Magazin des Konsumentenforums kf

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konsum.ch Das Magazin des Konsumentenforums kf

Im besten Alter

Wir blicken zurĂźck in die Anfangszeit des kf

Viel Rauch um nichts

Beda Stadler Ăźber das E-Dampfen in der Schweiz

Dada, Shrimps und Biberkunst

Unkonventionell und innovativ: Die Konsumpreis-Gewinner 2016


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Das Konsumentenforum sch tzt Sie vor zu hohen Preisen und ideologischer oder b rokratischer Bevormundung

Unterst tzen Sie das Konsumentenforum Das Schweizerische Konsumentenforum steht f r eine liberale Konsumentenpolitik. Das bedeutet, wir betreiben keine Bevormundung der Konsumenten sondern informieren objektiv ber Konsumthemen, indem wir alle Seiten zu Wort kommen lassen. Die Leser sollen sich selber eine Meinung machen d rfen. Die Arbeit des Konsumentenforums ist nur Dank der Unterst tzung von Mitgliedern und G nnern m glich. Bereits ab einem Mitgliederbeitrag von Fr. 30.- pro Jahr leisten Sie einen wichtigen Teil zu einer liberalen Konsumentenpolitik. konsum.ch/ueber-uns/mitglieder-goenner

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Editorial Liebe Leserinnen und Leser

K nnen Sie Umfragewerte noch ernst nehmen oder geht es Ihnen wie mir? Beinahe t glich rgere ich mich ber die Medienwelt, welche uns st ndig mit "neusten Erkenntnissen" aus pseudowissenschaftlichen Analysen und Umfragen f ttern will. Vor ein paar Wochen beispielsweise waren wir Schweizer, gem ss 20 Minuten, die Reichsten der Welt, jeder von uns hatte durchschnittlich Fr. 500'000.- gebunkert. Viele B rger wurden wegen dieser Meldung anscheinend so euphorisch, dass sie in einen unkontrollierbaren Kaufrausch gerieten. Nur so ist n mlich zu erkl ren, dass bereits eine Woche sp ter, von der selben Zeitung verk ndet wurde, jeder Vierte k nne seine Rechnungen nicht mehr bezahlen. Die letzte Umfrage wurde brigens von einem Inkasso-Unternehmen mit zweifelhaftem Ruf durchgef hrt. Unabh ngig und neutral? Von wegen! Interessenkonflikt? Ja, aber sicher nicht f r das Inkasso-Unternehmen, das kann sich auf die Schulter klopfen f r diese Marketing-Aktion. Und sicher auch nicht f r die Journalisten. Es ist bezeichnend dass man heute an den Hochschulen nur noch von "Content", also "Inhalten" spricht. Es geht vor allem darum, die Seiten zu f llen, f r ausgiebige Recherchen langt die Zeit nicht mehr. Und da der Druck auf die Journalisten immer mehr steigt, weil die Medienh user allesamt das Internet verpennt haben (Sie sehen, ich gerate langsam in Rage), wird h chst unkritisch kopiert und eingef gt. Einige verdanken ihre Diplomarbeit brigens ctrl+c / ctrl+v.

Agenda .......................................................... Abstimmungsvorlagen Am 17. Februar 2017 wird wieder abgestimmt. Konkret geht es um folgende Vorlagen: 1) Erleichterte Einb rgerung von Personen der dritten Ausl ndergeneration (BBI 2016 7581)

2) Schaffung eines Fonds f r die Nationalstrassen und den Agglomerationsverkehr (BBI 2016 7587)

3) Steuerliche Massnahmen zur St rkung der Wettbewerbsf higkeit des Unternehmensstandortes Schweiz

(Unternehmenssteuer-Reformgesetz) (BBI 2016 4937)

17. Februar 2017

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Eine seri se Aussage haben die oben erw hnten Umfragen trotzdem, wenn man sie n mlich zusammen betrachtet: Wir SIND ein reiches Land, es ist nur nicht gleichm ssig verteilt. Aber das wussten wir schon. Ich w nsche Ihnen gute Unterhaltung Dominique Roten Kommunikationsverantwortlicher

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R ckblende Rechtsf lle | Interviews | Anl sse

Das richtige Spital: Qual der Wahl? Patienten haben heute die Wahl, in welchem Spital sie sich operieren lassen m chten. Doch wie findet man das beste Spital? Vergleichsdienste im Internet pr sentieren Ranglisten und Bewertungen. Bedeutet eine hochmoderne Infrastruktur auch h chste Qualit t? Wird Qualit t daran gemessen, wie oft ein Arzt einen Eingriff durchf hrt? Was wird unternommen, um dem Patienten h chste Qualit t zu bieten und trotzdem ein bezahlbares Gesundheitssystem aufrecht zu erhalten? Zu Gast bei Santemedia's "Praxis Gesundheit" waren Babette Sigg, Pr sidentin Konsumentenforum, Thomas Straubhaar, CEO Klinik Lengg und Pr sident ANQ sowie Felix Schneuwly, Krankenkassenexperte (comparis.ch). Diskussion vom 28.11.2016 / www.konsum.ch ("Das richtige Spital - Qual der Wahl")

Schutz vor Werbeschmutz? Die Familie sitzt Abends gem tlich beim Abendessen zu Tisch, pl tzlich klingelt das Telefon. Eine Person mit dem Charme eines Vorschlaghammers schreit ins Telefon: "ICH GR SSE SIE, MEINE NAME IST JANSEN UND ICH M CHTE MIT IHNEN BER IHRE KRANKENKASSE SPRECHEN!" Die meisten von uns kennen dieses Szenario. Ob bei der Arbeit oder zuhause, ob auf dem Festnetz oder Handy: Wir sind nirgends mehr sicher vor den Call-Center-Agenten, die uns unerbittlich verfolgen und Dinge andrehen wollen, ber die wir normalerweise keine Gedanken verschwenden. Mittlerweile gibt es eine Reihe von Angeboten, die uns Schutz vor solchem Werbeschmutz versprechen. Die Swisscom beispielsweise bietet ihren Kunden so einen Service an, allerdings nur f rs Festnetz und nicht f rs Handy. TTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTTT Eine hnliche Dienstleistung verspricht die Webseite www.werbesperre.ch, welche nicht nur unser Festnetz sondern auch Handy und Postfach vor der Werbepropaganda sch tzen will. Paradoxerweise laufen nun bei uns die Telefone heiss, weil es viele Konsumenten gibt, die mit dem Service von werbesperre.ch nicht zufrieden sind. Uns ist zwar auch bewusst, dass es fast unm glich ist, eine Sperre einzurichten, die l stige Werbeanrufe zu 100 % blockiert. Was uns jedoch massiv st rt, ist der praktisch nicht vorhandene Kundendienst f r Schweizer Konsumenten. Bei der Hotline, die offenbar von Deutschland aus operiert - es nehmen nur hochdeutsch sprechende Personen ab - f hlte man sich nicht zust ndig f r die schweizer Probleme. Auch unsere Rechtsberaterinnen Nyffenegger und Ramseyer mussten viel Geduld beweisen, bis sie endlich jemanden fanden, der sich der Probleme in der Schweiz wirklich annehmen wollte. Schade, das tr gt nicht bei zu einem seri sen Gesamtbild. Haben Sie auch Probleme mit www.werbesperre.ch? Dann rufen Sie unsere Rechtsberatung an: Tel. 031 380 50 34

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...and the Konsumpreis goes to... Dada, Shrimps und Biber-Kunst

Am 18. November fand im Z rcher Cabaret Voltaire die Verleihung des Konsumpreises statt. Organisiert durch das Schweizerische Konsumentenforum kf, wurden Preise f r innovative Projekte, genussvolle Produkte und gut umgesetzte Kurzfilme und -texte vergeben. kf-Pr sidentin Babette Sigg moderierte den unterhaltsamen Abend an der Geburtsst tte des Dadaismus*. In der Kategorie „Innovativste Konsumentenstory“ gewann die Unternehmer-Familie Kunz mit ihrer Shrimp-Farm. Zuerst auf die immer unrentabler werdende Schweinezucht spezialisiert, wagte Familie Kunz den Wechsel in die ShrimpMast. Der alte Schweinestall wurde verdunkelt, W nde und Decken isoliert, Becken aufgestellt und mit Quellwasser gef llt. Das Unternehmen verzichtet bei der Shrimp-Zucht auf Antibiotika und Zusatzstoffe. Ab Dezember diesen Jahres wird das Projekt auch anderen landwirtschaftlichen Betrieben pr sentiert und kann vielen Bauernbetrieben einen alternativen Betriebszweig er ffnen (Seite 16). Der „Genuss-Preis“ ging an die Leibacher Biber-Manufaktur, welche die alte Tradition der Modelgeb cke wieder aufleben l sst: Wer in den vergangenen Jahrhunderten ein rechter Lebkuchen- oder Biberb cker werden wollte, musste die Kunst des Modelschnitzens ebenfalls erlernen. In der Biber-Manufaktur werden die beiden Handwerke des Modelschnitzers und Lebk chlers wieder neu belebt (Seite 10). Weitere Preise wurden f r die drei besten Kurzfilme verliehen. „Mein Handy – mein Leben“ war die einzige Vorgabe, an die sich die Jung-Regisseure halten mussten. Trotz des gemeinsamen Themas unterschieden sich die Filme sehr voneinander und regten zum Schmunzeln oder Nachdenken an. Ebenfalls spannend waren die eingesendeten Kurztexte. Einzige Vorgabe waren mindestens 2000 Zeichen, heraus kamen u.a. Texte ber Tanzdarbietungen, Schneegest ber, ehrgeizige Dirigenten und einsame H tten.

