125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg

Page 22

60

Das Gebäude in der Schillerstraße vor und nach der Explosion am Morgen des 2. Januars 1984

1984 Rund 50 Mal rückt die Böhlitz-Ehrenberger Wehr aus, darunter zu neun Bränden, die allein eine Schadenssumme von 500 000,– M verursachen. Das Jahr beginnt mit einem tragischen Ereignis. In der Schillerstraße (Stefan-Zweig-Straße) 5 kommt es zu einer folgenschweren Explosion in einem Wohnhaus. Der damalige Wehrleiter, Christian Hofmann, fasst die Ereignisse in nachfolgendem Bericht zusammen: »Es war Montag, der 2. Januar 1984, als gegen 4.55 Uhr unser Ort von einem ohrenbetäubenden Knall erschüttert wurde. In der Schillerstraße 5 (heutige Stefan-Zweig-Straße) kam es in einem Mehrfamilienwohnhaus zu einer Gasexplosion. Neben den unmittelbaren Anwohnern war auch ich, bereits auf dem Weg ins Gerätehaus, einer der Ersten am Ort des Geschehens. Obwohl sich die Staubwolken noch nicht verzogen hatten, bot sich mir ein grausiger Anblick, welcher von Hilferufen begleitet war. Die Alarmierung unserer Freiwilligen Feuerwehr war bereits in vollem Gange, da mehrere Anrufe bei der Leitstelle der Feuerwehr und bei der Polizei eingingen. Noch vor dem Ausrücken habe ich die Leitstelle der Feuerwehr telefonisch informiert, dass es sich um ein größeres Schadensereignis handelt und wir weitere Kräfte zur Unterstützung benötigen. Allen Einsatzkräften war bereits auf der Fahrt

zur Einsatzstelle klar, dass es sich nicht um einen alltäglichen Einsatz handelt. Mit der damaligen Technik unserer Wehr, einem Tanklöschfahrzeug TLF 24 vom Typ SIL 131 und einem Löschgruppenfahrzeug LF 16 (W 50) rückten wir zur Einsatzstelle. Die erste Lageerkundung ergab folgendes: Das Gebäude war stark zerstört, zwei Drittel des Gebäudes eingestürzt. Für den restlichen Teil bestand weitere Einsturzgefahr. Teile des Daches waren bis auf die Fahrbahn gestürzt. Die Druckwelle sowie umhergeschleuderte Teile hatten auf der linken Seite das damalige Haus der Gesundheit (heute Praxis Markov) sowie auf der gegenüberliegenden Seite das Gebäude des Kindergartens (heute Wohnhaus) stark beschädigt. In diesen Gebäuden sind keine Personen zu Schaden gekommen. Am eigentlichen Gebäude war das Treppenhaus nicht mehr vorhanden. Aus dem Bereich des Dachbodens kamen Hilferufe. Die Freileitung zur Energiezufuhr war gerissen, hing in den Bäumen vor dem Grundstück und verursachte einen ständigen Funkenregen. Im Kellerbereich brannte es. Gas strömte weiter aus. Weiterhin brannte auch das Bienenhaus im Garten. Eine Auskunft zur Anzahl der Bewohner des Unglückshauses konnte zu diesem Zeitpunkt keiner geben. So gab es für uns als erstes fol-


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.
125 Jahre Freiwillige Feuerwehr Böhlitz-Ehrenberg by Achtner Media Verlag - Issuu