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Starke Planung, kompetente Umsetzung.

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lässliche und im Vergleich zu andere Lösungen sehr effiziente und kostengünstige Dienste. Die noch ausstehenden Rechnungen für die Sommerliegeplätze folgen entsprechend in den nächsten Tagen.

Ein wiederholter Dank gilt Michael Bauer für seine Ausbildungsarbeit zum SBF. Die praktische SBF Prüfung steht zeitnah an, nun da das Hafenmeisterboot auch fertig ist.

In Sachen Infrastruktur berichtete Jochen Frank von den Bemühen, das Glasfasernetz und damit eine bessere WLAN-Versorgung im Club voranzubringen. Auf unsere Nachfrage hin stellten die Stadtwerke Flensburg leider fest, dass die Unterlagen zur Lageuntersuchung abhanden gekommen sind. Die mittlerweile wiederholte Untersuchung sollte nächste Woche ein Ergebnis bringen. Danach kann es weiter gehen. Verdutzt sind wir immer noch, wie sehr man eine vorhandene Leerröhre suchen kann und grundsätzlich wären wir wahrscheinlich mit der 25 Jahre alten Versatel-Glasfaser immer noch gut versorgt. Aber die Stadtwerke wollen die Anbindung unseres FSC an die neue Hauptleitung adäquat und damit langfristig und zukunftssicher aufstellen.

Von der Kasse weiß Jan Casper (sichtbar gerührt mit Mütze seines Vaters Jens auf dem Kopf) zu berichten, dass mit Ausnahme der ausstehenden Liegeplatzrechnung fast Ruhe herrscht.

Er bittet daran zu denken, dass die REWE Aktion zu Vereinsscheinen wieder läuft und alle Mitglieder diese Scheine fleißig sammeln und an ihn, Birgit Lassen oder Dani Huber geben möchten. Von den Scheinen kann sich die Jugendabteilung dann etwas Nützliches an Ausrüstung aussuchen.

Und in Sachen Solaranlage auf dem Hallendach sind wir inhaltlich ein wenig weiter gekommen. Klar ist, dass sich eine Anlage ohne Speicher oder nur mit einer Einspeisevergütung nicht rechnet. Wie wir die am Tag generierte Energie nun bestmöglich direkt nutzen, muss geklärt werden. Dann kann die Anlage entsprechend ausgelegt und in der Investition gerechnet werden.

Und im Hinblick auf dieses oder andere anstehende Clubprojekte erinnerte Jan Casper daran, dass der Flensburger Segel-Club dieses Jahr noch recht wenig Spenden erhalten hat und er und die Kasse sich über weitere freuen würden.

Das Ressort der Takelmeisterei wird ausführlicher besprochen. Unser Takelmeister Jörn startet damit, dass wir in den Saisonvorbereitungen sehr weit fortgeschritten und fast fertig sind. Wesentliche Baustelle ist, dass der 3 t Kran passend zum Saisonstart den Geist aufgegeben hat und eine Lösung dafür länger brauchen wird. Der fehlende Kran macht unter anderem das Einkranen von Booten zur MiAR umständlich, da nicht jedes kleine Boot einfach im großen Kran befördert werden kann. Notwendige Ersatzteile sind weltweit knapp und selbst über unser Vereinsnetzwerk und ‚Altbestände‘ derzeit nicht verfügbar. Die Alternative, den defekten Motor neu zu wickeln funktioniert ebenfalls nicht, da das passende Fachpersonal nicht zu kriegen ist.

Im Mastenkran quietschen die Blöcke ebenfalls, aber auch dafür gibt es keine Ersatzteile. Daher zählen wir darauf, dass im kommenden Jahr der neue Kran steht.

Jochen Frank ergänzt, dass das Einwassern dieses Jahr zu langsam ist und er sehr unglücklich mit dieser Situation ist. Leider sind einige Clubmitglieder nicht zeitgerecht mit ihren Booten fertig geworden, was das Einkranen sowie das Takeln von Masten erheblich behindert. Die zu lange auf der Platte vor der Halle befindlichen Boote in die Halle zu stellen ist auch keine Lösung, da dort dann die vorgesehene Hallennutzung für Jollen und anderes torpediert wird. Jollen werden mittlerweile auch verstärkt nicht nur von Kindern und Jugendlichen sondern auch ‚Senioren‘ genutzt. Wir erstellen wohlbedacht und in langer Arbeit Nutzungskonzepte, die durch einzelne Clubmitglieder und zum Nachsehen der Mehrheit derzeit hinfällig sind. Das kann in der kommenden Saison nicht wieder so sein. Der Vorstand berät dazu, wie unsere gemeinschaftlich entschiedenen Regeln künftig von allen eingehalten werden können.