*Dadaismus oder Dada war eine k nstlerische und literarische Bewegung, die 1916 von Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck, Marcel Janco und Hans Arp in Z rich (Cabaret Voltaire) gegr ndet wurde und sich durch Ablehnung „konventioneller“ Kunst und Kunstformen – die oft parodiert wurden – und b rgerlicher Ideale auszeichnete. Vom Dada gingen erhebliche Impulse auf die Kunst der Moderne bis hin zur heutigen Zeitgen ssischen Kunst aus.

Konsumpreis-Verleihung vom 18.11.2016 www.konsumpreis.ch

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1961

1961, das Gr ndungsjahr des Konsumentenforums, war weltweit gepr gt von Konkurrenzund Klassenkampf. W hrend der Hochphase des Kalten Kriegs wurde John F. Kennedy 35. USPr sident. Obwohl Kennedy's Amtszeit nur bis zu seiner Ermordung im November 1963 dauerte, geschahen in seiner Amtsphase viele historische Ereignisse: Die Invasion in der Schweinebucht, der beinahe-Atomkrieg w hrend der Kubakrise, die Eskalation des Vietnamkriegs sowie die Zeit des zivilen Ungehorsams der afroamerikanischen B rgerrechtsbewegung. Mehr als alles andere hielt der Kalte Krieg die Welt in Atem. 1961 erreichte er eine neue Dimension: In Berlin begann der Mauerbau, quasi die letzte Aktion der Teilung durch die Nachkriegsordnung der Alliierten. Und ein markantes Symbol des Konflikts zwischen den von den USA dominierten Westm chten und dem Ostblock unter F hrung der Sowjetunion. Erst 1989 wurden Ost- und Westberlin wieder zusammengef hrt.

Ein anderes "Nebenprodukt" des Kalten Krieges berstrahlte 1961 jedoch alle anderen Ereignisse: Der Kosmonaut Yuri Gagarin (Bild) flog als erster Mensch in den Weltraum und umkreiste die Erde. Das Zeitalter der bemannten Raumfahrt hatte begonnen. Der Westen war geschockt wenn es den Sowjets gelang, Menschen ins Weltall zu schiessen, hiess das auch, dass sie eine berlegene Raketentechnologie besassen. In den kommenden Jahren berboten sich die beiden Grossm chte mit neuen Technologien, die nicht nur Raumfahrt und Milit r sondern auch den Alltag erheblich ver nderten. Ausser Satelliten f r die Wettervorhersage, weltweites Fernsehen und Telefonieren verdanken wir der Raumfahrt Dinge wie kratzfeste Brillen, Handstaubsauger, Akkuschrauber, Schuheinlagen und Feuerwehranz ge. Laut NASA stammen ca. 8 % aller weltweiten Innovationen aus der Raumfahrt. Man k nnte also ( berspitzt) sagen: Der Astronaut von heute ist der Konsument von morgen... domiro

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55 Jahre Konsumentenforum Eine bewegte Geschichte

Am 1. Dezember 1961 gr ndeten 13 Frauenzentralen und 11 gesamtschweizerische Frauenverb nde das kf, damals noch Konsumentinnenforum genannt. Ziel war es, Frauen ausf hrlich ber neuartige Produkte zu informieren und sie auch f r wirtschaftspolitische Themen zu sensibilisieren. In einer Zeit, in der es den Frauen nicht erlaubt war, an politischen Abstimmungen teilzunehmen, k mpfte auch das Forum um Akzeptanz und Anerkennung. In den Sechzigern musste sich die Frau dem Mann unterordnen. K che und Kinder waren das h chste der Gef hle und wer diese Werte, diese "St tzpfeiler der Zivilisation", hinterfragte, war reaktion r und ein Feind der Gesellschaft. Die Gegner des Frauenstimmrechts sahen die Welt untergehen, w rden sich die Frauen politisch einmischen.

Dieser Zuwachs an G tern aus industrieller Produktion brachte auch zahlreiche neue Probleme mit sich: Zusatzstoffe und Antibiotika in Lebensmitteln, Phosphate in Waschpulver und wachsende Abfallberge. Das kf thematisierte diese Probleme, verlangte ein Verbot von Phosphaten in Waschmitteln, sagte den Wegwerfflaschen den Kampf an und machte hormonhaltiges Kalbfleisch zum ffentlichen Thema. In den folgenden Jahrzehnten konnte sich das kf immer mehr etablieren. Das Forum lancierte in den 1970ern die Preis berwacher-Initiative und berichtete ber den grossen Ravioli-Skandal 1978 - einige werden sich noch an den Beitrag vom Kassensturz erinnern. In den 80ern sprach man erstmals von der "Konsumgeneration" und den Nachteilen, die sie mit sich brachte: Luftverschmutzung und Waldsterben. Die 1990er waren gepr gt von der europ ischen Wirtschaftskrise, der Globalisierung und dem Eintritt ins Gentech-Zeitalter. Das kf wurde politisch aktiver und mit der langsam einsetzenden Gleichberechtigung* passte sich auch das kf dem Zeitgeist an und wechselte seinen Namen um in Konsumentenforum.

Anders die Fortschritte bei den Masseng tern: Convenience Food (vorgefertigtes Essen) eroberte die Haushalte, neuartige Waschmittel dr ngten auf den Markt und innovative Haushaltsger te erleichterten die Arbeit zu Hause. Durch die neuen Haushaltsartikel wurden Frauen f r die Werbung noch interessanter. Doch auch hier blieb das Rollenbild der Frauen starr und nicht selten wurde die Macho-Keule geschwungen.

"Mach Dir keine Sorgen, Schatz, wenigstens ist Dir das Bier nicht angebrannt"

Das neue Jahrtausend brachte neuartige Themen mit sich, die auch das kf besch ftigten: Die aufkommende Nanotechnologie, das Freihandelsabkommen, die Postinitiative, oder das CO2-Gesetz, um nur einige zu nennen. Und was bringt die Zukunft? Es wird jedenfalls nicht langweilig. Aktuelle und k nftige Themen, die uns noch lange besch ftigen werden, sind der Datenschutz, Transparenz bei der Produktion von Lebensmitteln und vor allem das Abliefern von qualitativen Informationen f r die Konsumenten. In Zeiten von Fake-News, falschen Prognosen und selbstherrlichen Analysten keine schlechte Idee...

domiro *Man vergisst so schnell: erst seit 1990 d rfen Frauen in der ganzen Schweiz abstimmen. Offiziell eingef hrt wurde das Stimmrecht zwar "schon" 1971. Aber verschiedene Kantone weigerten sich, dies umzusetzen. Als letzter Kanton musste Appenzell Innerrhoden 1990 gezwungen werden, Frauen das Stimmrecht zuzugestehen.

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Patientenkompass N tzlicher SPO-Ratgeber

Anna, 45-j hrig, berlegt sich eine Teilnahme am Mammografie-Screening. Ihr wurde gesagt, das Brustkrebs-Risiko betrage 10 Prozent. Zudem habe sie einen Nutzen von 25 Prozent, wenn sie am Screening teilnehme. Anna kann mit solchen Statistiken nicht viel anfangen und f hlt sich, trotz Informationen, orientierungslos. Hier setzt der Patientenkompass von Barbara Z st an.

blich sind jedoch praxisnahe und verst ndliche Konzepte, die den Patienten wirklich n tzen. Die Schweizerische Patientenschutz Organisation, kurz SPO, hat f r solche F lle den Patientenkompass entwickelt. Der Ratgeber f hrt die Patienten durch die einzelnen Abschnitte, die im medizinischen Kontext beachtenswert sind. Konkret geht es um f nf Punkte:

1) Informationen sammeln - aber richtig Beispiel: Max, 55-j hrig leidet seit Jahren an einer Leistenhernie (Eingeweidebruch). Je nach Gr sse der L cke kann Gewebe vom Bauchraum durch die Bauchwand in die Leistengegend ausbrechen. Max weiss nicht, ob er die Leistenhernie operieren lassen soll und m chte sich darum selbstst ndig ber m gliche Therapien informieren. Doch wo findet er geeignete Informationen? Der Patientenkompass bietet Hilfe. Neben der Angabe von n tzlichen Adressen ussert sich der Ratgeber ausf hrlich ber unabh ngige Quellen, welche Informationen der Arzt ben tigt und woran man einen guten Arzt erkennt.

2) Wie sind diese Informationen zu verstehen?

