

Diese Arbeit soll Teil eines Schrittes hin zu einer neuen Planungskultur sein, die Transformationsprozesse nachhaltig unterstützt. Nachdem in Teil Eins Grundlagen der Transformationstheorie vorgestellt werden, wird im zweiten Teil exemplarisch Systemwissen für einen Ort sowie das Alltagwissen verschiedener Akteur*innen gesammelt, um erste Schritte hin zu einer Vision, einer neuen Erzählung gehen zu können.
Im Sinne eines prozesshaften Experimentierens und Lernens am Projekt ist das Ergebnis offen und von einem explorativen Forschungsansatz geprägt.
Systeme sind komplex und hier wird lediglich ein erster Einblick und eine einzelne Perspektive vorgestellt.
Am Beispiel des Aachener Bushofs untersucht diese Arbeit, wie Jugendliche Stadt wahrnehmen und machen. An diesem Ort versammelt sich eine Vielzahl der Probleme, die uns bevorstehen und zukünftige Generationen herausfordern werden: einerseits ökologische Fragen, andererseits soziale.
Wie kann Stadt das Wachsen und Lernen junger Menschen unterstützen? Wie werden aus ihnen Akteur*innen des großen Wandels? Was ist die Rolle der Planung in diesem Kontext?
Die MNA S O SN CK G FFUSON& E N X ERMEN WS N U U WS E AN DU G im transfomativen Lernprozess
“ Transition Circle auf Basis des ursprünglichen Transition-Zyklus von
Zum Verständnis Jugendlicher Realitäten wurden herangezogen. gezeichnet Analyse Fragen Untersuchungsräume Um ein übersichtliches Bild erhalten, mit - Alltagswissen herangezogen werden.
Bei der sogenannten Generation Z handelt es sich um die Altersgruppe, die zwischen 1997 und 2010 geboren ist. Man spricht auch von Digital Natives da diese Generation als erste Endgeräte und das Internet verwendet hat. Heute sind sie zwischen 10 und 24 Jahren alt. Wie für andere Generationen auch ist es schwierig und zu kurz gegriffen die Generation auf einzelne Eigenarten und Verhaltensweisen zu
Systemwissen: Jugendliche Realitäten Jugendstudie 2020
online als auch offline, die Dauer der Onlineaktivitäten variiert (Abb 18 A & B). Angst haben sie neben Klimawandel und Umweltverschmutzung vor allem vor sozialer Ungleichheit, wachsender Spaltung der Gesellschaft sowie Krieg und Terror in Seit dem Beginn der Covid-19 Pandemie gehören außerdem Distanzunterricht, Lockdown und Isolation zuhause zu ihrem Alltag. ‘coding is becoming more and more integral for Generation Z’ -
Systemwissen: Raum Bushof Im Osten der Innenstadt gelegen, zählt Verkehrskotenpunkten
Systems erhalten wurde das Gebiet auf verschiedenen Nutzungen, ageszeiten und Konflikten. Handelnde Perspektive Jugendlicher berücksichtigt.
der Stadt Aachen. Jeden Tag kreuzen 40 000 Menschen den zentralen Busbahnhof, die meisten von ihnen steigen dort um. Ein großer Teil sind auch Jugendliche auf dem Schulweg oder unterwegs zu Freizeitaktivi-samtschule und das Carl-Julius-Reuther Berufskolleg. Weitere Bildungsangebotedie Stadtbibliothek
Aachen, die mit derziell für Jugendliche bereitstellt.
