierigen Arbeitsatmosphäre geprägt. Die abschließende Evaluation zeigte an auf welche Faktoren dies zurück zu führen ist.

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Projektablauf 1. In der Gruppe befanden sich 6 deutsche TeilnehmerInnen aus demselben Verein und 12 TeilnehmerInnen aus unterschiedlichen Vereinen, mit verschiedenen kulturellen Hintergründen und einer größeren Altersspanne. Den 6 Jugendlichen aus der deutschen Organisation wurde die Ausbildung als Voraussetzung für eine Tätigkeit im eigenen Verein als Bedingung gestellt und dies beeinflusste möglicherweise auch die Eigenmotivation. Es sind die einzigen TeilnehmerInnen, die ihre Juleica Card nicht bekommen haben, sie waren nämlich bei der Erste Hilfe Ausbildung nicht anwesend. 2. Die 12 anderen TeilnehmerInnen kritisierten abschließend das Verhalten der isolierten Gruppe. 3. Gemeinsam mit der ausgebildeten Leitung haben die TeamerInnen verschiedene Maßnahmen probiert, um die Gruppendynamik zu beeinflussen (z.B. die Gruppen selber mischen und es nicht mehr den TeilnehmerInnen frei lassen, Einzelge-

spräch führen, usw.). Leider waren diese Versuche nicht erfolgreich, was auch zur Lernerfahrung gehört, wenn man seine erste Ausbildung leitet. Als positives Fazit wird vor allem die Reaktion der TeilnehmerInnen angesichts der Gruppendynamik gesehen. Die während des Seminars erlernten Handlungskompetenzen wurden während des gesamten Zeitraums auch immer wieder in Frage gestellt. Die älteren TeilnehmerInnen erklärten bei der Abschlussrunde wie sie sich angesichts einer negativen Gruppendynamik, einer zu großen Altersspanne oder einer isolierten Gruppe verhalten hätten und welche Handlungsmöglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen könnten. Auch dies waren wichtige Lernerfahrungen sowohl für die TeamerInnen als auch für die TeilnehmerInnen. Trotz all dieser Schwierigkeiten haben viele dieser genannten TeilnehmerInnen noch heute einen engen Kontakt zu den Mitarbeitern des LJR und zeigen keine Hemmungen den Kontakt bei Fragen auch aktiv zu suchen.

6. Abitur Übergabe des Konzepts an Migrantenorganisation Welchen großen Anklang die JuleicaVielfalt als Konzept findet, bewies auch die Anfrage vom Verein Haus Afrika. In den eigenen Räumen des Vereins wurde in ihrer Trägerschaft die dritte Ausbildung mit ca. 20 TeilnehmerInnen teilweise aus dem Verein Haus Afrika, teilweise ohne Vereinszugehörigkeit durchgeführt. Die begleitenden TeamerInnen wurden auch in der ersten Juleica Vielfalt Ausbildung selbst geformt und gehörten zum Verein JunOst. Im Gegensatz zu den vorherigen Ausbildungen gab es in dieser nicht das Angebot der Übernachtung. Erfahrungen und Rückschlüsse Eine sehr positive Atmosphäre begleitete die komplette Ausbildung, obwohl sich noch nie zuvor so viele kulturell bedingte Schwierigkeiten zusammen ballten. Als erstes muss die enorme Sprachbarriere der TeilnehmerInnen benannt werden. Das Niveau der Sprachkenntnisse pendelte zwischen “ausreichend“ und “kaum

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vorhanden“, sodass die TeamerInnen noch während des ersten Seminartags ihr Material und ihre Vorgehensweise überdenken mussten. Als zweites ist das unterschiedlich definierte Zeitgefühl zu erwähnen. Obwohl die TeilnehmerInnen alle mit einem großen Enthusiasmus und viel Interesse mitmachten, stellte sich das verbindliche Erscheinen zu einer festgelegten Uhrzeit - oder überhaupt - als sehr problematisch heraus. Einige TeilnehmerInnen wollten nur zu bestimmten Uhrzeiten erscheinen, andere nur 1 bis 2 Tage teilnehmen. Auch gab es nicht angemeldete TeilnehmerInnen, die im Laufe des Seminars erschienen. Natürlich ist hier auch der Aspekt der Erwartungen zu erwähnen. Ein Großteil der TeilnehmerInnen verband mit der Qualifikation „Juleica“ eine baldige Arbeitsmöglichkeit/ einen Arbeitsplatz. Eine Erwartung, die nicht unbedingt der Realität entspricht bzw. nicht Ziel der Ausbildung ist und durch die TeamerInnen mehrmals relativiert werden musste.


Projektablauf Doch trotz der sich täglich wandelnden Gruppe und einer Altersspanne von 15 – 68 Jahren empfanden die TeilnehmerInnen die Ausbildung als informativ, praxisnah und die familiäre Atmosphäre als sehr produktiv. Die erfahrenen Teamerinnen zeigten eine große Flexibilität angesichts der sich wandelnden Arbeitsverhältnisse, den sprachbedingten Missverständnissen und der zu verändernden Modulinhalten.

Insgesamt ist die Abfolge der drei verschiedenen Schulungen positiv, da sie vorbereitend für die letzte stand. Jede für sich hatte Eigenheiten, wobei besonders die zweite Schulung mögliche Hürden klar erkennen ließ und dadurch die Weiterentwicklung des Konzepts und die Vorbereitung der TeamerInnen besonders voranbrachte.