Der Austausch zwischen rzten und Patienten gewinnt zunehmend an Bedeutung. Patienten und ihre Angeh rigen bernehmen immer h ufiger eine aktive Rolle, indem sie bei Behandlungen mitentscheiden. Das bedeutet, dass sie als "Experten in eigener Sache" das Ergebnis ihrer Behandlungen mitverantworten. Doch wie sollen Patienten, die gar kein Medizin-Studium abgeschlossen haben, berhaupt wissen, was gut f r sie ist? Menschen, die krank werden, f hlen sich in ihrer neuen Rolle als Patienten oft unsicher, berfordert und ausgeliefert. Obwohl in der heutigen Zeit viele Informationen zu medizinischen Themen zur Verf gung stehen, empfinden die betroffenen Patienten nicht selten Ohmacht, wenn sie sich f r eine medizinische Behandlung entscheiden sollen. Sie sind sich bei der Vielzahl von Therapiem glichkeiten oft nicht sicher, ob sie der rztlichen Empfehlung folgen sollen. Zudem wissen sie nicht, ob die erhaltenen Informationen auf ihre Richtigkeit und Unabh ngigkeit berpr fbar sind. Zwar thematisieren inzwischen diverse Ratgeber die Rechte von Patienten. Weniger 8

In Anna's Fall (siehe Beispiel oben) lernt man, wie die Prozentzahlen in Bezug auf Risiko und Nutzen zu gewichten sind. Prozentzahlen alleine geben n mlich nicht vollst ndig dar ber Aufschluss, wie wirksam bzw. unwirksam eine Methode ist. Fehlt die absolute Nutzerangabe (d.h. wieviele Personen haben an der Studie teilgenommen), k nnen Prozentzahlen sogar irref hrend sein.


Patientenkompass / mymedi.ch

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3) Welche Kriterien sind entscheidend? Fritz, seit wenigen Monaten Rentner, muss sich wegen Beschwerden beim Urinieren vom Urologen untersuchen lassen. Der Arzt teilt ihm die schlimme Diagnose Prostatakrebs im fr hen Stadium mit. Die therapeutischen Massnahmen, die der Arzt vorschl gt, m ssen mit Fritz' konkretem Gestaltungswillen im Umgang mit der Krankheit einhergehen. Ist eine m glichst verl ngerte Lebensdauer wichtig? Oder will er m glichst wenig Einbussen bei der Lebensqualit t (Inkontinenz, Impotenz) in Kauf nehmen? Im Ratgeber wird ausf hrlich erl utert, auf was man als Patient achten sollte, wenn man vor schwerwiegenden Entscheidungen wie der von Fritz steht.

4) W hrend der Behandlungsphase

auch empfehlenswert mymedi.ch Wer Medikamente nehmen muss, sollte sich nicht nur Gedanken ber Auswirkungen auf die Lebensqualit t und die Heilungschancen machen. Oft gibt es Medikamente mehrerer Anbieter, welche zwar identisch in ihrer Wirkung sind, jedoch unterschiedlich viel kosten. Hierf r bietet sich das Internet an. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl an Internetportalen, die Preisvergleiche von medizinalen Produkten ver ffentlichen. Eine der Internetseiten die wir empfehlen k nnen, ist www.mymedi.ch

Fragen, die beantwortet werden sind u.a.: Bei wem k nnen Patienten abkl ren, wer f r die Kosten im Spital des Nachbarkantons aufkommt? Wie kann man sich auf eine Operation vorbereiten? Was k nnen Patienten zur eigenen Sicherheit w hrend der Behandlung im Spital beitragen?

5) Konfliktsituationen Georg musste sich wegen Schilddr sen-Krebs am Hals operieren lassen. Der Eingriff dauerte mehr als drei Stunden. Nach der Operation hat Georg seltsamerweise eine grosse, schmerzende Verbrennungsblase am rechten Unterschenkel. Er kann sich nicht erkl ren, wie es dazu gekommen ist und erkundigt sich beim Arzt, der ihn operiert hat, nach m glichen Ursachen. Die Antwort befriedigt ihn aber nicht wirklich. Bei wem kann er nun ber seinen Verdacht sprechen? Wer kl rt f r ihn ab, was genau w hrend der Operation passiert ist? Und wer ersetzt ihm den erlittenen Schaden? Im Fall von Georg hat sich herausgestellt, dass sein Unterschenkel nicht standardgem ss mit einem Polster gesch tzt wurde, und dass wahrscheinlich die sich hin und her bewegenden Kabel f r das Elektroskalpell zur Verbrennung gef hrt haben. Da die Verbrennung auch zu einem finanziellen Schaden gef hrt hat, kontaktiert der Patientenanwalt die Haftpflichtversicherung der zust ndigen Klinik. Der Patientenkompass ist gedruckt (Broschur, 114 Seiten, CHF 29.90 zzgl. Versandkosten) und als E-Book (CHF 19.90) erh ltlich. SPO Patientenschutz H ringstrasse 20 8001 Z rich spo@spo.ch

Die Daten von mymedi basieren auf den offiziellen Publikationen von Swissmedic und BAG (Bundesamt f r Gesundheit) und den von Swissmedic gem ss AIPS vom 1. Januar 2013 gepr ften und offiziell zugelassenen Patienteninformationen. Eine Suchmaschine listet automatisch die vergleichbaren Medikamente auf. Ausser Preisvergleichen gibt es Informationen zu Wirkstoffen, Dosierung und Anwendungsform. F r jedes Medikament lassen sich die Patienteninformationen ausdrucken. Etwas eingeschr nktere Informationen ber medizinische Produktgruppen wie Gehhilfen, Inhalationsger te, Absaugger te usw. findet man unter www.mymigel.ch Die Vielzahl an Artikeln auf dem Markt verunm glicht eine vollst ndige Auflistung aller Produkte auf der Webseite. 9


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Die Biber-Br der Sieger "Genuss-Preis 2016"

Modellgeb cke haben in der Schweiz eine lange Tradition. Wer in den vergangenen Jahrhunderten ein richtiger Lebkuchen- oder Biberb cker werden wollte, musste nicht nur "Lebkuchler" sein, sondern auch die Kunst des Modelschnitzens beherrschen. Im 20. Jahrhundert verlor die Tradition der Modellgeb cke an Bedeutung und die Verbindung von Schnitzerei und Geb ck geriet in Vergessenheit. Zwei Jungunternehmer-Br der lassen diese Tradition nun erfolgreich wieder aufleben.

Es war 2010 als Claudio Leibacher (Jg. 1983) von einer Appenzeller B ckerei eine Sammlung von alten Bibermodelen erstand. Neben der Freude ber die sch nen Bilder und die traditionelle Schnitzkunst aus der Heimat seines Grossvaters ging ihm eine Frage nicht mehr aus dem Kopf: Konnte er damit seine eigenen Biber herstellen? Nach seinem Geschichtsstudium machte sich Claudio auf die Spuren der Schweizer Biber- und Lebkuchentradition und absolvierte Praktika in verschiedenen B ckereien sowie bei Holzbildhauern. Unz hlige Backversuche folgten. 2013 schloss er die Berufslehre des B cker-Konditors ab. Die Leibacher Biber-Manufaktur war geboren. Sein Bruder Silvan (Jg. 1988), damals mitten im Wirtschaftsstudium, nahm sich der verschiedenen Herausforderungen in den Bereichen Marketing und Verkauf an.

erhalten. Unerl sslich sind ausserdem gut geschliffene Messer in den verschiedensten Gr ssen. Der Schnitzprozess dauert vom ersten Entwurf bis zum fertigen Bibermodel zwischen zwei Stunden und mehreren Tagen, abh ngig von der Komplexit t des Sujets. Genauso wichtig wie sorgf ltige Handarbeit sind aber auch die passenden Zutaten aus der Region: Dazu geh ren w rziger Z rcher Oberl nder Waldhonig, Z rcher Unterl nder Bio-Dinkelmehl, Ustermer BioMilch, goldpr mierter Kirsch aus Lauerz und Mandeln, die f r die F llung extra gesch lt werden. Nach der Zubereitung ruht der Biberteig zwei Tage. Dann wird er ausgerollt, zugeschnitten und von Hand in das Bibermodel gepresst. Nach dem Backen werden die Biber mit Kartoffelst rke angestrichen und erhalten ihren sch nen Glanz. Die Tatsache, dass zwei Jungunternehmer ein altes, fast vergessen gegangenes Schweizer Handwerk mit viel Liebe und Sinn f rs Detail erfolgreich wiederbelebt haben, trug wesentlich dazu bei, dass der diesj hrige Genusspreis an die Leibacher BiberManufaktur vergeben wurde. Ausserdem finden wir die Kombination "Bildhauer und B cker" biberm ssig gut!

domiro

Leibacher Biber-Manufaktur, Wermatswil info@biber-manufaktur.ch www.biber-manufaktur.ch

Genuss-Preis Konsumenten werden heute darauf konditioniert, Genuss mit Moral zu verbinden. Es gilt stets alle kologischen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Aspekte zu beachten, ansonsten hat sich ein schlechtes Gewissen einzustellen. Dem pflichten wir zwar im Prinzip bei, finden aber auch, dass Genuss gerade in Zeiten zunehmenden Stresses, sehr erholsam und befreiend sein kann und weiterhin m glich sein muss.

Biberherstellung ist eine Wissenschaft f r sich. Zum Schnitzen werden ausschliesslich Birnbaumbretter verwendet, die frei von Unregelm ssigkeiten oder Astl chern sind, um ein optimales Schnitzergebnis zu 10

Gemeinsam mit GastroSuisse und dem Fleisch Fachverband zeichnet das Schweizerische Konsumentenforum Projekte aus, die in besonderem Masse zur F rderung des Genusses beitragen.


