finanzwelt Ausgabe 04 / 2014

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Unter Null Die Auswirkungen

04/2014


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MÜN NCHEN: 4,5 % RENDITE

EMS SLAND: 5 % RENDITE

WÜL LFRATH: 5 % RENDITE E

KAPITALANLAGEIMMOBILIEN 4,5 - 6 % RENDITE MIND. 20 JAHRE MIETGARANTIE KEIN MIETERKONTAKT

www.wirtschaftshaus.de 05131 4611-0 Mehr Informationen in dieser Ausgabe auf den Seiten 36 und 37. WirtschaftsHaus Gruppe Steinriede 14 · 30827 Garbsen · Tel: 05131 4611-0 · Fax: 05131 4611-100 · www.wirtschaftshaus.de · info@wirtschaftshaus.de


EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser, Sparen Sie kein Geld mehr! Prassen ist oberste Bürgerpflicht! Dieser Marschbefehl scheint von immer mehr europäischen Regierungsvertretern auszugehen. Um das Monster der angeblich drohenden „Deflation“, dem hysterischen Ton nach zu urteilen eine Art Godzilla in einem Baströckchen aus Geldscheinen, soll der Bürger fortan prassen und sich möglichst dazu noch bis weit über beide Ohren verschulden. Das sei die Rettung, versichert man uns. Mit der Senkung des Einlagezinses bei der EZB auf minus 0,1 % (- 0,1 %) und des Leitzinses auf lediglich 0,15 % werden ganz offiziell bewährte Verhaltensweisen hinsichtlich Ersparnis und Vermögensaufbau auf den Kopf gestellt. Die Regierungen fordern von ihren Bürgern nicht etwa mehr Eigenvorsorge in Eigenverantwortung, sondern haltlosen Konsum um etwas, das nebulös als „die Wirtschaft“ bezeichnet wird, in Fahrt zu bringen. Nebenbei soll der Geldwert durch gesteigerte Inflation dahin schmelzen, um den Bürger zum schnelleren Geldausgeben zu drängen. Man fasst sich an den Kopf. Außerhalb des Sandkastens der Politik kommt die „Unter-Null“-Zinspolitik einer wohl bis Ende des Jahrzehnts dauernden Eiszeit gleich. Sparer und Vorsorger werden es während die-

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ser Eiszeit schwer haben, den Wert ihrer Arbeitskraft in Form von Ersparnissen zu speichern und zu mehren. Denn wo gestern noch halbwegs auskömmliche Zinsen bescheidene Perspektiven boten, führt die Kombination von Null-Vermögens-Zuwachs und Inflation zu Wohlstandsverlust, Vermögensverlust und am Ende zu Armut im Alter. Für uns in Beratung und Vertrieb stellen sich im „Unter-Null“-Zeitalter neue Herausforderungen. Unsere Aufgabe wandelt sich in dieser Eiszeit zum Pfadfinder, Kundschafter und Beistand für unsere Mitmenschen, unsere Mitbürgerinnen und Mitbürger. Ohne unsere Hilfe werden sich unsere Kunden in der zunehmend komplexen und Fehler nicht verzeihenden Eiszeit kaum zurecht finden können. Und diese Aufgabe wird zunehmend schwieriger. Zielgerichtete Produktsuche und Produktauswahl sowie verantwortliche Beratung bei „Unter-Null“ werden vom Kunden nachgefragt sein und an Vermittler und Berater neue Herausforderungen stellen. Lassen Sie uns gemeinsam an den Herausforderungen wachsen.

Ihr Christoph Sieciechowicz

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INHALT

06 Unter Null – Die Eiszeit kommt.

14 AIFM-Fonds – Auf der Schwelle zur neuen Zeitrechnung – zwischen Alter und Neuer Welt

56 Pflegeversicherung – Nicht wegschauen, handeln 38 US-Immobilienmarkt – Es wird wieder Fahrt aufgenommen

LEITTHEMA

VERSICHERUNGEN

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Unter Null – Die Eiszeit kommt.

SACHWERTANLAGEN 12 14 20 24

News AIFM-Fonds – Auf der Schwelle zur neuen Zeitrechnung – zwischen Alter und Neuer Welt Unter Null – Alternative Sachwerte – Nicht nur Lückenbüßer Gold – Hintergründe der physischen Nachfrage aus China

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News PKV versus GKV – Tauwetter Biometrie – Luft nach oben Demografischer Wandel – die Makler-Chance – Interview mit Bernhard Schindler, Präsident „Bundesverband demografischer Wandel – Unternehmerverband Deutschland“ und Gründer „Deutscher Demografie Campus“ finanzwelt Convention Pflege – Spannende Lösungen Pflegeversicherung – Nicht wegschauen, handeln Unfallversicherung – Schnelle Hilfe Unter Null – Lebensversicherung – Zu neuen Ufern

IMMOBILIEN 28 32 38 42

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News „Mehr Realismus im Vertrieb“ – Roundtable Immobilien Deutschland US-Immobilienmarkt – Es wird wieder Fahrt aufgenommen Spezialisten schlagen Generalisten – Roundtable Immobilienvertrieb

INVESTMENT 62 64 68 70

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News Unter Null – Renditequellen – Gewinnen im Sinkflug Deutsche Aktien – Sekt statt Selters Absolute Return Fonds – Nicht jedes Versprechen wird eingelöst


60 Unter Null – Lebensversicherung – Zu neuen Ufern

84 Anlagestrategie – Unanständig hat immer Konjunktur

70 Absolute Return Fonds – Nicht jedes Versprechen wird eingelöst

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88 „Alternativ verpackte“ Anlageprodukte – Und raus bist Du!

Expertengespräch Emerging Markets – Rückenwind statt Gegenwind Emerging Markets – Wieder Drehzahlen aus den Emerging Markets Gefragt sind innovative Kapitalanlagen – Interview mit den Vorständen der Deutsche Finance Group Thomas Oliver Müller,Vorstandsvorsitzender, und Alfred J. Kremer,Vertriebsvorstand Osteuropa – Der Osten ruft Mischfonds – Die Absatzlieblinge der Pools Anlagestrategie – Unanständig hat immer Konjunktur

BRANCHENEVENTS 101 Events aus der Finanzbranche

SPECIALADVERTISING 19 26 30 36

ASSISTANCE VERTRIEB

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News „Alternativ verpackte“ Anlageprodukte – Und raus bist Du! Investmentvermögen – Schöne neue Welt Neue Regeln für Makler – Es gilt, so manche harte Nuss zu knacken Software – Die finanzwelt-Software-Transparenz-Offensive

PROJECT Investment Gruppe – KAGB-regulierter Wohnimmobilienfonds auf reiner Eigenkapitalbasis pro aurum – Wertbeständigkeit als Grundprinzip Dolphin Capital – Denkmalschutz: A new future for history WirtschaftsHaus Gruppe – Immer mehr Makler empfehlen Pflegeimmobilien DNL REAL INVEST AG – Visionär im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Allianz Global Investors Europe GmbH – Zwischen Start und Ziel liegen jede Menge Chancen

RUBRIKEN 03 87

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Editorial Impressum

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LEITTHEMA I Unter-Null-Zins

„Der Winter naht“ lautet das Motto des Hauses Stark in der Erfolgsserie Game of Thrones. Was der Clan des Hauses Stark für die blühende Welt in der Serie leistet, nämlich sie gegen den nahenden, jahrzehntelangen Winter und die aus dem Eise geborenen Kreaturen zu schützen, steht auch den freien Beratern und Vermittlern bevor. Sie sind das letzte Aufgebot, das die Mitbürger und Mitbürgerinnen vor den Auswirkungen der „Unter-Null“-Zinsen schützen kann.

Unter Null. Die Eiszeit kommt.

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er Teufel ist ehrenhaft – er liefert uns nur das, worum wir bitten. Mit der Senkung des Einlagezinssatzes erstmals unter die Null-Prozent-Marke setzt EZB-Chef Mario Draghi Signale für die vorhersehbare Zukunft: Es wird für traditionelle, sicherheitsorientierte Sparer kaum noch Zinsen, den Lohn für ihr Sparen,

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geben. Gleichzeitig schafft die EZB durch diverse Aufkaufprogramme und Ankündigungen im Sinne von „wirtun-alles-was-nötig-ist“ Preisverwerfungen auf Anlage- und Aktienmärkten, die die Welt seit dem holländischen Tulpenwahn vor rund 400 Jahren nicht mehr gesehen hat. Auch dem Tulpenwahn ging eine massive Ausweitung der finanzwelt 04/2014

Geldmenge voraus, die sich dann in Anlagegüter drängelte, in diesem Fall vornehmlich in die „Assetklasse“ Tulpenzwiebel. Heute lachen wir darüber, seinerzeit waren sich alle „Experten“ einig, man müsse unbedingt in Tulpenzwiebeln investieren, um Vermögen aufzubauen – es war gewissermaßen alternativlos.


Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich. Ob die hehren Ziele der Eurorettung und der Sanierung der europäischen Peripherie durch das „Unter-Null“Zinszeitalter gelöst werden, darf jeder für sich entscheiden. Unstreitig ist, dass

Deutschen Sparkassen- und Giroverbands. „Durch diese niedrige Zinspolitik der Europäischen Zentralbank verlieren die privaten Haushalte in Deutschland pro Jahr etwa 15 Milliarden Euro an Zinseinnahmen“, so Fahrenschon. Das „Unter-Null“-Zinszeitalter bedingt nicht nur den Verlust von Zins-

„Wir müssen einfach erkennen – und das treibt uns in hohem Maße um –, dass künstlich niedrig gehaltene Zinsen Gefahren an anderer Stelle erhöhen. Die sogenannte Preisfunktion des Zinses für das Risiko, das jedem Geschäft inne liegt, ist außer Kraft gesetzt. Das heißt, automatisch steigt die Gefahr von Blasen.“ Bislang ist noch jede Blase geplatzt, einige hielten eben nur ein wenig länger als andere.

Vermittler und Berater in der „Unter-Null“-Eiszeit. Die Welt der Finanzdienstleistung wird von der „Unter-Null“-Großwetterlage in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Versicherer werden, hält diese Großwetterlage an, gezwungen sein, Kosten zurückzufahren, um Leistungsversprechen aufrechtzuerhalten. Im Sachwertbereich wird es selbst für das seriöseste Emissionshaus tendenziell schwieriger, gute, produktive und hoch rentierliche Assets als Grundlage von soliden AIFs einzukaufen, denn sie werden sich gegen Mitbewerber durchsetzen müssen, die sich ihr Geld an den Finanzmärkten zu fast lächerlichen Zinskosten beschaffen können. Dies wird sicher auch Provisionen nicht unberührt lassen. Das Risikoprofil der Tätigkeit des Finanzdienstleisters wird zunehmend in den Mittelpunkt eigener Erwägungen treten müssen, denn die Suche nach verfügbaren, nicht überregulierten und hoch provisionierten Produkten kann zu einer gefährlichen Häufung von potenziellen Haftungsfällen führen, wenn nicht jedes einzelne Produkt einer brutal ehrlichen Prüfung unterzogen wird.

für deutsche Sparer entsetzlich magere Zeiten anbrechen. „Wir reißen durch diese niedrigen Zinsen ein Loch in bestehende Altersvorsorge-Konzepte der Sparerinnen und Sparer und wir setzen auch ein völlig verkehrtes Signal, als würde man sagen, Sparen lohnt sich nicht, und das Gegenteil ist der Fall“, so Georg Fahrenschon, Präsident des

einnahmen auf Ebene der Sparer, der sich naturgemäß in niedrigeren verfügbaren Einkommen, folglich Konsumverzicht und folgerichtig tendenziell stagnierender Binnenkonjunktur äußert, es sind auch größere Verwerfungen in Sichtweite, deren unkontrollierte Abwicklung erhebliche Folgen in der Zukunft haben wird. Fahrenschon: finanzwelt 04/2014

Esistunsgelungenmit Dr. Axel Reimann, Prof. Dr. Bert Rürup und Prof. Dr. Hans-Werner Sinn (in alphabetischer Reihenfolge) drei führende Persönlichkeiten zu einem Interview zu den aus unserer Sicht relevanten Fragen zu bitten. Wir freuen uns sehr, dass unsere Leserinnen und Leser dadurch die Gelegenheit haben, Antworten auf drängende Fragen aus allererster Hand zu erhalten. (cs)

Foto: © Evgenia Tiplyashina - Fotolia.com

Drei führende Persönlichkeiten, drei wegweisende Meinungen.

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LEITTHEMA I Unter-Null-Zins

Foto: © Mandrixta - Fotolia.com. Foto Prof. Dr. Sinn: (c) ifo Institut, Romy Bonitz

Prof. Dr. Bert Rürup ist der Vorsitzende des Kuratoriums des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin). Er leitet als Präsident das Handelsblatt Research Institute, ein unabhängiges Kompetenz- und Researchcenter der Verlagsgruppe Handelsblatt. Er hatte denVorsitz in der Kommission für die Nachhaltigkeit in der Finanzierung der sozialen Sicherungssysteme, auch als RürupKommission bezeichnet.

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finanzwelt: Welche Herausforderungen sehen Sie im „Unter-Null“-Zinsumfeld für die Leistungsversprechen der Privatrenten und ganz allgemein der Versicherer? Prof.Dr.Rürup ❭ Die von der EZB gesetzten Leitzinssätze sind politische Zinssätze, die die Preise für Geldgeschäfte am kurzen Ende zwischen den Geschäftsbanken und der Notenbank bestimmen. Für Lebensversicherungen sind aber nicht die Zinsen auf dem Geldmarkt wichtig, sondern die zwar auch von der Geldpolitik beeinflussten, aber nicht zuletzt von den privaten Investoren und Anlegern abhängigen langfristigen Anleihezinsen. Betrachtet man sich beispielsweise die Umlaufsrendite festverzinslicher Wertpapiere deutscher Emittenten über die Zeit, so sind in der Tat ein seit über 20 Jahre anhaltender sinkender Trend und zuletzt sogar negative Realzinsen, die es für diese Anlageklasse seit 1960 nicht gegeben hat. Allerdings können Lebensversicherer mit zusätzlichen Rückstellungen, den Zinszusatzreserven, zumindest in begrenztem Umfang einem Durchwirken niedriger Zinsen auf die Ablaufleistung begegnen. finanzwelt: Kann es dazu kommen, dass sich Leistungsversprechungen bei anhaltendem „Unter-Null“-Zinsumfeld nur noch durch eine Flucht in risikoreiche Assetklassen in den Anlageportfolien der Versicherer lösen lassen? Prof.Dr.Rürup ❭ Meines Erachtens rächt

es sich in der aktuellen Zinslandschaft mit einer relativ flachen Zinskurve auf den Finanzmärkten, dass die Lebensversicherer in der Vergangenheit ihre Angebote mehr als nachhaltig renditestarke Kapitalmarktprodukte beworben haben und weniger als das, was Lebensversicherungen letztlich sind: nämlich Risikoversicherungen entweder gegen das Risiko des vorzeitigen Todes oder als Leibrentenversicherungen gegen das Risiko der Langlebigkeit. Im Übrigen wird in der Frage unterstellt, dass Staatsanleihen die wichtigste Anlageform seien. Fakt ist aber, dass die deutschen Lebensversicherungsunternehmen mit weniger als 25 Prozent über Kapitalanlagen in Staatsanleihen investiert sind. Und ich gehe davon aus, dass dieser Anteil namentlich von den eigenkapitalstarken Unternehmen weiter heruntergefahren wird zugunsten höher verzinster Unternehmensanleihen, Unternehmenskredite, Beteiligungen an Infrastrukturfinanzierung, Hedgefondsbeteiligungen und auch Aktien. Ich würde das aber nicht als Flucht in risikoreiche Assetklassen bezeichnen. Denn Lebensversicherungen sind als Folge ihrer stetigen Beitragseinnahmen und ihrer sehr gut prognostizierbaren Ausgaben durchweg Langfristanleger, die kontrolliert höhere Risiken tragen können sollten. Ein wenig diskutiertes Problem sehe ich in der hohen Zahl von Lebensversicherungen (am aktuellen Rand sind es 93), von denen eine ganze Reihe nicht das erforderliche Eigenkapital hat, um in renditestärkere Anlageformen zu investieren, ohne gegen die regulatorischen Auflagen der Eigenkapitalunterlegung zu verstoßen. finanzwelt:Auf welche Aspekte muss aus Ihrer Sicht der Berater bei seiner kundenorientieren Arbeit im Hinblick auf Absicherung und Altersvorsorge im „Unter-Null“-Zinsumfeld achten? Prof. Dr. Rürup ❭ Im Mittelpunkt müssen die Risikotragfähigkeit und die Risikobereitschaft des Kunden stehen. Wenn mit z. B. steigendem Alter das Sicherheitsmotiv zunehmend wichtiger wird, müssen die Renditeerwartungen heruntergeschraubt werden. Und ein guter Berater wird seinen Kunden darauf hinweisen, dass es auch nichtversicherungsförmige Formen der Absicherung des finanzwelt 04/2014

Langlebigkeitsrisikos gibt – sprich eine Abkopplung der Verrentung von der Kapitalbildung. finanzwelt: Welche Megatrends können Ihrer Meinung nach durch ein dauerhaftes anhaltendes „Unter-Null“-Zinsumfeld ausgelöst werden? Prof.Dr.Rürup ❭ Mit dem Inkrafttreten der Maastrichter Verträge am 1. November 1993 und der Einführung der gemeinsamen Währung am 1. Januar 1999 ist die Geldpolitik in allen Euroländern entnationalisiert worden. Es ist deshalb nicht die Aufgabe der EZB – wie es die der Deutschen Bundesbank war – eine für die deutsche Volkswirtschaft angemessen Politik zu betreiben. Aufgabe der EZB ist es, die Geldwertstabilität für die gesamte Währungsgemeinschaft zu gewährleisten und – sofern dies nicht im Konflikt mit diesem Mandat steht – geldpolitisch auf die makroökonomische Stabilität der Eurozone hinzuwirken. Natürlich ist die derzeitige Geldpolitik für Deutschland deutlich zu expansiv. Nur, wenn die EZB bereits jetzt vor einer nachhaltigen konjunkturellen Erholung in den meisten Euroländern – wie von Banken und Versicherungen gefordert – geldpolitisch umschalten würde, wäre ein Wiederaufleben der bislang nur schlafenden Eurokrise wahrscheinlich. Und ob das für die deutsche Wirtschaft, die Banken und Versicherungen wirklich die bessere Alternative wäre, ist stark zu bezweifeln. Unstrittig ist aber auch, dass bei einer lang andauernden Phase sehr niedriger Leitzinsen und einer Flutung der Banken mit Zentralbankgeld sich Blasen auf den Märkten der Vermögensgüter bilden können, das Risikobewusstsein der Marktteilnehmer schwindet und die Zentralbank zu Gefangenen ihrer eigenen Politik werden kann. Diese Risiken scheinen allerdings, auch nach Einschätzung der Bundesbank, bislang noch nicht akut zu sein. finanzwelt:Ist die private kapitalgedeckte Altersvorsorge bei einem dauerhaften „Unter-Null“-Zinsumfeld Ihrer Ansicht nach erfolgreich machbar und was muss dabei beachtet werden? Prof. Dr. Rürup ❭ Bei uns werden kapitalgedeckte Altersvorsorge und private Vorsorge oft gleichgesetzt. Kapitalge-


deckte Altersvorsorge bedeutet, die Absicherung im Alter nicht über die umlagefinanzierte gesetzliche Rentenversicherung aus den Erwerbseinkommen bis zur Beitragsbemessungsgrenze zu finanzieren, sondern aus Kapitalerträgen. Das sinnvolle Prinzip eines aus allen Quellen des Volkseinkommen finanzierten Alterssicherungssystems wird in den meisten Staaten über eine starke dritte Säule, d. h. die betriebliche Altersversorgung, organisiert, nicht zuletzt weil kollektive Systeme in der Regel kostengünstiger sind als individuelle Vorsorgepläne. Klar ist aber, dass die Attraktivität kapitalgedeckter Systeme mit der nachhaltigen Höhe der Realzinsen steigt. Dennoch ist die Notwen-

digkeit einer solchen kapitalgedeckten Ergänzung unabhängig vom Zinsniveau – wenn man im Alter in etwa den in den letzten Jahren der Erwerbsphase gewohnten Konsumstandardaufrechterhaltenwill. finanzwelt:Welche Fragen muss sich der „Sparer“, also derjenige, der Wert auf Vorsorge und Vermögensschutz legt, aus Ihrer Sicht heute mit Blick auf die Zukunft stellen? Prof. Dr. Rürup ❭ Da der Sinn des Lebens nicht darin bestehen sollte, vor allem und in erster Linie darauf zu achten, im Alter bestens versorgt zu sein und man deshalb vor lauter Konsumverzicht in jüngeren Jahren den nicht

Prof. Dr. Hans-Werner Sinn ist seit Februar 1999 Präsident des ifo Instituts für Wirtschaftsforschung. Von 1997 bis 2000 war er Vorsitzender des Vereins für Sozialpolitik und zwischen 2006 und 2009 Präsident des International Institute of Public Finance, des Weltverbandes der Finanzwissenschaftler. Prof. Sinn entdeckte unter anderem die Bedeutung der Probleme derTarget-Salden im europäischen Finanzsystem und ist Autor zahlreicher Bücher. Aktuell ist sein Buch „Gefangen im Euro“ erschienen.

finanzwelt: Erste Frage, harte Frage: Wie lange könnte der „Unter-Null-Zins“, an dem ja angeblich die Rettung der Eurozone hängt, noch anhalten? Prof. Dr. Sinn ❭ Noch sehr lange, so lange, bis das Schuldenproblem der europäischen Krisenländer gelöst ist. finanzwelt: Ist ein Zentralbank-Zinssatz von sagen wir mal dreieinhalb Prozent mittelfristig überhaupt noch einmal realistisch? Anders gefragt: Gingen dann die Milliarden-Schuldner nicht sofort in die Knie und welche Folgen hätte dies? Prof. Dr. Sinn ❭ So ist es, die Schuldner haben sich auf dem Wege über die EZB nun die Kreditzinsen verschafft, die ihnen passen, und ihren Gläubigern ist es nicht ganz unrecht, weil sie wissen, dass sie sonst einen Teil ihres Geldes verlieren. Die Verlierer dieser Politik sind die Neuanleger, die Nutznießer sind die Altanleger und die Kreditneh-

mer. Die Macht der letzteren beiden Gruppen wird schon dafür sorgen, dass die Zinsen lange niedrig bleiben. finanzwelt: Wer zahlt am Ende für die Selbstbedienung der Regierenden mittels der Druckerpresse? Prof. Dr. Sinn ❭ Der Steuerzahler, der die Lücken in den nationalen Budgets wird schließen müssen. Die Lücken werden durch die Verminderung der Gewinnausschüttungen der EZB entstehen, weil die Zinseinnahmen nur noch gering sind und Abschreibungsverluste gegenzurechnen sind, oder sie werden entstehen, weil Europa schleichend in eine Transferunion überführt wird, bei der die Schuldner mit immer mehr Mitteln der Staatengemeinschaft vor dem Konkurs geschützt werden. finanzwelt: Was könnten die unerwünschten Folgen der sich abzeichnenden Jagd auf Renditen sein? Wird finanzwelt 04/2014

immer kostenfreien Spaß am Leben vergisst, sollte man sich also zuerst fragen, was man zumindest im Alter braucht. Und man sollte sich bewusst werden, dass unabhängig von aktuellem Zinsniveau kapitalgedeckte Altersvorsorge immer auf dem achten Weltwunder, dem Zinseszinseffekt basiert. D. h. man sollte früh – sei es nur mit kleinen Beiträgen – beginnen. Und man sollte sich fragen, ob man auch disponibles, ggf. vererbbares Vermögen bilden will oder nur Altersvermögen, welches in aller Regel zwar steuerlich begünstigt wird, aber dafür der Vererbung oder einer anderen Verwendung als der Verrentung entzogen ist.

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Risiko überhaupt noch in Entscheidungen eingewertet? Prof.Dr.Sinn ❭ Lange Zeit sah es so aus, als sei dies nicht mehr der Fall. Nach der Zahlungsunfähigkeit von Espirito Santo kehrt das Risikobewusstsein zurück. finanzwelt: Wie sehen Sie die zukünftige Stellung von Staatspapieren in Altersvorsorge-Portfolien? Sind sie bombensicher oder können einzelne davon in der "Null-Zins-Welt“ tickende Zeitbomben werden? Prof. Dr. Sinn ❭ Die Portfolios werden auf absehbare Zeit keine vernünftige Rendite mehr liefern. Die kapitalgedeckte Altersvorsorge steht auf wackeligen Füßen, wenngleich sie noch nicht ganz so wackelig sind wie die Füße der gesetzlichen Rentenversicherung, die ja in fünfzehn Jahren, wenn die BabyBoomer in die Renten wollen, ohnehin in die Krise kommt.

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LEITTHEMA I Unter-Null-Zins

finanzwelt: Welche Fragen muss sich der „Sparer“, also derjenige, der Wert auf Vorsorge und Vermögensschutz legt, aus Ihrer Sicht heute mit Blick auf die Zukunft stellen? Prof.Dr.Sinn ❭Für mich sind die wesentlichen Fragen: Bin ich Eigentümer von

Dr. Axel Reimann ist, umgangssprachlich formuliert, der oberste Chef unserer gesetzlichen Rentenversicherung und trägt daher eine der größten Verantwortungen für den Bereich der deutschen Altersvorsorge. Dr. Reimann ist seit 01.04.2014 Präsident der Deutschen Rentenversicherung Bund. Zuvor war Dr. Reimann von 2005 bis 2014 Mitglied des Direktoriums der Deutschen Rentenversicherung Bund.

finanzwelt: Wie sehen Sie die Rolle der Deutschen Rentenversicherung für die Altersplanung unserer Bürgerinnen und Bürger? Hier ginge es uns primär um Faktoren wie Stabilität und Zuverlässigkeit. Dr. Reimann ❭ Die gesetzliche Rentenversicherung ist für die große Mehrzahl der Bürgerinnen und Bürger die wichtigste Säule der Alterssicherung und wird dies auch in Zukunft bleiben. Sie trägt wesentlich zur Sicherung des Lebensstandards im Alter bei; wenn der zuvor erreichte Lebensstandard auch im Alter aufrechterhalten werden soll, sind daneben aber zusätzliche Leistungen aus der betrieblichen Altersversorgung und/oder der privaten Vorsorge erforderlich. Nach den Rentenreformen der vergangenen Jahre ist sichergestellt, dass die Rentenversicherung diese Funktion auch angesichts des demografischen Wandels erfüllen kann, ohne dass die künftigen Bei-

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Realvermögen oder habe ich nur Forderungstitel? Wie ist es um die Bonität meiner Schuldner bestellt? Investiert meine Lebensversicherung in Staatspapiere anderer Länder, weil die angeblich sicher sind? Habe ich einen direkten Rechtsanspruch gegen den Endgläubiger, und wie ist er

besichert? Oder habe ich nur einen Anspruch gegen einen Fonds, der selbst wiederum mein Geld investiert? Bildet mein ETF Anlagen ab oder tätigt er sie wirklich? Ich denke, die Zeiten sind so extrem unsicher, dass jeder gut daran tut, sich über diese Fragen Klarheit zu verschaffen.

tragszahler durch zu hohe Beitragssätze überfordert werden.

lohn- und beitragsbezogen, aber weitgehend unabhängig von der Kapitalmarktentwicklung. Die Rente wird jährlich – in Anlehnung an die Entwicklung der beitragspflichtigen Löhne und Gehälter – erhöht.Insofern sinddie Rentenbezieheran der Wohlstandsentwicklung der Arbeitnehmer beteiligt. Bei den jährlichen Rentenanpassungen wird aber auch die Entwicklung des Beitragssatzes der Rentenversicherung sowie die Entwicklung von Beitragszahlern und Rentenempfängern berücksichtigt; die demografischen Belastungen werden so auf Beitragszahler und Rentenempfänger verteilt. Dadurch bleibt auch im demografischen Wandel der Beitragssatzanstieg begrenzt.

finanzwelt: Der „Null-Zins“ bereitet den kapitalgedeckten Rentensystemen naturgemäß Probleme. Treten Ihrer Meinung nach vor diesem Hintergrund die Stabilitätselemente einer umlagegedeckten Altersvorsorge deutlicher hervor? Dr.Reimann ❭Wir haben seit jeher betont, dass sowohl das Umlageverfahren als auch das Kapitaldeckungsverfahren jeweils spezifische Vor- und Nachteile besitzen. Jahrzehntelang wurde vor allem über die Herausforderungen gesprochen, vor die insbesondere umlagefinanzierte – in gewissem Umfang aber auch kapitalgedeckte – Systeme durch den demografischen Wandel gestellt werden. Der Vorteil der Umlagefinanzierung, von Kapitalmarktentwicklungen weitgehend unabhängig zu sein, wird deutlicher sichtbar. Im Ergebnis bestätigt sich letztlich, dass in einem guten Alterssicherungssystem umlagefinanzierte und kapitalgedeckte Elemente gemischt sein sollten, um angesichts der Schwankungen im Bereich der ökonomischen und demografischen Rahmenbedingungen eine möglichst stabile Alterssicherung zu gewährleisten. finanzwelt: Welche Begriffe beschreiben vor dem Hintergrund mangels Zinsrenditen instabiler werdender Versorgungssysteme klassische, umlagefinanzierte Rentensysteme wie das deutsche Rentensystem? Dr. Reimann ❭ In der deutschen Rentenversicherung besteht ein enger Zusammenhang zwischen der individuellen Einkommensposition eines Versicherten im Erwerbsleben und der Höhe seiner Rente. Wer mehr verdient – und davon Beiträge zahlt – hat im Alter auch einen höheren Rentenanspruch. Die Rente ist insofern finanzwelt 04/2014

finanzwelt: Kann sich die Mitbürgerin, kann sich der Mitbürger auf eine planbare Rente der deutschen Rentenversicherung verlassen? Dr.Reimann ❭ Mit den Reformen der vergangenen Jahrzehnte ist – nach dem Urteil anerkannter Wissenschaftler und internationaler Organisationen – die nachhaltige Finanzierung der Rentenversicherung vor dem Hintergrund des demografischen Wandels gewährleistet. Niemand muss also befürchten, die Renten seien in Zukunft nicht mehr finanzierbar. Das geltende Rentenrecht stellt sicher, dass eine Kürzung laufender Renten grundsätzlich nicht möglich ist. Man muss also nicht befürchten, dass eine Rente im Zeitablauf sinkt. Die durch eigeneBeitragszahlungenerworbenenRentenanwartschaften haben einen eigentumsähnlichen Charakter und sind dementsprechendverfassungsrechtlichgesichert. Durch eigene Beiträge erworbene Ansprüche können also nicht einfach gestrichen werden.VordiesemHintergrundkannman guten Gewissens sagen, dass die Menschen sich auf die durch ihre Beiträge erworbenen Rentenansprüche verlassen können.


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SACHWERTE I News

Unter Hochdruck

PERSONALITY

Vorstand Oliver Harms verlässt Ende dieses Jahres den auf Sozialimmobilien spezialisierten Initiator INP. Zur zukünftigen Tätigkeit von Harms machte INP keine Angaben.

Solvium: 40 Millionen Eigenkapital in 3 Jahren Seit Unternehmensgründung im Jahr 2011 hat Solvium Capital 40 Mio. Euro Anlegerkapital mit Direktinvestments in Container und Wechselkoffer investiert. Investoren stürzen sich demnach nicht nur auf vermietete Eigentumswohnungen, sondern kaufen auch Seecontainer, die an Reedereien vermietet werden. Mit dem aktuellen Produkt „Solvium Protect 6“ erwirbt man vermietete 20-Fuß-Standardcontainer zu je 2.050 Euro bei einer Mindestabnahme von 2 Containern. Diese werden am Ende der Laufzeit zum vollen Kaufpreis durch Solvium zurückgekauft. Während der flexiblen Laufzeit von drei, fünf oder sieben Jahren erhalten Investoren eine Basismiete von 4,10 %. Die prognostizierten, jährlichen IRRRenditen (je nach gewählter Laufzeit) liegen dank der Option auf eine laufzeitunabhängige Bonusmiete bei 4,83 %, 5,34 % oder 5,85 %.

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Die Zeit läuft und die Anbieter von Sachwertanlagen arbeiten an ihren KVG-Zulassungen und an neuen Produkten. Im zweiten Halbjahr werde die Sachwertbranche einen Schub durch die Emission einer Fülle neuer Produkte bekommen, lautet das Fazit einer Marktstudie der DEXTRO Group. Diese hatte eine breit angelegte Umfrage unter den potenziellen Emittenten gemacht. Einige Anbieter wollen keine Neuprodukte mehr auf den Markt bringen und ziehen sich zurück, andere fokussieren sich auf lukrative Branchen wie das Immobiliensegment. 37 von insgesamt 52 Emissionshäusern weisen konkrete Emissionspläne aus. Nach den Ergebnissen der Studie wollen diese Anbieter dem Markt im Laufe des zweiten Halbjahres ein Zeichnungsvolumen in Höhe von 2,70 Mrd. Euro im Bereich der Publikumsfonds sowie 827 Mio. Euro bei Spezialfonds zur Verfügung stellen. Ein geplantes Volumen von 107 Mio. Euro meldeten die Anbieter für Produkte, die nicht vom KAGB erfasst werden. Die Tatsache, dass Immobilien-Publikumsfonds mit Abstand das größte Segment darstellen, ist indes keine Überraschung. Interessanterweise nehmen hierbei Angebote mit ausländischen Objekten den ersten Platz vor Inlandsprojekten ein.

„Real I.S. Grundvermögen“ in den Startlöchern Die Real I.S. AG wird in Kürze ihren ersten geschlossenen Immobilienfonds nach neuem Recht für Privatanleger in den Vertrieb geben. Der alternative Investmentfonds (AIF) „Real I.S. Grundvermögen“ soll ein Portfolio mit deutschen Immobilien beinhalten, das einer notwendigen Risikomischung entspricht. In den kommenden Wochen sollen die ersten Objekte eingekauft werden. „Wir sind sehr froh, dass die Real I.S. mit dem Fonds nun vollständig in der neuen, regulierten Welt angekommen ist“, erklärte Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung. Im Mai waren die Real I.S. AG als Gesamtunternehmen und die Real I.S. Investment GmbH als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) jeweils zugelassen worden.

PROJECT: Vertriebsstart für „Wohnen 14“ Die PROJECT Gruppe geht mit ihrem Publikumsfonds „Wohnen 14“ in den Vertrieb. Der Fonds investiert wie schon beim Vorgängerprodukt breit gestreut in deutsche Großstädte. Die Mindestanlagesumme beträgt 10.000 Euro zuzüglich 5 % Agio. Die Laufzeit hat PROJECT um 2 Jahre auf 8 Jahre gesenkt und endet am 31.12.2022. Künftig hat der Investor die Wahl zwischen zwei Ausschüttungsvarianten: 4 oder 6 % pro Jahr, die monatlich ausgezahlt werden. Die Zielrendite nach Fondskosten beträgt 6 % pro Jahr und darüber. Als Verwahrstelle ist die CACEIS Bank Deutschland GmbH verantwortlich. Neben diesem Einmalanlagefonds plant das Unternehmen, in Kürze die in der Investitionsstrategie vergleichbare Ansparvariante „Wohnen 15“ auf den Markt zu bringen. Der Immobiliensparplan befindet sich derzeit noch im BaFin-Genehmigungsprozess. finanzwelt 04/2014

Fotos: © © eyetronic - Fotolia.com; PROJECT Gruppe

Die Londoner Niederlassung der publityAG hat mit Dr. Serge Santos einen neuen Leiter. Er verstärkt den Bereich „Institutionelle Investoren“. Der gebürtige Schweizer blickt auf weitreichende Erfahrung bei renommierten Häusern zurück.So war er unter anderem als Projektleiter bei „The Boston Consulting Group“ und als Investmentbanker bei der „Financial Institution Group (FIG)“ tätig. Von 2008 bis 2013 betreute er das Portfolio Management und die Portfolio Akquisition bei der „Värde Partners Europe“, einem Investmentmanagement-Unternehmen.


Hamburg Trust mit neuem Immobilien-Publikumsfonds Hamburg Trust hat für 28,4 Mio. Euro die bezugsfertige Neubau-Wohnanlage „Little East” in Frankfurt gekauft. Das Objekt wird in einen Immobilien-Publikumsfonds nach KAGB eingebracht. Die Immobilie umfasst eine Mietfläche von 5.700 m² und wurde von den Projektentwicklern Mercurius Real Estate und Domus Vivendi erworben. 70 % der insgesamt 272 Wohneinheiten sind für 10 Jahre an die Deutsche Bahn ver-

Fotos: © tom, Picture-Factory, dreihundertbilder, Tiberius Gracchus - Fotolia.com

Brillantes Investment Wer bei der Geldanlage auf Sicherheit setzte, kaufte bisher vor allem Gold. Doch jetzt schwächelt der Kurs des Edelmetalls. Daher lohne sich ein Blick auf Diamanten. „Diamanten üben seit Jahrhunderten die gleiche Faszination und Anziehungskraft aus wie Edelmetalle. Gleiches gilt für ihren Wiederverkaufswert: die Nachfrage nach den Edelsteinen wird in den kommenden sechs bis zehn Jahren vor allem im asiatischen Raum weiter stark ansteigen – ein interessantes Geschäft also für Anleger“, weiß der Diamantenexperte und Geschäftsführer von DIAMONDSTOXX Dr. Ulrich Freiesleben. Für die Beurteilung eines Diamanten und vor allem für seinen Wert sind die 4Cs entscheidend. Diese sind Carat (Gewicht), Colour (Farbe), Clarity (Reinheit) und Cut (Schliff). Investoren sollten beim Erwerb auch auf das international anerkannte und gültige Zertifikat des „Gemological Institute of America (GIA)“ achten, empfiehlt Freiesleben.

mietet. „Mikroapartments sind gut ausgestattete Ein-Zimmer-Wohnungen, die auf besonders effizient geschnittenen ca. 20 bis 30 m² Wohnfläche das Preis-Leistungs-Verhältnis bieten, das sich beruflich stark eingespannte Singles wünschen – und das in absolut zentraler Citylage”, erläutert Dirk Hasselbring, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hamburg Trust. Für die Zukunft sind weitere Engagements in Mikroapartments geplant.

WealthCap bringt Spezial-AIF

EEG-Novelle verabschiedet

Das Emissionshaus WealthCap hat die Vertriebsfreigabe für seinen ersten Spezial-AIF erhalten. Es handelt sich um ein BayWa-Immobilienportfolio mit 79 Objekten verteilt in ganz Deutschland. BayWa ist ein weltweit agierender Handels- und Dienstleistungskonzern mit den Kernsegmenten Agrar, Bau und Energie. Zwei weitere Fonds für Privatinvestoren befinden sich nach Angaben des Emittenten im Prüfprozess der BaFin.

Der Bundesrat hat die EEG-Novelle durchgewunken. Die Länderkammer hat auf ihrer Sitzung Mitte Juli darauf verzichtet, den Vermittlungsausschuss anzurufen. Damit tritt das stark veränderte Erneuerbare-Energie-Gesetz zum 01.08.2014 in Kraft. Um den Kostenanstieg der letzten Jahre zu bremsen, sieht das Gesetz vor, bestehende Überförderungen abzubauen, Boni zu streichen und die Förderung stufenweise zu senken. Während die durchschnittliche Vergütung für erneuerbare Energien derzeit rund 17 Ct. pro Kilowattstunde (kWh) beträgt, werden Betreiber neuer Anlagen ab 2015 im Schnitt nur rund 12 Ct./kWh erhalten. Zudem ist im EEG der konkrete Ausbau von erneuerbare Energien festgehalten. Bis 2025 soll ihr Anteil zwischen 40 und 45 % und bis 2035 zwischen 55 und 60 % betragen.

bsi-Umfrage: Produktpipeline gut gefüllt Ist die Zeit nun jetzt reif für Sachwertanlagen? Eine Umfrage des bsi Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen e. V. unter seinen 30 Vollmitgliedern stimmt hoffnungsvoll. Bis Ende 2014 sollen mindestens 33 neue, nach den Regeln des Kapitalanlagegesetzbuches (KAGB) aufgelegte geschlossene AIFs in den Markt kommen. Dabei richten sich 24 AIFs an Privatanleger und die übrigen 9 AIFs an semi-professionelle und professionelle Investoren. „Die Anzahl der geplanten Produkte stimmt zuversichtlich. Wichtig ist nun, dass es im Rahmen der aufsichtsrechtlichen Vertriebsanzeigeverfahren nicht noch zu Verzögerungen kommt”, sagte Hauptgeschäftsführer Eric Romba. Kaum eine Überraschung bei den am häufigsten genannten Assetklassen. Immobilien im In- und Ausland führen das Feld an. Die Themen Infrastruktur, Erneuerbare Energie und Luftfahrt folgen auf den weiteren Plätzen. finanzwelt 04/2014

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SACHWERTE I AIFM-Fonds

Auf der Schwelle zur neuen Zeitrechnung – zwischen Alter und Neuer Welt Der Übergang von der alten in die neue Welt der geschlossenen Fonds vollzieht sich schleppender als erwartet. Dabei sind die Chancen für den Vertrieb von Sachwerten besser als je zuvor.

M

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Die geschlossenen Fonds können den Renditevorsprung der Sachwerte derzeit nicht nutzen. Die Branche befindet sich im Umbruch. In einem Umbruch auf Raten, von dem nicht abzusehen ist, wann er endgültig abgeschlossen ist.

it der Zinssenkung am 10. Juni hat die Europäische Zentralbank signalisiert, dass zumindest die Leitzinsen im Euroraum auf dem Rekordtief von 0,15 % bleiben werden, wenn auch der Einlagezins bereits negativ ist, Anleger müssen sich weiter mit Minizinsen begnügen. Eigentlich eine gute Nachricht für Sachwerte, die die Kernkompetenz der geschlossenen Fonds bilden und heute „Alternative Investment Fonds“ (AIF) heißen. Sachwerte, ob es sich um Flugzeuge, Windkraft-/Solaranlagen oder Immobilien handelt, sind geeignet, deutlich höhere Renditen zu erwirtschaften als Zinsanlagen. Das gilt insbesondere für Immobilien. Deutsche Immobilien, in die die geschlossenen AIFs vor allem investieren, haben derzeit vor Bundesanleihen einen deutlichen Renditevorsprung. „Während deutsche Top-Büroimmobilien im Durchschnitt der großen Städte eine Rendite von über 4,5 % bringen, müssen die Besitzer von Bundesanleihen mit 1,2 % zufrieden sein, wenn man von der Durchschnittsrendite zehnjähriger Bundesanleihen ausgeht“, meint Helge Scheunemann, Head of Research beim Immobilienberatungsunternehmen Jones Lang LaSalle.

Stichtag dafür war eigentlich der 22. Juli 2013. An diesem Tag, der sich gerade gejährt hat, trat das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) in Kraft, mit dem die EU-Richtlinie für AIFM (Alternative Investmentfonds Manager) in nationales deutsches Recht umgesetzt wurde. Derzeit, so scheint es, befindet sich die Branche im Niemandsland zwischen „Neuer und Alter Welt“. Die Zahl der Übergangsfonds, die vor dem 22. Juli aufgelegt wurden und die alte Welt repräsentieren, schrumpft, die Zahl der neuen Fonds lässt sich etwas mehr als an den Fingern einer Hand abzählen. Bislang haben nur sieben geschlossene AIFs für private Anleger den Segen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht erhalten. Der „publity Performance Fonds Nr. 7“ ist der erste geschlossene Publikums-AIF nach dem neuen Kapitalanlagegesetzbuch, der am 6. Februar 2014 die Vertriebsgenehmigung von

Andreas Heibrock

Frederik Mehlitz

Mitglied der Geschäftsleitung Real I.S. AG

Geschäftsführer publity Performance GmbH

finanzwelt 04/2014


nach Mietoptimierung bereits nach 6 Monaten Haltedauer wieder veräußert werden. „Zwei weitere Objekte sind z. Zt. in rechtlicher Prüfung und für bis zu zehn weitere Objekte wurden bereits Kaufangebote für die Fonds 6 und 7 abgegeben. Die getätigten Investitionen und die derzeitigen Verhandlungen mit potenziellen Verkäufern belegen, dass auch heute sehr gute Immobilien mit Entwicklungspotenzial in den deutschen Metropolen günstig gekauft werden können“, erläutert Frederik Mehlitz, Geschäftsführer der publity Performance GmbH. Ein nahtloser Übergang von Übergangsfonds zu Fonds nach neuem Recht ist der PROJECT-Gruppe gelungen. Am 21. Juli wurden die PROJECT Fonds 11 und 12 geschlossen, am selben Tag ging der „PROJECT Fonds Wohnen 14“ in den Vertrieb, der bereits vorher die Vertriebszulassung durch die BaFin erhalten hatte. „Dieser verfolgt dieselbe Anlagestrategie, die sich bei den Vorgängerfonds bereits bewährt hat“, erklärt Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT-Gruppe.

Bis vor wenigen Wochen boten die Übergangsfonds den Vermittlern und den Anlegern noch zahlreiche Alternativen. Noch Anfang Juni waren gut 70 Fonds im Angebot, die nach der Übergangsregelung vertrieben werden konnten. Nach der Übergangsregelung dürfen Fonds weiter platziert werden, die sich zum Stichtag 22. Juli 2013 bereits im Vertrieb befanden. Mittlerweile haben sich die Reihen stark gelichtet – aus den unterschiedlichsten Gründen. Entweder wurde die angestrebte Platzierungsquote erreicht oder die Übergangsregel lief aus. Und teilweise wurde der Vertrieb beendet, weil es nicht gestattet ist, gleichzeitig Übergangsfonds und AIFs anzubieten. Eine unbegrenzte Übergangsfrist gilt lediglich für Fonds, die vor dem 21. Juli 2013 aufgelegt wurden und voll investiert sind. Solche Fonds dürfen ohne Zeitlimit bis zur Ausplatzierung weiter vertrieben werden, wenn finanzwelt 04/2014

Wolfgang Dippold Geschäftsführender Gesellschafter PROJECT Investment Gruppe

keine neuen Objekte angebunden werden. Diese Vorschrift nutzte auch der „ILG Fonds Nr. 40“, der in den 2012 eröffneten Erweiterungsbau des City Center Langenhagen (CCL), ein Einkaufszentrum in der Region Hannover, investiert. Allerdings: Seit Mitte Juli ist der ILG Fonds Nr. 40 ausplatziert. Seit dem 30.06. hat sich die Platzierung deutlich beschleunigt. Das führt Vertriebschef Martin Brieler u. a. darauf zurück, dass Landwirte diesen Fonds zeichneten, um die Reinvestitionsmöglichkeiten aufgrund des § 6b Einkommensteuergesetz (EStG) zu nutzen. Üblicherweise endet das Wirtschaftsjahr bei Landwirten zur Jahresmitte. Eine Rolle gespielt haben dürfte aber bei der Beschleunigung des Absatzes auch, dass die Übergangsfonds ganz allgemein rar werden und insbesondere Einzelhandelsimmobilienfonds kaum noch oder noch nicht auf dem Markt sind. Einzelhandel gehört derzeit zu den attraktivsten Segmenten am deutschen Immobilienmarkt. Vielleicht hat aber auch der Hinweis auf der ILG-Webseite, dass Altfonds Kostenvorteile gegenüber den AIFs haben, zu der verstärkten Nachfrage beigetragen. Und als dann auf der Webseite verkündet wurde, dass der Fonds zu 90 % ausplatziert sei, kam es zum Run auf die letzten Anteile. Schlussverkaufspanik hat bei geschlossenen Fonds schon immer die Nachfrage angeheizt. Auch die Fonds „WealthCap Deutschland 35“ und „WealthCap Deutschland D37“ sind nicht vom Auslaufen der Übergangsvorschriften tangiert, weil sie unter das VermAnlG fallen (§§ 32 V VermAnlG i.V.m. 353 I KAGB), also keine neuen Anlagen tätigen. Bereits lange ausplatziert ist der Fonds „Australien 9“ der Real I.S. AG, der noch bis vor wenigen Wochen in den Angebotsübersichten mancher Infor-

Foto: © frozenstarro - Fotolia.com

der BaFin erhalten hat. Erste Investitionen in den Erwerb von Immobilien aus Bankenverwertung sind im vierten Quartal 2014 geplant. Die Emissionsphase des bereits KAGB-konformen „publity Performance Fonds Nr. 6“ endete am 30.06.2014. Noch vor Abschluss der Emissionsphase hat dieser Fonds in den Erwerb von zwei Gewerbeimmobilien investiert: der Office-Tower in der Frankfurter Rennbahnstraße und das Büro- und Verwaltungsgebäude der ehemaligen börsennotierten Lintec AG in Leipzig. Der Office-Tower konnte

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SACHWERTE I AIFM-Fonds

Übersicht zum KVG-Status Eine aktuelle Umfrage des bsi Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen e.V. unter seinen Mitgliedern hat ergeben, dass bis zum Jahresende mindestens 33 neue, nach den Regeln des KAGB aufgelegte geschlossene AIFs in den Markt kommen sollen. Das stimmt positiv.Von den 16 teilnehmenden Unternehmen hatten 7 zum Zeitpunkt der Befragung bereits eine Zulassung als KVG von der BaFin erhalten, weitere 4 hatten den Antrag bereits gestellt und 5 bereiteten die Antragstellung vor. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit für einen Antrag auf Voll-Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft liegt bei 6 Monaten nach Einreichung aller Unterlagen „Die Anzahl der geplanten Produkte stimmt zuversichtlich.Wichtig ist nun, dass es im Rahmen der aufsichtsrechtlichen Vertriebsanzeigeverfahren nicht noch zu Verzögerungen kommt“, sagt bsiHauptgeschäftsführer Eric Romba.Viele Unternehmen warten erst den Abschluss ihrer Zulassungsanträge ab, bevor sie dann ihre ersten Investmentvermögen in den Genehmigungsprozess bei der BaFin schicken.