im Stadtraum zu schärfen. Damit hatte die Gruppe teilweise Schwierigkeiten. Die anschließende Diskussion endete in einem nicht ganz der Ausgangsfrage entsprechenden, aber trotzdem intensiven Austausch über Leerstand, Wünsche für nachhaltigere Konsummöglichkeiten in der Innenstadt und mangelnde Aufenthaltsmöglichkeiten hat die Gruppe also
Für diesen großen Kontext braucht es einen möglichst breiten öffentlichen Diskurs und die Bereitschaft der Gesellschaft für Wandel hin zu einem gemeinsamen Narrativ Zielwissen) für die auf verschiedene Weisen zum Beispiel in Reallaboren oder Lernwerkstätten Experimenten - erprobt werden muss. Das dabei entstehende Handlungswissen und die Diffusion dieses Wisverschiedenen Wissens- und Praxisfeldern ist das Dieses Wissen ist Ergebnis des Lernprozesses, der wieder und wieder durchlebt wird und welches Teil des Alltagswissens der Gesellschaft wird. Derwind (Abb 7A) dargestellt und kann für die Seite der Wissenschaft und in Teilen auch der durchgeführt. besichtigten Orte und Initiativen rund den Bushof. dreistündigen Workshop, atmosphärisch bearbeitet und verändert. Anschließend wurden die Ergebnisse der Einordnung Vorgehen getroffen.
Bildung Absicherung
reduzieren sind ihre Angehörigen Die Generation vereint politische und wie beispielsweise Klimawandel, soziale Medien und das Internet, unischere Zukunftsaussichten oder wachsender Populismus weltweit. sind tolerant und leben Vielfalt, sorgen sich um Klima und Zukunft. unterscheiden sich von Milieu zu Milieu stark (Abb 16A), auch in dieser Generation spielen soziale Herkunft und Bildung eine entscheidende Rolle in Bezug auf den jeweiligen Lebensentwurf. Wertespekturm Jugendlicher eigene Darstellung nach Sinus Jugendstudie 2020
Orte für Jugendliche In der Stadt Aachen und der Städteregion gibt es bereits eine Vielzahl gut vernetzter Angebote für Jugendliche außerhalb der Schule. Das Angebot Musik- und Filmproduktionsstudios für Jugendliche. Viele der Träger werden von Stadt oder Kirche unterstützt und sind über die AGOT und im Austausch. Die Angebote decken viele der Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen ab (Abb 18A) und leisten einen wichtigen Beitrag zur und Spiel, Kreativwerkstätten oder schlicht
systemwissen und problem analyse 16 17
(soziale)
–
-hunderts bevorstehen. Das Umprogrammieren oder Verändern18
Videospiele Zeichnen Schule und Hausaufgaben Zu Hause entspannen 0,5 Std. 2,5 4 Std.
Selbstbestimmung
4,5 12 Std.
zu verstehen, zu hinterfragen und praxis Phasen des experimentellen Transformierens Systemwissen und Problem Analyse Zeitgleich Bushof in verschiedenen Maßstäben und Zusammenspiel Systeme aufgezeigt. Format und Alltagswissen Ergebnissen Analyse für Gehen, Verstehen,
Große Transformation beschreibt einen massiven ökologischen, technologischen, ökonomischen, institutionellen und kulturellen Umbruchprozess zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Dieser Prozess ist keine gesichtslose systemische Dynamik, sondern von Menschen initiiert und geprägt gestaltbar. Den Kompass und die Ansatzpunkte für diese Gestaltung zu verstehen und zu nutzen, bedarf es einer besonderen (transformativen) »Literacy «, d. h. einer Kompetenz, Zusammenspiel zu verstehen, und der Kunstfertigkeit, dieses Verständnis in Beiträge zu einer SOZIAL ÖKOLOGISCH TRANSPARENT FAIR NIEDRIGSCHWELLIG 14 15
fällt auf, dass sich einige Nutzungen und Gruppen vor Ort gegenseitig negativ beeinflussen. Die ansässigen Hilfsangebote für Wohnungslose und Suchtkranken, der Wohnraum für Geflüchtete und frisch aus der bereitstellt, treffen auf Spielhallen, Drogendealer und Leerstand – der
Onlineaktivitäten: Messengerdienste (WhatsApp etc.) Videos, Filme,