Smog ohne Rauch

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einer Revolution DaDie sindVerhinderung sie! Dampfen statt Rauchenrungsrungskasten - von Beda Stadler eingebaut und trennt den St*rfelder finden und unsch'dlich machen W hrend mehr wenn als 45dieJahren begeisterter Jeden Morgen, Mutterwar ins ich Zimmer eintritt, Ketten-Raucher. Seit ber zwei Jahren bin ich nun schl'ft ihr Kind verkehrt herum im Bett. In einem „Dampfer“ und habe keine einzige Zigarette mehr anderen Fall will Kind dauernd bei den Eltern geschmaucht. Als das frisch emeritierter Professor will schlafen, weilnachholen, es im eigenen einschlafen man einiges wof rBett mannicht nun endlich Zeit hat. hrliche E-Zigaretten zu Umst'nden kaufen“ stand kann.„Gef H'tten Sie gedacht, dass unter der schon eine Weile auf dem Programm, aus Elektrosmog schuld daran sein k*nnte?einfach Doch wie Gwunder und weil mich alles reizt, was gemeinhin erkennt man nun, ob die eigene Wohnung mit "Everteufelt wird. Smog" verseucht ist? Und kann man den Smog E-Zigaretten suchen, gibtnicht kaum selber messen?muss Einesman gleich vorweg:esWer in Werbung daf r. In meinem Umfeld gab es keine der Messung elektromagnetischer Strahlung Dampfer, wohl aber viele, die bereits genauestens bewandert ist, sollte sich von Experten helfen ber die Gefahren der E-Zigaretten informiert waren. lassen. In einem Tabakladen wurde ich f ndig. Ein Ort an dem die Dampfger te nicht verkauft werden sollten! ZwarBeratung bietet der Fachhandel ab 200 Franken Die war freundlichbereits aber unbrauchbar und Messger!te Eigenverbrauch an, dochFalls erstens man hat mirf+r einden teures Starterset angedreht. ich Liquids, so nennt man die Fl ssigkeiten welche haben verschiedene Produkttests ergeben, dass die verdampft Nikotin wolle,bei m den sse ich diese Ger!te teilswerden, massivemit Abweichungen Messreim Ausland bestellen. Dezent erhielt ich eine sultaten aufweisen und zweitens ist die Auswertung Internetadresse, damit der Schweizer H ndler trotz sehr kompliziert. Wer dennoch messen m*chte, Verbot beim Bestellen ein paarselber Rappen mitverdienen kann professionellere Ger!te bei Fachleuten mieten kann. und die Daten anschliessend f+r 200 bis 300 Franken Die ersten Lungenz ge waren angenehm. Es gibt auswertenvon lassen - in jedem Fall bis empfiehlt es sich hunderte Aromen, von Anis Zimt. Raucher aber einen absolhaben meistMesstechnik-Einf+hrungskurs einen Graus vor Karamell, zu Ristretto, Waldmeister, vieren. Frucht-Bonbons, Johannisbeere, Banane oder Vanille und kaufen Tabakaromen. Mir erging es F+r verl!ssliche sollte man eine ebenso. ObwohlResultate mein Tabakkonsum etwasFachperson nachliess, war kein AromaDiese ein ernst zu nehmender f r die konsultieren. unterteilt bei derErsatz Hausuntergeliebte Zigarette. suchung elektrische und magnetische Wechselfelder und unterscheidet zus!tzlich wegschmiss, die Belastung durch Bevor ich das Verdampfer-Set wollte ich doch Funkwellen. noch dieDie in der Kosten Schweiz f+r eine verbotenen Wohnungsanalyse Liquids mit Nikotin bestellen. diesFranken. schweren Herzens, liegen zwischen 500Ichbistat 1'000 Achtung: Es schliesslich ermahnt uns der Bundesrat st ndig, nicht gibt auch eine Reihe von selbst ernannten Experten, im nahen Ausland einzukaufen. Bis die giftigen Liquids die ihre Dienste zu nun Tiefstpreisen und deren eintrafen, hatte ich Zeit mich anbieten zu informieren. Auf Analysen alles andere als professionell sind. Youtube wurde ich f ndig und war erstaunt wie harmlos E-Zigaretten sein sollen. Unter den Dampfern Die Quelle ist Schweizer identifiziert, doch was nun gibt es sogar Youtube Stars.kann Reinman optisch, dagegen die unternehmen? Haushaltsstromnetz machten Dampfer einenDas gesunden Eindruck, sogar die amerikanischen die verursacht magnetischeWettkampf-Dampfer, und elektrische Wechselversuchen mit selbst gebauten Verdampfern felder. W!hrend die magnetischen Felder mit dem m glichst grosse Dampfwolken zu erzeugen. Ausschalten der Ger!te verschwinden, bleiben die Die elektrischen Liquids Felder bestehen im gesamten haupts chlich Stromnetz aus Propylenbestehen. glykol und Glycerin. Ein Akku liefert den Strom, damit Hier setzt der Netzabkoppler an: Er wird im Sicherein Heizwendel diese beiden Stoffe in Dampf ver-

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Stromkreis automatisch vom Netz, sobald das letzte Ger!t ausgeschaltet wurde. Schaltet man ein Ger!t wandelt. wieder ein,Der erkennt Rauchder der Netzabkoppler E-Zigarette dies ist also und reiner stellt Dampf und kein Rauch. Propylenglykol ein Lebensautomatisch und ohne Verz*gerungist wieder die mittelzusatzstoff und tr gt die Bezeichnung E-1520. Versorgungsspannung auf die Leitung her. Partyg nger atmen den Stoff seit Jahren als kDernstlichen Nebel ein. Als Feuchthaltemittel kommt Markt f+r Netzabkoppler ist relativ +berschaubar, Propylenglykol in Hautcremes, Zahnpasta und Deos laufend werden entwickelt bereits vor, aber auchneue als Ger!te Futterzusatz f r oder Milchk he. bestehende optimiert. Es gibt jedoch qualitativ Glycerin ist in allen nat rlichen Fetten und sehr len grosse Unterschiede. F+hrend vorhanden und tr gt das K rzeld+rfte E-422.momentan Man findetder es in zahllosen Produkten f rsein, Haushalt unddie Kosmetik, ja Netzabkoppler von MPA weil er Belastung sogar als Futteroder Abf hrmittel. Es ist also ein auf dem Neutralleiter - im Gegensatz zu den anderen echter Allesk nner. Die beigef gten Aromastoffe sind - komplett Zudem l!sst sich dieser lGer!ten ngst unser t glicheliminiert. Brot und als Duftmittel oder Netzabkoppler ohne abgeschirmte Zuleitungen in Nahrungsmittelzusatz milliardenfach getestet. Die EBetrieb nehmen, wasArt dieschnelle Installationskosten Zigis sind also eine Verdunster reduziert. in denen nichts verbrannt hier konnte ich keine Das Ger!t ist ab Fr.wird. 880.-Bis erh!ltlich. Gefahren ausmachen und die Dampfzutaten werden weltweit eingestuft. sindtrotzdem sie Teil Wem das als zu harmlos aufwendig und teuerBei ist,uns kann des Lebensmittelgesetzes. Dort sollten sie auch kosteng+nstig etwas gegen Elektrosmog unterbleiben. nehmen: Einfach die elektrischen Ger!te aus dem Schlafzimmer entfernen in der Nacht dieobwohl Kabel Nikotin ist leider nicht imoder Lebensmittelgesetz, man mit jeder Tomate oder Aubergine etwas Nikotin herausziehen. Dem Schlafplatz kommt n!mlich die schluckt. gilt als ist in hoher wichtigste Nikotin Bedeutung zu, Droge da es und nachweislich zur Konzentration ein Nervengift. Pflanzen brauchen es Beeintr!chtigung und zu dass gesundals Insektizid. Sodes warWohlbefindens ich nicht erstaunt, die heitlichen St*rungen f+hren kann, wenn sich der kleinen 10 ml Fl schchen der endlich eingetroffenen Organismus Nacht nicht erholen kann.und Liquids mitw!hrend einem der grossen EU-Gift-Kleber kindersicherem Verschluss versehen waren. Die F+r weiterf+hrendehat Informationen kann mangeeinigt, sich an Herstellerindustrie sich brigens darauf nur Dampferl sungen bis maximal 20 Milligramm pro folgende Adressen wenden: Milliliter in den Umlauf zu bringen. Gesundheitsapostel warnen trotzdem inbr nstig vor Hautkontakt und empfehlen gleichzeitig Nikotinpflaster mit bis zu 52 mg oder Kaugummis mit 4 mg Nikotin als Ersatztherapie. Wie gef hrlich Nikotin eigentlich ist, weiss man nicht. Sicher ist, ein Erwachsener kann ein Liquid Fl schchen trinken ohne daran zu sterben. Obwohl Kontakte viele nikotinhaltige Produkte seit Jahrzehnten erh ltlich sind, wurden durch das Statistische Bundesamt f+r Umwelt BAFU Bundesamt in Deutschland keine Todesf lle durch www.bafu.admin.ch/Elektrosmog Nikotinvergiftung aufgezeichnet. Das kann man von nis@bafu.admin.ch anderen Haushaltgegenst nden, etwa Rasierklingen oder Seife, nicht behaupten. Unser BAG meint: MPA Engineering AG -Nachf Zentrum Elektrobiologie „Werden nikotinhaltige llfl f+r ssigkeiten unsachgem www.mpa-ag.ch ss behandelt oder inhaliert, besteht zudem die Gefahr von Vergiftungen, die im schlimmsten Fall zum info@mpa-ag.ch Tod f hren k nnen.“ Nun, das ist nicht das erste Mal, dass mich unser BAG leicht irritiert.