Auswertung der Umfragebeteiligung und des KVG-Status davon

30 Vollmitglieder zur Umfrage eingeladen

haben

16 Vollmitglieder teilgenommen

Zielstellung: KVG-Vollzulassung alle 16 Vollmitglieder

7

4

Ziel erreicht: Vollzulassung erhalten

Kurz vor dem Ziel: Antrag eingereicht

5 Ziel angestrebt: Vollzulassung in Vorbereitung

Quelle: bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e.V.

mationsorgane als platzierbar geführt wurde. Das Emissionshaus bemüht sich, einen Nachfolgefonds nach KAGBStandard zusammenzustellen. „Zur Zeit versuchen wir weitere Objekte in Australien anzubinden“, erklärt Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung der Real I.S. AG, „aber wir sind noch in einem Stadium, in dem wir keine konkreten Rahmendaten nennen können.“ Bei Real I.S. sind jetzt alle Tranchen von Übergangsfonds vergriffen. Im Juli bereits erhielt das Unternehmen die Genehmigung für den „Real I.S. Grundvermögen“, ein Immobilienportfoliofonds für private Anleger nach KAGB. Die Vertriebsgenehmigung konnte in vier Monaten erreicht werden – eine überraschend kurze Wartezeit – weil die Gesellschaft bereits parallel zum KVG-Genehmigungsverfahren (die KVG-Genehmigung wurde am 9. Mai erteilt) mit der BaFin über diesen Fonds im Gespräch war. Dennoch wird er erst im September in den

Vertrieb gehen, also nicht ad hoc die Produktpalette neuer Fonds bereichern. Und erfahrungsgemäß ist die Urlaubszeit für den Vertriebsstart eines Fonds wenig geeignet, das galt schon immer, auch in der alten Welt. Tendenziell gilt: Altfonds verschwinden sukzessive vom Mark, wenn sie ausplatziert sind, ohne dass unmittelbar neue Fonds nach AIFMStandard zurVerfügung stehen. Einen nahtlosen Übergang zum Vertrieb nach neuem Recht gibt es nicht, zunächst schrumpft das Angebot also. So hat im Juli Habona Invest eine Vertriebspause für den „Kitafonds 01“ und für den „Einzelhandelsimmobilien 04“ eingelegt. Diese Fonds sollen an das Kapitalanlagegesetzbuch angepasst, aber sonst mit demselben Konzept später wieder auf den Markt kommen. Auch der Übergangsfonds „Paribus Rail Portfolio III“ verschwindet von der Bildfläche. Paribus habe im Juli die Unterlagen für

Bearbeitungszeit für KVG-Vollzulassung

die Gründung einer eigener KVG bei der BaFin eingereicht, der Vertrieb aller Übergangsfonds müsse dann eingestellt werden, so das Unternehmen. Nach der Gründung der KVG soll auch ein neuer Railfonds (Rangierloks) nach den gesetzlichen Bestimmungen des KAGB aufgelegt werden. Bis der von der BaFin grünes Licht für den Vertrieb erhält, können einige Monate ins Land gehen. Das Angebot wird also automatisch dünner. Attraktive Objekte sind ansonsten Mangelware, daran hat sich in den letzten Monaten nichts geändert.Das gilt für Immobilien im In- und Ausland, Flugzeuge und New Energy. Aber das hat nicht nur mit dem langen Genehmigungsverfahren (mindestens vier Monate) zu tun. In allen Sektoren ist es schwer für die Anbieter, attraktive Objekte zu „ergattern“. Zu groß ist die Konkurrenz anderer Anleger (Ausländer, Institutionelle).

Wie viele Produkte nach KAGB sind geplant bis Ende 2014? 11 Teilnehmer planen bis Ende 2014 die Emission von 33 neuen Investmentvermögen

Dauer der Antragsbearbeitung KVG-Vollzulassung

33 Ø 6 Monate Antragsstellung Minimum: 2 Monate Maximum: 8 Monate

16

davon 24 Publikums-AIF

7

Geplant

Ziel erreicht: Vollzulassung erhalten

finanzwelt 04/2014

Anzahl der Antworten

davon 9 Spezial-AIF Geplant

Anzahl der Antworten

1 AIF

2

1 AIF

5

2 AIF

6

2 AIF

2

3 AIF

2

3 AIF

0

4 AIF

1

4 AIF

0

5 AIF

0

5 AIF

0


Kosten für jährlichen Betrieb der KVG

Kosten für KVG-Initialaufwand Verteilung der Gesamtkosten von 12 Teilnehmern Gesamtkosten: Ø Kosten / Teilnehmer: Minimum: Maximum:

Verteilung der geschätzten jährlichen Kosten von 10 Teilnehmern Gesamtkosten: Ø Kosten / Teilnehmer: Minimum: Maximum:

9,95 Mio. Euro 0,83 Mio. Euro 0,20 Mio. Euro 2,00 Mio. Euro

6,60 Mio. Euro 0,66 Mio. Euro 0,12 Mio. Euro 2,50 Mio. Euro

7% 0 - 0,5 Mio. Euro

36 %

42 %

37 %

0 - 0,5 Mio. Euro

0,6 - 1 Mio. Euro

0,6 - 1 Mio. Euro

1,1 - 1,5 Mio. Euro

1,1 - 1,5 Mio. Euro (0 %)

36 %

20 %

Hohe Kosten und strenge Auflagen Die Emissionshäuser haben schätzungsweiseKostenvon500.000bis1Mio. Euro für die Volllizensierung und jährliche Kosten von mindestens 250.000 Euro pro Jahr zu verkraften. Diese sind letztlich von den Fondsanlegern zu tragen. Aufgrund dieser Mehrkosten haben bereits einige Fondsanbieter an-

1,6 Mio. oder mehr

gekündigt, dass die Ausschüttungen niedriger sein werden als früher. Die Anfangsausschüttungen werden wohl um 0,5 bis 1 % niedriger ausfallen als bei den Altfonds. Früher konnte jeder, der sich dazu berufen fühlte, geschlossene Fonds auflegen und verkaufen. Das wird es in der NeuenWelt der geschlossenen

22 %

1,6 Mio. oder mehr

Fonds nicht mehr geben. AIF-Fonds dürfen nur noch von Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVG) aufgelegt und angeboten werden. Diese müssen von der BaFin zugelassen werden. Dazu ist erforderlich, dass die Kapitalverwaltungsgesellschaft ein Anfangskapital von mindestens 300.000 Euro vorweisen kann. Zudem muss die fachliche Eignung und die Zuverläs-

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SACHWERTE I AIFM-Fonds Neue AIFM-Fonds (genehmigt) Fondsname Aquila® WindpowerINVEST II 20. INP Deutsche Pflege Deutsche Finance PERE Fund I Portfolio GmbH & Co. KG PROJECT Fonds Wohnen 14 publity Performance Fonds Nr. 7 Real I.S. Grundvermögen 1)

Emissionshaus

Investitionsobjekt

Aquila Capital INP Holding AG Deutsche Finance Group HTB Hanseatische Fondshaus GmbH PROJECT Investment Gruppe publity Emissionshaus GmbH Real I.S. AG

Internet www

Windkraft in Großbritannien aquila-capital.de Pflegeheim in Coesfeld inp-invest.de Institutionelle Zielfonds aus dem Bereich Immobilien deutsche-finance-group.de Zweitmarktanteile htb-fondshaus.de Projektentwicklung Wohnen project-fonds.com Deutsche Immobilien aus Bankenverwertung publity.de Portfolio mit deutschen Immobilien realisag.de 1) Vertrieb ab September

Übergangsfonds Fondsname asuco 3 Blockheizkraftwerke Deutschland 2 CFB 180 Solar Deutschland V Danone Utrecht Fidura Rendite Sicherheit Plus Ethik 4 [id] Deutsche Immobilienrendite IFK Sachwerte 3 Regio FLEX Fonds 1 WealthCap Immobilien Deutschland 35 WealthCap Immobilien Deutschland 37

Emissionshaus asuco Fonds GmbH Luana Capital GmbH Commerz Real Fonds Beteiligungsgesellschaft mbH HANNOVER LEASING GmbH & Co. KG FIDURA Private Equity Fonds fonds [id] Emissionshaus GmbH IFK AG FLEX Fonds Capital AG Wealth Management Capital Holding GmbH Wealth Management Capital Holding GmbH

Investitionsobjekt

Internet www

Zweitmarktanteile Blockheizkraftwerke in Deutschland Solarparks in Deutschland Bürogebäude in Utrecht Beteiligung an deutschen Mittelstandsunternehmen Wohnimmobilien Immobilien Deutschland Immobilienportfolio Raum Stuttgart Bürokomplex München KPMG-Gebäude München

asuco.de luana-capital.com cfb-fonds.com hannover-leasing.de fidura.de id-ag.de ifk-sachwertfonds.de flex-fonds.de wealthcap.com flex-fonds.de Quelle: Dr. Leo Fischer

sigkeit der Geschäftsleiter nachgewiesen werden. Neu ist auch die Einschaltung einer Verwahrstelle, die kontrolliert, dass die KVG die Mittel des Fonds entsprechend gesetzlichen Bestimmungen und den Prospektangaben anlegt. Die Verwahrstelle übernimmt gegenüber der KVG eine Kontrollfunktion, die es früher bei den geschlossenen Fonds in dieser Form nicht gab. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass die Funktionen Vermögensverwaltung und Vermögensverwahrung strikt getrennt sind. Dispositionen, die die Verwahrstelle nicht genehmigt, dürfen nicht vorgenommen werden. Die Verwahrstellen gewährleisten, dass die Transparenz- und Auskunftspflichten gegenüber Anleger und Aufsicht erfüllt werden.

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entwicklungen auch für den Anleger viel früher erkennbar als nach dem alten Recht und es können Gegenmaßnahmen beschlossen werden. In dieselbe Richtung wirkt auch die Vorschrift, gegenüber Aufsicht und Anlegern einen Jahresbericht abzugeben. Das alles reduziert tendenziell die Risiken des Anlegers, verursacht aber Kosten.

Mindestens einmal im Jahr soll eine Bewertung der verwalteten Vermögensgegenstände vorgenommen werden. Damit werden mögliche Fehl-

Aufgrund der Berichtspflicht gegenüber Aufsicht und Anleger werden Leistungsbilanzen nicht mehr die Rolle spielen wie früher. Ob damit ein Schritt zurück in die Steinzeit verbunden ist, wie Fondsanalyst Stefan Loipfinger gegenüber dem Manager Magazin behauptet, darf aber bezweifelt werden. Die jährliche Bewertung und Berichterstattung gegenüber der Aufsicht und dem Anleger ist mehr als ein hinreichender Ersatz. Schließlich sollen die Kosten auch nicht ausufern. Letztlich gab es in der Vergangenheit immer zahlreiche Emissionshäuser, die gegen die freiwillige Verpflichtung (gegenüber

Helge Scheunemann

Martin Brieler

Head of Research Jones Lang LaSalle

Mitglied der Geschäftsführung ILG Fonds GmbH

finanzwelt 04/2014

dem damaligen VGF Verband geschlossener Fonds) verstoßen haben, spätestens zum 30. September die aktuelle Leistungsbilanz aufgrund der Vorjahreszahlen zu veröffentlichen. Früher haben die Absatzhitlisten die Szene beherrscht, in Zukunft wird die Performance stärker in den Mittelpunkt des Interesses rücken, wie das heute schon bei den offenen Investment- und offenen Immobilienfonds der Fall ist. Immobilienfonds rücken näher an die offenen Fonds, das bedeutet eine Aufwertung der geschlossenen Fonds. (lf)

Fazit In den Hochzeiten des geschlossenen Fonds gab es mehr als 300 Initiatoren. Diese Zeiten gehören derVergangenheit an.Rund 50 bis 60 werden an der neuen Welt teilnehmen. Ob weniger mehr ist, wird sich zeigen. Die Neue Welt ist durch mehrTransparenz und Rechtssicherheit für dieAnleger gekennzeichnet.Das ist mit leichten Renditeeinbußen verbunden, aber bei Renditen von etwas über 5 % bieten die AIFs immer noch erhebliche Renditevorteile gegenüber Zinsanlagen. Doch wird es eine 6 vor dem Komma kaum mehr geben. Die Zunft müsse lernen,dem Investor bei der Auszahlung keine 6, sondern eine 4 vor dem Komma schmackhaft zu machen, heißt es in der Branche. Um im Gegenzug die Sicherheitselemente zu stärken, etwa durch eine höhere Tilgung.


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PROJECT Investment Gruppe

KAGB-regulierter Wohnimmobilienfonds auf reiner Eigenkapitalbasis Die Sachwerte kommen: Die BaFin hat den Immobilienfonds »Wohnen 14« der Bamberger PROJECT Investment Gruppe für den Vertrieb genehmigt. Das Beteiligungsangebot ist auf Wohnimmobilienentwicklungen in deutschen Großstädten spezialisiert und richtet sich an Privatanleger.

D

ie Zahl der genehmigten Kapitalverwaltungsgesellschaften steigt stetig. Rund 20 sind es derzeit. Gleichzeitig sind bislang lediglich sechs alternative Investment-Publikumsfonds auf dem Markt, die eine BaFinGenehmigung nach dem neuen Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) vorweisen können. Umso erfreulicher ist es, dass jetzt ein weiteres reguliertes Angebot an den Start geht. Mit »Wohnen 14« legt der fränkischeKapitalanlage-undImmobilienspezialist PROJECT einen AIF auf, der von deutschen Privatanlegern 50 Millionen Euro Eigenkapital akquirieren will. Diese werden ausschließlich in Immobilienentwicklungen in Berlin, Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München investiert. Auswahl, Planung, Bau und Verkauf übernimmt die PROJECT Immobilien Gruppe als exklusiver Asset Manager mit Niederlassungen an allen fünf Investitionsstandorten. Die Nachfrage nach Wohnimmobilien ist in den Metropolen Deutschlands besonders groß, weshalb die Franken ihrem bereits bei den Vorgängerfonds etablierten Investmentkonzept konsequent treu bleiben. Auch der Fonds 14 ist aufgrund der reinen Eigenkapitalausrichtung konzeptbedingt als Blind Pool aufgelegt, um auch flexibel und schnell auf Marktveränderungen rea-

Wolfgang Dippold

gieren zu können. Er nutzt das Kapital für Investitionen in mindestens 10 hochwertige Immobilienentwicklungen in den genannten Metropolen. „Das breite Streuungsverhalten und die reine Eigenkapitalbasis sind Eckpfeiler unserer Sicherheitsarchitektur, die bereits in der Vergangenheit von unabhängigen Analysehäusern wie Feri und Scope mit sehr guten Ratings bewertet wurde“, sagt Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT Investment Gruppe.

nen sich bei den gewinnunabhängigen Entnahmen zwischen zwei Varianten entscheiden: 4 oder 6 % pro Jahr, die auf monatlicher Basis ausgezahlt werden. Den Beginn der Ausschüttungen wählt der Anleger nach eigenem Ermessen. Die Beteiligung ist ab 10.000 Euro zuzüglich 5 % Agio möglich. PROJECT prognostiziert eine jährliche Rendite von 6 % und mehr vor Steuer und nach Kosten. Mit einer Zweitmarktplattform, die bis Jahresende kommen soll, will PROJECT seinen Investoren die Möglichkeit geben, ihre Anteile vorzeitig zu veräußern. Damit bietet »Wohnen 14« wie auch die Vorgängerfonds eine hohe Flexibilität des Investments. Was die Stabilität des Angebots angeht, so überzeugt ein Blick in die testierte Leistungsbilanz: Der Immobilienentwickler kann einen lückenlos positiven Track Record vorweisen mit durchschnittlichen Objektrenditen von 12 % im Jahr.

Verkürzte Laufzeit Das neue Angebot kommt gegenüber dem Vorgängerfonds 12 mit einer kürzeren Laufzeit von 8 anstatt 10 Jahren aus. Gleichzeitig senken die Franken die Weichkosten auf 10,98 % und steigern damit die Investitionsquote. Anleger kön-

finanzwelt 04/2014

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UNTER NULL

SACHWERTE I Alternative Sachwerte

Nicht nur Lückenbüßer Vermittler suchen händeringend nach Sachwerten, die jene Lücke füllen, die die geschlossenen Fonds aus unterschiedlichen Gründen hinterlassen mussten.

Oliver Porr Vorstandsvorsitzender bsi Bundesverband Sachwerte und Investmentvermögen e. V.

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Genussrechte und Namensschuldverschreibungen. Aus Sicht eines Vermittlers, der händeringend nach Produkten sucht, die er seinen Anlegern anbieten kann, bieten Genussrechte und Namensschuldverschreibungen den Vorteil, dass sie in großer Zahl verfügbar sind, vor allem weil sie keiner Regulierung unterliegen. „Die Frage, ob das angebotene Produkt reguliert ist oder nicht, interessiert den Anleger meist wenig“, bedauert Oliver Porr, Vorstandsvorsitzender des bsi Bundesverbandes Sachwerte und Investmentvermögen. Allerdings kamen die ersten Nachrangdarlehen und Genussscheine bereits auf den Markt, als die Verlustzuweisungen 2005 ausliefen. „Damals starteten wir mit den ersten Anleihen“, erklärt Cerstin Kratzsch, Vertriebsleiterin bei der Energiekontor AG, ei nem Pionier bei den Anbietern von geschlossenen Windparkfonds. Nachrangdarlehen und Genussrechte wurfinanzwelt 04/2014

den also nicht entwickelt, um den strengeren Zulassungsbedingungen zu entgehen. Sie werden als Instrument genutzt, um den durch die Regulierung verursachten Angebotsengpass zu überwinden. Aber Tatsache ist, dass diese Alternativen jetzt sehr oft von unseriösen Anbietern genutzt werden, um von dem Trend zu Sachwerten und dem Fehlen von geschlossenen Fonds zu profitieren. Bereits mit der dritten Tranche von Genussrechten ist die IMMOVATION AG auf dem Markt, die auch erfolgreich geschlossene Fonds

Lars Bergmann Vorstand IMMOVATION AG

Foto: © elnavegante - Fotolia.com

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as Image der geschlossenen Fonds ist auch aufgrund der Skandale in der Vergangenheit schlecht und die Vermittler müssen sich nach anderen Produkten umsehen, wenn sie Anleger für Sachwerte gewinnen wollen. Zumal auch so wenige geschlossene Fonds, egal ob alten oder neuen Rechts, auf dem Markt sind. An dieser Situation wird sich kurzfristig wahrscheinlich kaum etwas ändern. Dabei haben Sachwerte mehr denn je aufgrund der Magerzinsen ihre Existenzberechtigung.


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und Genussrechten den Vorteil, dass der Anleger in einer ähnlichen Eigentümersituation ist wie bei den geschlossenen Fonds. Vor allem sind durch das neue Recht die Stimm- und Mitspracherechte sowie Informations- und Kontrollrechte gestärkt worden. Auch bei Direktinvestments erwirbt der Anleger unmittelbares Eigentum an den Investitionsgütern.

aufgelegt hat. Vorgesehen ist ein Volumen von 50 Mio. Euro. Die Mindestbeteiligung liegt bei 10.000 Euro, ein Agio ist nicht zu zahlen und prognostiziert wird eine Ausschüttung von jährlich 6 %. Der Erlös aus der Platzierung der Genussrechte fließt in Immobilien, bei der Anlage hat die IMMOVATION freie Hand. Es handelt sich also um einen Blind Pool. Auch darf die Gesellschaft das Genussrechtskapital für die Geschäftstätigkeit der gesamten Unternehmensgruppe (12 Firmen) verwenden. 2003 hat IMMOVATION das erste Genussrecht aufgelegt, 2008 folgte die zweite Tranche. „Auf die beiden ersten Tranchen wurden alle prognostizierten Zahlungen plangemäß geleistet“, erklärt Vorstand Lars Bergmann. Direktinvestments. Eine andere Möglichkeit, in Sachwerte zu investieren, bieten Direktinvestments. Sie haben gegenüber Nachrangdarlehen

Möglichkeiten für Direktinvestments bieten die Neuen Energien. Natürlich kann sich ein Eigenheimbesitzer als Investition eine Solaranlage aufs eigene Dach setzen. Wer aber den damit verbundenen Aufwand vermeiden will und lieber „investieren lässt“, bedient sich eben einem Anbieter von solchen Direktinvestments. Das Karlsruher Unternehmen BadenInvest bietet bspw. die Möglichkeit, eine einzelne Solaranlage innerhalb einer 4 Megawatt großen Freiland-Anlage im „Solarpark Zorbau“ in Sachsen-Anhalt zu erwerben. Der Anleger kann grundsätzlich zwischen 135 Photovoltaikanlagen verschiedenster Größen wählen. „Kleinere Anlagen sind schon ab etwa 20.000 Euro zu haben“, meint Geschäftsführer Stefan Falk. Nur schade, dass die Anlagen für 20.000 Euro vergriffen sind. Die Preise für Einzelanlagen reichen bis 80.000 Euro. Wie beim Hausbau werden die Anlagen schlüsselfertig erworben. Die Laufzeiten reichen gewöhnlich von 19 bis 20 Jahren mit Verlängerungsoptionen. Der Anleger erwirbt das Eigentum an der Solaranlage, d. h. an den Modulen, dem Wechselrichter und der Aufständerung. Die Anlage ist versichert, es besteht eine zehnjährige Herstellergarantie und eine 25 Jahre dauernde Leistungsgarantie. Durch die Abschreibungsmöglichkeit winken zudem einige Steuervorteile, die eine solche Anlageklasse als geschlossener Fonds nicht bieten kann. Unter dem Gesichtspunkt der erschwinglichen Mindestanlagesummen eignen sich Container in besonderem Maße als Direktinvestments. Schon mit Anlagebeträgen ab 2.300 Dollar kann eine Box erworben werden. Die längste Tradition auf diesem Gebiet

finanzwelt 04/2014


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SACHWERTE I Alternative Sachwerte

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Stefan Falk

Dr. Dirk Baldeweg

Antje Montag

Geschäftsführer BadenInvest Consulting GmbH

Geschäftsführer Buss Capital GmbH & Co. KG

Vorstand CH2 Contorhaus Hansestadt Hamburg AG

hat P&R Container Investments, die keine geschlossenen Containerfonds auflegt, sondern schon immer auf Direktinvestments gesetzt hat. Diese Direkt-Containerinvestments fallen nicht unter das neue Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB), der Markt ist also – anders wie bei Containerfonds – nicht reguliert. Viele Vermittler und Anbieter wittern hier ein gutes Geschäft. Exakte Zahlen über das Volumen der Container-Direktinvestments liegen nicht vor, aber es hat den Anschein, dass der Trend deutlich nach oben geht – auch weil die Konkurrenz durch die geschlossenen Fonds fehlt. In der Branche wird von Milliardenbeträgen gemunkelt, die jedes Jahr in Container fließen, doch belegen lässt sich das nicht. P&R ist seit 1975 auf dem Markt und sieht sich als Marktführer. Nach eigenen Angaben hat das Unternehmen 62.000 zufriedene Kunden. Doch in der Vergangenheit wurden oftmals Zweifel am Geschäftsmodell geäußert. Auf solche Zweifel reagierte das Unternehmen mit dem Hinweis, dass alle Zahlungen wie vereinbart geleistet wurden. Schon immer war P&R sehr zugeknöpft gegenüber Journalistenanfragen. Das erlebte der Verfasser selbst bei einem persönlichen Besuch in der Firmenzentrale. Auf Ungereimtheiten hat unlängst das Manager Magazin aufgrund einer Studie des Analyseunternehmens Fondsmedia hingewiesen. P&R hat im Gegenzug die „Kompaktanalyse“ von Fondsmedia als „unseriöses Papier“ bezeichnet. Tatsache ist aber, dass das gesamte Geschäft mit Containern bei weitem nicht so transparent ist wie das der geschlossenen Fonds der neuen Generation. Denn sehr unterschiedlich sind die Preise, die die verschiedenen Anbieter ihren Kunden für den Erwerb einer Box berechnen. Erhebliche Unterschiede weisen auch die kalkulierten Mieten sowie die Rücknahmepreise des Anbieters, also die

Preise, die dem Anleger am Ende der Laufzeit vergütet werden, auf. Angeboten werden neue, gebrauchte Container und Spezialcontainer, das erschwert den Vergleich. Gewiss, jeder Anbieter hat unterschiedliche Netzwerke und daher wohl auch unterschiedliche Kalkulationsgrundlagen. Der Anleger wird zwar Eigentümer der Boxen, gleichwohl spielt das Vertrauen in den Anbieter eine große Rolle. Auf eigene Faust zu verkaufen, wenn der Anbieter vom Markt verschwindet – wie vor einigen Jahren DTF - Der Transport Fonds GmbH & Co. KG – wird ohne Verlust nur gelingen, wenn die Rückgabepreise realistisch angesetzt waren. Bei DTF war das offensichtlich nicht der Fall. Unbestritten bilden die Container einen Wachstumsmarkt. Von 2014 bis 2020 wächst der Containerverkehr nach Expertenschätzungen jährlich um 6,5 %. Davon profitieren aber die Containerschiffe nicht, weil es Überkapazitäten gibt und die Frachtraten für Schiffe im Keller sind. „Container sind Sachwerte mit einem hohen Restwert und bilden einen Wachstumsmarkt, der bei weitem nicht die Volatilität aufweist wie die Schiffe“, meint Dr. Dirk Baldeweg, Geschäftsführer Buss Capital. Wegen der kurzen Produktionsdauer sind Marktungleichgewichte anders als bei Schiffen schnell auszugleichen. Buss Capital ist zwar Marktführer bei Containerfonds, bietet aber derzeit nur Direktinvestitionsprogramme an. Voraussichtlich Anfang des 4. Quartals 2014 wird das Unternehmen wieder ein Fondsprodukt auf den Markt bringen, den GlobalContainerfonds, der natürlich nach KAGB konzipiert sein muss.

Schiene nicht denkbar ist. Die Kaufpreise liegen zwar deutlich über denen von Containern, dafür fallen die Mieteinnahmen für die Anleger aber auch entsprechend höher aus. Erschlossen hat diesen Markt die CH2 AG. Andere wie Solvium Capital sind jetzt auch auf dem Markt. Das Geschäft läuft blendend. Nicht zuletzt dank ausverkaufter Wechselkofferangebote konnte CH2 in den ersten sechs Monaten 30 Mio. Euro Eigenkapital akquirieren. „2014 ist das bislang erfolgreichste Jahr der CH2 AG“, meint Vorstand Antje Montag, die im Vertrieb der CH2-Produkte auf exklusive Vertriebspartnerschaften setzt.

Einen neuen, schnell wachsenden Markt bilden Wechselkoffer. Hier handelt es sich um Transportbehälter mit ausklappbaren Stützbeinen, ohne die der Transport von Gütern auf Straße und finanzwelt 04/2014

Wegen der hohen Anlagesummen scheiden einige Assetklassen bei Direktinvestments allerdings aus. Beispielsweise bei Flugzeugen: Selbst für kleine Regionalflugzeuge sind 27 bis 28 Mio. Dollar für ein Direktinvestment erforderlich. Das übersteigt die finanziellen Möglichkeiten des typischen Anlegers eines geschlossenen Fonds mit Mindestanlagebeträgen von 5.000, 10.000 und 20.000 Euro gewaltig. Bei den Immobilien kommen für Direktengagements nur Eigentumswohnungen in Frage, aber auch da sind Kaufpreise von 100.000 Euro und mehr zu entrichten. Bei den Containerflachwagen, die Salamon Railway anbietet, beträgt die Mindestanlagesumme 93.000 Euro. (lf)

Fazit Gefragt sind derzeit alle Alternativen zu den geschlossenen Fonds wie Genussrechte, Nachrangdarlehen oder Direktinvestments. Aber die unregulierten Produkte haben auch ihre Tücken. Sie können mit den geschlossenen Fonds der neuen Generation, was Rechtssicherheit und Transparenz anbelangt, nicht konkurrieren.Aber sie sind anders als geschlossene Fonds verfügbar.


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SACHWERTE I Gold

Hintergründeder physischenNachfrageausChina Im Jahr 2013 kam bereits 26 % der globalen privaten Goldnachfrage aus China. Der zeitweilig sinkende Goldpreis wurde von Verbrauchern und chinesischen Anlegern als Einkaufsgelegenheit wahrgenommen; insgesamt hat dieser Sektor 259 Tonnen Gold erworben. Heute ist China der größte Schmuckgold- und Barrengold-Markt weltweit. Die Faktenlage scheint für eine stabile bis stetig anziehende Nachfragesituation zu sprechen.

N

ichts verdeutlicht die vom deutschen Michel diametral verschiedene Haltung der chinesischen Normalbürger zum Gold besser als die folgende Grafik: Verbraucherbefragung in China (Auszug): „Was planen Sie, für sich selbst in den nächsten 12 Monaten zu erwerben?“ Platz 1: Feingold/24 kt Goldschmuck ca. 25 % Platz 2: Markenkleidung ca. 15 % Quelle:TNS Umfrage unter 13,212 Verbrauchern, 2011

Der Kauf von Feingold und Goldschmuck (was „Goldschmuck“ in China bedeutet, davon später) steht für solvente chinesische Verbraucher seit Jahren an erster Stelle der persönlichen Kaufentscheidung. Was aus westeuropäischen Augen gesehen merkwürdig scheint, hat in China handfeste Gründe. Goldschmuck = Geldwert. Unter der Bezeichnung „Goldschmuck“ muss man in China etwas grundsätzlich anderes verstehen als in Westeuropa. Es handelt sich dabei meist um Ketten, vielfach nach Art der so genannten „Panzerketten“, nicht um die feinen Juwelierarbeiten, die wir in Deutschland unter „Goldschmuck“ verstehen würden. Dieser Goldschmuck wird in China in der

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finanzwelt 04/2014


Erwartungen in Bezug auf den Goldpreis Keine Angabe 1 %

Der Goldpreis wird sinken 16 %

Der Goldpreis wird steigen 60 %

Der Goldpreis bleibt stabil 23 %

Umfrage unter 1.000 chinesischen Verbrauchern. Quelle:TNS, 2013

Chinesische Schmuckgold-Nachfrage nach Kategorien, 2013

24 kt. 85 %

18 kt. 12 %

Mit Schmucksteinen 3 %

Quelle: Precious Metals Insights

Der lange kurze Weg zu mehr Wohlstand. In nur ca. 30 Jahren hat die Volksrepublik China den Weg vom armen Entwicklungsland zu höherem Wohlstand mit wachsenden, mittelständisch geprägten urbanen Inseln zurückgelegt. 1978 lebten noch 70 % der Bevölkerung auf dem Land, bei

einem Pro-Kopf-Einkommen von unter 200 US$ pro Jahr. 2013 lag es schon bei ca. 6.850 US$, und nur noch 48 % der Bevölkerung lebte auf dem Lande. Der Teil der Bevölkerung, der mit unter 2 US$ pro Tag auskommen musste, sank von 78 % in 1994 auf 27 % in 2009. Diese Zahlen zu erkennen bedeutet zu verstehen, dass ein breites Nachfragepotenzial heranreift. Hohe Sparquote aus Notwendigkeit. Der schnelle Weg zu mehr Wohlstand war und ist durch ein investitionszentrisches Wirtschaftsmodell möglich. Ferner ist durch die Ein-KindFamilienpolitik die Familiendemografie für die nächsten Jahrzehnte unwiderruflich geprägt. Dem Wirtschaftsmodell fehlen wesentliche Sozialleistungen, wie u. a. eine realistische staatliche Altersvorsorge oder eine medizinische Versorgung, die vielfach de facto privatisiert ist und bar bezahlt werden muss. Resultat: eine fast legendäre, steigende Sparneigung. Nach IMF und WEO lag der Anteil der chinesischen Brutto-Ersparnisse 1990 bei knapp 40 %, 2012 bei über 51 % des BSP. Vieles dieser Ersparnisse wird in Gold investiert, denn, wie bereits dargestellt, ist für Chinesen Gold gleich Geld – nur ohne Inflation. Im Vergleich: In Deutschland beträgt die Sparquote lediglich 12 %. Ein breites Nachfragepotenzial reift heran. Bislang waren im westlichen Verständnis Beijing, Shanghai, Guangzhou und Shenzhen die Heimat der wachsenden chinesischen Mittelklasse. Aktuell haben die Städte zweiter Ordnung wie Wuhan in puncto Wohlstand der Bevölkerung aufgeholt. Dieser Wohlstand schafft zusätzliche Nachfrage nach physischem Gold. Damit ist das Nachfragepotenzial keinesfalls ausgeschöpft, denn nunmehr beginnen die Städte dritter und vierter Ordnung aufzuholen und eine eigene Mittelschicht zu bilden. Es sind Städte wie Baotu, Guilin, Ninghai oder Langfang, deren Namen kaum bekannt sind – es sind über 600, davon überschreiten 140 aktuell die Millionengrenze. In den letzten Jahren kam bereits der größte relative Nachfrageschub nach 24 kt-Gold aus diesen Städten. Derzeit gibt es ca. 100.000 finanzwelt 04/2014

„Schmuck“-Verkaufsstellen in China, in denen Gold nach Gewicht verkauft wird, wie anderswo die Wurst. Die meisten entstanden in den letzten Jahren in den Städten dritter und vierter Ordnung. National Gold Group hat z. B. in wenigen Jahren ca. 2.200 solcher „Schmuck“Verkaufsstellen eröffnet.

„Im Vergleich zu den vergangenen 12 Monaten: Planen Sie in den nächsten 12 Monaten mehr, weniger oder das gleiche für Gold oder Goldschmuck auszugeben?“ Mehr 44 % Gleich 35 % Weniger 15 % Weiß nicht 5% Umfrage unter chinesischen Verbrauchern, World Gold Council.

Unser Freund, der Trend. Wie wir festgestellt haben, sind nicht nur die kurzfristigen Preisschwankungen auf den Märkten für ETFs, „Papiergold“ in allen Formen und mehr oder minder manipulierte Fixings für die Nachfrage nach physischem Gold von Belang. Auch das in europäischen Medien immer wieder beschworene anämische oder kraftvoll strotzende „Vertrauen der Finanzmärkte“ – je nachdem, ob der Goldpreis kurz fällt oder steigt – scheint, von der anderen Seite der Welt aus gesehen, eher eine kuriose Marotte der Rundaugen zu sein. Der größte private Nachfragemarkt nach physischem Gold hat jedenfalls seine Einstellung nicht geändert: Ca. 80 % der chinesischen Verbraucher planen in den nächsten 12 Monaten mindestens ebenso viel, wenn nicht mehr, für Gold und Goldschmuck auszugeben wie in den vergangenen Monaten. Und von diesen Verbrauchern, die sich das auch leisten können, werden es täglich mehr. Die langfristigen Auswirkungen für die Nachfrage nach physischem Gold mag sich jeder selbst ausmalen und sich auch die Frage stellen, ob und woher dieser Bedarf gedeckt werden kann, ohne den Preis wesentlich zu bewegen. (cs)

Foto: © photos777 - Fotolia.com

Regel nach Gewicht gehandelt, mit einem kleinen Aufschlag für die Verarbeitung. Nach unserem Verständnis handelt es sich dabei mehr um am Körper tragbares Vermögen als um Schmuck. Dabei dominiert die Nachfrage nach 24 kt (999) Gold bei weitem. Die Nachfrage wird zusätzlich von der Erwartung der Wertsteigerung bei Gold getragen. Darüber hinaus gilt in China Gold traditionell als eine Form von Geld, nur ohne Inflation und Entwertung. So kommt es nicht überraschend, dass das Schriftzeichen für Gold in Mandarin 金 (gesprochen jin) ein Synonym für „Geld“ ist. Um als Westeuropäer die Wurzeln der chinesischen Goldnachfrage verstehen zu können sind diese Zusammenhänge wesentlich.

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er sich mit Edelmetallen befasst, denkt in langfristigen Zyklen. Nicht kurzfristige Entwicklungen zählen, sondern das Zusammenspiel der Faktoren und seine Auswirkungen auf aktuelle Ereignisse. Denn Gold reagiert wie ein Seismograf auf fundamentale Erschütterungen und liefert Hinweise auf instabile Elemente. Wer die Zusammenhänge zu deuten weiß, nutzt rechtzeitig die Chancen und meidet die Risiken. Als vor mehr als zehn Jahren das Edelmetallhandelshaus pro aurum gegründet wurde, schien die Finanzwelt noch in Ordnung zu sein. Die europäische Gemeinschaftswährung hielt sich im vierten Jahr ihres Bestehens auf solidem Kurs, die Wirtschaftsleistung wuchs und die Preise für Gold stagnierten im unteren dreistelligen Bereich. Banken und Vermögensberater hatten sich weitgehend aus dem Edelmetallhandel zurückgezogen und

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maßen Gold und Silber als Investment kaum mehr eine Bedeutung zu. Seither hat sich die Welt verändert. Die globalen Finanzmärkte stehen nach Wirtschafts-, Banken- und Schuldenkrisen stark unter Druck, europäische Nachbarstaaten kämpfen mit Verschuldungsquoten historischen Ausmaßes, für die sie mit einer steigenden Arbeitslosigkeit und einer zunehmenden Verarmung breiter sozialer Schichten einen hohen Preis zahlen. Der Wirtschaftsmotor Deutschland wird nicht zuletzt finanzwelt 04/2014

mit billigem Geld am Laufen gehalten. Der Goldpreis legte im gleichen Zeitraum massiv zu und pendelt sich aktuell auf einem mittleren vierstelligen Niveau ein. Das Phänomen, dass Gold auf lange Sicht negativ zu fundamentalen Wirtschaftsdaten korreliert, macht es gerade in ökonomisch unsicheren Zeiten so attraktiv. Edelmetalle sind deshalb keine schnellen Renditeprodukte, sondern vielmehr ein unverzichtbarer Bestandteil im Vermögensportfolio, um vor inflationären Entwicklungen und Kaufkraftverlust geschützt zu sein. Jüngste Schwankungen der Kurspreise änderten nichts daran, dass immer mehr Menschen einen Teil ihres Vermögens in Gold, Silber, Platin oder Palladium anlegen. Sie vertrauen auf den inneren Wert, der dem Rohstoff Edelmetall zu eigen ist, weil er im Gegensatz zu Papierwährungen selten, nicht beliebig vermehrbar, industriell wertvoll und überall auf der Welt als Zahlungsmittel akzeptiert ist. Münzen oder handliche Barren garantieren zudem Mobilität, Liquidität und Wertbeständigkeit. Das macht Edelmetalle einzigartig und wertvoll. Dieses Grundprinzip ließen die Unternehmensgründer in der Architektur ihrer Geschäftszentrale in München sichtbar werden. Das Goldhaus auf dem ehemaligen Flughafengelände München Riem symbolisiert Stabilität und Sicherheit. Das Gebäude in Form eines Goldbarrens entspricht mit seinen Außenmaßen von 42 Metern Länge, 23 Metern Breite und 8 Metern Höhe etwa dem Volumen der bis heute geförderten Goldmenge weltweit. Die goldfarbenen Fassadenplatten bestehen aus recycelten Münzen. Im Untergrund befindet sich eine Hochsicherheitstresoranlage, in der die physischen Edelmetallbestände der pro aurum Kunden verwahrt werden. Die insgesamt 135 Mitarbeiter in den pro aurum Niederlassungen München, Bad Homburg, Berlin, Dresden, Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart, Wien, Lugano, Zürich und Hongkong verfügen über eine exzellente Fachexpertise rund um Edelmetalle. Neben dem klassischen Anund Verkauf von physischen Edelmetallen bietet pro aurum interessierten Kunden intelligente Gold- und Silbersparpläne, Fondsmöglichkeiten oder moderne Verwahrlösungen an.


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IMMOBILIEN I News

RICS Deutschland wird 20

PERSONALITY

Ralph Schonder ist seit

Anfang Juli als Partner/ Gesellschafter und Geschäftsführer bei der Immobilienberatung Knight Frank Frankfurt tätig. Er kommt von der NAI apollo group, bei der er auch die Funktion des Geschäftsführers begleitete und maßgeblich amAufbau der Unternehmensgruppe beteiligt war.Als Leiter für den Investmentbereich von Knight Frank Frankfurt ist er für Direktanlagen in deutsche Wohn- und Gewerbeimmobilien sowohl privater als auch institutioneller Investoren verantwortlich.

Die RICS feierte Anfang Juli ihr 20-jähriges Bestehen in Deutschland. Die RICS Deutschland wurde am 05.07.1994 von 27 Gründungsmitgliedern als „Deutscher Verband Chartered Surveyors e. V.“ in Frankfurt gegründet. Was vor zwei Dekaden aus einem Kern engagierter Immobilienexperten heraus begann, hat sich zwischenzeitlich als feste Größe in Deutschland etabliert: Durch kontinuierliches qualitatives Wachstum liegt die Zahl der Vollmitglieder heute bei 1.400. RICS ist der weltweit führende Berufsverband für Immobilienfachleute und wurde 1868 in Großbritannien ins Leben gerufen. Zu den Aufgaben der RICS Deutschland gehören die Aus- und Fortbildung, die Förderung des Berufsstandes und die Wahrung von fachlichen und ethischen Standards.

Immobilienmarkt Spanien erholt sich Vorbei sind die Zeiten mit unfertigen Immobilien und leeren Geisterstädten. Gesunkene Preise und günstige Kredite haben die Nachfrage auf dem spanischen Immobilienmarkt wieder belebt. Laut aktuellen Statistiken der Notenbank haben die privaten Ersparnisse der Spanier im vergangenen Jahr mit 102,1 % gemessen am BIP nahezu wieder Vorkrisenniveau erreicht. Gleichzeitig seien auch Immobilien mit wachsendem wirtschaftlichem Optimismus gefragt. Während der Gesamtwert des Immobilienvermögens von 546 % des BIP im Jahr 2006 auf 414 % zum Ende des vergangenen Jahres gesunken sei, seien viele Spanier seit Anfang dieses Jahres wieder bereit, ihre Ersparnisse in Immobilien zu investieren.

Wiese statt Beton Es gibt naturgemäß unterschiedliche Ansichten dazu, was eine gute Lage ausmacht. Die einen mögen es eher abgeschieden, die anderen bevorzugen Citynähe und pulsierendes Leben. Während es die Selbstnutzer eher an den Stadtrand zieht, investieren Anleger bevorzugt in städtische Immobilien und legen mehr Wert auf gute Parkmöglichkeiten als auf Naturnähe. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von ImmobilienScout24 und Interhyp, für die insgesamt 1.129 Kaufinteressenten befragt wurden. Das geringere Interesse, ein Objekt in der ländlichen Umgebung zu kaufen, mag auch daran liegen, dass für die meisten Kapitalanleger (53 %) ausschließlich eine Immobilie in der Stadt in Frage kommt. Für jeden dritten Eigenheimbesitzer ist eine Immobilie ohne viel Grün undenkbar.

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Abfindungsguthaben für Anleger Thamm & Partner ist seit über 30 Jahren im Bereich Denkmalschutzimmobilien unterwegs und konnte sich in dieser Zeit eingehende Expertise erwerben. Bereits seit 1999 bietet das Berliner Unternehmen immobilienorientierten Anlegern sowohl die Möglichkeit, sich über ein Beteiligungsmodell als Gesellschafter zu engagieren als auch direkt in Einzelobjekte und Eigentumswohnungen zu investieren. Anleger, die ihre 10-jährige Anlageperiode beendet haben, erhielten bisher hohe Abfindungsguthaben. Aktuell haben sie ein Abfindungsguthaben von 182 % bezogen auf ihre Einmalanlagen erhalten. Hinzu kommt, dass die Einlage während der Beteiligungsdauer zu fast 100 % steuerlich gegen andere Einkünfte verrechnet wird. „Mit einer Bilanzsumme von rund 54 Mio. Euro und einer Eigenkapitalquote von über 80 % stehen wir auf sicherem Fundament“, so Geschäftsführerin AngelaThamm auch mit Blick auf das Geschäftsjahr 2014. Thamm & Partner legt den Fokus bewusst auf wenige Standorte wie Berlin, Potsdam, Görlitz und Leipzig, in denen ein reicher Erfahrungsschatz im Lauf der Jahre erworben werden konnte.

Fotos: © Serghei Velusceac, Steven Santos - Fotolia.com

Seit dem 01.07.2014 verstärkt Thomas Gnieser als Senior Investment Manager das Team von Union Investment Real Estate GmbH in NewYork. In der neugeschaffenen Funktion des LeitersAmerika ist Gnieser für das Transaktionsgeschäft des Hamburger ImmobilienInvestment-Managers in Nord- und Lateinamerika verantwortlich.Er kommt vom Beratungshaus CB Richard Ellis, für das er seit 2005 in Sydney u. a. als Director International Investments Transaktionen in Australien und Neuseeland begleitet hat.


Metropolen und Süden bieten Potenzial

UBS Euroinvest Immobilien vorübergehend geschlossen Der offene Immobilienfonds UBS (D) Euroinvest Immobilien ist im Juli für die Dauer von zunächst bis zu 12 Monaten faktisch geschlossen worden. In dieser Zeit setzt die UBS Real Estate Kapitalanlagegesellschaft die Rücknahme von Anteilscheinen für den Fonds aus. Das Management reagiert mit dem Schritt auf die schlechte Performance des Produkts und auf den Umstand, dass die Fremdkapitalquote des Fonds mit derzeit 41 % noch deutlich über dem Limit von 30 % liegt, das ab Anfang 2015 gelten wird. Der am 28. September 1999 aufgelegte Gewerbeimmobilienfonds hielt zum Stichtag 30. Juni dieses Jahres 47 Immobilien. Er hat ein Nettovermögen von 1,43 Mrd. Euro. Der UBS (D) Euroinvest Immobilien zählt gemessen an der Wertentwicklung in den vergangenen 12 Monaten (-13 %) zu den wenig erfolgreichen offenen Immobilienfonds.

Derzeit sind die Bedingungen für den Wohnungs- und Hauserwerb vielversprechend, so das Fazit einer aktuellen Postbank-Studie: In einem Drittel der 402 Kreise und Städte in Deutschland können Haus- oder Wohnungsbesitzer davon ausgehen, die eigenen vier Wände später mit Gewinn verkaufen zu können. In einem weiteren Drittel finden Immobilienbesitzer gute Voraussetzungen für eine langfristig stabile Wertentwicklung. In Sachen Werthaltigkeit steht die bayerische Metropole München ganz weit vorne. Käufer von Eigentumswohnungen und Häusern haben dort sehr gute Chancen, dass ihre Immobilie bis 2025 erheblich an Wert gewinnt. Weitere Rendite-Hotspots befinden sich im Westen und Norden Deutschlands. Im Osten sieht es anders aus. Weite Teile Brandenburgs, Sachsen-Anhalts, Thüringens und Mecklenburg-Vorpommerns kämpfen dagegen stark gegen rückläufige Bevölkerungszahlen. Folglich überwiegen dort die Risiken, dass Immobilien künftig an Wert einbüßen.