7. Was sonst noch wichtig war… Die Erste-Hilfe-Ausbildung Bei der ersten Schulung hatten wir es den TeilnehmerInnen frei gelassen, sich einen Termin für die Erste Hilfe auszusuchen. Diese Freiheit brachte aber viele Schwierigkeiten mit, die einen wollten die Ausbildung an einem bestimmten Tag machen, es gab aber nicht genügend Platz, die anderen vergaßen es einfach und weitere konnten keinen Termin finden, der zu ihrer Arbeitszeit passte. Deswegen haben wir für die weiteren Schulungen entschieden, 2 Termine selber zu buchen und vorab zu kommunizieren. Es gab natürlich für ein

paar TeilnehmerInnen Probleme, die gesamte Organisation lief aber viel besser. Die Online-Beantragung der Juleica Der Landesjugendring war im System als öffentlicher Träger schon anerkannt, was uns die Arbeit erleichterte. Die Probleme kamen mit der Beantragung, die die TeilnehmerInnen selber bei www.juleica.de machen mussten. Sie ist an sich zwar nicht sehr kompliziert, die vielen Seiten und Kästchen können aber zur Verwirrung führen. Nach der Erste-Hilfe Ausbildung,

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Pädagogische Umsetzung also als die Jugendlichen die Karte beantragen durften, haben wir ein „Schritt für Schritt“ mit Screenshots an alle geschickt. Die übriggebliebenen Fehler konnte die Mitarbeiterin des Landesjugendringes sehr schnell korrigieren. Die Kooperationspartner Während des ganzen Projektablaufs wurden die MitarbeiterInnen des Landesjugendringes von Kooperationspartnern unterstützt. Um ihnen zu danken aber auch um zu zeigen, dass ein solches Projekt allein schwer zu

entwickeln ist, werden wir hier alle (nochmal) nennen: Regionalverband Saarbrücken / Dekanat Saarbrücken / Landesjugendamt. Die Vernetzung mit dem DBJR Dank dieses Projekts konnte Solenn Crépeaux Mitglied der Arbeitsgruppe „Interkulturelle Öffnung der Landesjugendringe“ werden. Auch in diesem Zusammenhang konnte sie viele Lernerfahrungen machen und sich intensiv mit den KollegInnenen der anderen Bundesländer austauschen.

Teil 2: Pädagogische Umsetzung 1. Unser idealer Ablaufplan

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ABENDESSEN

18.00

Organisatorisches/ Vorstellen des Ablaufs Kennlernspiele

Erwartungen/Ängste/Wünsche/ Motivation

Spielpädagogik

19.30 19.45 19.45 20.30

20.30 21.30

21.30 23.00

ERKUNDUNGSPHASE 1

Ankommen Jugendherberge,

Inhalt

17.00

Freitag

Erstes Wochenende

TN wurden aufgefordert jeweils 2 Spiele, die sie mit der ganzen Gruppe spielen wollten, mitzubringen. • Die TN leiten das Spiel das sie mitgebracht haben/ vorgeschlagen haben an. • alle Spiele werden auf Plakate aufgeschrieben um eine Spielsammlung zu bilden: Name / TN. Zahl / Altersgruppe / Material / Ziel

• 4 Plakate werden auf den Boden verteilt, TN sollen aufschreiben. Plakate werden am Ende in der Auswertung/ Ausblick- Phase nochmal betrachtet

• „Die Geschichte meines Namens“: 1 Impulsfragen sind: Was bedeutet der Vor- und Nachname? Woher kommt der Nachname? Spitznamen? • Namen nach dem Alphabet sortieren > Reihe auf Stühlen bilden: verbal, ohne den Boden zu berühren. • Reihe auf Stühlen bilden nach Alter > non verbal • nach Schuhgröße > non verbal

Zimmer beziehen

Methoden/Erläuterungen

Pädagogische Umsetzung

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Pause

Zitronenspiel 4

11.45 12.00

12.00 12.30

Kreuzis und Mondis 3

Pause

• Einstieg in das Thema Vielfalt, Gruppe, Stereotypisierung, Vorurteile.

• Eine Abwandlung des Spiels „Die Botschafter“: TN werden in 2 Gruppen eingeteilt. Sie verkörpern verschiedene Völker, die ihre eigene Regeln und Verhaltensweisen haben. Es werden aus der anderen Gruppe Botschafter zum anderen Volk geschickt. • Plenum: wie haben sie sich gefühlt? was wurde erkannt? Gibt es ein System? Wie haben sie kommuniziert?

• Vorstellung der Stadtteile/ Ergebnisse im Plenum (Teamer achten darauf, dass alle aus der Gruppe vorstellen)

Plenum Stadtteile

09.45 10.30 10.30 10.45 10.45 11.45

• Jugendliche gehen in Stadtteilgruppen / Stadtgruppen (falls zu viele aus einem Stadtteil bzw. Stadt, in 2 Gruppen teilen) • 3 Tops und 3 Flops aufschreiben • „Was macht euren Stadtteil so lebenswert, dass eigentlich alle dort leben müssten?“ • „Wenn ihr zaubern könntet, was würdet ihr verändern?“

Vorstellung der Stadtteile/Stadt 2

9.15 9.45

z.B. Zeitungsspiel; Fruchtsalat; Toasterspiel; Blinzelspiel; etc. die Warm-Up-Spiele auch auf der Liste eintragen

Ziel ist: Sensibilisierung für die eigene Situation und Kennenlernen der anderen Teilnehmer. Wer bin ich? Wer sitzt neben mir? Was für Gemeinsamkeiten und Unterschiede herrschen? Leben in Vielfalt!

Methoden/Erläuterungen

Warm-up-Spiele

ERKUNDUNGSPHASE 2

FRÜHSTÜCK

Inhalt

09.00 09.15

08.00

Samstag

Pädagogische Umsetzung


19.30 23.00

18.00

16.30 18.00

Pause

16.15 16.30 16.30 16.40

Spiepädagogik

ABENDESSEN

* aus dem „Handbuch für Jugendleiterinnen und Jugendleiter“ / Landesjugendring Saar e.V. (Seite 86)

Rolle in der Gruppe

Stuhlwettkampf

Gruppenphasen

GRUPPENDYNAMIK

Warm-up

MITTAGESSEN

14.30 16.15

12.30 14.15 14.15 14.30

Die nächsten Spiele werden von den TN erläutert und gespielt. Regeln, Teilnehmerzahl, Alter, etc werden notiert um die Spielsammlung zu vergrößern.

Jeder TN erhält ein Kärtchen mit einer Rolle (Clown / Mitläufer / Anführer / etc…) und soll diese geheim halten. Die TN werden gebeten, eine Klassenfahrt zu organisieren und sollen sich in der Diskussion an die Rolle halten. Am Ende sollen die TN den anderen Charakter erraten.