dem Treffen von Freunden, bieten die Betreiber*innen Lernhilfe und pädagogische Beratung für junge Menschen an. Die Stimmung ist familiär und vertraut (Abb 22A). In Gesprächen mit Jugendlichen fällt jedoch mehrund es an leicht zugänglichen Informationen über sie mangelt. Meist erfahren Jugendliche über ihre Peergroup von Angeboten. Um die familiäre und vertraute Atmosphäre zu ermöglichen ist es außerdem schwer mehr als 40 Jugendliche regelmäßig in einer Einrichtung zu betreuen, so Dieter Rütten, Sozialarbeiter im Carl Sonnenscheinhaus, das Teil der AGOT ist. Bei der Nutzung der Angebote (S 20) spielen Wohnort oder Ort des Angebots keine große Rolle,fügung gestellten Aktivitäten darüber, welche Einrichtung besucht wird. Das School&Fun-Ticket der ASEAG (Abb 19A) ermöglicht es Jugendli-
19 A AVV-Gebiet 26
Werktags
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30
Die Ansässigen und Verantwortlichen wünschen sich für die Weiterentwicklung des Gebietes eine von „Empathie und Tatkraft geprägte gleichzeitiges Planen und Handeln solle die Situation
Auf
Wie bereits im Spaziergang festgestellt, fiel es der Gruppe häufig schwer über Atmosphären oder von Orten ausgelöste Gefühle zu sprechen. Das Medium Hilfsmittel, um festgelegte Codes und Kommunikationsmuster der Architektur zu durchbrechen und Raumqualitäten visuell zu kommunizieren. Die Schüler*innen sensibilisieren sich durch die Auseinandersetzung mit der Atmosphäre eines Ortes dafür, was der Ort mit Ihnen macht. Auch gibt es ihnen die Möglichkeit Wünsche und Vorstellungen intuitiv auszudrücken. Ein Beispiel dafür ist die Wortkette „Buntesicherehelligkeit im Innenhof“. Dabei spielen Ausdrucksfähigkeit oder sonstige schulische Fähigkeiten und Kriterien keine Rolle, da es kein Richtig oder Falsch gibt und eher eine spielerische und kreative Stimmung herrscht, welche die Teilnehmenden dazu befähigen soll ihre Wünsche und Fantasien frei
ins Denken gebracht. Auf dem Weg führte der Spaziergang durch die Blondelstraße. Dort befinden sich die Hintereingänge der GeschäfParkhaus. Neben Graffiti und Lagereingängen findet man hier Schlafstellen vonte die Gruppe fest wie wenig Grün hier vorhanden ist und überlegte, was miteinmal verdeutlichen, wem wir welchen Verfügung stellen und Gedanken zur Veränderung dieser Räume anregen. angekommen erklärte Joscha Wirtz, wie und Initiative gegründet hat. Die Gruppe erhielt eine Führung durch die, Räumlichkeiten, die 2022 eröffnet werden. Anschließend besichtigte die Gruppe mit ihm die Baustelle hinter dem Haus, dort wurde zum Zeitpunkt des Spaziergangs das Parkhaus am Büchel abgerissen, um Raum für eine Parkanlage der Transformation des Büchels zum Altstadtquartier Ziel der letzten Station war es der Gruppe zu zeigen, welche Initiativen und Veränderungen sind und zu verdeutlichen, dass kein Parkhaus für immer ein Parkhaus sein muss und Stadt sich stets verändert.personen und Stadtmacher:innen mit dem gemeinsamen Ziel, dasformation unserer Stadt diskutiert, gestaltet und erlebt werden kann.-https://www.meffis.org 51 C Abriss Büchel Parkhaus 53 Utopia Workshop Eine Woche nach dem Spaziergang traf sich die Gruppe wieder im CoWorking Space der Meffis. Nachdem eine Woche zuvor gemeinsam das Bushof Areal besichtigt worden war, Alltagswissen von Experten und eigene Untersuchungen und Ideen zu den Orten gesammelt worden waren, sollte es nun um die Wünsche, Vorstellungen und Ideen der Gruppe gehen, um erste Schritte zu einer Vision für das Areal zu gehen. Dafür wurden vier Raumsituationen des Spaziergangs vorgegeben, die in kleinen Gruppen atmosphärisch bearbeitet werden sollten. Ausgangpunkt für die gebauten
Basis dieser kleinen Utopien können nun bessere Aussagen darüber getroffen werden, was die Gruppe sich für Stadtraum wünscht. Gespräche über den Prozess und die Ideen, die hinter den gebauten Szenen stecken, helfen ein Gesamtbild der Wunschwelt der Gruppe zu zeichnen und den Kern ihrer besser zu verstehen. >>Zielwissen Gelernte und reproduzierte Aussagen wurden umgangen, indem über das eigene Werk gesprochen und reflektiert teilweise sehr konkrete Vorschläge, andere sind abstrakter. Eine Schwierigkeit war es mit der (Nicht-) Maßstäblichkeit der vorgegeben Raumsituationen umzugehen und sich wie beispielsweise „sicher“ zu lösen und diese in Atmosphären zu übersetzten. *