Der Winterplan wird im Juni fertig sein.

Aus der Runde kamen dann noch etliche Anmerkungen. Unter anderem wird festgestellt, dass wir bei der ersten MiAR der Saison wohl noch geübt haben, da kein Reservehorn im Starthaus war und nicht getutet wurde.

Unser Jugendobmann Wulf Kieseby berichtet, dass die Jugend bereits schon länger am segeln ist. Ob bei lokalen Trainings in Schleswig-Holstein über Ostern, dem regulär angelaufenen Training oder auch zwei unserer Ilcas im Kader bei den Europameisterschaften in Cadiz. Zudem haben wir zwei neue Optis getauft und auch zwei neue Ilcas. Die Taufe am kommenden Wochenende zum Ansegeln fällt jedoch aus, da sie auf Regatten unterwegs sind.

Interessant zu beobachten ist, dass die J70 als Übergangsboot zu den Jungsenioren funktioniert, wie z.B. auch die Teilnahme bei der MaiOR Regatte zeigt.

Dani Huber berichtet aus dem Regattaressort, dass der Culix Cup für die Laserklasse abgesagt ist, da regionale Regatten weniger gefragt sind. Dieser generel zu beobachtende Trend, dass überregionale Veranstaltungen besser besucht sind, ist noch nicht vollständig verstanden, so dass eine weitere Analyse notwendig ist. Ergebnis ist allerdings, dass pro Klasse nur fünf bis sechs überregionale Regatten zum Programm pro Klasse werden, meist ein bis zwei Regatten in je Süd-, Mittel-, und Norddeutschland. Dieses ein Trend, der sowohl für Jugend- wie auch Erwachsenenregatten zu sehen ist.

Konsequenterweise muss der Flensburger Segel-Club für das neue Jahr auch ‚umstricken‘, egal ob es um offene oder Klassenregatten geht, Family Cup oder Meisterschaften.

Dani arbeitet mit einigen Mitstreitern bereits an Konzepten wie wir der Entwicklung begegnen können bzw. daran teilhaben können. Gedanken und Ideen hierzu bitte auch sehr gerne an Dani Huber weitergeben.

Der Gegentrend zum geschlechterübergreifenden Segeln ist seit einiger Zeit auch das Frauensegeln, ob jetzt der Helga Cup auf der Alster oder auch das internationale Format „Women on Water“. Wir als Flensburger SegelClub glauben noch nicht so an das reine Frauensegeln und planen daher bislang kein entsprechendes Projekt aus der Taufe zu heben. Auch andere Clubs in Schleswig-Holstein sind derzeit etwas zurückhaltend, was man aus solchen Formaten machen sollte oder auch nicht. Aktuell hat unser FSC daher gemeinsam mit dem KYC eine Mannschaft für die Womens Champions League nominiert, die bereits (mit Mara Casper und Nele Söker aus dem FSC) die Qualifikation erfolgreich geseglt ist.

Am Ansegelwochende findet die Glücksburg OR statt - inklusive einer Wertung für Steuerleute unter 24. Die Meldelisten versprechen eine gute Regatta und auch eine kurzweilige Zeit an Land. Für das Standerhissen wird die Regatta kurz unterbrochen und alle Teilnehmer kommen kurz in den Hafen

Danach folgt der R&B Sterling Cup, inklusive einer Drachenregatta, bevor es in die Sommerpause geht. Grundsätzlich haben wir dieses Jahr eher ein ruhigeres Regatta Programm.

Im Zusammenhang mit Regatten ergänzen Wulf Kiesbye und Jan Casper, dass wir einige tolle Beispiele haben, wie sich unsere Jugend engagiert.