TN werden in zwei Gruppen aufgeteilt. Eine Gruppe erhält die Regel, sie soll alle Stühle im Raum auf der Seite stapeln, die andere Gruppe soll die Stühle in der Mitte des Raumes stapeln. Die Gruppen kennen nur ihre jeweilige Spielanweisung, sie haben 5 min. vor dem Spiel um sich eine Strategie zu überlegen.

Die 5 Phasen werden im Plenum erklärt. Die TN sollen sich in Gruppen eine kleine Szene überlegen, die der vorgegebene Phase entspricht und sie vorführen

• TN werden in 2. Oder 3. Gruppen aufgeteilt und sollen eine Zitrone beobachten. Nach 10 min. kommen alle Zitronen nochmal in den Korb. • Im Plenum: warum haben wir diese Übung gemacht? Was konnten sie beobachten? • Zitronen werden im Korb neu gemischt. Die Gruppe sollen versuchen ihre Zitrone wiederzuerkennen.

Pädagogische Umsetzung

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MITTAGESSEN

Praxis-Reflexion/Auswertung/ Ausblick

13.30 15.00

Öffentlichkeitsarbeit

Maßnahmenplanung und Finazierung/Behörden 5

FÖRDERUNG/VERNETZUNG/ ÖFFENTLICHKEITSARBEIT

Warm up

FRÜHSTÜCK

Inhalt

12.30 13.30

11.00 12.30

09.15 11.00

09.00

08.00

Sonntag

• Mülleimer – Schatztruhe: TN sollen auf Metaplankarten aufschreiben was Ihnen am meisten gefallen hat und was nicht. • Die Plakate mit der Motivation, Ängste, Erwartungen, Wünsche werden nochmal gezeigt und besprochen.

• Die TN bekommen ein Blatt, das sie ausfüllen müssen (Was ist Öffentlichkeit? / Welchen Teil der Öffentlichkeit wollen wir erreichen?/ Was ist das Ziel von Öffentlichkeitsarbeit? / Warum sollten wir Öffentlichkeitsarbeit machen?) • Die Grundbegriffe der Öffentlichkeitsarbeit werden im Plenum erklärt

• Präsentation im Plenum der verschiedenen Behörden / Geldgeber, die in der Jugendarbeit tätig sind. • Die TN sollen in Gruppen eine Maßnahme planen. Die Ergebnisse werden ergänzt bzw. an der Realität angepasst.

Methoden/Erläuterungen Pädagogische Umsetzung


ABENDESSEN

18.00

Spielpädagogik

Fallbeispiele

20.15 21.00

21.00

Theorie zu den Rechtsfragen

19.00 20.15

RECHTSFRAGEN IN DER JUGENDARBEIT

Ankommen Jugendherberge, Zimmer beziehen

Inhalt

17.30

Freitag

2. Wochenende

• Nicht obligatorisch, falls die Gruppe noch zusammen bleiben will.

• TN werden in 4er Gruppen eingeteilt und erhalten jeweils 2-3 Fallbeispiele, die sie bearbeiten sollen. Plenum: alle Bsp. werden vorgetragen und erklärt.

Powerpoint-Präsentation • Aufsichtspflicht • Jugendschutzgesetz • Kinderschutzgesetz • Zivilrecht, Strafrecht, öffentliches Recht

Methoden/Erläuterungen

Pädagogische Umsetzung

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18

11.15 12.30

10.15 10.30 10.30 12.30

09.45 10.15

09.15 10.15

09.00 09.15

08.00

Samstag

*Aus der „Arbeitshilfe zur Grundausbildung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen“ / Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V. (Seite 61)

Altersstufen

• • • •

TN werden in 4er Gruppen aufgeteilt für die Rollenspiele. jede Gruppe kriegt eine Altersstufe um sie darzustellen. nach jedem Rollenspiel eine Fragerunde. Impulsfrage: Worauf sollte man bei dieser Altersgruppe achten?

• Vorstellung des Tagesverlaufs. Impulsfrage für Teamer: Inwieweit ist der Tagesablauf repräsentativ für andere dieser Altersgruppe? Lassen sich Altersgruppen, dem Geschlecht usw. typische Tagesabläufe zuordnen? Welche Lebensumstände, Familienstand oder Einkommen der Eltern beeinflussen den Tagesablauf? Was macht ein Jugendleiter?

Plenum: Ein Tag im Leben von Lena

Pause

• TN werden in 4 Gruppen eingeteilt. Jede Gruppe bekommt ein Kärtchen mit den Grundinformationen von einer Person (z.B. Lena: 16 Jahre alt / Einzelkind / Mutter: Hausfrau / Vater: Informatiker) und soll den Alltag dieses Kindes/Jugendlichen beschreiben. Tagesverlauf wird in Stundenraster dargestellt.

• TN bringen Spielideen ein: Blinzelspiel; Bällespiel, etc. Abfolge wird den TeamerInnen überlassen

Methoden/Erläuterungen

Ein Tag im Leben von Lena/Heiko

Warm-up-Spiele

LEBENSSITUATIONEN VON KINDERN UND JUGENDLICHEN

FRÜHSTÜCK

Inhalt

Pädagogische Umsetzung


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Spielpädagogik

ABENDESSEN Spiele auf der Liste aufschreiben

• TN werden in 4/5 Gruppen aufgeteilt. Jede Gruppe bekommt ein Gegenstand (z.B. Stift) und soll es in der Stadt so oft wie möglich tauschen

City Bound 6

16.30 18.00

18.00 19.30 ab 19.30

• Präsentation des Eisbergmodell • Was tun, wenn es zum Konflikt kommt?: Tipps zur Gewaltfreien Kommunikation (Ich-Botschaften / Aktives Zuhören)

• Die Zuordnung wird kommentiert, diskutiert und ggf. korrigiert • TN erhalten die leere Skala zu den Leitungsstilen und sollen sich eintragen, nach Sachorientierung und/oder Dominanz.

