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Vorwort Der LJR-Vorstand von Februar 2013 bis zum Februar 2015: Rieke Eulenstein (aej saar), Tobias Wolfanger (VSK-Jugend), Thorsten Schmidt (DGB-Jugend), Fabian Steinbrink (Jugendrotkreuz), Vorsitzende Catharina Becker (juzunited)

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Kinder – und Jugendarbeit findet in freier Zeit statt und hat viel mit Spaß, Freude und Selbstentfaltung zu tun. Dies geschieht aber nicht im luftleeren Raum, sondern die weltweiten Entwicklungen und Konflikte spielen direkt in sie hinein. Denn diese Themen sind in der Alltagswelt der Kinder und Jugendlichen präsent. Jugendarbeit kann und muss diese Themen aufgreifen. In den vergangenen beiden Amtsjahren des Landesjugendring-Vorstandes, welche dieser Arbeitsbericht dokumentiert, haben sich enorme technische Modernisierungen und massive politische Krisen ereignet. Hier nur ein paar markante Stichpunkte: In der internationalen Politik stehen diese Jahre im Zeichen schlimmer kriegerischer Auseinandersetzungen in Afrika, dem Nahen Osten und in der gar nicht so weit entfernten Ukraine. Unter lebensbedrohlichen Umständen flüchten Menschen vor Krieg und elender Armut in Richtung Europa. Viele sterben beim Versuch, auf den sich ab-

schottenden Kontinent zu gelangen bei der Überfahrt über das Mittelmeer. Bankenkrisen erschütterten auch 2013 und 2014 ganze Volkswirtschaften, vor allem in der südlichen Europäischen Union. Beim jüngsten Beispiel Griechenland bedeutet dies, dass dort 2014 knapp 50% der 15- bis 24-Jährigen arbeitslos waren. Auch veränderte sich in den letzten beiden Jahren das Kommunikationsverhalten junger Menschen deutlich: So stieg die Zahl der jungen Smartphone-BesitzerInnen von 47% (2012) auf 88% (2014). Solche neue Entwicklungen bringen kreative Potenziale hervor, die noch vor zehn Jahren undenkbar waren (2005 wurde YouTube gegründet). Kritisch zu beobachten sind dabei die neuen technologischen Möglichkeiten von Konzernen, großzügig Daten zu sammeln. Denn die Persönlichkeitsrechte der BürgerInnen werden dadurch massiv gefährdet. Diese Entwicklungen zeichnen sich ganz konkret im Alltag der Jugendverbände ab:

Kinder und Jugendliche, deren Eltern oder Großeltern als Migranten ins Saarland kamen, wollen endlich an verbandlicher Jugendarbeit teilhaben. Lange hat es gedauert, bis sich die Verbände allen geöffnet haben. An manchen Orten schneller, an anderen dauert es leider noch. Bereits seit 2008 arbeiten wir im Landesjugendring erkennbar an der Öffnung „unserer“ Strukturen. Einen Meilenstein dabei stellt die 2011 gestartete JuleicaVielfalt dar. Viele junge Flüchtlinge kommen in diesen Monaten in unseren Dörfern und Städten an und benötigen unsere Unterstützung, wo wir als Kinder- und Jugendgruppen helfen können: bei der Suche nach Unterkunft, mit Freizeitbeschäftigung, bei Sprachproblemen, in der Bewältigung des Alltags. Auch hier engagieren sich schon mehrere Jugendverbände, wollen die Situation der Flüchtlinge im Saarland weiter verbessern und zu einer Willkommenskultur beitragen. Mit viel Freude praktizieren die saar-


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