ABSTRAKT - 3 Generationen zwischen Informel und Konstruktion

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Gregor Hiltner (geb. 1950) greift in seinen sehr dichten Kompositionen auf ein großes Repertoire malerischer Elemente zurück. In mehreren aufeinander liegenden Schichten werden freie Gesten, Symbole und narrative Elemente sowie auch Gegenstände oder Teile davon einer starren, gerüsthaften Architektur gegenübergestellt oder sogar in ihr gefangen, um in einer nächsten Schicht wieder daraus befreit zu werden und ihre Autonomie zu behaupten. Auch hier ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Der Antagonismus zwischen freier Form und konstruiertem Raum, zwischen dem Festen und dem Gestischen, bleibt als Spannungsbogen erhalten und treibt die künstlerische Produktion, aber auch den Deutungsprozess des Betrachters immer wieder an. 1

Kurzbiografie: Gregor Hiltner 1950 geb. in Nürnberg, lebt in Berlin 1970-1978 Akademie der Bild. Künste, München und an der Akademie der Bildenden Künste, Nürnberg, Meisterschüler bei Ernst Weil 1980 Jahresstipendium des DAAD für London 1982 Lisa und David Lauber Preis, Nürnberg 1998 Bruno Schnell Kunstpreis, Nürnberg

1 Diesen beschreibt auch Peter-Klaus Schuster in seinem Vorwort zum Katalog dreier Ausstellungen Gregor Hiltners in Hamburg, Chicago und Montréal als das den Strom der Produktion zusammenfassende Prinzip anhand des Bildes „Das Feste gegen das Gestische“: „Das Feste erblicken wir in der gerüsthaften Formenwelt, die hinter einer dunklen Scheibe aufragt. Das Gestische entfaltet sich entlang der schwarzen Farbspur, deren Kurve…das Bild durchzieht….“ Mit ähnlichen Worten ließe sich auch das hier ausgestellte Bild: „Summertime“ beschreiben.


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