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Allgefahrendeckung

24/7 Notfallhilfe online abschließbar pantaenius.de den üblichen Männer-Crews eher unter nebensächlich. Dieser reichlich kümmerlichen Einrichtung an Bord kam nunmehr eine erhöhte, wenn nicht gar tour-bestimmende Bedeutung zu.

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Der nächste Tag begann sehr erfreulich. Zwecks Urlaubskomfort hatte ich einen jungen, aber außerordentlich talentierten Schnellbootkoch angeheuert und der hatte mit weiblicher Hilfe ein Frühstück de luxe zelebriert, und auch die bemerkenswerte Lockerheit in der Runde schien mit der Damenbeteiligung zusammenzuhängen.

Vor Anker konnte nun auch als Einweisung das beachtliche Großsegel (140 Quadratmeter) erstmals gesetzt werden. Das Anker-auf-Manöver war wieder ein Kraftakt besonderer Art. Den 30kg-Anker über den Bugkorb zu wuchten, stellte schon eine besondere Leistung dar. Bei leichter Backstagbrise und Richtung Sonderburg gelang das Verstauen bis zum Einlaufen in den Sonderburger Hafen. Hier stellte sich nun wieder die nächste Herausforderung . Die Warteperiode vor der Brücke verlangte, dass vor der Brücke unter Großsegel auf- und niedergestanden werden musste und dass das mit Aussenborder motorisierte Schlauchboot (Speedy) längseits zwecks Motorunterstützung beim Passieren der Brücke sachgerecht vertäut wurde. Wegen der beachtlichen Länge des Grossbaums stellte das Halsen beim „Hin und Her“ im Hafenbecken ein gewisses Risiko dar. Auch war das Cockpit „überfüllt “, denn alle Damen waren während dieses Manövers per Order de Mufdi hier stationiert worden und damit etwas hinderlich .

Deshalb wurde jeweils die Q-Wende wenn möglich vorgezogen. Es herrschte zwar ein moderater westlicher Wind, aber bekannterweise ist direkt unter der Brücke häufig ein Windloch, bedingt durch die Windabdeckung der Umgebungsbebauung, und zeitweise auch noch ein gegen laufender Strom. Also musste beim Anlaufen ordentlich Speed aufgenommen werden , d.h. auch das Vorsegel musste hoch und dann mit „Karacho“ und aufheulendem Speedy-Motor hinein in die Brückendurchfahrt. Das freundliche Winken des Brückenwärters beruhigte das Gewissen, denn das Passieren der Brücke ohne Motor ist eigentlich verboten.

Nach all den Aufregungen folgte nun ein Segeltag , der ein Leben lang unvergessen bleiben sollte. Mit Backstag-Brise rauschte die OSTWIND dahin. Die zauberhafte Geographie des Alsensunds und des Alsenfjords - ein unvergessliches zauberhaftes Erlebnis - ein glückliches Schicksal hatte es mit sich gebracht, dass wir dieses Traumboot geniessen durften. Die Stimmung des Skippers wurde wegen 2 Probleme etwas beeinträchtigt. Zum einen war das Boot geringfügig, aber merklich luv-gierig und alle Trimmversuche scheiterten. Das 21 Meter lange Teakholz-Deck war beim Auslaufen blitzsauber und nun zeigten sich einige deutliche Fettflecken. Die Ursache waren die Damen, die beim Sonnenbaden allzuviel eingefettete blanke Haut auf den Holzplanken abrieben. Bei reiner Männercrew hätte man einfach befehlen können: Männer - heute ist Tagesdienstanzug....usw..., aber wie geht das beim weiblichen Geschlecht? Genügend Badehandtücher waren natürlich nicht verfügbar .

Die Navigation wurde mit einfachsten Mitteln betrieben, man orientierte sich an der Geographie. Seekarten und Fernglas waren die Hilfsmittel, immerhin befand sich ein Echolot an Bord, das damals noch mit elektrischer Röhrentechnik funktionierte und dessen Anzeigegerät sich im Salon befand .

