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03 2017

t: Im Hef

t Freizeein gestalt ben e l r e r Natu en k r ä t s Vielfalt itik l o p d n Juge bringen voran


Einstieg

N

Liebe LeserInnen , achdem das bisherige Jahr 2017 zumindest in

Nachweis für erworbene oder eingebrachte Kompetenzen

meiner Wahrnehmung vor allem durch Landtags-

genutzt werden kann.

und Bundestagswahl und unzählige Wahl-o-Mat on

Tour Aktionen geprägt war, ist jetzt wieder mehr Zeit für

Und natürlich lassen wir auch weiterhin beim Abbau

die anderen, genauso wichtigen Themen. Zum Beispiel für

bürokratischer Hürden in der finanziellen Förderung von

die weitere und noch stärkere Vernetzung mit Migratenju-

Maßnahmen wie etwa Ferienfreizeiten und Bildungsmaß-

gendorganisationen, wie es bereits Anfang des Jahres mit

nahmen nicht locker. An dieser Stelle muss sich endlich

unserem Projekt zur Stärkung der Arbeit mit Zugewan-

etwas bewegen und ich glaube wir sind nun nach vielen

derten und Migrantenorganisationen angefangen wurde

Gesprächen und viel Arbeit der „AG Entbürokratisierung“

und sich jetzt kürzlich beim Hauptausschuss fortsetzte

auf einem guten Weg.

und hoffentlich auch nächstes Jahr als Projekt weiterlaufen kann. Genauso viel Zeit, Kraft und Arbeit müssen

Und dann bleiben die Wahlen natürlich doch auch immer

Geschäftsstelle und Vorstand derzeit aber auch in den

noch Thema, zum einen, weil es natürlich spannend bleibt

Erhalt der Finanzierung des Landesjugendrings investie-

wie die Koalitionsverhandlungen im Bund verlaufen, zum

ren, damit auch 2018 auf dem jetzigen, hohen Arbeitsni-

anderen weil wir uns an der Bundesjugendringaktion

veau weitergearbeitet werden kann und keine Stellen bei

„wahlVERSPRECHEN“ beteiligt haben und viele saarlän-

unserer Geschäftsstelle und dem Jugendserver gekürzt

dische Politiker/innen ihr wahlVERSPRECHEN vor der

werden müssen.

Bundestagswahl abgegeben haben. Spannend wie es mit den Versprechen also nach der Wahl weitergeht. Da

Bis Ende des Jahres steht aber auch noch zusammen

bleiben wir zusammen mit dem Bundesjugendring dran,

mit Staatskanzlei und PRO Ehrenamt die Erarbeitung des

versprochen!

Engagement- und Kompetenznachweises für das Saarland an. Ein saarlandweites Gütesiegel für gute ehrenamtliche Arbeit, das zum einen ein Zeichen der Anerkennung

Sandra Aedtner

darstellt, zum anderen aber auch für Bewerbungen als

Vorstand Landesjugendring

Impressum

Hrsg.: Landesjugendring Saar Stengelstraße 8 66117 Saarbrücken Tel.: 0681/63331; Fax: 0681/63344 E-mail: info@landesjugendring-saar.de

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V.i.S.d.P.: Tobias Wolfanger Redaktion: Georg Vogel, Nicole Lammerz (Jugendserver-Saar) Layout: Georg Vogel


Staatskanzlei und Landesjugendring entwickeln Engagement- und Kompetenznachweis für das Saarland

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Ministerpräsidentin Annegret Krampgemeinsames Anliegen, dies mit einem Karrenbauer hat sich am Donnerstag anerkannten Dokument zu unterstrei(24.08.17) mit dem neu gewählten Vorchen, das man auch im Rahmen von Bestand des Landesjugendrings Saar gewerbungen verwenden kann“, ergänzt troffen. Im Rahmen des Gesprächs hat Tobias Wolfanger, der neue Vorsitzende man sich unter anderem darauf verständes Landesjugendrings Saar. digt, bis Ende des Jahres unter Federführung des Landesjugendrings einen Im Gespräch mit dem Vorstand hat sich Engagement- und Kompetenznachweis die Regierungschefin außerdem für den für das Saarland zu entwickeln, mit dem Abbau bürokratischer Prozesse in der ehrenamtliche Tätigkeit dargestellt werfinanziellen Förderung von Maßnahmen den kann. wie etwa Ferienfreizeiten und BildungsDieser Nachweis bietet ein Symbol der maßnahmen ausgesprochen. „Wir wolWertschätzung geleisteter freiwilliger len die Hürden für ehrenamtlich Tätige v.l.: Sandra Aedtner, Tobias Wolfanger, Annegret KrampArbeit. Wir wollen damit ein saarlandin unseren saarländischen Vereinen Karrenbauer, Georg Vogel, Rieke Eulenstein, weites Gütesiegel für gute ehrenamtliund Verbänden möglichst minimieren Rainer Schulze che Arbeit schaffen, das einen hohen und auch dafür im Bereich der DigitaliWiedererkennungswert hat“, sagt die Minis- gendem ehrenamtlichen Engagement in allen sierung konkrete Schritte unternehmen“, sagt terpräsidentin. „Als Bundesland mit überra- gesellschaftlichen Bereichen ist es uns ein die Ministerpräsidentin.

Erfolg: SR-Ferien-Open-Air wird fortgesetzt Das Jugendbündnis zum Erhalt des Halberg Open Airs begrüßt die Weiterführung als SR-Ferien Open Air am letzten Schultag vor den Sommerferien. „Damit war der Einsatz des vom Landesjugendring initiierten Jugendbündnisses gemeinsam mit allen demokratischen ParteiJugendorganisationen und der Landesschülervertretung erfolgreich“, freut sich der LJR-Vorsitzende Tobias Wolfanger. „Mit dem kostenlosen Popfestival ist es

SchülerInnen weiter möglich, unabhängig von ihrem oder dem Geldbeutel der Eltern, gemeinsam zu feiern und gute Musik zu hören“ so Wolfanger. Er bedankte sich bei den Verantwortlichen und allen, die sich für die Weiterführung des Ferien Open Air engagiert haben. „Sie alle haben einen wichtigen Beitrag geleistet, dass die ‚Zielgruppe Zukunft‘ dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Saarland wichtig bleibt.“

Dankeschön-Fahrt in den Europapark Rust Am Freitag, 8.12.2017 fährt der Landesjugendring Saar mit freundlicher Unterstützung des Europaparks, des Sozialministeriums und des LJR Baden-Württemberg wieder nach Rust. Die Fahrt ist ein Dankeschön für JugendleiterInnen, die sich mit der Juleica qualifiziert haben und in der Jugendarbeit ehrenamtlich aktiv sind. Voraussetzung ist eine gültige JugendleiterInnenCard. Infos unter www.landesjugendringsaar.de. Anmeldungen sind ab sofort beim Landesjugendring möglich.

Die StudienStiftungSaar und „EiJO!“ finanzieren zum Wintersemester 2017/2018 Saarland-Stipendien an saarländischen Hochschulen. Das Stipendium ist vermögens- und einkommensunabhängig und wird nicht beim BAföG angerechnet. Förderbeginn ist der 1. Oktober 2017. Die Förderung endet zum 30. September 2018. Die Bewerbungsfrist endet am 29. Oktober 2017 (23:59 Uhr) Die Bewerbung ist aus-

schließlich über das Online-Bewerberportal der StudienStiftungSaar möglich: www.studienstiftungsaar.de Die Leistungen in Schule und Studium sind maßgebliche Auswahlkriterien für die Vergabe der Saarland-Stipendien. Neben den akademischen Leistungen sind ehrenamtliches, gesellschaftliches oder soziales Engagement sowie der familiäre bzw. persönliche Hintergrund ebenso von Bedeutung. Insbesondere

begrüßt werden Bewerbungen von Studierenden, die im Saarland ehrenamtlich aktiv sind. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten erhalten ein Jahr lang 150 € monatlich. Das Stipendium muss nicht zurückgezahlt werden. Wird eine Mentorentätigkeit bei der StSS übernommen, erhält jede Stipendiatin / jeder Stipendiat darüber hinaus eine ideelle Förderung in Form von Workshops und Seminaren.

