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EnGAGiert 5·20
Über Neubauprojekte sprechen wir normalerweise erst, wenn es losgeht. Das heißt, wenn der Hochbau beginnt. Allerdings ist es ein langer Weg und oft schwieriger Prozess, bis es überhaupt dazu kommt. Am Beispiel der Adolf-Diesterweg-Straße wollen wir einen Blick darauf werfen, was alles so läuft, bevor der eigentliche Bau startet. Denn in diesem Fall birgt die Baufläche sogar kulturgeschichtliche Geheimnisse, die es zu lüften gilt, bevor die Bagger anrücken.
Bevor die Bagger anrücken
Projektentwicklung und Archäologie Adolf-Diesterweg-Straße
Frederik Verst, Projektentwickler im Bereich Immobilien bei der GAG, und David Hissnauer von der landesarchäologischen Außenstelle Speyer kneifen die Augen etwas zusammen, denn die Sonne brennt ohne Gnade bei 32 Grad im Schatten auf die baumlose Fläche. Aber das ist den beiden Projektbeteiligten egal, denn wichtig ist, dass jetzt gearbeitet werden kann. Ihr Blick wandert zufrieden über die rund 14.000 Quadratmeter, sorgfältig gesichert mit einem Bauzaun. Hier im nördlichsten Außenbereich Oggersheims sollen 84 neue Mietwohnungen entstehen. Frederik Verst hat das Projekt von Anfang an begleitet. Die Ackerfläche war ursprünglich als Friedhofserweiterung vorgesehen. Dann stellte die Stadtplanung einen Bebauungsplan auf, der eine Kita und Wohnhäuser vorsah. Die GAG machte sich in der Folgezeit an die Grundlagenermittlung. Erste Ergebnisse zeigten: Das Baufeld ist zu klein im Verhältnis zur aufwendigen Erschließungssituation, die erforderliche Tiefgarage und der notwendige Lärmschutz zu teuer, um den geplanten Bau wirtschaftlich zu machen. Außerdem führen Leitungstrassen durch das Plangebiet, welche die Bebaubarkeit einschränken. Dazu kommt, dass es sich um eine sogenannte „archäologische Verdachtsfläche“ handelt. Beim Bau der Kita auf dem Nachbargrundstück war bereits „gegraben und gefunden“ worden. Und das verzögert den Baustart.