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Best of Nachhaltigkeit Gewinnbringender Dreiklang

Gewinnbringender Dreiklang

ESG ist quasi das neue Zauberwort des Investierens. Ob nun aktiv oder über ein passives Vehikel, wer mit der Zeit geht, legt nachhaltig an. Dabei ist Nachhaltigkeit nicht gleichbedeutend mit Umweltschutz. Nein, es ist ein Dreiklang, der zum Erfolg führen kann. Wir haben uns dem Thema und den Top-Fonds etwas näher gewidmet.

Ob nun Experte auf diesem Themengebiet, blutiger Anfänger oder gar nur Interessierter – am Thema Nachhaltigkeit führt kein Weg mehr vorbei. Auch für Finanzinstitute. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage von Bain & Company. Mehr als 40 % der Befragten würden mit höherer Wahrscheinlichkeit ein Produkt bei ihrer Bank kaufen, wenn dieses ESG-konform (Environmental, Social, Governance) handele. Die Studie schließt mit dem Fazit, dass Finanzinstitute, die sich gänzlich der Ausrichtung auf Nachhaltigkeit verschreiben, damit bei ihrer Kundschaft überzeugen und profitieren können. Folglich steigt auch die Nachfrage nach nachhaltigen Kapitalanlagen und Finanzierungen. Weitere Studien unterfüttern den Befund. Immer mehr Unternehmen erkennen auch die weiteren Chancen, die nachhaltiges Handeln in sich trägt, und implementieren das Thema tief in ihren Geschäftsmodellen, geht aus einer Studie der Landesbank Baden-Württemberg hervor. Dabei geht es nicht mehr nur um Umweltschutz. Konsens ist, dass nachhaltige Unternehmensstrategien stets auch soziale und ökonomische Aspekte umfassen. Es betrifft eine verbesserte Effizienz, die Steigerung des Unternehmensimages und auch größere Chancen beim Anwerben junger Mitarbeiter. Klingt alles sehr überzeugend und gut. Doch wo ist unter Umständen der Haken? Nun, da ist zum einen die Vielfalt an Definitionsansätzen. Wo verläuft die Trennlinie zwischen nachgewiesenem, nachhaltigem In-

vestieren und bloßer Augenwischerei? Viele Berater und eben auch Investoren fühlen sich demzufolge nur mittelmäßig bis ausreichend über nachhaltige Investments informiert. Hier liegt sicherlich noch einiges im Argen.

Baustein Deutsche Sustainable Finance-Strategie

Die Bundesregierung hat vor kurzem die Deutsche Sustainable Finance-Strategie mit fünf Zielen und 26 Maßnahmen abgesegnet, mit denen Deutschland zum führenden Sustainable Finance-Standort werden soll. Die Maßnahmen beinhalten unter anderem die Verknüpfung des Bundeshaushaltes mit den 17 Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen, den Umbau der KfW zu einer Transformationsbank und die Umsetzung eines Nachhaltigkeitskonzepts für alle Anlagen des Bundes. Wörtlich heißt es: „Sustainable Finance ist ein Kernelement des European Green Deal, bei dem die EUKommission u. a. Maßnahmen für das Zusammenspiel von öffentlichen und privaten Investitionen in Transformationsprozesse auf dem Weg zu einer klimaneutralen, europäischen Wirtschaft und Gesellschaft bis 2050 auf den Weg bringen wird.“ Zudem verabschiedete die EU-Kommission jüngst die verpflichtende Integration von Nachhaltigkeit in die Anlageberatung sowie einen delegierten Rechtsakt zur Identifizierung von ökologisch nachhaltigen Wirtschaftsaktivitäten gemäß den Bestimmungen der EU-Taxonomie. Insofern ist der regulatorische Druck gegeben, die Politik und sämtliche Akteure müssen handeln. In der Summe wird „grünes Ob aus tiefer Überzeugung oder rein aus dem Antrieb, einfach dabei zu sein, nachhaltig ist Trumpf. Die Regulatorik tut ihr Übriges, um dem Thema den Raum zu geben, den es wahrlich verdient. Und auch aus Renditeaspekten ist ESG durchaus einen Blick mehr wert. Viele Fondsanbieter springen auf den fahrenden Zug auf. Dabei hilft Ihnen mitunter nachzuschauen, wie lange und intensiv sich die emittierende Gesellschaft mit Nachhaltigkeit schon beschäftigt und ob es Teil ihrer Unternehmens-DNA ist.

