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Naturbad Höhenkirchen-Siegertsbrunn

Naturbad Höhenkirchen-Siegertsbrunn Ein Freibad vor Ort? Wer will das?

Die Vorstellung der Planung und der Finanzierung des Naturbads stand in der Sitzung des Gemeinderats am 24. Februar 2022 in der Höhenkirchener Mehrzweckhalle als vierter Punkt auf der Tagesordnung. Nach zwei Fachreferaten zum Bebauungsplan Am Baumgarten und zur Ausarbeitung des Landschaftsplans stand dann nach gut einer Stunde um 20.10 Uhr der Vorsitzende des Naturbad-Vereins, Jochen Kahl, vor dem Gemeinderat und schaffte es, in seinen 30 Minuten Redezeit ein Füllhorn an wichtigen und wissenswerten Informationen über das Naturbad am Hirschwinkel zu präsentieren. Dies war insbesondere wichtig, um auch den neuen Mitgliedern des Gemeinderats die Chance zu geben, sich nicht nur einen Eindruck, sondern ein fundiertes Bild des Projekts machen zu können. Es hatte kurz vor Beginn der Pandemie (und damit noch vor der letzten Kommunalwahl) mit Vorliegen aller notwendigen Gutachten bereits den Zustand der Entscheidungsreife erlangt, kam aber mit dem ersten Lockdown und der damit verbundenen Verschiebung der Prioritäten von Politik und Verwaltung schlagartig zum Stillstand.

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Nach dem Vortrag wurde aus dem Gremium Lob und Respekt für das langjährige Engagement der Beteiligten zum Ausdruck gebracht. Das Vorhaben müsse man in Relation zu Projekten anderer Vereine mit weit weniger Mitgliedern (wie Musik- und Tennisvereine) setzen, die bereits großzügige Unterstützung durch die Gemeinde erfahren hätten. Die rhetorische Frage nach der Zahl der Vereinsmitglieder, die das Bad dann auch tatsächlich nutzen wollten, war ein Hinweis darauf, dass der Anteil der potenziellen Nutzer quer durch die Bevölkerung im Vergleich zu anderen Vorhaben ungewöhnlich hoch ist – baden gehen kann und will fast jeder. Man sprach sich dafür aus, in der Sache möglichst schnell wieder Fahrt aufzunehmen. Mit dem Hinweis auf den nur geringen Anteil des Schwimmbeckens und der Liegewiese an der Gesamtfläche des Areals müsse man auch die ökologische Komponente des Vorhabens betonen. Denn der überwiegende Teil des Geländes bliebe – wie Jochen Kahl erklärte – für Besucher nicht zugänglich und behielte so seinen Biotop-Charakter. Schwimmbecken und Liegefläche würden auf der bestehenden Wiese angelegt werden, Rodungen würden nahezu ganz vermieden. Das ebenfalls abgesperrte Regenerationsbecken wäre zudem ein riesiger Vorteil für die Fauna.

Die bisher erbrachten Leistungen in der Arbeitsgruppe Naturbad sind bisher auf keinerlei Förderungsmöglichkeiten für das Bad vor Ort gestoßen, so dass der Verein das Bad leider aus eigener Kraft finanzieren muss. Das ist in dem Vortrag auch den neuen Gemeinderatsmitgliedern klar geworden.

Der Vorschlag, zum zügigen Informationsaustausch die Arbeitsgruppe Naturbad wieder aufleben zu lassen, fand mehrheitliche Unterstützung im Gremium.

Eine – auch vom Verein geforderte – grundsätzliche Entscheidung für oder auch gegen die Realisierung des Naturbads am Hirschwinkel wird der Gemeinderat dann zeitnah in einer der nächsten Sitzungen fällen. Carsten Beyer

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