kurz berichtet

Neue EiJO!-Stipendien für Ehrenamtliche


kurz berichtet

Kulturring der Jugend im Angebot mit neuem Dreier-Abo Beim Kulturring der Jugend können preiswerte Abos für Kinder und Jugendliche für die Spielzeit 2017/2018 bestellt werden. Neu ist für Jugendliche und junge Erwachsene ab 15 Jahren ein Dreier-Abo im Saarländischen Staatstheater. Darin sind enthalten: die Puccini-Oper „La Bohème“ sowie das legendäre Rhythm-and-Blues-Musical „Blues Brothers“. Hinzu kommt der Ballettabend „Verlangen“. Das Junge Abo mix bietet drei Vorstellungen im Staatstheater sowie zwei in der

Alten Feuerwache. Für alle Kinder ab sechs Jahren gibt es in Zusammenarbeit mit dem Theater Überzwerg, Spielstark Ottweiler und dem Saarländischen Staatstheater Stücke wie „Die kleine Hexe“ oder „Herr Trautsich geht hinter den Vorhang und staunt“. Für Teens ab 12 Jahren bietet das Teens Abo das Ballett „Dornrös-

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chen“ sowie „Fluchtwege“ von Nick Wood. Im Angebot stehen auch Stücke in der Sparte4 und ein Musikangebot in der Congresshalle. Mehr unter www.landesjugendring-saar.de. Bestellungen: 0681-63331 oder per Mail unter kulturring@landesjugendring-saar.de.

Dennis Lander: Mehr Mitbestimmungs-Rechte für Jugendliche

Landesjugendhilfeausschuss konstituiert sich.

DIE LINKE im Saarländischen Landtag erneuert ihre Forderung nach einem Wahlrecht ab 16. Der rechts- und jugendpolitische Sprecher Dennis Lander (24): „Viereinhalb Jahre vor der nächsten Landtagswahl und zwei Jahre vor den Kommunalwahlen müssen im Saarland die Weichen gestellt werden, um jungen Menschen mehr Mitspracherecht zu geben. CDU und SPD sollten hier mehr Demokratie wagen. In Brandenburg, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein können auch 16- und 17-Jährige bereits an Landtagswahlen teilnehmen. Und in der Mehrzahl der Bundesländer, nämlich in Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein, ist das Wahlrecht ab 16 für Kommunalwahlen längst Realität. Es gibt keinen vernünftigen Grund,

Zum Redaktionsschluss konstituiert sich der neue Landesjugendhilfeausschuss des Saarlandes. Dieser befasst sich mit grundsätzlichen Angelegenheiten der Kinder- und Jugendhilfe, insbesondere der aktuellen Lage junger Menschen im Saarland. Ihm gehören 20 stimmberechtigte sowie zwölf beratende Mitglieder aus unterschiedlichen Institutionen, Verbänden und Behörden an. Aus den Reihen unserer Mitgliedsverbände sind auf Vorschlag des Landesjugendrings benannt worden: Alexandra Groß (juz-united), Erik Meisberger (THW-Jugend), Rainer Schulze (BDKJ). Ihre Stellvertretenden sind: Elena Simeone (Jugendrotkreuz), Reiner Lenz (aej saar), Thomas Kipka (Jugendfeuerwehr).

warum junge Menschen im Saarland gegenüber ihren Altersgenossinnen und -genossen benachteiligt werden sollten. Es ist unverständlich, warum beispielsweise ein 16- oder 17-Jähriger eine Ausbildung machen kann, wo er Steuern und Sozialabgaben zahlt, aber nicht mitentscheiden darf, was mit diesen Steuergeldern passiert. Wir brauchen keine eigenen Jugendwahlen als reines Schauspiel ohne jegliche Konsequenzen, sondern eine aktive Teilhabe von und Mitbestimmungsrechte für Jugendliche. Dazu gehören auch Jugendbeiräte auf kommunaler Ebene und niedrigere Hürden für Volksbegehren, an denen sich dann auch 16- und 17-Jährige beteiligen können müssen. Und natürlich sollten junge Menschen in ganz Deutschland auch bei der nächsten Bundestagswahl mitwählen dürfen.“

Vorstellung Hannah Meuler Hallo, mein Name ist Hannah Meuler und ich absolviere ab heute (05.10.2017) mein Praxissemester beim Landesjugendring Saar. Ich bin 20 Jahre alt und studiere im fünften Semester Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit an der HTW des Saarlandes, mit dem Schwerpunkt Soziale Arbeit. Im Rahmen meines Studiums werde ich die nächsten 5 Monate beim Landesjugendring verbringen, um erste Praxiserfahrungen sammeln zu können.

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Warum gerade der Landesjugendring? In den letzten Jahren hatte ich durch mein ehrenamtliches Engagement bei der DGB Jugend immer wieder die Gelegenheit die Arbeit des Landesjugendrings, sowie die Haupt- und Ehrenamtlichen dahinter kennen zu lernen und an Veranstaltungen, wie zum Beispiel dem Work-

camp „Buddeln und Bilden“, teilzunehmen. So konnte ich selbst an der Arbeit mitwirken, was mir immer viel Freude bereitet hat. In meinem Praktikum möchte ich mich vor allem mit der Frage beschäftigen, wie die Vernetzung von verschiedenen Jugendgruppierungen funktionieren kann. Außerdem interessiert mich welche Möglichkeiten es gibt, Projekte und Strukturen der Jugendarbeit zu finanzieren. Daneben werde ich auch beim Jugendserver-Saar mitarbeiten, um mehr darüber zu erfahren, welche Bedeutung digitale Kommunikation von und mit Jugendarbeit hat. Ich freue mich sehr auf die kommenden Wochen und bin mir sicher, dass ich viele tolle Erfahrungen sammeln werde!


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v.l.: Rainer Schulze, Stefan Funck, Tobias Wolfanger, Sozialministerin Monika Bachmann, Staatssekretär Stephan Kolling, Georg Vogel

Ministerin Monika Bachmann:

„LJR und Jugendverbände stärken Demokratie und fördern Integration!“ schen in Politik und Gesellschaft gesprochen. In einem eigenen Diskussionsformat wollen nun die Ministerin, Staatssekretär Kolling und der Vorstand mit den Jugendverbänden auch über geeignete Wege der Beteiligung von Jugendlichen debattieren. „Von direkten Beteiligungsmodellen bis zur Herabsetzung des Wahlalters ist ein gemeinsamer Austausch nötig, bei dem auch individuelle Ansichten zur Sprache kommen sollten“, so Staatssekretär Kolling. Wolfanger lobte besonders die Koalitionsvereinbarung im Land. „Die Landesregierung zeigt damit, dass sie nicht nur gute Worte für uns übrig hat sondern auch konkrete Maßnahmen umsetzen will, die zur Stabilisierung und Stärkung der Jugendverbandsarbeit unabdingbar sind.“ So sollen bei der Förderung von Jugendarbeitsmaßnahmen beim Land erste Vereinfachungen bei der Beantragung umgesetzt werden. Auch will die Ministerin in den nächsten Jahren weitere Bildungsreferentenstellen bei den Jugendverbänden fördern. Schließlich soll der Landesjugendring und der Jugendserver-Saar auch 2018 eine Förderung erhalten, die den Bestand und das derzeitige hohe Aktivitätsniveau stabilisiert. Vonseiten des Vorstands des Landesjugendrings Saar nahmen Tobias Wolfanger, Rainer Schulze und Geschäftsführer Georg Vogel an dem Gespräch teil. Das Ministerium wurde neben Ministerin Bachmann und Staatssekretär Kolling, vom Leiter des Landesjugendamtes, Stefan Funck, und dem Büroleiter der Ministerin, Maik Müller, vertreten.