Logistiker auf Überholspur Logistik- und Industrieimmobilien sind weiter im Aufwind. Das Teilsegment konnte mit einem außergewöhnlich guten Halbjahresergebnis glänzen. Das Transaktionsvolumen belief sich in den ersten sechs Monaten auf 1,83 Mrd. Euro. Damit wurde das Volumen zum Vergleichszeitraum des Vorjahres um 83 % getoppt, der 5-Jahreschnitt um mehr als das Eineinhalbfache übertroffen. Relativ betrachtet übertrifft der Logistikbereich damit deutlich die positive Entwicklung aller anderen gewerblichen Assetklassen im ersten Halbjahr. Der prozentuale Zuwachs ist dreimal so hoch wie über alle Assetklassen hinweg (H1 2014: +29 % auf 16,9 Mrd. Euro). „Noch nie hat die Logistikimmobilie derart viel Kapital angezogen und ist damit auf dem besten Weg, ihr Nischendasein endgültig zu verlassen“, so Willi Weis, bei JLL Head of Industrial Investment Germany.

Fotos: © photo 5000, Jörg Hackemann, hiatus, Kara - Fotolia.com

PROJECT auf Expansionskurs In den ersten sechs Monaten konnte die PROJECT Gruppe Wohnungen mit einem Volumen von über 40 Mio. Euro verkaufen. Für das Gesamtjahr 2014 ist das Unternehmen sehr zuversichtlich und strebt Verkaufserlöse von über 100 Mio. Euro an. 45 Objekte entwickelt der Immobilienspezialist derzeit in den fünf deutschen Metropolregionen Berlin, Hamburg, Frankfurt, Nürnberg und München, davon befinden sich akJulliane Mann tuell 25 Objekte mit rund 1.100 Wohn- und Gewerbeeinheiten in der Verkaufsphase, die zusammen ein Verkaufsvolumen von über 400 Mio. Euro aufweisen. „Gegenüber dem Jahr 2013 erwarten wir eine weitere Steigerung bei den Volumina der Wohnungsverkäufe in Höhe von über 60 %“, sagt Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT Investment Gruppe. Folglich investiert die PROJECT Immobilien Gruppe auch in die Manpower und will 20 neue Spezialisten für den Immobilienverkauf einstellen. „Wir gewährleisten damit auch künftig die Stabilität unserer erprobten Exit-Strategie mit dem vornehmlichen Verkauf an Eigennutzer und sichern stabile Rückflüsse an die investierten PROJECT Fonds im Sinne unserer Investoren“, so Juliane Mann, Vorstand Vertrieb der PROJECT Immobilien Gruppe.

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Einige Denkmalprojekte der Dolphin Capital GmbH

Dolphin Capital

Bolongaropalast, Frankfurt

Denkmalschutz – A new future for history Die beste Möglichkeit, Toplagen mit hochwertiger Sanierung, Steuervorteilen und Fördermitteln zu verbinden, ist der Denkmalschutz.

S

eit vielen Jahren ist unser Fokus die denkmalgeschützte Immobilie mit hohem Wertsteigerungspotenzial. Erfolg haben wir durch den partnerschaftlichen Umgang mit Kunden und Vermittlern, durch große Erfahrung, genaue Marktkenntnis, Sachkunde und erprobtes Know-how. Unsere denkmalgeschützten Objekte liegen meist in historischen Premiumlagen, denn die Orte sind über Jahre um unsere Immobilien herum gewachsen. Die oftmals zentralen, teilweise aber auch außerstädtischen Bestlagen sind bei Kapitalanlegern und Selbstnutzern in hohem Maß nachgefragt. Wir bringen die Auflagen des Denkmalschutzes und die Erfordernisse modernen Wohnkomforts in einen sinnvollen und harmonischen Einklang. Das ist die Grundlage unseres professionellen Projektmanage-

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ments, zu dem umfassende Services für den Erwerber zählen, von der Projektierung bis hin zur schlüsselfertigen Übergabe, der Vermietung und Verwaltung.

Nicht jeder kann Denkmalschutz Bei der Entwicklung denkmalgeschützter Immobilien, d. h. bei der Findung eines schlüssigen, attraktiven Nutzungskonzeptes, der Sanierung und dem Wiederaufbau, zählt langjährige operative Erfahrung. Das betrifft die Einhaltung der strengen Auflagen des Denkmalschutzes ebenso wie das Gespür für aktuelle und kommende Wohntrends. Nur so gelingen anspruchsvolle Projekte planvoll und kostengünstig. Kluges, kostenbewusstes Bauen ermöglicht einen Immobilienpreis, der eine finanzwelt 04/2014

maßgebliche Basis für attraktive Rendite, mithin für realistische Wertsteigerung sein kann. Um unseren Kunden attraktive Fördermöglichkeiten durch KfW-Programme zu erschließen, definieren wir hervorragende Dämmstandards und setzen auf effiziente, energiesparende Anlagentechnik. Ein baubegleitendes Qualitätscontrolling durch den TÜV SÜD ist Standard bei Dolphin.

Sicherheit für unsere Partner im Vertrieb Wir minimieren die Haftungsrisiken unserer Vertriebspartner. Die Exposés unserer Immobilien orientieren sich an den IDW-Standards und enthalten eine wirklichkeitsnahe Beschreibung von Chancen und Risiken, ein Muster des zugrunde liegenden Vertragswerkes und


„Casa Leone“ in Neustadt in der Weinstraße. Illustration, Ansicht noch nicht verbindlich.

anderes mehr. Partnerschaftlichkeit ist uns in jeder einzelnen Geschäftsbeziehung wichtig und ein wesentlicher Faktor für unseren Erfolg. Im Gegenzug erwarten wir von unseren Partnern im Vertrieb eine auf Qualität, Dauerhaftigkeit und Sorgfalt ausgerichtete Zusammenarbeit ganz im Sinne des Käufers und der rechtlichen Standards. Wir tragen alles für das Gelingen Erforderliche bei und sorgen auf Wunsch ortsfremder Käufer auch für die Vermittlung guter, seriöser Mieter sowie für das Management aller Services rund um den Erwerb und den Betrieb der Immobilie.

Der gesetzlich gewollte Steuervorteil unserer Käufer Angesichts der gesellschaftlich wertvollen Aufgabe der Bewahrung und Pflege unserer Stadtbilder ermöglicht der Gesetzgeber den Käufern unserer Denkmalschutz-Immobilien im Rah-

men der so genannten „Denkmal-AfA“ nach §§ 7i und 10f EStG, die enthaltenen denkmalrelevanten Sanierungskosten als Werbungskosten steuerlich geltend zu machen. Durch diese steuerliche Förderung, den Einnahmen aus Vermietung und durch den steten Wertzuwachs bietet die Investition in ein historisches Baudenkmal eine in Deutschland beispiellose Vermögensanlage. Dolphin-Immobilien sind daher von Käufern zur Selbstnutzung ebenso begehrt wie von sicherheitsbewussten Investoren – beide kommen in den Genuss der „Denkmal-AfA“.

Rendite und Wertzuwachs im Herzen der „deutschen Toskana“ In diesem Herbst fällt der Startschuss für „Casa Leone“, unser Denkmalimmobilien-Projekt in Neustadt an der Weinstraße. Mit seinen durchschnitt-

lich 1.800 Sonnenstunden pro Jahr zählt die Stadt in der Pfalz, nahe der elsässischen Grenze, umgeben von einem Meer von Rebhängen, zu den sonnenreichsten Städten Deutschlands. Die historische Altstadt besitzt den pfalzweit größten Bestand an Fachwerkhäusern. Das Hambacher Schloss gilt als Wiege der deutschen Demokratie, dort wehte zum ersten Mal die schwarz-rot-goldene Flagge. Das historische Gebäude aus dem Jahr 1918 ist von uns auf 34 Wohnungen auf zwei Ebenen mit insgesamt 4.237 Quadratmetern Wohnfläche ausgelegt. Großzügige Zuschnitte und helle Wohnflächen ermöglichen es uns, eine hervorragende Wohnqualität in einer zentralen Lage zu attraktiven Preisen anzubieten. VERTRIEBSKOORDINATION Dolphin Sales GmbH Telefon 0511 | 807 634 7 -60 und -80

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Fotos: Michael Grabscheit und Robert Raithel

Beispiele unserer Exposés

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IMMOBILIEN I Roundtable Immobilien Deutschland

„Mehr Realismus im Vertrieb“ Auf deutschen Immobilien basierende Anlageprodukte sind ein Hit auf den Märkten. Zu diesem Erfolg tragen gleich mehrere Faktoren bei: Das Zinsniveau und die verfügbare Liquidität sorgen für vergleichsweise günstige Konditionen der Fremdfinanzierungen. Zudem ergeben die deutliche Risikoaversion gerade der deutschen Anleger sowie die niedrigen Ertragsaussichten der konkurrierenden Assetklassen zusammengenommen ein überzeugendes Plädoyer für die Immobilie. Indes stecken hinter diesen Umsatz-Turbos auch zahlreiche Risiken. Es gab also allerhand Gesprächsstoff für den Immobilien-Roundtable der finanzwelt zum Thema Immobilien Deutschland. Die Teilnehmer des Roundtable: Achim Bauer, Mitglied des Vorstands FLEX Fonds Capital AG Andreas Heibrock, Mitglied der Geschäftsleitung der Real I.S. AG Joachim Mur, Executive Director bei Wealth Management Capital Holding GmbH Johannes Palla, geschäftsführender Gesellschafter Habona Invest GmbH

Achim Bauer

Andreas Heibrock

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iner der wichtigsten Bezugspunkte aller Analysen und Einschätzungen der Immobilienmärkte ist aktuell die Geldpolitik und die von den Notenbanken verfolgte Zinspolitik. So stehen in der Schweiz und den USA etwa die Leitzinsen seit Dezember 2008 unverändert bei null. Diese Konstellation sorgt für tiefe Sorgenfalten bei allen, die an stabilen Finanzsystemen interessiert sind: Fast alle großen Finanzkrisen der letzten Jahrzehnte hatten ihre Ursache in solchen Verhältnissen.

Niedrige Zinsen und reichlich vorhandene Liquidität gehen mit schwachen Ertragsaussichten für Finanztitel einher, was Anleger und Investoren verstärkt auf den Immobilienmarkt treibt. Folge: Die Preise steigen und damit die Werte des Objektbestands – was höhere Beleihungsgrenzen und größere Kreditspielräume ergibt, die sich wieder in zusätzlicher Immobilien-Nachfrage und weiter steigenden Preisen niederschlägt, was dann wiederum die nächste Drehung hin zur Überhitzung ergibt. Auch die heute noch nachwirkende US-Krise von 2008 beruhte genau darauf. Die Initiatoren stehen damit vor zwei Fragen:Wie stabil sind die Finanzierungen gegenüber Zinsänderungen? Und welchen heute aufgerufenen Objektpreis kann man heute noch ak-

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zeptieren, ohne ins offene Messer eines überhitzten Marktes zu laufen? „Wir haben eben keine Glaskugel, letztlich weiß niemand, wo die Zinsen und Preise in fünf oder zehn Jahren stehen werden“, machte Johannes Palla das Risiko deutlich, das auch für die Fondsanbieter gilt. Achim Bauer brachte die Konsequenz auf den Punkt: „Das niedrige Zinsniveau hat zwei Seiten: Es bietet die besondere Gelegenheit, niedrige Zinsen langfristig festzuschreiben, schafft aber gleichzeitig den Rahmen für eine verstärkte Nachfrage bei Immobilien und führt damit zu steigenden Preisen.“ Und Andreas Heibrock ergänzt: „Hier kommen natürlich auch die Vorteile eines indirekten Investments zum Tragen, weil wir im Rahmen der Beteiligungsmodelle ein aktives Risikomanagement betreiben können.“ Die Besorgnisse vor Überhitzung und neuerlichen Blasen sind weltweit soweit angewachsen, dass der IWF Alarm schlägt und die Notenbanken von der Schweiz bis Taiwandaran daran arbeiten, die Märkte durch verschärfte Regeln im Hypothekengeschäft administrativ zu bremsen, indem die Beleihungsgrenzen enger gezogen und die Ansprüche an das Verhältnis von Einkommen zur Belastung aus Zins und Tilgung steigen. Zudem müssen die Banken häufig höhere Unterlegungen mit Eigenkapital erbringen. In diesem Rahmen lassen sich auch die neuen Regulierungen der Beteiligungsmodelle als „Alternative Investment Fonds“ einordnen, wie Heibrock deutlich machte: „Die gesetzlichen Grenzen für die Fremdfinanzierung in Höhe von maximal 60 % und der Trend zur Portfoliobildung ergeben eine automatische Begrenzung der Risiken.“ Allerdings zeigt der Blick auf die etwa vom IWF erhobenen Marktparameter auch, dass die Krisensymptome in Deutschland im internationalen Vergleich eher schwach ausgeprägt sind. Ob jetzt das Ausmaß der Preissteigerungen oder die Relation der Immobilienpreise zu Mieten und Einkommen – der deutsche Markt sieht im Vergleich zu anderen Ländern ziemlich gesund aus. Diesen Eindruck bestätigten unsere Gesprächspartner aus ihrer Praxis heraus. „Die Immobilie setzt sich gerade unter Risi-

Johannes Palla

Joachim Mur

kogesichtspunkten am Markt durch. Entscheidend ist jedoch eine sorgfältige Auswahl und Ankaufsprüfung“, erläuterte Joachim Mur den Drang der deutschen Investoren – sowohl der privaten wie der institutionellen – zur verstärkten Anlage in Immobilien, denn der „Sachwert Immobilie“ erweist sich derzeit als echte Alternative zu den Wertpapieren. Auch die ausländischen Investoren sind am deutschen Immobilienmarkt stark interessiert, weil er eine im internationalen Vergleich günstige Struktur biete, wie Palla klarstellt: „Italien heißt Mailand, Frankreich ist Paris, UK hat nur London. Deutschland hingegen hat gleich sieben Metropolmärkte mit Hamburg, Berlin, Köln/Düsseldorf, Frankfurt/Rhein-Main, Dresden/Leipzig, Stuttgart/Rhein-Neckar und München. Gerade diese im internationalen Vergleich günstige, dezentrale Struktur des Marktes erzeugt ein starkes Intefinanzwelt 04/2014

resse der ausländischen Investoren.“ Denn daraus ergeben sich bessere Möglichkeiten der Streuung und die Nachfrage konzentriert sich nicht auf einen einzelnen Standort und reduziert damit das Risiko einer Überhitzung, gerade gegenüber der aktuellen, stark von der Liquidität getriebenen Nachfrage. Unterm Strich haben natürlich die Metropolräume insgesamt am stärksten vom Interesse der ausländischen Investoren profitiert. Die Preise seien daher auch entsprechend gestiegen, allerdings ziehen mittlerweile auch die Mieten langsam nach, was die Märkte nicht allzu weit aus dem Gleichgewicht geraten lasse, erläutert Mur seine Einschätzung, dass auch an diesen Standorten keine nennenswerte Überhitzung zu erkennen sei. Trophyimmobilien und Wohnungen in guten bis sehr guten Lagen seien aber ausgenommen. Hier seien die Preise schon sehr stark gestiegen.

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IMMOBILIEN I Roundtable Immobilien Deutschland

Einigkeit unter den Gesprächsteilnehmern bestand auch darin, dass der übliche Zyklusverlauf unverändert gültig ist, bei dem die ersten Impulse durch steigende Preise in den Metropolmärkten auf die B- und C-Standorte der Mittel- und Kleinstädte durchwirken. Auch dieser gerade im dezentralen, ausdifferenzierten deutschen Markt besonders wirksame Mechanismus dämpft ungesunde Marktentwicklungen durch Überhänge an Liquidität auf der Käuferseite. „Hier liegt gerade die Chance der deutschen Investoren, die ihren Informationsvorsprung an diesen weniger bekannten und beobachteten Standorten nutzen können“, erklärt Mur diesen Mechanismus. Letztlich werden die großen Entwicklungslinien des deutschen Immobilienmarktes derzeit sehr stark von der Demografie her bestimmt, auch darin waren sich die Diskutanten völlig einig. „Anlagen ausschließlich von den aktuellen Preis-Miet-Relationen her zu bewerten, ohne die demografische Perspektive im Auge zu behalten, ist gefährlich kurzsichtig und unter Risikoaspekten letztlich auch untragbar“, brachte Heibrock eine zentrale Konsequenz aus der Sicht der Investoren auf den Punkt. Die demografische Entwicklung wird durch die Überalterung nicht einfach zu weniger Raumbedarf durch eine schrumpfende Bevölkerung führen, sondern auch zu neuen räumlichen Strukturen. Regionen mit Bevölkerungsgewinnen stehen solchen mit -verlusten gegenüber, was Anpassungen des Immobilienbestands erfordert. Private und öffentliche Infrastruktur (Einzelhandel, Dienstleister und öffentliche Stellen) bis hin zu neuen Schulen und KiTas müssen sich an diese Veränderungen ebenso anpassen wie das Wohnraumangebot. Von daher besteht nicht zuletzt auch bei den Gebietskörperschaften ein beachtlicher Investitionsbedarf, um den Bestand an die kommenden Verhältnisse anzupassen. Es bleibt also viel zu tun für die Initiatoren – vom schlichten Wohnungsbau bis zur Entwicklung tragfähiger Formen der Zusammenarbeit mit den Kommunen, die sich trotz leerer Kassen ebenfalls den veränderten Bedingungen stellen müssen.

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Wolfgang Dippold, geschäftsführender Gesellschafter der PROJECT Investment Gruppe finanzwelt: Bedroht die Mietpreisbremse die Assetklasse Anlageimmobile mittel- bis langfristig? Dippold ❭ Eine mittel- oder langfristige Bedrohung sehen wir nicht. Im Gegenteil: Sollte es in bestimmten Städten zu niedrigeren Mietpreisen kommen, wird dort die Mietnachfrage erhöht. Dies wird trotz Mietdeckelung zu einem wachsenden Bedarf an Wohnungen und weiter steigenden Wohnungspreisen führen. Zudem sind für Investoren aufgrund der aktuellen Marktsituation Alternativen kaum vorhanden. Es ist zwar damit zu rechnen, dass für den Kapitalanleger die Rendite seiner Wohnung sinkt, er spekuliert dafür auf steigende Preise. finanzwelt: Sehen Sie einzelne Immobilienstandorte in Deutschland als

Um die neuen Produkte an den Anleger zu bringen, wird sich der Vertrieb verändern müssen, was schon allein durch die neuen Regulierungen erzwungen wird, stellte Bauer fest. Die Prüfungsund Haftungspflichten der Vertriebe sowie der Zwang zum Protokoll veränderten die Voraussetzungen. Im Kern wird „mehr Realismus im Vertrieb“ nötig. An dieser Forderung von Palla führt kein Weg vorbei, angesichts der aktuellen Marktlage. Denn wenn die 10-jährigen Anleihen des Bundes kaum 1,7 % bringen, kann der Immobilienmarkt keine ehrlich gerechneten „7-Prozenter“ anbieten. Es gibt aber offenbar finanzwelt 04/2014

überhitzt an und wenn ja, wie reagieren Sie auf diese Entwicklungen? Dippold ❭ Eine Überhitzungstendenz in deutschen Metropolen nehmen wir in München und in bestimmten Hamburger oder Frankfurter Stadtteilen wahr. Die Einkaufspreise für Grundstücke in der Münchener Innenstadt sind auch in der letzten Zeit stark gestiegen und nehmen künftige Preissteigerungen vorweg. Wir bezweifeln, ob solche Preise in Zukunft umsetzbar sind. Hier weichen wir auf den Speckgürtel und ins direkte Umland aus, wo noch reale Grundstückspreise, Bedarf und Potenzial nach oben vorhanden sind. finanzwelt: Welche sind für Sie die drei entscheidenden Faktoren, nach denen der Vermittler eine Immobilienanlage für seine Kunden wählen sollte? Dippold ❭ Entscheidend für die Auswahl sind die Zielsetzung und die Anforderungen des Kunden: Will er sich engagieren, passt eine Wohnung oder ein Haus. Will er keinen Aufwand für seine Kapitalanlage betreiben, kommt nur eine indirekte Investition z. B. in einen regulierten Fonds in Frage. Sucht er attraktive Renditen, wird er eher in gemanagte Immobilieninvestments wie in Handelsstrategien oder Immobilienentwicklung gehen. Sucht er gleichzeitig hohe Stabilität, sollte es eine Anlage ohne Finanzierungsrisiken sein und ein nach dem KAGB geregeltes Angebot eines erfahrenen Anbieters mit nachweisbarem Track Record.

Vertriebe, die immer noch den „7-Prozenter“ fordern. „Das ist nicht realistisch“, bestätigt auch Mur, „Abhängig von der Lage, Objektqualität und Mieter sind bei guten Opportunitäten auch noch über 5 % zu erzielen. Das seien aber eher Ausnahmen.“ Und Bauer meint: „Wir halten bei den derzeitigen Rahmenbedingungen Ausschüttungsrenditen von über 5 % bei Beteiligungskonzepten mit Immobilieninvestments für unrealistisch.“ Ein zentrales Problem beim Vertrieb: Es werden einfach nur Ausschüttungen bzw. Ertragskennziffern


wie die Rendite verglichen. Der Risikoaspekt wird nicht berücksichtigt. Das führt dazu, dass relativ sichere Anlagen wie eben auch Immobilienprodukte unterbewertet werden, weil die Sicherheit nicht angemessen bezahlt wird. Das macht sich dann in der aktuellen Lage mit extrem niedrigen Ertragssätzen besonders deutlich negativ bemerkbar, weil damit nicht zuletzt auch falsche Erwartungen bei der Kundschaft geweckt werden. Konsequenz: Obwohl die Immobilienbeteiligungen gerade in der aktuellen Marktsituation große Vorteile gegenüber dem direkten Kauf haben, werden sie dem Kunden gar nicht erst angeboten. Die neuen Anforderungen an die Fonds haben zu verbesserten, professionellen Strukturen und in den etablierten Häusern zu einem regelrechten „Kulturwandel“ geführt. „Durch unsere Entscheidung, eine eigene volllizensierte KVG zu beantragen, hat sich unser Unternehmen in seinen Arbeits– ANZEIGE –

prozessen stark verändert“, so FLEX Fonds-Chef Bauer. „Die Gewaltenteilung durch die vorgeschriebene Einbindung von externer Verwahrstelle, die regelmäßigen Bewertungs- und Reportingpflichten an die Finanzaufsicht und nicht zuletzt die Anforderungen an die internen Strukturen einer KVG zwingen die Emissionshäuser in

einem hohen Masse zur Professionalität. Damit schaffen die Anbieter die Chance, verlorengegangenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen“, so Bauers Einschätzung. Mehr Vergleichbarkeit bei den Konzeptionen wird die Konkurrenz unter den Anbietern und die Fachkompetenz für bestimmte Assetklassen stärker in den Fokus rücken. (mk)

Fazit Die Form der Berichterstattung wird sich mit den Produkten verändern, schon allein aufgrund der veränderten Vorgaben der Prognoserechnung, durch die die gewohnte Leistungsbilanz ihre Bezugspunkte verliert. Als Alternative hat der Initiatorenverband bsi einen Performance-Standard erarbeitet. Dieser Standard stellt analog zur Performance-Messung bei den Wertpapierfonds sehr stark auf einem Vergleich auf Ebene der Gesamtportfolios der einzelnen Häuser ab. Geliefert werden Durchschnittswerte für das verwaltete Gesamtvermögen und zusätzlich für die Unterportfolios der einzelnen Assetklassen (Immobilien, Schiffe, Flugzeuge, alternative Energien usw.). Die Darstellung soll den Track Record eines Unternehmens in den verschiedenen Assetklassen wiedergeben. Die Daten stellen dabei eine Kumulierung aller relevanten Einzelergebnisse je Assetklasse dar, die sich aus den Ergebnissen der einzelnen AIFs bzw. verwalteten Alt-Fonds speisen. Doch werden damit die Unterschiede zwischen den Risikoprofilen nicht ganz klar. Hier gibt es noch Optimierungsbedarf. Diese Lücke werden hoffentlich die Emissionshäuser und die Berater in der Praxis schließen.


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Immer mehr Makler empfehlen Pflegeimmobilien Die Menschen begreifen allmählich, dass Kapital auf dem Sparbuch keine Zinsen mehr bringt, sondern langfristig nur Verluste. Auch Investitionen in Aktien sind angesichts der in jüngster Zeit erreichten Höchststände sehr unsicher geworden. Die Tendenz der Kurse zeigt eher nach unten.

A

nlagen in Gold oder Silber oder anderen Edelmetallen unterliegen einem sehr großen Kursschwankungsrisiko. Wer sich einmal den Goldkurs in den letzten 50 Jahren anschaut, findet dort Werte zwischen 200 und 1.800 Dollar für die Feinunze. Zurzeit steigt der Goldpreis – aber es ist äußerst fraglich, ob dieses Wachstum auch von Dauer sein wird. Also schauen sich viele Menschen nach Kapitalanlagen in Immobilien um. Da werden offene und geschlossene Immobilienfonds angeboten, die zwar Immobilienbesitz in Form von Gewerbeimmobilien im Hintergrund haben, aber den einzelnen Investoren keine Eintragung ins Grundbuch ermöglichen, sondern nur gedruckte Anteilscheine. Ein hundertprozentiger Inflationsschutz ist das leider nicht. Also schauen sich viele Menschen nach einer Eigentumswohnung um,die sie vermieten und bei der sie Steuervorteile geltend machen können. Leider tau-

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chen aber auch dabei erhebliche Risiken auf, weil die Miete vielleicht nicht gezahlt wird oder die Wohnung verwahrlost. Der Eigentümer muss sich um vieles selber kümmern und erzielt nur selten eine Rendite oberhalb von 4 %. Am schönsten wäre eine im Grundbuch verbriefte Immobilie, die für die nächsten 20 Jahre an einen verlässlichen Mieter vermietet ist, der regelmäßig am Ersten jeden Monats seine Miete überweist, die Immobilie in Schuss hält und regelmäßig renoviert – und mit dem man die Mietoption vereinbart, dass die Miete im Falle einer inflationären Geldentwertung entsprechend angehoben werden kann. Mit dieser Kapitalanlage sollten zugleich interessante Renditen und Steuervorteile verbunden sein. Tatsächlich treffen alle letztgenannten Kriterien auf Pflegeimmobilien zu, wie sie beispielsweise von der WirtschaftsHaus Gruppe angeboten werden. finanzwelt 04/2014

Edwin Thiemann war 2001 einer der ersten Finanzdienstleister, der ein ganzes Pflegeheim in einzelne Appartements aufteilte und sie an Kleininvestoren verkaufte. In der Zwischenzeit sind daraus 47 Pflegeheime mit insgesamt über 3.800 einzelnen Appartements geworden, die für insgesamt eine halbe Milliarde Euro den Eigentümer gewechselt haben und nun für diese eine verlässliche Zusatzrente erwirtschaften. Alljährlich werden 24,7 Mio. Euro an garantierten Mieten an die Investoren überwiesen. Seit 2001, also seit es die Pflegeimmobilien des WirtschaftsHauses gibt, hat es noch keinen einzigen Mietausfall gegeben. Die WirtschaftsHaus Gruppe bekommt immer wieder attraktive Pflegeheime beispielsweise in München, Witzenhausen oder Bad Oeynhausen angeboten, weil die Verkäufer kein Risiko eingehen, denn aufgrund der finanziellen Stärke des WirtschaftsHauses können Abnahmeverpflichtungen garantiert werden, die über mehrere Millionen Euro lauten. So kann das WirtschaftsHaus


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seinen Partnern attraktive und rentable Pflegeimmobilien in ganz Deutschland anbieten. Pflegeimmobilien bedienen einen der letzten Wachstumsmärkte, den es in einer hochentwickelten Volkswirtschaft wie der deutschen noch gibt: den Markt der Pflege-Appartements. Die Steigerung des durchschnittlichen Lebensalters wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach weiter fortsetzen, weil auch der medizinische Fortschritt zu immer neuen Erkenntnissen und Heilmethoden führt und sich die hygienischen Lebensbedingungen immer weiter verbessern. Es ist daher nicht vorstellbar, dass den Pflegeheimen einmal die Bewohner ausgehen. Im Gegenteil, manche Experten sprechen von einem „Pflegenotstand“, weil der Bedarf an Pflegeplätzen schneller steigt, als entsprechend gebaut werden kann. Bis 2030 wird sich der Bedarf an Pflegeplätzen laut einer Studie der Bertelsmann-Stiftung um 50 % erhöhen. Auf diesen rasant steigenden Bedarf reagiert die WirtschaftsHaus Gruppe mit immer mehr attraktiven Angeboten von Pflegeimmobilien an verschiedenen Standorten.Für die Zukunft wird angestrebt, jedes Jahr etwa 1.000 neue Pflege-Appartements zur Verfügung zu stellen, vorzugsweise neue Bestandsobjekte mit einer hohen Belegungsquote, die den Beweis erbracht haben, dass sie wirtschaftlich funktionieren. Die WirtschaftsHaus Gruppe hat für diese Aufgaben drei spezialisierte GmbHs unter ihrem Dach gegründet, die sich um die verschiedenen Aufgaben in den unter-

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5% März 2010 (neuwertig) ca. 6.300 Euro / p. a. 25 Jahre garantiert mit Verlängerungsoption ab 119.000 Euro

Anlässlich des Transparenztages am 27. Juni 2014 ist der WirtschaftsHaus Blog, (blog.wirtschaftshaus.de) eröffnet worden, der schon einen Monat später mit 30 aktuellen Artikeln aus den verschiedensten Aspekten der Thematik Pflegeimmobilien gefüllt ist. Der TransparenzTag lockte über 500 Makler aus der Region „D-A-CH“ (Deutschland,Austria und Schweiz) nach Garbsen in die Unternehmenszentrale. Mit dieser hohen Resonanz konnte das WirtschaftsHaus noch einmal eindrucksvoll seinen Anspruch untermauern, im Bereich der Pflegeimmobilen in Deutschland die Nr. 1 zu sein.

schiedlichen Entwicklungsphasen kümmern. Die WH Care Holding GmbH, die eigene Einrichtungen betreibt und jederzeit ein Pflegeheim in eigener Regie übernehmen kann, sollte einmal ein Betreiber ausfallen; die WH Plan und Projekt GmbH, die mit Bausachverständigen und Architekten ausgestattet ist, die die vorhandene Bausubstanz der zu projektierenden Pflegeheime sorgfältig prüft und in Zukunft auch eigene Häuser planen und bauen wird. Dazu gehört auch die Beauftragung von unabhängigen Gutachten, die die Prognosen für die einzelnen Standorte untersuchen.

stützung beim Aufbau von Internetseiten, Broschüren oder Corporate Design, um nicht nur „schön zu sein“, sondern erfolgreich Leads zu generieren. Dafür setzt sich ein Team von 15 Mitarbeitern ein: Grafiker, Konzeptioner, Kreative, Texter, Webspezialisten, Social Media Experten usw. Die Erfahrung aus vielen Jahren Eigenmarketing dient den Partnern und führt sie so zu ihrem gewünschten Erfolg. Eine solch intensive Marketing-Aktivitätistzurzeitvonkeinem anderen Anbieter von Pflegeimmobilien zu registrieren.

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IMMOBILIEN I US-Immobilienmarkt

Es wird wieder Fahrt aufgenommen

Im vergangenen Jahr stiegen die Häuserpreise in den USA zum Teil rasant an. Getragen von positiven Meldungen vom Arbeitsmarkt und einer relativ gut laufenden Wirtschaft waren einzelne Immobiliensegmente sehr stark nachgefragt. Mittlerweile wurden einzelne Prognosen nach unten korrigiert. Unter dem Strich überwiegt der Optimismus. 38

finanzwelt 04/2014

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anchmal holt einen die Vergangenheit wieder ein. Die Immobilienkrise in den USA ist schon fast „Geschichte“, und nach dem Preisanstieg – einsetzend in 2012 bis zum Winter 2013 – sprachen Kritiker bereits von einer neuerlichen USImmobilienblase. Wie sieht nun die Realität im Sommer 2014 aus? Der Markt für Wohnimmobilien in den USA befindet sich nach wie vor in der Erholungsphase, er ist aber noch weit von den alten Hochs entfernt.Die Hauspreise sind in den vergangenen zwei Jahren merklich gestiegen. Zuletzt hat sich der Preisauftrieb jedoch verlangsamt. „The big housing rally wiped itself out because prices increased too quickly for buyers to keep up“ (Die Rallye am Häusermarkt gelangte an ein Ende, weil potenzielle Käufer mit den Preissteigerungen in diesem Segment nicht mehr mithalten konnten), sagte vor kurzem Richard Hastings von der Investmentbank Global Hunter Securities. Auch Umfragen vom Immobilienfinanzierer Fannie Mae bestätigen den leichten Knick in der Erholungsrallye bei den USHäuserpreisen. Lag der Anteil der USAmerikaner, die sich vorstellen konnten, in den nächsten sechs Monaten eine Wohnung zu kaufen, Ende 2013 noch bei 7,4 %, so liegt er nun bei 4,9 %. Der Trend ist aber nach wie vor intakt – und dafür gibt es Gründe. Die Entwicklung wird gespeist durch die verbesserte Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie das historisch außergewöhnlich niedrige Zinsniveau. Beides hat in der Summe zu einer Belebung der Nachfrage beigetragen. Dirk Hasselbring, Vorsitzender der Geschäftsführung von Hamburg Trust, ist für die Zukunft positiv gestimmt: „Der Aufschwung der US-amerikanischen Wirtschaft geht nun bald in sein sechstes Jahr über. Für das laufende Jahr 2014 deutet sich eine nochmalige Beschleunigung der Produktionstätigkeit an. Die seit zwei Jahren zu verzeichnende Verbesserung auf dem Immobilienmarkt wird sich weiter fortsetzen und die Konsumnachfrage der privaten Haushalte durch die Vermögenseffekte angeregt.“ Die positive Grundstimmung am US-


Dirk Hasselbring

Yvo Postleb

Wolfgang J. Kunz

Vorsitzender der Geschäftsführung Hamburg Trust

Head of DTZ Germany

Vertriebsdirektor DNL Real Invest AG

Von der wirtschaftlichen Erholung profitiert auch der Gewerbeimmobilienmarkt. „Die Büromieten in San Francisco und Manhatten (Midtown, Midtown South) haben sogar bereits wieder das Vor-Rezessionsniveau erreicht. Auf den meisten USMärkten ist das Mietpreiswachstum allerdings moderat. Wir prognostizieren, dass die Mieten bei Gewerbeimmobilien in den kommenden Jahren kontinuierlich steigen werden“, bemerkt Yvo Postleb, Head of DTZ Germany. Der DTZ Fair Value Index für die USA, der die Attraktivität von Gewerbeimmobilien misst, lag im ersten Quartal 2014 bei 96 von 100 möglichen Punkten. Die USA haben folglich den höchsten Wert vor Asien-Pazifik und Europa erzielt. Tatsächlich hat die Bürobeschäftigung zum Jahresanfang

2014 wieder den letzten Höchstwert vor der Krise erreicht. Die Nachfrage nach Büroflächen sollte angesichts der positiven Konjunkturaussichten anziehen und in einem weiteren Abbau des Leerstands münden. Bedingt durch den moderaten Bestandszuwachs verminderte sich die Leerstandsquote im ClassA-Bürosegment weiter auf 13,6 %. „Die amerikanischen Immobilienmärkte bleiben der Standort mit dem global höchsten Wachstumspotenzial. Wir rechnen damit, dass sich gerade die US-amerikanischen Büroflächenmärkte im nächsten Jahr weiterhin positiv entwickeln“, so Hasselbring. Das sieht auch DNLExperte Kunz so und ergänzt, dass der Anleger im Durchschnitt in den USA Renditen um 6,5 % bis 7,0 % im Gewerbebereich erwarten sollte. Die Ratingagentur Moody´s prognostiziert, dass bis zum Jahre 2016 zusätzlich 7,4 Millionen neue Arbeitsplätze in den USA geschaffen werden sollen. Wie sieht es in anderen Teilsegmenten aus? Für HansVrensen, DTZ Global Head of Research, sind Logistikobjekte geringfügig attraktiver als Büro- und Einzelhandelsobjekte und gibt zu bedenken, dass die preisliche Attraktivität aller Segmente abnehmen wird, wenn die Anleihezinsen steigen. Die landesweite Leerstandsquote bei Logistikimmobilien verringerte sich im vergangenen Jahr von 8,8 auf 8,1 %. Die stärksten Rückgänge verzeichne-

Hans Vrensen DTZ Global Head of Research

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ten die Hafenstädte Los Angeles, Miami und Houston. Das Mietwachstum lag Ende 2013 landesweit bei knapp 5 %.

Die anhaltende Attraktivität des US-Immobilienmarkts wissen auch die Anbieter zu schätzen. • JAMESTOWN hat als erster Emittent einen weiteren US-Immobilienfonds für den Retailmarkt angekündigt. Gemäß Informationen wird auch JAMESTOWN 29 einen BlindpoolCharakter haben. Das zu platzierende Eigenkapital soll bei mind. 250 Mio. USD liegen. • Positives konnte auch DNL Real Invest jüngst verkünden. Schneller als erwartet und deutlich überzeichnet wurde der TSO-DNL Fund IV noch vor dem geplanten Schließungsdatum Ende Juni ausplatziert. Ein Nachfolgeinvestment werde aller Voraussicht nach in Kürze verfügbar sein. • Hamburg Trust hat kürzlich Anteile an der Finanzierung von zwei Büroobjekten in New York City für den geschlossenen Immobilienfonds Finest Selections 4 Special Situations erworben, der im vergangenen Jahr bei deutschen Privatinvestoren platziert wurde. (ah)

Fazit Die Zinsen bleiben niedrig;dies erleichtert weiterhin grundsätzlich Immobilienfinanzierungen. Die US-Konjunkturwende bewirkt tendenziell, dass speziell der US-Büroimmobilienmarkt so gut da steht wie seit mehreren Jahren nicht mehr. Der US-Immobilienmarkt bietet derzeit,wegen den Wertaussichten, voraussichtlich in vielen Segmenten gute Einstiegsmöglichkeiten. Die immobilienwirtschaftlichen Fundamentaldaten scheinen wesentlich positiver als zu Beginn der Subprime-Krise.

Foto: © malajscy - Fotolia.com

Immobilienmarkt bestätigt auch Wolfgang J. Kunz, Vertriebsdirektor DNL Real Invest AG: „Die USA gehören seit jeher zu den stabilsten und gefragtesten Anlagemärkten der Welt. Ich erkenne keine Blasenbildung, allerdings sind CAP Rates unter 5 % in New York, Boston und Chicago schon mit Vorsicht zu betrachten. Drei Städte definieren allerdings nicht den kompletten US-Immobilienmarkt. Zumindest wir im Südosten haben weiterhin CAP Rates zwischen 6,5 % und 8 %.“ Die positive Preisentwicklung hat auch regional an Breite gewonnen. Nach dem Case Shiller 20 Städte-Index, der die Preisentwicklung in den großstädtischen Regionen abbildet, sind die Preise auf Jahressicht in 2013 kräftig um 13 % gestiegen. Besonders deutlich waren die Anstiege an Standorten wie Las Vegas, San Francisco, Phoenix und Los Angeles. Dort betrugen die Zuwächse rund 20 bis 25 %, zeigen Analysten der DekaBank in ihrem aktuellen Immobilienreport zur USA auf.

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Visionär im Land der unbegrenzten Möglichkeiten Die USA erleben ein erstaunliches Comeback. Die Krise gehört der Vergangenheit an und es mehren sich die positiven Stimmen. Das trifft auch und in besonderem Maße auf den US-Immobilienmarkt zu. Insbesondere Gewerbeimmobilien versprechen attraktive Renditen und profitieren von der Reindustrialisierung als treibende Kraft.

N

ach der temporären Abschwächung zum Jahreswechsel 2013/14 wegen des harten Winters und der nachfolgenden Aufholung dürfte sich die Konjunkturdynamik in den USA in der zweiten Jahreshälfte beschleunigen. Experten rechnen aktuell für das Jahr 2014 mit einem BIP-Wachstum um 2,5 % und für 2015 mit einem Zuwachs um knapp 3 %. Ein positives Bild zeichnen auch praktisch alle Unternehmensumfragen in den Vereinigten Staaten. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe beispielsweise ist seit Januar kontinuierlich gestiegen. Auch das US-Konsumentenvertrauen ist mittlerweile auf einem Sechsjahreshoch von 85,2 Zählern. Der Jobmotor am US-Arbeits-

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markt läuft weiter, die Arbeitslosenquote notiert nun auf einem 5-JahresTief von 6,3 %. Ein positives makroökonomisches Umfeld, das sich in steigender Beschäftigung und sinkender Anzahl freier Immobilien ausdrückt. Die Bürobeschäftigung hat Anfang dieses Jahres wieder den letzten Höchstwert vor der Krise erreicht. Angesichts der positiven Konjunkturperspektiven dürfte die Nachfrage nach Büroflächen weiter anziehen, die Leerstandsquoten weiter sinken. Neben Technologie- und Energiestandorten könnten Metropolen mit einer diversifizierten Wirtschaftsstruktur im Fokus stehen. „Auf politischer Ebene wirken sich die weiterhin tiefen Zinsen der US-Notenbank Fed und der damit verbundene Kapitalfluss finanzwelt 04/2014

auf breiter Front positiv auf die Gewerbeimmobilien-Nachfrage aus“, sagt Wolfgang J.Kunz, Vertriebsdirektor der DNL Real Invest AG. Gewerbeimmobilien zählen zu den Profiteuren des US-Comebacks und ziehen Kapital an. Dabei werden die Preise im Gewerbeimmobilien-Markt von einer weiterhin hohen Kreditvergabe der Banken gestützt, welche gleichzeitig von der stark rückläufigen Zahl der Kreditausfälle begünstigt wird. Das Transaktionsvolumen für gewerbliche Immobilien in den USA erreichte im vergangenen Jahr den höchsten Wert seit 2007. Es belief sich auf 215 Mrd. US-Dollar, ein Fünftel mehr als im Vorjahr, und dieser Trend hält an. Im ersten Quartal 2014 betrug das Investmentvolumen knapp 56 Mrd. US-Dollar,


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Wolfgang J. Kunz, Vertriebsdirektor der DNL Real Invest AG, gibt Antworten zu seinem Erfolgsrezept und den Aussichten auf dem US-Immobilienmarkt.

❭ Was ist das Erfolgsrezept Ihres Hauses? Kunz ❭ Eine einfache Antwort gibt es darauf nicht. Sicherlich kommen einige Faktoren zusammen, die unseren nachhaltigen Erfolg am Markt erklären. Es war harte Arbeit, den Namen TSO-DNL Fonds zu einem Branding zu machen. Das haben wir durch viel Öffentlichkeitsarbeit und unzähligen Vertriebsveranstaltungen quer durch Deutschland erreicht. Die strategische Entscheidung von TSO, ausschließlich im Südosten der USA zu investieren, hat sich als goldrichtig erwiesen. Wir können auf eine Nettoeinkaufsrendite bei unseren Projekten von 8 bis 10 % im Südosten verweisen, die deutlich über dem Wert von 4,5 bis 5 % im Nordosten liegt. Auch mit den im Vergleich zu Wettbewerbern kürzeren

64 % mehr als im Vergleichsquartal des Vorjahres. Gut 50 % des Investmentvolumens im ersten Quartal dürfte dabei auf Büroimmobilien entfallen sein. Unternehmen, die auf den Markt für US-Immobilien spezialisiert sind, müssen einen reichen Erfahrungsschatz und nachweisbare Expertise mitbringen. TSO-DNL positioniert sich hier seit Jahren als Key-Player, der am Markt höchste Wertschätzung genießt. TSO – The Simpson Organization wurde bereits vor über 25 Jahren von A.Boyd Simpson gegründet und hat bislang 80 große Immobilientransaktionen im Wert von 3,2 Mrd. US-Dollar begleitet. Die Ratingagentur Scope bescheinigte dem Unternehmen eine zweckmäßige Organisationsstruktur und eine schlanke Auf-

Laufzeiten punkten wir bei Kunden. Nicht zu vergessen ist ein schlagkräftiges Team mit langjähriger Erfahrung in den jeweiligen Bereichen und ein ständig weiterentwickeltes Ankauf- und Verwaltungssystem. ❭ Wenn Märkte längerfristig gut laufen, mehren sich mitunter die Stimmen, die vor einer neuen Blase oder Subprime Krise wie 2007 warnen. Zu Recht? Kunz ❭ Wir müssen festhalten, dass die Subprime Krise rein gar nichts mit CAP Rates im Gewerbeimmobilienmarkt zu tun hatte. Im Gegenteil, dieser war von Subprime überhaupt nicht betroffen. Zumindest bei uns im Südosten können wir nicht von einer Blase reden, da unsere Einkaufsrenditen (6 -8 %) im Normbereich liegen.

stellung. Hervorzuheben ist, dass TSO alle Immobilien mit eigenen Mitarbeitern entwickelt und verwaltet. Dass die USA mit mehr als 320 Millionen Einwohnern, verteilt über 3,8 Millionen Quadratmeilen und 50 Bundesstaaten, keine Einheit ist, sondern gezielt selektiv bei möglichen Investitionsobjekten vorgegangen werden muss, betont Kunz. „USA ist nicht gleich USA“, hebt der DNL-Vertriebsdirektor hervor. Die TSO hat sich daher spezialisiert auf den Südosten der USA. Dazu gehören die Bundesstaaten Virginia, Nord- und Süd Carolina, Georgia, Tennessee sowie Florida. Die Tatsache, dass diese Bundesstaaten das größte Bevölkerungswachstum vorweisen können, war ausschlaggebend für diese Fokussierung. finanzwelt 04/2014

Seit mittlerweile knapp acht Jahren bietet TSO-Europe Funds Inc. Fonds auf dem deutschen Markt an. Die in Düsseldorf beheimatete DNL Real Invest AG übernimmt dabei den Exklusivvertrieb der bisherigen Fonds und zukünftigen Vermögensanlagen. Eine Erfolgsgeschichte, die sich am Volumen des eingesammelten Eigenkapitals ablesen lässt. Beim ersten TSO-DNL Fund I im Jahre 2006 lag der Eigenkapitalanteil noch bei verhältnismäßig geringen 2,3 Mio. USD, der TSO-DNL Fund IV wurde kürzlich mit 125 Mio. USD Eigenkapital frühzeitig geschlossen! Bemerkenswert ist, dass alle bis dato hierzulande aufgelegten Fonds seit Emission wie prognostiziert 8 % p. a. aus erwirtschafteten Erträgen ausschütten konnten. Ein Beleg für die Weitsicht und Expertise des Anbieters. Erfolgsgaranten in der Vergangenheit und auch künftig sind nach Ansicht von Wolfgang J. Kunz einerseits harte Arbeit und andererseits ein gelebtes, erfülltes Transparenzversprechen. Nur so lässt sich der Erfolg über diese lange Wegstrecke erklären. Ein Nachfolgeinvestment befindet sich bereits in der Pipeline, steht kurz vor Einreichung bei der BaFin und soll aller Voraussicht nach in Kürze verfügbar sein. Auch die ersten Exits lassen sich sehen. Im März konnte TSO für die Investoren des TSO-DNL Fund III den ersten Projektverkauf vermelden und beziffert die realisierte Gesamtrendite inkl. Mieterlösen bei diesem Objekt auf 93 % bzw. 36,6 % p. a. In der Summe hat das Unternehmen Pionierarbeit geleistet auf dem Gebiet, den Chancenreichtum von USGewerbeimmobilien deutschen Investoren näher zu bringen.