Raumathmosphären gebaut
Allgemeine Ideen und Wünsche für eine Stadt der Zukunft der Gruppe sind vor allem mehr Grünflächen, Bepflanzungen und Bäume. Diese stehen einerseits für eine „lebendige Stadt“, andererseits für Nachhaltigkeit und ein angenehmeres und resilientes Stadtklima. In diesem Zusammenhang Bäche genannt. Außerdem wünschen sie sich mehr Märkte und Attraktionen im Durch das Kennenlernen des Ortes im Spaziergang und die anschließende Auseinandersetzung mit den eigenen Wünschen und ihrer Umsetzung in abstrakte atmosphärische Raumqualitäten hat sich in der Gruppe die Wahrnehmung des Bushofs verändert. Zwar gilt er immer noch als dreckig und eher einschüchternd, er habe aber des Utopia Workshops.* Diese veränderte Einstellung gegenüber dem Bushof Areal zeigt, dass die Auseinandersetzung mit dem Ort und die intensive Bearbeitung der Atmosphäre grundsätzliche Veränderungen in Im Spaziergang angestoßene Irritation im Sinne des >> transformativen Lernens und das anschließende Erkennen und Verändern der eigenen Bedeutungsperspektive bezüglich des Bushofs weisen auf einen erfolgreichen
Aufenthaltsqualität der öffentlichen Räume gibt es generell sehr wenig Angebote und Aufenthaltsmöglichkeiten für Jugendliche bzw. Menschen ohne Einkommen. Zugänglichkeit der verschiedenen Areale rund um den Bushof zeigt Angsträume Nutzung dieser Räume, wie zum Beispiel mangelnde Niedrigschwelligkeit oder Information über Angebote (Abb 43 A) in Vorgesprächen mit Jugendlichen der Wunsch nach kostenfreien Innenräumen auf, für viele Jugendliche keine Rolle spielt oder schlicht aus möglich ist.
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dreckig viel los Busse Gestank IDEE BILD MA R N
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Gestank grau Obdachlose Drogendealer Viele der Vorurteile entsprechen in Teilen auch der Wahrheit. So ist zum Beispiel die Situation für zu Fuß Gehende an vielen Stellen problematisch (Abb 35 A) und es gibt G AU ME TEK AW
Bushof hat Potential Umweg Pisse Junkies stellenweise starke Geruchsbelästigungen. Allerdings hängt Ausblenden all dessen, was vielleicht positiv ist stark von Erwartung und vorprogrammierten Bildern ab. Wie kann man diesen Dynamiken entgegenwirken und positivere Assoziationen zum BusBilder umprogrammieren? Als erste Grundlage wurde eine Karte erstellt, die Raumpartikel und Situationen aufzeigt, die als positiv oder erfreuend bewertet werden könnten. Grundlage dafür waren Workshop, Logbuch und Gespräch mit der Gruppe. und Graffiti, andererseits Restaurants und temporäre Straßenaktionen. Das Mapping (S.nehmung positiver charakteristischer Dinge im Areal anregen. Dazu gehören die Pflanzkästen von Querbeet, Fotostudios, diverse kleine Geschäfte migrantischer Communities und vieles mehr. In vielerwas eine diverse und lebendige Stadtgesellschaft ausmacht. Darauf kann man aufbauen. >> Ausblick
zum Erhalt der Einrichtung in Ihrer Schule
Trading-down-Effekt zu beobachten. Spielcasinos und Wettbüros nehmen zu, immer mehr Ladenlokale stehen Zahl wohnungsloser, bettelnder und auf die Hilfsangebote vor Ort angewiesen sind. Das Image des Ortes unter den Bürger*innen wird Hilfeaufsuchenden. 2018 eine „ Bushof berufen: Heidemarie Ernst ist Sozialarbeiterin und Ansprechpartnerin Bushof und das anliegende städtische Areal kümmert Erste wichtige Schritte waren die Gründung des Bushof (Abb 30 A), eine Plattform und Vernetzungsmöglichkeit für Anwohner*innen, den ansässigen
oder die Caritas. Seit ihrer Gründung hat die Koordinationsstelle Bushof verbessern können. So gibt es Blumenbeete werden bepflanzt und gepflegt, außerdem konnten bereits kleinere Aktionen, wie das Doc Festival zur Revitalisierung des Areals durchgeführt werden. Um das Sicherheitsgefühl zu verbessern, gibt und dem Ordnungsamt.