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Die Verhinderung einer Revolution

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F r jene die am Leben Spass haben wollen, jetzt die was man beim besten Willen vom Dampfen nicht guten News: Die Wissenschaft ist sich einig, Nikotin behaupten kann. Nachdem ich nach kurzer zeigt, ber viele Jahre in niedrigen Dosen Literatursuche mehr als hundert Arbeiten ber ESchweizerisches Konsumentenforum eingenommen, nur geringe chronische Sch digungen Zigaretten gefunden skf hatte, macht mich das Argument, des Organismus. Nikotin ist zudem nicht krebses g be noch fast keine Daten doch etwas nerv s. erregend, was man f r einmal der Internationalen Was lesen Menschen eigentlich die solche Wie bei f allen Organisationen gibt glauben es auchdarf. beim hin und wieder Personalwechsel. VorPeter allemHajek die Agentur r Krebsforschung der WHO In skf Behauptungen aufstellen? Die Forscher Rechtsabteilung befindet sich in stetem Wandel: Unsere Jus-Studenten stehen jeweils kurz vor dem Abschluss niedrigen Dosen hat Nikotin sogar einen stimulieund Kollegen, alle aus renommierten englischen und Universitzuten, kamen 2014 in einer renden Effekt.uns Mannach sp rtknapp diesenzwei „Flash“ und m+ssen Jahrenbrigens verlassen, amerikanischen um weitere Praktika absolvieren. Wesentlich bersichtsarbeit in der Zeitschrift Addiction zum beim Dampfen besser als beim Rauchen. Dass Nikotin best'ndiger sind da unsere beiden Beir'te und der Vorstand. Wer setzt sich aktiv f+r eine liberale abh ngig machen kann, wissen die Raucher, darum Schluss: „Einige der toxischen Stoffe aus dem Konsumenteninformation beim skf ein? Eine &bersicht: geht es nicht. Umsteigewillige Raucher suchen eine Tabakrauch k nnen, in wesentlich geringeren Alternative, nicht ein Strafe. Ein Tabak-Ersatz in dem Mengen, auch in dem Dampf von E-Zigaretten bloss noch ein einziger B sewicht, das Nikotin, steckt, enthalten sein. Die gesundheitlichen Langzeiteffekte erleichtert das schlechte Gewissen massiv. des Konsums von E-Zigaretten sind unbekannt aber wenn man E-Zigaretten mit Tabakzigaretten vergleicht, sind E-Zigaretten voraussichtlich viel weniger, wenn berhaupt, sch dlich f r Konsumenten oder Dritte.“ Umso erstaunlicher ist es, dass sich unsere Regulatoren trotzdem noch immer um PassivdampfSusanne sorgen. Staub Babette Sigg Petra Rohner Blanca Ramer Liliane Legrand

Vorstand skf

Präsidentin | Fachfrau Fachfrau InformationsFachfrau Energie, Fachfrau Fachfrau Die Schweizerische Bundesbahn, die Deutsche gesellschaft Mobilität, Technologien Konsumentenrechte Landwirtschaft Gesundheitswesen

Fachbeirat

Bundesbahn ja selbst Amtrak haben voreilig die EZigaretten in den Z gen verboten, obwohl es wissenschaftliche Studien gibt, die belegen, dass die Luft in Grossst dten unges nder ist, als sich im selben Raum mit einem E-Zigaretten-Dampfer aufzuhalten. Wer Gm+r sich ber diese letzte Aussage sollte Alois Nationalrat CVP,rgert, Kt. Schwyz wirklich mal versuchen, selber eine Literaturrecherche Sebastian Frehner Nationalrat SVP, Kt. Basel-Stadt zu machen. Die Begr ndung weshalb man in der SBB Bernhard Guhl darf, ist allerdings Nationalrat BDP,chen. Kt. Aargau nicht dampfen haneb Roger Beat Flach Sprecher desNationalrat GLP, Kt. Aargau Baumann, Verbandes ffentlicher Verkehr, behauptete im SchweizerGLP, Radio, f r Tiana Moser Nationalr'tin Kt. Z+rich Zugbegleiter sei es nicht kontrollierbar, ob jemand eine herk mmliche Zigarette oder eine E-Zigarette rauche. Erstaunlich f r wie bl d man seine Zugsbegleiter ffentlich abstempeln darf!

Politischer Beirat

Beda Stadler Raucher Immunologe, Gesundheitswesen Umsteigewillige werden aber verunsichert durch Medienberichte. So titelte k rzlich Heinzalarmistische Beer Energie, Nachhaltigkeit der Kassensturz: „E-Zigaretten im Test: So gef hrlich Eva Brechtb+hl Tourismus sind sie wirklich!“ Getestet wurden zehn verschiedene Hanspeter H'ni Banken, Finanzen Liquids von verschiedenen Herstellern, alle Nikotin Karin Geser Herausgekommen Bildung enthaltend. ist, was man schon l Ursula ngst weiss: Gross Die Recht heutigen Nachweismethoden f r krebserregende Substanzen sind derart empfindlich, Yvo Gut Mehrwertsteuer dass man selbst im Dampf ein paar krebserregende Margrit Kessler Gesundheitswesen Substanzen finden kann. Der Kassensturz best tigte, MarcimM+ller Versicherungen dass E-Dampf im Vergleich zu einer Zigarette mehr Der Zug scheint die Meinungen sind Dominique Rotenalso abgefahren, Medienverantwortlicher als Blanca 1000Ramer mal weniger Energie, Acetaldehyd Mobilit't, Technologie gefunden wird. gemacht. Umso unterhaltender ist es nachzuforschen, Jan Ramseyer Projektverantwortlicher Verschwiegen allerdings das E-Dampf- hnliche Pascal Rudin wurde Kinderund Jugendrecht wie unsere Bundesbeamten zu ihren Erkenntnissen Konzentrationen an Acetaldehyd auch in der Rahel Nyffenegger Rechtsberaterin ber EZigaretten gelangen. Der Bundesrat ernannte Peter S+tterl+ti Kepmail, Post, Service Public normalen Atemluft von Nichtrauchen zu finden sind. Nina 1998 Ramseyer eine Eidgen ssische Rechtsberaterin Kommission f r TabakUrsula Tr+eb Codex Alimentairus, Lebensmittel Michael Arand, Toxikologe an der Universit t Z rich, pr vention (EKTP) um sich beraten zu lassen. Es sind Simone Baumberger Administration wagte Gabriela alsWinkler beigezogener Energie Giftstoffexperte trotzdem dies Experten aus verschiedenen Kreisen, die sich f r eine chterne Aussage: direkten Vergleich PaulnZwiker Codex „Im Alimentairus, Obsts'ftew rd' die Tabakpr vention einsetzen und von der ich sagen, bei normalem Konsum ist die E-Zigarette Tabakindustrie unabh ngig sind. Da Dampfen nur so Felix Frey Energie mit grosser Wahrscheinlichkeit wesentlich weniger aussieht wie Rauchen, ist die EKTP eigentlich das gesundheitsgef hrdend als die Tabakzigarette.“ Und falsche Expertengremium um irgendjemandem ber dann, als ob ihn den Mut verlassen h tte: „Ich w rde Dampf zu beraten. Die einzige Gemeinsamkeit zu aber auf jeden Fall raten, weder zu dampfen noch Tabak ist das Nikotin, doch das kommt in vielen rauchen.“ Nachtschattengew chsen vor. G rtner, Bademeister Belpstrasse 11 | von 3007t Bern rkischen B dern, oder Discobetreiber sucht Den Beitrag h tte man sich somit sparen und daf r Tel. 031 380 50 30 | forum@konsum.ch man vergeblich unter den Experten. Verst ndlich, die wissenschaftliche Literatur studieren k nnen. Da dass die EKTP in Ermangelung von Fachkenntnissen www.konsum.ch ist man sich einig: Rauchen ist ein Gesundheitsrisiko, eine externe Studie in Auftrag gab: Die Swiss VAP

Geschäftsstelle

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Die Verhinderung einer Revolution

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Interessenkonflikte

Study, durchgef hrt vom Vizepr sidenten der Kommission.