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Blasen sehen wir nicht

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IMMOBILIEN I Roundtable Immobilienvertrieb

Spezialisten schlagen Generalisten Ob Immobilienportfolien, Denkmalschutzimmobilien, Entwicklung ganzer urbaner Areale – es gibt Immobilienspezialisten, die im deutschen Immobilienmarkt dem Vermittler und Anleger mit sachlicher und lokaler Kompetenz attraktive Immobilienprodukte anbieten können. finanzwelt befragt Experten zur Rolle des Vermittlers und den Vorteilen der Spezialisierung. finanzwelt im Gespräch mit den Experten: Manfred Koch,Vorstand [id] Immobilien in Deutschland AG Michael Ries,Vorstand pantera AG Charles Smethurst, Geschäftsführer Dolphin Capital GmbH Jörg Walter, Geschäftsführer IVM GmbH

finanzwelt: Ist die Realimmobilie für den Vermittler eine Möglichkeit, aus dem Korsett des § 34f zu „flüchten“, indem er sich auf deren Vermittlung spezialisiert? Walter ❭ Der Vermittler nach § 34c ist von den Regularien noch am wenigsten betroffen – noch. Für den Finanzdienstleister aus der Allfinanz stellt sich aber gerade jetzt bei intelligenten Anlagekonzepten um die Immobilie die Frage: Was darf ich noch? Auf dieser Schwelle bleiben viele stehen. Ries ❭ Auch wir sehen das Problem der Qualifikation gerade bei den Vermittlern, die aus dem Allfinanzbereich zur Immobilie stoßen möchten. Viele von ihnen finden Immobilie interessant, haben aber wenig Verständnis dafür,

Jörg Walter

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dass der Vertriebsweg ein anderer ist als im Versicherungs- oder Beteiligungsbereich. Wir konzentrieren uns auf Qualität und sehen uns gezwungen, rigoros auszusieben – nur rund 5 % der Vermittler aus der Anlagewelt erfüllen unsere Anforderungen derzeit. finanzwelt: Nur 5 %? Wie lässt sich die Zahl verdoppeln? Smethurst ❭ Das Entscheidende für den Vertrieb ist, dass er sich spezialisiert und das, was er tut, auch beherrscht. Die Anlageprodukt-Welt hat mit der Realimmobilien-Welt nicht viel gemein. Ein Umstieg in die Immobilienwelt fordert dem Vermittler aus dem Anlagebereich Umstellungen ab. Wer die Realimmobilie verkauft, muss den

Manfred Koch

finanzwelt 04/2014

gesamten Prozess begleiten, anders als im Anlagebereich, wo für viele Finanzdienstleister ihr Engagement mit dem Einreichen des Zeichnungsscheins endet. Es sind zwei sehr verschiedene Herangehensweisen. Der Vermittler, der neu in die Realimmobilien-Welt eintreten will, muss sich umstellen, qualifizieren, spezialisieren. finanzwelt: Wie kann man dem Vermittler helfen, um sich für die Immobilienwelt zu qualifizieren? Walter ❭ Es geht nur mit Ausbildung, mit Fortbildung. Der Vermittler muss sich in diese Richtung qualifizieren wollen. Als Vertriebsleitung ist es unsere Pflicht, für kompetente Unterstützung bei der Qualifizierung zu sorgen,


was wir gerne und strukturiert anbieten, der Antrieb dahin muss jedoch vom Vermittler selber ausgehen. finanzwelt:Derzeit sorgt die Politik durch die Mietpreisbremse für Unruhe gerade bei der Anlageimmobile. Sind diese Effekte real? Koch ❭ Die Einführung der Mietpreisbremse hat faktisch nicht funktioniert. Die politische Intention wird von ungewollten Effekten völlig konterkariert. Beispielsweise waren in Berlin Bezirke wie Reinickendorf und Spandau bislang entspannt, aber nach Einführung der Mietpreisbremse plötzlich im Fokus der professionellen Investoren, weil sie dort mit den Kappungsgrenzen noch keine Probleme haben. Da können diese Investoren jetzt noch richtig zuschlagen. Diese Folgen hat die Politik sicher nicht gewollt, muss aber jetzt mit ihnen fertig werden. Walter ❭ Die Mietpreisbreme ist nicht in allen Regionen wirksam, sondern nur in denen, die auch bei dieser Maßnahme mitmachen. In der Praxis sehen wir, dass das Geschäft sich folglich verlagert und das Resultat ist, dass die Preise tendenziell dort, wo es keine Mietpreisbremsen gibt, explodieren werden. Dort, wo die Mietpreisbremse in Kraft ist, werden sich Preissteigerungen aus unserer Sicht erst zeitlich verschieben und später rasch aufholen. finanzwelt: Realimmobilien sind bekanntermaßen für den Vertrieb interes-

Charles Smethurst

sant, aber auch haftungsrelevant. Wie erkennt ein Vermittler eine „Schrottimmobilie“? Smethurst ❭ Auf den ersten Blick möglicherweise nicht sofort, aber wenn der Vermittler gut ausgebildet ist und sich im Realimmobiliengeschäft auskennt, dann sollte er in Bezug auf Lage und Bauqualität schnell erkennen können, ob der Preis deutlich überzogen ist. Das sollte übrigens eine Minimalvoraussetzung für jeden Immobilienprofi sein. Koch ❭ Die Realimmobilien sind nichts für Vermittler, die darauf aus sind, sehr schnell sehr viel Geld zu verdienen. Daher sollte jeder seriöse Vermittler sich selbst davon überzeugen, ob die Qualität der Immobilie im Verhältnis zur Vertriebsprovision steht. Walter ❭ Solche Auswüchse sind aber nur teilweise ein Verschulden der Vermittlerschaft, es liegt zum Großteil an unseriösen Bauträgern und Vertriebsorganisationen, die Vermittlern schlicht Schrott zur gutgläubigen Vermittlung geben. Ein belastbarer Ehrenkodex für die Branche lässt sich leider nicht schaffen, daher ist für den Vermittler die Auswahl seiner Partner entscheidend. Ich erinnere nochmals an die Notwendigkeit einer Grundausbildung für Vermittler im Immobilienbereich – nur so kann der Vermittler seine Partner informiert auswählen. Ries ❭ Ein gestandener mittelständischer Bauträger, der dauerhaft Immobiliengeschäft betreiben will, kann sich

ein solches Angebotsverhalten nicht leisten. Ein seriöser Bauträger wird sich in Anlehnung an die gesetzlichen Regularien aufstellen. Wir erkennen dies im Vertrieb daran, wenn er analog zu IDW S4 prospektiert, also den Vermittler nicht nur mit ein paar fliegenden Blättern hausieren gehen lässt. Ferner an der Dokumentation und dem Bestehen auf deren Einhaltung, nicht nur auf den Notartermin. So wird der Vertrieb gezwungen, qualifiziert zu beraten – auf diese Weise wird Haftung weitgehend ausgeschlossen. finanzwelt: Wie kann ein aus der Allfinanz kommender Vermittler eine ausreichende Qualifikation für einen erfolgreichen Start in der Immobilienwelt erlangen? Ries ❭ Grundsätzlich muss sich dieser Vermittler erst einmal einer Grundschulung unterziehen, in unserem Falle an unseren jeweils passenden Workshops und Ausbildungsgängen teilnehmen. Wir verfolgen hier einen Akademiegedanken, an dessen Ende der qualifizierte und dadurch erfolgreiche Vermittler steht. Qualität schlägt auch hier Quantität, daher wollen wir auch wissen, mit wem wir arbeiten, es zählt für uns die persönliche Historie und das bisherige Verhalten im Vertrieb. Denn: Was unsere Vermittler draußen erzählen, wird uns voll angerechnet. Sie erkennen: Wir wollen nicht, wir können gar nicht, mit jedem zusammenarbeiten.

Michael Ries

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IMMOBILIEN I Roundtable Immobilienvertrieb

finanzwelt: Gibt es aus Ihrer Sicht eher zu wenige gute Immobilien für Vermittler oder zu wenig gute Vermittler für Immobilien? Smethurst ❭ Im Bereich der Realimmobilie lebt der Markt stets in einer Mangelsituation. Die Herausforderung für uns ist es, gute Projekte zu finden. Bundesweit gesehen haben wir keine Wohnungsnot, sondern eine Konzentration auf gewisse Standorte bzw. sogar Mikrostandorte. In diesen Gebieten ein gutes Projekt zu finden, ist zunehmend schwierig. Ries ❭ Viele haben sich letzthin auf die Wohnimmobilie gestürzt. Die Nachfrage ist groß und die Kriterien sind immer gleich: möglichst zentral, möglichst gut gelegen. Das Problem ist, dass auch solche Akteure, die keine Ahnung vom Immobilienmarkt haben, sich daraufhin in die Projektentwicklung stürzen. So entstehen Projekte am Markt vorbei. Dies führt zu Verwerfungen, auch im Vertrieb. Walter ❭ Das ist eine Momentaufnahme, die zeigt, wo wir in zwei bis drei Jahren stehen werden. Die Handwerkerpreise explodieren, Standorte werden teurer, d. h. die Preise werden weiter steigen. Wer heute einkaufen kann, wird weiterhin gut dastehen. Wir selber können entspannt in die Zukunft blicken, denn wir haben derzeit über 60 Objekte im Bestand. Für einen Newcomer wird so etwas nicht von heute auf morgen möglich sein. Smethurst ❭ Das kann ich nur unterstreichen. Wenn man nicht schon vor fünf Jahren auf die sich abzeichnende Situation reagiert hat, ist das Umfeld schwierig. Man begibt sich dann in Konkurrenz mit denen, die teilweise schon Jahrzehnte am Markt sind. Auch wir haben uns schon vor Jahren mit Objekten „eingedeckt“, über unsere Netzwerke erhalten wir darüber hinaus weitere Angebote, die unseren Anforderungen entsprechen. Wenn Sie aber diese Strukturen nicht schon vor Jahren geschaffen haben, dann werden Sie es schwer haben, dem Markt und dem Vermittler reelle Objekte anbieten zu können. finanzwelt: Haben Sie sich lokal oder sachlich spezialisiert? Smethurst ❭ Sowohl als auch. Wir sind

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überregional tätig und haben ein etabliertes Netzwerk, mit dem wir seit rund 20 Jahren zusammenarbeiten. Die Anforderungen an die Due Diligence haben wir dabei andauernd gesteigert. Aus unserer Sicht ist es die Verantwortung des Entwicklers, auch externe Expertise zur Werthaltigkeit der einzelnen Immobilie vor Ort beizubringen, dies geht nur lokal. Will der Vermittler dann z. B. wissen, wie die Mieterwartungen sind, welche Qualität die Lage hat, so kann er das auf diese Weise relativ einfach herauszufinden. Koch ❭ Wir bauen lokale Kompetenz auf und kaufen chancenorientiert aus Sondersituationen. Wir gehen aber niemals in Hotspots. Beispielsweise ist für uns Berlin nicht nur Mitte, nicht Charlottenburg, nicht Prenzlauer Berg. Es gibt genügend tolle Ecken z. B. in Steglitz und anderswo. Wir haben unsere Nische in Berlin nicht am Kudamm, sondern im gutbürgerlichen Wohnumfeld. Hotspots und spektakuläre Projekt sind uns eine Nummer zu heiß. finanzwelt: Ist lokale Kompetenz wichtig? Walter ❭ Wir haben uns derzeit auf vier Standorte spezialisiert. Als Newcomer an fremden Standorten haben Sie es schwer, gegen Platzhirsche anzutreten. Lokale Kompetenz besitzen heißt für uns bessere Information, bessere Netzwerke, bessere Finanzierungsbedingungen und letztlich damit bessere Immobilienangebote. Koch ❭ Lokale Kenntnisse sind eminent wichtig. Wenn z. B. größere Wohnanlagen erworben werden, um sie zu optimieren, ist die Analyse der Vor-OrtSituation ausschlaggebend für uns. Researchberichte nutzen uns da wenig, die Vor-Ort-Analyse erfolgt gründlich und persönlich, nur so kommen wir zu fundierten Entscheidungen. Smethurst ❭ An wichtigen Standorten unterhalten wir eigene Büros, auch um regionale Kenntnisse zu erwerben, in erster Linie aber für den Einkauf. Für die Einkaufsentscheidung sind verschiedene Kriterien ausschlaggebend. Neben unseren eigenen Auswertungen ist erstrangig das Gespräch mit dem Vertrieb für uns entscheidend. Wenn der Vertrieb uns sagt, man sähe die Chancen für ein Objekt nicht, dann finanzwelt 04/2014

kaufen wir es auch nicht. Die Kaufentscheidung für ein Objekt bildet sich immer als eine Entscheidung aus sich ergänzenden Sichtweisen: Expertise, lokaler Wissensvorsprung und vertriebliche Aspekte. Dabei ist jeweils die Zielgruppe für das einzelne Objekt zu beachten, aber auch Ausstattung und energetische Qualität fließen mit ein. finanzwelt: Warum sollte der Vermittler sich für die Zusammenarbeit mit einem Spezialisten entscheiden? Smethurst ❭ Schlicht weil ein Spezialist die Marktkenntnis in seinem Bereich hat. Das Risiko der Fehlerquote für Vermittler und Anleger wird dadurch deutlich reduziert. Die Grundregel einer jeden Anlageentscheidung ist die gründliche Information über die Geldanlage – es ist die Pflicht und Aufgabe eines Vermittlers, sich genau zu erkundigen, mit wem er eine Partnerschaft im Sinne des Kunden eingeht. Koch ❭ Der Spezialist ist in seinem Bereich jemand, der weiß, was er macht. Das klingt banal, ist aber entscheidend für den Erfolg einer Immobilienentwicklung und damit auch für den Anlageerfolg des Kunden und die Haftung des Vermittlers. An dieser Stelle wende ich mich an die Vermittler: Bitte prüfen Sie die Kompetenz Ihrer potenziellen Partner selbst, denn grundsätzlich kann jeder von sich alles behaupten. Ries ❭ Da wir als Vertrieb grundsätzlich mithaften, sind wir daran interessiert, mit den richtigen Partnern zusammenzuarbeiten: Wer ist unser Partner, welche Referenzen hat er, was hat er bewiesen, welche Liquiditätsdecke besitzt er, kann der Partner diese bestimmte Immobilie beherrschen? So sind Denkmalschutzimmobilien z. B. eine der Spezialitäten von Herrn Smethurst. Nicht alle beherrschen diese Sparte, denn allein die administrativen und rechtlichen Anforderungen sind komplett anders als bei anderen Immobilienprojekten. Wir als Vertrieb versuchen bereits bei der Partnerauswahl Schaden auszuschließen, denn der Vertrieb haftet letztlich de facto immer. Deswegen ist für den Vertrieb wichtig, sich von Anfang an aus der Haftung herauszuziehen – durch die Wahl seiner Partner. (cs)


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VERSICHERUNGEN I News

Zum 01.09.2014 verstärkt Thomas Heigl den Vorstand der Bayerischen. Er übernimmt die Ressorts Rechnungslegung, Risikomanagement, IT und Betriebsorganisation. Zuletzt war er Partner bei KPMG mit Schwerpunkt im Bereich Audit Financial Services -Versicherungen. Zum 01.08.2014 wurde Markus Lichtinghagen

(Bi.) in den Vorstand der JanitosVersicherung berufen. Zuletzt leitete er diverse Bereiche undTöchter derAXA Gruppe. Vorstandssprecher Peter Schneider scheidet Ende September aus dem Vorstand aus und wechselt zum 01.10.2014 in den Aufsichtsrat des Unternehmens. Dr. Mathias BühringUhle ist Ende Juni aus der

HDI: Familienzuwachs HDI Leben erweitert die „TwoTrust“Produktfamilie um die „TwoTrust Selekt Privatrente“ gegen Einmalbeitrag. Das neuartige Altersvorsorgeprodukt führt das Unternehmen im Konsortium mit neue leben und Postbank Lebensversicherung ein, zwei weiteren Töchtern der Talanx. Das Produkt verfügt über eine Bruttobeitragsgarantie, bietet Sicherheit über die Investition im klassischen Deckungsstock und partizipiert gleichzeitig an der Entwicklung von Aktienindizes. Es handelt sich hierbei um eine Weiterentwicklung sogenannter Indexpolicen und unterscheidet sich von ihnen durch mehr Diversifikation, höchste Sicherheit und mehr Transparenz. Die Police eignet sich laut HDI für sicherheitsorientierte Kunden, die mindestens 7.500 Euro für einen Zeitraum von 12 Jahren oder länger anlegen möchten.

Geschäftsführung der Asstel ProKunde Versicherungskonzepte GmbH ausgeschieden. Seit Anfang 2009 bei der Asstel tätig, zeichnet er alsVorstand des Gothaer Konzerns aber weiterhin für Asstel verantwortlich. Neuer Sprecher der Geschäftsführung ist Steffen Schording, der sich bereits seit 2009 in der Geschäftsführung um den Kooperations- und Bestandskundenvertrieb des Direktversicherers kümmert.

Karl-Walter Gutberlet, seit 2010 im Vorstand der Allianz Versicherungs-AG für das Maklergeschäft verantwortlich, geht im Frühjahr 2015 in den Ruhestand. Auf ihn folgt Dr. Markus Hofmann, zurzeit Vorstand für das Firmenressort. Das Ressort Firmen übernimmt Jens Lison, der derzeit das Ressort Privat leitet. Als neues Vorstandsmitglied hat der Aufsichtsrat zum 01.03.2015 Frank Sommerfeld berufen. Er wird beim Münchner Konzern das Ressort Privat leiten. Der Aktuar ist derzeit bei Towers Watson weltweiter Leiter für Produkte und Dienstleistungen für den Versicherungssektor.

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Dr. Markus Hofmann

Die Generali Versicherungen haben zum 01.07.2014 einen neuen Kfz-Tarif mit wesentlichen Verbesserungen auf den Markt gebracht. Wichtigster Punkt ist die Stärkung der Kfz-Schutzbriefversicherung bei teils stark reduzierten Beiträgen. Der Schutzbrief ist ein Zusatzbaustein zur Kfz-Versicherung der Generali Versicherungen: Mit der Erweiterung greift der neue Kfz-Tarif jetzt in jedem Fall, bei dem das Fahrzeug technisch nicht mehr fahrbereit ist. Das schließt auch Schäden durch Kälte, Hitze, Hochwasser oder eine leere Batterie ein. Zudem übernimmt Generali jetzt Abschleppkosten bis zu 300 Euro. Bei Krankheit oder Verletzung auf Reisen mit einer Entfernung ab 30 Kilometern werden Kosten die Aufwendungen für einen medizinisch gebotenen Krankenrücktransport erstattet.

MLP gibt Startschuss für BU-Jahresendgeschäft

Vorstandswechsel im Allianz-Konzern

Karl-Walter Gutberlet

Generali setzt auf Schutzbrief

Jens Lison

Frank Sommerfeld

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Musterrechnungen von MLP haben ergeben, dass die BU-Beiträge durch den niedrigeren Garantiezins ab dem 01.01.2015 je nach Altersgruppe und Absicherungszeitraum in der Spitze um fast 7 % steigen werden. Dabei gelte: Je länger der Versicherungszeitraum ist, umso höher fällt die Beitragssteigerung aus. Werde der Vertragsumfang erhöht – beispielsweise mit einer garantierten jährlichen Rentensteigerung um 3 % im Leistungsfall – falle das Beitragsplus noch höher aus. Die Berechnung betrachtet allein die Auswirkungen der Garantiezinssenkung. Die Ursache liege darin, dass die Versicherer für den Fall der Berufsunfähigkeit ein Finanzpolster in Höhe der voraussichtlichen Leistungen aufbauten. Dieser Kapitalstock wird mit dem Garantiezins verzinst – je niedriger die Verzinsung, desto höher der Beitrag.

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PERSONALITY


KOLUMNE

Renditechance in der bAV Swiss Life Deutschland hat eine neue Direktversicherung mit endfälliger Bruttobeitragsgarantie auf den Markt Thomas A. Fornol gebracht. „Swiss Life Maximo“ bietet umfassende Garantien und deutlich höhere Renditechancen als klassische Produkte. Gewinne können regelmäßig zwischendurch gesichert werden – auf Wunsch automatisch, ohne dass Kunden oder deren Berater aktiv werden müssen. Durch die endfällige Bruttobeitragsgarantie erhalten die Kunden unabhängig von der Vertragslaufzeit auf alle Fälle eine Leistung in Höhe ihrer eingezahlten Beiträge. „Wir wollen mit Swiss Life Maximo einen Schweizer Vermögensaufbau für alle ermöglichen“, erklärt Thomas A. Fornol, Mitglied der Geschäftsleitung bei Swiss Life Deutschland. Die Police lässt sich ab 30 Euro im Monat abschließen. Die Mindestlaufzeit beträgt nur zwei Jahre.

Stuttgarter: Neue bAVTarife mit VDVM Die Stuttgarter ergänzt ihr Produktportfolio um neue bAV-Tarife. Sie sind das Ergebnis einer Kooperation mit Ralf Berndt dem VDVM und gelten für Direktversicherungen und Rückdeckungsversicherungen für Pensionszusagen oder Unterstützungskassen-Lösungen. Das Highlight sind höhere Rückkaufwerte in den ersten Vertragsjahren und damit höhere Übertragungswerte. Ralf Berndt, Vorstand Vertrieb und Marketing der Stuttgarter: „Immer mehr Arbeitnehmer sind im Laufe ihres Erwerbslebens für verschiedene Arbeitgeber tätig. Die Höhe der Übertragungswerte spielt somit eine entscheidende Rolle.“ Musterberechnungen zeigten, dass die Rückkaufwerte in den ersten Vertragsjahren um mehr als 20 % höher seien. Die Abschlusscourtage fällt dabei niedriger aus als bei anderen Tarifen, die laufende Courtage hingegen höher.

„Pflegeschutz ist Vermögensschutz“ Rüdiger R. Burchardi, Sprecher des Vorstandes der Dialog Lebensversicherungs-AG

E

s dürfte mittlerweile ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen sein, dass Pflegebedürftigkeit zu einer hohen finanziellen Belastung führt. Die staatliche Pflichtversicherung reicht keinesfalls aus, die entstehenden Kosten zu decken. Die Versorgungslücke wird heute auf 1.500 Euro und mehr pro Monat geschätzt. Dabei steigt die Zahl der Pflegebedürftigen laufend an: Heute sind es 2,5 Millionen, im Jahr 2030 werden es 3,4 Millionen sein. Die Versicherungswirtschaft reagiert in zunehmendem Maße auf diese Situation. Immer mehr Unternehmen treten mit neuen Angeboten auf den Plan, die sich gegenseitig in der Fülle stets noch besserer Bedingungen überbieten. Für die Makler- und Kundenberatung ist der Hebel falsch gewählt: Entscheidend ist der Faktor Vermögensschutz. Über Jahrzehnte angesparte Vermögenswerte sind im Falle einer Pflegebedürftigkeit rasch aufgezehrt, die eigene Immobilie ist in Gefahr. Kinder haften für ihre Eltern, d. h. Verwandte in gerader Linie sind nach § 1601 BGB zum gegenseitigen Unterhalt verpflichtet. Pflegebedürftigkeit ist ein negativ besetzter Begriff. Assoziationen wie Bettlägerigkeit, Hilflosigkeit, Demenz, langes Siechtum stellen sich unmittelbar ein. Junge Kunden werden mittels solcher Drohkulissen kaum ansprechbar sein. Für sie liegt die Hinfälligkeit des Alters in weiter Ferne. Wer im Vollbesitz seiner Kräfte und mit Elan die Herausforderungen des Lebens angeht, will sich von traurigen Szenarien einer fernen Zukunft nicht bremsen lassen. Allein die Gefahr dauerhafter finanzieller Verpflichtungen dürfte hier ein gewichtiges Argument sein, um sich selbst abzusichern. Mit fortschreitenden Jahren tritt die eigene Situation im Alter stärker ins Bewusstsein und Aspekte wie Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und würdevolles Dasein gewinnen an Bedeutung. Doch Illusionen sind unangebracht: Pflegebedürftigkeit ist eine belastende, meist finale Lebensphase, für die hohe Kosten für den Betroffenen und gegebenenfalls seine Kinder anfallen. So gilt: Private Pflegevorsorge ist Vermögensschutz!

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VERSICHERUNGEN I PKV versus GKV

Tauwetter

Nachdem der Bestand an Vollversicherten zuletzt rückläufig war, scheint es bei einzelnen Anbietern wieder leicht bergauf zu gehen. Dies könnte ein längerfristiger Trend sein, denn die Kostenexplosion im Gesundheitswesen, die 2015 in Kraft tretende Gesundheitsreform sowie die erwarteten niedrigsten Beitragserhöhungen des vergangenen Jahrzehnts für den Gesamtmarkt spielenVersicherern wie Vermittlern in die Karten.

Ganz so düster wie die Kölner Analysten scheint es in den Neugeschäftsbüchern etlicherAnbieter denn doch nicht zuzugehen. Vereinzelt werden erstmals nach langer Durststrecke sogar wieder Zuwächse gemeldet. Einer der Gründe könne im Ende der Diskussion über die Bürgerversicherung liegen. Allerdings gilt auch hier: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Sollten die in den vergangenen Monaten zaghaft geknüpften Bande zwischen Sozialdemokraten und der Partei Die Linke enger werden, könnte eine Bürgerversicherung plötzlich wieder aktuell werden. Dr.Ralf Kantak, Vorstandschef der SDK, zeigt sich denn auch zurückhaltend: „Das Gespenst der Bürgerversicherung ist keineswegs gebannt. Im Koalitionsvertrag ist die Bürgerversi-

Dr. Ralf Kantak Vorstandsvorsitzender SDK Unternehmensgruppe

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cherung zwar nicht erwähnt, aber es ist angesichts der zu erwartenden Beitragsentwicklung in der GKV nur eine Frage der Zeit, bis der Ruf nach einem einheitlichen Versicherungssystem wieder laut wird.“ Dabei sei es allerdings ein Irrweg zu glauben, ein einheitliches Versicherungssystem löse die Kostenproblematik, die es wegen der demografischen Entwicklung und des medizinischen Fortschritts gebe. Dass die Kosten im Gesundheitswesen explodieren, lässt sich an Zahlen festmachen. Angaben des Statistischen Bundesamtes zufolge ging es mit den Gesundheitsausgaben von 2011 bis 2012 um 6,9 Mrd. Euro (2,3 %) bergauf. Zu Buche standen über 300 Mrd. Euro. Kostentreiber waren mit einem Zuwachs um 6,9 % auf 11,3 Mrd. Euro ambulante Pflegedienste, gefolgt von Vorsorge- und Reha-Einrichtungen (+ 4 %). Aussagekräftiger ist jedoch die Verteilung auf die Systeme. Die GKV musste einen Anstieg um 2,3 % auf über 172 Mrd. Euro verdauen, die PKV hingegen nur um 0,9 % auf etwa 28 Mrd. Euro. Dies dürfte PKV-Vermittler freuen. Räumt die Gesundheitsreform der großen Koalition den Kassen doch ab 2015 das Recht ein, den Beitragssatz für den Arbeitnehmeranteil je nach Haushaltslage erhöhen zu dürfen. Der Gesundheitsökonom Robert Wasem rechnet laut dpa ab 2016 mit einem finanzwelt 04/2014

jährlichen Plus von 0,2 bis 0,3 Prozentpunkten, in der Spitze für 2017 sogar mit 1,5 %. Dass für Arbeitnehmer ab 2015 der bisherige Zuschlag von 0,9 % entfallen wird, dürfte sich vor diesem Hintergrund schnell marginalisieren. Wenn aber künftig, so das derzeit eher dezent geäußerte Kalkül mancher Versicherer, die Beiträge für gut verdienende Kassenmitglieder nach oben ausbrechen, dürfte ein Wechsel in die PKV wieder schmackhafter werden. Hinzu kommen ärgerliche Leistungsausschlüsse der Kassen. Sie haben dazu geführt, dass im Schnitt jeder Bundesbürger jährlich 500 Euro aus der eigenen Tasche aufwenden musste, um ein halbwegs akzeptables Versorgungsniveau zu erreichen. In der PKV hat sich hingegen einiges zum Positiven verändert. Die Branche arbeitet an einer transparenten Aufklärung ihrer Kunden hinsichtlich möglicher Tarifwechsel, wenn Beitragssteigerungen im Alttarif nicht mehr geschultert werden können. Darüber

Uta Apel Leiterin Media Relations ERGO Versicherungsgruppe

Foto: © serjiob74 - Fotolia.com

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m vergangenen Jahr mussten die privaten Krankenversicherer einen Rückgang ihrer vollversicherten Kunden hinnehmen. Und geht es nach ASSEKURATA, soll sich dieser Trend auch 2014 fortsetzen.


Dr. Karl-Josef Bierth Mitglied des Vorstandes SIGNAL IDUNA Gruppe

hinaus rücken Unternehmen Leistungsvorteile gegenüber der GKV wieder stärker in den Vordergrund. Der bloße Preisvergleich mit den Kassen ist hingegen etwas in den Hintergrund gerückt, wie Uta Apel, Leiterin Media Relations bei der ERGO Versicherungsgruppe, bestätigt: „Die Bedeutung des Preises als Entscheidungskriterium hat in den letzten Jahren abgenommen und dies ist auch gut so: Eine private Krankenversicherung ist eine Entscheidung fürs Leben. In der Beratung sollte der Preis nicht das entscheidende Kriterium sein. Entscheidend ist das Leistungsversprechen der

PKV.“ Mit dem Systemwechsel und dem Eintritt in die PKV erwerbe der Versicherte einen privatrechtlichen Anspruch auf Leistungen, die in der Regel das Niveau der Leistungen der GKV übertrafen. Anders als in der GKV könne der Krankenversicherungsschutz auch nicht durch gesetzliche Regelungen eingeschränkt werden. Ganz anders argumentiert hingegen Dr. Karl-Josef Bierth, Vorstandsmitglied der SIGNAL IDUNA Gruppe: „Der Preis einer PKV ist auch im Vergleich zur GKV nach wie vor ein Kriterium für potenzielle Kunden.“ Insbesondere im Bereich der Einsteigertarife spiele beispielsweise bei Existenzgründern und jungen Selbstständigen die Höhe der Prämie eine nicht unerhebliche Rolle. Fast verschämt hatten sich viele Anbieter in derVergangenheit von so genannten Billig-Tarifen verabschiedet. Zuvor hatte es Kritik an unzureichenden Leistungen solcher Policen

Eberhard Sautter Vorstandsvorsitzender HanseMerkur Versicherungsgruppe

gehagelt. Völlig zu Unrecht, findet Eberhard Sautter, Vorstandsvorsitzender der HanseMerkur Versicherungsgruppe: „Die Behauptung, dass es in der Branche nur noch vereinzelt Unternehmen gäbe, die preiswertere Vollversicherungstarife anbieten, können wir nicht nachvollziehen. In der gesamten Branche gibt es eine Großzahl an Unternehmen, die Angebote für verschiedene Segmente, vom BasisSchutz bis zum High-End-Produkt, anbieten.“ Dies entspreche dem Zeitgeist in der Bevölkerung, denn die Kunden wollten ihren Versicherungsschutz aktiv mitgestalten. (hwt)

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VERSICHERUNGEN I Biometrie

Luft nach oben Biometrie ist nicht nur Pflege und BU – diese Erkenntnis setzt sich langsam im Vermittlermarkt durch. Von vermeintlicher Marktsättigung sollte sich niemand abschrecken lassen, denn der tatsächliche Bedarf ist gigantisch. Doch auch abseits dieser zentralen Themen wartet viel Neugeschäft.

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espräche über biometrische Absicherungen drehen sich in aller Regel um Berufsunfähigkeits- oder Pflegefallpolicen. Doch letztlich geht es hier um alle lebensbedingten Risiken. Dazu gehört der Unfalltod genauso wie Pflegebedürftigkeit und Berufsunfähigkeit, Kinderinvalidität und schwere Erkrankungen, früher Tod und langes Leben. Erst der Niedergang der Überschussbeteiligung in der Lebensversicherung hat das Thema Biometrie zum Mittelpunkt von Makler-Messen und Roadshows – und von ProduktNeuentwicklungen – gemacht. Als die Branche vor Jahren mit immer neuen Garantiekonzepten in der fondsgebundenen Rentenversicherung gleichsam eine Welle auslöste, fiel das eher befremdliche Wort vom Risiko der Langlebigkeit nicht mal am Rande. Stattdessen ging es nur um das Verhältnis von Kapitalerhalt und Renditechancen. Gleichzeitig erfand sich die Dialog Lebensversicherung neu. Deren Vorstandssprecher Rüdiger R. Burchardi positionierte das Unternehmen als Spezialisten für die Absicherung biometrischer Risiken. Dass neuerdings aber nahezu alle Lebensversicherer in diesem Marktbereich Akzente setzen, macht dem Augsburger Versicherer das Leben nicht unbedingt leichter. Doch Burchardi ist

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Rüdiger R. Burchardi

Günther Soboll

Sprecher des Vorstands Dialog Lebensversicherungs-AG

Hauptbevollmächtigter Canada Life Deutschland

nach wie vor guter Dinge: „Wettbewerb belebt das Geschäft. Als reinrassiger Maklerversicherer wissen wir, was unsere Partner brauchen. Dank top-bewerteter Produkte und eines exzellenten Services sind wir unangefochten die Nummer 1 im Maklermarkt.“ Dass viele Makler sich aber mit der Absicherung von Lebensrisiken schwertun, ist ein offenes Geheimnis. Zum Abschluss von Pflegeversicherungen beispielsweise müssen die Bundesbürger buchstäblich getragen werden. Obwohl das Problem der Unterfinanzierung im Pflegefall mittlerweile bekannt sein sollte, antwortete in einer Biometriestudie von Gothaer und F.A.Z.-Institut jeder zweite Befragte im Alter zwischen 30 und 44 Jahren, sich mit Vorsorgemaßnahmen bislang nicht im Ansatz befasst zu haben. Entsprechend flau zeigt sich der Bestand an privaten Pflegezusatzpolicen. 2,7 Mio. Verträge weist die Branchenstatistik aus, darin enthalten ist allerdings der Anteil

des staatlich geförderten Pflege-Bahr, der munter auf die Millionengrenze zumarschiert. Ähnlich das Bild bei der Absicherung des Berufsunfähigkeitsrisikos: Zwar haben 46 % der Befragten Angst vor einer BU, doch Konsequenzen daraus ziehen die wenigsten. Rund ein Viertel der erwerbstätigen Bundesbürger ist überhaupt nicht privat abgesichert, beim Gros der verbleibenden 75 % liegt die versicherte BU-Rente deutlich unter dem tatsächlichen Bedarf – wenn nicht gar nur eine Beitragsbefreiung im Hauptvertrag vereinbart wurde. Schlimmer noch: Viele Beobachter halten den BU-Markt für weitgehend ausgereizt. Dabei kann er das angesichts einer eklatanten Nicht- oder Unterversicherung eigentlich nicht sein. Vielleicht müssen nur innovative Konzepte her. Der VOLKSWOHL BUND hat kürzlich eine Weiterentwicklung seiner temporären BU-Absicherung auf den Markt gebracht. Christian Schröder, Marketingleiter des Versicherers, erläutert: „Wir haben früh erkannt, dass es auch

Christian Schröder

Jacques Wasserfall

Dietmar Willwert

Marketingleiter VOLKSWOHL BUND Versicherungen

Leiter Aktuariat Leben ZURICH Versicherungen

Vorstand InterRiskVersicherungs AGVienna Insurance Group

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Alternativen zur BU geben muss und bereits 2007 eine Beratungslösung vorgestellt, die unter anderem aus einer temporären BU in Kombination mit einer EU bestand. Jedoch war die Zeit dafür noch nicht reif, dazu war das Produkt relativ komplex angelegt. Anfang 2014 haben wir dann unsere Einkommensvorsorge €XISTENZ vorgestellt – ein einfaches, transparentes Produkt, das den Absicherungsbedarf insbesondere für körperlich Tätige abdeckt, indem es 14 klar definierte Grundfähigkeiten versichert und genau dann leistet, ohne dass eine Berufsunfähigkeit attestiert sein muss.“ Womit das Stichwort auf dem Tisch wäre. Angesichts einer teils gigantischen Beitragsspreizung zwischen einzelnen Berufsgruppen mit niedrigen Prämien für besonders gern gesehene Risiken und kaum mehr bezahlbaren Beiträgen für andere stellen immer mehr Marktteilnehmer selbst die Frage, ob es denn unbedingt eine BU sein muss. Oder ob die Absicherung von Grundfähigkeiten, Erwerbsunfähigkeit oder schweren Krankheiten mitunter vielleicht die bessere Alternative wäre. Noch haben sich diese Modelle zumindest im breiten Markt nicht nachhaltig durchsetzen können, doch langsam scheint auch bei Maklern ein Umdenken einzusetzen. Immerhin, wenn mit Canada Life ein schon traditionell vehementer Verfechter solcher Produkte plötzlich die BU-Absicherung ins Produktportfolio aufnimmt, besteht Anlass für Vermittler, auch weiterhin auf festes Geschäft in diesem Bereich zu setzen. Und Günther Soboll, Hauptbevollmächtigter Canada Life Deutschland, hat den Vertriebsstart vor einigen Wochen offenbar klug gewählt: „Wir sind mit dem Verkaufsstart unseres BUSchutzes sehr zufrieden. Der garantierte Zahlbeitrag ein ganzes Berufsleben lang ist ein herausragendes Merkmal, was im Markt überaus positiv aufgenommen wird.“ Für Makler erledigt sich damit auch eine mögliche Haftungsfalle. Angesichts der niedrigen Zinsen könnten Kunden möglicherweise Regressforderungen stellen, wenn der allseits beworbene Zahlbeitrag unerwartet auf den Bruttobeitrag angehoben wird. Ob sich die mit dem LVRG beschlossene Neuverteilung von Risikogewinnen auch bei reinen Risikoversicherungen auswirken wird, steht dahin. Jedenfalls weiß JacquesWasserfall, Leiter Aktuariat Leben bei ZURICH, dass sich vorerst nichts ändern wird: „Durch die heraufgesetzte Beteiligung am Risikoergebnis wird die Mindestbeteiligung der Versicherungsnehmer am Überschuss heraufgesetzt. Die tatsächliche Beteiligung liegt aktuell schon höher. Durch die Anhebung des Minimums ändert sich die Situation für den Versicherer kurzfristig nicht.“ Dass es aber auch Vertriebschancen abseits der zentralen Themen BU und Pflege gibt, zeigt das Beispiel InterRisk, wie Vorstand Dietmar Willwert zu verstehen gibt: „Wir verzeichnen nach wie vor großes Interesse von jungen Familien an umfassendem Versicherungsschutz für Kinder und Jugendliche zur Absicherung bleibender Schäden infolge eines Unfalls.“ Man muss diese Chancen nur nutzen. (hwt)

„Wir bringen Deutschland zum Lächeln!“

Unbedingt vormerken! 18. September 2014

NE

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VERSICHERUNGEN I Interview

Demografischer Wandel – die Makler-Chance Fachkräftemangel und Mitarbeiterbindung werden für die Wirtschaft immer stärker zu immer zentraleren Themen. Am Deutschen Demografie Campus können sich Makler und Finanzberater zu zertifizierten Demografie-Beratern ausbilden lassen und in der Folge Unternehmen mit ihrem Netzwerk betreuen. Angesichts ansonsten schleppenden Neugeschäfts ein hochinteressanter Weg. finanzwelt sprach hierzu mit Bernhard Schindler, Präsident des „Bundesverbandes demografischer Wandel – Unternehmerverband Deutschland“ und Gründer des „Deutschen Demografie Campus“.

finanzwelt: Es wird viel über das Demografie-Problem diskutiert. Sie als Präsident des Bundesverbands setzen mit einem eigenen Ausbildungsgang in Ihrem Campus ungewohnte Akzente. Was ist neu daran? Schindler ❭ Neu ist nur, dass wir dieses Thema nicht vorrangig als Problem, sondern als Herausforderung zur Entwicklung einer neuen Berater-Generation sehen. Dass es eine unaufhaltsame demografische Entwicklung gibt, ist ja schließlich bekannt. Aber wie wir dieser Herausforderung mit Lösungen begegnen, gleichzeitig die Qualität zur Beratung des Mittelstandes stärken und zugleich noch berufliche Perspektiven in der Finanzdienstleistungsbranche eröffnen – das macht den Deutschen Demografie Campus zu einem einzigartigen und innovativen Angebot. Orientiert an einer konkreten Nachfrage von Unternehmen. finanzwelt:Spielt das Thema Demografie denn bei den Unternehmen tatsächlich eine große Rolle? Schindler ❭ Auf jeden Fall. Der Fachkräftemangel, der „war for talents“, die Überalterung oder ein hoher Krankheitsstand in der Belegschaft sind bekanntlich keine Einzelerscheinungen. Jedes Unternehmen sucht hier dringend nach Lösungen. Jeder Euro, den es – mitunter mit staatlicher Förderung – in seine Mitarbeiter investiert, bringt messbare Ergebnisse und Wettbewerbsvorteile. Daher sprechen wir auch von der Chance des demografischen Wandels. finanzwelt: Sie sind seit gut einem Jahr Präsident des Bundesverbands mit Sitz

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in Berlin. Lässt sich aus Ihrer und der über 20jährigen Verbandserfahrung sagen, ob sich Unternehmen als Gesprächspartner Makler mit besonderem Wissen im Demografiebereich wünschen? Schindler ❭ Wenn Sie in den Firmen diese Frage so gezielt stellen würden, dann definitiv ja. Jedoch sind die meisten Unternehmen bis dato zumeist nur an klassische Produktvermittler gewöhnt. Wir erleben es täglich, dass ihnen gar nicht bewusst ist, dass Aspekte wie Mitarbeitertreue und -zufriedenheit, Absicherung der Belegschaft, Kostenreduzierung und Rechtssicherheit vereinbar sind. Geschweige denn, dass dies von einem einfachen „Vermittler“ mit reinem Spezialwissen zu bewerkstelligen ist. Genau das ist oft auch das Problem der Finanzdienstleistungsbranche. Die bisherigen klassischen Themen locken Unternehmer nicht mehr hinter dem Tisch hervor. finanzwelt: Welche Ausbildung bietet der Campus? Besteht die Möglichkeit der Spezialisierung? Schindler ❭ Das Ausbildungs- und Traineeprogramm führt erstmals in Deutschland Berater und Unternehmer zusammen. Wo viele trotz herausragender Fachausbildung und Kenntnis

wenig bis keinen Zugang mehr zum Firmenkunden haben, bringen wir beide zusammen. Wir nennen das die Hochzeit. Ziel ist es, dass der Berater völlig neue Zugänge zum Unternehmer kennenlernt. finanzwelt: Der Aufbau von Netzwerken ist also ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung? Schindler ❭ Richtig. Über das persönliche Netzwerk entstehen nicht nur Kontakte und erstklassige Empfehlungen, sondern es sichert dem Unternehmer Experten für jedes Thema. Gerne zitiere ich in Vorträgen TRIGEMAInhaber Wolfgang Grupp: „Bei mir kommt kein Berater rein, außer er bringt mir einen Mehrwert durch sein Netzwerk.“ Viele Unternehmer reagieren so. Der Berater muss nicht immer alles alleine können, er muss wissen, wer ihm zur Seite steht und er soll nach der Ausbildung das Netzwerk für seinen Mandanten leiten. finanzwelt: Bekommt der Makler auch konkrete Maßnahmen für die Unternehmen an die Hand? Schindler ❭ Gerade in schwierigen Zeiten der Versicherungsbranche, in der sich für viele Vermittler einiges zum Negativen hin tut, ist es für uns und das

Als Makler vom Deutschen Demografie Campus profitieren Über die Marktgegebenheiten klagen, ist eine Sache – den demografischen Wandel als Geschäftschance erkennen, eine andere. Doch dazu gehören Fortbildung und neue Netzwerke. Der Campus bietet beides und übernimmt damit eine wichtige Funktion. Die Ausbildung über sechs Monate gliedert sich in ein dreistufiges Berater-Entwicklungsprogramm und ein dreistufiges Mandanten/Kunden-Entwicklungsprogramm. In der Mitte finden der Demografie Gipfel und die Demografie Foren statt. Hier werden Berater und von ihm eingeladene Wunsch-Unternehmer zum verbindendenThema Demografie zusammengeführt. Bei den ersten Ausbildungsteilen des Berater-Entwicklungsprogramms erhalten die Teilnehmer Kenntnisse zur Markt- und Bedarfslage, zu Soft-Skills, zum Aufbau eines Netzwerks und zur Vorbereitung auf den Gipfel oder das Forum. Im Mandanten-/KundenEntwicklungsprogramm nach dem Gipfel oder Forum werden Fähigkeiten geschult, Unternehmen rund um das Thema Demografie zu beraten. Dazu gehören neben Softwarelösungen und einer EOM Strategie unter anderem auch konzeptionelle Beratungsansätze, wie „Personal-Employer-Branding“, betriebliches Gesundheitsmanagement oder auch der intelligente Aufbau einer betrieblichen Kinder- oder Hausaufgaben-Betreuung.Am Ende der Ausbildung stehen eine langfristige Bindung zwischen Berater und Unternehmer und das Ziel, den Berater auf Augenhöhe zum Geschäftsführer oder Personalchef eines Unternehmens zu bringen. Die Lerninhalte werden von qualifizierten Dozentinnen und Dozenten vermittelt.

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wissenschaftliche Entwicklerteam wichtig, immer neue Lösungen und Wege der Kundenbindung nahe am Unternehmen aufzubauen. Studien und Abfragen bei Unternehmen liefern uns dabei Fakten aus erster Hand. Natürlich erstarren wir nicht in Theorie. Wir haben für die Makler hoch innovative Produkte geschaffen, die es bisher noch nicht auf dem Markt gibt und die ihm unter anderem feste monatliche Einnahmen bringen. Und zwar ohne die klassische Vermittlung von Versicherungsprodukten. Es ist uns wichtig, dem Makler neue Wege und Möglichkeiten zu eröffnen – ausgerichtet auf den Bedarf von Unternehmen. finanzwelt: Ich zitierte Sie: „2030: Deutschland, auch Bayern wird alt aussehen – wenn wir nicht anfangen, den demografischen Wandel als Chance zu erkennen.“ Wenn Sie genau diese 16 Jahre vorausblicken, wie sehr wird sich die Unternehmenskultur verändern? Schindler ❭ Wir werden zum Beispiel im Jahr 2030 rund fünf Millionen weniger Fach- und Führungskräfte in Deutschland haben und einen Wegzug von Arbeitskräften aus den ländlichen Regionen. Gleichzeitig werden neuartige Produkte und Dienstleistungen für eine immer älter werdende Gesellschaft auf den Markt kommen. Das Unternehmensbild in Deutschland wird sich dramatisch ändern. Genau deswegen ist es an der Zeit, die dringend benötigten Berater dazu auszubilden. finanzwelt: Wie können sich Berater informieren, welche Berater sprechen Sie an? Schindler ❭ Grundlegend vom Steuerberater über den Finanz- und Versicherungsmakler bis hin zum Mehrfachagenten. Darüber hinaus kommen auch immer mehr Verbände und Versicherungsgesellschaften etwa mit der Frage nach Inhouse-Lösungen auf uns zu. Natürlich steht das Campusteam in vielen Städten, von Stuttgart und München über Berlin und Leipzig bis hin nach Frankfurt, Köln und Hamburg, zur Verfügung. Nicht zu vergessen, dass wir auch Hinweise zur Förderung der Ausbildung – Thema Bildungsgutschein – geben. (hwt)

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VERSICHERUNGEN I finanzwelt Convention Pflege

Convention Pflege

Spannende Lösungen Eine soziale Pflegeversicherung an ihren Grenzen. Leistungsstarke Versicherungen, die viel zu wenig verkauft werden. Ein Markt für Pflegeimmobilien mit dringendem Aufholbedarf und besten Aussichten für Investoren. Eine demografische Entwicklung, die neben Sorgen große Chancen bereit hält. Die finanzwelt Convention Pflege bietet Maklern breites Wissen und neue Möglichkeiten.

D

ie Absicherung des Risikos Pflegebedürftigkeit wird mehr und mehr zu einem zentralen Thema der Zukunftsvorsorge – für die Bundesbürger, die Versicherer und den Vertrieb. Denn trotz aller Bemühungen bekommt der Staat das Problem nicht in den Griff. Am vielfach angekündigten großen Entwurf einer Reform der sozialen Pflegeversicherung ist bisher noch jede Bundesregierung gescheitert. Dabei wäre der wichtiger denn je. Doch die Politik hat, will sie am bestehenden System der sozialen Pflegeabsicherung festhalten, einen übermächtigen Gegner: die demografische Entwicklung. Diese nimmt keine Rücksicht auf das standhaft verteidigte Umlageverfahren. Vor diesem Hintergrund steht außer Frage, dass es ohne Eigeninitiative nicht geht. Doch die Realität hält mit dem tatsächlichen Bedarf nicht Schritt. Nur 2,7 Millionen private Pflegezusatzversicherungen im Bestand – inklusive Pflege-Bahr – sprechen eine deutliche Sprache. Woran aber liegt es, dass die Kunden Angebote zur zusätzlichen privaten Absicherung nicht annehmen? Fehlt es an der Motivation, sich unangenehmen Themen zu stellen? Hält der Vertrieb keine überzeugenden Argumente bereit? Sind die Angebote der Versicherer nicht passgenau? Oder sind sie am Ende schlichtweg zu teuer?