• Impulsfrage für den Anfang im Plenum : Was sind Leitungsstile? Wieviel Leitungsstile gibt es? • Die TN erhalten Kärtchen mit den 4 Führungsstilen und deren Eigenschaften – gemischt! Beispiele inklusiv. Sie sollen die Kärtchen den jeweiligen Leitungsstil zuordnen.

Kommunikation und Konfliktmanagement

KOMMUNIKATION

Plenum: Leitungsstile

*Aus der „Arbeitshilfe zur Grundausbildung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen“ / Landesjugendring Schleswig-Holstein e.V. (Seite 45)

Leitungsstile

Warm-up

LEITUNGSSTILE

MITTAGESSEN

15.00 16.30

14.30 15.00

13.30 13.45 13.45 15.00

12.30 13.30

Pädagogische Umsetzung


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PAUSE

10.45 10.50

Projektmanagement

MITTAGESSEN

Feedback Abschlussrunde Aufräumen

10.50 12.30

12.30 13.30

13.30 14.30

PROJEKTARBEIT

Rhetorik

FORTFÜHRUNG KOMMUNIKATION

Warm up

Zeit zum Zimmer räumen

FRÜHSTÜCK

Inhalt

09.15 10.45

09.00 09.15

08.00 09.00

Sonntag

• Plakate mit Motivation, Ängste, etc werden besprochen

• Alle Etappen eines Projekts werden im Plenum erklärt • Die TN sollen in Gruppen ein Projekt aufbauen und die verschiedenen Bausteine klar darstellen

Die Theorie zur Rhetorik und Präsentationstechnik wird erklärt. Alle TN erhalten ein Kärtchen mit einem Thema zu dem sie vor der Gruppe eine Minute reden sollen. Kärtchen werden vorher nicht eingesehen. Rückmeldung, Tipps und Tricks werden nach jedem TN gegeben

Methoden/Erläuterungen Pädagogische Umsetzung


Pädagogische Umsetzung

2. Spezifische Module Basierend auf dem bisherigen Konzept der Juleica Ausbildung, arbeitete das Team des LJR zusätzliche Modulinhalte aus, welche den Wünschen und Bedürfnissen der Mitglieder aus Migrantenorganisationen entsprechen. Im Folgenden werden nun 6 Module in ihrer Durchführung und ihren Zielen erläutert:

Modul 1 Die Geschichte meines Namens Weil ich heiße wie ich heiße…. Die Kennenlernphase am Anfang einer Zusammenführung mehrerer Personen ist gerade in der Gruppenarbeit ausschlaggebend. Die Mitglieder der neuen Gruppe sollen sich in verschiedenen Phasen des Zusammenseins miteinander vertraut machen, Hemmungen abbauen und eine gewisse Gruppendynamik aufbauen. Dabei ist eine lockere Atmosphäre wichtig, und zwar ganz unabhängig davon, um was für eine Gruppe es sich handelt. In einer Gruppe mit interkultureller Vielfalt bietet es sich an, dass man eben diese herausstechenden Merkmale betont.

Daher wurden hier statt der üblichen „Sortierungsspiele (nach Größe, Anzahl der Geschwister, etc.) die eigene Präsentation des Vornamens als Eisbrecher genutzt. Den TeilnehmerInnen wurden kurze Fragebögen ausgeteilt, um die Vorstellung des eigenen Namens zu erleichtern: „Woher kommt mein Name“ „Was bedeutet mein Name“ „Gibt es für meinen Namen gängige Abkürzungen“ Nach einiger Zeit zur Reflexion stellten die TeilnehmerInnen in der Gruppe Ihre Notizen vor und antworteten auf mögliche Fragen. Ziel: Das Interessante an der Vielfalt aufgrund des interkulturellen Hintergrunds als Gewinn für die Gruppendynamik herauszuarbeiten. Ein weiterer Vorteil ist die Möglichkeit für alle TeilnehmerInnen ungewohnte Namen auszusprechen und später während der Gruppenarbeit Personen nicht zu meiden, da man Hemmungen hat den Namen auszusprechen.

Modul 2 Stadtteil oder „Mein Block“ Zu den kommunikationsfördernden Spielen gehört häufig auch das „Sortieren“ aller Gruppenmitglieder nach Gemeinsamkeit in Eigenschaften, Vorlieben etc. Eine sehr starke Mischung an

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Pädagogische Umsetzung

kulturellen Hintergründen, Traditionen und Lebensweisen kann in dieser Variante zu wenigen Übereinkünften führen. Aus diesem Grund wurde das „ Sortieren“ nach Stadtteilen als Variante eingeführt. Dabei stellen die TeilnehmerInnen gemeinsam ihre jeweiligen Stadtteile anhand von kreativen Plakatgestaltungen vor. Ziel: Auch Lieblingsorte und Besonderheiten sollen dabei auch erwähnt werden, um auch ein Solidaritätsgefühl untereinander zu fördern. Insgesamt ermöglicht diese Methode den TeilnehmerInnen ein gemeinsames Gesprächsthema zu finden und sich während der Schulung auch TeilnehmerInnen anderer Organisationen/ Vereinen zu öffnen.

Modul 3 Die Kreuzis erleben die Mondis Hierbei handelt es sich um eine Variante einer in der interkulturellen Sensibilisierung bekannten Methode „der Botschafter“. Es werden zwei unterschiedliche Kulturen vorgestellt, deren Traditionen in ihren Verhaltensweisen wiedergespiegelt werden. Die Kulturen haben möglichst gegensätzliche Verhaltensweisen, die sie in alltäglichen Situationen aufweisen. Zum Beispiel