Es wurden 113 Experten angefragt an dieser Studie TV-Werbung: Segen teilzunehmen. Da bloss vierzig Experten bereit waren mitzumachen, muss man Verst ndnis haben, dass f nf Mitglieder der EKTP ebenfalls teilnahmen. Angefragt wurden ohnehin nur Menschen, die bereits Teil der 1984, 19:55Lobby Uhr. waren Gem+tlich wir vor Anti-Tabak oder insitzen irgendeiner Formdem am staatlichen h ngen. Fernseher Finanztopf und schauen uns Mit das der EndeDelphi der Methode wurden Meinungen der Experten eruiert. Tagesschau an. die Dagmar Berghoff weist auf den Es wurde also zu keinem Zeitpunkt auch nur die n!chsten Programmpunkt "Vier F!uste f+r ein geringste Anstrengung unternommen irgendwelche Halleluja" und w+nscht allen mussten im Namen der Fakten zu hin sammeln. In vier uns Runden online ARD einen sch*nen Abend. Es folgt Werbung. "Ich Fragen mit einer Skala von 1-10 beantwortet werden. Fiel Mittelwert zwischen 1-3 war die in' Frage weg, mussder auf's Klo!", "Und ich geh' schnell Keller!". zwischen 8-10 wurde die Meinung zum Fakt F+nf Minuten sp!ter betritt Bud Spencer den Saloon. "Mach Platz, ich bin der Landvogt!", t*nt es grossspurig aus der Stube und getreu Nina Hagen's Song "glotzen" wir wieder TV. 1994. 21:20 Uhr. Wiederum sitzen wir eintr!chtig vor dem TV. Gestern lief "Das Schweigen der L!mmer" auf RTL. Wir schauen's heute. Der VHSRekorder rattert leise vor sich hin. Pl*tzlich bricht der Film ab und eine Stimme will uns das Waschmittel "Der Weisse Riese" Gl cklicherweise verkaufen. "Boah,ergab spuhlsich blosskein die Konsens dar ber, ob die Nikotinabh ngigkeit zur moralischen Frage erkl rt Werbung weiter!" Die Werbung werden soll. Diese Frage alleine zeigt allerdings, dass flimmert im Schnelldurchlauf an es hier um Meinungen von moralisch und nicht uns vorbei. Endlich, HannibalExperten ging. wissenschaftlich hoch stehenden Lecter's Gesicht! Wir atmen auf. Die Swiss VAP Study wurde von der EKTP abgeschrieben seit dem 1. Mai gemeinsam? deren offizielle Was habenunddieistbeiden Szenarien In Stellungnahme. Die betroffenen Beh rden haben sich beiden wird Fernseh-Werbung ignoriert. Was die Aussagen dankend einverleibt. Der Bericht ist eine unterscheidet sie voneinander? 1984 schlug man die Zusammenstellung von Vorurteilen und enthielt Zeit tot -auch 1994die beschleunigte genau wie brigens Empfehlung,man dasssie,E-Zigaretten heute. Freilich benutzen wir 2016 keine Videogleich wie Tabak besteuert werden sollten, damit ja der Geldfluss f r sondern die eigene Forschung Kassetten mehr, greifen zur+cknicht auf zum das erliegen kommt. Gl cklicherweise hat TV-Verbreitern das Parlament zeitversetzte Fernsehen, welches von die Befreiung der E-Zigaretten von der Tabaksteuer wie Swisscom und UPC angeboten wird. Durch die beschlossen. Wenigstens ist ein neues Tabakgesetz M*glichkeit des die &berspulens der Werbung am Horizont worin E-Zigaretten reguliert werden "gewinnen" wir je nach Sender und Filml!nge bis sollen. Dies bedeutet, dass man vielleicht auch 10 in der Schweiz in ein- bis Jahrenden nikotinhaltige Liquids 20 Minuten einzwei Komfort wir liebgewonnen kaufen kann. haben. Dieser Komfort ist nun bedroht. Zahlreiche TV Sender beklagen sinkende Werbeeinnahmen aufgrund Wie dem auch sei, die E-Zigarette ist ein Paradest ck f r die Bevormundung des B rgers. Die Gesetze sind nicht f r den B rger da, sondernwir m ssen uns unter 13

Androhung von Strafe alten, unsinnigen Gesetzen beugen. Rationale Argumente ben tigt der Staat nicht. Gebetsm hlenartig werden Behauptungen und Fluch zugleich weiter kolportiert. Etwa: Erstens, die Datenlage ist noch schwach. Dabei gibt es bersichtsartikel die ber 300 wissenschaftliche Arbeiten miteinbeziehen. Zweitens, es gibt keine Langzeiterfahrungen oder Studien. Eine ziemlich freche Behauptung, hatten der und wollen Konditionen von dochSpuhl-Funktion schon die R mer Dampfbdie der, oder bedenkt zeitversetztem man, dass die Fernsehen geplanten mitbestimmen. Gesetze langeDer ZeitAusfall eine unbefriedigende Situation werden. der Werbeeinnahmen dereinfrieren Sender belief sichDrittens, letztes E-Zigis nicht geeignet der durch Zigarette Jahr aufsind 67 Millionen Frankenum undvon wurde die loszukommen. Damit werden tausende von ehemaRechteabgeltung mit 5.4 Millionen Franken nicht ligen Rauchern, die jetzt gl cklich dampfen, kompensiert. F+r 2017 rechnetdie man sogar mit pers nlich beleidigt. Viertens, Zigarette sei einem quasi Ausfall von 123 Millionen Franken. um "L!ngerfristig die Einstiegsdroge f r Jugendliche, sp ter zu rauchen. so die werbefinanzierten Free-TV-Sender k*nnen nicht +berleben", argumentiert die Interessengemeinschaft Radio und Fernsehen IRF. Mitschuldig an sinkenden Werbeeinnahmen sind auch die Zuschauer-Analysen: Knapp 2'000 Leute in der Schweiz lassen sich beim Fernsehschauen "messen". Es wird nicht nur analysiert, welche Sender laufen, sondern auch, an welchen Stellen nicht zugeschaut wird. Dadurch, dass man die MessunSolche Studien gibt es nicht. Um eine Bedenklichkeit gen verfeinert hat, ist nun nachzuweisen, sind anscheinend Studien analytisch daskeine belegt, was notwendig. F nftens, die gr sste Gefahr des eigentlich alle schon wussDampfens best nde darin, dass es das Rauchen ten: Die Werbung kann wird am wieder salonf hig macht. Entlarvender ein liebsten Resultate dieser Analysen Argumentignoriert. nicht sein.DieDampfen macht n mlich echt Spass. dazu, Es kdass nntediejaWerbepartner sein, dass nicht dadurch f+hren mehrwieder bereit gesellige Situationen entstehen, wie damals, als man sind, im selben Ausmass f+r Werbung zu bezahlen wie nach dem Essen eine Zigarre rauchte. Fast alles was fr+her. uns Spass macht, wird vom Staat besteuert. Da die Steuern vom Tisch sind, will er uns wenigsten nun Die TV Sender wollen logischerweise die &berspuhlden Spass vermiesen. Funktion w!hrend der Werbung verbieten lassen. Wir Damit wdamit ren wir bei den Verschw rungstheorien die h!tten wieder !hnliche Zust!nde wie 1984. rund um die Zigarette gedeihen. Etwa: Die staatliche Gegen so ein Vorhaben kann man als KonsumentenVerhinderungstaktik ziele einzig und alleine auf die organisation eigentlich nur dagegen sein. Oder? verloren gehenden Tabaksteuern. Ein Staat der so skrupellos sei, gleichzeitig den Tabakanbau zu Konsumenten sollen die freie Wahl haben, ob sie sich subventionieren, dem d rfe man so etwas zutrauen. die Werbung anschauen wollen verharmlose oder nicht. Sender Oder: Die Tabakindustrie die wie ESAT 1, RTL, VOX oder ProSieben sind f+r viele Leute Zigaretten, weil sie um ihren Markt bange. Fakt ist allerdings, dass geworden, das Dampfen in die Amerika erfunden erst "schaubar" seit sie Werbung +berund patentiert wurde, aber kein Tabakriese Interesse daran zeigte: Es war ein Chinese, der im Alleingang 13


Die Verhinderung einer Revolution Interessenkonflikte

spuhlen diese Gesch k*nnen. ftsidee Lief bspw. verwirklichte. ein Film Viele gleichzeitig Dampfer auf sehen es deshalb nicht gerne, dass nun die grossen einem *ffentlich-rechtlichen Sender und auf einem Tabakfirmen auchmitauf ft privaten Sender vierdas bis E-Zigarettengesch f+nf Werbebl*cken, aufspringen. Gerade in Europa gibt es n mlich ein sparte man locker bis ftsfeld, 25 Minuten ein, KMUs wenn man innovatives neues 20 Gesch das von und sich den Film auf wurde. dem *ffentlich-rechtlichen online-Firmen besetzt Man f rchtet sich also anschaute. nicht nur vorKein der Konkurrenz, Wunder landen sondern die vor TV-Spots allem auch bei vor dem schlechten Image der Tabakindustrie. Befragungen nach der nervigsten Werbung immer auf Platz 1 - noch wird vor der Briefkastenund Das Dampfen sichInternet-, trotz allen Widrigkeiten Radiowerbung. durchsetzen. Die Medizin wird die Methode gebrauchen, um Medikamente zu verabreichen. In Amerika werden bereits heute Liquids mit THC medizinisch verschrieben. Vielleicht werden bei der anstehenden Legalisierung von Marihuana die Verdampfer vorgeschrieben und dann salonf hig. Sobald die Verdampfer etwas praktischer geworden sind und beim Grossverteiler zwischen dem Biogem se und den Rasierklingen in die Regale kommen, werden die Raucher scharenweise umsteigen. Dampfen schmeckt n mlich besser als Rauchen, der Dampf beisst weder in Lunge noch in Augen. F r einen ehemaligen Raucher z hlen aber ganz andere Gr mehr nde. ins IchGewicht bin nach drei Wochen Was noch f'llt:bloss Die Sender haben bereits meinen Raucherhusten los. Unsere Wohnung zunehmend vorRauch allem und j+ngere stinkt nicht Probleme, mehr nach ich Menschen darf bei zum Einschalten zu bewegen. Sie sind es gewohnt, Freunden nach dem Essen am Tisch dampfen. Aus Filme lauter Solidarit und Serien t gehe ohneichWerbeunterbrechungen trotzdem noch ab und auf zu mit demoder Rauchen vor die T r, einfach weil +ber sie meist Netflix anderen Streaming-Diensten das die netteren Menschen sind. Am meisten freut es aber Internet anzuschauen.