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Ein weiteres Thema, das allerdings angesichts der deutlichen Tendenz zu Ein-Personen-Haushalten eng mit der Pflegeversicherung verknüpft ist: Unzweifelhaft wird der demografische Wandel in der näheren Zukunft zusätzlich zu einem Anstieg der Pflegebedürftigen in Deutschland führen. Die Folgen sind auch für den Pflegeimmobilienmarkt dramatisch. Deutsche Pflegeheime sind heute im Schnitt 25 Jahre alt und älter. Rund 25 bis 30 % der vorhandenen Pflegeheime werden bereits aktuell als veraltet angesehen, da sie den gesetzlichen Qualitätsanforderungen nicht mehr entsprechen. Die tatsächliche Anzahl der in den nächsten Jahren neu zu errichtenden Pflegeheime wird allerdings von sehr vielen Faktoren beeinflusst. So wird die Verteilung dieser Neubauten sehr unterschiedlich zwischen ländlichen und städtischen Räumen sowie zwischen den verschiedenen Regionen ausfallen – je nach bereits vorhandener Versorgung. Wie sieht demzufolge der Pflegeheimmarkt der Zukunft aus? Wird er angesichts der steigenden Zahl an stationär aufzunehmenden Pflegebedürftigen den an ihn gesetzten Anforderungen genügen? Wie wird eigentlich altersgerechtes Wohnen aussehen? Und andererseits: Bietet der Markt für Pflegeimmobilien privaten Investoren am Ende große Renditechancen? (hwt) finanzwelt 04/2014

Convention Pflege

18.Sept.2014 09.00 Uhr – 18.00 Uhr Während der finanzwelt Convention Pflege am 18. September in Frankfurt am Main, die in diesem Jahr erstmalig ausgerichtet wird, werden zahlreiche Exper ten aus der Versicherungsbranche und von PflegeimmoBernhard Schindler

bilien-Anbietern Maklern gegenüber Rede und Antwor t stehen. Und es werden un-

Uwe-Matthias Müller

abhängige Exper-

ten zu Wort kommen, die sich in ihren Fachgebieten intensiv mit der demografischen Entwicklung und den besonderen Bedürfnissen der Best Ager beschäftigen: Bernhard Schindler, Präsident des Bundesverbandes demografischer Wandel und Gründer des Deutschen Demografie Campus, und Uwe-Matthias Müller,Vorstand des Bundesverbandes initiative 50+. Es wird in jedem Fall spannend werden.


18.Sept.2014

09.00 Uhr – 18.00 Uhr Steigenberger Airport Hotel Frankfurt am Main

Convention Pflege EineAuswahl der wichtigstenThemen: • • • • • •

Für Vermittler ist die Teilnahme an der Veranstaltung kostenlos.

Anmeldungen unter www.finanzwelt.de

Welche Vermögensrisiken drohen im Pflegefall? Wie weit kommt man mit dem Pflege-Bahr? Welche Vorteile haben flexible Pflegetarife? Was können Pflegeoptionen leisten? Was sollten die Kunden von Top-Pflegetarifen erwarten dürfen? Wie sieht altersgerechtes Wohnen im Jahr 2014 aus? Gibt es ausreichend Kapazitäten? • Warum zählt der Markt für Pflegeimmobilien zu den interessantesten Wachstumsmärkten? • Was sind die Erfolgskriterien bei Pflegeimmobilien? • Wie wichtig ist die Bonität des Betreibers? Hochkarätige Experten aus derVersicherungswirtschaft und der PflegeimmobilienBranche bringen Sie in Fachvorträgen und Podiumsdiskussionen auf den neuesten Stand und liefern Ihnen sofort umsetzbare Verkaufsunterstützung für Ihren direkten Erfolg. Informieren Sie sich aus erster Hand – und diskutieren Sie mit.

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VERSICHERUNGEN I Pflegeversicherung

Nicht wegschauen, handeln Beim Stichwort Pflegebedürftigkeit schalten viele Deutsche ab. Das Thema ist emotional schwierig besetzt, weswegen sich der Vertrieb in der Beratung schwer tut. Grund genug für die Versicherer, ihre Strategien zu überdenken. Mit mehr Flexibilität bei Preis und Leistung sollen die Produkte in den Markt gepusht werden.

J

eder Pflegefall kann sich schnell zum Risiko für vorhandenes Vermögen entwickeln. Laut Allianz sind zurzeit 14 % der 75- bis 84-Jährigen ein Pflegefall, in der Altersgruppe zwischen 85 und 89 Jahren bereits 34 %. Nach Angaben des Unternehmens kostet die Pflege von Frauen durchschnittlich 84.000 Euro jährlich, die der Männer etwa die Hälfte. Nach Abzug der Leistungen aus der sozialen Pflegeversicherung liegt die Finanzierungslücke für Frauen bei 45.000 Euro, für Männer bei 21.000 Euro. Die Löcher müssen aus Einkünften oder dem Vermögen der Pflegebedürftigen gestopft werden, oder aus den finanziellen Mitteln der Kinder. Und das kann an die Substanz gehen.

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ter Produktmanagement Gesundheit bei der Gothaer, erläutert: Es hänge in der Regel vom Gesundheitszustand ab, „ob überhaupt noch ein Versicherungsschutz zu bekommen ist“. Zwar gebe es grundsätzlich „kein Höchstalter, ab dem sich eine Pflegeversicherung per se nicht mehr lohnen würde“. Vielmehr sei es aber häufig so, dass individuelle Faktoren ab einem bestimmten Alter den Abschluss einer Pflegeversicherung ausschlössen. Sie wäre laut Gebhardt auch bei bester Gesundheit ziemlich teuer, auch bei laufender Beitragszahlung. Wer mit 65 ein Pflegetagegeld abschließe, zahle dafür bis zum 85. Lebensjahr doppelt so viel wie ein 25Jähriger binnen 60 Jahren.

Angesichts der massiven Probleme der Versicherer, aus Lebensversicherungen frei werdendes Kapital im eigenen Haus zu behalten, keimt rasch die Idee, diesen Kunden den Abschluss einer Pflegeversicherung gegen Einmalbeitrag schmackhaft zu machen. Auch für den Vertrieb wäre dies eine feine Sache. Doch die Tarifwirklichkeit macht hier schnell einen Strich durch die Rechnung, wie Ralf Gebhardt, Lei-

Zauberwort Pflege-Bahr? Um den Bundesbürgern eine frühzeitige Vorsorge reizvoll zu machen, hat die Politik in der vergangenen Legislaturperiode in den Subventionstopf gegriffen: Herausgekommen ist der Pflege-Bahr mit gesetzlich vorgeschriebener Mindestleistung, in jedem Fall aber auch mit Kontrahierungszwang. Für manche Versicherer ist das Modell eher lästige Wettbewerbsverpflichtung, andere schwören darauf. So sagt Dr. Andreas Eurich, Vor-

Ralf Gebhardt

Dr.Andreas Eurich

Leiter Produktmanagement Gesundheit

Vorstandsvorsitzender

Gothaer Versicherungen

Barmenia Versicherungen

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Noch immer herrscht das (falsche) Bild vor, das Thema Pflege ginge in erster Linie Senioren an. finanzwelt sprach hierzu mit Dr.Winfried Gaßner, Bereichsleiter Vertrieb/Unternehmensentwicklung/ Marketing beim MÜNCHENER VEREIN.

finanzwelt:Sind Frauen von der Pflegethematik nicht gleich mehrfach betroffen? Dr. Gaßner ❭ Häusliche Pflege wird in drei von vier Fällen von Frauen ausgeübt. Es ist oft die Ehefrau, die ihren pflegebedürftigen Mann pflegt, die Tochter oder Schwiegertochter, die Enkelin oder eine Frau aus dem privaten Umfeld. Neben Beruf, Haushalt und oft der eigenen Familie kann die Pflege eines Angehörigen zu einer extremen Belastung werden – psychisch wie auch körperlich. Hintergrund ist weniger die klassische Rollenverteilung, sondern vielmehr die statistisch längere Lebenserwartung der Frauen. Aber auch die Tatsache, dass in den meisten Beziehungen der Mann älter ist als die Frau. Der Ehefrau ihrerseits fehlt dann im Alter nicht sel-

ten der Partner, der sie selbst pflegt. Besonders wichtig ist es daher, dass Frauen für den eigenen Pflegefall privat vorsorgen. Unsere DEUTSCHE PRIVAT PFLEGE bietet darüber hinaus auch den Baustein „Hilfe für pflegende Angehörige“ an – ohne Mehrbeitrag. Angehörige erhalten hier Unterstützung im Umgang mit pflegebedürftigen und an Demenz erkrankten Menschen.

standsvorsitzender der Barmenia: „Ein solches Produkt bieten wir seit Mitte Dezember 2012 erfolgreich an. Wir konnten rund 14.000 Kunden für uns gewinnen und für das Thema Pflege sensibilisieren. Das ist ein Anfang, aber wir hoffen, dass das Bewusstsein für die Pflegeproblematik weiter wachsen wird. Der ‚Pflege-Bahr’ bleibt auf jeden Fall im Fokus unseres Vertriebs.“ Doch

das Produkt alleine reicht nicht, um gravierende Lücken zu schließen. Um den Menschen das emotional schwierige Thema Pflegevorsorge näherzubringen, bedarf es allerdings auch phantasievollere Verkaufsansätze. Die HALLESCHE beispielsweise ermöglicht es bei ihrer noch jungen Zusatzversicherung OLGAflex, die Police mit einem ermäßigten Beitrag zu starten

finanzwelt: Kinder und jüngere Menschen schieben das Thema Pflegevorsorge nicht selten vor sich her. Dabei gab es 2013 in Deutschland immerhin 96.000 Pflegefälle, die jünger als 20 Jahre sind. Dr. Gaßner ❭ Die Versorgungslücke schmerzt in jungen Jahren besonders, da noch keine finanziellen Reserven oder Rentenansprüche aufgebaut wer-

Dr.Walter Botermann

Hans-Joachim Funk

Vorstandsvorsitzender

Bereichsleiter Produktvertriebsmanagement

ALTE LEIPZIGER – HALLESCHE Konzern

Generali Versicherungen

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finanzwelt: Aber Pflege geht doch jeden an. Dr. Gaßner ❭ Es dürfte kaum einen Kunden geben, mit dem es keinen Sinn macht, das Thema Pflegevorsorge näher zu beleuchten. Ein Argument dafür kann auch die Unterstützung des Staates sein. Seit Beginn 2013 übernimmt der Staat einen Teil der laufenden Beiträge. Gerade bei jungen Kunden fällt die hohe Förderquote aufgrund des geringen Basisbeitrags besonders ins Gewicht.

und bis zum 60. Lebensjahr zudem auf Wunsch von einer flexiblen Beitragsabsenkung zu profitieren. Dr. Walter Botermann, Vorstandschef des Unternehmens, erklärt hierzu: „Wir möchten, dass alle Menschen – losgelöst von ihrem aktuell verfügbaren Einkommen – die Chance haben, sich gegen dieses existenzbedrohende Risiko vernünftig zu versichern.“ Die Generali leistet bei ihrer Pflegerente bereits, wenn nur noch zwei Aktivitäten des Alltags nicht mehr ohne fremde Hilfe ausgeführt werden können, so Hans-Joachim Funk, Bereichsleiter Produktvertriebsmanagement: „Damit bieten wir unseren Kunden ein flexibles, leistungsstarkes Produkt, mit dem sie sich gezielt gegen das Risiko Pflegebedürftigkeit absichern können.“ (hwt)

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Pflege ist Frauensache

den konnten. Das familiäre und soziale Umfeld junger Menschen ist oft noch nicht so gefestigt, dass eine lebenslange Pflege durch den Partner oder Familienangehörige selbstverständlich ist. Diesem Bedarf stehen sehr niedrige Beiträge gegenüber, wenn man bereits in jungen Jahren vorsorgt. Auch unter einem anderen Aspekt kann es für die junge Generation wichtig sein, sich mit dem Thema Pflege – der Pflege der eigenen Eltern – auseinanderzusetzen. Was passiert eigentlich, wenn die Eltern zum Pflegefall werden? Wie sicher ist das Familienvermögen oder gar das eigene Vermögen vor dem Zugriff des Sozialversicherungsträgers, wenn es gilt, die Pflege der Eltern zu finanzieren?

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VERSICHERUNGEN I Unfallversicherung

Schnelle Hilfe Unfallversicherer entwickeln sich immer stärker zu „Kümmerern“, denn bei Kunden und Vermittlern stehen zusätzliche AssistanceLeistungen hoch im Kurs. Hierüber und über weitere zusätzliche Leistungen spielt sich der Wettbewerb ab. Angenehm für die Unternehmen: Sie erzielen gute Gewinne und stärken ihr Risikokapital.

Foto:© Syda Productions - Fotolia.com

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or wenigen Wochen ging die Rettung des Höhlenforschers Johann Westhauser durch die Medien. Sie war extrem teuer – und warf die Frage nach einer ausreichend dimensionierten Unfallpolice für derlei Expeditionen auf. Ergebnis: Es gibt kein wirklich ausreichendes Angebot. Für Otto Normalverbraucher sieht die Welt ganz anders aus, der Markt hält für nahezu jeden Bedarf eine Lösung bereit – für Kinder, Singles und Familien ebenso wie für Senioren. Und das aus gutem Grund, wie eine ASSEKURATA-Studie vom Frühjahr zeigt. Die Combined Ratio in derAllgemeinenUnfallversicherunglagim vergangenen Jahr bei knapp über 80 %, es lässt sich damit also gutes Geld verdienen. Und es wirkt sich überaus angenehm auf das künftig nach Solvency II vorzuhaltende Risikokapital aus. Dennoch findet laut ASSEKURATA kein Preiskampf und damit auch kein Verdrängungswettbe-

werb auf der Preisseite statt, weil die Beiträge eher niedrig seien und die Policen zudem aktiv verkauft werden müssten.

Friedhofsruhe herrscht dennoch nicht. Die Unfallversicherer konkurrieren heftig über die Leistungen miteinander. Ständig kommen neue Produkte auf den Markt, bei denen sich die Marketingabteilungen wieder einmal ein neues Topic haben einfallen lassen. Der Preis rückt dann etwa angesichts zusätzlicher Assistance-Leistungen schnell in den Hintergrund und spielt allenfalls bei der Wahl zwischen unterschiedlichen Tarifvarianten eines jeden Anbieters noch eine Rolle. Welche entscheidende Rolle Assistance spielt, erläutert Josef Halbig, Vorstand der ADAC-Schutzbrief Versicherung: „Als finanzwelt 04/2014

Anbieter von Versicherungsprodukten exklusiv für ADAC-Mitglieder war und ist unser Selbstverständnis, im Invaliditätsfall nicht nur finanziell Einkommensverluste und Versorgungslücken auszugleichen, sondern insbesondere auch über diesen Versicherungsschutz hinaus Rat und Hilfe sicherzustellen.“ Dies stehe ADAC-Mitgliedern in jedem Fall zu Verfügung, gleichgültig, ob es sich um eine Leistung aus der konkreten Mitgliedschaft oder aus einem Versicherungsangebot handele. Längst hat der ADAC damit aber keinen Startvor-

Josef Halbig Vorstand ADAC-Schutzbrief Versicherungs-AG


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teil mehr, der Assistance-Gedanke hat sich zum Leitmotto schlechthin bei Unfallpolicen gemausert. So rückt auch Uta Apel, Leiterin Media Relations bei der ERGO Versicherungsgruppe, die schnelle Hilfe „danach“ in den Vordergrund: „Es ist wichtig, dass dem Versicherten nach einem Unfall schnell und umfassend geholfen wird, jedoch nicht nur finanziell. Nach einem Unfall sind alltägliche Aufgaben, wenn überhaupt, nur schwer zu bewältigen. Deswegen ist es sinnvoll, Assistance-Leistungen zu vereinbaren.“ Neben der Erstberatung gehörten Einkäufe, Fahrdienste zum Arzt und die Reinigung der Wohnung ebenso zu den Hilfeleistungen wie die Unterstützung bei der Suche nach angemessenen Reha-Einrichtungen oder Therapeuten. Auch für die Betreuung minderjähriger Kinder könne gesorgt werden. Assistance-Services werden vor dem demografischen Hintergrund immer bedeutender. 2012 gab es in Deutschland bereits knapp 16,5 Mio. Single-Haushalte, und das bei einer Gesamtzahl von 40 Mio. Haushalten. Vor allem alte, alleinstehende Menschen haben in Notlagen häufig niemanden, der sich eingehend um sie kümmert. Nach einem Unfall kann das unangenehme Konsequenzen haben. Unfallversicherer entwickeln sich mithin gerade für diese Zielgruppe immer mehr zu „Kümmerern“. Vielfach kostet das dann aber mehr Beitrag. Bei der Bayerischen z. B. können Kunden Assistance-Leistungen hinzuwählen. Das Unternahmen hat seine Unfall-Police „Optimal“ erst kürzlich überarbeitet und in der Basisvariante etwa mit einem Krankenhaustage- und Genesungsgeld oder der Rückholung aus dem Ausland aufgepeppt. Wer mehr zu zahlen bereit ist, bekommt ein ganzes Bündel an Neuerungen und ein automatisches LeistungsUpdate für künftige Verbesserungen. Der

Thomas Büchel Leiter der Abteilung Unfall LVM Versicherung

VOLKSWOHL BUND hat ebenfalls kräftig Hand angelegt und seinen Tarif Unfall Easy überarbeitet. Zwei neu eingeführte Berufsgruppen sollen vielfach niedrigere Beiträge bewirken, Kunden können zwischen drei Invaliditätsstaffeln wählen und in der Variante KomfortPlus verzichtet der Versicherer vollständig auf die Anrechnung bestehender Krankheiten auf Invaliditätsleistungen. Die Württembergische hingegen leistet in der Unfallversicherung bereits ab 1% Invalidität, wenn der Versicherte noch keine 69 Jahre alt ist. Christian Kluft, Leiter Bereich Privatkunden Württembergische Versicherung AG, erklärt diese Besonderheit: „Als Serviceversicherer bieten wir unseren Kunden – unabhängig vom Alter – eine möglichst umfassende Absicherung auch bei niedrigen Invaliditätsgraden an, zumal die Vielzahl der Leistungsfälle unter einem Invaliditätsgrad von 20 % liegt. Selbstverständlich haben unsere Kunden auch die Möglichkeit, eine Invaliditätsleistung mit höherem Satz (ab 20 %) zu vereinbaren.“ Und während ERGO sich im Herbst 2012 aus dem Geschäft mit Unfallversicherungen mit Beitragsrückgewähr (UBR) komplett zurückgezogen hatte, halten andere Unternehmen weiter daran fest. Mittlerweile aus gutem Grund, wie Thomas Büchel, Leiter der Abteilung Unfall bei der LVM Versicherung, erklärt: „Die Unfallversicherung mit Beitragsrückgewähr wird nach wie vor nachgefragt. Wir verzeichnen sogar eine Beitragssteigerung um rund 20 % im Vergleich zum Vorjahr. Den Grund hierfür sehen wir darin, dass die UBR in der Niedrigzinsphase für den Kunden noch attraktiver geworden ist.“ Es machen jedoch nicht nur Produkterweiterungen und zusätzliche Leistungen den Vertrieb von Unfallpolicen attraktiv. Vielmehr spielen sie eine immer größere Rolle im Belegschaftsgeschäft. Teilweise können Arbeitgeber für ihre Mitarbeiter schon ab drei Personen eine Gruppen-Unfallversicherung abschließen, mit deutlich niedrigeren Prämien und einem Verzicht des Versicherers auf individuelle Gesundheitsprüfungen. Der war for talents spielt Vermittlern also auch in diesem Bereich in die Karten. (hwt)

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VERSICHERUNGEN I Lebensversicherung

Zu neuen Ufern Das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) hat den Versicherern vorerst aus der größten Bredouille geholfen. Langfristig wird sich der Markt vor allem im Hinblick auf Garantien jedoch kräftig verändern. Ob ihnen das gelingen wird, liegt auch am Vertrieb. Er muss mitziehen, damit die Kunden wieder mehr Geschmack an den Policen finden.

I

m Rahmen des MCC-Kongresses „Lebensversicherung aktuell“ Anfang Mai in Köln hatte Karin Clemens, Managing Director Insurance bei STANDARD & POOR´S, kaum gute Nachrichten für die Branche: „Unsere Erwartung einer moderaten Erholung des Zinsniveaus würde keine bedeutende Erholung der Ertragskraft und damit der relativen Wettbewerbsposition der Lebensversicherer nach sich ziehen.“ Der Niedrigzins bleibe der wesentliche Risikofaktor für deutsche Lebensversicherer. Marcus Nagel, CEO Life der Zurich Gruppe Deutschland, war da als einer der nachfolgenden Referenten ganz anderer Meinung: „In der Niedrigzinsphase ist das Kundenvertrauen in Versicherungen als gute Anlageform noch gestiegen.“ Allerdings ist dies durchaus interpretationsfähig, wie die gerade vom GDV für das Geschäftsjahr 2013 vorgelegten Zahlen zeigen. In der Tat konnten die Lebensversicherer danach ihren Gesamtumsatz um 4 % steigern. Die Bruttobeiträge kletterten – ohne Pensionskassen und Pensionsfonds – im Vergleich zum Vorjahr auf deutlich über 87 Mrd. Euro. Doch im Geschäft mit laufendem Beitrag gab es einen eklatanten Rückgang um 12,8 % auf 5,2 Mrd. Euro. Ein Jahr zuvor, ebenfalls bereits geprägt vom Niedrigzins, hatte sich der Abrieb mit einem Minus

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von 3,2 % noch in einem halbwegs erträglichen Rahmen gehalten. Bei klassischen Rentenpolicen fiel die ablehnende Haltung der Kundschaft besonders stark ins Gewicht. Unter dem Strich standen hier fast 20 % weniger Neugeschäft als noch 2012. In der Tat hat die Lebensversicherungsbranche gleich mehrere Baustellen. Da wäre zunächst der schon seit Jahren niedrige Marktzins. Während bei der Fed in den USA mittlerweile erste Tendenzen zu einem Umdenken in der Zinspolitik erkennbar sind, schaltet die EZB – noch – auf stur. Zu unsicher erscheinen ihr einige Wackelkandidaten in der EU. Die Altersvorsorge-Sparer leiden darunter, ihre Überschussbeteiligung sinkt immer weiter.

Doch: Dass am Ende deutlich weniger Geld herauskommt als in früheren Zeiten, bleibt unbestritten. Zumal die Lebensversicherer auch noch in erheblichem Maß Zinszusatzreserven bilden müssen. Damit soll sichergestellt werden, dass sie alle in der Vergangenheit gegebenen Garantien auch tatsächlich erfüllen können. Wer beispielsweise zwischen Juli 1994 und Juni 2000 eine Police abgeschlossen hatte, muss mit 4 % bedacht werden. Auf alle Neuverträge danach und bis Ende 2003 gab es immerhin noch 3,25 %. Auch deshalb ist der ab 2015 auf maximal 1,25 % zu reduzierende Höchstrechnungszins nicht nur den Produktanbietern, sondern auch allen Vermittlern ein Graus.

Dennoch ist der Brancheninformationsdienst map-report bei einer Analyse von Ablaufleistungen erst kürzlich zu einem für viele Beobachter beachtenswerten Ergebnis gekommen:Die Rentenleistungen der Lebensversicherer seien fast überraschend gut. Und auch bei kürzeren Laufzeiten der sofortbeginnenden Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag seien die Ergebnisse für die Verbraucher durch den Zinseszinseffekt durchaus sehr vorzeigbar.

Wenig Trost mag da der oft geäußerte Verweis auf die lausige Verzinsung in anderen Sparformen spenden. Denn selbst wenn es an den Zinsmärkten in zwei Jahren wieder bergauf gehen solle, wie Prof. Dr. Bert Rürup, Präsident des Handelsblatt Research Instituts, in einem Gespräch mit dem GDV zum Ausdruck gebracht hatte, viel an der verfahrenen Situation der Lebensversicherung dürfte sich so schnell nicht ändern. Gefordert ist ein grundsätzliches Umdenken in der Anlage- und Produktpolitik. Dr.Carsten Zielke, Inhaber der Zielke Research Consult, hat vor weni-

Karin Clemens

Marcus Nagel

Dr. Carsten Zielke

Managing Director Insurance STANDARD & POOR´S

CEO Life Zurich Gruppe Deutschland

Inhaber Zielke Research Consult

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Markus Faulhaber

Frank Schepers

Vorstandsvorsitzender Allianz Lebensversicherungs-AG

Geschäftsführer Towers Watson

gen Wochen auf den Punkt gebracht, was die Stunde geschlagen hat: „Es stehen hohe Leistungskürzungen in der privaten Altersvorsorge bevor, wenn die Anbieter nicht stärker renditeorientiert die ihr anvertrauten Gelder anlegen.“

gefordert, den Kunden die Auswirkungen der geänderten Finanzmarktsituation auf die klassische Lebensversicherung aufzuzeigen und ihnen die neue Produktwelt zu erläutern.“ Offenbar klappt das mittlerweile, meldete doch die Allianz für ihr kurze Zeit später gestartetes Vorsorgekonzept ‚Perspektive‘ vollen Erfolg. Es handelt sich damit nach Angaben des Unternehmens um die erfolgreichste Produkteinführung aller Zeiten. Bis Ende Juni konnten bereits 50.000 Verträge mit einem Wert von knapp 2 Mrd. Euro vermittelt werden. Markus Faulhaber, Vorstandschef der Allianz Leben, zeigt sich mit diesem Ergebnis natürlich hochzufrieden: „Mit Perspektive bieten wir den Erhalt der eingezahlten Beiträge, eine lebenslange Mindestrente und die Chance auf eine zusätzliche Rendite. Diese

Keine Frage, dass die Zukunft der Lebensversicherung auch davon abhängt, welche neuen Garantieformen die Unternehmen entwickeln. ERGO in Düsseldorf hatte als erster Anbieter Anfang Juli vergangenen Jahres mit ihrer „Rente Garantie“ vorgelegt. Doch mit der bloßen Entwicklung ist es nicht getan, die Vermittler müssen mitziehen, wie Stephan Schinnenburg, Vorstand der ERGO Beratung und Vertrieb AG (EBV) und dort Leiter des Maklervertriebs, erklärt: „Der Vertrieb ist

attraktive Kombination kommt bei unseren Kunden sehr gut an.“ Geht es nach Towers Watson, wird die Lebensversicherungswelt – auch ausgelöst durch das LVRG – künftig ohnehin völlig anders aussehen als in der Vergangenheit. Frank Schepers, Geschäftsführer des Beratungsunternehmens, ist jedenfalls überzeugt: „Zukünftig werden sich die Kunden noch mehr zwischen verschiedenen und selbst für Experten manchmal schwer zu verstehenden Garantiekonzepten entscheiden müssen.“ Dazu könne man vermehrt Angebote ausländischer Gesellschaften erwarten, die wegen weniger strenger Regularien andere, wenn auch nicht notwendigerweise bessere Angebote im Rahmen der Dienstleistungsfreiheit auf den deutschen Markt bringen werden. (hwt)

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Stephan Schinnenburg Vorstand ERGO Beratung und Vertrieb AG

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INVESTMENTFONDS I News

Potenzial bei SchwellenländerNebenwerten

PERSONALITY

Mit Ulrich Cord (Bi.) hat Source, ein europäischer Anbieter von Exchange Traded Products (ETPs), sein Kundenbetreuungs-Team verstärkt. Zukünftig soll er als Associate für die Betreuung von Vermögensverwaltern und Banken in Deutschland und Österreich zeichnen und an Ludovic Djebali, Co-Head EMEA, berichten. Er kommt von Isarvest,wo er für die Beratung von deutschen und österreichischen Privatund Regionalbanken sowie Vermögensverwaltern bezüglich strukturierter Produkte und ETFs verantwortlich war. Seine Karriere begann er 2008 bei der Großbank HSBC. Maximilian Seim (Bi.) ist seit Mitte Juli 2014 als Direktor im Vertrieb bei FRANKFURT-TRUST tätig. Er übernimmt die Leitung der Akquisition und Betreuung institutioneller Publikumsfonds-Investoren wie Privatbanken,Vermögensverwalter und Family Offices. Seim berichtet direkt an den Leiter Vertrieb Publikumsfonds, Lothar Meinke. Er verfügt über langjährige Erfahrung im Vertrieb; zuletzt war er als Director bei Goldman Sachs Asset Management tätig.

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Rücklagenfonds setzt auf Fehlpreisungen Der „Rücklagenfonds“ aus dem Hause VILICO Investments, gemanagt von der BPM Berlin Portfolio Management, scheint eine Nachfragelücke von Anlegern und Vermittlern füllen zu können. Der „Rücklagenfonds“ nutzt Ineffizienzen in den Anlagemärkten und investiert ausschließlich in zeitweise fehlgepreiste bzw. unterbewertete Anleihen von Investment-Grade Emittenten. Durch diese Strategie wird angestrebt, sehr geringe Schwankungsrisiken mit einer deutlich über Tagesgeld-Zins liegenden Rendite zu kombinieren. Für dieses Jahr liegt sie laut Stefan J.Bülling von VILICO Investments per Juni bei ca. 1,02 Prozentpunkten (T-Klasse) und damit deutlich über der durchschnittlichen TagesgeldVerzinsung.

Der Konsum in den Schwellenländern wird in den kommenden Jahren einen rasanten Wachstumskurs einschlagen, ist Stephen Derkash, Manager des UBS Emerging Markets Small Caps, überzeugt. Anleger könnten daran am besten mit Aktien von kleineren Unternehmen teilhaben. Diese profitierten nämlich besonders stark von der steigenden Binnennachfrage. „Während viele große Unternehmen aus den Emerging Markets Rohstoffe produzieren und vom Export in andere Länder abhängig sind, machen kleinere Firmen den größten Teil ihres Umsatzes meist am Heimatmarkt und profitieren so direkt von der Konsumstory“, sagt Derkash. Allerdings sollten Anleger nur über ein breit gestreutes Portfolio in solche Titel investieren.

BlackRock setzt auf Absolute Return Der weltgrößte US-Vermögensverwalter BlackRock hat einen neuen Fonds auf den Markt gebracht, der in die Aktienmärkte der Industriestaaten investiert. Der Fonds „BlackRock Global Long/Short Equity“ soll positive absolute Renditen erreichen. Gleichzeitig soll seine Wertentwicklung möglichst unabhängig von den Aktienmärkten der Industriestaaten verlaufen. Um Erträge zu schaffen, kann er im Rahmen eines Long-Short-Ansatzes sowohl auf steigende als auch fallende Kurse setzen. Das Anlageuniversum des Fonds umfasst die 3.000 liquidesten Aktien aus 25 Ländern. Der Fonds soll nach Kosten aktienähnliche Erträge von 5 bis 7 % oberhalb von US-Staatsanleihen mit dreimonatiger Laufzeit pro Jahr erwirtschaften. Die Zielvolatilität liegt bei 7 %.

Reformfreude beflügelt indische Börse Die Zeichen stehen auf Wachstum. Der Reformkurs der indischen Regierung werde von den Investoren honoriert, sagt Chris Adams, Produktspezialist von HSBC Global Asset Management. Der indische Aktienmarkt hat nach dem Machtwechsel zuletzt weiter stark zugelegt. „Die ausländischen Großanleger honorierten die Perspektiven erneut mit umfangreichen Wertpapierkäufen“, so Adams. Insgesamt lasse die Produktionstätigkeit im Vielvölkerstaat Indien nach einer enttäuschenden Phase wieder Zeichen des Wachstums erkennen. In der Vergangenheit wurden wiederholt die hohen Inflationsraten angeprangert. Wahlsieger Narendra Modi hat versprochen, dass das Land vor einer nachhaltigen (wirtschafts-)politischen Erneuerung stehe, die auch die Inflation bekämpfen könne. finanzwelt 04/2014

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Die Deutsche Bank hat James Dilworth (Bi.) zum Head of Active Asset Management ihrer Vermögensverwaltungssparte Deutsche Asset &Wealth Management (DeAWM) ernannt. Zudem wird er Mitglied des Executive Commitee von DeAWM und – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Aufsichtsbehörden – Sprecher der Geschäftsführung der Deutsche Asset & Wealth Management Investment GmbH. In seiner Funktion als Head of Active Asset Management tritt er die Nachfolge von Wolfgang Matis an, der die Bank im Juni verlassen hat.Zuvor war Dilworth beiAllianz Global Investors als Chief Executive Officer zunächst für Deutschland,später als Europachef tätig und Mitglied des Global Executive Committees.


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INVESTMENTFONDS I Renditequellen

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it der Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), die Zinsen nochmals auf nun 0,15 % zu senken, haben die Notenbanker eine Wegmarke gesetzt. Diejenigen, die für ihre Altersvorsorge sparen, werden bestraft. Vormals als sicher eingestufte Assets werfen kaum Rendite ab, so dass mehr ins Risiko gegangen werden muss. „Bei den aktuellen Bewertungsniveaus muss man sich fragen, inwieweit Investoren Risiken ausblenden. Nachrichten, die sonst zu deutlichen Kursausschlägen geführt hätten, perlen derzeit an den Märkten ab”, sagte unlängst Franck Dixmier, Chefanlagestratege Europäische Anleihen bei Allianz Global Investors. Derzeit gibt es für 5-jährige deutsche Staatsanleihen gerade noch eine Rendite von 0,3 %, 10-jährige bieten mickrige 1,1 %. Selbst Länder wie Griechenland, Spanien oder Portugal können sich wieder billig Geld leihen, ohne dass das Risiko noch adäquat vergütet wird. Die Differenz liegt bei zwei bis drei Prozentpunkten. Zum Vergleich: Auf dem Höhepunkt der Euroschuldenkrise rentierten portugiesische Staatsanleihen zeitweise um 15 Prozentpunkte höher als deutsche. „Auch Anleihen bonitätsstarker Unternehmen sind keine wirkliche Alternative mehr“, sagt in diesem Kontext Uwe Eilers, Vorstand Geneon Vermögensmanagement AG. Frank Huttel, Leiter Portfoliomanagement bei FiNet Asset Management AG, unterstreicht das Risikopotenzial. „Auch die Konvergenz in Europa setzt sich nicht unendlich fort. Die Spreads zwischen Italien/Spanien und Deutschland sind recht eng und birgen mehr Risiken als Chancen.“

Berater müssen sich daher auf der Risikoleiter nach oben bewegen, um ihren Kunden attraktive Renditequellen aufzuzeigen. Rentenfonds. Zunächst ein Blick auf das nach wie vor hierzulande beliebte Rentensegment. Rentenfonds gehören noch immer zum Kerninvestment der Deutschen. Von Januar bis einschließlich Mai 2014 flossen 5,4 Mrd. Euro in diese Assetklasse. Die Trüffelsuche führt uns zu Hochzinsanleihen (High

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Gewinnen im Sinkflug

Yields). Hier waren im vergangenen Jahr Wertzuwächse um 5 % realistisch. Allerdings werden diese Hochzinsanleihen von Schuldnern schlechterer Bonität begeben und ihre Renditeerwartungen dürften nicht mehr so hoch sein wie im vergangenen Jahr. Der Spread europäischer High Yields liegt bei nur noch circa 3 % über sichere Bundesanleihen. Vor der Finanzkrise lag die Rendite für Hochzinsanleihen oft über 10 %. Auch wenn sich Stimmen mehren, denen zufolge die Rallye am Hochzinsanleihenmarkt kurz vor dem Ende steht, finanzwelt 04/2014

so stellen diese momentan einen wichtigen Baustein in einem strukturierten Portfolio dar. Für diejenigen, die auf ein Wiedererstarken der US-Wirtschaft setzen, empfiehlt sich ein Blick auf den ACMBernstein - Global High Yield Portfolio A. Der Fonds investiert in hochrentierliche Wertpapiere von Emittenten in der ganzen Welt mit Schwerpunkt USA und den Schwellenländern, um ein hohes laufendes Einkommen sowie eine hohe Gesamtrendite zu erzielen. Der Lazard European High Yield investiert ausschließlich in Hochzins-


anleihen aus Europa und Euro-Emissionen, womit ein mögliches Wechselkursrisiko entfällt. Der AXA WF Global High Yield Bonds erhielt von Lipper in der Kategorie „Bonds Global High Yield“ eine Auszeichnung über den Zeitraum von drei Jahren. Der Fonds hat in den vergangenen drei Jahren eine annualisierte Rendite von 8,99 % erzielt und strebt ein hohes regelmäßiges Einkommen und darüber hinaus langfristiges Kapitalwachstum durch die Investition in internationale Unternehmensanleihen mit hoher Rendite an.

Sollte in Europa ein deutlicher und langfristiger Anstieg der M&A-Aktivitäten zu verzeichnen sein, kann dies als eine Art Warnsignal für High Yields interpretiert werden. Verstärkte Übernahmen sind mit einer Erhöhung der Verschuldung verbunden, was die Ausfallraten in die Höhe treibt. Wandelanleihen. „Auch Wandelanleihen als Hybridinstrument sind unverändert eine Idee wert“, sagt Huttel. Der finanzwelt 04/2014

Katastrophenanleihen. Wer auf der Risikoleiter im Rentensegment noch eine Stufe weiter nach oben klettern möchte und sehr risikoaffin ist, kann sich so genannte Katastrophenanleihen (Cat Bonds) anschauen, deren Nach-

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Die Niedrigzins-Politik der EZB fängt erst richtig an und versetzt Berater und Investoren unter Zugzwang. Einige haben bereits einen Strategiewechsel vorgenommen und setzen auf risikoreichere Assetklassen, um sich nach Rendite zu strecken. Wo soll die Rendite sonst auch herkommen? Generell werden höhere Risiken in Kauf genommen, wenn auch zähneknirschend. finanzwelt gibt Ihnen eine Übersicht der Anlageschwerpunkte, die sich jetzt noch lohnen können.

Vorteil der Wandelanleihe liegt in der Mischung aus Aktien und Anleihen. Investoren kaufen nicht nur die festverzinste Schuldverschreibung eines Unternehmens, sondern auch die Option, die Anleihe in Aktien umzutauschen. Wandelanleihen sind so gestaltet, dass der Wandlungspreis deutlich über dem Aktienkurs zum Zeitpunkt der Ausgabe liegt. Ein entsprechender Kursanstieg verschafft die Möglichkeit, zusätzlich zu den Renditen des jährlichen Zinskupon noch von einem Kursanstieg der Aktie zu profitieren. In den vergangenen Monaten lief die Neuemissionstätigkeit auf vollen Touren. Das globale Emissionsvolumen hat seit Jahresbeginn 55 Mrd. US-Dollar erreicht und liegt damit bereits jetzt höher als im gesamten Vorjahr. „Die Bewertungen sind insgesamt fair und in Asien außerhalb Japans sogar günstig.“ Diese Ansicht äußerte jüngst Jonathan Stanford, Fondsmanager des GAM Star (Lux) – Convertible Alpha. Eine Auswertung von EDISOFT auf 1-Jahressicht zeigt, dass der DWS Invest Convertibles GBP RDH in der Kategorie „Wandelanleihen weltweit“ am besten abgeschnitten hat. Der angestrebte Anlagehorizont beträgt 3 bis 5 Jahre. Währungsrisiken werden systematisch abgesichert. Das Team um Portfoliomanager Christian Hille verwaltet circa 2,7 Mrd. Euro Assets under Management. Auf den zweiten Platz kommt der JPM Global Convert EUR A GBP Hdgd Inc, mit knapp 2,4 Mrd. Euro ebenfalls ein Schwergewicht. Allerdings hat das JPMProdukt nur zwei Sterne bei Morningstar. Mit dem Schroder ISF Glbl Convert Bd C GBP Hdg werden die Top 3 Platzierungen komplettiert. Mindestens zwei Drittel des Fonds, der von Morningstar vier Sterne erhielt, werden in Wandelanleihen von Unternehmen aus aller Welt investiert. In den vergangen Jahren ist es dem Fondsmanagement allerdings nicht immer gelungen, den Vergleichsindex zu schlagen.

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INVESTMENTFONDS I Renditequellen

frage in der Vergangenheit sehr stark gestiegen ist. Für immer mehr Anleger ist es attraktiv, am Finanzmarkt auf Wirbelstürme oder Überschwemmungen zu wetten. Eine durchschnittliche jährliche Rendite von 8,5 % seit 2002 und kein einziges Kalenderjahr mit Verlust machen die Anziehungskraft dieser Katastrophenanleihen aus. Ziel ist, dass es innerhalb von mehreren Monaten oder Jahren keine Naturkatastrophe in einem bestimmten Gebiet gibt. Tritt die Katastrophe ein, verliert man alle Ansprüche und auch seine Investition vollständig. Bloomberg zufolge stecken in diesem Segment mittlerweile 22 Mrd. US-Dollar, allein seit Jahresbeginn kamen 6 Mrd. Dollar neu hinzu. FiNetExperte Huttel erwähnt den Plenum CAT Bond Fund EUR. Ein Schwergewicht mit rund 600 Mio. Euro ist der GAM Star Cat Bond, der in den vergangenen zwölf Monaten immerhin um 6,2 % zulegte. Wolfgang Juds, Geschäftsführer CREDO Vermögensmanagement GmbH, empfiehlt als defensiven Rentenfonds für die Verteidigung den SWuK Renten flexibel. Hier handelt es sich um einen flexiblen Rentenfonds, der in die unterschiedlichen Segmente des Rentenmarktes investiert und flexibel auf unterschiedliche Marktgegebenheiten reagiert. Der Fonds orientiert sich nicht strikt an einer Benchmark und wurde vor knapp drei Jahren

Langer Atem und breite Streuung Wie müssen Vermittler angesichts der Niedrigzinspolitik agieren? Andreas Rau, Leiter Vertrieb bei der BCA AG, bezieht Stellung. „Was will der Kunde? Stabilität und Rendite. Aber: einerseits Vertrauenskrise, andererseits die Wichtigkeit privater Vorsorge. Es ist ein psychologisches Spiel im Kopf des Kunden. In der Behavioral Finance wird die Zufriedenheit nicht größer, wenn die Rendite ein Maß übersteigt, aber die Unzufriedenheit umso größer, je stärker ich Kapital einbüße. Was will der Berater? Bin ich beratender Asset Allokator oder beratender Vermittler? Für beides gilt, die Bedürfnisse des Kunden in harmonischen Einklang zu bringen. Möglichkeiten gibt es genug: Ausschüttende Fonds (sichtbarer Kapitalzuwachs), risikoadjustierte Vermögensverwaltungen und Multi Asset Konzepte, gemanagte Depots mit Verlustschwellen, breit diversifizierte Portfolien etc. Der Grundsatz lautet: ‚Die Dosis macht das Gift‘ und die Aufklärung: Aus dem risikolosen Zins wurde das zinslose Risiko.“

von Fondsmanager Peter Schneider aufgelegt. Auf 1-Jahressicht schlägt eine Wertentwicklung von circa 4,5 % zu Buche. Aktienmarkt. DWS-Fondsmanager Klaus Kaldemorgen hat vor kurzem in einem Interview gesagt, dass er auf dem Aktienmarkt keine Blase sehe. Die niedrigen Zinsen würden dazu führen, dass Investoren nach Anlagen mit höheren Renditechancen suchen – und das seien

Hochzinsanleihen-Fonds Fondsname ACMBernstein - Global High Yield Portfolio A Lazard European High Yield AXA WF Global High Yield Bonds

Performance 3 Jahre

Performance 1 Jahr

+24,08 % +35,12 % +27,02 %

+8,45 % +12,63 % + 7,63 %

Performance 3 Jahre

Performance 1 Jahr

+22,34 % +20,54 % +20,13 %

+10,81 % +10,36 % +8,68 %

Performance 3 Jahre

Performance 1 Jahr

+34,18 % +76,35 % k.A.

+11,81 % +36,91 % +22,21 %

Wandelanleihen-Fonds Fondsname DWS Invest Convertibles GBP RDH JPM Global Convert EUR A GBP Hdgd Inc Schroder ISF Glbl Convert Bd C £ Hdg

Frontier Markets-Fonds Fondsname Templeton Frontier Markets Fund A (acc) EUR Schroder ISF Frontier Markets Equity A Baring Frontier Markets Fund A USD Acc

Quelle: www.finanztreff.de

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finanzwelt 04/2014

nun mal vor allem Aktien. Zudem profitiere man beim Aktienkauf vom Erfinderreichtum und der Produktivität der Unternehmen in aller Welt. Wo finden sich bei Aktien trotz der gestiegenen Levels noch attraktive Renditechancen? „In den USA signalisieren die Indikatoren, dass die Wirtschaft nach der Verlangsamung im ersten Quartal wieder auf Wachstumskurs ist. Dadurch werden unserer Einschätzung zufolge die Unternehmensgewinne dort im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich steigen. In der Eurozone sind die Frühindikatoren eher wechselhaft, aber auch hier dürfte die Wirtschaft wachsen. Die Aussichten für Aktien bleiben daher gut – außer in Großbritannien“, bemerkt Gerit Heinz, Chef-Anlagestratege Wealth Management UBS Deutschland AG. Der US-Aktienmarkt scheint trotz des Kursanstiegs in erstaunlich guter Verfassung zu sein. Im Besonderen große Banken, aber auch Technologie- und Industriewerte haben zum Auftakt der US-Berichtssaison positive Akzente gesetzt und Hoffnungen auf eine insgesamt robuste Berichtssaison genährt. Experten sind sich einig, dass eine zunehmende M&A-Aktivität die Kurse treiben könnte. Vor allem in der Pharmaindustrie ist die Zunahme an gigantischen Über-


Wolfgang Juds

Jörg Löbe

Gerit Heinz

Geschäftsführer CREDO Vermögensmanagement GmbH

Geschäftsführer Aubilia Vermögensmanagement GmbH

Head Wealth Management Research, UBS Deutschland AG

nahmevorhaben evident. Die weltweit agierende Rechtsanwaltskanzlei Allen & Overy bestätigt diesen Trend und spricht vom Jahr der großen Transaktionen. Demnach war der weltweite M&A-Markt in den ersten sechs Monaten 2014 so aktiv wie seit dem Vorkrisenjahr 2007 nicht mehr. Das zweite Quartal war von zahlreichen Milliarden-Transaktionen geprägt, häufig eben unter US-amerikanischer Beteiligung. Der JPM US Growth C (acc) - EUR (hedged) ist unter den auf US-Wachstumstiteln fokussierten Fonds auf lange Sicht (5 Jahre) ein absoluter Highflyer. Mit einem Plus von 222 % schlägt er den Vergleichsindex MSCI USA GROWTH INDEX um Längen. Der MS INVF US Growth I USD und der Pioneer Fds US Fundamental Gr I EUR ND nehmen die Plätze 2 und 3 ein und können langfristig eindrucksvoll überzeugen. Die auf dem Podest platzierten Fonds sind alle großvolumig (größer als 1 Mrd. Fondsvolumen) und haben zumindest 4 Sterne bei Morningstar. Auch ein Blick nach Japan lohnt sich. Nach einer kurzen Verschnaufpause setzt der Nikkei erneut zum Höhenflug an und lockt weiterhin mit günstigen Bewertungen sowie ultralockerer Geldpolitik. Seit über einem Jahr versucht Ministerpräsident Abe das Land aus der Abwärtsspirale von niedrigem Wachstum und sinkenden Preisen zu befreien. Sein Rezept aus ultralockerer Geldpolitik, Konjunkturprogrammen und Strukturreformen wurde im vergange-

nen Jahr an der Börse belohnt. Seit Mitte Mai geht es nach Gewinnmitnahmen im 1. Quartal wieder aufwärts, auch wenn große Zweifel bleiben, ob das gewaltige Ausgabeprogramm Japans strukturelle Probleme dauerhaft lösen kann. Der Amundi Fds Eq Japan Target IHE-C zählt laut EDISOFT mit einer Wertentwicklung von circa 16 % in den vergangenen 12 Monaten zu den Bestperformern. Der Neptune Japan OpportunitiesA bringt es auf 300 Mio. Euro Fondsvolumen und kann auf ein Plus von 15 % auf 1-Jahressicht zurückblicken. Die britischen Fondsgesellschaften haben bei Japan-Investments einen guten Riecher, denn auch der Drittplatzierte GLG Japan CoreAlpha Equity D H GBP wird von der Insel aus gemanagt.

die Wachstumsraten der entwickelten Volkswirtschaften für die kommenden fünf bis zehn Jahre stagnieren bestenfalls und Schwellenländer weisen nicht mehr das hohe Expansionstempo auf wie vor zehn Jahren“, stellt Michael Levy, Manager des Baring Frontier Markets Fund, fest. „Die höchsten Wachstumschancen bleiben demgegenüber den Grenzmärkten vorbehalten“, ergänzt er. Auf über 33 % in den letzten 12 Monaten schafft es der Schroder ISF Frontier Markets EquityA und liegt damit deutlich über der Benchmark, dem MCSI Emerging Markets. Auch der großvolumige Templeton Frontier Markets Fund A (acc) EUR, gemanagt von Dr. Mark Mobius, investiert vorwiegend über das gesamte Marktkapitalisierungsspektrum hinweg in übertragbare Wertpapiere von Unternehmen, die in Frontier Markets eingetragen sind und/oder dort ihren Geschäftsschwerpunkt haben. 40 % sind in Banken investiert, und auf SaudiArabien und Nigeria entfallen insgesamt rund 1/3 in der Fondsallokation. Der 2013 neu auf den Markt gebrachte Baring Frontier Markets Fund A USD Acc schaffte es im ersten Jahr seit Bestehen immerhin auf 20 % Wertsteigerung. (ah)

Schwellenländer. Für Jörg Löbe, Geschäftsführer Aubilia Vermögensmanagement GmbH, ist ein internationaler Fonds in die Währung einer Supermacht zur Diversifikation sinnvoll. Er setzt dabei auf den HSBC GIFRMB Fixed Income, der überwiegend eine Mischung aus Schuldtiteln von unterschiedlicher Bonität sowie Schuldtiteln ohne Rating, die ihm ein Engagement im chinesischen Renminbi ermöglichen, hält. Ein gutes Beispiel, das den in den vergangenen drei Monaten zu beobachtenden Trend in Schwellenländer deutlich macht. Insbesondere die Frontier Markets oder Grenzmärkte bieten das Umfeld für zukünftiges Wachstum. „Die Schätzungen für

Uwe Eilers

Frank Huttel

Vorstand Geneon Vermögensmanagement AG

Leiter Portfoliomanagement FiNet Asset Management AG

finanzwelt 04/2014

Fazit Auch im anhaltenden Niedrigzinsumfeld muss investiert werden. Ziel ist, von dem planbaren Umstand des Nullzinses zu profitieren. Einfach wird das nicht sein, denn viele Kunden, die auf regelmäßige Einkünfte angewiesen sind,wollen mit dem Stammkapital kein Risiko eingehen. Berater müssen das allein aus Haftungsgründen stärker berücksichtigen. Durch das Nullzinsumfeld bieten sich neue Chancen, die teilweise vom traditionellen Anlageverhalten abweichen und z.T. auch mit einem neuen Rendite-/ Risikoprofil einhergehen. Letztlich dominieren Zentralbanken die Märkte.