Landesjugendring

Landesjugendring-Vorstand im Gespräch mit Sozialministerin Monika Bachmann und Staatssekretär Stephan Kolling Die Beteiligung junger Menschen in Politik und Gesellschaft, die Integration junger MigrantInnen sowie die Umsetzung des Koalitionsvertrags bezüglich der Förderung der Jugendarbeit: Dies waren die wichtigsten Themen bei einem Zusammentreffen einer Delegation des LandesjugendringVorstands mit Ministerin Monika Bachmann und ihrem Staatssekretär Stephan Kolling. „Mit dem Landesjugendring stärken die Jugendverbände unser demokratisches Gemeinwesen und fördern die Integration junger MigrantInnen“, betonte Monika Bachmann. „Das ist mir als Ministerin ein besonderes Anliegen. Deshalb fördern wir derzeit auch Projekte des Jugendrings mit denen Migrantenjugendgruppierungen beraten und qualifiziert werden.“ Der Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft von 24 Kinderund Jugendverbänden, Tobias Wolfanger betonte den Wert der Aktivitäten des Landesjugendrings und seiner Mitgliedsverbände im Bereich der Stärkung des demokratischen Gemeinwesens. „Demokratie ist bei uns kein abstraktes Schulungsthema sondern wird in den Verbänden gelebt, sei es beim offenen Treff, den die Jugendlichen selbst verwalten oder bei der wöchentlichen Jugendgruppe eines Ortsvereins, die sie selbst leiten und gestalten.“ Dazu gehörten aber auch lebendige Diskussionsformate wie „Wahl-O-Mat on tour“, mit denen der Landesjugendring gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Arbeitskammer vor der Landtagswahl und Bundestagswahl in diesem Jahr 3500 junge Menschen mit saarländischen PolitikerInnen aus sechs Parteien ins Gespräch gebracht hat. Intensiver wurde auch über die Partizipation junger Men-


Landesjugendring

Ein Netzwerk entsteht Der Landesjugendring Saar stärkt mit Hilfe des Bundesprogramms „Demokratie leben“ die Migrantenjugend-Gruppierungen

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Im Februar 2017 startete im Landesjugendring Saar das Projekt „Stärkung der Migrantenorganisationen und Integration der Zugewanderten in die Kinder- und Jugendarbeit im Saarland“. Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt die MigrantenjugendGruppierungen mit den klassischen Jugendverbänden des Landesjugendrings über engere Kommunikation, Bildungsmaßnahmen und vor allem Freizeit- und Kulturangebote der Jugendarbeit zu vernetzen. Zunächst mussten diese Gruppierungen durch Recherche identifiziert und der Kontakt hergestellt werden. Insgesamt gibt es mittlerweile über 18 Gruppen, Einrichtungen und Wohlfahrtsverbände in der Kinder- und Jugendarbeit mit Migranten, zu denen Kontakt aufgenommen wurde. Im Einzelnen sind dies: • Alevitische Jugend, Illingen • Deutsch Ausländischer Jugendclub • Deutsche Chinesische Gesellschaft Saar e.V. • Ditib-Jugend ( Mitglied im Landesjugendring Saar) • ELFE e.V. Saarbrücken • Flüchtlings-und Migrantenhilfe Neunkirchen • Haus Hazara von Afghanische Jugendgruppe • Haus Afrika e.V. • isaar Islam im Saarland • Die Jungen Denker e.V. Saarbrücken • Jugendmigrationsdienste Völklingen vom Haus der Diakonie • Jugendpfleger imRegionalverband Saarbrücken (Herr Maric) Dudweiler • J u g e n d g r u p p e Mont–Zion Saarbrücken • JunOst e.V. Saarbrücken • L a n d e s v e r b a n d der Sinti und Roma • WiR@uds an der Uni-Saarbrücken • Yesiden-Jugend

Die Kontaktaufnahme mit den verschiedenen Organisationen war sehr erfolgreich. Uns war als Landesjugendring zunächst wichtig zu hören, was die vielfältigen Gruppen brauchen, um erfolgreich Kinder- und Jugendarbeit zu betreiben und was sie bereits mitbringen, was auch für andere interessant sein könnte. Alle Gruppen, zu denen wir Kontakt aufgenommen hatten waren bereit mit uns zu arbeiten und so entstand die gemeinsame Idee einen Runden Tisch zu organisieren, um die eigenen Bedürfnisse und Stärken vorzustellen und sich untereinander kennen zu lernen. So stellten sich sehr schnell Gemeinsamkeiten bei den Gruppen heraus. Wie zum Beispiel bei den Jungen Denkern, Haus Hazara und den Roma Saar , die alle sehr motiviert sind Jugendarbeit zu betreiben, denen aber besonders die geeigneten Räume dafür fehlen. Dieses Problem konnte erst einmal von Haus Afrika e.V. gelöst werden, die ihre Räume zur Verfügung stellen können. Damit war die Vernetzung zwischen den Verbänden bereits hier ein voller Erfolg. Außerdem sind viele der Organisationen stark daran interessiert eine Juleica-Schulung zu besuchen, um mehr Einblick in Rechte und Pflichten der Jugendarbeit zu bekommen, sowie ihre sozialpädagogischen Kompetenzen auszubauen. Der Runde Tisch fand am 25. Mai 2017 statt und da die Veranstaltung für alle ein Erfolgserlebnis war, stand fest, dass noch mehr solcher Treffen folgen sollten und auch eine


Begegnung mit den Mitgliedsverbänden des Landesjugendrings Saar im Herbst 2017 geplant werden sollte. Im Anschluss an den Runden Tisch waren daher alle Migrantenorganisationen besonders herzlich eingeladen an den kommenden Veranstaltungen im Herbst und insbesondere am Hauptausschuss des Landesjugendrings teilzunehmen, um Kontakte zu den anderen Jugendverbänden knüpfen zu können. Seitdem arbeitet der Landesjugendring Saar sehr eng mit einigen Migrantenorganisationen zusammen und baut ein enges Netzwerk auf. So war der Landesjugendring beispielsweise bei der Dialog-Konferenz des Haus Afrika e.V. zu Gast und die Migrantenorganisationen waren bei den vergangenen „Demokratie? EiJo!“-Veranstaltungen sowie weiteren Seminaren („Angekommen im Saarland“, „Ohne Moos nix los“) stark vertreten. Bundesweit waren wir dieses Jahr beim Bundesjugendring in Frankfurt bei der AG „Interkulturelle Jugendarbeit“. Wir haben also schon eine gute Zusammenarbeit mit vielfäl-

tigen Gruppen. Und das gilt es nun fortzusetzen, sofern wir dafür auch für 2018 eine Förderung erhalten.

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Info zum Projekt „Stärkung von Migrantenorganisationen und Integration von Zugewanderten in die Kinder- und Jugendarbeit im Saarland“ Mit dem Projekt sollen Migrantenorganisationen in Fragen der Kinder- und Jugendarbeit freier Träger unterstützt, beraten und qualifiziert werden. Ziel ist es zudem, diese stärker in die Netzwerke und Strukturen der Kinder- und Jugendarbeit zu integrieren und ihre Teilhabe daran zu stärken. Außerdem werden Kinder- und Jugendverbände unterstützt und qualifiziert, um junge MigrantInnen nachhaltig in die Kinder- und Jugendarbeit zu integrieren/zu beteiligen. Das Projekt wird gefördert aus dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend und aus Mitteln des saarländischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie.

„Ohne Moos nix los“ Seminar zu Fördermöglichkeiten in der Jugendarbeit auf Kreis- und Landesebene Ohne außerschulische Jugendarbeit sieht das Saarland alt aus. Aber um diese Jugendarbeit auf die Beine stellen zu

Landesjugendring

können wird finanzielle Förderung benötigt. Am Samstag, dem 14.10. fand aus diesem Grund ein Seminar zu Finanzierungsmöglichkeiten in der Jugendarbeit statt. Insgesamt waren 17 Teilnehmende von vielen verschiedenen Verbänden, wie dem Haus Afrika e.V., dem Projekt isaar, dem BDKJ Trier und dem Landesverband Saar der Deutschen Sinti und Roma, und einige andere gekommen. Als Referenten gaben Alwin Theobald, gemeinsam mit Georg Vogel ihr Wissen weiter. Themen waren dabei insbesondere die Möglichkeiten finanzieller Unterstützung bei Freizeit- und Bildungsmaßnahmen. Außerdem wurde viel über die Durchführung und Beantragung von Förderung für Mitarbeiterschulungen gesprochen - denn wer gute Jugendarbeit machen will, der braucht Zeit, um sich ordentlich schulen und vorbereiten zu können. Ein weiteres Thema, das sowohl für erfahrenere, als auch ganz neue Verbände wichtig war, war das Thema der Jugendräume. Oft wurde bemängelt, dass kein geeigneter Raum für Treffen zur Verfügung stehe, und wenn doch dieser nur sehr spärlich eingerichtet sei.