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wird Kultur A Höflichkeit mit starkem Körperkontakt verbinden wogegen Kultur B Körperkontakt außerhalb der familiären Kreise auf jeden Fall meiden muss. Dabei beschreibt der erhaltene Verhaltenskodex eine nonverbale Kommunikation, an die sich aller TeilnehmerInnen halten müssen. Die Gruppen erhalten eine Erklärung ihrer „Kultur und Verhaltensweisen“ und ebenfalls einen bestimmten Zeitraum sich in diese Kultur einzufühlen. Anschließend wird jeweils ein „Botschafter“ einer Gruppe in die andere Gruppe geschickt. Dieser Botschafter soll die neue Kultur beobachten und nach einiger Zeit versuchen eine Kommunikation aufzubauen. Aufgrund der sehr gegensätzlichen Verhaltensdefinitionen gestaltet sich die Kontaktaufnahme natürlich als sehr schwierig und voller subjektiver Grenzüberschreitungen oder Unhöflichkeiten. Nach dem Versuch der Kommunikation beschreiben die TeilnehmerInnen ihre Wahrnehmung und die Schwierigkeit innerhalb eines festgelegten Verhaltenskodexes agieren zu müssen. Auch der Verzicht auf eine verbale Kommunikation wird erörtert. Wie bereits erwähnt, ist dies eine Übung zur Sensibilisierung der Grenzen anderer. Dazu gehört das Verständnis der eigenen Kulturverhaftung und dem Aufbau eines Fremdverstehens. Somit ist dies vor allem zur Toleranzförderung eine geeignete Methode. Innerhalb der Schulungen gibt diese Übung vor allem einen Gesprächsanstoß um gemeinsam die Schwierig-


Pädagogische Umsetzung keiten aufzudecken, die durch sehr unterschiedliche Verhaltensweisen im Alltag entstehen können. Auch die Notwendigkeit einer Anpassung an völlig gegensätzlich agierende Kulturen wird diskutiert.

Modul 4 Meine Zitrone ist anders! Nachdem einige Methoden zur Entdeckung von Gemeinsamkeiten in das neue Juleica Konzept integriert wurden, findet sich hier nun eine völlig gegensätzliche Herangehensweise. Jedem Teilnehmenden wird eine Zitrone ausgeteilt, deren Eigenheiten detailliert schriftlich beschrieben werden soll. Anschliessend werden alle Zitronen in einen Korb geworfen und die Teilnehmer Innenmüssen ihre Zitrone anhand der beschriebenen Charakteristika wiederfinden. Ziel: Hier wird den TeilnehmerInnen eine neue Perspektive ermöglicht. Unterschiede machen die Mitmenschen nicht anders, sondern besonders. Trotz der offensichtlichen Gemeinsamkeit werden unterschiedliche Charakteristika erkannt, man empfindet sie – einmal erkannt – als offensichtlich.

Modul 5 Behörden oder „Wer, Wie, Was… wieso, weshalb, warum!“ Den TeilnehmerInnen und LeiterInnen sind aufgrund von möglicher Sprachbarrieren und/unter fehlenden Netzwerken und Informationsweiterleitungen nicht alle Möglichkeiten der Finanzierung und der Öffentlichkeitsarbeit bekannt. Gerade dieses Modul wurde ausdrücklich von den VertreterInnen der Migrantenorganisationen erbeten. Hier wirken sich einerseits Hemmungen und mangelnde Informationsweitergabe negativ auf die Möglichkeiten der Migrantenorganisationen aus. Aus diesem Grund führte die Leitung des LJR persönlich durch die notwendigen Behördengänge, gab Informationen zu Fördermittelanträgen und Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit mit wenig finanziellen Mitteln weiter. Es stellen sich Fragen, wie: „Wer bietet kostenfreie Unterstützung“, „Wen darf ich wofür ansprechen“ „Welche Voraussetzungen gelten für welche Organisati-

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Pädagogische Umsetzung onen und für welche Maßnahmen“ „Wo kann man welche Mittel beantragen“ Hier wurden unter anderem Förderprogramme, wie z.B. das TFKS (Toleranz fördern Kompetenz stärken), angesprochen - eines unter vielen möglichen Finanztöpfen, das sich auf die Finanzierung interkultureller Projekte spezialisiert hat. Nach dem informativen Vortrag wird in einer Gruppenarbeit die Projektplanung und –durchführung erprobt. Die TeilnehmerInnen suchen sich in ihren Kleingruppen ein Projekt aus, welches sie gerne „von A bis Z“ durchplanen wollen. Entsprechend müssen notwendige Schritte der Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung erarbeitet werden. Leitfragen sind zum Beispiel: „Welche Zielgruppe möchte ich ansprechen?“ „Wo kann ich entsprechend welche Mittel beantragen?“ „Sind Eigenmittel vorhanden, wenn Nein, wie könnte ich sie organisieren/sammeln?“ „Wo/ wie lang und in welcher Form soll das Projekt stattfinden und mit wie vielen Teilnehmern?“ Ziel: In erster Linie ist das Ziel die Vermittlung von einem Basiswissen der Projektplanung und des Projektmanagements. Eine Minderung der Hemmungen gegenüber verschiedenen Behördengängen soll durch einzelne praxisnahe Übungen erreicht werden. Zusätzlich gilt das Augenmerk des Moduls auch der realistischen Betrachtung einer Projektplanung und der Projektfinanzierung.

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Modul 6 City Bound oder „Wer hat Angst vorm…“ Eine häufig benannte Schwierigkeit in der Kommunikation von Migrantenorganisationen sind die Hemmungen auf andere Menschen außerhalb des eigenen Kulturkreises oder Umfelds zuzugehen. Aus diesem Grund greift das Konzept der JuleicaVielfalt auf die Methode des City Bounds zurück. Die Teilnehmer werden in Kleingruppen eingeteilt und allen Gruppen wird der gleiche Startgegenstand ausgeteilt. Diesen Gegenstand müssen sie gegen einen anderen eintauschen. Dabei werden keine Einschränkungen festgelegt – nur die Häufigkeit des Tauschhandels. Entsprechend sollen die TeilnehmerInnen in den Fußgängerzonen Passanten ansprechen und die Geschichte ihres „Handels“ durch Fotos dokumentieren. Die Dokumentation wird im Nachhinein der Großgruppe vorgestellt. Ziel: Diese Methode gibt den TeilnehmerInnen einen geeigneten Vorwand in Begleitung einer Kleingruppe fremde Personen anzusprechen. Die Hemmungen aufgrund von vermuteten Vorurteilen Anderer sich selbst gegenüber (Aussehen, Hautfarbe, Kleidungsstil, etc.), aufgrund von möglicher Sprachbarrieren oder Schüchternheit sind innerhalb einer Gruppe mit ähnlichen Erfahrung und/ oder Bedenken leichter zu überwinden. Den Ängsten vor Diskriminierungen und negativen Erfahrungen soll durch positive Erlebnisse entgegen gewirkt werden.