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INVESTMENTFONDS I Deutsche Aktien

Sekt statt Selters Das zweite Halbjahr hat begonnen. Viele stellen sich die Frage, ob der Deutsche Aktienindex (DAX) weiter mit der Marke von 10.000 Punkten kämpft und wieviel Potenzial bei deutschen Standardwerten noch vorhanden ist.

finanzwelt im Interview mit den Experten: Christian von Engelbrechten, Fondsmanager des Fidelity Germany Fund Susanne Woda, Portfoliomanagement GVS Financial Solutions GmbH

finanzwelt:Vor kurzem hat der DAX die symbolische Marke von 10.000 Punkten erstmals getestet, bevor es dann mit den Kursen etwas bergab ging. Nicht wenige Beobachter haben die Aufwärtsentwicklung in den vergangenen Monaten mit Erstaunen und Unglauben verfolgt. Bleiben Sie weiter bullish, obwohl sich das Wachstum hierzulande verlangsamt hat? von Engelbrechten ❭ Um Bewertungen und psychologisch wichtig erscheinende Marken zu analysieren, sollten wir uns in Erinnerung rufen, dass der DAX im Gegensatz zu den meisten anderen Indizes ein sogenannter Performance-Index ist, in den die Dividenden eingerechnet werden. Insofern führt die Orientierung an vermeintlichen Höchstständen in die Irre. Entscheidender ist das Kurs-GewinnVerhältnis (KGV). Dieses liegt derzeit nach wie vor unter dem historischen Durchschnitt von 15 und unterstreicht das weiterhin vorhandene Aufwärtspotenzial vieler deutscher Werte. Deutsche Titel sind nicht mehr so günstig wie vor 18 bis 24 Monaten, aber von einer Übertreibung bei der Bewertung kann keine Rede sein. Woda ❭ Wir sind nicht ganz so optimistisch. Zwar scheint die Angst aus dem Markt und der langfristige Trend zu weiteren Kursanstiegen intakt zu sein, aber es stellt sich doch die Frage, ob die geschürten Erwartungshaltungen erfüllt werden. Die jüngsten Gewinnwarnungen z. B. bei Lufthansa und Bilfinger bekräftigen unsere Vorsicht. Ist schon vieles in

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Christian von Engelbrechten

den Kursen eingepreist oder rechtfertigen die Gewinne diese Hausse, die wir nun seit mehreren Quartalen sehen? Zumindest kurzfristig sind wir eher verhalten positioniert, was deutsche Aktien betrifft. finanzwelt: Frau Woda, bitte erläutern Sie das etwas näher. Die Exportwirtschaft blickt doch positiv in die Zukunft. Woda ❭ Der Gegenwind nimmt zu. Die Lohnstückkosten in Deutschland steigen im Gegensatz zu den europäischen Nachbarn an. Deutsche Unternehmen produzieren 20 % teurer als finanzwelt 04/2014

z. B. Portugal oder Irland. Der starke Euro belastet die Gewinne – bereits 2013 enttäuschten exportorientierte Unternehmen mit negativen Wechselkurseffekten. Die jüngsten Interventionen der EZB verhindern Schlimmeres, dennoch beschränkt der aktuelle Wechselkurs die Gewinnaussichten. finanzwelt: Herr von Engelbrechten, sind diese Argumente von der Hand zu weisen? von Engelbrechten ❭Grundsätzlich dürfte die Entwicklung an den Aktienmärkten von zwei zentralen Fragen


beeinflusst werden: Wie entwickelt sich die globale Wirtschaft im Generellen und die deutsche im Besonderen? Und wie agieren die Notenbanker? Die Weltwirtschaft wird laut Internationalem Währungsfonds (IWF) und der OECD ihren Erholungskurs fortsetzen. Die Eurozone wächst erstmals wieder. Deutschland steht an der Wachstumsspitze Europas. Dies findet seinen Niederschlag in den global ausgerichteten Unternehmen. Die Bilanzen fallen stark aus und der Fremdkapitalanteil wurde gesenkt. In der Summe durchaus gute Rahmenbedingungen, die vielen Unternehmen weiteren Auftrieb verleihen sollten.

Woda ❭ Nach einer schwindelerregenden Talfahrt haben seit März 2014 die Aktienmärkte der Emerging Markets fast zweistellig zugelegt. Aus gutem Grund, derzeit liegt die durchschnittliche Wachstumsrate bei 5 %. Zweifelsohne hat sich das Wachstum in den Schwellenländern verlangsamt, und das ist in manchen Fällen eher strukturell als zyklisch begründet. Der Schlüssel für Investoren liegt jetzt darin, herauszufinden, ob den Risiken genügend Renditeaussichten gegenüberstehen. Dieses Verhältnis ist wieder attraktiver geworden – auch weil diese Länder von der Währungsabschwächung profitieren, die Deutschland ausbremst. Die

Susanne Woda

wachstum in China fällt mit circa 7 % immer noch vergleichsweise hoch aus. Ich bin der Meinung, dass es nicht zu einer harten Landung kommen wird und die Regierung mögliche Gefahrenherde im Blick hat und rechtzeitig gegensteuern könnte. Das Nachfragepotenzial Chinas ist immens und davon profitieren die deutsche Automobilindustrie sowie auch Unternehmen aus dem Bereich der Grünen Technologien. Woda ❭ Da stimme ich zu. Wir sehen momentan keine Anzeichen für eine Schwarzmalerei. Die chinesische Wirtschaft befindet sich in einem Transformationsprozess, in dessen Zuge sich das Wachstum der Anlageinvestitionen abschwächt. Die Entscheidungsträger setzen bewusst auf ein verstärktes qualitatives Wachstum statt reiner Quantität wie noch in der Vergangenheit. finanzwelt: Welches Gewinnwachstum erwarten Sie und wo könnte der DAX in einem Jahr stehen? von Engelbrechten ❭Ich gehe davon aus, dass die Gewinne auf 12-Monatssicht um 10 % wachsen werden. Der DAX sollte ebenfalls in dieser Größenordnung zulegen. Langfristig orientierte Investoren sollten daher das Chancenpotenzial deutscher Titel nicht aus dem Blick verlieren. (ah)

Fazit

finanzwelt: Und wo machen Sie die größten Risiken aus? von Engelbrechten ❭Geopolitische Risiken sind natürlich nicht zu unterschätzen, etwa die aktuelle Lage in der Ukraine. Solche Spannungen belasten die Märkte. Eine weitere Eskalation wäre für alle Beteiligten sehr teuer, von daher vertrauen wir auf den Verstand. Langfristig sind jedoch die Zahlen der Unternehmen entscheidender. finanzwelt:Welche Alternative(n) bieten sich denn jenseits deutscher Aktien, die gemeinhin als „alternativlos“ gelten?

Kapitalverschiebungen werden zudem von negativen Einlagenzinsen unterstützt, da eine strategische Positionierung in Europa für ausländisches Kapital zusätzlich unattraktiver wird. Daneben sind wir auch für Gold als strategischem Portfoliobestandteil positiv gestimmt. finanzwelt: Emerging Markets sind ein gutes Stichwort. Wie schätzen Sie die Wachstumsaussichten Chinas ein und was bedeutet dies für deutsche Unternehmen? von Engelbrechten ❭Das Wirtschaftsfinanzwelt 04/2014

Das Wachstum der deutschen Wirtschaft ist nicht mehr so kraftvoll wie in der Vergangenheit. Das BIP im zweiten Quartal wird nur noch um 0,3 % zulegen. Im Zusammenhang mit der andauernden Ukraine-Krise lassen vor allem die deutschen Investitionen nach.Dennoch bleiben die Optimisten in der Überzahl,zumal viele exportorientierte Unternehmen nach wie vor für ihr Geschäft zuversichtlich gestimmt sein.Der neueste Weltinvestitionsreport der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD) bestätigt, dass Deutschland zu den 20 attraktivsten Ländern für internationale Investoren gehört.Zudem sind deutscheAktien wegen des Niedrigzinsniveaus schon alternativlos.Mit Bundesanleihen können sie nicht gewinnen. Die Euphorie amAktienmarkt dürfte anhalten,wenn auch etwas moderater und schwankungsreicher.

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INVESTMENTFONDS I Absolute Return Fonds

Markus Novak Director Wealth Management Standard Life

Nicht jedes Versprechen wird eingelöst Gesucht: Anlagestrategien, die im Vergleich zu einer Geldmarktanlage ein höheres Renditepotenzial haben und eine niedrigere Volatilität als Aktien aufweisen. Absolute Return Fonds versprechen hier Abhilfe. Eine Bestandsaufnahme.

W

as passiert, wenn eines Tages die Zinsen wieder steigen, die lockere Geldpolitik ihr Ende findet und der Boom an den Aktienmärkten abebbt. Welches Investment bietet dann noch Sicherheit? Absolute Return Fonds positionieren sich als Anlageklasse mit überdurchschnittlichen Renditeaussichten und navigieren sicher in jeder Marktsituation. Jederzeit eine positive Rendite, unabhängig von den Entwicklungen an den Kapitalmärkten, das ist die Devise und zugleich ein hehres Versprechen. Dabei

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ist diese Fondsgattung nicht neu. Bereits vor zehn Jahren kamen die ersten Fonds auf den Markt. Ein wirksamer Krisenschutz in allen Wetterlagen klingt zu schön, um wahr zu sein.

Bisher gibt es keine allgemein anerkannte Definition von „Absolute Return“, sodass den Anbietern extreme Freiräume eingeräumt werden und eine Abgrenzung zu anderen gängigen Begriffen wie „Total Return“ oder „Hedgefonds“ schwerfallen kann. finanzwelt 04/2014

Das Analysehaus Feri hat sich vor einigen Jahren an einer allgemein verständlichen Definition von „Absolute Return“ versucht und fasst hierunter Fonds, die unabhängig von den jeweiligen Bewegungen und Richtungen der Märkte absolute Renditeziele anstreben, die nach maximal drei Jahren erreicht werden sollen und in der Regel über dem Geldmarktzinssatz liegen. Außerdem sollte ein aktives Risikomanagement erkennbar sein, das beispielsweise den Kapitalerhalt oder eine Verlustvermeidung über ein Kalenderjahr bzw. über rollierende Zwölf-MonatsZeiträume zum Ziel hat. Nur wenn ein Fonds diese Bedingungen erfüllt, wird er von Feri als „Absolute Return Fonds“ eingestuft. Eckhard Sauren, Vorstand SAUREN Fonds-Service AG, betont das Merkmal des absoluten Wertzuwachses und ergänzt, dass sich damit Absolute Return Fonds von klassischen Fonds abgrenzen, deren Zielsetzung darin besteht, durch aktives Management einen Referenzindex zu übertreffen, um damit einen relativen Mehrwert zu erzielen. Das Konzept und damit der Schlüssel zum möglichen Anlageerfolg ist die Diversifikation in sehr vielen Anlageklassen. Markus Novak, Director Wealth Management bei Standard Life, erläutert: „Das Fondsmanagement-Team verfolgt 25 bis 35 unabhängige Strategien gleichzeitig und investiert in die unterschiedlichsten Anlageklassen weltweit. Durch diese echte Streuung auf voneinander unabhängige Strategien können aktienähnliche Renditen erzielt werden, obwohl die Kursschwankungen des Fonds vergleichsweise niedrig gehalten werden können.“ Tatsächlich hat es der Global Absolute Return Strategies Fund (GARS) von Standard Life geschafft, seit Auflage im Jahre 2006 das selbstgesteckte Renditeziel von 8 % p. a. vor Kosten zu übertreffen und dies bei einer Volatilität


Maarten Geerdink

Alexander Raviol

Senior Fund Manager

Partner und Leiter Absolute Return

Vorstand

Petercam Institutional Asset Management

Lupus alpha Asset Management AG

SAUREN Fonds-Service AG

von knapp 6 %. „Um die Vorteile der Diversifikation nutzen und eine möglichst stabile Rendite erzielen zu können, sollten die Strategien möglichst unkorreliert sein. Denn dadurch wird der Fonds stabiler, beständiger und zuverlässiger“, fügt Maarten Geerdink, Senior Fund Manager bei Petercam Institutional Asset Management, an.

Euro. Insgesamt verwaltet die deutsche Fondsbranche per Ende Mai 2014 ein Vermögen von 2,2 Bil. Euro. Auf die Attraktivität dieser Fonds gefragt meint Alexander Raviol, Partner und Leiter Absolute Return bei Lupus alpha: „Absolute Return Strategien können in fast allen Portfolios Sinn ergeben: Sie reduzieren die Effekte heftiger Kurschwankungen, diversifizieren das Portfolio und liefern stabile nachhaltige Erträge.

Absolute Return Fonds sind gefragt.Laut BVI stieg dasVermögen, das die deutschenAnleger in solchen Strategien anlegen,in den beiden vergangenen Jahren auf über 125 Mrd. Euro. 2010 waren es noch 80 Mrd.

Welche Fonds haben tatsächlich das Zeug,die Ziele zu erfüllen und lösten in der Vergangenheit das Verspre-

2013: Deutlich weniger Neuauflagen 12/2013

-144 30

12/2012

-78 77

12/2011

-56 120

12/2010

-34 144

12/2009

-47 110 -200

-150

-100

-50

0

Fondsschließungen/-verschmelzungen

50

100

150

200

Fondsöffnungen Quelle: Lipper/Lupus alpha

Eckhard Sauren

chen, stetig positive Rendite in jedem Marktumfeld zu erwirtschaften, wirklich ein? Eine aktuelle Untersuchung, die Lupus alpha per Ende 2013 mit dem Fondsanalysehaus Lipper durchgeführt hat, liefert ein sehr differenziertes Bild. 89 % aller mittlerweile über 500 gelisteten Absolute Return Fonds erzielten im 5-Jahresvergleich eine positive Rendite von durchschnittlich 3,65 %. Der sehr positive Befund hat auch damit etwas zu tun, dass in der untersuchten Zeitperiode von 2009 bis 2013 die Lehman-Pleite und ihre Auswirkungen nicht mehr berücksichtigt wurden. Ein weiterer Aspekt ist die Schließung von ertragsschwachen Fonds in der Vergangenheit. Die Anzahl der Schließungen liegt dabei deutlich über denen der Vorjahre. Standard Life-Experte Novak kommentiert: „Bei den Absolute Return Fonds trennt sich derzeit die Spreu vom Weizen. Durchsetzen können sich nun vor allem diejenigen Anbieter, die schon lange auf dem Markt sind und auch in schwierigen Börsenphasen unter Beweis gestellt haben, dass sie in der Lage sind, die versprochenen Renditen zu erwirtschaften. Ganz entscheidend dafür ist, wie diszipliniert der Manager seinen Anlageansatz im Zeitablauf einhält und wie konsequent er sein Risikomanagement betreibt.“ (ah)

Die Top Absolute Return Fonds (5-Jahressicht) Fondsname Threadneedle American Extended Alpha Fund 2 USD Threadneedle Global Extended Alpha Fund 1 USD Net acc. FAST EUROPE I EUR Generali Inv. SICAV - Absolute Return Credit Strategies Henderson Gartmore UK Absolute Return Fund R GBP AC - Risk Parity 12 Fund USD A Putnam Total Return Fund C Lupus alpha All Opportunities Fund B Private Banking Management Programm-Real Estate VT Ignis International Cartesian Enhanced Alpha Fund GBP A Dis.

Performance 5 Jahre

Performance 3 Jahre

+ 131,70 % + 116,23 % + 102,23% + 90,65 % + 69,74 % + 67,96 % + 65,30 % + 55,41 % + 54,02 % + 50,43 %

+ 55,66 % + 39,52 % + 41,14 % + 12,34 % + 18,52 % + 4,46 % + 15,92 % + 35,81 % + 20,84 % + 46,35 % Quelle: www.finanzen.net

finanzwelt 04/2014

Pensionskassen und Versicherer setzen verstärkt auf Absolute Return Fonds. Sie müssen versprochene Garantiezusagen einhalten und können gemäß den Anlagevorschriften nicht zu stark auf Aktien setzen. Einige Fonds lösen dasVersprechen ein, regelmäßig positive Rendite in jedem Marktumfeld zu erzielen. Vermittler sollten sich Fonds anschauen, die seit einigen Jahren am Markt angeboten werden und deren langfristigeWertentwicklung überzeugen konnte.

Foto: © ilfotokunst - Fotolia.com

Fazit

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INVESTMENTFONDS I Expertengespräch Emerging Markets

Rückenwind statt Gegenwind Die Emerging Markets haben harte Zeiten hinter sich. Viele Märkte waren in den vergangenen eineinhalb Jahren fast abgeschrieben, viel Kapital wurde abgezogen. Einstige Stars wie Brasilien und Indien wurden abgestraft und die Aktienmärkte gingen im zweistelligen Bereich in die Knie. Schwellenländer genossen daher keinen guten Ruf und die Wachstumsstory der vergangenen Jahre bekam gehörige Risse. Im Sommer 2014 scheint es so, dass man wieder Vertrauen in die Schwellenländer schöpft. Die Anlageklasse Emerging Markets verzeichnet seit wenigen Wochen wieder Zuflüsse und die Vorzeichen bleiben gut. Die Sieger von morgen werden aber andere sein als in der Vergangenheit. finanzwelt im Gespräch mit den Experten: Stephan Albrech,Vorstand Albrech & Cie.Vermögensverwaltung AG Uta Fehm, Senior Portfolio-Managerin UBS Global Asset Management Alexander Heidenfelder, Senior Business Development Manager Aberdeen Asset Management Jörg Spielberger, Head of Insurances Franklin Templeton Investment Services GmbH

finanzwelt: Gestern noch auf der Verkaufsliste, heute wieder auf der Kaufliste. Investments in Schwellenländer sind schwankungsintensiv. Was ist passiert und wo stehen wir im Sommer 2014? Fehm ❭ Die Abflüsse im vergangenen Jahr hatten in erster Linie etwas mit der Furcht vor einem Ende der lockeren Geldpolitik der US-Notenbank und dem Beginn des Taperings zu tun. Die Anleihemärkte und Währungen gerieten unter Druck, denn das ausländische Kapital erhoffte sich bessere Renditechancen in den USA und Europa. Insofern kam der Impuls für die Abkehr von außen. Auf

der anderen Seite muss man festhalten, dass einige Länder im Vergleich zur Situation von vor 3 bis 4 Jahren nötige Reformen nicht so umgesetzt haben, wie es die Kapitalmärkte erhofft hatten. Dies gilt es nun verstärkt anzupacken, um Boden wieder gut zu machen. Heidenfelder ❭ Die Emerging Markets waren zweifellos in den vergangenen zwölf Monaten wiederholt starken Schwankungen ausgesetzt. Die Gründe sind vielschichtig. Neben dem bereits erwähnten Renditeanstieg bei US-Staatsanleihen und Sorgen um die künftigen Wachstumsaussichten Chinas sorgten

Uta Fehm

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finanzwelt 04/2014

auch interne Faktoren wie stagnierendes oder schwächeres Gewinnwachstum für die Flucht aus dieser Anlageklasse. Zwischenzeitlich haben sich einige Leistungsbilanzen und Währungen stabilisiert und das Gewinnwachstum in dieser Region hat wieder angezogen. Insofern haben wir eine deutliche Korrektur gesehen, aber die Schwellenländer waren nie wirklich weg. finanzwelt: War es demnach verfrüht, Gelder abzuziehen? Spielberger ❭ Das ursprüngliche Signal der US-Notenbank Anfang letzten Jahres, sie beabsichtige ihre lockere Geldpolitik zu drosseln, versetzte die Märkte in Aufruhr und führte zu Liquiditätsabflüssen aus Schwellenmärkten sowie einen breiteren Abverkauf von „Risiko“Werten. Als Folge dieser Ereignisse kam es in den Schwellenmärkten zu einer Reihe von Neubewertungen, und in Zukunft wird es umso wichtiger sein, zwischen einzelnen Schwellenländern zu differenzieren. Wir setzen aufgrund des positiven demografischen und wirtschaftlichen Umfelds auf Asien und seit einigen Jahren insbesondere auch auf die Grenzmärkte, die im Allgemeinen kleiner und weniger entwickelt als Schwellenmarktländer sind. Sie stecken mitunter noch in den Kinderschuhen und sind vergleichbar mit Asiens Schwellenländern in den 70ern.


finanzwelt: Es ist bereits angeklungen: Wenn wir über „die“ Schwellenländer reden, führt kein Weg an China vorbei. Was passiert momentan im Reich der Mitte? Fehm ❭ Ein Wachstum um 7 % p. a. ist immer noch sehr komfortabel und sollte keinen Grund zu übertriebener Sorge darstellen. Wir sehen die momentane Verlangsamung der Wirtschaft als eine Normalisierung und nicht als erste Anzeichen für eine Schwarzmalerei. Die chinesische Wirtschaft befindet sich gewollt in einem Transformationsprozess, in dessen Zuge sich die Investitionen und damit das Wachstum etwas abschwächen. Peking setzt bewusst auf ein verstärktes qualitatives Wachstum

Jörg Spielberger

und verfügt über genügend Mechanismen (Kredit-, Zins- und Sektormanagement) und Devisenreserven, um die Wirtschaft auch künftig auf Kurs zu halten. Heidenfelder ❭ Chinas Wirtschaft wächst weiter überdurchschnittlich. Das ist die Kernbotschaft. Die exakten Wirtschaftswachstumszahlen sind nicht kriegsentscheidend. Vielmehr sollte der Fokus auf den Unternehmen, deren Geschäftsmodell und strategischer Entwicklung liegen. Aufgrund der höheren Qualität, Transparenz und Corporate Governance bevorzugen wir etablierte Unternehmen aus Hong Kong mit erfahrenem Management, um vom Wachstum in China zu profitieren.

Alexander Heidenfelder

finanzwelt 04/2014

finanzwelt:Herr Spielberger, Sie sprachen eben von so genannten Grenzmärkten. Können Sie uns Beispiele nennen? Spielberger ❭ Auf dem afrikanischen Kontinent ist beispielsweise Nigeria zu nennen, das in den vergangenen Jahren immense Fortschritte erzielen konnte. Aber auch Märkte wie Vietnam, Kasachstan oder Saudi-Arabien gehören zur „zweiten Reihe“ der Schwellenländer. Diese profitieren vom gestiegenen Investoreninteresse und konnten sich auch im vergangenen Jahr von Entwicklungen in anderen Schwellenländern abkoppeln und eine sehr vorzeigbare Performance vorweisen. finanzwelt:Die Vorzeichen stimmen, aber wie sieht es in der Vermittlung dieser Wachstumsgeschichten aus? Die Mehrheit der Bundesbürger weiß nicht, was sich hinter dem Begriff „Emerging Markets“ verbirgt. Was muss besser laufen? Albrech ❭ Diesbezüglich müssen wir als Finanzbranche noch sehr viel Aufklärungsarbeit leisten, keine Frage. Die Bedeutung dieser aufstrebenden Staaten spiegelt sich nicht in entsprechendem Maße in den Portfolios wider. Langfristig orientierte Anleger können nach unserem Dafürhalten die Schwellenländer aus diversen Gründen nicht links liegen lassen. Praktische Beispiele sollten vermehrt in den Berateralltag einfließen, sodass der Stellenwert dieser aufstrebenden Staaten verstanden wird. Heidenfelder ❭ Das Thema „Finanzbildung“ kommt in Deutschland seit Jahren

Fotos: © Manfred Kötter

Albrech ❭ Das Potenzial in den aufstrebenden Volkswirtschaften Asiens, Afrikas und Lateinamerikas ist riesig und die Schwellenländer werden auch in Zukunft stärker wachsen als die Industrieländer. Aus diesem Grund investieren wir auch jetzt schon wieder in diese Staaten, deren Verschuldungssituation nicht so gravierend ist wie in manchen etablierten Volkswirtschaften im Westen. Sollte der Geldhahn einmal zugedreht werden, sind die Schwellenländer fundamental besser aufgestellt als die führenden Industrienationen. Einige Volkswirtschaften haben zudem seit den Krisen in den späten 90er Jahren Quantensprünge hingelegt. Auch in Afrika sehen wir auf längere Sicht enorme Chancen.

73


INVESTMENTFONDS I Expertengespräch Emerging Markets Aussichtsreiche Schwellenländer-Fonds Fondsname Templeton Asian Growth Fund Aberdeen Global Asia Pacific Equity A2 UBS Emerging Economies Global Bonds Vontobel Emerging Markets Debt B Fidelity Emerging Markets A-USD

Performance 1 Jahr

Performance 3 Jahre

Performance 5 Jahre

Volatilität 1 Jahr

+ 15,75 % + 12,66 % + 4,50 % +11,28 % + 18,33 %

- 0,72 % + 9,24 % -/-/+ 10,07 %

+ 82,47 % + 82,03 % -/-/+ 75,70 %

13,97 % 10,48 % 7,16 % 6,16 % 11,81 % Quelle: www.finanztreff.de

viel zu kurz. Neben der fehlenden „Aufklärung“ über die Emerging Markets ist diese Zurückhaltung auch der Tatsache geschuldet, dass Investoren in der Vergangenheit schlechte Erfahrungen gemacht haben – dies wirkt leider bis heute nach. In diesem Kontext hilft es aufzuzeigen, welche globalen Trends das Wachstum von morgen ausmachen und in welchen Regionen Nachholbedarf besteht. Die Branche selbst ist auch in der Pflicht, Wissen einfacher und anschaulich zu vermitteln. finanzwelt:Wie kann man an den Wachstumsstories der Schwellenländer partizipieren? Spielberger ❭ Da diese Märkte stärker schwanken können als voll industrialisierte, sind Sparpläne ein gutes Anlageinstrument, um dauerhaft an dem Wirtschaftswachstum in aufstrebenden Staaten teilzuhaben. Wichtig dabei ist der langfristige Horizont: Bleiben Sie den Schwellenländer gerade auch in schwierigen Phasen treu. Denn dann kaufen Sie Anteile antizyklisch ein und profitieren

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von einem günstigen Durchschnittskostenpreis. Seit einiger Zeit haben praktisch alle Häuser der deutschen Versicherungswirtschaft Fonds zur Verfügung gestellt, mit denen Kunden über Fondspolicen in die Emerging Markets investieren können. finanzwelt: Anleihen aus Schwellenländern (Emerging Market Debt) verdienen wieder die Aufmerksamkeit von Investoren. Laut Morningstar umfassten im April vier der fünf Schwellenländerkategorien mit der größten Nachfrage Bonds-Fonds. Sind SchwellenländerBonds trendy? Fehm ❭ Tatsächlich haben wir im April erste Zuflüsse im Retailbereich gesehen. Dies ist wohl weitgehend auf ein wieder ansteigendes Investorenvertrauen zurückzuführen, aber auch auf die noch immer anhaltende Suche nach Renditen. Von der aktuellen Stabilisierung und beginnenden Zuflüssen profitieren momentan eher Staatsanleihen, nachdem diese in 2013 deutlich stärker unter Verkaufsdruck gerieten und die Corporate Anleifinanzwelt 04/2014

hen – nicht zuletzt durch eine geringere Liquidität – wesentlich weniger reduziert wurden. Dies scheint sich in 2014 umzudrehen. In unserer Risikoallokation präferieren wir derzeit US-Dollar-Bonds und Währungsexposure, sind allerdings etwas zurückhaltender bei Investments in lokale Bonds. Bei den Währungen setzen wir aktuell auf den chinesischen Renminbi, indische Rupie oder peruanischen Sol. Die klassischen High Carry-Währungen in Türkei, Brasilien oder Indonesien sind wegen der Volatilität momentan noch untergewichtet. finanzwelt: Und auf der Aktienseite? Heidenfelder ❭ Wir fokussieren uns speziell in Südostasien auf gut aufgestellte Unternehmen, die weniger auf den Export ausgerichtet sind und vielmehr vom Binnenwachstum und der wachsenden Mittelschicht überdurchschnittlich profitieren können. (ah)

Fazit Auf der Suche nach Rendite könnten Schwellenländer-Investments jetzt wieder verstärkt in den Fokus rücken. Laut Morningstar haben marktbreit anlegende Fonds den Vorzug gegenüber konzentrierten Investments. Der MSCI Emerging Markets hat bis dato rund 6 % zugelegt und liegt damit vor dem S&P BRIC 40 Index, der um knapp 2 % gestiegen ist und erst recht vor Märkten wie Russland, China, Mexico und Brasilien. Breit gestreute Indizes federn die Risiken nach unten stärker ab als einzelne Märkte. Die Schwellenländer stehen heute sehr besser da als um die Jahrtausendwende und es gilt, die Bedeutung dieser Märkte in den Portfolien entsprechend abzubilden. Die Stars von gestern, Brasilien, Russland, Indien und China, sind allerdings nicht mehr „die“ zentralenTreiber der Emerging Markets.

Foto: © Manfred Kötter

Stephan Albrech


Anzeige Anzeigensonderdruck in Kooperation mit Allianz Global Investors Europe GmbH

Zwischen Start und Ziel liegen jede Menge Chancen Neuer Laufzeitfonds mit Schwerpunkt Emerging Markets

A

nleger suchen händeringend nach Anlagemöglichkeiten, mit denen man bei überschaubarem Risiko noch positive reale Renditen – also ein Plus nach Abzug der Inflation – erzielen kann. Zu finden sind sie bei erfolgreichen Unternehmen aus den Schwellenländern (Emerging Markets). Attraktive Bonitäten und vergleichsweise hohe Zinsen machen Unternehmensanleihen aus den Schwellenländern zu einer attraktiven Anlage für Euro-Anleger. Denn: Immer mehr Weltmarktführer und international erfolgreiche Unternehmen kommen aus den Emerging Markets. Ihre Kreditqualität ist vergleichbar der von Unternehmen aus den lndustrieländern, aber sie bieten dabei die Aussicht auf höhere Zinsen. „ln einer auf realen Ertrag ausgerichteten Anlagestrategie sind Anleihen aus den Emerging Markets ein elementarer Baustein – gerade im Zeitalter der finanziellen Repression.“

Greg Saichin, Fondsmanager des Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018

Anleihen weltweit erfolgreicher Unternehmen

Ziel des Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 ist es, den Anlegern überdurchschnittliche Ertragschancen an den Anleihemärkten der Schwellenländer zu erschließen – und das in Verbindung mit regelmäßigen Zinseinkünften. Dazu wird bei Auflegung des Fonds in zwei Komponenten investiert: etwa 60 % in Anleihen mittlerer, guter und sehr guter Bonität (Investment Grade) und etwa 40 % in sorgfältig ausgesuchten Hochzinsanleihen mit geringerer Bonität. Das durchschnittliche Investment Grade Rating wird zum Zeitpunkt der Fondsauflegung angestrebt, kann sich aber im Zeitablauf bis zur Fondsfälligkeit verändern. Auch ein durchschnittliches High Yield Rating ist möglich.1 Schwerpunkt des Fonds sind Unternehmensanleihen. Staatsanleihen können bei Bedarf und je nach Marktlage beigemischt werden. Eine rundum planbare Geldanlage

Der Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 verbindet eine jährliche Aus-

schüttung in Höhe von 3,50 Euro pro Anteil2 mit einer festen Laufzeit bis November 2018. Der Fonds erwirbt vorwiegend auf US-Dollar lautende Anleihen, deren Wechselkurs gegenüber dem Euro weitgehend abgesichert wird.3 Anleger investieren dabei in Euro. Fazit: Der Allianz Emerging Market Bond Extra 2018 bietet im aktuellen Niedrigzinsumfeld die Chance, eine reale positive Rendite nach Abzug der Inflation zu erzielen. Weitere Informationen sowie eine Darstellung der Chancen und Risiken finden Sie online. www.allianzgi.de/allianz-emerging-marketsbond-extra-2018 Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 - A - EUR ISIN: LU1019964680, WKN: A1XCBQ

Ihr Ansprechpartner: Thomas Hammer Vertrieb Deutschland client-management@ allianzgi.de Tel. 069 2443 -13999

1 Durchschnittsrating: lineare Gleichgewichtung der Bonitätsklassen. 2 Für die A-EUR-Anteilklasse gilt: Es wird angestrebt, die Höhe der zur Ausschüttung verwendeten Erträge grundsätzlich nach der durchschnittlichen Rendite des Fonds basierend auf der Startallokation, auszurichten (vor Abzug etwaig anfallender Steuern oder sonstiger Abgaben [insbesondere Quellen- und/oder Abgeltungssteuer] sowie ausschüttungsbedingter Kosten), sodass im Hinblick auf die per 14. November 2018 vorgesehene Auflösung ein Rückzahlungsbetrag in Höhe des jeweiligen Nettoinventarwerts am Erstausgabetag möglich ist. Die Höhe des Rückzahlungsbetrags bei Auflösung des Fonds kann nicht garantiert werden und wird von Faktoren wie z. B. Fremdwährungsentwicklungen, Absicherungskosten, Zinsdifferenzen einzelner Währungsräume, Zinsniveaus während der Fondslaufzeit, Wiederanlagemöglichkeiten von fälligen oder vorzeitig vom Emittenten zurückgezahlten Wertpapieren oder Kuponerträgen, Fondsmittelbewegungen, Ausfall von Wertpapieren, Veränderungen von Credit-Spreads (Renditeaufschläge im Vergleich zu Schuldnern mit erstklassiger Bonität) oder Ausübung einer möglichen vorzeitigen Rückzahlungsoption durch den Emittenten etc. beeinflusst. Die Höhe der Ausschüttung wird nicht garantiert. 3 Die Absicherung von Währungsrisiken kann je nach Entwicklung der regionalen Zinssätze zusätzliche Erträge generieren oder Kosten verursachen und somit den Fondspreis bzw. die Fondsrendite beeinflussen. Investieren birgt Risiken. Der Wert einer Anlage und Erträge daraus können sinken oder steigen. Investoren erhalten den investierten Betrag gegebenenfalls nicht in voller Höhe zurück. Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 ist ein Teilfonds des Allianz Global Investors Fund SICAV, einer offenen Anlagegesellschaft mit variablem Kapital, gegründet nach dem Recht von Luxemburg. Der Wert von Anteilen von auf die Basiswährung lautenden Anteilklassen des Teilfonds kann einer erheblich erhöhten Volatilität unterliegen. Investmentfonds sind möglicherweise nicht in allen Ländern oder nur für bestimmte Anlegerkategorien zum Erwerb verfügbar. Tagesaktuelle Fondspreise, Verkaufsprospekte, Gründungsunterlagen, aktuelle Halbjahres- und Jahresberichte und wesentliche Anlegerinformationen in deutscher Sprache sind kostenlos beim Herausgeber postalisch oder als Download unter der Adresse www.allianzgi-regulatory.eu erhältlich. Bitte lesen Sie diese alleinverbindlichen Unterlagen sorgfältig vor einer Anlageentscheidung. Dies ist eine Marketingmitteilung, herausgegeben von Allianz Global Investors Europe GmbH, www.allianzgi.de, einer Kapitalverwaltungsgesellschaft mit beschränkter Haftung, gegründet in Deutschland; Sitz: Bockenheimer Landstr. 42–44, 60323 Frankfurt/M., Handelsregister des Amtsgerichts Frankfurt/M., HRB 9340; zugelassen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (www.bafin.de). Quelle: Allianz Global Investors. Stand: Mai 2014.


INVESTMENTFONDS I Emerging Markets

Die Erfolgsgeschichte der Emerging Markets ist nicht zu Ende. Vielmehr beginnt sie nach einer kurzen Korrektur von neuem – auf interessantem Einstiegsniveau. Nicht alle „Emerging Markets-Länder“ sind gleich. Die Herausforderung für den Vermittler ist, denen unter die Motorhauben zu blicken und zu schauen, welche Fonds die Länder mit den größten Renditepotenzialen am besten abgeschnitten haben.

M

it den Andeutungen, sie werde ihre lockere Geldpolitik eindämmen, läutete die US-Notenbank Fed im Frühsommer letzten Jahres einen Exodus der Investoren aus den Schwellenmärkten ein. Der Ausverkauf an den Emerging Markets war in der Rückschau übertrieben, durch diese Unwucht bieten sich wieder vergleichsweise günstige Einstiegsniveaus. Seit April 2014 sind wieder Nettomittelzuflüsse in die einzelnen Assetklassen, speziell im Anleihensegment, zu sehen. Kaum verwunderlich, denn die Bewertung vieler Schwellenländer ist derzeit sehr niedrig. Nicht nur Aktien, sondern auch Unternehmensanleihen – insbesondere mit guter Bonität – sind in Bezug auf die Industrieländer günstig bewertet. Aber welche Fondsmanager

schnüren aktuell die besten Angebote für Anleger? Laut Morningstar waren im Mai drei der zehn am stärksten nachgefragten Fondskategorien global ausgerichtete Schwellenländer-Rentenfonds. Insbesondere wurden jene Fonds stark gefragt, die zuvor am stärksten unter den Mittelabflüssen seit Mitte 2013 gelitten hatten: Fonds für Hartwährungsanleihen sowie solche für lokale Schwellenländerwährungen. Thomas Brosche, Vertriebsleiter FondsKonzept AG, sagt: „Die Investmentstory (Verschuldungsgrad, demografische Situation, Wachstum der Mittelschicht etc.) und die daraus resultierenden langfristigen Chancen der Emerging Markets sind aus meiner Sicht nach wie vor intakt. In einem global ausge-

richteten Portfolio ist die Investition in Schwellenländer ein absolutes Muss.“

Die Gesellschaften reagieren und bringen neue Fonds auf den Markt. Allianz Global Investors baut nach eigenem Bekunden in den kommenden Monaten sowohl für private als auch institutionelle Kunden das Angebot an Fonds, die schwerpunktmäßig in Schwellenländer-Anleihen investieren, weiter aus. Zuletzt wurden mit dem Allianz Emerging Markets Short Duration Defensive Bond und dem Allianz Emerging Markets Bond Extra 2018 gleich zwei Fonds binnen eines Monats neu aufgelegt. Letzterer hat seinen Schwerpunkt auf Unternehmensanleihen und richtet sich an Privatinvestoren.

Wieder Drehzahlen aus den Emerging Markets

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finanzwelt 04/2014


Enzo Puntillo

Hartwig Kos

Edward Evans

Head & CIO Fixed Income Swiss & Global

Co-Investment Manager

Produktmanager globale Schwellenländer

Asset Management Kapital AG

Baring Dynamic Emerging Markets Fund

Schroder Investment Management GmbH

Allerdings kommen jene Möglichkeiten nicht ohne Risiko. Bei Schwellenländer-Anlagen muss noch stärker zwischen einzelnen Ländern, Unternehmen und Branchen unterschieden werden.

Frontier Markets Index in den vergangenen zwei Jahren zugelegt, während der entsprechende Index für die Schwellenländer im selben Zeitraum über 15 % verlor. Insgesamt 34 Staaten gehören laut Indexanbieter MSCI zur Gruppe der Grenzmärkte. Entscheidendes Kriterium ist dafür jedoch nicht die wirtschaftliche Stärke des Landes, sondern die Entwicklung seines Finanzmarktes. Daher zählen auch Katar, Kuwait oder die Vereinigten Arabischen Emirate dazu, obwohl sie zu den reichsten Ländern des Erdballs gehören. In global ausgerichteten Schwellenländerfonds sind diese Grenzmärkte oftmals nur unterproportional repräsentiert.

einer Performance von 40 % auf Jahressicht ist es dabei gelungen, seit Herbst vergangenen Jahres konsequent die Benchmark, den MSCI India, zu schlagen. • Weitere Top-Produkte mit Anlageschwerpunkt Indien stammen aus den Häusern DNB,Comgest oder Nordea.

Eine Auswertung der besten Emerging Markets-Aktienfonds zeigt, dass in den vergangenen 12 Monaten Fonds mit Schwerpunkt Indien das Nonplusultra waren. Entsprechende Investments konnten eine Wertsteigerung auf Jahressicht von bis zu 60 % verbuchen. • Der AMUNDI FUNDS Equity India Infrastructure - AU (C) ist ein solcher Highflyer. Der Fonds investiert mindestens 2/3 seines Vermögens in Aktien und aktiengebundene Instrumente von bzw. in Zusammenhang mit indischen Unternehmen, die im Infrastruktursektor tätig sind. • Dem 2,1 Mrd. Euro schweren HSBC GIF INDIAN EQUITY A DIS mit

Thomas Brosche Vertriebsleiter FondsKonzept AG

finanzwelt 04/2014

Analysten sind positiv gestimmt, was die weitere Entwicklung in dem von mehr als einer Milliarde Menschen bevölkerten Staat betrifft. Ziel von Premier Narenda Modi ist es, die Wirtschaft anzukurbeln und die hohe Inflationsrate von 10 % in der Vergangenheit zu senken. Die Börse verteilt Vorschusslorbeeren und hofft, dass den Worten Taten folgen. Auch Investments in die Frontier Markets tauchen in der Hitliste weit vorne auf. Der Schroder ISF Frontier Markets Equity mit einem Fondsvolumen von 1,3 Mrd. US-Dollar beispielsweise versucht von den zahlreichen Anlagechancen in diesen Grenzmärkten (Vereinigte Arabische Emirate, Katar, Kuwait oder Nigeria) zu profitieren. Er zielt darauf ab, den MSCI Frontier Markets Index mit 2,5 % p. a. über rollierende 3-Jahres-Zeiträume zu übertreffen, was in der Vergangenheit gelungen ist. (ah)

Fazit Aufgrund des Bewertungsabschlags erscheinen Schwellenländer-Investments als hoch attraktiver Baustein für ein renditeorientiertes Anlage-Portfolio. Global ausgerichtete Schwellenländerfonds sind oftmals stark fokussiert auf die bereits etablierten Märkte wie Brasilien, China oder Indien und haben nur einen Bruchteil des Kapitals in die Länder investiert, in denen künftig die Post abgehen kann. Spezielle Grenzmärkte-Fonds bieten dagegen überproportionale Renditechancen.

Foto: © www.strubhamburg.de - Fotolia.com

„Wir sind seit einigen Jahren überzeugt, dass Differenzierung in Schwellenländer entscheidend ist für den Investmenterfolg. Die Zeit des breiten Aufschwungs ist vorbei, die Geldflüsse werden gezielter fließen“, bemerkt Enzo Puntillo, Head & CIO Fixed Income Swiss & Global Asset Management. Das sieht auch Hartwig Kos, Co-Investment Manager des Baring Dynamic Emerging Markets Fund, so. „Länder mit starken Leistungsbilanzen, die das schwache globale Wirtschaftsumfeld der letzten Jahre nicht durch internes Kreditwachstum substituiert haben, standen relativ gut da. Nach dem ersten ‚Taper-Schock‘ haben sich deren Aktienmärkte relativ gut entwickelt. Beispiele dafür wären Korea und Taiwan.“ Edward Evans, Produktmanager globale Schwellenländer bei Schroders, favorisiert derzeit beispielsweise Brasilien, Südkorea und Katar und ist untergewichtet in Südafrika, Chile und Mexiko. Je nach Kenntnisstand und Wissen über die Schwellenländer sollten Berater die Assetklassen auswählen. Diejenigen, die bereits in diesen Märkten drin sind, können momentan auf die Chancen von Frontiermärkten hingewiesen werden, meint Brosche. Bei Einsteigern richte sich das Augenmerk wegen der Dividendenrenditen von 4 bis 6 % eher auf Global Emerging Markets Dividend Funds. Frontier Markets (Grenzmärkte) bilden dabei eine kleine Gruppe von Schwellenländern, die in den vergangenen zwei Jahren deutlich besser liefen als die „großen“ etablierten Schwellenländer wie Brasilien oder China. Rund 25 % hat der MSCI

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INVESTMENTFONDS I Interview

Gefragt sind innovative Kapitalanlagen Im Mai fand in der BMW-Welt in München das 2. Investment Forum der Deutschen Finance Group (DFG) mit über 300 geladenen Vertriebspartnern statt. Neben hochkarätigen Assetmanagern aus dem institutionellen Netzwerk, die exklusiv über globale wirtschaftliche Zusammenhänge sowie konkrete Investments, einzelne Märkte und zukünftige Entwicklungen informierten, präsentierte die DFG auch aktuelle Fondsstrategien. finanzwelt wollte mehr wissen und sprach exklusiv mit dem Vorstandsvorsitzenden Thomas Oliver Müller und dem Vertriebsvorstand Alfred J. Kremer.

Thomas Oliver Müller

finanzwelt: Herr Müller, die Teilnahme an Ihrem Forum zeigt, dass der Bedarf an innovativen Kapitalanlagen für Privatanleger groß ist. Müller ❭ Wir freuen uns sehr, dass wir so viele Partner auf unserem Forum begrüßen durften. Im heutigen Marktumfeld, wo sich die Aktienmärkte auf Höchstständen befinden und somit auch die Unsicherheitsfaktoren wieder zunehmen, und die Lebensversicherung, das Lieblingsprodukt der deutschen Sparer, an Attraktivität verliert, sind innovative Kapitalanlagen bei Anlegern sehr gefragt. Es betrifft aber nicht nur Privatanleger, sondern auch institutionelle Investoren. Das anhaltende Niedrigzinsumfeld und der mittlerweile negative Einlagezins bei der EZB stellen diese Investoren vor die gleichen Probleme. Betroffen sind z. B. Versicherungen und Pensionsfonds, die ihren laufenden Verpflichtungen nachkommen müssen und mit Standardstrategien keine ausreichenden Renditen mehr erwirtschaften. finanzwelt:Welchen Fonds platzieren Sie derzeit? Müller ❭ Mit dem „Deutsche Finance PERE Fund I“, der nach dem neuen KAGB konzipiert wurde, starten wir die neue Generation von Fonds, die unter BaFin Aufsichtstehen.Der„PERE Fund I“ ermöglicht Privatanlegern Zugangswege zu sonst exklusiven und nicht unmittelbar verfügbaren internationalen, institutionellen Immobilieninvestments. Im Fokus stehen dabei attraktive Renditechancen kombiniert mit einer ausgewogenen Balance von Kapitalbindung und Sicherheit.

