finanzwelt Ausgabe 01/2022

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VERSICHERUNGEN | WOHNGEBÄUDEVERSICHERUNG

Rauschen in der Leitung

Geplatzte Rohre, leckende Armaturen oder auslaufende Heizboiler: Leitungswasserschäden werden für die Versicherer immer teurer. Die Wohngebäudeversicherer leisteten dafür 2019 zum ersten Mal mehr als 3 Mrd. Euro. Am stärksten betroffen war erneut Köln. Der Indexwert für Leitungswasserschäden war in der Kölner Innen- und Südstadt mit 204 mehr als doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt (100). Das geht aus Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. Hauptursache für Leitungswasserschäden sind Installationsund Montagefehler. Mangelhafte Rohrverbindungen und kaputte oder falsche Dichtungen sorgen für jeden vierten Schaden. Wichtig ist deshalb eine regelmäßige Wartung der Heizungs- und Sanitäranlage. „Um Leitungswasserschäden zu begrenzen, müssen Absperrventile leicht zugänglich und klar gekennzeichnet sein und vor allem im Notfall auch funktionieren“, sagt Oliver Hauner, Leiter der Abteilung Sachund Technische Versicherung. Allein im Jahr 2019 zählten die Wohngebäudeversicherer deutschlandweit rund 1,1 Millionen Leitungswasserschäden. Die Kosten summierten sich auf 3,1 Mrd. Euro. Der Schadendurchschnitt erhöhte 32

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Foto: © LIGHTFIELD STUDIOS - stock.adobe.com

Wenn das Gespräch auf die Wohngebäudeversicherung kommt, richtet sich der Blick automatisch auf die Hochwasser-Katastrohe vom vergangenen Sommer in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Dabei findet jeden Tag – eher im Stillen – ein ganz anderes Desaster statt. Und das kommt aus den Wasserleitungen der Häuser. Die Versicherer kostet es viele Milliarden Euro.


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