Daher wurde ausführlich thematisiert welche Möglichkeiten es gibt Förderungen für den Betrieb, sowie die Einrichtung von Jugendräumen zu erhalten. Zum Abschluss des Tages, nach einer spannenden Fragerunde und Diskussion im Plenum, wurde es noch einmal praktisch. In zwei Gruppen hatten die Teilnehmenden nun die Möglichkeit eine eigene Maßnahme zu planen und sich mit dem Formular für die jeweiligen Anträge auseinanderzusetzen, um anschließend von Alwin Theobald ganz direkt Rückmeldung zu bekommen, ob es noch Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Nach einem erfolgreichen Seminar hoffen wir, dass in nächster Zeit noch viel öfter die Möglichkeiten der finanziellen Förderung auf Kreisund Landesebene ausgeschöpft werden!


Landesjugendring

Kollegiale Beratung Fachtagung zur interkultureller Vielfalt in der saarländischen Jugendarbeit

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Nachdem in der Vergangenheit viele junge Geflüchtete in den saarländischen Städten und Gemeinden angekommen waren, stellten sich am Samstag, dem 16.09.2017, im Rechtsschutzsaal Bildstock im Rahmen einer Fachtagung Jugendleiterinnen und -leiter sowie Verantwortliche in Jugendgruppen und Vereinen der Frage, wie Vielfalt in der Jugendarbeit gelingen kann. Der Landesjugendring Saar und die Fachstelle für Kinderund Jugendpastoral Dillingen haben diese Fachtagung in’s Leben gerufen. Zwei weitere Veranstaltungen fanden bereits in den vergangenen zwei Jahren statt, immer wieder neu zugeschnitten auf aktuelle Probleme und Fragestellungen. Zu Beginn gaben in einem moderierten Gespräch Yasmin Pasker-Dahy (AWO- Fachstelle Interkulturelle Öffnung und Diversity im Landkreis Saarlouis IQ Netzwerk Saar) und Mehdi Harichane (Migrationsdienst des DRK-Landesverbandes Saarland) einen Impuls zum Thema. „Wir sind auf dem richtigen Weg. Aber es ist ein langer Prozess bis zur Vielfalt.“, erklärte Yasmin Pasker Dahy. Probleme und Stolpersteine auf diesem

Weg blieben aber nicht unausgesprochen. So machte Mehdi Harichane deutlich, dass es keinen Musterweg, keine abzuarbeitenden Schritte zur Integration geben kann: „Dazu zählen sicher kulturelle Teilhabe und Sprache. Aber im Moment geraten Menschen auch in Beweisnot und unter Druck, Forderungen gerecht zu werden.“ Deutlich wurde im Gespräch und in der Auseinandersetzung im Plenum, dass gerade die Jugendarbeit besondere Chancen bietet, durch offenen Kontakt und einem weiten Feld für Gemeinsamkeiten, Vielfalt möglich zu machen. Vielfalt habe mit Wertschätzung und Achtung zu tun und sei eine Voraussetzung für eine stabile Zusammenarbeit, so das Fazit am Vormittag. Wie interkulturelle Vielfalt dann konkret in der Jugendarbeit gelingen kann, zeigten am Nachmittag die „Best-practiceBeispiele“. Dabei stellten Jugendgruppen, Verbände und offene Treffs sowie Migrationsorganisationen Ideen und Projekte vor, die in ihrer Jugendarbeit funktionieren, teilten ihre Erfahrungen und konnten so Anregung geben für die interkulturelle Arbeit. Mit dabei waren die Projekte „Junge Denker“ und „isaar“, das JRK Heusweiler mit drei jungen Geflüchteten aus Syrien, die sich in die Arbeit des JRK integriert haben, juz-united mit diversen Projekten und das Dekanat Saarbrücken mit dem Tanzprojekt „Fara Voce-Ohne Stimme“.


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Die Fachtagung bot, so auch das Feedback der Teilnehmenden, viele Chancen für die gemeinsame Arbeit, Anregung für Kooperationen und breite Austauschmöglichkeiten für die interkulturelle Arbeit im vielfältigen Saarland. „Was wir heute gemacht haben war eine kollegiale Beratung“ und „erfolgreich“, so die Veranstalter Georg Vogel und Jörg Ries.

Rund 40 Jugendliche beim ersten Wochenendforum der Jungen Biosphäre Naturschutzjugend Saar und Jugendclub Biesingen teilen sich den ersten Preis des Wettbewerbs „Energie? Effizienz?“ Engagieren-Vernetzen-Diskutieren: Unter diesem Motto sind vom 8. – 10. September rund 40 Jugendliche zum 1. Wochenend-Forum der Jungen Biosphäre im Ökologischen Schullandheim Spohns Haus zusammengekommen. Die Auseinandersetzung mit den Themen „Nachhaltigkeit“ und „Energie“ fand dabei in Form von zahlreichen Workshops und Gesprächen statt. Bei der zentralen Plenums-Diskussion im Rahmen des Wettbewerbs „Energie Effizienz? - Was

Umweltminister Reinhold Jost und Landrat Dr. Theophil Gallo im Gespräch mit den Jugendlichen

Landesjugendring

läuft schief in eurem Ort“ nutzten die Jugendlichen die Chance, mit Umweltminister Reinhold Jost und Landrat Dr. Theophil Gallo ins Gespräch zu kommen. „Bei den sehr unterschiedli-


Landesjugendring

Outdoor-Workshop. Bei einer Survival-Tour durch Gersheim haben sie den TeilnehmerInnen alles über Heilpflanzen, Imkern und dem Überleben in freier Natur erklärt. Um die Stärkung regionaler Betriebe ging es vor allem im Workshop von „Henry’s Eismanufaktur“. Hier durften die Jugendlichen nicht nur erfahren, warum das Unternehmen in der Produktion auf regionale Produkte setzt, sondern natürlich auch selbst bei der Herstellung von Speiseeis mitmachen. Daneben fanden auch ein Workshop zur Herstellung von Naturkosmetik sowie eine Fledermaus-Wanderung durch Gersheim statt. Projektleiterin Carmen John zieht ein positives Fazit für die Veranstaltung: „Wir haben an den drei Tagen ein gutes Maß zwischen „Lernen“ und vor allem auch dem Spaß gefunden. Gerade durch den Erlebnischarakter der Workshops wurden Themen wie „Nachhaltigkeit“ lebendig und für die jungen Menschen greifbar gemacht.“   Auch die Beteiligung der Jugendlichen in der Vorbereitung und Umsetzung des Forums habe zu einem Gelingen der chen und spannenden Beiträgen – sowohl im Rahmen des Wettbewerbs als auch in der Plenumsdiskussion – hat sich gezeigt, dass sich die Jugendlichen stark mit EnergieProblemen auseinandersetzen“, fasst Umweltminister Reinhold Jost das Gespräch mit den jungen Menschen zusammen. „Besonders beeindruckend war dabei, dass viele Lösungsvorschläge präsentiert wurden, die wir nun gemeinsam angehen“, so Jost weiter. Den ersten Platz des Wettbewerbs und somit den 500€-Gutschein, der von Globus Baumarkt Zweibrücken der Jungen Biosphäre gespendet wurde, teilten sich am Ende die Naturschutzjugend Saar und der Jugendclub Biesingen. „Beide Beiträge haben wichtige Problematiken in unserer Region aufgezeigt. Während die Naturschutzjugend exemplarisch Energieverschwendung in Schulen in den Fokus genommen hat, haben die Jugendlichen des Jugendclubs Biesingen gravierende Energieprobleme in den hiesigen Jugendclubs auf den Punkt gebracht“, erklärt Landrat Dr. Theophil Gallo.