Teil 3: Nützliches

Nützliches

1. Literatur zum Projekt

„AJS Informationen“ Zeitschriften 1/11 Es geht in dieser Zeitschrift um Berichte über die Kooperation mit Migrantenorganisation: was ist wichtig für sie, wo liegen Schwierigkeiten in der Kooperation, usw. Ein Einzelheft kostet 4€ und ist hier zu bestellen : http://www.ajs-bw.de/Unsere-Fachzeitschrift-ajs-informationen.html APuZ (Aus Politik und Zeitgeschichte) : 37-38/2011 APuZ ist eine Publikation von der Bundeszentrale für politische Bildung. In der Ausgabe vom September 2011 handelt es sich besonders um Frauen in Europa

und die neuen Wege für Musliminen in Europa. Diese Zeitschrift kann man als PDF herunterladen unter http://www.bpb.de/publikationen/5N2MU3 „Arbeitshilfe zur Grundausbildung ehrenamtlicher MitarbeiterInnen in der Jugendarbeit“, Landesjugendring Schleswig-Holstein Es geht in diesem Buch um die Juleica-Ausbildung allgemein, im Kapitel 8 sind aber Themen wie „Kulturelles Lernen“ oder „Fremdenfeindlichkeit“ entwickelt. Es kostet 8€ und ist hier zu bestellen: http://ljrsh.de/Dokumente/Artikel/Arbeitshilfe-zur-

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Nützliches Grundausbildung-ehrenamtlicher-MitarbeiterInnenin-der-Jugendarbeit.79.html

MigrantInnen bürgerschaftlich (freiwillig) engagieren. Es kostet 5€ und ist überall zu finden (amazon, usw)

„deutsche Jugend“, Zeitschrift für die Jugendarbeit 10.2011. „Deutsche jugend, Zeitschrift für die Jugendarbeit“ ist eine nicht an eine Institution gebundene Fachzeitschrift für das Praxisfeld Jugendarbeit. deutsche jugend informiert über Ereignisse und Entwicklungen in Jugendpolitik, Jugendarbeit und Jugendhilfe, gibt Anregungen für die Praxis, diskutiert Theorien und Konzepte und nimmt Stellung zu aktuellen Problemen. In der Zeitschrift von Oktober 2011 geht es um die Jugendlichen in der Migrationsgesellschaft und interkulturelle Erfahrungen. Man kann sie hier bestellen: http://www.juventa.de/# Bestellt werden kann die 40seitige Dokumentation zum Preis von 3,50 € plus Portogebühren beim Hessischen Jugendring.

„Global games“ – 70 Spiele und Übungen für interkulturelle Begegnungen. (Joachim Samer, Alfons Scholten). Verlag Herder von Haus Altenberg. Die "Global Games" eignen sich für den Einsatz in Gruppen mit Jugendlichen und Erwachsenen ab 16 Jahre. Sie sollen helfen Begegnungen, Fortbildungen und Austausch im interkulturellen Kontext vorzubereiten und zu gestalten. Dies gilt sowohl für Begegnungen von Jugendgruppen im Rahmen der internationalen Partnerschaftsarbeit als auch für multikulturelle Projekte am Heimatort. Es kostet 12,90€ und ist überall zu finden (amazon, usw)

„Engagementförderung bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund : Grundlagen, Praxiserfahrungen, Empfehlungen“ Wie und wodurch kann das bürgerschaftliche Engagement jugendlicher MigrantInnen gestärkt werden? Mit dieser Frage setzt sich eine explorative Studie auseinander, die das Institut für Stadtteilentwicklung, Sozialraumorientierte Arbeit und Beratung (ISSAB) der Universität Duisburg-Essen im Auftrag der Ehrenamt Agentur Essen, erstellt hat. Hintergrund der Studie ist die Tatsache, dass Bevölkerungsgruppen mit Migrationshintergrund und insbesondere Jugendliche beispielsweise bei den klassischen Engagementformen (Sanitätsdienste, Freiwillige Feuerwehr etc.) deutlich unterrepräsentiert sind. Die vorliegende Studie versammelt Grundlageninformationen zum Engagement Jugendlicher mit Migrationshintergrund und identifiziert positive Praxisbeispiele, bei denen sich jugendliche

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„I- Lotsen für Integration und Inklusion“, Dokumentation des Hessischen Jugendrings für haupt- und ehrenamtliche MitarbeiterInnen Das Integrationslotsenprojekt zeigt Möglichkeiten auf, die interkulturelle Öffnung in den Jugendverbänden weiter zu stärken und zu fördern. I-Lotsen für Integration und Inklusion sind junge Menschen, die eine Brückenfunktion wahrnehmen und gleichzeitig dazu beitragen, die Eigenverantwortlichkeit der jungen Migrantinnen und Migranten zu stärken. Durch ihren gezielten Einsatz in Gruppen können mehr geeignete Angebote und Voraussetzungen zur besseren Integration entwickelt werden, die als ein Dialog unter jungen Leuten gestaltet wird. Als Grundlage der Ausbildungsinhalte dienen Ansätze unterschiedlicher Konzepte aus der Organisationsentwicklung. Diese I-Lotsen helfen strukturelle Hindernisse zu überwinden und für das Thema kulturelle Abgrenzung zu sensibilisieren.