Hussa, es war eine Lust, wie die OSTWIND unter Großsegel und Genua über die Apenrader Bucht schoss. Eigentlich war „eiserne Bordregel“: In Fahrt-kein Alkohol, aber Ausnahmen bestätigen die Regel. Der Skipper bewilligte im Überschwank der Begeisterung einen Sherry und unser Gitarre spielender Mitsegler – ein Düsenjäger-Pilot der Marineflieger - mischte die Stimmung zusätzlich auf. Im Fanö-Sund bei Middelfart ging die OSTWIND vor Anker, und unser Schnellboot-Koch bekam mit bereitwilliger Unterstützung der Damen die Gelegenheit, sein Können vorzuführen. Der Skipper erklärte sich zu einer Wette bereit, dass die OSTWIND so ein Spitzenessen einschliesslich der Dekoration noch nie erlebt hatte. Aber keine Rosen ohne Dornen: Da war wieder ein Problem entstanden. Während der EssensVorbereitung war allgemeine Badeerlaubnis erteilt worden. Nun hingen die Badeutensilien der Damen an der Seereling . Damals waren die Marine-12´er in der Segler-Szene noch bemerkenswerte Highlights und wurden von vorbeifahrenden Booten mit Begeisterung fotografiert. Was nun, wenn so ein Foto mit der Reelings-Dekoration meiner Marine-Führung in die Hände fallen würde? Schwamm drüber – es wurde ein wundervoller, sommerlicher Anker-Abend an Oberdeck in traumhafter Umgebung.

Nach zwei Nächten in der Ferne entwickelten unsere jungen Damen das Bedürfnis, sich nach dem Wohl und Wehe ihrer Kinder zu Hause zu erkundigen. An Bord gab es zwar ein UKW-Gerät, die Gespräche liefen aber kostenpflichtig über die Küstenfunkstationen als Abrechnungsstellen. Die Art der Gespräche hätten die Marine-Verwaltung sicher sehr verwundert. Handys gab es noch nicht, also musste eine benutzbare Telefonzelle her. Frei in unserer Törn-Planung waren wir nicht, wir mussten uns an unseren Zeitplan halten, und nicht jeder dänische Kleinhafen war für ein Boot wie die Ostwind geeignet. Unter Berücksichtigung all dieser Imponderabilien kam als nächster Zielhafen Ballen auf der Insel Samsö in Frage. Die günstige Wetterlage hielt an und los ging`s .

Das Einlaufen in einen Hafen mit einen Marine 12`er stellte sich wie folgt dar: Einlaufen unter Großsegel mit gefierten Schoten, um die Fahrt weitestmöglich zu reduzieren und bei einer „Hafenrundfahrt“ verfügbaren Liegeplatz zu suchen, wobei die Auslaufverhältnisse mit ins Kalkül einbezogen werden müssen. Ablaufen, um die materiellen Vorbereitungen zu treffen, im vorliegenden Fall bedeutete das: Auslaufen. Beim Anlaufen standen wir vor der veränderten Situation, dass der ausgewählte Längsseitslieger trotz vorheriger Zustimmung ein Beiboot längsseits gezogen hatte. Vor Anlaufbeginn musste natürlich wegen der langen Auslaufstrecke das Großsegel weggenommen werden. Nun standen wir quasi mit “blanker Brust“ dar, denn in dem beengten Hafenbecken war ein erneutes Segelsetzen nicht möglich. Wir mussten also vor Top und Takel eine Möglichkeit auf Leger-Wall akzeptieren. Dazu war der Speedy auf der falschen Seite vertäut, glücklicherweise war Fender-Bedienung reichlich an Bord. Jedenfalls klappte das Anlegemanöver ohne Beulen und Schrammen.

Für die Damen standen nun zunächst das öffentliche Telefonnetz und Sanitärräume zur Verfügung, und für die Männer gab`s ein anständiges Einlaufbier in entspannter Runde. Immerhin fand unser Schnellboot-Koch für die Vorbereitung des fantastischen Abendessens hinlänglich Zeit und Unterstützung. Sogar für Blumendekoration hatten die Damen gesorgt. Der an Traditionen gebundene Skipper hielt seine Bedenken wohlweislich zurück. Für ihn hatte alles, was nicht über die Reeling ...... konnte (und Blumen schon gar nicht) an Bord nichts zu suchen - für ihn alles sehr befremdlich.

Gemäss offiziellem Reiseplan stand terminlich als nächstes Ziel das ca. 100 Meilen entfernte Kopenhagen an, auch für eine 12mR-Yacht ein beachtliches Tages-Etmal. Das bedeutete ein frühes Auslaufen, und so wurde für eine über-über-nächste Flasche Rotwein Ausschank-Verbot erteilt.

Das Auslaufmanöver stellte nun wieder ein besonderes Problem dar, denn die OSTWIND lag auf Legerwall, wurde voll auf die in der Süd-Ost-Ecke des Hafens befindliche Betonpier gedrückt und hatte nach voraus nur ca. 50 Meter freie Pier. Mit freundlicher Unterstützung des Hafenmeisters wurde ein zweites motorisiertes Schlauchboot organisiert, um die OSTWIND von der Pier frei zu bringen und mit dem Bug in den Wind zu legen.

Fortsetzung folgt

Asmus Knigge

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe: 10. Juni 2023

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