Anton Loeck hat sein Leben bereits seit Jahren ganz dem Segelsport verschrieben, ist in ein Segelinternat gegangen und segelt mit seiner Vorschoterin Lena in der anspruchsvollen Nacra Klasse mit. Damit die Crew einen weiteren Schwung nach vorne macht, haben sich die beiden ein kanadisches Team als Trainingspartner gesucht und werden diesen Sommer für einen guten Monat in Halifax trainieren.

Mara Casper fährt im 29er zur WM nach England. Die entsprechenden Trainingsvorbereitungen und Regattateilnahmen sind möglich, da wir in Flensburg auch Schulen haben, die den Segelsport und Sport grundsätzlich sehr unterstützen.

Und schlußendlich ist Segeln einfach eine ganz wunderbare Schule für das Leben.

Auf die Frage, ob wir an einer neuen einheitlichen Clubbekleidung arbeiten, entspann sich eine lebhafte Diskussion. Aspekte wie einheitliches Auftreten nach außen, Willkommensgruß an Neumitglieder, Förderung der gemeinsamen Clubidentität, Werbung in der Schule, oder oder oder zeigen den Bedarf auf. Allerdings haben wir in den letzten Jahren damit zu kämpfen gehabt, dass die MiAR Crew, die Jugendabteilung, der Hafenmeister, die Regattahelfer oder auch andere individuelle Wünsche an Farbe, Design,

Material, Hersteller hatten. Die roten Moskitoshirts um ‚die Alten‘ zu stechen, war nur eines der vielen Bespiele das genannt wurde. Einen Konsens für ausreichend großen Bestellvolumina zu erzielen, scheint nicht einfach. Alle Anwesenden waren sich jedoch einig, dass ein neuer Arbeitskreis hierzu Sinn machen würde und viele gerne bestellen würden. Falls also ein designund modeaffines Clubmitglied diese Aufgabe mit einigen Mitstreitern leiten will, würde sich der Club freuen. Eine Mischung von Damen und Herren wäre schön, damit auch geklärt wird, ob Krawatten ein Auslaufmodel sind oder nicht. Interessenten melden sich bitte bei Dani.

Restbestände an ‚alter‘ Clubbekleidung sind bei Birgit Lassen in der Geschäftstelle käuflich zu erwerben.

Statt einer Geschichte aus dem Archiv gab es in diesem Zusammenhang auch einen Exkurs in die Kleiderordnung der 50er. Dieter Halbig berichtete, dass damals eine rote Pudelmütze vorgeschrieben war, die Jugendabteilung aber lieber Jeansmützen mit Nieten tragen wollte, was zu Konflikten führte. Die Jugendabteilung hielt von den roten Pudelmützen begrenzt viel, so dass die GEMMA-Crew häufiger nur beim Auslaufen und bis in Sichtweite die nicht so populären Pudelmützen trug und auf Touren und in anderen Häfen meist mit Jeansmützen mit Nieten gesichtet wurde.

Zu der Mittwochabendregatta ist zu berichten, dass seit letztem Wochenende auch die Tonnen für die Bahn ausgebracht sind. Das war etwas anstrengender, da es ordentlich Seegang gab. Ein Dank gilt der Yachtschule, die uns hier einmal mehr unterstützt hat. Der zwanzig Jahre alte Rechner ist auch wieder angekurbelt und wird hoffentlich dieses Jahr noch treue Dienste leisten.

Die erste Regatta mit zwanzig Booten hat bei herrlicher Damenbrise stattgefunden. Oder sagt man nun Frauenbrise? Leider hat der Wind nicht geholfen. Die Damencew belegte leider den letzten Platz.

Der defekte Kran hat die Teilnehmerzahl leider etwas dezimiert. Wir hoffen aber, dass mit steigenden Temperaturen und neuen Logistiklösungen bald wieder so viele Crews wie im Vorjahr bei der MiAR dabei sein werden.

In der Rubrik Verschiedenes geht ein Dank an Dieter Halbig, der die Glasenuhr im Clubhaus wieder zum Laufen gebracht hat. Sie glast noch nicht ganz richtig, aber sie glast. Das kriegt Dieter auch noch hin.

Jochen Frank freut sich in diesem Zusammenhang auch noch einmal darüber, wieviele helfende Hände wir im Club für solche Dinge doch haben und wie die Gemeinschaft lebt.