Nützliches

Jugendpolitik Nr. 1 /2010 : Jugend und Migration Die Fachzeitschrift Jugendpolitik erscheint vier Mal im Jahr und greift aktuelle Themen der Jugendpolitik und -arbeit auf. Akteure aus Politik, Wissenschaft und der Praxis kommen zu Wort und liefern ihre Positionen, Ergebnisse und Beispiele zum jeweiligen Schwerpunkt. In der Ausgabe Nr 1 / 2010 geht es um Freiwilliges Engagement und Migration sowie die Herausforderungen der Vereine Jugendlicher mit Migrationshintergrund. Sie kostet 4€ und ist hier zu bestellen: http://www.dbjr. de/index.php?id=150&ftu=5b340bcf2418e166c92a77 98cc50b9e3 JuSchG-Tabelle in einer der sechs Sprachen Auf der Internetseite www.drei-w-verlag.de kann man die Jugendschutztabelle in sechs Sprachen bestellen sowie Doppelübersichten deutsch/türkisch und deutsch/ russisch „Projekte überzeugen präsentieren“, Arbeitshilfen für Selbsthilfe- und Bürgerinitiative Nr. 25, Klaus Steinke, 2002 Die Arbeitshilfe von der Stiftung Mitarbeit beschreibt, wie Präsentationen zielgerichtet vorbereitet, klar gegliedert, lebendig gestaltet, richtig eingeübt und wirkungsvoll in freier Rede vorgetragen werden. „Projektmanagement leicht gemacht“, DBJR, Berlin Dezember 2012 Wie plane ich mein Projekt? Wie ist der Weg von der

ersten Idee zum konkreten Ziel? Wie viel Zeit muss ich insgesamt einplanen? Dies sind nur einige der wichtigen Fragen, die sich am Anfang eines Projektes stellen. "Projektmanagement >leicht gemacht<" ist ein Werkzeugkasten und enthält alles, um eigene Ideen umzusetzen. Auf der Internetseite des DBJRs kostenlos zu bestellen: http://www.dbjr.de/publikationen.html „Projekt Ö - Integration durch Partizipation“, Landesjugendring NRW Es handelt sich hier um einen Abschlussbericht des Projektes des Landesjugendrings NRW zur Interkulturellen Öffnung von Jugendringen und Jugendverbänden in NRW. Den Bericht kann man als PDF herunterladen: http:// p25847.typo3server.info/index.php?id=514 . „Vielfalt bereichert! Juleica Diversity Arbeitshilfe“ von der Evangelischen Jugend im Rheinland. Die Arbeitshilfe ist geeignet für die Schulung von Gruppenleitenden, aber auch interessant für alle, die mit Jugendlichen unterschiedlichen kulturellen Hintergrundes zu tun haben und einfach Fettnäpfchen und unnötige Missverständnisse vermeiden wollen. Exemplare sind zum Preis von € 5,00 plus Porto beim Amt für Jugendarbeit in Düsseldorf, Graf-ReckeStr. 209, 40237 Düsseldorf, bei Frau Ilona Hanke (Tel.:0211 - 36 10 285, Mailto:hanke@afj-ekir.de ) zu erhalten.

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Nützliches

2. Aus dem Internet Bertelsmann-Stiftung http://www.bertelsmann-stiftung.de/bst/en/media/Interkulturelles_Sensibilisierungstraining.pdf Die Bertelsmann-Stiftung bietet als PDF-Datei ein Weiterbildungsmodul für Fachkräfte der Arbeitsförderung wo Themen wie Multikulturalität, Interkulturalität und Umgehen mit Verschiedenheit erarbeit sind. Bundeszentrale für politische Bildung: http://www.bpb.de/wissen/E8LOR9,0,Migration.html http://www.bpb.de/methodik/K9FFU8,0,Jugendliche_ zwischen_Ausgrenzung_und_Integration.html Die ExpertInnendatenbank Migration der Bundeszentrale für politische Bildung bietet auf ihrer Internetseite im Auftrag des Netzwerk Migration in Europa e. V. eine Datenbank mit ReferentInnen zu verschiedenen Aspekten der Migration an. Sie enthält Informationen über ExpertInnen aus staatlichen und nicht-staatlichen Organisationen, aus Universitäten und Forschungseinrichtungen, die sich mit dem Thema „Migration" beschäftigen

Der Deutsche Bildungsserver ist der zentrale Wegweiser zu Bildungsinformationen im Internet. Er bietet allen Interessierten grundlegende und hochwertige Informationen und Internetquellen - schnell, aktuell, umfassend und kostenfrei. Als Meta-Server verweist er primär auf Informationen zum deutschen Bildungswesen, die u.a. von Bund und Ländern, der Europäischen Union, von Hochschulen, Schulen, Landesinstituten, außeruniversitären Forschungs- / Serviceeinrichtungen, wissenschaftlichen Fachgesellschaften, Bibliotheken, Dokumentationsstellen, Museen u.a. bereitgestellt werden. Er bietet zahlreiche Links im Bereich Migration / Integration: Forschungsinstitute im Bereich Migration / Interkulturelle Pädagogik Fachorganisationen im Bereich Migration / Interkulturelle Pädagogik Arbeitsgemeinschaften / Interessenverbände im Bereich Migration / Interkulturelle Pädagogik Web-Portale, -Datenbanken und -Projekte im Bereich Migration / Interkulturelle Pädagogik

Datenbank für internationale Jugendarbeit http://www.dija.de/toolboxen/ Die Toolboxen der Datenbank für internationale Jugendarbeit sind Arbeitshilfen mit praktischen Tipps, methodischen Anregungen und Hintergrundinformationen zu ausgewählten Themenfeldern der internationalen Jugendarbeit, wie zum Beispiel “interkulturelles Lernen” (http://www.dija.de/ikl/) oder Religion (http:// www.dija.de/toolbox-religion/). Sie richten sich an alle, die internationale Jugend- und Fachbegegnungen vorbereiten und durchführen.

Friedrich-Ebert-Stiftung http://www.fes-online-akademie.de/ Dort gibt es Material, Texte und Dokumente zum Beispiel zu „Dialog der Kulturen“, „Europäische Identität“, „Rechtsextremismus“ usw.

