KLEBEPUNKTKOMPOSITIONEN
Mehrere Werkserien, in denen Kreise oder Punkte die zentrale Form bilden, entstehen Mitte der 1960er Jahre. Es sind mittelgroße bis kleine Arbeiten, die Christian Roeckenschuss in Verbindung mit Acrylglas (Abb. 88) oder durch ein spezielles Abdeckverfahren mit leicht anhaftender Klebefolie aus gestanzten Kreisformen realisiert. In derartigen Kompositionen ordnet Roeckenschuss Kreisformen oder Punkte diagonal, vertikal oder horizontal an. Es gibt rasterartige, streng serielle Arbeiten, monochrom oder farbig ausgeführt. Farbig überarbeitet werden die Werke mit dem Pinsel – oder sie werden überspritzt, wobei Kunstharzfarbe verwendet wird. In Kompositionen, in denen Punktreihen diagonal gesetzt sind oder in denen farbige Lichtvibrationen anklingen, stehen spielerische Aspekte im Vordergrund. Nicht selten erkennt der Betrachter an den Einstichen des Zirkels, dass die Punkte mit dem Zirkelmesser ausgeschnitten wurden. Das Farbgefüge sowie das Wechselspiel von matten und glänzenden Oberflächen bewirken eine Dynamisierung solcher Werke, denen auch immer etwas Technisches und Architektonisches anhaftet.
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