format und alltagswissen
Zwischennutzungskonzept stellt die Koordinationsstelle die geplanten Maßnahmen für die sind in der Veröffentlichung Bushof: Schulwege 17:00 TreffpunkteÜberlagerung Systeme Folgenden genauerer Jugendliche Bushof geworfen. Dafür wurden Mappings Zugänglichkeiten durchgeführt.
wissen über alltag und wünsche zielwissen
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Spaziergang Von Orten und Nichtorten Nachdem in Gesprächen mit Jugendlichen und in Interviews vor Ort immer deutlicher wurde, dass die Altersgruppe kaum Interesse am Gebiet hat und vor allem Angst und Ekel mit ihm assoziiert (Abb 46 A), war es zunächst wichtig den Ort gemeinsam kennen zu lernen. Es galt Ängste abzubauen und die verschiedenen Raumsituationen und Atmosphären zu erleben. In einem Stadtspaziergang, der von Experten und Verantwortlichen verschiedener Einrichtungen und ein erstes Verständnis für den Ort geschaffen werden. Währenddessen sollten die teilnehmenden Schüler*innen in Logbüchern (Abb 46 B) ihre Gedanken und Gefühle zu den besichtigten Orten festhalten, diese wurden im Nachhinein Ziel der Logbücher war es das Wissen über den Ort und seine Wirkung auf die Gruppe festzuhalten.
Logbücher Gruppe Gruppe besichtigt Bushof hat Potential Umweg Pisse Junkies dreckig viel los Busse Gestank Gestank grau Obdachlose
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#2 Zweite Station des Spaziergangs war die Dachterrasse des Bushofgebäudes, an der eine der größten Substitutionspraxen, Unirea e.V., ansässig ist. Auch hier pflegt Querbeet einige Hochbeete, insgesamt ist die Terrasse jedoch recht trist und wird kaum genutzt. Die wenigsTerrasse. Um sie zu beleben und die Wahrnehmung des Bushofs zu verändernanstaltet. der Gruppe die verschiedenen Orte und Raumqualitäten rund um den Bushof Wohnungslosen, die meist als störend oder einschüchternd wahrgenommen „Hast du mal in die Beete geschaut? Da liegt überall Kot rum - so wider- Aussage im Workshop während der Arbeit immer wieder, sowohl vor Ort als auch in Gesprächen mit Menschen, die in Aachen wohnen
Im Sinne des Transformativen Lernens nicht nur die Bedürfnisse Jugendlicher erfüllen, sondern sie auch befähigen und ermutigen selbst Stadt und Welt zu gestalten. Da die Resonanz der Workshop Gruppe sehr positiv war und sich nach eigenerhofs durch Spaziergang und Utopia Workshop verändert hat („Bushof hat Potential“), ist es gut vorstellbar in zu arbeiten und Teil eines Wandlungsprozesses zu werden. Vorstellbar sind Projekte in Form von Lernwerkstätten, welche in Kooperation mit Akteur*innen des Bushofs, gestalten. Die Themen und der Umfang sind abhängig von Kooperation und sind geprägt von einer Wechselwirkung aus Aktion und Reflexion und fördern ein Lernen am Projekt durch Erfahrung und Selbermachen. Sie sind vergleich-
rückblick Um eine Gesamtaussage bzw. einelieren, braucht es auch das Alltagswissen sowie die Perspektiven und Wünsche anderer Gruppen. Die hier angewandten Formate und Methoden lassen sich in veränderter Form gut auf andere Gruppen übertragen. Immerme Ebene und Sprache zu finden zwischen Planung und verschiedenen Perspektiven zu vermitteln, um geDabei ist es sowohl im Planungs- als bzw. Teilhabende nicht zu überwältigen und im Sinne einer emanzipatorischen Partizipation bzw. Bildung eigene Entscheidungen und Selbstreflexiongebnis an erster Stelle, sondern der gestalten und möglich machen.Schneidewind, Uwe Singer-Brodowski, Mandy: Vom experimentellen Lernen zum transformativen Experimentieren Reallabore als Katalysator für eine lernende