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Auch das bunte Workshop-Programm, das an allen drei Tagen angeboten wurde, fand bei den TeilnehmerInnen des Forums großen Anklang. Dabei konnten auch Jugendliche aus der Biosphäre Bliesgau ihr vielseitiges Können unter Beweis stellen: Die „Moonshiner“, die Jugendgruppe des Obst- und Gartenbauvereins Kirrberg, übernahmen einen

Veranstaltung beigetragen. „Der Jugendclub „Laffe-Club“ in Reinheim hat so zum Beispiel bei dem von ihnen organisierten Grillfest eine entspannte und schöne Atmosphäre geschaffen, die Möglichkeit für Gespräche und Austausch bot – und das ist natürlich für das Gelingen einer Veranstaltung genauso wichtig wie die Inhalte, die bei einem solchen Forum rübergebracht werden sollten“, so Carmen John weiter. Das Wochenend-Forum war das erste von drei solcher Foren, die im Rahmen der Jungen Biosphäre, einem Projekt des Landesjugendrings Saar, stattfinden werden. Im Oktober 2016 ist das Kooperationsprojekt des Landesjugendrings Saar mit dem Biosphärenzweckverband Bliesgau, dem ökologischen Schullandheim Spohns Haus und dem Jugendamt des Saarpfalz-Kreises gestartet. Die „Junge Biosphäre“ will in den nächsten drei Jahren Jugendliche aus der Region in die Entwicklung des Biosphärenreservates einbinden. In Kleinprojekten und Workshops rund um das Thema nachhaltige Entwicklung erhalten junge Menschen Anstöße, was sie selbst in ihrer Region beitragen können. Das dreijährige Vorhaben "Junge Biosphäre" wurde im Rahmen des Förderprogramms LEADER mit 110.976 €, davon 75% Mittel der Europäischen Union aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) und 25% Mittel des saarländischen Ministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, unterstützt.


„Streuobstwiesenernte“ der Jungen Biosphäre am 7. Oktober 2017

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Fast 400kg Äpfel sind von Jugendlichen im Rahmen der Jungen Biosphäre geerntet und zur Weiterverarbeitung an Bliesgau-Obst gespendet worden. Die elf ehrenamtlichen TeilnehmerInnen haben eine Streuobstwiese in Heckendalheim abgeerntet, deren Besitzer sich aus Altersgründen nicht mehr um die Wiese kümmern können. Das Jugendforum-Saarpfalz hat den entsprechenden Kleinprojekt-Antrag bei der Jungen Biosphäre eingereicht und will auch in den nächsten Jahren solche Ernte-Aktionen durchführen, um älteren Menschen in der Region zu helfen.

Mehr als haten, liken, teilen... Die Sache mit der Jugend(arbeit), der Demokratie und dem Netz

tizipations- und Demokratiechancen des Internets nutzen? Und wenn ja, wie kann dies gelingen? Tagesprogramm: 10.00 Ankommen 10.30 Impulsvortrag von Dr. Iren Schulz, Kommunikationswissenschaftlerin und Medienpädagogin aus Erfurt 11.30 – 11.45 Kaffee-Pause 11.45 – 12.45 Worldcafé - Thementische zu Einzelaspekten des Gesamtthemas 12.45 – 13.45 Mittagspause - kleine Snacks oder Selbstversorgung 13.45 – 15.00 Fischbowl - abschließende Diskussionsrunde Dr. Iren Schulz ist Kommunikationswissenschaftlerin und Medienpädagogin und derzeit Dozentin im Masterstudiengang Kinder- und Jugendmedien und im Studiengang Pädagogik der Kindheit an der Universität Erfurt. Sie verfügt über umfangreiche Projekt- und Forschungserfahrungen im Bereich der Kinder- und Jugendmedienforschung und führt seit etwa zehn Jahren Workshops, Fortbildungen und medienpädagogische Praxisprojekte mit Eltern, Lehrenden, JugendarbeiterInnen und MultiplikatorInnen durch. Inhaltliche Schwerpunkte sind dabei die Ressourcen und Risiken digitaler Medien sowie die damit verbundene Medienkompetenzförderung in Elternhaus, Schule und Freizeit. Die Teilnahme ist kostenfrei. Verbindliche Anmeldung bis zum 10.11.2017 unter:

http://tinyurl.com/yae2qthd

Landesjugendring

Die bewährte Kooperation zwischen Regionalverband Saarbrücken, juz-united und Landesjugendring Saar wird auch 2017 mit einer Fachtagung für die Jugendarbeit einen Akzent für die Fortbildung setzen. Thema: Chancen und Risiken des digitalen Zeitalters für die Demokratie und welche Folgen ergeben sich daraus für die Praxis der Jugendarbeit. Sie richtet sich an MitarbeiterInnen der kommunalen Jugendpflege, MitarbeiterInnen in kommunalen, konfessionellen und selbstverwalteten Jugendzentren, MitarbeiterInnen von Jugendverbänden, Ehrenamtliche aus der Jugendarbeit und weiteres interessiertes Publikum. Gemeinsam mit der Kommunikationswissenschaftlerin Iren Schulz möchten wir erörtern, wie aktuell im Zeitalter der Digitalisierung politisches Handeln Jugendlicher aussieht. Jugendliche gelten als politikverdrossen, gleichzeitig sind sie aber hoch aktiv in digitalen Medien. In den sozialen Medien kommentieren, teilen und positionieren sich Jugendliche - auch zu politischen Themen. Wie sind Informationsund Kommunikationskanäle Jugendlicher in Zeiten eines erstarkenden Rechtspopulismus zu bewerten? Liegen hier Schnittmengen, Ansätze, Risiken oder auch Potentiale für die Jugend(bildungs)arbeit? Kann die Jugendarbeit die Par-


Landesjugendring

wahlVERSPRECHEN saarländischer Bundestagsabgeordneter Zur Bundestagswahl hat der Landesjugendring Saar die Aktion wahlVERSPRECHEN des DBJR aufgegriffen und bei saarländischen BundestagskandidatInnen nachgefragt wofür sie sich jugendpolitisch einsetzen wollen. Viele der Befragten haben mitgemacht und wir dokumentieren hier ihre Antworten. Der Deutsche Bundesjugendring wird die wahlVERSPRECHEN nun nutzen, um

Nadine Schön

Josefine Or tleb

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eine gute und nachhaltige Jugendpolitik im Interesse der Jugend mit den Abgeordneten und mit der Bundesregierung zu gestalten.


Wahl-o-mat on tour zur Bundestagswahl Auch zur Bundestagswahl war der Landesjugendring Saar gemeinsam mit der Landeszentrale für politische Bildung und der Arbeitskammer on tour.

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Davon waren drei Abendtermine gemeinsam mit Jugendverbänden, von denen wir im Folgenden berichten.

Start im Jugendclub Wadrill Unsere zukünftige Praktikantin (Praxissemester – BachelorStudiengang Pädagogik der Kindheit und Soziale Arbeit) Hannah Meuler berichtet vom Start des „Wahl-O-Mat on Tour“.

einer Vermögenssteuer, die Legalisierung von Cannabis, sowie die Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommens diskutiert.

Am 05. September fand im Jugendclub Wadrill um 19 Uhr die Auftaktveranstaltung zur „Wahl-O-Mat“ tour zur Bundestagswahl 2017 statt. Die Landeszentrale für politische Bildung des Saarlandes, der Landesjugendring Saar und die Arbeitskammer des Saarlandes möchten mit der Veranstaltungsreihe jungen Menschen die Möglichkeit geben, in direkten Kontakt mit der Politik zu kommen. Durchgeführt werden die insgesamt neun Veranstaltungen in verschiedenen Schulen sowie in Kooperation u.A. mit juz-united in Jugendclubs im Saarland. Ziel des „Wahl-O-Mat on Tour“ ist es, nicht nur die jungen Menschen zu erreichen, die bereits wählen dürfen, sondern auch die Schülerinnen und Schüler, die zu dieser Wahl noch nicht alt genug sind, um mitzubestimmen. In Wadrill fanden sich 22 Jugendliche und 10 Erwachsene im Jugendclub zusammen, um sich die Antworten der Politiker auf insgesamt 24 Thesen des „Wahl-O-Mat“ anzuhören und anschließend über das Gesagte und weitere offene Anliegen zu diskutieren. Von den Parteien waren vertreten: die CDU durch Philip Hoffmann, die SPD durch Reinhold Jost, dem aktuellen Minister für Umwelt- und Verbraucherschutz, Die Linke durch Marilyn Heib, Bündnis 90/Die Grünen durch Mark Piazolo, die FDP durch Peter Habel und die AfD durch Irene Lienshöft.

Insgesamt war die Veranstaltung der „Wahl-O-Mat“ Tour im Jugendclub Wadrill ein voller Erfolg und eine bereichernde Veranstaltung für alle Teilnehmenden. Der Vertreter der Landeszentrale für politische Bildung betitelte die Veranstaltung sogar als „Demokratie in Reinform“ und zeigte sich begeistert gegenüber dem großen Interesse der jungen Menschen vor Ort.