Allerdings regt Dieter Kopenhagen auch dazu an, das Clubleben etwas mehr zu beleben und vor allem die Monatsversammlungen noch einmal in Angriff zu nehmen. Insbesondere in den Wintermonaten Oktober bis März könnte man diese anders aufsetzen und zum Beispiel durch Vorträge bereichern.. Ob Vorträge von Clubmitgliedern oder auch Vorträge von externen, die mit dem Segelsport oder dem Club im Zusammenhang stehen.

Unser Kommodore Enno bestärkte die Anregungen damit, dass erfahrungsgemäß die doppelte Anzahl an Teilnehmern an Vortragsabenden ins Clubhaus findet.

Daher ein Aufruf an alle Clubmitglieder, sich doch bitte zu melden, wer sich hierzu engagieren will und was gerne gehört werden möchte, Bevor wir in den inoffiziellen Teil der Monatsversammlung am Tresen übergingen, schloß Jochen Frank die Versammlung mit der Ankündigung der nächsten Clubtermin:

Einen guten Start in die Segelsaison!

Swantje Oldörp

Leinen los! Mal sehen, wie weit wir kommen ...

St. Martin, British Vergin Islands Fortsetzung

Die Planung für die Überfahrt nach St. Martin ging fast auf. Nach flauem Tag mit drehenden Winden zwischen O und SSO setzte sich am späten Nachmittag ein NNO Wind durch. Erst mit 5 – 6 sec/m, im Laufe der Nacht zunehmend auf bis zu 10 Sec/m aus 120 – 140 Grad und wegen der leichten Winde der Tage vorher mit wenig Welle, wie man sie auch auf raumschots von Schweden nach Grenaa haben kann.

In der Nacht kam uns ein Cruising Kat hart am Wind entgegen, konnte Barbuda kaum noch halten. Für ihn reichte die Welle zu sehenswerten Bocksprüngen. Wir waren froh, in die Gegenrichtung zu fahren. Mit fast vollem Mond und durch kein Fremdlicht gestörter Sternenhimmel: Traumhaft.

Am nächsten Morgen um 07.00 waren wir an der Südwestspitze St. Martens, ohne einen Tropfen Wasser an Deck bekommen zu haben. Dann aber mussten wir einige Meilen fast genau gegenan in die Anse de Marigot laufen. Nach der Nacht waren wir etwas müde und faul, also mit Maschine.

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Das reichte für Salz über das gesamte Deck und Aufbau. Also erst mal mit klarem Wasser abwaschen, damit sich das Salz nicht festbrennt. Nach ausgiebigem Frühstück war es kurz vor 9.00. So konnten wir zum Einklarieren und die für uns bereit liegenden Pakete beim TO Stützpunkt abholen. Deshalb hatten wir dicht an der westlichen Durchfahrt zur Lagune geparkt. Der kurze Weg mit dem Dinghi bedeutete aber auch, dass eine Unzahl an Booten, die aus der Rinne kamen, dicht an unserem Schiff vorbei mussten. Dazu stand noch eine gewisse Grundwelle in die Bucht: Es war unruhig. Also danach Anker auf und weiter nach Luv in die besser geschützte Nordostecke. Nur eine Gruppe von bunten Schlauchbooten mit kräftigen Motoren, die immer wieder durch das Ankerfeld rasten, sorgten noch für Schwell. Es folgte eine ruhige Nacht, ein ausgiebiges Frühstück, schon wieder etwas Frisches einkaufen und ausklarieren. Das schafft Birthe an den Computern vom Zoll inzwischen in wenigen Minuten, die Gebühr hier inkl. der üblichen Kopien nur zwei Euro. Dafür hätten wir 90 Tage bleiben können.

Am Abend war nach flauem Tag wieder zunehmender Wind mit nördlichem Einschlag angesagt, den wir für die knapp 90 Meilen nach Spanish Harbour in den British Virgin Islands nutzen wollten. Danach sollte es wieder südlicher drehen, also eher genau achterlich, und erheblich schwächer werden, noch ein paar Tage später sogar auf West drehen. Auch kein Spaß. Wer kreuzt schon gerne 90 Meilen, auch wenn eine alte Welle aus Ost mitläuft?