ausblick Learning by doing Arbeit, die einem explorativen Forschen, ausprobieren und reflektieren geprägt lassen, Mitgestalter*innen der Transformation werden, die bevorsteht. planerischenBeispiel Methodik oder Reflexion und Organisation der eigenen Arbeitsweise -
Im Arbeitsprozess taten sich auch einige weitere interessante Untersuchungsbereiche auf, die den Organisation und Gestaltung Jugendlicher Räume wie Offener Türen oder Jugendzentren, insbesondere im Kontext von Jugendlicher Selbstverwaltung und Stadt als Zusammenarbeit mit Jugendlichen die Frage wie man diese Gruppen aktivieren kann. Tiefergehende räumlichmorphologische Analysen des Bushof Areals, nach beispielweise Soft City Aspekten und Potentialen für eine diverse, produktive Stadt von Morgen.
Untersuchungen der Bestehenden Care und Führsorge am Bushof –wie bereits festgestellt versammelt sich im Areal eine große Zahl von Hilfsangeboten für verschiedenste Gruppen, Wohnungslosigkeit und Drogenkonsum sind deutlich sichtbar. Auch die Frage nach Inklusiven Öffentlichen Räumen, was das genau bedeutet, sowie die Förderung diverser Stadtgesellschaften spielt mit in diese Thematik (Soziale Transformation). Erzählungen - online und offline - und deren Wirkung auf den physischen Raum und seine Wahrnehmung.
Im zweiten Teil des Spaziergangs lag der Fokus #3 Gemeinsam besichtigte die Gruppe den Peterstraße und Willy-Brandt-Platz. Dieser ist nur durch einen Treppenaufgang zu einem Casino in der Passage zum Netto Supermarkt und eine Autozufahrt zu erreichen. Er dient als Parkplatz und darunter befinden sich verschiedene Geschäfte und Lagerräume der Hier sollten in Kleingruppen Parkplätze besetzt und nach Belieben verändert werden. Dafür stand lediglich verschiedenfarbige Kreide zur Verfügung. Innerhalb kurzer Zeit entstanden auf den Parkplätzen Gärten, Seetang Farmen, Ziel der Aufgabe war es, die scheinbare Selbstverständlichkeit eines Parkplatzes in der Innenstadt zu hinterfragen, Verständnis zu erzeugen wieviel Raum Parken in unseren erstes Gefühl entwickeln werden, wie die in Erfahrung gebracht werden, wovon sie träumen. „Es sollte mehr grün geben“ narrative und zielwissen genauere Aussagen Erzählung tätigen können, Grundlage Erzählungtuationen Ort aufbauen und diese sichtbarPerspektive. 60 Sticker mit direktem Link Instagram Nach der intensiven Auseinandersetersten Analyse der Gruppe Jugendliche, können deutlich klarere Aussagen über die beiden Systeme und ihr Zusammenspiel am Ort getroffen sind in vielerlei Hinsicht nicht förSelbstverwirklichung. Das sehen auch verantwortliche hoheitliche Akteure wie die Koordinationsstelle Bushof so und planen dementsprechend Maßnahmen, die die Situation vor Ort verbessern sollen. Hier gilt es nun Allianzen In Spaziergang und Workshop wurde Alltagswissen und erstes Zielwissen der Gruppe deutlich. Obwohl die Gruppe nicht repräsentativ für die GeneratiWerte für eine Stadt der Zukunft ziehen: Dazu zählen neben Nachhaltigkeit Konsum rückt in den Hintergrund. In Bezug auf Bushof und Umgebung müssen vor allem Berührungspunkte und Bezüge geschaffen werden, damit der Wunsch nach Veränderung des Ortes entstehen kann.