Zu Gast in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken Sehr abgeklärt ging es zu bei der gestrigen Wahl-O-Mat on Tour Veranstaltung in der Jugendkirche eli.ja in Saarbrücken. Aufmerksam und analytisch verfolgte das rund 60-köpfige Publikum die Redebeiträge der Parteivertreterinnen und -vertreter bei der anfänglichen Thesenrunde.

kannten das Format und konnten kurz und strukturiert die ihnen vorgegebenen Thesen beantworten. Dementsprechend zügig verlief dieser erste Teil der Veranstaltung – auch die Gegenreden mithilfe des Jokers waren klar und fair formuliert.

Für einige der Politikerinnen und Politiker hatte sich die Teilnahme am letzten Wahl-O-Mat on tour bezahlt gemacht: Sie

Die Themen, die das Publikum interessierten, waren die Zukunft der Dieselfahrzeuge und Alternativen dazu, ob

Landesjugendring

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort des Jugendclubs Wadrill. Reihum wurden anschließend den Politikerinnen und Politikern zufällig ausgewählte Fragen aus dem „Wahl-O-Mat“ vorgelesen, die diese beantworten sollten. Das Schwierige: Zu einer Frage durfte nur jeweils eine Partei antworten. Nur eine Ausnahme in Form eines Jokers, der eine Gegenrede erlaubte, gab es für die Politikerinnen und Politiker. So wurde während der Fragerunde besonders explizit über die Erhöhung des Verteidigungsetats, die stärkere Förderung ökologischer Landwirtschaft, die Einführung

Anschließend hatten die Jugendlichen Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, Fragen an die Politikerinnen und Politiker zu richten. Diese Gelegenheit wurde rege genutzt. Themen waren hierbei vor allem der Mindestlohn, die Wertschätzung und Entlohnung sozialer Berufe, Leiharbeit und Armut in Deutschland. Gegen Ende der Veranstaltung musste die Kandidatin der AfD, Irene Lienshöft außerdem einige Fragen zu ihrer Partei und ihren Mitgliedern, deren Menschenbild sowie ihrem Demokratieverständnis beantworten.


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Staatsschuldenabbau oder Investitionen eine sinnvollere Verwendung der Wirtschaftsüberschüsse seien, Infrastrukturausbau im Bereich des ÖPNV und der Fahrradmobilität und der Umgang mit internationalen Krisensituationen. Das mit Abstand am intensivsten diskutierte Thema war jedoch die Bildungspolitik. Hier wurden verschiedene Bereiche wie etwa die Frage nach G9 versus G8, die Konzeptionen von Lehrplänen, die Forderung nach einem Zentralabitur und dem (Un-)Sinn des Kooperationsverbotes zwischen Bund und Ländern in der Bildungspolitik diskutiert. Bei der Diskussionsrunde sprachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei oft aus einer eigenen Betroffenheit heraus und nutzten den Rahmen der Veranstaltung auch dazu, den Parteien ihre eigenen Meinungen und Lösungsvorschläge offenzulegen. So konnte ein intensiver Dialog zwischen Publi-

kum und Politikvertreterinnen und -vertretern entstehen. Auch unschlüssige Argumentationsgänge deckte eine Teilnehmerin durch einen Kommentar auf – keine leichte Übung also für die anwesenden Politikerinnen und Politiker. Nach der Veranstaltung nutzten viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch die Gelegenheit, sich mit ihren

Freunden und Bekannten über die Veranstaltung zu unterhalten. Einige bedauerten, dass die offizielle Diskussionsrunde schon beendet worden war. Doch so engagiert, wie das Publikum an der Veranstaltung teilgenommen hatte, folgen der Diskussion beim Wahl-O-Mat on tour sicherlich noch viele spannende Gespräche im kleineren Rahmen.

JUZ Neunkirchen: Gemütliche Kneipenatmosphäre trifft auf ernste gesellschaftspolitische Themen In dem gemütlich mit Sofas eingerichteten Raum im Juz Neunkirchen hätte gestern auch ein Poetry-Slam stattfinden können: Hauptsächlich Jugendliche, ausgestattet mit Getränk und versorgt mit Keksen, die in kleinen Schüsselchen auf den Tischen standen, trafen hier auf die sechs Politikerinnen und Politiker der Parteien CDU, SPD, Grüne, Linke, AfD und FDP. Doch die lockere Stimmung bedeutete nicht, dass sich die Parteimitglieder entspannt zurücklehnen konnten – erstaunlich offen und dabei differenziert und kritisch brachten die Anwesenden ihre Themen, Fragen und Meinungen in die Diskussion ein und machten es den Politikerinnen und Politikern schwer mit einfachen Antworten zu glänzen.

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Bei vielen der diskutierten Themen war eine Betroffenheit im Publikum spürbar. Es wurden flammende Ansprachen gehalten, gesellschaftliche Probleme mit viel Engagement ausgeführt oder gezielte Nachfragen zu einzelnen Partei-

en und deren Wahlprogrammen gestellt. Die Themen waren dabei sehr vielfältig und gingen zum Teil auch über die Wahl-O-Mat Thesen hinaus: Es ging um die Umsetzung eines Bedingungslosen Grundeinkommens, die Akzeptanz aller Geschlechter und Heteronormativität in der Gesellschaft, Integration und gesellschaftliche Teilhabe, Bildungsgerechtigkeit, die (Un-)Rechtmäßigkeit deutscher Waffenexporte und die zunehmende Anzahl an Menschen mit Depressionen in unserer Gesellschaft und eine angemessene medizinische Versorgung für diese. In der Schlussrunde durften die Politikerinnen und Politiker noch in einer Minute für ihre Partei werben. Esra Limberger von der SPD bat um Vertrauen für die Umsetzung der Vision von sozialer Gerechtigkeit, Tina Schöpfer von den Grünen plädierte für die Zweitstimme für Klimaschutz und Gleichberechtigung der Geschlechter, Thomas Lutze von den Linken rief ganz allgemein dazu auf, wählen zu gehen, solange man eine menschenfreundliche Partei wähle, Christian Wirth von der AfD betonte die Ablehnung des Euros, die laut Meinung seiner Partei die Wurzel sozialer Probleme sei, Peter Habel von der FDP nannte kurz und deutlich die zwei Werte, für die er stehe: Eigenverantwortung und Toleranz, und Marc Speicher von der CDU betonte die Erfolge, die seine Partei bereits verzeichnen könne und den Willen, an diesem Kurs festzuhalten. Nach diesen sehr intensiven und emotionalen gut eineinhalb Stunden Veranstaltung waren die Kandidatinnen und Kandidaten sicherlich erst mal froh über eine Verschnaufpause. Einige diskutierten dennoch gleich mit einzelnen Jugendlichen in kleiner Runde weiter. Aber eines ist klar: Beim gestrigen Wahl-O-Mat on Tour werden sowohl die Jugendlichen, als auch die Politikerinnen und Politiker neue Impulse erhalten haben.


Der Jugend eine Stimme geben

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juz-united organisierte in diesem Jahr die Jugendwahl U-18 im Saarland Eine Nachbetrachtung Wie kann man mit einer symbolischen Stimmabgabe den Jugendthemen im Bundestagswahlkampf mehr Gehör verschaffen? Diese Frage stellte sich für uns, als wir angefragt wurden, die Koordination der U-18 Wahl im Saarland zu übernehmen. Zumindest die mediale Aufmerksamkeit, die bundes- wie landesweit mit der Kampagne verbunden ist, spricht dafür, diese zu nutzen um zentrale Fragen zum Verhältnis von Jugend und Politik wieder einmal neu zu stellen. Zu den aufgeworfenen Fragen gehören solche, die sich mit dem Repräsentationsdefizit von Jugend in den politischen Auseinandersetzungen generell aber auch anlässlich der Bundestagswahl befassen. Offenkundig ist, dass eine mehrheitsorientierte Politik aufgrund des demographischen Faktors die Interessen der Jugend vernachlässigt. Dabei betreffen die politischen Entscheidungen die Kinder- und Jugendlichen auf ihrem Lebensweg länger und intensiver. Wenn der Altersschnitt in den Parlamenten über 60 liegt und Jugend zu einer verschwindenden Minderheit (auch in den Parteien) wird, werden jugendrelevante Themen kaum bis nachrangig behandelt. Diesen Sachverhalt hat der langjährige Autor der Shell-Jugendstudie, Klaus Hurrelmann, in einem ausführlichen Interview in der Saarbrücker Zeitung nach der U-18 Wahl deutlich gemacht und damit auf ein Demokratiedefizit hingewiesen. Seine Forderungen, z.B. nach einer schrittweisen Absenkung des Wahlalters (er kann sich zukünftig ein Wahlalter ab 12 Jahren vorstellen) sowie einer „Jugendquote“ in Parteien und/oder den Parlamenten stehen zumindest als spannende Anregungen im Raum. Damit auch solche Positionen in die Öffentlichkeit gelangen, hat sich juz-united in diesem Jahr als Landeskoordination der U-18 Wahl im