Es passte schon wieder: Gegen 17.00 Anker auf, um 07.30 eine Mooringboje vor Spanish Harbour gefangen, dieses Mal ohne Salz an Deck. Dafür dauerte das Einklarieren bei insgesamt vier Beamten, die alle ihre Stempel setzen mussten, gute zwei Stunden und kostete für geplante zwei Wochen

Aufenthalt US $ 68.-. Aber die Inseln und Buchten sind so schön, dass wir uns darüber so wenig Gedanken gemacht haben wie über die hier üblichen US $ 40.- für eine Nacht an der Mooring. Auf Dominica waren es noch € 13.gewesen. Trotzdem nutzen wir Moorings, wo wir können. Auf den Inseln weiter südlich wird überwiegend geankert, typischerweise auf Seegrasfeldern. Dank des klaren Wassers ist beim Schnorcheln gut zu erkennen, wie besonders leichtere Anker, die nicht sofort fassen, meterlange Furchen in das Seegras ziehen. Oder gleich mehrere, wenn zu wenig Kette gegeben, der Anker gar nicht halten will. Wenn er dann endlich gebissen hat, wird die Kette beim Schwoien durch das Gras gezogen, wieder einige Quadratmeter vernichtet. Das Seegras ist die Lebensgrundlage der Schildkröten, über die wir uns jedes Mal freuen, wenn sie zum Atmen in der Nähe des Bootes auftauchen. Und uns gleichermaßen über die Crews ärgern, die im oder in der Nähe von Mooringfeldern ankern, um die Gebühr zu sparen. Und am Abend in den Strandbars hunderte von Dollars für Drinks lassen.

Danach haben wir erst einmal ein paar Tage „Urlaub gemacht“, also länger geschlafen, max. zwei Stunden (oder nur zwei Meilen) von Bucht zu Bucht gehüpft, uns dafür aber intensiver mit der Vorbereitung auf die Bahamas und die Einreise in die USA beschäftigt. Dabei hatten wir auch mehr als nur ein Auge auf das Wettergeschehen: Wie bei unserer Atlantiküberquerung lag nördlich von uns wieder ein kräftiges Tief mit Flautengebiet davor. Es gab sogar einen Tag Westwind, der über Nord nach Nordost, dann Südost drehte, aber glücklicherweise mit moderaten Windstärken.

Zwischendurch waren wir im Bitter End Yacht Club (viele werden sich erinnern, total zerstört nach IRMA jetzt aber stehen ein paar Gebäude wieder) mit dem Dinghi an Land gefahren, um unsere Mooring Gebühr zu bezahlen. Und weil es grade mit der Happy Hour passte, uns auch noch einen Pain Killer (lokaler Rumpunsch) zu gönnen. Die Rückfahrt gestaltete sich allerdings schwierig: Normalerweise springt der Außenborder mit einmal ziehen an. Jetzt wollte er beim besten Willen nicht. Glücklicherweise hat uns der Dockmaster des „Clubs“ zum Schiff geschleppt.

Am nächsten Morgen ging es erst einmal in die Trellis Bay, fast direkt am Flughafen. Dort wollten wir uns noch ein paar Dollar aus dem Automaten holen. Leider war er defekt oder leer. Vorher wollte ich aber den Außenborder wieder zum Laufen bringen. Ein englisches Paar von der Nachbarmooring sah mich reißen und schrauben, brachte noch ein paar neue Zündkerzen vorbei. Er tat es aber trotzdem nicht. Gute hundert Meter weiter bastelte ein Einheimischer auch an seinem Motor, zum Laufen hatte er ihn schon, jetzt wollte er ihm das Stottern abgewöhnen. Ich ruderte mal rüber und suchte Hilfe. Nach kurzem Versuch befand er, dass es einen richtigen Fachmann brauchte. Der arbeitete ein paar Meter weiter auf seinem Boot, ein Fischer. Erst schien er ziemlich lustlos. Nach kurzer Erklärung kletterte er dann doch mit einer Handvoll Werkzeug in unser Dinghi und zerlegte den Vergaser in einer Minute. Das Problem kenne er bei diesem Typ schon, der Schwimmer klemmt gerne. Nach einer halben Stunde war der Vergaser wieder montiert, auch nach Gehör neu eingestellt. Der Motor sprang an und lief besser als vorher.