Ich lobe den Tanz, denn er befreit den Menschen von der Schwere der Dinge bindet den Vereinzelten zu Gemeinschaft.
O Mensch
lerne tanzen !
Pop-Up! Prinzip
die tanzende Linde auf der Annakirmes in Düren
die tanzende Linde auf Schloss Pfaffendorf
Tanzende Linde Pop Up! Architektur + Sorbischer Laientanzverein
Hannah
Wo die Linde tanzt, Treffen wir uns, verlieben sich Menschen, Feiern und Lachen wir.
Lehrstuhl für Städtebau, RWTH Aachen, 2022
eine Intervention von Hannah Nowak und Nora Schlöder
[...] kann eine Gemeinschaft rein durch eine räumliche Gegebenheit von innen heraus entstehen oder braucht es eine Intervention, einen Impuls von außen, die den Keim der Gemeinschaft in die häusliche Struktur einpflanzt?
Alles beginnt mit dem Treppenraum dem kleinsten gemeinsamen Nenner. Er verkörpert den neutralen Boden in einem Mehrfamilienhaus, er gehört allen und niemandem. Daraus entsteht ein ausgeglichenes Verhältnis von Verantwortungsgefühl für einen Raum, ohne dass ein direktes Besitzverhältnis besteht. [...]
Die flüchtigen Begegnungen innerhalb dieses Raumes sind Ausgangspunkt für die Initiation von Gemeinschaft. Über eine Woche hinweg, veränderten wir die Gestalt des Treppenhauses stetig. Manchmal wechselte die Atmosphäre und die Ausstattung des Raums innerhalb eines Tages mehrfach, mit einer Konstante: wir waren dort, verbrachten im Treppenhaus unseren Tag und verlagerten unser Alltagsgeschehen in den sonst nur als Verkehrsweg genutzten Raum. Durch zusätzliche Angebote, die ein Zusammenkommen und Verweilen ermöglichen, wurden die Bewohner*innen ermutigt, stehen zu bleiben, die eigenen Wohnungen zu verlassen und sich zu begegnen.
Und so verwandelte sich das Treppenhaus auf seinen Podesten zu einem Café, einer Weinbar, einem Kino und einer Picknick-Wiese. Statt klassisch monofunktional vom Treppenhaus als Erschließungssystem zu denken, begannen wir, das Potenzial des Raums als Multifunktionsraum zu entdecken.
>> zum Film
Lehrstuhl für Wohnbau, RWTH Aachen, 2023Ziel ist nicht, Allen Gemeinschaft aufzuzwingen und sie als die einzig wahre Lösung zu deklarieren. Die Intervention ermöglichte den Hausbewohner*innen unverbindlich und nach individuellem Bedarf an Gemeinschaft teil zu haben. Eine Gemeinschaft ist ein Zusammenschluss aus Individuen und erfordert einen sensiblen Umgang mit individuellen Bedürfnissen. Wer fühlt sich in der Gemeinschaft verantwortlich und wer möchte an ihr überhaupt teilhaben?
Kurz gefasst: WHO CARES?
Während unserer einwöchigen Anwesenheit im Treppenhaus lag die Verantwortung für die Gemeinschaft auf unserer Seite. Wir waren Initiatorinnen, Ansprechpartnerinnen und Organisatorinnen der Aktionen und ihrer Gestaltung. Von den Bewohner*innen des Hauses ist im Anschluss nicht zu erwarten, dass sie ähnlich viel Zeit und Energie aufbringen werden, um die Hausgemeinschaft zu pflegen und zu gestalten. Interessant zu beobachten bleibt, welche Aspekte aufgegriffen werden und sich im besten Fall nach und nach verstetigen.
Was bleibt, wenn nicht explizit eine Person die Verantwortung trägt?
Muss man die Verantwortung dauerhaft an jemanden übertragen, jemanden dafür bezahlen? Wer kann oder muss diese Arbeit leisten?
Weinbarhannahnowak@posteo.de