Investieren“ sich weiter hin zum Mainstream entwickeln; die Bewegung wird erwachsen und kommt aus der Nische. Derzeit sind etwa 500 Publikumsfonds auf der Marktplattform www.nachhaltiges-investment.org registriert. Diese Fonds berücksichtigen ökologische, soziale, ethische sowie Governance-Kriterien. Die Performance der Aktienfonds lag dabei im 1. Quartal laut der Plattform zwischen 19,79 % und -2,86 %. Im Vergleich zu entsprechenden nachhaltigen ETFs, Renten- oder Mischfonds ein eindeutiges Plus für den aktiven Ansatz. Von der Gesamtheit an entsprechenden Publikumsfonds haben in der Rubrik „Nachhaltigkeits- und Ethikfonds“ rückblickend 105 Fonds in den vergangenen zwölf Monaten eine Wertentwicklung von mehr als 30 % erzielt. Die Goldmedaille geht dabei an den Green benefit Nachhaltigkeit Plus – P, Emittent ist die Axxion S.A. Dem Fondsmanagement ist es gelungen, auf Ein-Jahressicht eine Performance von 122 % zu erwirtschaften. Grandios. Auf dem zweiten Platz folgt der ÖKOWORLD Growing Markets 2.0 mit einer Wertentwicklung zum Stichtag 07.05. von 62 %. Dieser Fonds steht nach eigenen Aussagen für Investments in ausgewählte Unternehmen in den Emerging Markets, die vorher von dem unternehmenseigenen Sustainability Research auf ethischen Anspruch, Sozialverträglichkeit und ökologische Kriterien geprüft wurden. Ein entsprechendes FondsmanagementInterview lesen Sie in der finanzwelt-Printausgabe 02/2021. Platz drei erobert der Sparinvest Ethical Global Value, der es immerhin noch auf eine durchaus beachtliche Steigerung von Plus 56 % schafft. Der Fonds investiert in amerikanische, europäische, japanische, australische und sonstige asiatische Aktien. In geringerem Maße kann der Fonds auch in anderen Wertpapieren anlegen. Die Aktienauswahl basiert dabei zentral auf dem Value-Ansatz. Mit dem Deka Oekom Euro Nachhaltigkeit UCITS ETF folgt ein passives Investmentvehikel dicht dahinter, der wiederum die Performance des Solactive Eurozone Sustainability Index (Preisindex) nachbildet. Den Reigen der fünf Bestplatzierten komplettiert der DNB Fund – Global SRI. Skandinavische Fondsgesellschaften sind traditionell sehr nah am Thema Nachhaltigkeit und so verwundert es nicht, dass sich dieser Fonds auf den vorderen Plätzen einfindet. US-Werte machen rund ein Drittel im Portfolio aus. (ah)

Fazit

„Flexibel, ortsungebunden und kostenlos“

Thorsten Schrieber, Vorstand bei DJE Kapital AG und verantwortlich für Vertrieb, Marketing und Kommunikation, über die Fondsgipfel-Akademie von DJE, ACATIS und Shareholder Value.

finanzwelt: Herr Schrieber, DJE bietet in Kooperation mit ACATIS und Shareholder Value eine kostenlose und fundierte Online-Weiterbildung für Berater an. Warum ist für Sie das Thema so wichtig? Thorsten Schrieber» Das Thema liegt uns so am Herzen, weil es viele gute Berater gibt, die wir im Sinne unserer Kunden bestmöglich in ihrer Arbeit unterstützen wollen. Mit unserer Fondsgipfel-Akademie, Sie finden dazu auch alles unter fondsgipfel-akademie.de, haben wir gemeinsam mit ACATIS und Shareholder Value eine neue digitale und damit sehr flexible Online-Plattform für professionelle Weiterbildung ins Leben gerufen. Gemeinsam bieten wir Beratern die Möglichkeit, im Rahmen verschiedener Themenblöcke ihr Wissen zu vertiefen.

finanzwelt: Klingt gut – ist das auch im Markt professionell bestätigt und anerkannt? Schrieber» Ja. Die hohe Qualität der Akademie wurde auch vom deutschen und des österreichischen Verbands für Financial Planner bestätigt. CFP®- und CFEP®-Zertifikatsträger erhalten für ihre Teilnahme daher auch Credit Points. Wichtig ist generell: Teilnehmen können auch alle anderen Finanzberater. Nach dem Erfolg und der großen Teilnehmerzahl bei der ersten Akademie im Frühjahr, gehen wir Anfang Juli in die zweite Runde – mit neuen Referenten und Themen aus den Bereichen Recht/Regulatorik/ESG und OVO, Makro/Kapitalmärkte, Marketing/Social Media und Asset Management Insights.

finanzwelt: Wie viele CPD-Points können erarbeitet werden – und warum können sich Vermögensverwalter, Vermittler und Makler eigentlich nicht leisten, die Fondsgipfel-Akademie zu verpassen? Schrieber» Berater, die Mitglied sind beim deutschen Financial Planning Standards Board Deutschland, können bis zu 6 Credit Points erarbeiten. In Österreich sind es 5,5 CPD-Points. Das maßgeschneiderte Angebot der Fondsgipfel-Akademie ist dynamisch ausgerichtet und entwickelt sich praxisorientiert mit den Anforderungen an die Geldanlageberatung durch Markt, Gesetzgeber & Co. Wo sonst hat man als Berater die Möglichkeit, sich flexibel und digital zu aktuellen Themen weiterzubilden und erhält dafür sogar noch Credit Points?