Selbstverständlich haben wir uns erkenntlich gezeigt. Das fand er nett, hatte aber viel Lust auf einen Schnack. Wir haben bestimmt zwei Stunden verquatscht. Birthe hatte aber in der Zwischenzeit keine lange Weile. Die beiden Engländer waren von ihrer Einkaufstour zurück und wurden zu einem Gläschen Wein eingeladen. Als ich dann mit laufendem Motor kam, freuten sie sich mit uns. Es wurde spät, zum Einkaufen kamen wir nicht mehr.

Das haben wir dann am nächsten Tag erledigt. Um 9.00 Uhr war es aber noch ziemlich still, die meisten Läden noch geschlossen. Am Abend sollte die Full Moon Party steigen, ein ziemliches Ereignis, das bis weit in die Nacht, bzw. den frühen Morgen geht. Scheinbar wurde ordentlich vorgeschlafen. Mit etwas Verzögerung kamen wir aber zu unseren Einkäufen.

Da wir auf Party mit so vielen Leuten keine Lust hatten (Corona ist auch in der Karibik noch nicht vorbei), ging es wieder zurück in den Virgin Gorda Sound. Dort konnten wir uns auch gut auf die wechselnden Windrichtungen einstellen. Es drehte die folgenden Tage auch ganz ordentlich. Es machte Sinn, für ruhige ‚Nächte mehrfach den Ankerplatz und die Mooringboje zu wechseln.

Virgin Gorda

Als es wieder aus den gewohnten östlichen Richtungen wehte, ging es erst einmal in die nicht so volle Ankerbucht Little Harbour/Peter Island. Die Moorings waren teilweise in schlechtem Zustand, kosteten aber trotzdem US $ 40.- die Nacht. Aber das Land braucht jeden Cent für den Aufbau nach Irma. Meckern hilft sowieso nicht. Wem das zu teuer ist, kann ja außerhalb des Bojenfeldes auf über 20 Meter ankern. Auch früher schon waren die BVIs deutlich teurer als die anderen karibischen Inseln. Ein kleines Restaurant im

Süden der Bucht, das früher nur zu besonderen Gelegenheiten, z. B. Besuch eines (kleinen) Kreuzfahrers vor Anker, geöffnet hatte, bietet jetzt täglich Lunch und Dinner an. Und Drinks selbstverständlich…. ( ) Leider bieten die Ufer keine schönen Schnorchelstellen, aber Baden ist toll hier.

Und endlich haben wir die SUPs ausgepackt, die seit Flensburg unter den Vorschiffskojen lagen. Das Fahren damit heißt ja Stand Up Paddle, aber das muss ein Irrtum sein: Wenn wir (besonders ich) versucht haben, im Stehen zu paddeln, endete das mit sofortigem Wasserschlucken. Aber auf den Knieen ging es nach kurzer Zeit schon ganz schön flott – und trocken – voran.

Nächster Tag, nächste Bucht: Norman Island, The Bight, nur eine halbe Stunde weiter. Hier kann man toll schnorcheln. Unter unserem Schiff, auf ca. 17 Meter Tiefe, schwammen gut sichtbar dicht am Grund einige große (geschätzt um einen Meter) und viele kleine Fische. Außerdem gibt es mit „The Pirates“ ein richtig gutes Restaurant.

Und Willy T, ein ausgemusterter, kleiner Küstentanker, der zur Kneipe mit Kultstatus umgebaut wurde, liegt in der Bucht. Zum Wochenende, wenn die Chartercrews ihre zahlreichen Yachten in den Häfen Südtortolas übernommen haben, tobt hier das Leben. Bereits um 10.00 liegt nicht nur die Dinghipier sondern das ganze Schiff voller Boote aller Größen und Couleur. Auch von den anderen Inseln findet ein reger Pendelverkehr statt. Und die Gäste kommen ganz sicher nicht zum Frühstücken... (:-) ).