Saarland zur Ver fügung gestellt und Wahllokale sowie Begleitprogramm o rg a n i s i e r t . Erste Überraschung: Von den angeschriebenen Jugendtreffs meldeten etliche ihre Bereitschaft zur Einrichtung eines Wahllokals relativ schnell an und bekundeten auch Interesse an unseren Infoveranstaltungen. Am Ende standen trotz dem kurzfristigen Durchführungzeitraum von ca. einem Monat 48 Wahllokale in Jugendzentren und Schulen zur Verfügung. Ein beachtlicher Erfolg. Neben der eigentlichen Durchführung einer ordnungsgemäßen Wahl mit Wahlkabinen, Stimmzettel und öffentlicher Auszählung wurde der Schwerpunkt von uns auf die politische Bildungsarbeit gelegt. Die Ausarbeitung eines eigenen Bildungsmoduls zum Umgang mit Diskriminierungen (in Jugendclubs ebenso wie in der Gesellschaft), die Durchführung von Infoveranstaltungen rund um die U-18 Wahl (bei denen Fragen zu Grundlage der Demokratie erörtert wurden) und die Durchführung von zwei Wahl-O-Mat

Auch ein Bundesminister beteiligte sich bei Wahl-o-mat on tour aktiv als Diskussionspartner. Justizminister Heiko Maas hier im Gespräch mit Jugendlichen am TGSBBZ Saarlouis

mitgliedsverbände

Veranstaltungen gehörten zum Angebot. Zentral war für uns aber die Auswertung einer eigenen Jugendbefragung, die wir im Umfeld der Infoveranstaltungen durchführten sowie die Möglichkeit, in den Wahlkabinen nicht nur den Wahlzettel auszufüllen, sondern auf kleinen Kärtchen auch die Frage zu beantworten: „Was würdest du dir von der nächsten Bundesregierung wünschen?“. Obwohl nicht repräsentativ zeigte sich das hohe und durchaus kritische Interesse an Politik. Die Bedeutung von Gerechtigkeit für das gemeinsame Zusammenleben stand dabei stark im Vordergrund, ebenso wie Umweltthemen/Klimaschutz und Fragen zur Demokratie. Hierzu forderten die meisten Jugendlichen mehr Mitbestimmung und Mitsprache bei relevanten Entscheidungen. Dieses Einfordern von mehr demokratischer Mitgestaltung unterstreicht die Bedeutung solcher Kampagnen wie der U-18 Wahl: In der demokratischen Praxis zeigen sich hier leider noch große Defizite.


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Jubiläum: 50 Jahre Saarländische Jugendfeuerwehr

Mit einem feierlichen Kommers im Saal des Saarbrücker Schlosses und einem bunten Familienfest mit Spiel, Sport und Spaß rund um die Feuerwehr im Deutsch-Französischen-Garten; so feierte die Saarländische Jugendfeuerwehr ihr 50-jähriges Bestehen. „Die Saarländische Jugendfeuerwehr kann mit Stolz auf eine 50-jährige erfolgreiche Arbeit ihrer Kinder und Jugendfeuerwehren zurückblicken.“, mit diesen Worten gratulierte die Ministerpräsidentin des Saarlandes und Schirmherrin Kramp-Karrenbauer. Gemeinsam mit der Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Saarbrücken und Schirmherrin Britz sowie dem Landesjugendleiter Klein begrüßte die Ministerpräsidentin über 150 Vertreter aus der Politik und der Feuerwehr. „Ich möchte allen, die sich in den Jugendfeuerwehren engagieren, den Kameradinnen und Kameraden aus den aktiven Wehren, aber noch viel mehr den vielen Jugendbetreuerinnen und –betreuern in den Löschbezirken überall im Saarland herzlich danken. Sie leisten mit dieser ehrenamtlichen Arbeit einen unschätzbaren Beitrag zu unserem Gemeinwohl.“, unterstreicht Britz, Tochter eines Feuerwehrmannes, die Bedeutung der Saarländischen Jugendfeuerweh-

ren. Wenn auch kein Mann der ersten Stunde, so engagiert sich Landesjugendleiter Klein seit 25 Jahren für die Nachwuchs-Brandschützer des Saarlandes. Der Stellvertretende Bundesjugendleiter der Deutschen Jugendfeuerwehr Müller ehrte den Landesjugendleiter mit dem Deutschen Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber. In der Laudation lobte der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes des Saarlandes Becker die Herabsenkung des Eintrittsalters in die Jugendfeuerwehr und das Projekt Kinder in der Feuerwehr als zukunftsorientierte Initiativen der Saarländischen Jugendfeuerwehr unter der Leitung Kleins. Der 50jährige Brandmeister bedankte sich herzlich für die Ehrung und zog mit Blick auf die Saarländische Jugendfeuerwehr folgendes Fazit: „Manchmal wird eine solche Organisation als selbstverständlich wahrgenommen. Aus Selbstverständlichkeit

würde die Saarländische Jugendfeuerwehr jedoch nicht bereits seit 50 Jahren bestehen, nein, es ist das Engagement und der Idealismus der Kameradinnen und Kameraden, die dieses Jubiläum ermöglichen.“ Der heilige Florian, Schutzpatron der Feuerwehr, hatte bei Petrus offensichtlich ein gutes Wort eingelegt. Petrus sorgte für gutes Wetter für das Familienfest. Bei sommerlichen Temperaturen war es nicht schlimm, dass die Kinder an den Mitmachstationen nicht immer ganz trocken blieben. Die Jugendfeuerwehren aus den Kreisen und dem Regionalverband sowie die Jugendorganisationen der Blaulichtverbände, kurz „H7-sieben helfende Hände“, präsentierten sich auf der Aktionsmeile im Deutsch-Französischen Garten mit Hüpfburg, Kletterwand, Entenangeln, Kinderschminken, Rauchhaus und Brandsimulator. Zahlreiche Kinder und Jugendliche verfolgten mit großen Augen, das Theaterstück „Marco und das Feuer“ der Tournee-Oper Mannheim, bei dem es auf der Bühne immer wieder heiß her ging. Ein rockiges Geburtstagsständchen lieferte die Coverband Saint Jones ab. Die zehn Musiker begeisterten das Publikum mit ihrem Konzert! „Es war ein rundherum gelungenes Jubiläum.“, freut sich Landesjugendleiter Klein. „Ich bedanke mich bei allen Jugendfeuerwehren und Unterstützern der Saarländischen Jugendfeuerwehr, die dieses Familienfest mitgestaltet haben. Es war ein toller Tag!“ Verfasser: Florian Kann

Der Nachwuchs zeigte was er drauf hat.

