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Die nächste Welle in der Umgestaltung der

Die nächste Welle in der Umgestaltung der Transport- und Logistik-Branche

Künstliche Intelligenz ► Carrypicker hat nach eigenen Angaben mit einem Team aus Mathematikern, Branchenexperten, IT- und Datenforschern sowie dem Aufbau seiner KI-Engine und der Verarbeitung von Millionen Frachtdaten die nächste Evolutionsstufe in der Branche eingeläutet. Laut dem Unternehmen wird Supply-Chain-Intelligence einer der wichtigsten langfristigen Trends, um mehr Transparenz und Effizienz zu erzielen.

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Erst durch den Einsatz selbstlernender Systeme, die eine Vielzahl von Daten aus unterschiedlichen Quellen nutzen und zum Beispiel auf Basis von Prognosemodellen agieren, sei es möglich, Ineffizienzen in einem so stark vernetzten und hochkomplexen Umfeld wie der Transportlogistik zu erkennen und zu beheben. Auch die Disposition gestalte sich kompliziert, da eine optimale Verteilung von bis zu 50 verschiedenen Einzelfaktoren abhänge. Dazu gebe es strengere Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele. Nach dem Aufbau von digitalen Plattformen und Speditionen gehe es darum, die Daten so zu optimieren, dass die Firmen Kosten sparen können und gleichzeitig ein Nachhaltigkeitssiegel generieren. Gerade für den Teilladungsmarkt sei das relevant, da immer noch jeder dritte Lkw leer fahre.

Supply-Chain-Intelligence ist die Zukunft der Logistik und Industrie

„Wir haben nun im Zuge der Forschungsarbeiten und der darauf basierenden Plattformen, durch die digitale Spedition bei Carrypicker und unsere KI-Engine hervorragende Voraussetzungen um dieses Knowhow an Unternehmen der verschiedenen Branchen weiterzugeben. Die Projekte mit namhaften Markenartiklern und Konzernen, die im vergangenen Jahr gestartet wurden, zeigen, dass ein großer Bedarf an der Implementierung von KI-Wissen und KI-Anwendungen besteht. Predictive Analytics kann man zwar in Ansätzen und eigenen F/E Abteilungen realisieren, das bedeutet aber nicht automatisch, dass die Ergebnisse Kosten in großem Stil sparen oder CO2-Einsparungen transparent werden“, so Andreas Karanas, CEO von Carrypicker. Bei verschiedenen Analysten- und Branchengesprächen in den letzten Wochen sowie beim kürzlich durchgeführten Roundtable Ende Januar unter Mitwirkung des Wirtschaftsministeriums sei deutlich geworden, dass vor allem der Mittelstand im Zuge des Tagesgeschäftes wenig

Durch den Einsatz selbstlernender Systeme ist es möglich, Ineffizienzen in einem hochkomplexen Umfeld wie der Transportlogistik zu erkennen und zu beheben.

Foto: Destina/Adobe Stock

Möglichkeiten zur Erarbeitung von Algorithmen-Modellen hat, die ihm bei Transport- und Verladeprozessen helfen Kosten zu sparen. Aber auch Zulieferer und Unternehmen mit eigener F/E Abteilung arbeiteten gezielt mit Partnern aus der IT, Industrie und wissenschaftlichen Institutionen zusammen, um die dafür erforderliche Datenbasis abzusichern und professionell aufzustellen. Carrypicker hat nach eigenen Angaben für diese Aufgaben sein Team erweitert. Zusätzlicher wichtiger Effekt sei, dass die Vorgaben zum Klimaschutz zertifiziert umgesetzt werden könnten und die Supply Chain transparent für Stakeholder, Geschäftsleitung und Kunden werde. 

Der Katalysator für die digitale Transformation von Obst und Gemüse?

Wageningen University & Research ► Die Blockchain hat das Potenzial, um Transparenz, Rückverfolgbarkeit, Effizienz und die Position von Landwirten und Gärtnern in den Agrarnahrungsmittelketten zu verbessern – Aspekte, die für nachhaltige Agrarnahrungsmittel unerlässlich sind. Allerdings hat die Technologie auch ihre Grenzen und Nachteile.

Das zeigt eine Studie über die Anwendbarkeit von Blockchain im Agrarbereich, die vom Ministerium für Landwirtschaft, Natur und Lebensmittelqualität (LNV) in Auftrag gegeben und von der Wageningen University & Research durchgeführt wurde. In einer Blockchain könnten z.B. Landwirte, Produzenten und Verkäufer, als Knotenpunkte in einem digitalen Netzwerk betrachtet werden. Jeder verfüge über alle Informationen aus dem gesamten Netzwerk. Wenn einer der Knoten abweichende Daten findet, sei klar, dass diese Information nicht korrekt ist. So können Daten zuverlässig und transparent ausgetauscht werden und seien für jeden Beteiligten zugänglich.

Transparentere Lebensmittelketten

Diese Transparenz ist ein wesentlicher Vorteil beim Einsatz von Blockchain in der landwirtschaftlichen Lebensmittelkette. Die Verbraucher wollen wissen, woher ihre Lebensmittel kommen, was derzeit schwierig ist, weil die Ketten so komplex sind. „Sie macht die Rückverfolgbarkeit von Produkten in der Lebensmittelkette einfacher und kann Betrug verhindern“, sagt Programmleiter Lan van Wassenaer. Allerdings, so der Forscher, kann die Komplexität des Informationskontrollprozesses dazu führen, dass Blockchain weniger effizient ist als eine zentrale Datenbank. Außerdem werde u.U. viel Energiebenötigt, um Transaktionen zu verarbeiten. In den Niederlanden wurde die Blockchain-Technologie bereits von mehreren Parteien in der Agrar- und Ernährungswirtschaft implementiert mit dem Ziel, die Nachhaltigkeit zu verbessern oder mehr Transparenz für die Verbraucher zu schaffen.

Foto: ipopba/Adobe Stock

Die Blockchain hat das Potenzial, um Transparenz, Rückverfolgbarkeit und Effizienz in den Agrarnahrungsmittelketten zu verbessern.

Der Status quo

Das bedeute jedoch nicht, dass Blockchain bereits zum neuen Standard für den Agrarsektor geworden ist. Viele Initiativen befänden sich noch in der Anfangsphase. Um die Blockchain zu etablieren, seien zudem eine tiefgreifende Digitalisierung und eine klare Vision für die Datenwirtschaft nötig. „Die Digitalisierung wird als Grundlage der Datenwirtschaft benötigt und eine Vision für die Datenumgebung ist wichtig, um Rahmenbedingungen für das Eigentum und die gemeinsame Nutzung von Daten zu schaffen. Hierfür werden dringend Regulierungen benötigt“, sagt Van Wassenaer. Um diese zu erreichen, müssten politische Entscheidungsträger einen Plan für die gemeinsame Nutzung von Daten entwickeln. Zudem empfehlen die Wissenschaftler die Einrichtung einer digitalen Prüfungsinstitution, um mit den Entwicklungen von Blockchain-Anwendungen Schritt zu halten und diese effizient zu verwalten. Darüber hinaus sollten laut der Forscher aktuelle Initiativen in ihrer Entwicklung mit bereits funktionierenden Blockchain-Prototypen unterstützt werden. Die digitale Transformation vollziehe sich schneller, wenn bestehenden Techniken auch genutzt würden. 

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