In der Dunkelheit wird es noch spannender: Mit durch mehr als nur mäßiger Alkoholaufnahme getrübtem Blick nimmt die Suche nach dem richtigen Boot gerne eine Weile in Anspruch. Und das Gummiboote üblicherweise keine Beulen an eigenen und fremden Schiffen machen, ist hier ganz besonders wichtig. Sich sicherheitshalber eine Mooring etwas weiter weg zu suchen, haben wir schon bei vorherigen Besuchen gelernt. Dieser Spuk ist aber spätestens um Mitternacht vorbei.

Danach rattern nur noch die Generatoren zum Betreiben der Klimaanlagen, besonders für viele amerikanische Crews wohl absolut notwendig. Denn lange nicht alle fallen bei Willy T. ein. Tagsüber sieht man viele Cockpits und Decks verwaist. Die Leute sitzen drinnen und sind wohl mit ihren Handys und sonstigen elektronischen Spielzeugen beschäftigt. Selbst rausgucken geht auf manchen Booten schlecht: Die Temperatur ist so weit herunter gedreht, dass Kondenswasser die Scheiben trübt. Vorher ist uns das nicht aufgefallen, aber auf den BVIs knattert es nachts auf jeden zweiten/dritten Schiff. Hier gibt es aber auch besonders viele Eigner- und Charteryachten mit amerikanischen Crews.

Bei uns nicht, schon aus dem Grund, dass wir keine Klimaanlage haben. Damit klappt es dann auch mit der Gewöhnung an die Temperatur hier. Nachts kühlt es mit Wind und bei offenen Luken runter auf um die 25 Grad. Dann können wir beide mittlerweile gut unsere Sommer Daunendecken brauchen.

Der Wetterbericht kündigte mal wieder eine Passatstörung mit stark drehenden und zunehmenden Winden an, wegen der wir uns für zwei oder drei Tage wieder in die geschützte Bucht von Virgin Gorda zurückzogen. Danach wollten wir weiter in die Bahamas. Dort ist die Versorgung vor allem im südöstlichen Teil nicht einfach, deshalb gingen wir vorher noch nach Sopers Hole am westlichsten Ende Tortolas. Dort kann man mit dem Dinghi bis direkt vor den Supermarkt fahren, der zudem auch noch gut ausgestattet ist. Die Ortschaft wurde vor ein paar hundert Jahren von holländischen Piraten gegründet. Besonders bei den Preisen für Wein kommt das Gefühl auf, der Laden wird von deren direkten Nachfahren betrieben. (:-) ) Das wussten wir von früheren Besuchen, haben uns also schon auf den französischen Inseln eingedeckt.

Bisher haben wir noch auf jeder Insel nicht nur den ersten – sondern den ganzen Tag Hahnenschreie gehört. Nach einer Weile nimmt man das fast nicht mehr wahr. Die gab es in Sopers Hole natürlich auch. In der Abenddämme-rung meldeten sich die Hunde des Ortes zu Wort. Erst mit Gebell von beiden Seiten der Bucht, das nach und nach in Geheule überging. So stellen wir uns Kojoten vor…

Der Segeltörn am nächsten Tag hoch am Wind durch die geschützten Gewässer des Francis Drake Channel bei sechs bis acht sec/m Wind nach Virgin Gorda hätte so auch auf der Flensburger Förde stattfinden können. An einem wirklich warmen Sommertag. Und vielleicht wäre das Wasser doch nicht ganz so klar und türkisgrün gewesen... (:-) )

Nach der Ankunft natürlich erst einmal wieder unsere Shades als Sonnenschutz montiert, dann gebadet und mit Dinghi an Land, um unsere Mooring mit Kreditkarte zu bezahlen. Bei den vielen leeren und nicht funktionierenden Geldautomaten schonen wir lieber unsere Bargeldbestände. Am Abend kommt sonst jemand mit dem Boot zum Kassieren vorbei, aber der arbeitet nach dem Motto: Nur Bares ist Wahres.

Unsere Taktik, dem Starkwind und Drehern durch Verholen nach Virgin Gorda, in der Abdeckung von Prickley Pear Island die Spitze zu nehmen, hat gut funktioniert. Danach kam der Wind allerdings schneller wieder nord- bis südöstlicher als erst angesagt, sind deshalb lieber wieder in The Bight nach Norman Island gelaufen. Dort sind zwar viele meist amerikanische Chartercrews nicht grade leise, aber der Schutz bei kräftigen östlichen Winden ist optimal. Und wir hatten Glück: Keine Randale in der Nähe. Das mag auch an den kräftigen Böen gelegen haben, die durch die Bucht fegten: Fahrten mit den Dinghis wurden auf das Notwendigste beschränkt.

