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FILM & KINO REGIONAL

Eliza Schroeder

Love Sarah – Liebe ist die wichtigste Zutat

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Start: 10.9. (102 Min.) Sarah, eine beliebte Konditorin, hinterlässt ihrer Tochter Clarissa (Shannon Tarbet) ihren Laden im Londoner Stadtteil Notting Hill. Mit Oma Mimi (Celia Imrie) und der besten Freundin ihrer Mutter versucht Clarissa, die Bäckerei am Leben zu erhalten. Kein leichter Job, doch der starke Wille der drei Frauen versetzt die verwöhnte Kundschaft mit allerlei Törtchen und anderen leckeren Backwaren bald in den perfekten Genusszustand …. ›› England/Deutschland 2020, mit Celia Imrie, Shannon Tarbet, Shelley Conn, Bill Paterson,

Matthew Vaughn

The King’s Man - The Beginning

Start: 17.9. (105 Min.) James Bond lag noch in den Windeln, da riskierten bereits andere Agenten ihr Leben für das Wohlergehen des Landes und das Ihrer Majestät. Vor dem Ersten Weltkrieg formiert sich eine Geheimorganisation, um die Welt vor den größten Schurken der Geschichte zu bewahren. Conrad (Harris Dickinson) gehört zu den ersten, die vom Duke of Oxford (Ralph Fiennes) zur Spionage bekehrt werden, zu einer Zeit, in der Figuren wie Mata Hari, Rasputin und der Hypnotiseur Hanussen eine Rolle spielen. Actionreiches Prequel zu den beiden „Kingsman”-Filmen „The Secret Service” und „The Golden Circle”. ›› England/USA 2020, mit Ralph Fiennes, Gemma Arterton, Rhys Ifans, Harris Dickinso

Maggie Peren

Hello again – Ein Tag für immer

Start: 17.9. (92 Min.) Und täglich grüßt die Eifersucht: Zazie (Alicia von Rittberg) ist entsetzt, als sie erfährt, dass Philipp (Tim Oliver Schultz), ihre ehemalige große Liebe, die sadistische Franziska (Emilia Schüle) heiraten will. Ihr Plan, die Hochzeit zu verhindern, endet im Chaos. Danach beginnt jeder neue Tag mit dem Tag der Hochzeit. Zazie ist zum Leben in einer Zeitschleife verdammt – was ihr genug Zeit gibt, sich selbst und ihre eigene Zukunft gründlich zu überdenken. ›› Deutschland 2020, mit Alicia von Rittberg, Edin Hasanovic, Samuel Schneider, Tim Oliver Schultz

Roy Andersson

Über die Unendlichkeit

Start: 17.9. (76 Min.) Ein Mann sitzt in einem Bus und weint. Ein Priester ohne Glauben sucht vergebens um Rat. Ein Paar schwebt über den Ruinen des vom Krieg zerstörten Köln. Nur einige der Geschichten, die der Schwede Roy Andersson in sein Alterswerk packt, um über die Existenz der Menschheit zu resümieren. Zwischen Makabrem und Poesievollem bewegen sich seine Figuren, oft gefroren im Stillstand, wie in zeitgenössischen Gemälden im Stile eines Edward Hopper, den Realismus der Kunst mit der Unwirklichkeit des Lebens konfrontierend. ›› Schweden/Norwegen/Deutschland 2020, mit Martin Serner, Ania Nova, Jan-Eje Ferling

ARMANDO IANNUCCI

David Copperfield – Einmal Reichtum und zurück

Start: 24.9. (119 Min.) USA/England 2019, mit Dev Patel, Aneurin Barnard, Peter Capaldi, Hugh Laurie, Tilda Swinton, Ben Whishaw, Morfydd Clark, Daisy May Cooper, Rosalind Eleazar

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Obwohl er als Halbwaise zur Welt kommt, widerfährt David (Dev Patel) eine glückliche Kindheit – die jäh endet, als seine geliebte Mutter Clara (Morfydd Clark) den Fiesling Murdstone (Darren Boyd) heiratet. Weil dem die rebellische Ader des kleinen David arg missfällt, verbannt er ihn aus dem Haus und zur Sklavenarbeit in seiner Flaschenfabrik in London. Als David dort vom Tod seiner Mutter erfährt, ergreift er die Flucht. Fortan meint es das Schicksal, trotz aller Umstände, noch einmal gut mit dem Waisenjungen. Unter der Obhut seiner völlig überdrehten Tante Betsey (Tilda Swinton) und ihrem etwas seltsamen Mitbewohner Mr. Dick (Hugh Laurie) erwacht David zu neuer Energie. Es dauert nicht lange und über Davids Leben formieren sich erneut düstere Schatten, darunter in Gestalt des manipulativen Betrügers Uriah Heep (Ben Whishaw). Mit überschwänglichem Elan und einem Star-Aufgebot, das kaum enthusiastischer agieren könnte, inszeniert Armando Iannucci („The Death of Stalin”) eine äußerst kurzweilige und mit zuweilen beißender Ironie unterlegte Version des Charles-Dickens-Klassikers „David Copperfield”. Das macht die 170 Jahre alte literarische Vorlage zu einem ebenso modernen wie zeitlosen Dokument über die Unschuld der Kindheit und die Macht und Grausamkeit von Moral und Autorität. Uwe Bettenbühl