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meine Frau. Sie vermag meinen Wasserdampf nicht den Sendern gehen dadurch massiv Werbeeinnahmen mal zu riechen und wenn berhaupt, sind es frische verloren. Es ist klar, dass viele Sender nicht +berleben Aromen, die das gemeinsame wohnen gem tlicher werden, sollte sich nichts 'ndern. Ob dies im machen. Ich h tte allerdings nie geglaubt, je mit dem gesellschaftlichen Kontext wirklich ein Jetzt Verlust ist, ich sei Rauchen aufzuh ren! Dampf sei Dank. muss dahingestellt. Die Qualit'tsunterschiede zwischen den mich entscheiden, ob die n chsten Dampfst sse eher nach Erdbeer-Menthol oder doch lieber nach s ssem Sendern sind teilweise frappant und manch einer h'lt Virginia Tabak mit etwas Whisky duften sollen... eine "reinigende" Regulation der Sender schon lange f+r +berf'llig. Betrachtet man diese Entwicklung langfristig, werden Zur Personalle Seiten Zugest'ndnisse machen wahrscheinlich m+ssen - auch die Zuschauer, die von der Beda Stadler ist Biologe und Digitalisierung bisher profitiert haben. Eine M*glichemeritierter Professor und ehemaliger Direktor keit, bei der die &berspuhl-Funktion die des Werbung r Immunologie der nicht umgehen kann, Instituts wird f+brigens bereits Universit t Bern. Er betreibt umgesetzt: Werbeeinblendungen w'hrend der Grundlagenforschung im GeSendung, siehe unten. biet Nicht sch*n, aber ein der Allergologie und Autoimmunit t und angewandte Kompromis. Forschung zur Herstellung von Antik rpern und Impfstoffen f r die Therapie. In der ffentlichkeit bekannt wurde er als Diskussionsteilnehmer und insbesondere mit seinen bissigen Kolumnen, in denen er meist zu medizinischen sowie gesundheitsund gesellschaftspolitischen Themen – etwa Alternativmedizin, Gentechnik und Impfung – Stellung bezieht. Seine provokativen Thesen, in der Titelformulierung oft ironisch zugespitzt, regen zum Nachdenken und Mitstreiten an.

Zuviele Werbespots k*nnen aber auch nicht im Interesse der Werbetreibenden sein. In der Masse mit anderen Spots versinken ihre Botschaften in der Bedeutungslosigkeit. Damit werden die hohen Werbeausgaben immer weniger lohnenswert. Einige Medienkonzerne wie Time Warner und Viacom haben darum bereits angek+ndigt, die Werbezeiten massiv zu reduzieren. Zu den besten Sendezeiten sollen nur noch halb so viele Spots wie bisher laufen. Der amerikanische Medienkonzern Fox hat sogar versprochen, die Werbebl*cke auf 30 Sekunden zu reduzieren. Das digitale Fernsehen hat den Fernsehmarkt komplett ver'ndert. Swisscom und UPC bescheren Schweizer Haushalten +ber 300 TV-Kan'le. Die Sender k'mpfen in einem stagnierenden Markt mit immer mehr Konkurrenten um ihr &berleben. Die Aufnahme- und &berspuhl-Funktion hat uns zu unseren eigenen Programmdirektoren gemacht und 14

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Dunkle Schokolade Schutz vor Stress Dunkle Schokolade hat eine entz ndungshemmende Wirkung in Stress-Situationen und k nnte damit das Risiko f r Herz-Kreislauf-Erkrankungen reduzieren. Dies zeigt eine Studie, die unter Leitung von Prof. Dr. Petra Wirtz, Universit t Konstanz, durchgef hrt wurde.

Alle Jahre wieder werden die Spiesse erhoben und fleischbest ckt in siedend heisses l hineingetaucht. Egal ob Bourguignonne, Chinoise oder Savoyarde: Es wird nicht mit Saucen gegeizt und der Magen leistet noch Stunden nach dem letzten Grappa berstunden. Wer gerne mal was Neues ausprobieren m chte und sich nach dem Essen immer noch wohl f hlen m chte, dem sei das folgende Rezept aus der Steinzeitk che* empfohlen:

Ofen-S sskartoffeln mit BBQ-Huhn-F llung F r 2 Personen / Dauer ca. 1,5 Stunden Zutaten BBQ-Sauce: 1 grosse Gem sezwiebel / 2 EL Kokos l / 1 TL Tomatenmark / 1 Dose passierte Tomaten (400 ml) / 250 ml Gem sebr he / 100 ml Apfelessig 5 EL Honig / 1 TL Pfeffer / 1 TL Senf / 1 TL Paprikapulver 1 EL Limettensaft / Salz

Psychosozialer Stress f hrt zu einem Anstieg verschiedener Entz ndungsparameter im Blut, die mit einem erh hten Risiko f r Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden sind. Eine aktuelle Studie zeigt erstmals, dass schwarze Schokolade diesen Anstieg reduzieren kann. In der Studie erhielten gesunde M nner zwischen 20 und 50 Jahren zufallsbedingt entweder eine halbe Tafel (50 g) schwarze Schokolade mit einem hohen Anteil bestimmter Kakaobestandteile (sogenannter Kakao-Flavanole) oder eine halbe Tafel dunkel eingef rbter, urspr nglich weisser Schokolade ohne KakaoBestandteile. Zwei Stunden sp ter durchliefen sie einen zehnmin tigen standardisierten Stresstest in From eines fingierten Vorstellungsgespr ches. Vor und bis zu zwei Stunden nach diesem Gespr ch wurden wiederholt entz ndungsf rderliche als auch hemmende Parameter innerhalb und ausserhalb von Blutzellen bestimmt. In der Probandengruppe, die schwarze Schokolade gegessen hatte, kam es - im Unterschied zur Kontrollgruppe mit der weissen Schokolade - in Reaktion auf Stress zu einem geringeren Anstieg an entz ndungsf rderlichen Parametern innerhalb der Blutzellen. Die Effekte waren umso ausgepr gter, je mehr Kakaobestandteile im Blut der Probanden nachgewiesen werden konnte. Diese Befunde legen nahe, dass schwarze Schokolade mit hohem Kakaoanteil entz ndliche Stressantworten reduziert. Auf diese Weise k nnte schwarze Schokolade zum Schutz vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen.

Zubereitung BBQ-Sauce Zwiebel sch len und hacken. Topf mit l auf mittlerer Stufe erhitzen und Zwiebelw rfel glasig anschwitzen. Tomatenmark hinzugeben und 2-3 Min. braten. Alle anderen Zutaten hinzugeben, verr hren und auf mittlerer Hitze aufkochen. Hitze reduzieren und Sauce 1 Std. sanft einkochen. Ab und zu umr hren. Sauce mit Salz abschmecken, abk hlen und mindestens 30 Minuten ziehen lassen. Zutaten S sskartoffeln & Huhn: 2 grosse S sskartoffeln 2 EL Kokos l / 1 Avocado / 1 Fr hlingszwiebel / Saft von 1/2 Limette / 300 g H hnchenfilet / 2 EL Oliven l / Salz, Pfeffer / 4 - 6 EL Barbecue-Sauce (siehe oben) Zubereitung S sskartoffeln & Huhn Ofen auf 180 Grad vorheizen. S sskartoffeln waschen (nicht sch len). Kokos l schmelzen und S sskartoffeln damit bestreichen. S sskartoffeln auf ein mit Alufolie ausgelegtes Backblech legen und 45 Min. im Ofen backen. Avocados halbieren und Kern entfernen. Fruchtfleisch l ngs und quer einschneiden, sodass kleine W rfel entstehen. W rfel mit L ffel herausnehmen und mit Limettensaft betr ufeln. Fr hlingszwiebel waschen, putzen und in Ringe schneiden. H hnchenfilet in 2-3 cm grosse W rfel schneiden. Oliven l in einer Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen und die Fleischw rfel darin 3-4 Minuten von allen Seiten braten. Anschliessend mit Salz und Pfeffer w rzen und im ausgeschalteten Ofen warmstellen. S sskartoffeln abk hlen lassen. Dann ein Drittel als Deckel abschneiden und S sskartoffeln mit L ffel aush hlen, etwa ein Drittel der Kartoffelmasse entfernen. Ausgeh hlten Kartoffeln mit Salz und Pfeffer w rzen. Die gebratenen Fleischw rfel mit der BBQ-Sauce mischen und in die S sskartoffeln f llen. Mit Avocadow rfeln und Zwiebelringen dekoriert servieren. * Die Steinzeitk che, auch Paleo genannt, ist auf eine nat rliche Ern hrung ausgerichtet und verzichtet auf Getreide, Zucker, Milch und H lsenfr chte. "Steinzeitler" ern hren sich von Gem se, Obst, Fleisch, Fisch, N ssen und Samen. Nahrungsmittel, die den Menschen vor ber 10'000 Jahren bereits zur Verf gung standen.