Beim Schnorcheln stellten wir fest, dass sich Besuch eingestellt hatte: Ein sehr großer Raubfisch unter dem Schiff. Er reichte vom Propeller bis fast zur Kielachterkante, dürfte also um die zwei Meter lang gewesen sein. Ein Barrakuda oder Hai war es nicht, die sind schlanker, ein Thun ist bulliger. Sein Gebiss war aber beeindruckend. Ein paar Stunden später war er wieder weg, konnten wir unsere Übungen mit dem SUP fortsetzen. Das ging schon viel besser: Birthe konnte sich fast wackelfrei so lange oben halten, wie sie wollte. Ich nur fast. (:-) )

Am nächsten Tag haben wir Wasser gemacht und Wäsche gewaschen. Unser Freund, der Fisch, war auch wieder da, hat uns aber nicht vom Schnorcheln und Baden abgehalten.

Dann endlich war für den nächsten Tag ein Winddreher auf ONO angesagt, so dass wir den Wind in Richtung Great Inagua, der südöstlichen Insel der Bahamas, zumindest nicht genau achterlich haben würden. Also ab nach Sopers Hole zum Ausklarieren und noch einen Zug durch den Supermarkt. Außerdem wurden die Lifelines wieder gespannt und das Schiff auch sonst für die knapp 550 Meilen über den offenen Atlantik bis Great Inagua, der südöstlichsten Insel der Bahamas, klargemacht. Dazwischen lagen noch die US Virgins, die Spanish Virgin Islands, inzwischen auch USA, Puerto Rico, sogar ein richtiger amerikanischer Bundesstaat und die Insel Hispaniola, auf unserem Weg zum größten Teil die Dominikanische Republik. In die USA wollten wir (noch) nicht, ab dann würde die Zeit für unser Cruising Permit laufen ohne das wir lange in USA wären. Und die Prozedur des Klarierens für Yachten dort ist unter Seglern berüchtigt. Dagegen lief dank schon im Internet vorbereiteter „Papiere“ das Ausklarieren in Sopers Hole wie am Schnürchen: Nach gut eineinhalb Stunden war es erledigt. Wetter und Wind passten zumindest auf der ersten Hälfte für den geplanten Tripp: Nur ein paar Tropfen Regen, raumer Wind mit sechs bis zehn sec/m. Der Druck in den Segeln reichte auf den ersten 330 Meilen, um die Schaukelei im Rahmen zu halten. Danach drehte er fast achterlich und änderte die Stärke ständig von fünf bis elf sec/m, manchmal auch kurzzeitig mehr. Die Wellen wurden dann höher, besonders unangenehm, wenn dann der Wind schnell deutlich abnahm. Das Großsegel schlug ziemlich, haben wir dann eingerollt. Nur unter Genua hatten wir in dem einen Segel mehr Druck, war viel besser zu kontrollieren, ging aber natürlich zu Lasten des Tempos. Aber ich glaube, das schon erwähnt zu haben: Uns hetzt ja nichts. (:-) )

Auf dem Weg waren wir nicht alleine: Neben wenigen Yachten, die ausnahmslos mit uns nach WSW unterwegs waren, waren viele Tanker und Frachtschiffe in beiden Richtungen dabei. Und natürlich Kreuzfahrer: An einem Tag hatten wir fünf von ihnen gleichzeitig auf dem AIS (ca. 15 Meilen Radius), mindestens zehn innerhalb von 24 Stunden. Meistens fuhren sie nachts. Dazu der überwältigende Sternenhimmel, die von Nacht zu Nacht langsam größer werdende Mondsichel, hier nicht senkrecht wie bei uns, sondern waagerecht, es wurde also nicht langweilig.

Nach vier Tagen und drei Nächten kam dann Great Inagua immer näher. Nur sehen konnten wir es lange nicht: Nach hunderten von Meilen bis weit über tausend Meter hohem Land in Sicht ragen die Bahamas nur wenige Meter über den Meeresspiegel. In der zunehmenden Dun-

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