DBJR http://www.dbjr.de/publikationen.html Auf der Internetseite des Deutschen Bundesjugendrings findet man zahlreiche Broschüren und Arbeitshilfen mit Informationen und Praxistipps für die Jugendarbeit

Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit www.vielfalt-mediathek.de Die Vielfalt-Mediathek des IDA e. V. und DGB Bildungswerkes Bund enthält Materialien, die im Rahmen des Programms des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend "TOLERANZ FÖRDERN - KOMPETENZ STÄRKEN" sowie der XENOS-Programme des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales "Integration und Vielfalt", "Arbeitsmarktliche Unterstützung für Bleibeberechtigte und Flücht-

Deutscher Bildungsserver http://www.bildungsserver.de/Migration-Interkulturelle-Paedagogik-1638.html

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Heinrich-Böll-Stiftung http://www.migration-boell.de/ Sie bietet zu den Themen Migration, Integration und Diversity aktuelle Informationen und Dossiers sowie Links zu Veranstaltungen und Publikationen


Nützliches linge" und "Ausstieg zum Einstieg" entstehen. Außerdem finden sich Materialien aus den verschiedenen Vorläuferprogrammen "VIELFALT TUT GUT. Jugend für Vielfalt, Toleranz und Demokratie" ; "kompetent. für Demokratie - Beratungsnetzwerke gegen Rechtsextremismus" und "Jugend für Toleranz und Demokratie - gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus". Interkultureller Rat in Deutschland http://www.interkultureller-rat.de/materialien/ Der Interkulturelle Rat hat vielfältige Informationen zum Themenkreis ‘Interkulturelles Zusammenleben’

zusammengestellt und veröffentlicht. Diese können kostenlos angeforert oder käuflich erworben werden. Training Youth http://www.youth-partnership.net/youth-partnership/ publications/T-kits/T_kits Im Gemeinschaftsprojekt des Europarats und der Europäischen Kommission „Training Youth“ findet sich unter anderem die T-Kit Reihe, in der zum Beispiel auch „Interkulturelles Lernen“ auf Deutsch erschienen ist

3. Bestimmungen zur Juleica Die bundeseinheitlichen Qualitätsstandards gelten zugleich als Zusatzvereinbarung zur Vereinbarung der Obersten Landesjugendbehörden zur Einführung einer Card für Jugendleiterinnen und Jugendleiter vom 12./13.11.1998 zum Abschnitt 2. Voraussetzungen für die Ausstellung der Card für Jugendleiterinnen bzw. Ju-

gendleiter: Die Qualifizierung zum Erwerb der JULEICA umfasst mindestens 30 Zeitstunden (entsprechend 40 Schulungseinheiten). Zusätzlich ist der Nachweis ausreichender Kenntnis in Erster Hilfe im Umfang des »Erste-Hilfe-Lehrgangs« (12 Zeitstunden entsprechend 16 Schulungseinheiten)

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Nützliches zu erbringen. Diese Schulung ist von einem lizenzierten Träger durchzuführen. In landesspezifischen Regelungen kann bestimmt werden, dass im begründeten Ausnahmefall der Standard »Lebensrettende Sofortmaßnahmen« gem. § 19 FeV (Fahrerlaubnisverordnung) als ausreichend angesehen wird (6 Zeitstunden entsprechend 8 Schulungseinheiten). Für die Verlängerung (Neu-Ausstellung) der JULEICA ist die Teilnahme an einer oder mehreren Fortbildungsveranstaltungen im Umfang von insgesamt mindestens 8 Zeitstunden (entsprechend 10 Schulungseinheiten) nachzuweisen. Die praktische und theoretische Qualifizierung zum Erwerb der JULEICA umfasst mindestens die folgenden Inhalte:

Aufgaben und Funktionen des Jugendleiters/der Jugendleiterin und Befähigung zur Leitung von Gruppen, • Ziele, Methoden und Aufgaben der Jugendarbeit, • Rechts- und Organisationsfragen der Jugendarbeit, psychologische und pädagogische Grundlagen für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, • Gefährdungstatbestände des Jugendalters und Fragen des Kinder- und Jugendschutzes. Darüber hinaus wird empfohlen, aktuelle Themen des Jugendalters und der Jugendarbeit wie Partizipation, Geschlechterrollen und Gender Mainstreaming, Migrationshintergrund und interkulturelle Kompetenz, internationaler Jugendaustausch und auch verbandsspezifische Themen zum Bestandteil von Ausbildungsstandards zu machen.

4. Die beteiligten Organisationen Arbeitgemeinschaft der Evangelischen Jugend Saar Waldstraße 50 66113 Saarbrücken 0681/41620274 info@aej-saar.de

Deutsches Jugendrotkreuz im DRK Landesverband Saarland Vollweidstraße 2 66115 Saarbrücken 0681/ 9764280 jugendrotkreuz@lv-saarland.de

Baris e.V. Saarstrasse 25 66333 Völklingen 06898/294014 info@baris-web.de

Die Föderation der türkischen Elternvereine im Saarland e.V. Püttlingerstr. 8 66115 Saarbrücken emine.i@hotmail.de

Bund der alevitischen Jugend e.V. c/o Alevitische Gemeinde Saarbrücken Hauptstr. 116 66128 Saarbrücken

DITIB Landesjugendverband Saarland Eisenbahnstraße 38 66117 Saarbrücken 0681/50066665 ljv@ditib-saarland.de

Dekanat Saarbrücken Hirtenwies 12 66117 Saarbrücken 0681/700618

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ELFE e.V. Gärtnerstraße 2 66117 Saarbrücken 0681 9656245


Nützliches Haus Afrika e.V. Großherzog-Friedrich-Straße 37 66111 Saarbrücken 0681-9403258 info@hausafrika.de Islamische Kulturzentrum Saarbrücken e.V. Arndtstraße 14-16 66121 Saarbrücken 0681/ 68 119 Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken Heuduckstraße 1 66117 Saarbrücken JunOst e.V. Fichtestraße 8 66111 Saarbrücken 0681/ 41098149

juz-united – Verband saarländischer Jugendzentren in Selbstverwaltung e.V. Blumenstraße 30-32 66111 Saarbrücken 0681/635359 zentrale@juz-united.de Kolpingwerk Diözesanverband Trier Dietrichstraße 42 54290 Trier 0651/ 9941042 info@kolpingjugend-trier.de Saarländische Jugendfeuerwehr e.V. Am Campus 5 66287 Göttelborn 06825/898466 jugendbuero@jugendfeuerwehr-sarland.de

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