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finanzwelt 04/2014


finanzwelt: Wie sind die bestehenden Fonds der DFG investiert? Müller ❭ Unsere Dachfonds für Privatanleger sind derzeit an 42 institutionellen Immobilien, Private Equity Real Estate und Infrastruktur Zielfonds beteiligt. Das Gesamtportfolio beinhaltet eine Streuung in 29 Ländern, der Schwerpunkt dabei liegt in Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien und Australien. Durch mittlerweile 240 Transaktionen auf Ebene der institutionellen Zielfonds befinden sich über 1.500 Einzelassets im Gesamtportfolio. finanzwelt: Sie haben sich auf institutionelle Investmentstrategien spezialisiert. Können Sie das bitte näher erklären. Müller ❭ Unter institutionellen Investmentstrategien verstehen wir in erster Linie die strikte Einhaltung institutioneller Standards in Bezug auf den gesamten Investitionsprozess. Unsere Strategie ist es, in verschiedenen Märkten mit

lokalen institutionellen Produktanbietern Partnerschaften einzugehen, um gemeinsam zu investieren, eine Zusammenarbeit auf „Augenhöhe“ ist für uns dabei Voraussetzung.

Thomas Oliver Müller kenne und schätze ich schon seit seiner Gründung vor 10 Jahren. Vor allem die Innovationskraft und die Fähigkeit, „outside the box“ zu denken, hat mich überzeugt.

finanzwelt: Werden Sie weitere Assetklassen in Zukunft anbieten? Müller ❭ Wir verstehen uns in erster Linie als „Nischenanbieter“ und nicht als ein Investmentmanager mit breiter Produktpalette. Jede Kapitalanlage hat ihren Zyklus, und den gilt es intensiv und professionell zu begleiten. Die Feinabstimmung zwischen Produktkonzeption, Assetmanagement, Vertrieb und Anlegerverwaltung wird in einem regulierten Umfeld in Zukunft sehr wichtig sein. Deshalb gehört es nicht zu unserem Geschäftsmodell, alle Assetklassen oder Investitionsideen, die vielleicht momentan im Trend liegen, anzubieten, sondern eher die Konzentration auf nur wenige Investitionsstrategien – diese dann aber als Spezialist.

finanzwelt: Welche strategische Ausrichtung hat die DFG im Vertrieb? Kremer ❭ Zunächst ist es wichtig, seine Zielgruppen auf Produktebene klar zu definieren, denn jede Zielgruppe hat seine eigenen Bedürfnisse. Wir als Investmentmanager unterscheiden grundsätzlich in drei Gruppen: Privatkunden, professionelle Anleger und institutionelle Investoren. Im nächsten Schritt stehen die eigenen Vertriebskanäle wie Banken, Vermögensverwalter, Vertriebsgesellschaften und Einzelmakler im Fokus. Wir verfolgen eine Multi Channel Strategie, was Raum für eine bedarfsgerechte und individuelle Betreuung zulässt. Ein weiterer Vorteil ist, dass wir als Investmentmanager unsere Absatzkanäle breit diversifizieren.

finanzwelt:Herr Kremer, Sie sind seit Februar 2014 Vertriebsvorstand der DFG. Was hat Sie dazu bewegt, die Position zu übernehmen? Kremer ❭ Die Finanzdienstleistungsbranche befindet sich seit einigen Jahren bereits im Umbruch, mit der aktuellen Regulierung beginnt jetzt eine völlig neue Zeit. Wer als Finanzdienstleister sich gegenüber Kunden und Produktpartnern positionieren will, muss neue Akzente setzen. Das Unternehmen Deutsche Finance Group mit seinem Gründer

finanzwelt:Können Sie die Multi Channel Strategie, näher erläutern? Kremer ❭ Dabei geht es um die Analyse der Bedürfnisse und die Erarbeitung der richtigen Strategie für die jeweilige Zielgruppe. Die Basis bildet dabei die EKS (Engpass-Konzentrierte-Strategie) nach Prof. Wolfgang Mewes. Ziel ist es, den sogenannten „Engpass“ für Wachstum herauszuarbeiten und Lösungsansätze anzubieten. Ganz nach dem Motto „Sorge dafür, dass dein Kunde und Vertriebspartner bessere Geschäfte macht“.

Alfred J. Kremer

finanzwelt 04/2014

finanzwelt: Welche Herausforderungen und Veränderungen sehen Sie im Vertrieb in den nächsten Jahren? Kremer ❭ In erster Linie müssen wir in der Branche das Nachwuchsproblem in den Griff bekommen, es gibt kaum noch Vertriebsgesellschaften, die einen starken Mitarbeiteraufbau verzeichnen können. Desweiteren wird es nach unserer Einschätzung einige Unternehmen geben, die sich auf ganz bestimmte Produktsegmente spezialisieren und sich vom „Allfinanzgedanken“ trennen werden. Durch die Regulierung wird die Branche und speziell der Berater gegenüber seinem Kunden einen neuen Stellenwert bekommen, hierbei steht Kompetenz und Transparenz im Fokus. (ah)

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INVESTMENTFONDS I Osteuropa

Der Osten ruft Spannende Schwellenländergeschichten gibt es nicht nur in Latein- und Südamerika oder Asien. Die östlichen Nachbarn locken. Die Exoten heißen nicht Brasilien, Mexiko oder Indien, sondern Polen, Ungarn und Tschechien. Die Inflationsraten sind deutlich heruntergekommen, viele Märkte profitieren von der Wachstumslokomotive Deutschland. Geopolitische Risiken gilt es zu beachten.

M

it der andauernden Krise in der Ukraine rücken auch die Nachbarstaaten wieder in den Fokus. Polen, mit knapp 40 Millionen Einwohnern das sechsgrößte Land in der Europäischen Union, gilt fast schon als Musterknabe und befindet sich wieder auf Wachstumskurs. Für das laufende Jahr wird ein Wachstum von 3,4 % erwartet, nach 1,6 % in 2013. Selbst während der Finanzkrise 2008/2009 legte die polnische Volkswirtschaft als einzige Europas noch zu. Längst hat das Land seine Nachbarn wie Ungarn oder Tschechien diesbezüglich überholt und in die Schranken verwiesen. Diese Staaten profitieren von

ihren guten Wirtschaftsbeziehungen zu den anderen Staaten der Europäischen Union (EU). Zwischen 50 und 60 % der Exporte gehen in die Eurozone. Polen,Tschechien, Ungarn und Russland Deutschland ist mit einem Viertel der Ausfuhren Polens wichtigster Handelspartner; gleichzeitig kommt ein Fünftel der Einfuhren aus der Bundesrepublik. Für Tschechien, dessen Exporte knapp 80 % des Bruttoinlandsprodukts ausmachen, gilt Ähnliches. Deutschland ist Handelspartner Nummer 1. Export-

schlager der stark auf Industrie ausgerichteten tschechischen Wirtschaft sind dabei Autos, und diese Branche brummt. Sowohl Polen als auch Tschechien liegen teilweise deutlich unterhalb der für die Eurozone festgelegten Obergrenze der Staatsschuldenquote von 60 %. Ungarn liegt mit knapp 80 % auf Augenhöhe mit Deutschland. Polnische und tschechische Aktientitel profitieren von vergleichsweise niedrigen Lohnkosten sowie einem sich entwickelnden Mittelstand. Der polnische Aktienindex PTX legte in den vergangenen zwölf Monaten um rund 10 % zu;seit Jahresbeginn

Beste Osteuropafonds Fondsname Magna Eastern European C Jupiter New Europe L a AMUNDI Equity Emerging Europe IE (C) BAWAG P.S.K. Osteur.Stock (T) Baring Eastern Europe a

Performance 1 Jahr

Performance 3 Jahre

Performance 5 Jahre

Volatilität 1 Jahr

+ 2,96 % + 1,39 % + 1,93 % + 1,41 % - 0,03 %

-9,42 % -12,77 % -15,48 % -17,02 % -15,14 %

+73,54 % +67,12 % +51,54 % +45,11 % +44,65 %

19,90 % 19,97 % 17,01 % 16,64 % 20,72 % Quelle: EDISOFT GmbH (04.07.2014)

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finanzwelt 04/2014


verharrt er bei ungefähr 1.260 Punkten. Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungssektor machen gut ein Drittel im Index aus. Wer von einer weiterhin positiven Entwicklung bei unseren Nachbarn ausgeht, kann beispielsweise mit einem indexnachbildenden ETF direkt auf den polnischen PTX-Index setzen. Auch mit breit gestreuten aktiven Fonds lässt sich dieser Markt abdecken. Trotz leicht verbesserter wirtschaftlicher Aussichten hat die tschechische Börse in diesem Jahr einen schweren Stand. Der Index liegt mit knapp 7 % deutlich im Minus. Mit Ungarn geht es wirtschaftlich ebenfalls bergauf, wenn auch mit gedrosselter Schlagzahl.Allerdings wartet das Land immer wieder mit Negativmeldungen auf. In jüngerer Vergangenheit hatte die rechtskonservative Regierung von Viktor Orbán Regeln einer Sondersteuer für Medienunternehmen nochmals verschärft. Ebenfalls wurde ein neues Bankengesetz verabschiedet, das Geldhäusern bei Fremdwährungskrediten deutlich höhere Lasten aufbürdet. Hintergrund ist, dass vor der Krise 2008/2009 sich viele Ungarn vermeintlich günstige Kredite in Schweizer Franken besorgt hatten, die sie aber wegen des Verfalls der Landeswährung Forint nicht mehr zurückbezahlen konnten.

finanzwelt hat für Sie in Zusammenarbeit mit EDISOFT die 5 besten Osteuropa-Fonds, gemessen an ihrer 5-Jahres-Wertentwicklung, untersucht. Russland dominiert in der Länderallokation.

Morningstar 4 Sterne erhalten. Im vergangenen Jahr ist es dem Fondsmanagement gelungen, den Vergleichsindex MSCI EM Europe NR USD deutlich zu schlagen. • Der Bronzeplatz geht mit Amundi wieder an ein französisches Haus,der Amundi Fds Eq Emg Europe IE-C. Der Fonds weist im Rückblick auf die letzten fünf Jahre eine Wertentwicklung von 51,54 % auf. Der Anteil an polnischen Unternehmen im Portfolio beträgt ungefähr 25 % und liegt damit höher als bei den Erstgenannten. Ungarn und Tschechien spielen beim Amundi-Fonds keine nennenswerte Rolle. • Mit knapp 41 Mio. Euro ist der BAWAG P.S.K.Osteuropa Stock (T) vergleichsweise klein. Eine Beimischung Österreichs zu den Ländern Russland, Polen, Tschechien und Ungarn kann im Portfolio jederzeit erfolgen.

• Auf dem Siegerpodest ganz weit oben steht der Magna Eastern European C aus dem Hause Charlemagne Capital. Der Fonds wird gemanagt von Stefan Herz und ist fast volljährig. Das Volumen beläuft sich auf 20 Mio. Euro. Die Volatilität ist mit 20,80 % naturgemäß höher als bei deutschen oder europäischen Aktienfonds. Auf 5-Jahressicht kommt der Fonds zum Stichtag 04.07.2014 auf eine Wertentwicklung von 73,54 %.

• Zumindest gemessen am Fondsvolumen ist der Fünftplatzierte Baring Eastern Europe Fund mit knapp 1 Mrd. Euro ein absolutes Schwergewicht. Dass jedoch Fondsgröße nicht gleichzusetzen ist mit einer überdurchschnittlichen Performance, musste das Management insbesondere in den Jahren 2010 und 2011 schmerzlich erfahren. (ah)

• Den zweiten Platz sichert sich Jupiter JGF New Europe L. Der Fonds investiert vorwiegend in Aktien von Unternehmen, die in Mittelund Osteuropa, in Russland oder in nicht-europäischen ehemaligen Mitgliedsstaaten der Sowjetunion tätig sind oder dort ihren Sitz haben. Darüber hinaus durch Investitionen in Gesellschaften, die in Westeuropa tätig oder ansässig sind, die jedoch nach Auffassung des Fondsmanagements erheblich von der Exponierung gegenüber jenen vorstehend aufgezählten Ländern profitieren. Mit 10 Mio. Euro ist er ein Leichtgewicht, hat jedoch von der Ratingagentur

Fazit

finanzwelt 04/2014

Nachdem osteuropäischeAktienfonds zu Jahresbeginn deutlich verloren, konnten sie sich mittlerweile leicht stabilisieren. Der Durchschnitt Peergroup „Aktienfonds Osteuropa“ stieg um etwa 0,5 %. Unter den etwas mehr als 200 Fonds in der Peergroup (einschließlich ETFs) gibt es auch einige Produkte, mit denen man im laufenden Jahr satte Gewinne machen konnte. Dabei handelt es sich jedoch in erster Linie um Fonds, die weder in Russland noch in der Ukraine investiert sind, sondern vielmehr gezielt in Polen und Tschechien. Der ETF iShares STOXX EU Enlarged 15 (DE) beispielsweise setzt zu 60 % auf Polen und hat seit Jahresbeginn ein Plus von 7,2 % erzielt.

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Berater,die osteuropäische Märkte auf ihrem Radar haben, kommen natürlich nicht an der Volkswirtschaft der Region vorbei:Russland. Der IWF prognostiziert das diesjährige Wirtschaftswachstum Russlands auf 1,3 %. Die Moskauer Börse wird von Gesellschaften aus dem Öl- und Gasgeschäft dominiert und ist sehr volatil. Steigende Ölpreise könnten die Kurse beflügeln. Im ureigenen Interesse ist Präsident Putin an einer weiteren Eskalation des UkraineKonflikts nicht gelegen, schließlich will er auch weiterhin Gas verkaufen. Die Investmentgesellschaften Barings, East Capital, BNP Paribas IP und Pictet bieten Russland-Fonds an, die auf 5-Jahressicht rund 60 % zulegen konnten.

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INVESTMENTFONDS I Mischfonds

Die Absatzlieblinge L der Pools

aut Fondsstatistiken der Europäischen Zentralbank geht es der europäischen Fondsindustrie gut. Vorbei die Nachwehen der Finanzkrise. Seit gut zwei Jahren klettert das von Fondsanbietern aus dem Euroraum verwaltete Vermögen stetig. Zum 30.04.2014 betrug das Gesamtvolumen 7,5 Billionen Euro. Das entspricht einer Wachstumsrate von 6,6 % p. a. in den vergangenen beiden Jahren. Die deutsche Fondsindustrie ist dabei das Zugpferd dieser Entwicklung.

Laut BVI-Zahlen sammelten die Kapitalverwaltungsgesellschaften von Januar bis einschließlich April 2014 per Saldo mehr als 30 Mrd. Euro in Fondsanteilen ein. Europaweit die höchsten Nettomittelzuflüsse seit Jahresanfang verzeichnen Rentenfonds und Mischfonds mit jeweils um die 75 Mrd. Euro. Reinen Aktienfonds flossen Mittel in Höhe von 57 Mrd. Euro zu. Insbesondere Mischfonds gelten hierzulande als wahre Absatzrenner, wie ein aktuelles Stimmungsbild bei Maklerpools zeigt.„Der bereits seit längerem zu beobachtende Trend zu vermögensverwaltenden Lösungen mit Vermögensverwaltungs-Fonds, Mischfonds sowie Dachfonds setzt sich weiter fort“, sagt John-Enrik Schröder, Vorstand Jung, DMS & Cie. Auch Thomas Brosche, Vertriebsleiter FondsKonzept AG, zieht ein positives Fazit im Investmentgeschäft des ersten Halbjahres. Die Umsätze seien leicht gestiegen, allerdings fehle oftmals die aktive Ansprache der Kunden seitens der Berater, so Brosche.

Die Zahlen stimmen zuversichtlich. Die Erholung beim weltweiten Absatz von Publikumsfonds kann sich sehen lassen, wie aktuelle Statistiken der International Investment Funds Association zeigen. Bei den Nettomittelzuflüssen stehen neben Rentenfonds die Absatzlieblinge Mischfonds ganz weit vorne. Die Flaggschiffe dominieren dabei. 82

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Bleiben Mischfonds die zentrale Anlageklasse im zweiten Halbjahr? Sie versprechen in Zeiten von Unsicherheit an den Kapitalmärkten eine große Flexibilität durch Investments in alle Regionen und Anlageklassen, zudem gelten sie risikoärmer als Aktienfonds. Die große Auswahl an Mischfondskonzepten erfordert vom Vermittler allerdings eine strenge Auslese. Es gibt solche, die dem Fondsmanage-


Oliver Lang Vorstand BCA AG

ment eine größtmögliche Flexibilität in der Strategie einräumen, sodass neben Aktien, Anleihen und Rohstoffe auch beispielsweise in Derivate investiert werden kann und in solche Strategien, die starre Quoten aufweisen. Ausgewogene Mischfonds teilen ihr Geld dabei gleichmäßig auf, der Fondsmanager wählt die entsprechenden Titel aus. Flexible Konzepte variieren die Anteile je nach Marktlage. René Delrieux, Produktberater Investment bei der Netfonds AG, sieht diesen Trend zwar intakt, aber nicht uneingeschränkt: „Nach wie vor ist der Anteil der Nettomittelzuflüsse in diesem Segment sehr hoch, doch seit Mitte 2013 sind erste Sättigungszeichen zu vernehmen. So investieren viele Kunden bereits ein Großteil des Vermögens in der entsprechenden Assetklasse und meist in einem oder mehreren der Top-Seller, zum anderen suchen auch Berater gezielt Beimischungen, um Mehrwerte zu generieren.“ Oliver Lang, Vorstand BCA AG, bemerkt: „Zu beachten gilt, dass auch in Mischfonds Risiken schlummern. Nicht alle Mischfonds sind konservativ bzw. defensiv aufgestellt. Deshalb sollte ein Anleger zusammen mit seinem Berater die Anlagestrategie des Mischfonds genau prüfen, ob dieser auch tatsächlich zu seiner Risikotoleranz, seinem Anlageprofil und -ziel passt. Der SpitzenMischfonds der vergangenen Jahre muss nicht zwangsläufig zu den besten in der Zukunft gehören.“

Welche Mischfonds werden aktuell am stärksten nachgefragt, wollte finanzwelt wissen. Es sind in der Regel die großen Namen, die bei der Portfolioallokation berücksichtigt werden. Gelegentlich setzen Berater aber auch gezielt auf kleinere Fonds. • Der Flossbach von Storch - Multiple Opportunities steht bei den Maklerpools ganz oben in der Absatzliste. Fondsmanager Dr. Bert Flossbach verfolgt das Ziel, eine positive absolute Rendite zu erzielen und unterliegt deshalb keinen Investitionsuntergrenzen. Der Fonds investiert überwiegend in Aktien mit einem attraktiven Chance-Risiko-Profil und hält eine Cash-Position von aktuell ungefähr 12 %, Goldinvestments machen 10 % im Fonds aus. Seit Fondsauflage sind dem Management rund 5 Mrd. Euro zugeflossen; die Performance im laufenden Jahr beträgt ca. 4,6 %. Auch über einen längeren Zeithorizont überzeugt der FvS Strategie Multiple Opportunities. • Sehr gefragt ist auch der „Kapital Plus“ aus dem Hause Allianz Global Investors. Fondsmanager Dr. Stefan Kloss konzentriert sich primär auf den Markt für Euro-Anleihen guter Bonität. Daneben kann das Management zwischen 20 und 40 % des Vermögens am europäischen Aktienmarkt investieren. Der Anteil von

René Delrieux

Thomas Brosche

Produktberater Investment Netfonds AG

Vertriebsleiter FondsKonzept AG

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• Für BCA-Vorstand Lang ist der M & G Optimal Income ein weiterer TopSeller. Der Fonds legt mindestens 50 % in Schuldinstrumenten an, darf jedoch ebenfalls in anderen Vermögenswerten investieren. Derivate dürfen sowohl zu Anlagezwecken als auch zu Zwecken der effizienten Portfolioverwaltung verwendet werden. Das Volumen des seit Jahren von Richard Woolnough gemanagten Fonds beträgt stolze 26 Mrd. Euro. Der defensive Mischfonds hat 5 Sterne von Morningstar und konnte auch in den vergangenen zwölf Monaten eine Performance von + 5,6 % erzielen. • Der Ethna-AKTIV E reiht sich mit 7,3 Mrd. Euro in die Liste der volumenmäßig großen Player bei den Mischfonds ein und wird bei Vertrieben stark nachgefragt. Aber auch kleinere Fonds wie der DNCA Invest Eurose, der Walser Portfolio German Select oder der BHF Flexible Allocation kommen laut den Vertrieben – so wie bei Netfonds – zum Einsatz. (ah)

Fazit Der Schlüssel zum Erfolg der Kundenportfolios liegt darin, Fondsstrategien exakt zu prüfen und diese mit dem jeweiligen Kundenprofil in Deckung zu bringen. Nicht alle Fondsmanager können den Markt immer exakt so timen, dass der Fonds in volatilen Marktphasen rechtzeitig aus Risikoassets aussteigt. Neben Mischfonds und Fonds-Vermögensverwaltungen räumen Maklerpools den Dividendenstrategien nach wie vor die größten Chancen im zweiten Halbjahr ein. Einfache Lösungen mit attraktivem Chance-RisikoProfil sind im Beratungsalltag gefragt.

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John-Enrik Schröder Vorstand Jung, DMS & Cie. AG

Anleihen aus Schwellenländern oder Anleihen, die nicht auf Euro lauten bzw. nicht gegen Euro abgesichert sind, ist auf jeweils 10 % begrenzt. Auf 1-Jahressicht beträgt die Wertentwicklung des mittlerweile 1,8 Mrd. Euro schweren Fonds + 9,56 %, und dies bei einer niedrigen Volatilität von 4,89 %.

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INVESTMENTFONDS I Anlagestrategie

Unanständig hat immer Konjunktur Die Nachrichtenlage ist derzeit aus Anlegersicht unerfreulich: Zinsen dümpeln nahe null, Diskussionen über neue Spekulationsblasen, Aktienkurse und Immobilienpreise auf Rekordniveau, dazu der Evergreen „Zusammenbruch des Euro“, angebliche Hinweise einer drohenden Inflationswelle, weil die Regierungen sich entschulden wollen und gleichzeitig Deflationsängste, weil der Euro überbewertet ist… die Reihe der Angstmacher ist beachtlich. Und was machen die deutschen Anleger? Sie werden ganz vorsichtig, sie sparen – und steigern damit ihren Anlagedruck.

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ie deutschen Standardaktien sind gesucht, der DAX hat in den letzten Monaten zuvor nie erreichte Höhen erlangt. Hintergrund ist das vergleichsweise attraktive Bild der deutschen Wirtschaft mit Wachstum, kräftiger Beschäftigung und einer enormen Exportstärke, die internationale Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht. Davon haben aber die deutschen Anleger eher wenig profitiert, wie

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die Analysten von Morningstar jüngst hervorhoben:

Der Aufschwung der Kurse und damit des Gewinns der Anleger ging einher mit einem kontinuierlichen Rückzug speziell der deutschen Anleger, die zwischen Mitte 2011 und Mitte 2014 insgesamt rund 6,7 Mrd. Euro aus den aktiv gemanagten Deutschland-Fonds abzogen. finanzwelt 04/2014

Das könnte für sich genommen ein gutes Zeichen sein, denn die Anlage bei diesem Fondstyp gilt für viele Finanzprofis als unattraktiv: Der enge Index mit nur 30 Titeln lässt kaum ein eigenes Profil gegenüber dem Index durch aktives Management zu. Die naheliegende Folgerung „ETF kaufen“ zogen die Anleger aber auch nicht, denn auch die passiven Deutschland-Fonds gaben netto Mittel ab. Ebenso wenig konnten


Die ganze Lage erinnert an die schwüle Atmosphäre eines „Abschleppschuppens“ am späten Samstagabend – was vielleicht auch einen brauchbaren Hinweis liefert.

die geografisch breiter aufgestellten Fonds mit den unterschiedlich gestalteten Schwerpunkten (globale Standardaktien, Länder- oder Regionenfonds, Emerging Markets) von der Umschichtung nennenswert profitieren. Diese Mittel sind tatsächlich fast vollständig aus der Wertpapieranlage abgeflossen, wie die Analysen zeigen. Sie sind zu einem kleineren Teil in den Immobilienmarkt, vor allem aber in

Denn in der momentanen Lage geht es in erster Linie darum, Regionen, Branchen und Sektoren zu finden, die sich vom allgemeinen Trend absetzen können und technisch nur geringe Korrelationen aufweisen. Und da gilt „unanständig“, wie im Vice Fund der US-Investmentfirma USA Mutuals, als durchaus aussichtsreich. „Unanständig“ ist hier wörtlich gemeint: Die Anlageschwerpunkte sind Alkohol (Brauereien und Schnapsdestillen), Tabak (Zigaretten), Waffen und Unterhaltung, was vor allem aufs Zocken (Spielcasinos) zielt, aber auch Verlage und Filmproduktionen umfasst. Diese Branchen sind wirtschaftlich interessant, weil sie weniger als andere in wirtschaftlich schwierigen Zeiten leiden und (besonders) bei den Waffen andere, von der Politik her, Zyklen haben als der allgemeine Markt. So zeigt die statistische Auswertung im Horizont über 5 Jahre, dass der Fonds Aufwärtsbewegungen des Gesamtmarktes (gemessen am breiten Standard & Poor´s 550 Index) zu rund 92 % vollzogen hat, Bewegungen nach unten aber nur zu knapp 75 %. In den anderen Zeithorizonten ist der Vorteil etwas geringer, bleibt aber überall klar erhalten. Da der Vice Fund nur auf dem US-Markt gehandelt wird, ist der Aufwand bei Anlagen für deutsche Anleger hoch. Mögliche deutsche Alternativen zum Vice Fund. Es ließe sich ein Portfolio aus Einzeltiteln zusammenstellen, Brennereien, Brauereien und Waffenproduzenten gibt es auch auf dem deutschen und europäischen Markt. Lediglich finanzwelt 04/2014

bei den Casinos müsste man wohl auf die einschlägigen amerikanischen oder asiatischen Aktien ausweichen, sofern nicht ohnehin global angelegt werden soll. Papiere der Beate Uhse AG würden ebenfalls dazu passen. Das ErotikUnternehmen hat die 2010 begonnene Neuausrichtung weitgehend abgeschlossen und sieht erste Erfolge beim Ergebnis, was auch zu einer Stabilisierung des Aktienkurses geführt hat. Aktuell im Gespräch ist eine jüngst begebene Anleihe (DE000A12T1W6), die mit 5 Jahren Laufzeit und einem Kupon von 7,75 % ausgestattet ist. Die Emission war deutlich überzeichnet, das Orderbuch wurde vorzeitig geschlossen und der Kurs ging nach oben, aktuell auf 102,2 – was freilich immer noch eine extrem hohe Rendite und damit eben auch großes Risiko anzeigt. Dieses Papier eignet sich nur als Teil eines professionell austarierten Portfolios mit High Yield Anleihen. Als einzelne Position eines privaten Anlegers fällt die Anlage allerdings unter „Gier frisst Hirn“. Anlagen im Gesundheitsmarkt. Als Alternative zu den angeführten Überlegungen sehen wir im Gesundheitsmarkt vor allem der Emerging Markets einen Sektor, der ähnlich wie der Vice Fund Anlagen bietet, die eine gewisse Unabhängigkeit vom allgemeinen Trend vermitteln. Maßgeblich ist hier neben dem starken Grundtrend der politische Druck, der zu einem Ausbau des Gesundheitswesens zwingt und damit kontinuierlich neue Umsatzpotenziale schafft. Zudem sind die Emerging Markets nach den Korrekturen der letzten Monate wieder günstiger bewertet, die wirtschaftlichen Aussichten trotz aller Unkenrufe aber weiterhin stark, vor allem in Asien. So hat das Wachstum Chinas jüngst an Tempo wieder zugelegt und in Malaysia sah sich die Notenbank zu einer Zinserhöhung genötigt, um konjunkturelle Überhitzung vorzubeugen, während sich die Inflation noch sicher im Zielkorridor bewegt. So sehen Zeichen von Stärke aus. Praktisch alle großen Fondsgesellschaften haben solche Fonds im Angebot, besonders hervor tut sich hier JP Morgan, deren Fonds mit fünf Sternen von Morning Star ausgezeichnet sind. (mk)

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niedrigst verzinsliche Bankprodukte wie das Sparbuch abgeflossen. Damit sind die Anleger aber auch nicht zufriedener: Die lächerlich niedrigen Sparbuchzinsen und Renditen am Rentenmarkt haben die Gier soweit angeheizt, dass immer mehr Anleger bereit sind, sich auf der Suche nach „Gelegenheiten“ von ebenso glänzenden wie trügerischen Versprechungen täuschen zu lassen.

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ASSISTANCE VERTRIEB I News

PERSONALITY Die SÜDVERS-GRUPPE hat zum 01.07.2014 mit Mario Tucholke die Geschäftsführungsposition für die Resorts Unternehmensorganisation sowie Produkt und Servicemanagement besetzt. Dort wird er für die Betriebsorganisation und Unternehmensentwicklung, die zentrale Produktstrategie sowie das Portfoliound Schadenmanagement verantwortlich sein. Darüber hinaus leitet er die Koordination mit Dienstleistern und Kooperationspartnern. Zuletzt verantwortete er die operativen Geschäfte der Baden-BadenerVersicherung. Seit dem 01.07.2014 ist Taras-TommyTayfun als Head of Consulting für die Weiterentwicklung der Beratungsdienstleistungen der itechx GmbH verantwortlich. In dieser Funktion ist er auch im strategischen und operativen Geschäft beim Kunden vor Ort aktiv.Er blickt auf eine langjährige Karriere inklusive Führungserfahrung in der Asset Management Branche zurück. Nach Abschluss seines BWL-Studiums begann Tayfun zunächst als Consultant bei PwC und wechselte danach zu Allianz Global Investors und der Dealis Fund Operations. Seit dem 01.07.2014 ist Markus Götz neuer Geschäftsführer der CHORUS Vertriebs GmbH. Er verfügt über eine langjährige Erfahrung im Bereich Institutional Sales und war zuletzt als Direktor Institutionelle Kunden für die BayernInvest tätig.

Bayerische stellt Lotsen Die Bayerische bietet jetzt eine vollelektronische BU-Risikoprüfung über den LV Lotsen, das Vergleichsprogramm von Softfair. Versicherungsvermittler erhalten online und in Echtzeit eine verbindliche Auskunft über Annahme und eventuelle Zuschläge und können überdies den gesamten Antragsprozess einschließlich digitaler Unterschrift papierlos abzuwickeln. „Mit den neuen Funktionen des LV Lotsen verfügen Berater erstmals über einen komfortablen und schnellen Weg, BU-Versiche- rungen oder unsere Existenzsicherungsrente Multi Protect abzuschließen“, sagt Martin Gräfer, Vorstand Vertrieb und Service der Bayerischen.

Rekord bei maxpool Zum ersten Mal in der Firmengeschichte konnte maxpool im ersten Halbjahr 2014 in den Sparten LV, KV und Sach Zuwachsraten im zum Teil dreistelligen Bereich erzielen. Auch die Bereiche Investment und Finanzierung zeigten eine durchaus positive Entwicklung und liegen laut Unternehmen aktuell voll in den Planzahlen. Das gute Halbjahresergebnis sei unter anderem auf die Qualitätsdienstleistungen Produktauswahlhaftung, Policenveredelung und Leistungsservice zurückzuführen, die unabhängigen Maklern in einem umkämpften Markt echte Wettbewerbsvorteile böten. „Bei maxpool ist der Erfolg unserer Makler gut aufgehoben, weil wir eine ganzheitliche Betreuung von der Antragsstellung bis zur Leistung bieten“, erklärt Oliver Drewes.

Vorsicht bei Innenprovisionen Anlageberater haften nach einem BGH-Urteil vom 03.06.2014 auf Schadensersatz, wenn sie nicht ungefragt über den Erhalt von Innenprovisionen aufklären. Dies betrifft nicht nur „Kick-Backs“, sondern auch aus dem Anlagebetrag gezahlte Provisionen. Wer als Anlageberater solche Innenprovisionen dem Anleger gegenüber nicht offengelegt, verstößt gegen seine Aufklärungspflichten. Dann nämlich handelt es sich um im Anlagebetrag versteckte Vertriebsprovisionen. „Das Urteil verursacht eine echte Schockwirkung“, kommentiert Rechtsanwalt Oliver Korn von der Rechtsanwaltsgesellschaft GPC Law und ergänzt: „Die Aufklärung von versteckten Innenprovisionen war in Haftungsfällen bislang zwar ein umstrittenes Feld, galt aber nicht flächendeckend als aufklärungspflichtig.“

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DOMCURA ist Trusted Partner Angebundene Vertriebspartner können jetzt auch bei der DOMCURA Weiterbildungspunkte sammeln, denn der Kieler Assekuradeur ist der Weiterbildungsinitiative „gut beraten“ als Bildungsdienstleister und Trusted Partner beigetreten. Vertriebs- und Produktvorstand Dr. Stefan Everding: „Der Versicherungsvermittler ist das Gesicht des Unternehmens und Bindeglied zwischen der Gesellschaft und dem Kunden. Vor allem im Schadenfall und in der entsprechenden Schadenbegleitung ist der Kunde auf seine fachkundige Unterstützung angewiesen. Schnell wird klar, dass eine kontinuierliche Weiterbildung unerlässlich ist. Wir sind der Initiative beigetreten, um den Vermittler in seiner Schlüsselrolle tatkräftig zu unterstützen.“ Das Seminarangebot der Kieler wird sich schwerpunktmäßig an den aus dem Geschäftsmodell resultierenden Komposit- und Personenversicherungsthemen orientieren.

Bestandssicherheit Fonds Finanz hat in Zusammenarbeit mit dem Software-Haus „FinCon“ ihr Kundenverwaltungsprogramm VENTA KVM um neue Funktionen erweitert. Im Zuge des erst kürzlich gelaunchten Konzepts „100 % Bestandssicherung“ gehört zum Update fortan die Möglichkeit, Bestandsübertragungen direkt aus VENTA veranlassen zu können. „Das Thema Bestandssicherheit ist für uns von zentraler Bedeutung. Deshalb war es uns auch wichtig, diesen Bereich bei VENTA bestmöglich zu integrieren. Mit wenigen Mausklicks können die Vertragsdaten jetzt sofort importiert werden – für unsere Vermittler ist das praktisch und spart außerdem jede Menge Zeit“, so Norbert Porazik, geschäftsführender Gesellschafter der Fonds Finanz Maklerservice GmbH.


Top-Ratings für vfm

Mit neuem Marken- und Internetauftritt präsentiert sich die WIFO Wirtschafts- & Fondsanlagenberatung und Versicherungsmakler GmbH mit ergänzenden Serviceangeboten und personellen Veränderungen. Neben zahlreichen Neuigkeiten im Makler-Extranet, Sven Burkart wie dem Online-Archiv für Sach Exklusiv-/Sonder- Martin Krausz konzepte, dem WIFO Maklerblog und einer LiveSupport-Lösung, werden den Verbundpartnern die vollständig neu gestalteten Bereiche Bestandsübertragung, Kunden- und Vertragsverwaltung und OnlineAnfrageformulare für alle Sparten zur Verfügung Ljubodrag Skroza gestellt. In einem Filmbeitrag auf der Firmenhome- Christin Böcker page wird zudem die Frage „Wer oder was ist WIFO?“ beantwortet. Zudem verstärkt Sven Burkart, bisher verantwortlich für den Bereich Vertrieb, als Prokurist die Geschäftsleitung. Ljubodrag Skroza zeichnet zukünftig für den Bereich Vertrieb/Assistance verantwortlich. Wie bereits mit Karl Georg Schmidt in der Sparte Sach werden nun mit Martin Krausz in der Abteilung Leben und Karl Georg Schmidt Christin Böcker im Bereich Kranken junge Führungskräfte aktiv, die gemeinsam mit den erfahrenen Experten die fachliche Betreuung sowie den individuellen Angebotsservice verantworten. Das neu gegründete AssistanceTeam unterstützt die Verbundpartner bei allen Aktivitäten rund um die Themen Kundenakquise, Bestandsauswertung und Unternehmensorganisation.

Die vfm Versicherungs- & Finanzmanagement GmbH hat sich zum vierten Mal in Folge dem ASSEKURATA Maklerverbundrating unterzogen und dabei erneut ihre exzellente Unternehmensqualität unter Beweis gestellt. Die Bewertung erfolgt auf Basis der Beurteilung in den drei Kriterien Maklerorientierung, Maklerzufriedenheit und Solidität. Exemplarisch für die Urteilsfindung in der Kategorie Maklerorientierung sind der Vergleich des theoretisch verfolgten mit dem tatsächlich gelebten Geschäftsmodell sowie die Konditionen, zu denen das geratete Unternehmen seine Dienstleistung den Verbundpartnern anbietet. Hier konnte vfm auch im Geschäftsjahr 2014 das exzellente Urteil der Vorjahre bestätigen. Neben dem ASSEKURATA Rating hat sich vfm zum wiederholten Mal dem Bilanzrating der Creditreform gestellt und wurde dabei mit dem Bonifitätszertifikat CrefoZert ausgezeichnet. Das CrefoZert ist Ausdruck für überdurchschnittliche Unternehmensbonität und basiert auf einer professionellen Jahresabschlussanalyse durch die Creditreform Rating AG sowie den Bonitätsinformationen der Creditreform Wirtschaftsdatenbank.

Neue Vertriebskooperation Die PremiumVermögensberatung GmbH, spezialisiert auf anspruchsvolle Privatkunden, und die Deutsche Vorsorgedatenbank AG haben eine Vertriebskooperation gegründet, um gegenseitig Synergien zu heben und die beiden Unternehmen noch stärker am Markt zu positionieren. „Wir wollen unseren Kunden, aber auch Interessenten eine weitere Dienstleistung im Segment ‚Vollmachten und Verfügungen‘ anbieten. Das heißt konkret, dass der Kunde sich zu einem der wichTobia Eckl tigsten Themen neben seinen Finanzen, nämlich Absicherung durch Vollmachten der Familie, in Kooperation mit der Deutschen Vorsorgedatenbank AG informieren und die weiteren Weichen direkt für die Zukunft stellen kann“, so Tobias Eckl, geschäftsführender Gesellschafter der Premium Vermögensberatung. Die Berater der Premium Vermögensberatung werden von der Deutsche Vorsorgedatenbank AG geschult und begleitet.

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Eine Menge neu bei WIFO

IMPRESSUM CHEFREDAKTEUR Christoph Sieciechowicz CHEFREDAKTEUR ONLINE Hans-Werner Thieltges ART DIRECTOR Nadja Reutlinger reutlinger@finanzwelt.de VERLAGSLEITUNG / ANZEIGENLEITUNG Maria Roberto maria.roberto@finanzwelt.de LESERSERVICE Munja Beilmann beilmann@finanzwelt.de

REDAKTION Alexander Heftrich (ah) heftrich@finanzwelt.de Martin Klingsporn (mk) klingsporn@finanzwelt.de Christoph Sieciechowicz (cs) cs@finanzwelt.de Hans-Werner Thieltges (hwt) thieltges@finanzwelt.de Dr. Leo Fischer (lf) redaktion@finanzwelt.de Ralf Werner Barth Christian J. Enpich

DRUCK Silber Druck oHG Am Waldstrauch 1 34266 Niestetal VERKAUFSPREIS Einzelheft 4,50 Euro Jahresabonnement: 25,– Euro inkl.Versandkosten, inkl. MwSt. (Inland). Die finanzwelt kann nur direkt beimVerlag abonniert werden und ist nicht im Handel erhältlich.

VERLAG FW-Verlag GmbH Söhnleinstraße 17 65201 Wiesbaden Tel.: (06 11) 267 66 - 0 Fax: (06 11) 267 66 - 18 www.finanzwelt.de info@finanzwelt.de ISSN-Nr.: 0945-2028 GESCHÄFTSFÜHRUNG Dorothee J. Schöneich

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ASSISTANCE VERTRIEB I „Alternativ verpackte“ Anlageprodukte

Und raus bist Du! „F

ür ca. 5 bis 8 % Provision handeln sich Vermittler je nach Produkt bis zu 100 % des Risikos in Höhe der vermittelten Anlagesummen ein!“, so VSH-Experte Ralf Werner Barth, wenn er zu registrierungsfreien Produkten ohne VSHSchutz gefragt wird. Risikobehaftete Lösungen als unerwartete Folge desVerbraucherschutzes? Der Gesetzgeber hat in den letzten Jahren, nicht zuletzt getrieben durch die europäischen Gesetzgebungsinitia-

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tiven, begonnen zu regeln, was es zu regeln gibt, und zu regulieren, was möglich ist. Die Begründung liegt durchgehend im Verbraucherschutz. Dass dabei die Ergebnisse der Regulierungsbemühungen ganze Bereiche des Marktes, wie die der Genussrechte und der Nachrangdarlehen, teilweise übersehen, ist überraschend, denn deren Existenz ist nicht neu. Dass deren Emission weiterhin im Wesentlichen unreguliert zulässig ist, fördert diese Produktgattungen geradezu. Nicht zuletzt deswegen, weil es den bisher schon regulierten Profinanzwelt 04/2014

duktbereichen wie den AIFs durch die neuen gesetzlichen Vorgaben schwergemacht wird, überhaupt noch zu existieren. Vermittler, die derzeit Geschäft im Anlagesegment machen wollen, werden durch die Kraft des Faktischen (denn es gibt derzeit kaum neue „weiße“ AIFs) in „alternativ verpackte“ Anlageprodukte wie Nachrangdarlehen und Genussrechte, geradezu gedrängt. Der auf Kapitalanlage- und Vertriebsrecht spezialisierte Rechtsanwalt Dr.Johannes Fiala aus München bemerkt einen


Trend: „Zunehmend verabschieden sich die Vermittler aus den regulierten Märkten, verzichten auf Zulassungen und Haftpflichtdeckung, um zulassungsfreie Tätigkeiten und Produkte mit höheren Provisionserwartungen ins Auge zu fassen.“ Das kann insAuge gehen.Wenn nun der Gesetzgeber einen Teil der Produkte nicht oder nur teilweise reguliert und die bisherigen Produktgeber ihren Vermittlern aufgrund der langwierigen, gesetzlich notwendigen Regularien keine neuen Produkte liefern können,

dann sind die Handlungsoptionen für Vermittler auf genau drei begrenzt, von denen keine unproblematisch ist: 1. Einen alternativen Produktgeber im geregelten Markt finden und mit dessen Ausrichtung, dessen Produktsegment, den dazugehörigen Kerndaten sowie der Philosophie klarkommen. 2. Den geregelten Markt zu verlassen und eine auch „vergütungstechnisch“ attraktive Alternative im Bereich der „alternativ verpackten“ Anlageprodukte wie z. B. Nachrangdarlehen zu finden. 3. Oder aber: Den Markt ganz verlassen. Und dann? Dass die Regulierungen das Angebot im Bereich der Produktpalette der für Vermittler mit Zulassung nach § 34f 2 GewO (AIFs geschlossene Fonds) sowohl in der Breite der Anbieter als auch in der Tiefe der verfügbaren Assetklassen ausgedünnt haben, ist kein Geheimnis. Für viele Vermittler stellt sich daher die existenzielle Herausforderung, Alternativen für seine gewohnten Produkte in dem unregulierten, aber leider auch häufig nicht VSH-versicherbaren Universum der „alternativ verpackten“ Anlageprodukte zu finden. Verkaufen ohne VSH-Schutz = Harakiri im Finanzdienstleistungsbereich. Hier zeigt sich eine weitere unerwartete Auswirkung der gesetzlichen Regulierung: Gezwungen in der Kategorie 3 alles VSH zu versichern, was dort nach regulierter Vorgabe hineingehört (Anteile, die eine Beteiligung am Ergebnis des Unternehmens gewähren; Anteile an einem Vermögen, das der Emittent oder ein Dritter in eigenem Namen für fremde Rechnung hält oder verwaltet ((Treuhandvermögen)); Anteile an sonstigen geschlossenen Beteiligungen, Genussrechte und Namensschuldverschreibungen etc.), üben aktuell einige VSH-Versicherer starke Zurückhaltung in dem Segment. Sie gehen verständlicherweise nur noch nach Einzelfall-Prüfung und selektiver Auswahl vor oder bieten auf Anfragen sogenannte „Abwehr-Prämien“ an. Also Prämienvorstellungen, die bei den häufiger auf den Preis als auf die Leistunfinanzwelt 04/2014

gen achtenden Vermittlern eher für utopisch und somit nicht machbar angesehen werden. Dazu Rechtsanwalt Dr. Fiala: „Im Grunde muss ich als Vermittler zu jedem Produkt den VSH-Versicherer fragen, ob es denn wirklich versichert ist, denn als Laie kann man dies rechtlich nur schwer überblicken.“ Bis zu 100 % Haftungsrisiko für 5 % Provision. Ein Ausweichen des Vermittlers in die genannten, nicht regulierten Märkte und in zum Teil nicht VSH-versicherbare Produkte birgt für Vermittler extreme Haftungsproblematiken. Der Vermittler steht, im Extremfall eines Totalausfalls, mit bis zu 100 % der Anlagesumme gegenüber seinem Kunden in der Haftung. Es ist in solchen Fällen nicht unwahrscheinlich, dass es den Produktanbieter zu einem solchen Zeitpunkt schon nicht mehr gibt und nur noch der Vermittler als Haftungsgegner des Kunden übrigbleibt. Sollte in einem solchen Fall keine VSH-Versicherung die Kosten zumindest für die Prüfung und ggf. für die Abwehr oder die Übernahme des Schadens übernehmen, werden wohl die meisten Vermittler schon mit der eigenen Verteidigung finanziell überfordert sein. In der Regel werden derartige Prozesse wegen der Höhe der Anlagesumme vor dem Landgericht stattfinden, dort gilt Anwaltszwang. Der Vermittler kann – pro Fall – mit erstinstanzlichen Kosten ab ca. 3.000 Euro rechnen. Da er in solchen Fällen ein Produkt nicht nur einmal vermittelt haben wird, kann jedermann sich leicht selber das für ihn in Frage kommende Prozesskostenrisiko ausrechnen. Mögliche Haftungsansprüche kämen dann nach entsprechendem Urteil noch obendrauf, aber dann dürfte ohnehin schon die Vermittlerinsolvenz unausweichlich geworden sein. Wie schützen Sie sich als Vermittler? Das Einzige was hilft, ist „Nein“ zu sagen. „Nein“ zu für Sie als Vermittler hoch riskanten, weil nicht per VSH absicherbaren Produkten. Wir alle wissen, dass Geschäft notwendig ist, um leben zu können. Aber ein Geschäft, das einem früher oder später das Genick bricht, kann kein für Sie einzuschlagender Weg sein.

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Aufgrund des Fast-Totalausfalls des Angebotes von AIFs (geschlossene Fonds) sind bei Vermittlern von Anlageprodukten „alternativ verpackte“ Sachwertanlagen, seien es Nachrangdarlehen, Genussrechte oder Genossenschaftsanteile, ganz weit vorn. Es geht auch bei manchen Vermittlern alter Schule der Glaube um, man bräuchte regelhaft für deren Vermittlung keine Zulassung nach § 34f und auch sonst wäre kaum etwas zu beachten.