finanzwelt: Die Fondsgipfel-Akademie richtet sich an professionelle Investoren, Berater und Makler. Was sind die Inhalte der Weiterbildung? Schrieber» Die Inhalte der Weiterbildung sind speziell zugeschnittene Themenblöcke mit hoher Relevanz für den Arbeitsalltag von Finanzberatern. Dazu zählen die Themen Regulatorik, Makroökonomie & aktuelle Marktlage, Marketing & Vertrieb sowie Investmenttrends.

finanzwelt: Sie haben bereits viele namhafte Referenten verpflichtet. Wen zum Beispiel, mit welchen Themen? Schrieber» Die Mischung macht’s. Bei der ersten Fondsgipfel-Akademie waren Referenten aus den Bereichen Asset Management, Markt und Wissenschaft dabei, wie Dr. Ulrich Kaffarnik (DJE), Heiko Böhmer (Shareholder Value), Stefan Riße (ACATIS), Edda Schröder (Invest in Visions) und die Börsenexperten Andreas Franik und Markus Koch. Auch bei der nächsten Reihe ab Juli werden wieder namhafte Referenten dabei sein. Dazu zählen Dr. Magdalena Kuper (BVI), Benjamin Linn (Axxion), Stefan Albrecht (Acatis), Robert Halver (Baader Bank), Ariane Biskupek (DJE), Laetitia-Zarah Gerbes (Acatis), Heiko Böhmer (Shareholder Value) sowie Markus Koch und Gabor Steingart. Alles Experten in den jeweiligen Fachbereichen.

finanzwelt: Inwieweit stehen die Themen in Bezug zu DJE Fonds? Schrieber» Die Referenten stammen zwar teilweise auch aus unserem Hause, aber direkten Bezug zu unseren Fonds

und auch unserer Online-VV, Solidvest, gibt es eigentlich nicht. Natürlich geben unsere Experten ihr Wissen weiter, das sie auch im Rahmen ihrer Tätigkeit für DJE anwenden, aber unsere Produkte und Angebote werden davon ausgeklammert. Berater, die sich näher über unsere Fonds und Solidvest informieren wollen, können dies im Rahmen von Produktvideos, etwa über die Newsletter, Homepage, Social Media oder auch gerne auf dem direkten Wege über unser Sales-Team.

finanzwelt: Das Ganze ist ein bedarfsbezogenes Online- Weiterbildungsformat. Sprich es kann jederzeit abgerufen werden. Wie funktioniert das technisch – und wie viele Teilnehmer hatten sie beim ersten Mal? Schrieber» Certified Planner und andere Interessenten können nach Belieben über ihren PC, Tablet oder Smartphone on-demand auf die einzelnen Module zugreifen. Die Dauer beträgt jeweils 1,5 Stunden. Für die zweite Reihe der Fondsgipfel-Akademie ist dies im Zeitraum zwischen 2. und 11. Juli möglich. Hierzu ist eine kostenlose Registrierung unter: fondsgipfel-Akademie.de erforderlich. Bei der ersten Reihe hatten wir knapp 800 Teilnehmer.

finanzwelt: Der Arbeitsalltag von Finanzberatern ist in der Regel voll genug. Sind Online Weiterbildung Ondemand die Zukunft, um möglichst zeitsparend sich weiterzubilden? Schrieber» Beschleunigt durch Corona sind digitale Weiterbildungsangebote nicht mehr wegzudenken und werden auch in Zukunft sicherlich gerne angenommen werden. Dennoch werden auch Präsenzveranstaltungen nicht komplett verschwinden. Der persönliche Kontakt ist unersetzlich. Wir setzen auf einen Mix an aus Präsenz- und Online-Veranstaltungen, also hybride Events. Die Fondsgipfel-Roadshow bieten wir aktuell digital – hoffentlich bald auch wieder vor Ort an – die Fondsgipfel-Akademie in digitaler Form. Credit Points können dabei sowohl für die Teilnahme vor Ort als auch bei der digitalen Variante gesammelt werden.

finanzwelt: Da Sie so viel Zuspruch seitens der Teilnehmer erhalten – geht die Akademie weiter? Schrieber» Ja, wir werden die Fondsgipfel-Akademie nach dem bereits erwähnten Juli-Angebot fortsetzen – und diesen Herbst in die dritte Runde gehen, voraussichtlich von 5. bis 14.11. Auch nächstes Jahr planen wir wieder eine Reihe für Frühjahr, Sommer und Herbst und freuen uns schon darauf. Der Zuspruch unserer Teilnehmer ist durchweg positiv, die hochkarätigen Referenten und Themen sprechen für sich. (lvs)

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