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Shrimps aus Burgdorf Gewinner "Innovativste Konsumentenstory 2016"

Meine Damen und Herren: Die Schweiz ist KEIN Binnenland. Was? Ob ich in Geographie geschlafen habe, fragen Sie? Nun, ich gebe zu, ich habe bis heute keine Schweizer Karte gefunden, die meine k hne Behauptung untermauert. Aber wie erkl ren Sie sich die Alinghi? Oder den Hafenkran von Z rich? Oder Familie Kunz aus Burgdorf? Familie Kunz steht vor einem Problem: Die Schweinezucht in den alten St llen gestaltet sich immer schwieriger und die tiefen Marktpreise verunm glichen einen Ausbau mit angepasstem L ftungssystem. Was also tun? Die Antwort darauf liegt unter dem Meeresspiegel und ist so abwegig, dass sie wieder gut ist... Die Lage des Hofes am Stadtrand von Burgdorf ist ideal f r den Direktverkauf. Lange Jahre war die Familie auf der Suche nach einer geruchsneutralen L sung, um die alten Schweinest lle anders nutzen zu k nnen. Fritz, Irene, Christian und J rg Kunz entscheiden sich zu einem radikalen Schritt und bauen die alten Schweinest lle um in eine ShrimpFarm. Sie stellen mit Salz angereicherte Wasserbecken hin, die Wassertemperatur bei 28 Grad Celsius, und sorgen daf r, dass das Wasser laufend umgew lzt und bel ftet wird.

Im Mai 2015 setzen sie erstmals Larven der Gattung Aemme Shrimp aus. Aemme Shrimps geh ren zur Art der Weissfuss-Shrimps (Litopenaeus vannamei, engl. Pacific White Shrimp) und ben tigen etwa 5 Monate, bis sie die optimale Gr sse erreicht haben, um als Delikatesse genossen zu werden. Ein paar Monate sp ter liegen die ersten Shrimps auf den Tellern der Familie und man ist begeistert!

Schon im Oktober 2015 stellt man das Projekt der ffentlichkeit vor - als erster Pilotbetrieb der Aquafuture Switzerland GmbH, welche sich zum Ziel setzt, anderen Schweizer Bauernbetrieben einen alternativen Betriebszweig zu er ffnen. In diesem Fall: Lokal produzierte Shrimps in leerstehenden konomiegeb uden. Familie Kunz selber wird das Konzept ab Dezember 2016 gefestigt haben und es dann weiteren Landwirtschaftsbetrieben als L sung anbieten. F r alle, die nun hungrig geworden sind: Der Verkauf der regionalen Aemme Shrimp erfolgt direkt ab Hof oder auf Vorbestellung via Webseite (siehe unten). Interessierte Besucher erhalten Einblick in die Anlage und k nnen sich im Anschluss von der Qualit t der Shrimps berzeugen.

domiro Aemme Shrimp, Burgdorf contact@aemmeshrimp.ch. www.aemmeshrimp.ch

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ber uns Schweizerisches Konsumentenforum kf

Vorstand

Petra Rohner

Blanca Ramer

Babette Sigg

Präsidentin | Fachfrau Fachfrau InformationsFachfrau Energie, gesellschaft Mobilität, Technologien Konsumentenrechte

Susanne Staub

Liliane Legrand

Fachfrau Landwirtschaft

Fachfrau Gesundheitswesen

Fachbeirat

Politischer Beirat

Beda Stadler Heinz Beer Eva Brechtb hl Hanspeter H ni Karin Geser Ursula Gross Yvo Gut Margrit Kessler Marc M ller Blanca Ramer Pascal Rudin Peter S tterl ti Ursula Tr eb Gabriela Winkler Paul Zwiker Felix Frey Urs Klemm

Alois Gm r Sebastian Frehner Bernhard Guhl Beat Flach Tiana Moser

Immunologe, Gesundheitswesen Energie, Nachhaltigkeit Tourismus Banken, Finanzen Bildung Recht Mehrwertsteuer Gesundheitswesen Versicherungen Energie, Mobilit t, Technologie Kinder- und Jugendrecht Kepmail, Post, Service Public Codex Alimentairus, Lebensmittel Energie Codex Alimentairus, Obsts fte Energie Lebensmittel

Nationalrat CVP, Kt. Schwyz Nationalrat SVP, Kt. Basel-Stadt Nationalrat BDP, Kt. Aargau Nationalrat GLP, Kt. Aargau Nationalr tin GLP, Kt. Z rich

Geschäftsstelle Dominique Roten Jan Ramseyer Rahel Nyffenegger Nina Ramseyer Simone Baumberger

Kommunikationsleiter Projektleiter Rechtsberaterin Rechtsberaterin Administration

Belpstrasse 11 | 3007 Bern Tel. 031 380 50 30 | forum@konsum.ch www.konsum.ch

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Babettes Schlusswort In Rom, unter der Kirche San Clemente, findet man drei Stockwerke unter der Erde die Krypta der ehemaligen Mithras-Kultst tte. F r mich ist es jedesmal ber hrend, die Stele mit der eingravierten k mpfenden Figur zu sehen und mir vorzustellen, wie sich vor ber zweitausend Jahren vorchristliche Gl ubige hier versammelten, um ihrer Gottheit zu huldigen. Der Kult, der sich vermutlich aus Persien ausbreitete, erfreute sich in Rom grosser Beliebtheit; Kaiser Konstantin, dessen Regierungszeit die fl chendeckende Einf hrung des Christentums bedeutete, war vor seinem Sieg bei der milvischen Br cke ein grosser Anh nger Mithras‘. Die Legende besagt, dass Mithras w hrend des Jahres, w hrend zw lf Monaten den Grossen Stier jagt. Gegen das Jahresende kommt er ihm immer n her und am 24. Dezember erwischt und t tet er ihn. Bei der Etablierung des Christentums wurde dieser Tag in die christlichen Feiertage bernommen und zur Geburt Jesu bestimmt, wie es auch bei anderen kultbestimmten Feiern, wie zum Beispiel das Pessachfest, als Ostern bernommen, umgesetzt wurde. Im letzten Monat, bevor Mithras den Stier erlegte, waren die Menschen von Unruhe und Unsicherheit gepr gt. Erst mit der erfolgten T tung legte sich dies, die Anspannung liess nach, die Menschen nahmen wieder ihren gewohnten Gang auf sich. Und Mithras begann von neuem mit seiner einj hrigen Jagd nach dem Stier. Was hat dies nun mit der heutigen Zeit zu tun? Gerade w hrend der Adventszeit, die doch eine friedliche sein sollte, schl gt einem vermehrt Aggression entgegen. Noch nie habe ich dies so wie dieses Jahr empfunden. Noch nie wurde ich so oft angep belt, angeschubst, angefahren. Sauerp ttische Mienen, h ssige Bemerkungen. „Ja, wenn es unbedingt sein muss!“ raunzt eine Frau und r umt ihre unz hligen Pakete weg, die den letzten raren Sitz im Zug besetzen. „Nein, ich lasse Sie nicht durch, Sie k nnen warten, Sie bl de Zwetschge!“ kr ht der Mann auf der Rolltreppe und l sst damit seinen Frust vor mindestens zweitausend unbeteiligten Reisenden aus, die sich neugierg umsehen, wer wohl diese Zwetschge sein m ge. „Das geh rt mir!“ schnauzt mich ein junger Mann im Delikatessenladen an, als ich meine Hand nach einem Objekt der Begierde, einer Wildpastete, ausstrecke. Bin ich auss tzig? Habe ich einen schwarzen Fleck auf der Stirn? Nichts dergleichen.

Impressum Herausgeber Schweizerisches Konsumentenforum Belpstrasse 11 3007 Bern Tel. 031 380 50 30 Fax 031 380 50 31 forum@konsum.ch www.konsum.ch Twitter: @kf_schweiz

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Spendenkonto PC 80-59025-0 (Verein)

Pr sidentin Babette Sigg Frank

Redaktion/ Gestaltung Dominique Roten

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Auflage. In solchen Momenten denke ich dankbar an die M glichkeiten des Online-Shoppings. ca. 1'500 Ex. Ja, sollen sie doch daheimbleiben, diese Ausb nde an S uerlichkeit. Wir wollen zur Vorweihnachszeit nur frohe Gesichter sehen. Wir wollen in vollem Bewusstsein minderwertigen Gl hwein und berzuckerten Rumpunsch an Adventsmarktst nden zu berh hten Preisen in hygienisch kaum einwandfreien Tassen erstehen. Wir brauchen keine Spielverderber, die uns eifrig und pflichtbewusst den N hrwert von einem Weihnachtsgansl, von Gratin dauphinois, von Mousse au chocolat vorrechnen. Wir wollen geniessen und ohne schlechtes Gewissen schlemmen. Wir stehen zu und f r Genuss. Dies manifestieren wir unter anderem durch unseren Genusspreis (siehe Artikel im Heft). Wir lassen uns die Freude nicht verderben. In diesem Sinn w nsche ich Ihnen gefreute Adventszeit und genussreiche Weihnachstage... auf dass im Januar der Alltag und Mithras wieder mit seiner Jagd beginnen m ge. Herzlich, Ihre Babette Sigg Frank, Pr sidentin 18


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Vielen Dank! Unterst tzer

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konsum.ch Das Magazin des Konsumentenforums kf Nr. 53 | Juli/August 2016

Das Magazin des Konsumentenforums kf Nr. 55 | Dezember 2016

P.P.

3007 Bern Post CH AG


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