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ASSISTANCE VERTRIEB I „Alternativ verpackte“ Anlageprodukte

Worauf sollten Sie achten? Sofern ein Anbieter sein nichtzulassungspflichtiges Produkt gegenüber dem Vermittler exakt mit diesem Vorteil bewirbt, aber dazu keinerlei VSH-Lösung anbieten kann, wird es für die Vermittler wohl besser sein, sich noch einmal das eigene Haftungsverhältnis bewusst zu machen, bevor er den ersten Kunden dorthin vermittelt. Am Ende aller Tage, sollte ein Produkt nicht halten, was vom Initiator versprochen wurde, steht in den meisten Fällen der Vermittler entweder ganz alleine oder mindestens ebenso wie der Initiator in der vollen Haftung. Daher mag die von Produktanbietern die Vermittler manchmal irreführende Werbung „Produkt nicht zulassungspflichtig“ schon ein Hinweis auf die Intention „Hier kannst Du einfach ohne Nachdenken loslegen und verkaufen und musst nichts beachten“ sein. Für den Vermittler sollte dies ein Hinweis sein, ein solches Produkt auf seine Plausibilität zu überprüfen – wenn denn schon keine umfangreiche VSH-Lösung vom Initiator angeboten wird. Wenn eine VSHLösung angeboten wird, sollten Sie diese trotzdem von einem Experten prüfen lassen – wäre doch schade, wenn Sie erst vor Gericht erfahren, dass Sie schutzlos dastehen. Diese paar Euro, die Sie heute dafür anlegen, sichern Ihnen wahrscheinlich irgendwann einmal die Existenz.

mittler haben kein Problem, ihre Arbeit schriftlich festzuhalten und die Kunden das Protokoll unterzeichnen zu lassen. Damit lassen sich spätere, rein aus der Erinnerung heraus falsch formulierte Darstellungen und Vorwürfe souverän widerlegen. Wenn es deswegen erst gar nicht zu einem Prozess kommt, hat der Vermittler zumindest mit diesem Mindestmaß an eigenen Sicherheitsmaßnahmen erfolgreich agiert und sich viele tausend Euro Streit- und Klärungskosten gespart. Festzuhalten ist: Es gibt eine ganze Reihe von hochwertigen „alternativ verpackten“ Produkten,egal ob sie als Nachrangdarlehen, partiarisches Darlehen, Genossenschaftsanteil etc. strukturiert sind. Wie immer zählt nicht die Verpackung, sondern ausschließlich der Inhalt und das handelnde Schlüsselpersonal. Für Vermittler bieten diese hochwertigen „alternativ verpackten“ Produkte derzeit eine hervorragende Alternative zu AIFs. Das Problem ist, wie immer, die hochwertigen Produkte von den tickenden Zeitbomben zu unterscheiden. Zusätzlich zu der unerlässlichen Plausibilitätsprüfung des Geschäftsmodells durch den einzelnen Vermittler hier eine Handreichung.

Prüfkriterien für Vermittler Erste Hilfe. Selbstschutz für Vermittler. Wenn es schon ein nichtzulassungspflichtiges Produkt sein soll und wenn dieses dann auch noch ohne VSH-Schutz vertrieben werden soll, sollten andere wichtige Vorgaben, wie sie der Gesetzgeber bei zulassungspflichten Produkten vorsieht, unbedingt eingehalten werden. Das fängt an bei dem Hinweis, wer und als was (rechtlicher Status) der Vermittler beim Kunden ist. Es geht weiter bei den Punkten, wie die Informationsleistungen an die Kunden zeitlich und vom Informationsmaterial her gegeben werden und wie die Beratung inkl. der Gefahrenbelehrungen bis hin zum Totalverlustrisiko dokumentiert wird. Gerade die als Verbraucherschutz gedachte Protokollierung hat sich schon oft als effektiver Vermittlerschutz erweisen. Gut aufgestellte und seriös arbeitende Ver-

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• Produkt mit VSH-Schutz? • Unterlagen und Prospektbeurteilungen (IDWS4) vorhanden? • Vertriebsvorschläge mit Aushändigungsvorgaben und Protokollierung wie bei regulierten Produkten oder ganz ohne? • Provisionshöhe und Gesamtkostenkalkulation liegen wie weit auseinander? • Plausibilität der Anlage prüfen • Mitwirkende in der Produktgestaltung, in der Umsetzung und im Vertrieb? • Informationen aus dem Internet? • BaFin Katalog mit negativen Anzeichen? • Eigenes Wissen und Verständnis über die Funktionsweise und die Risiken des Produktes der Produktkonstruktion? • Vorgaben vom Produktgeber in Bezug auf die Zielgruppe? • Kleinstsparer mit kleinen Monatsbeiträgen • Mindestzeichnungssummen sind ab welcher Höhe? finanzwelt 04/2014

Veränderte politische Vorgaben – veränderte VSH-Angebote. Wenn Produkte nicht genehmigungspflichtig sind, dann gibt es dort natürlich auch keine konkreten Ausgestaltungs-Vorgaben. Dieser Umstand ist es aber, der bei den VSH-Underwritern die für die Risiko-Einschätzungen zuständig sind, eher auf Ablehnung als auf Zustimmung stößt. Viele schätzen diese Produkte als völlig unkalkulierbares Risiko ein, das zudem womöglich in Kürze ganz vom Markt verschwinden könnte. Das bedeutet nicht, dass es für die Direktinvestments und für Nachrangdarlehen keinen VSH-Schutz gibt. Es sind nur eher die Ausnahmen. Wer VSHSchutz will, sollte die Spielregeln der VSH-Anbieter am besten vor einer Anfrage genau kennen. Einen VSHSchutz gibt es nur nach bestimmten Kriterien, häufig auf einer Basis ähnlich wie im geregelten Markt, wer jedoch Anfragen an VSH-Versicherer stellt, ohne deren Spielregeln zu kennen, der wird schnell ohne konkrete Begründung abgelehnt. Und wer schon einmal abgelehnt wurde, der wird es bei weiteren Anfragen in diesem kleinen überschaubaren Markt immer schwerer haben. Somit sind Firmen, die als Anbieter im Direktinvestmentmarkt tätig sind oder zukünftig tätig sein wollen, gut beraten, ihre Anfragen über einen am Markt tätigen VSH-Experten zu stellen. Dieser kann die Prüfung des Konzeptes/Produktes auf VSH-Versicherbarkeit durchführen und bei den Maßnahmen zur Schaffung der Grundlagen mitwirken. Hält man sich die gesamte Entwicklung vor Augen, dann wird klar, dass die Produktlandschaft sich hin zu einem komplett regulierten Markt entwickelt. Freien, kreativen aber auch abseitigen Anbietern soll die Umsetzung erschwert werden. Auch die bisher un- oder teilregulierten Bereiche (Genossenschaften, Finanzierungen, Nachrangdarlehen, Immobilienmakler, Bausparverträge usw.) wie sie z. B. auch im § 34c zu finden sind, werden sich nach und nach auf die Tatsache einer Regulierung vorbereiten müssen. (cs, Ralf Werner Barth)


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5 % Provision und 100 % Haftung – irgendwann kracht es. Was passiert in diesem Fall mit Ihrer Familie? Was passiert mit Ihrer Altersvorsorge? Ist Ihnen eigentlich klar, dass dann alles weg sein kann, wofür Sie Ihr ganzes Leben hart gearbeitet haben?

Sie sagen, Sie müssen Geld verdienen? Ja, dann kommen Sie doch zu mir. Das ist meine Familie. Die Porsches sind unsere Dienstwagen, die bei LR Health & Beauty so einige von uns fahren. LR Health & Beauty ist ein Direktvertrieb für in Deutschland selbst hergestellte Beauty- und Fitnessprodukte. Unsere Werbepartner sind unter anderem Heidi Klum und Bruce Willis. Unsere Besitzer gehören zu den größten internationalen Finanzinvestoren. Wenn Sie ein Vertriebstalent sind, ohne Haftung wieder richtig gut Geld verdienen wollen und Spaß im Team haben, dann sollten wir sprechen.

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ASSISTANCE VERTRIEB I Investmentvermögen

Schöne neue Welt Geschlossene Fonds waren gestern. Heute heißen sie „Geschlossene Investmentvermögen“ oder AIFs. Offene Fonds heißen OAGS, Organismen für die gemeinschaftliche Anlage in Sachwerte. Und das neue umgangssprachliche Wort für „Fonds“ ist ab sofort der sperrige Begriff „Investmentvermögen“.

E

in Investmentvermögen im Sinne des KAGB ist grundsätzlich jeder Organismus für gemeinsame Anlagen, der von einer Anzahl von Anlegern Kapital einsammelt, um es gemäß festgelegter Anlagestrategie zum Nutzen der Anleger zu investieren, und eben kein operativ tätiges Unternehmen ist. Hierauf sind das KAGB und ggf. die Spezialvorschriften anzuwenden. Ausnahmen sind operativ tätige Unternehmen, z. B. Projektentwicklungsfonds oder einstöckige EEG-Fonds, bei denen das KAGB nicht anwendbar ist. Für diese gelten die Vorschriften des VermAnlG, gegebenen-

falls des WpPG – hier sind entsprechende Prospekte zu erstellen. Der Vorteil für Anleger ist die Investition in ein voll reguliertes Produkt, dem nicht länger der Geruch des Graumarktes anhaftet.Die höhere Sicherheit resultiert durch die erst vom Gesetzgeber geschaffenen Vorschriften zum Risiko- und Liquiditätsmanagement, die neuen Berichtspflichten wie auch die neuen Bewertungspflichten. Schon diese drei neu geschaffenen Pflichten ermöglichen es dem Anleger, ein Anlageprodukt (AIF) nach klaren gesetzlichen Regeln zu ver-

stehen und dessen Attraktivität bestimmen zu können. Hinzu kommen die erhöhten Absicherungen durch die gesetzlich vorgeschriebene Verwahrstelle, die als unabhängige Instanz über die Geldflüsse und das Eigentum der Anlageobjekte wachen soll. Neu, und ebenfalls im Sinne von Anlegern und Vermittlern, sind die Zulassungspflicht der jeweiligen KVG bei der BaFin und deren dauerhafte Kontrolle durch diese staatliche Institution. Die neu geschaffenen Produktregeln, die unter anderem die Fremdkapitalaufnahme, die interne Risikostreuung wie auch die positive Asset-

ALTE UND NEUE WELT

PRODUKTZULASSUNG

BEWERTUNG

BEAUFSICHTIGUNG

Keine Vorschriften

BaFin prüft nur formal. Prüfung auf Vollständigkeit und Kohärenz

Keine Vorschriften

Keine Vorschriften

NEUE WELT

ALTE WELT

PRODUKTREGELUNG

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- Gesetzlich vorgeschriebene Produktregeln, z. B.Assetklassen-Liste, die vorschreibt, wo investiert werden darf. - Vorschrift zur Risikostreuung, wenn weniger als 20.000 € Mindestbeteiligung - Begrenzung der Fremdkapitalaufnahme

- BaFin-Verfahren - Anlagebedingungen - Wesentliche Anlegerinformationen - Prospekt

- Pflicht zur Bewertung von Anlageobjekten mindestens jährlich sowie von wesentlichen Veränderungen auf Ebene eines jeden Anlageobjekts.

finanzwelt 04/2014

- Die anbietende KVG muss von der BaFin zugelassen bzw. registriert sein und wird von der BaFin dauerhaft kontrolliert.


klassen-Liste beinhalten, sind dafür geeignet, für die Transparenz zu sorgen, an der es den schärfsten Kritikern des Graumarktes stets gemangelt hat.

REGELUNGSBEREICHE ALTE WELT

NEUE WELT

Offene Fonds z. B.Aktienfonds

InvG

KAGB, OGAW

Sonstige offene Fonds z. B. Spezialfonds, offene Immobilienfonds etc.

InvG

KAGB

Geschlossene Fonds, Private Equity, Venture Capital etc.

Unreguliert

KAGB

Fonds, die operativ tätig sind

Unreguliert

Selbstverständlich ist der vom Gesetzgeber vorgeschriebene Mehraufwand zur Erfüllung dieser und auch anderer einhergehender Bestimmungen nicht zum Nulltarif zu haben.

VermAnlG,WpPG

Man geht von einer Renditeeinbuße auf Anlegerebene von ca. 0,5 % p. a. aus – bei ehrlicher Betrachtung sicher ein kleiner Preis, für den in der neuen Welt ein großes Maß an Sicherheit eingekauft wird. (cs)

VERWAHRSTELLE

BERICHTSPFLICHT

RISIKOMANAGEMENT

Keine Vorschriften

Keine Vorschriften

Keine Vorschriften

Die Verwahrstelle ist vom Gesetzgeber als unabhängige Kontrollinstanz, die die Mittelflüsse und das Eigentum an den Anlageobjekten beaufsichtigt, geschaffen worden.

Anleger und Aufsichtsstellen erhalten Jahresberichte.

Die Einrichtung eines Risikound Liquiditätsmanagements ist vorgeschrieben und gesetzlich geregelt.

finanzwelt 04/2014

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FONDSART

ALT NEU 93


ASSISTANCE VERTRIEB I Neue Regeln für Makler

Die Bundesregierung und die Europäische Union überschwemmen Vermittler mit immer neuen Gesetzen und Richtlinien. LVRG, MiFID und IMD2 gehören für den Vertrieb mittlerweile zum täglichen Geschäft wie der Abschluss einer Unfall- oder Hausratversicherung. Ein kühler Kopf ist da wichtiger denn je.

Es gilt, so manche harte Nuss zu knacken

E

igentlich könnten die Zeiten für Vermittler kaum besser sein. Die Bundesbürger verfügen über so viel Vermögen wie nie zuvor. Eingriffe der Politik in das staatliche Rentensystem erfordern gleichzeitig einen immensen finanziellen Aufwand der Menschen für die Altersvorsorge. Und eine zusätzliche Absicherung des Pflegerisikos wird angesichts der alarmierenden Hochrechnungen zur künftigen Zahl der Pflegebedürftigen immer unerlässlicher. Aber es kommen auch noch andere Aspekte hinzu: Die Verbraucher werden von einem stetig wachsenden und für sie kaum noch verstehbaren Angebot an Versicherungs- und Anlageprodukten überschwemmt. Sachkundige Berater sind mehr denn je unerlässlich. Den Vermittlern, die sich moderner Technolo-

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gien und Medien bedienen, steht buchstäblich die Welt offen. Gleichzeitig helfen ihnen EDV und Internet dabei, ihre Geschäftsprozesse zu verschlanken und zu beschleunigen. Wäre da nicht das Wort „eigentlich“.

Während die Kunden- und Angebotswelt in schillernden Farben leuchtet, ist ein großer Teil der Maklerwelt aus den Fugen geraten.

Regulierungen auf nationaler und internationaler EU-Ebene lassen Makler und Vermittler kaum noch zum Luftholen kommen. Es gilt, so manche harte Nuss zu knacken. Als sicher nicht letzte Bombe hat in ihren Geschäftsräumen das Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) eingeschlagen. Um die Versicherer vor einer akuten Finanzierungskrise zu bewahren, hat die große Koalition nicht nur an der Verteilung der

Dr. Gunne W. Bähr

Dr.Hans-Georg Jenssen

Rechtsanwalt und Partner

Geschäftsführender Vorstand

DLA Piper UK LLP

Verband DeutscherVersicherungsmakler e.V. (VDVM)

finanzwelt 04/2014


erhalten. Denn jeder Versicherer kann weiterhin selbst entscheiden, wie er seine Vergütungspolitik gestaltet.“ Eine faire und angemessene Vergütung für Makler bleibe somit möglich. Ganz so sicher ist Michael H. Heinz, Präsident des BVK, hingegen nicht: „Hier wird sich zukünftig zeigen, welche Versicherer zu ihren Vermittlern stehen und nicht das LVRG vorschieben, um die Provisionen zu senken“, so Heinz. „Das Gesetz gibt jedenfalls dafür nichts her. Es entspricht unserer Forderung, die Vergütung der Vermittler nicht gesetzlich zu deckeln.“

Bewertungsreserven inklusive Dividenden-Ausschüttungssperre herumgeschraubt, sie hat sich vielmehr auch der Kostensituation bei den Gesellschaften angenommen. Herausgekommen ist eine Begrenzung des bilanziell verwertbaren Höchstzillmerungssatzes auf 25 ‰ zum 1. Januar 2015. Nur noch in diesem Jahr dürfen die Versicherer Abschlusskosten in Höhe von 40 ‰ in den ersten fünf Vertragsjah-

Michael H. Heinz

ren auf ihre Bilanzen anrechnen. Die Bundesregierung will mit der Absenkung zu höheren Rückkaufswerten für die Verbraucher und zu einer geringeren Kostenbelastung für die Unternehmen kommen. Frank Rottenbacher, Vorstand beim AfW, sieht diesen Einschnitt überraschend gelassen: „Zwar können die Abschlusskosten nun bilanziell geringer geltend gemacht werden, dennoch bleibt die Marktwirtschaft

Dietmar Schindler

Präsident Bundesverband

Geschäftsführer

Deutscher Versicherungskaufleute e.V. (BVK)

OPTIMA Gesellschaft für zeitgemäße Vorsorge mbH

finanzwelt 04/2014

Bleibt offen, ob der Markt da mitspielt, stehen doch die Versicherer unter einem immensen Kostendruck. Erst vor wenigen Tagen hatte ERGO angekündigt, weitere 1.300 Stellen zu streichen. Sehr viel zurückhaltender als der AfW und der BVK-Repräsentant gibt sich deshalb auch Dr. Jutta Krienke, Vorstand beim Maklerpool BCA: „Auch wenn formal die Einführung einer gesetzlichen Provisionsdeckelung verhindert und somit ein wettbewerbsorientiertes Vergütungssystem beibehalten wurde: Im Grunde ist damit der ‚schwarze Provisions-Peter‘, der zwangsweise zu einer Reduzierung der Kosten führen wird, an die Versicherer weitergegeben. Es ist davon auszugehen, dass Versicherer an der Provisionsschraube innerhalb der Leben-Sparte drehen werden.“ Dies betreffe generell die Kürzung der Maklerprovision oder eine Umverteilung weg von Abschluss, hin zu Bestandsvergütungen. Die Kostenrisiken hätten Makler und Maklerinnen alleine zu schultern. Bereits jetzt seien die stetigen Eingriffe in deren Einkommenssituation beispiellos. Der jedes Jahr zunehmende Aufwand, den die Vermittler betreiben müssten, um Verbraucher zur Risiko- und Altersvorsorge zu bewegen, werde vom Gesetzgeber und vom Verbraucherschutz offenkundig schlicht ignoriert. Und in der Tat: Selbst wenn weiterhin eine Vergütung über die Vertragslaufzeit hinweg möglich bleibt, müssen Vermittler sofort über ein finanzielles Grundpolster verfügen, um einerseits den drastischen Einbruch der Ver-

Foto: © Thomas Francois - Fotolia.com

Provisionsdeckelung

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ASSISTANCE VERTRIEB I Neue Regeln für Makler

Die Unterzeichner der Berliner Erklärung Guntram Schloß Vorstand Apella Aktiengesellschaft

Matthias Kschinschig Geschäftsführer aruna GmbH

Dr. Jutta Krienke Vorstand BCA AG

Oliver Lang Vorstand BCA AG

Oliver Pradetto Geschäftsführer blau direkt GmbH & Co. KG

Norbert Porazik Geschäftsführer Fonds Finanz Maklerservice GmbH

Hartmut Goebel Vorstandsvorsitzender germanBroker.net Aktiengesellschaft

dienstquelle Vergütung wegstecken zu können und parallel dazu ihr gewohntes Geschäftsmodell neu auszurichten. Dies deckt sich auch mit der Einschätzung von Dietmar Schindler, Geschäftsführer der OPTIMA Gesellschaft für zeitgemäße Vorsorge mbH, bei einem Roundtable der finanzwelt im Frühjahr: „Schon heute plädiere ich dafür, dass junge Menschen den Einstieg erst einmal für drei oder vier Jahre nebenberuflich wählen. Man muss schließlich erst mal etwas auf der hohen Kante haben, bevor man sich als Makler registrieren lässt. Denn vor dem ersten Geldverdienen steht zunächst die Kundenakquise. Ohne finanzielle Reserven ist der Einstieg in den Maklerberuf doch gar nicht zu schaffen.“ Dr. Hans-Georg Jenssen, geschäftsführender Vorstand des Verbandes Deutscher Versicherungsmakler (VDVM), gehört zu den besonders entschiedenen Gegnern der jetzt beschlossenen Vergütungsregel: „Eine derartig hohe Absenkung von 40 ‰ auf 25 ‰, dies bedeutet um über 35 %, greift massiv in die Betriebe der Vermittler ein, ohne dass auch nur im Ansatz der Grundsatz der Verhältnismäßigkeit gewahrt wird. Dieser Regelung begegnen deshalb massive verfassungsrechtliche Bedenken.“ Viel schlimmer sei jedoch, dass mit dieser Regelung dem Verbraucherschutz ein Bärendienst erwiesen werde. „Viele Vermittler werden eine so deutliche Absenkung ihrer Vergütungsmöglichkeiten zum Anlass nehmen, auf die Vermittlung gegen Honorar vom Kunden umzusteigen. Dort gibt es weder eine Begrenzung der Vergütung noch Stornohaftzeiten. Es hätte aber noch schlimmer für die Makler kommen können.Die Bundesregierung konnte sich nämlich nicht dazu durchringen, einer Verpflichtung der Vermittler zur Offenlegung ihrer Provisionen zuzustimmen. Dafür hatten sich Teile des Verbraucherschutzes stark gemacht. Doch am Ende ging alles

John-Enrik Schröder Geschäftsführer Jung, DMS & Cie. AG

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finanzwelt 04/2014

gut aus, auch der BVK durfte kurzfristig das Motto einer von ihm initiierten Vermittlerdemo auf dem Potsdamer Platz in Berlin ändern. Nun gingen einige hundert Teilnehmer nur noch für den Berufsstand der ehrbaren Versicherungskaufleute an die Öffentlichkeit. Schon vor der Verabschiedung des Gesetzes hatten der GDV, der PKVVerband, die deutschen Vermittlerverbände und die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di in einer gemeinsamen Erklärung die Politik vor der mit dem Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG) eigentlich geplanten Offenlegungspflicht für Abschlussprovisionen gewarnt. Damit würden Kunden verunsichert und Arbeitsplätze gefährdet.

Berliner Erklärung In einer einzigartigen Aktion hatten sich bereits im vergangenen Jahr alle Maklerpools zusammengetan und eine „Berliner Erklärung“ veröffentlicht. Darin heißt es: „Wir sprechen uns für frei verhandelbare Vergütungen in der Lebensversicherung aus. Die Branche steht dem Verbraucher gegenüber in der Verantwortung und ist in der Lage, ihre Vergütungsmodelle selbst zu regeln – und dies ohne kartellrechtlich bedenkliche Absprachen.“ Zudem wurde eine Erweiterung der Kostendiskussion auf die Gesamtkosten in privaten Altersvorsorgeprodukten angeregt. Eine Einschränkung der Diskussion auf einzelne Kostenarten (wie die Abschlussprovision) trage dem Interesse der Verbraucher nicht ausreichend Rechnung. Auch VDVM-Vorstand Dr. Jenssen hatte sich hier massiv ins Zeug gelegt. Die Begründung, eine bessere Vergleichbarkeit mit der Honorarberatung herzustellen, überzeuge nicht. „Wenn sich die Honorarberatung nur in der reinen Beratung erschöpfen würde, würden aufgrund unterschiedlicher Tätigkeiten Äpfel mit Birnen verglichen.“ In der Tat ist es ja Aufgabe eines verpro-


Über all diesen Diskussionen fast unter ging die Diskussion um eineVerlängerung der Stornohaftungszeit – etwa von fünf auf zehn Jahre. Sie wäre für die meisten Vermittler reines Gift gewesen. Und wurde, wie auch Vertriebsvorstände von Versicherungsunternehmen unter der Hand zu verstehen gaben, noch mehr gefürchtet als eine Deckelung der Provisionen. Ins Gesetz aufgenommen wurde dieser Passus jedenfalls nicht, sehr zum Gefallen etwa von AfW-Vorstand Rottenbacher: „Dass dieser Punkt entfallen ist, entspricht der AfW-Position, dass Maklern und Vermittlern keine noch größere Unsicherheit aufgebürdet werden kann.“ Der VDVM hatte im Übrigen ein eigenes Vergütungsmodell mit zwei Zeiträumen entwickelt. Vor Rentenbeginn sollten – bei allerdings zehnjähriger Stornohaftung – 20 ‰ als Abschlussprovision gezahlt werden. Ab dem zweiten Jahr sollten 2 % für die laufende Bestandsbetreuung und noch einmal 0,1 % des überschussberechtigten Guthabens hinzukommen. Nach Rentenbeginn würde es – begrenzt auf fünf Jahre – 0,1 % des Deckungskapitals obendrauf geben. DieÄngste derVermittler sind noch längst nicht vomTisch, im Gegenteil. Die Musik spielt zunehmend in Straßburg und Brüssel, und so könnte es am Ende doch noch zu rigiden Maßnahmen bei den Provisionen kommen. Im Februar hatte sich das Europäische Parlament auf eine eigene Fassung der Versicherungsvermittlerrichtlinie IMD2 einigen können. Sie weicht vom Entwurf der EU-Kommission ab. Und stellt

es den einzelnen EU-Mitgliedsländern anheim, ob sie ein Provisionsverbot einführen wollen oder nicht. Die letztlich gültige Fassung muss nun noch in TrilogVerhandlungen zwischen Kommission, Rat und Parlament ausgehandelt werden. Und das dauert noch etwas, so Rechtsanwalt Dr.GunneW.Bähr, Partner bei DLA Piper UK LLP: „Vermutlich werden wir 2016 einen ersten Entwurf haben, die Umsetzung in nationales Recht wird vermutlich erst 2017 erfolgen.“ Unklar ist zudem, ob nicht doch noch eine Verpflichtung zur Offenlegung der Abschlussvergütung kommen wird. Darauf machte postwendend auch der GDV aufmerksam: „Als kritisch bewertet der GDV hingegen den Vorschlag, die Informationspflichten der Vermittler über deren Vergütung um ‚quantitative Elemente‘ zu erweitern. Denn welche das sein sollen, bleibt offen, was für die Unternehmen und die Vermittler mit erheblicher Rechtsunsicherheit verbunden wäre.“ Zudem appellierte der GDV an die Gesetzgeber, dass provisionsbasierter Vertrieb und Honorarberatung in Europa auch weiterhin nebeneinander existieren könnten. Bis zur endgültigen Richtlinie heißt es also noch weiter zittern. Provisionsverbot. Derweil ist ein weiteres Problem vom Tisch. Mitte Januar wurde die EU-Finanzmarktrichtlinie MiFID verabschiedet. Ein Provisionsverbot für Versicherungsvermittler ist zumindest dort erledigt. Unerlässlich ist es jedenfalls für den Vertrieb, sich ständig informiert zu halten. Möglichkeiten dazu haben sie mehr denn je auf Informationsveranstaltungen, Messen und Kongressen. Dort teilzunehmen hat noch einen weiteren Vorteil: Oft gibt es Weiterbildungspunkte der Initiative „gut beraten“. Noch ist die Teilnahme daran freiwillig, doch auch in puncto Fortbildung ist aus der EU noch einiges zu erwarten. (hwt)

Die Unterzeichner der Berliner Erklärung Oliver Drewes Geschäftsführer maxpool Servicegesellschaft für Finanzdienstleister mbH

Oliver Kieper Vorstand Netfonds AG

Michael Bade Geschäftsführer Status Beratungsgesellschaft mbH

Sven Burkart Prokurist WIFO Wirtschafts- & Fondsanlagenberatung und Versicherungsmakler GmbH

RA Norman Wirth Geschäftsführender Vorstand AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.

Frank Rottenbacher Vorstand AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.

Carsten Brückner Vorstand AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V.

Foto: © ppi09 - Fotolia.com

visionierten Vermittlers, seinen Kunden auch nach der Vertragsunterschrift zu betreuen. Sollten aber, so Dr. Jenssen, Honorarberater künftig auch gegen eine erfolgsabhängige Vergütung vermitteln dürfen, wäre das Ziel einer Honorarberatung, wie es Teile des Verbraucherschutzes anstreben, konterkariert.

finanzwelt 04/2014

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ASSISTANCE VERTRIEB I Software

Diefinanzwelt-SoftwareTransparenz-Offensive Software ist in der Finanzdienstleistungs- und Versicherungsbranche zu einem der größten Erfolgsfaktoren geworden. Mit diesem Artikel startet die finanzwelt eine dauerhafte Artikelserie, mit dem Ziel, Ihnen eine neutrale und möglichst vollständige Marktübersicht bereitzustellen sowie konkrete Entscheidungshilfen bei der Auswahl der auf Ihre Bedürfnisse zugeschnittenen Softwarepakete anzubieten.

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ie Artikelserie wird sich mit Marktübersichten, Test- und Praxisberichten beschäftigen und bald in unserem Online-Angebot

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unter www.finanzwelt.de/software für Sie zugänglich sein. Unsere neue Artikelserie richtet sich nicht nur an Sie als Vermittler, sondern auch an die Softwarehersteller: finanzwelt 04/2014

Falls Sie sich als Softwarehersteller in einer der Marktübersichten nicht wiederfinden, dann kontaktieren Sie uns einfach unter software@finanzwelt.de.


Marktübersicht der MVPs. Rang MVP-Hersteller 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26.

Die Grafik zeigt auf,welche grundsätzlichen Entscheidungen die Studienteilnehmer getroffen haben. Bei den Befragten handelt es sich größtenteils um freie Versicherungsvermittler:

MVP-Grundsatzentscheidung Eigenentwicklung 7 % Keins 4 %

keine Angaben 14 %

Angabe Softwarehersteller 55 %

Sonstige 20 %

Marktanteil in %

AMS von ASSFINET aB-Agenta von artBase FinanzOffice von IWM InfoAgent von Buchholz (ASSFINET) Serviceoffice von MAPWARE Vias von LUTRONIK FINASS von Frank Weber Oasis von NKK CoDie von CoDie SALIA von SQL Venta von Fincon Polaris von Gallwitz Profi 2000 von MAKLER-KIT ProClient von Lauton KVV von ezSoftware Lisa von wm Lisa Software Moneycheck24 Data Control IMA von Invers U-Makler von Novosys IVM Holl & Partner KKmandant von K+K FlowFact EVA von prokonzept PARTNEROFFICE von PARTNEROFFICE Twentyone von swoffice AG

21,3 12,0 8,5 5,9 4,3 2,6 2,4 1,8 1,6 1,6 1,4 1,4 1,4 1,2 1,2 1,0 0,8 0,6 0,6 0,6 0,4 0,4 0,2 0,2 0,0 0,0

Welches MVP nutzen Vermittlerunternehmen mit über 5.000 Kunden im Bestand? Vermittlerunternehmen mit einem derart großen Kundenbestand sind auf den Einsatz von MVPs zwingend angewiesen. Jedoch: Keines dieser Unternehmen setzt eine Eigenentwicklung ein – sie alle vertrauen lieber auf bereits bestehende Software-Lösungen.

Die Grafik zeigt die prozentuale Verteilung der Softwarekosten p. a. Software muss produziert, betrieben und gepflegt werden. Das ist natürlich mit Kosten verbunden. Diese Kosten legen die Softwarehersteller in Form von Lizenzgebühren auf ihre Anwender um.

Alle Vermittler über 10.000 u: 3 %

keine Antwort 4%

5.000 - 10.000 u 5%

2.000 - 5.000 u 21 %

unter 1.000 u 39 %

1.000 - 2.000 u 28 %

Die Softwarekosten sind in drei Gruppen aufgeteilt: Die erste Spalte zeigt die in der Grafik bereits dargestellte prozentualeAufteilung der Softwarekosten aller befragten Teilnehmer. Die zweite Spalte stellt Vermittler mit unter 500 Kunden dar, die letze Spalte Vermittler mit einem Kundenstamm von über 5.000 Kunden. Alle Befragten keine Antwort 4,3 unter 1.000 1 39,1 1.000 - 2.000 1 27,7 2.000 - 5.000 1 20,8 5.000 - 10.000 1 4,6 über 10.000 1 3,2

Unter 500 Kunden 1,8 52,9 24,3 16,8 2,4 1,5

Über 5.000 Kunden 0,0 3,4 20,7 17,2 24,1 34,5

Alle Angaben in %

Rang MVP-Hersteller 1. 2. 3.

Marktanteil in %

AMS von ASSFINET Vias von LUTRONIK FinanzOffice von IWM

36,0 16,0 8,0

n = 29

55 % der Teilnehmer nutzen demzufolge eine MVP, die sie aus einer Liste von Anbietern (s. Tabelle) auswählen konnten. Der Anteil der Vermittler, die kein MVP nutzen, beträgt geringe 4 %. 7 % Prozent nutzen eine Eigenentwicklung und erstaunliche 20 % haben ihren Hersteller nicht in dieser Auswahl gefunden. Das bedeutet, dass es eine noch unbekannte, eventuell auch große Anzahl von Herstellern gibt, die nicht berücksichtigt wurden.Das bestätigt und bestärkt uns in unserem Ziel,Transparenz im deutschen Softwaremarkt für dieVersicherungs- und Finanzdienstleistungsbranche zu schaffen.

Wie viel investieren Vermittler für Software?

Welches MVP nutzen Vermittlerunternehmen, die weniger als 500 Kunden haben? Rang MVP-Hersteller 1. 2. 3.

AMS von ASSFINET aB-Agenta von artBase FinanzOffice von IWM

Marktanteil in % 22,0 14,9 8,4

n = 333

7 % der Vermittler dieser Gruppe setzen kein MVP ein.Was jedoch erstaunlich ist: Über 10 % der Befragten haben sich ein eigenes MVP entwickeln lassen. finanzwelt 04/2014

Knapp 60 % der Vermittler mit einem Kundenstamm von über 5.000 Kunden geben jährlich mehr als 5.000 Euro für Software aus. Zwei Drittel dieser Vermittler erzielen jährlich Provisionsumsätze von über 1.000.000 Euro.Vermittler mit einem Kundenstamm von unter 500 Kunden investieren deutlich weniger in Software. Über 77 % der Befragten geben jährlich weniger als 2.000 Euro für Software aus. Dafür liegen die Provisionserlöse bei 65 % der Befragten unter 100.000 Euro pro Jahr.

Die komplette Studie können Sie unter www.finanzwelt.de/studien kostenpflichtig bestellen.

Foto: © olly - Fotolia.com

Kunden- und Vertragsverwaltungsprogramme – die Basis eines erfolgreichen Finanzdienstleistungs- und Versicherungsvertriebs. Ein Kundenund Vertragsverwaltungsprogramm gehört zu der fundamentalen Grundausstattung eines Finanzdienstleistungs- und Versicherungsvertriebsunternehmens. An dieser Stelle ist erst einmal eine Begriffsdefinition angebracht. Die einen nennen diese Anwendungen Bestandssysteme, CRM-Systeme, Provisionsabrechnungssysteme oder Maklerverwaltungsprogramme (MVP). Aus pragmatischen Gründen möchte ich im folgenden Artikel all diese Systeme als MVP bezeichnen. Die Marktübersicht der MVPs basiert auf der aktuellen Studie der Hochschule Fresenius in Köln aus dem Zeitraum 11/2013 bis 01/2014. Teilgenommen haben insgesamt 683 Teilnehmer. Durch die große Anzahl der Teilnehmer und die geringe Abbruchquote (unter 30 %) können die Antworten laut Prof. Dr. Klaus P. Stulle der Hochschule Fresenius als repräsentativ betrachtet werden.

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ASSISTANCE VERTRIEB I Software

Worauf Sie beim Erwerb eines MVPs achten sollten. Eine falsche MVP-Entscheidung verursacht in der Regel enorme zeitliche und finanzielle Aufwände: Ihre Daten und Einstellungen müssen in das neue System übertragen werden – die Spezialisten sprechen hier von Migration-, die Mitarbeiter müssen geschult werden usw.Aus diesem Grund ist die richtige Entscheidung ein Erfolgsfaktor für die Unternehmensentwicklung. Die nachfolgende Kurz-Checklist wird Ihnen dabei helfen, die richtige Entscheidung zu treffen. Im ersten Schritt sollten Sie möglichst detailliert Ihre Anforderungen und Ziele beschreiben. Dann überprüfen Sie, ob Ihre Anforderungen durch die MVPs erfüllt werden. Kurz-Checklist MVP-Auswahl

Ihre Anforderung / Ihr Ziel

MVP1

MVP2

MVP3

Softwarehersteller Ist der Softwarehersteller solide (Investitionssicherheit) Über wie viel Erfahrung verfügt er? Ist er auf eine Branche bzw. Softwaresparte spezialisiert? Werden Referenzen benannt? Kosten Wie hoch sind die Lizenzkosten? Wie hoch sind mögliche Dienstleistungskosten (Installation, Schulung, Anpassungen, …)? Anforderung an das MVP Kann das MVP die geplanten Dimensionen (Kunden,Verträge, Berater, …) bewältigen? Wird eine Online- oder Offline-Lösung benötigt? Welche Kunden- und Vertragsdaten sollen gespeichert werden? Sollen Beziehungen abgebildet werden können? Ist eine integrierte Terminverwaltung notwendig? Kann die Kommunikation zu den Produktanbietern und Kunden über alle Kanäle bewältigt werden? Ist eine integrierte Routenplanung notwendig? Welche Selektionen sollen möglich sein? Welche Auswertungen und Statistiken sollen möglich sein? Welche Marketingaktionen sollen unterstützt werden? Welche Prozesse sollen wie unterstützt werden? Ist eine Provisionskontrolle wichtig? Ist eine Provisionsabrechnung wichtig? Ist eine Schadenbearbeitung wichtig? Können Kunden- und Vertragsdaten ex- und importiert werden? Welche Schnittstellen sind notwendig? Ist eine Historienfunktion notwendig? Ist ein Endkundenportal notwendig? Welche Rollen und Rechte sind notwendig?

Leider lässt sich daraus nicht eindeutig ableiten, dass höhere Softwareinvestitionen automatisch zu mehr Umsatz führen. Aber eine gewisse Korrelation ist nicht von der Hand zu weisen. Bei der zu erwartenden Marksituation sind Kostenersparnisse durch schnellere Prozesse und Automatisierungen eine Voraussetzung, auch weiterhin erfolgreicher Marktteilnehmer zu bleiben.

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Diese Voraussetzungen sind in fast allen Bereichen ohne den Einsatz von Software nicht möglich. Software ist in der Branche unerlässlich geworden. Dabei spielen integrierte Lösungen eine entscheidende Rolle. Denn keiner möchte Daten doppelt erfassen, Unmengen an Eingangspost bearbeiten müssen oder handgeschriebene Anträge per Post versenden. Einen wertvollen Beitrag dazu finanzwelt 04/2014

leistet die Brancheninitiative BiPRO (www.bipro.net), die sich mit der Normierung von Schnittstellen zwischen Versicherern, Softwareherstellern und somit auch den Vermittlern beschäftigt. Bei der Umsetzung dieser Normen sind die Versicherer und Softwarehersteller gefragt – verstehen Sie das als Appell! Wir als finanzwelt haben uns vorgenommen, unseren Beitrag dazu zu leisten. Durch neutrale Markttransparenz für alle Beteiligten. Christian J. Enpich


BRANCHENEVENTS

Immobilienexperten treffen sich in München

Viele Fragen – viele Antworten Am 24. und 25. Juni 2014 fand in Köln der hochkarätig besetzte MCC-Kongress „InsuranceToday &Tomorrow“ statt. Angesichts des zu diesem Zeitpunkt noch nicht verabschiedeten LVRG und der vielen weiteren Herausforderungen, vor denen Versicherungsgesellschaften und Makler stehen, war für spannende Vorträge bestens gesorgt. Der erste Konferenztag wurde von Prof. Dr.Walter Brenner, geschäftsführender Direktor des Instituts für Wirtschaftsinformatik an der Universität St. Gallen, eröffnet. Vorstandschefs großer Versicherungskonzerne beschäftigten sich mit Fragen von der Zukunft des Geschäftsmodells Lebensversicherung. Der Borgen spannte sich über die Herausforderungen für einen Vollsortimenter mit europäischen Interessen und Fragen des Versicherungsvertriebs bis hin zu Schadenmanagement, Big Data, Kundenzufriedenheit und Datenschutz. Ungebrochenes Interesse fand auch der zweite Konferenztag, moderiert von Prof. Dr. Heinrich R. Schradin, Direktor des Instituts für Versicherungswissenschaft der Uni Köln. Auf der Tagesordnung standen die Themen Kundenorientierung, Kapitalmarktkrise im Zusammenspiel mit Solvency II, die öffentliche Wahrnehmung der Assekuranz, alternative Formen der Kapitalanlage zum Erreichen besserer Renditen und ein kritischer Ausflug zu „falschen Antworten der Versicherungswirtschaft auf aktuelle Entwicklungen“. finanzwelt begleitete den Kongress als Medienpartner.

2. BU-Experten-Tag

ebase Roadshow

Am 16.09.2014 findet der 2. BU-Experten-Tag, ausgerichtet von der Schweinfurter BU-Expertenservice GmbH, in Würzburg (Festung Marienberg) statt. Das Thema Berufsunfähigkeit ist längst keine Nische mehr. Es geht darum, die Konsequenzen eines möglichen Verlustes der Arbeitskraft rechtzeitig und vollumfänglich abzusichern. Wer in seinem Beruf nicht mehr arbeiten kann, stürzt möglicherweise finanziell schnell ab. Dagegen schützt eine private Berufsunfähigkeitsversicherung. In diesem komplexen Bereich ist höchste Fachkenntnis kombiniert mit Detailwissen zu berücksichtigen. Der ausgewiesene BU-Experte Stephan Kaiser referiert praxisnah und mit hohem Mehrwert, wie beispielsweise der Prozess von Antragstellung bis zur Bewilligung optimiert werden können und welche Hürden es zu umschiffen gilt. Ein Fachanwalt für Versicherungsrecht gibt zusätzlich Auskunft über alle relevanten Rechtsfragen. Der BU-Expertenservice versteht sich als idealer Sparringspartner zum Vermittler und bietet unabdingbare Hilfe in Sachen Schriftverkehr und Verhandlungen mit dem Versicherer an. Die Veranstaltung beginnt um 9.00 Uhr und endet um 14.30 Uhr. Ein Kostenbeitrag von 49 Euro wird erhoben.

Nach der Roadshow im letzten Jahr tourt ebase auch 2014 wieder durch sechs deutsche Städte. Unter dem Motto „Experten unter sich“ werden Fachvorträge zu aktuellen Markttrends und Anlagemöglichkeiten direkt aus der Hand namhafter Finanzmarktexperten präsentiert. Natürlich besteht auch ausreichend Gelegenheit für ausführliche Gespräche an den einzelnen Messeständen. Für die Teilnahme an der Veranstaltung erhalten Certified Financial Planner (CFP) 3,5 Credit-Points. Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Termine im Überblick: 07.10.2014 (Köln), 08.10.2014 (Stuttgart), 09.10.2014 (München), 14.10.2014 (Hamburg), 15.10.2014 (Berlin) und 16.10.2014 (Leipzig).

finanzwelt 04/2014

Fotos: © davis, rudi1976 - Fotolia.com

Die EXPO REAL, internationale Fachmesse für Immobilien und Investitionen, findet vom 06.-08.10.2014 in München statt. Die größte B2BMesse für Gewerbeimmobilien in Europa ist die zentrale Anlaufstation für Networking, Marktorientierung und Wissenstransfer. Auf 64.000 Quadratmetern präsentieren 1.663 Aussteller ihr Angebot rund um Immobilien und Investitionen. Die Teilnehmer bilden die gesamte Wertschöpfungskette ab und reichen von Projektentwicklern und Projektmanagern, Investoren und Finanzierern bis hin zu Architekten, Planern und Vertretern von Wirtschaftsregionen und Städten. Die Veranstaltung wird von einem umfangreichen Rahmenprogramm begleitet. Im vergangenen Jahr kamen über 36.000 Teilnehmer zur EXPO REAL. In verschiedenen Foren diskutieren Referenten über aktuelle Trends und Innovationen des Immobilien-, Investitions- und Finanzierungsmarktes.

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BRANCHENEVENTS

Fonds Finanz lädt zur 5. Hauptstadtmesse ein Convention Pflege 18.Sept.2014 09.00 Uhr – 18.00 Uhr Pflege ist eines der großen Kernthemen unserer Gesellschaft.Wie kann man sich gegen dieses Risiko und den damit drohenden Vermögensverlust am besten versichern? Welche Renditechancen bieten Pflegeimmobilien? Was kommt demografisch wirklich auf uns zu? Die finanzwelt Convention Pflege bietetAntworten aus erster Hand: Lassen Sie sich inspirieren und erfahren Sie, wie Sie das „Pflegeproblem“ für völlig neue Geschäftschancen und deutlich mehr Umsatz nutzen können! • Lernen Sie ein völlig neuar tiges Verkaufskonzept kennen! • Knüpfen Sie neue und erfolgreiche Netzwerke für Ihre berufliche Zukunft! • Seien Sie kostenlos dabei, wenn namhafte Experten aus den Bereichen Pflegeversicherung, Pflegeimmobilien und Demografie zusammenkommen! Kommen Sie zur finanzwelt Convention Pflege am 18. September 2014 im Steigenberger Airport Hotel Frankfurt am Main. Wie freuen uns auf Sie! Melden Sie sich heute noch an, die Teilnehmerzahl ist limitiert: www.finanzwelt.de/convention-pflege

Zum Jahresendspurt öffnet die Hauptstadtmesse des Münchner Maklerpools Fonds Finanz am 16.09.2014 ihre Pforten in Berlin. Die kostenfreie und mit hochkarätigen Referenten besetzte Versicherungs- und Finanzdienstleistermesse in Europas größtem Convention Center gilt als die zentrale Kommunikationsplattform der Finanzdienstleister in Deutschland. Neben Fachvorträgen zu ausgewählten und topaktuellen Themen wie Neukundenakquise, elektronische Unterschrift, Maklerrecht und Social Media runden die Starreferenten Dirk Müller, bestens bekannt vom Frankfurter Börsenparkett und ausgewiesener Finanzprofi, sowie Vertriebsexperte Martin Limbeck, der über die neuesten Vertriebsentwicklungen fundiert Auskunft geben kann, die Veranstaltung ab. Im vergangenen Jahr kamen über 3.350 Besucher zur 4. Hauptstadtmesse und informierten sich bei 134 Ausstellern und in 72 Vorträgen und Workshops über die Branchenneuigkeiten. Die Teilnahme an der Messe ist kostenfrei.

Handelsblatt Jahrestagung „Banken im Umbruch“ Am 03. und 04.09.2014 findet in der Bankenmetropole Frankfurt die 19. Handelsblatt Jahrestagung zum Thema „Banken im Umbruch“ statt. Im Zuge der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 sind auch einige Finanzinstitute in Misskredit und Schieflage geraten. Parallel dazu müssen sich die Geldhäuser mit neuen Regularien wie Basel III, Eigenkapitalunterlegung und dem EZB-Stresstest auseinandersetzen. Ziel ist es dabei, die Institute krisenresistenter zu machen. „Das alles ist für die Banken nicht bequem“, hat Finanzminister Wolfgang Schäuble im Grußwort zu dieser Handelsblatt Jahrestagung geschrieben. Wie sich die Bankenwelt unter diesen neuen Bedingungen weiterhin gut positionieren kann, diskutieren rund 30 Experten aus Banken, Aufsicht, Politik und Wirtschaft. Neben internationalen Trends und globalen Perspektiven für die Finanzplätze geht es auch um die Auswirkungen der Regulierung auf Liquidität und Stabilität, aber auch darum, Antworten auf Herausforderungen wie Niedrigzinsniveau und Digitalisierung zu finden. Als internationale Keynotes werden auf dem Branchentreff erwartet: Annika Falkengren (SEB), Anshu Jain (Deutsche Bank), Li Jiange (Central Huijin Investment), François Villeroy de Galhau (BNP Paribas Group) und Prof. Dr.Axel Weber (UBS). finanzwelt begleitet als Medienpartner die Tagung.

Die Versicherungsbranche ist im Umbruch und damit steigen auch die Anforderungen an die IT. Als Herausforderungen gelten unter anderem das veränderte Kundenverhalten, der Druck, effizienter arbeiten zu müssen sowie die Pflicht zur Compliance. Welche Rolle die Informationstechnik konkret spielen soll und inwiefern Versicherungen ihr Engagement in diesem Bereich aufstocken müssen, darüber informiert die MCC-Veranstaltung am 24. und 25.09.2014 in Köln. Der Kongress „IT-Optionen für Versicherungen“ wird die aktuellen Trends beleuchten und in praxisorientierten Vorträgen zeigen, wohin die Reise von IT und IT-Management in der Versicherung geht. Die Referenten erläutern, wie sie in ihren Unternehmen diese unterschiedlichen Entwicklungen aufgreifen und sprechen offen über Erfahrungen und Best Practices-Beispiele. So wird auch auf das Thema und die möglichen Fallstricke beim Outsourcing der IT für Versicherungen eingegangen. In einer größeren Expertenrunde nehmen namhafte Teilnehmer Stellung zum sehr aktuellen Schwerpunkt „IT- und Cybersecurity zwischen Möglichkeit und Notwendigkeit“.

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Fotos: © sp4764, kasto - Fotolia.com

MCC-Kongress „IT-Optionen für Versicherungen“


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Jennifer Breuer Allianz Maklerbetreuerin

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