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Losheim – Am vergangenen Samstag versammelten sich die Jugendlichen aus den saarländischen Jugendfeuerwehren auf dem Losheimer Sportplatz, um die Abnahme der deutschen Jugendleistungsspange zu vollziehen. Insgesamt sechs Mannschaften aus dem ganzen Saarland haben sich hierfür zusammengefunden und bereits Monate im Vorfeld auf diesen Tag hingearbeitet. Es galt sowohl

feuerwehrtechnische als auch sportliche Prüfungen abzulegen. In der langen Phase der Vorbereitung und des Trainings wurde bei den Jugendlichen nicht nur das feuerwehrtechnische „Know-How“ vertieft, sondern auch der Gruppenzusammenhalt und das Mannschaftsgefühl immens gestärkt. Am Morgen der Abnahme galt es nun gemeinsam die verschiedenen Aufgaben zu bewältigen und den Anforderungen der Wertungsrichter gerecht

zu werden. Insbesondere der 1.500 m Staffellauf verlangte den Jugendlichen viel Kraft ab. Aber neben dem Sportlichen galt es auch das feuerwehrtechnische Wissen unter Beweis zu stellen. In einer Löschübung nach Feuerwehrdienstvorschrift mussten die Jugendlichen beweisen, dass sie einen gesamten Löschangriff und die Wasserentnahme aus dem offenen Gewässer wie aus dem Effeff beherrschen. Auch mussten Fragen aus dem feuer-


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wehrtechnischen, aber auch dem politischen Bereich beantwortet werden. Nach den anstrengenden und schweißtreibenden Prüfungen konnten die Jugendlichen am Nachmittag endlich aufatmen, als bekannt ge-

geben wurde, dass alle Gruppen die Jugendleistungsspange bestanden haben. Sichtlich stolz standen alle in Reih' und Glied als der Landesjugendbeauftragte die Abzeichen überreichte. Die harte Arbeit hat sich gelohnt. Der

nächste Schritt für die Jugendlichen wird die Übernahme in die Einsatzabteilung und Grundausbildung sein. Verfasser: Leon Holletschek

Jugendrotkreuz Bundeskonferenz in Saarbrücken 120 Delegierte aus ganz Deutschland trafen sich zur Jugendrotkreuz Bundeskonferenz in Saarbrücken und wählten die neue JRK-Bundesleitung.

innen mit dabei. Auch an dieser Stelle noch einmal ein herzliches Dankeschön an Euch! Den Schwerpunkt der Konferenz bildeten in diesem Jahr die Wahlen der neuen JRKBundesleitung. Die Bundesleitung besteht aus insgesamt fünf Personen und wird auf vier Jahre gewählt. Marcus Janßen wurde als JRKBundesleiter im ersten Wahlgang bestätigt. Danach wurde es bei den Wahlen zu den Stellvertreter/ innen spannend, denn es gab sieben Kandidat/innen für vier Positionen. Mandy Merker und Gina Penz konnten sich dann ebenfalls im ersten Wahlgang durchsetzen. Marcel Bösel und Erik Heeren schließlich im zweiten Wahlgang. Herzlichen Glückwunsch an die neue JRK-Bundesleitung und viel Erfolg für eure Arbeit!

mitgliedsverbände

Vom 29.09. bis zum 01.10 tagte die JRK-Bundeskonferenz in diesem Jahr in Saarbrücken. Die Bundeskonferenz ist das höchste Entscheidungsgremium des Deutschen Jugendrotkreuzes. 120 Delegierte aus allen Landesverbänden entschieden über die zukünftige Ausrichtung des Jugendverbandes und beschäftigten sich mit Themen wie der eigenen

Ve r b a n d s s t r u k t u r, der neuen Kampagne „Was geht mit Menschlichkeit?“ und dem strategischen Rahmen für die Jugendrotkreuzarbeit. Aus dem Saarland nahmen, neben der JRK-Landesleiterin Sandra Schatzmann, Mareike Schneider und Carsten Laurent als Delegierte an der Bundeskonferenz teil. Und im Hintergrund waren natürlich viele saarländische JRK’ler/innen als Helfer/


Mitgliedsverbände 18

Mit dem Jugendwerk auf Tour – ein Rückblick auf die Freizeiten 2017 In verschiedenen Themen- und Auslandsfreizeiten ging es beim Jugendwerk auch in diesem Jahr wieder einmal rund. Ob nun in Holland und Korsika oder innerhalb Deutschlands im Saarland, in der Pfalz oder auf Sylt: Die Freizeiten waren wiedermal sowohl für die Teilnehmer*innen als auch für die ehrenamtlichen Betreuer*innen ein voller Erfolg. Die Erlebniswochen – Tagesfreizeiten für Kinder Die Ferien starteten wie gewohnt mit den Erlebniswochen in Sulzbach zum Thema „Unter Römer und Kelten“, die seit einigen Jahren in Kooperation mit dem dortigen Ortsverein durchgeführt wird. Highlights der zweiwöchige Tagesfreizeit für die 6-12-Jährigen waren ein Besuch im „Europäischen Kulturpark Bliesbruck“ in Reinheim sowie der Besuch des Jugendwerks-Spielmobils, welches das Gelände kurzerhand zu einem riesigen Spielplatz machte. Die Erlebniswochen in Ludweiler führten die 5-10-Jährigen in diesem Jahr einmal

um die Welt: Von Deutschland über Russland, nach Asien, Mexiko, die USA, Italien und zurück ins beschauliche Saarland – die Kinder erfuhren und erlebten partizipativ die Kultur und kulinarischen Besonderheiten der jeweiligen Länder. Highlights dieser Freizeit waren die Reise ins Land Tansania, welche von zwei jungen Referentinnen angeleitet wurde, die selbst schon eine längere Zeit in Tansania verbracht haben, sowie der Besuch der Ministerin für Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie, Monika Bachmann. Die Kinder freuten

sich außerdem sehr über die Übernachtung mit Filmeabend und Popcorn. Übernachtungsfreizeit im Saarland In Kooperation mit dem „Reiterhof im Warndt“ der Familie Lacour hieß es für alle interessierten Kinder unserer Reiterfreizeit: „Ab auf den Rücken der Pferde!“. Eine ganze Woche mit Übernachtung konnten die Kinder alle Aktivitäten rund ums Pferd kennenlernen: vom Striegeln über das Misten bis hin zum Sprungreiten und einem Ausritt in die Natur konnten die Kinder unter der Aufsicht von ausgebildeten, ehrenamtlichen Betreuer*innen alles ausprobieren. Deutschlandweite Freizeitziele Eine ganz besondere Freizeit stellt die Kinderrepublik auf Sylt dar, zu der Jugendwerksgruppen aus ganz Deutschland mit ca. 120 Kindern und ihren Betreuer*innen anreisen, um den Kindern die Erfahrung von Partizipation und Mitgestaltung in Ministerien, Lagerrä-

ten und Vollversammlungen zu ermöglichen. Die Gruppe trotzte dem windigen und regnerischen Wetter und versüßte sich die Tage mit einem Städtebummel und spannenden Tischtennisturnieren. In Kooperation mit dem Jugendamt des Regionalverbandes Saarbrücken betreuten die Jugendwerksbetreuer*innen in diesem Jahr erstmal die Freizeit in Fischbach bei Dahn in der Südwestpfalz. Exklusiv für Kinder aus dem Regionalverband, die mitunter auf Unterstützung durch das Jugendamt angewiesen

sind, gab es allerhand zu erleben: Schwimmbad, Baumwipfelpfad, Schokoladenfabrik als auch Gruppenaktivitäten ließen keine Langeweile aufkommen. Fernfreizeiten Insgesamt dreimal ging es raus aus Deutschland und ab ins Ausland: Ob auf einen Campingplatz mitten in Holland, auf die französische Insel Korsika oder in einen kleinen Ort mitten in Belgien – hier war für jedes Alter etwas mit dabei: Neben Aktivitäten wie Minigolf, Schwimmbad und Kinderdisko stand während der Holland-Freizeit auch ein Besuch im Freizeitpark „Slagharen“ bei Zwolle an, der sich bei vielen Teilnehmer*innen als Highlight herauskristallisierte. Die Jugendlichen ab 14 Jahren machten währenddessen Strandurlaub auf Korsika inklusive einer Wanderung zu einem schönen Wasserfall, eine Klettertour und eine Strandparty unter dem Sternenhimmel. Abschließend ging es im Rahmen der trinationalen Projektwochen eine Woche nach Bel-

gien, um dort interkulturelle Erfahrungen und Bekanntschaften zu machen. Die Gruppe aus Deutschland, Belgien und Frankreich wuchs innerhalb eines Tages gut zusammen und absolvierte die angebotenen Programmpunkte aus Streetart, Stadtrallye, dem Anlegen eines Gemüsebeets und den interkulturellen Aktivitäten mit Bravour. Die Freizeitangebote für das Jahr 2018 findet ihr Anfang des Jahres unter www.jugendwerksaar.de.


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o b A m u z s Info

info@ -saar.de g n i r d n e landesjug

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Die Sache mit der Jugend(arbeit), der Demokratie und dem Netz

Fachtagung am 17.11.2017, 10.30 - 15.00 Uhr Jugendzentrum FolsterhĂśhe, SaarbrĂźcken Mehr Infos im Heft Die Teilnahme ist kostenfrei. Verbindliche Anmeldung bis zum 10.11.2017 unter: http://tinyurl.com/yae2qthd


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