Faking Bullshit

Start: 10.9. (103 Min.) Deutschland 2019, mit Erkan Acar, Sina Tkotsch, Adrian Topol, Sanne Schnapp, Alexander Hörbe, Bjarne Mädel, Alexander von Glenck n n nnn

Nix los in der Kleinstadt: Außer Kaffee kochen und Katzen vom Baum retten, haben der Polizist Deniz (Erkan Acar) und seine drei Kolleg*innen schlicht gar nichts zu tun. In die familiäre Idylle bricht ganz unangemeldet die forsche Tina (Sina Tkotsch) ein, die den Auftrag hat, das Arbeitsmaß der Polizeiwache zu überprüfen, da das Revier möglicherweise schließen muss. Der

Schock sitzt tief, doch Deniz, Rocky, Hagen und Netti haben eine brillante Idee: Sie inszenieren einfach kleine Verbrechen, um Tina so von der Notwendigkeit des Reviers zu überzeugen. Was mit dem Klau eines Deorollers als leichte Fingerübung beginnt, mündet bald in ein mittleres Desaster und schließlich in einen Kunstraub, bei dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Gewiss, das ALEXANDER SCHUBERT

ganze Ensemble ist definitiv zum Knuddeln, der Sympathiebonus ist immens. Pointen gibt es in der leicht inszenierten Komödie reichlich, nicht immer bringt’s eine*n zum Lachen, zuweilen wirkt die Handlung arg künstlich. Wem die Story bekannt vorkommt: Schon in der schwedischen Produktion „Kops” (2003) animierte ein CopQuartett einen armen Schlucker zum Klauen, flog mit viel Karacho keine Würstchenbude, aber ein Kiosk in die Luft. Uwe Bettenbühl

CHRIS & NICK RIEDELL

A nice Girl like you

Start: 24.9. (94 Min.) USA 2019, mit Lucy Hale, Leonidas Gulaptis, Jackie Cruz, Mindy Cohn, Adhir Kalyan, Leah McKendrick

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Von seiner Freundin vor die Alternative gestellt, entweder aufs gelegentliche Pornogucken zu verzichten oder ihre mehrjährige Beziehung zu beenden, entscheidet sich Spieletester Jeff für Letzteres. Dass er der Ex zum Abschied vorwirft, pornophob zu sein, irritiert Lucy (Lucy Hale) dann doch. Die überzeugte Anhängerin von To-do-Listen beschließt, sich eine Sex-to-do-Liste auszudenken, um derlei Vorwürfe künftig ausschließen zu können. Mit Unterstützung der Kolleg*innen ihres klassischen Streichquartetts arbeitet die studierte Violinistin alsbald eine ZwölfPunkte-Liste ab, vertieft sich in Pornostreifen, kauft Sex-Spielzeug, schaut in einem Stripladen oder einem Puff vorbei. In ihren Träumen kostet Lucy zudem etliche Fantasien mit Zufallsbegegnung Grant (Leonidas Gulaptis) aus, der ihr nicht mehr aus dem Kopf will, seitdem sich ihre Wege im Rahmen einer Hochzeit zum ersten Mal kreuzten. Glücklicherweise sieht man sich auch im realen Leben weiterhin – und Mister Charming scheint nicht abgeneigt. Schade nur, dass „A nice Girl like you“ wirkt, als hätte das Brüderpaar Riedell eine konstruierte Disney’sche Sexromanze abliefern wollen, deren Infantilhumor an die Fäkalwitzigkeit der Farrelly-Brüder erinnert.

CHRISTOPHER NOLAN

Tenet

›› Start: 26.8. (150 Min.) USA/England 2020, mit John David Washington, Robert Pattinson, Elizabeth Debicki, Michael Caine, Kenneth Branagh, Dimple Kapadia, Aaron Taylor-Johnson, Denzil Smith

Wer oder was ist Tenet? Außer der Tatsache, dass das Wort sich selbst spiegelt, weiß der namenlose Protagonist (John David Washington) nichts darüber. Was er weiß, ist, dass er sich auf einer Mission befindet, in einer Welt, in der Dinge, die er wahrnimmt, noch gar nicht geschehen sind. Ist der Mann etwa gar nicht mehr am Leben? Befindet er sich in einer Scheinwelt, in der alles rückwärts läuft, obwohl sich die Protagonist*innen alle vorwärtsbewegen? Der mit IMAXKameras gedrehte Spionage-Thriller hebt lineare Strukturen komplett auf, macht sich das Mittel der Inversion, die Umkehrung einer Handlung oder eines Zustands, zum Star des Geschehens. Ein Mann namens Neil (Robert Pattinson), eine mysteriöse Frau (Elizabeth Debicki) und ein äußerst gefährlicher russischer Geschäftsmann (Kenneth Branagh) umkreisen den Helden des Films, der an exotischen Schauplätzen in ganz Europa und im indischen Mumbai entstand. Die Brisanz des Drehbuchs und eine ebenso brisante Pandemie machten es unmöglich, Christopher Nolans neues Raum- und Zeitdehnungs-Experiment noch vor dem Kinostart in voller Länge zu sehen. Wenn diese Zeilen veröffentlicht sind, hat das Hollywood-Spektakel die deutschen Kinos erobert, lange, bevor „Tenet” in dem von den Lockdowns immer noch betroffenen Amerika flächendeckend an den Start gehen wird. Uwe Bettenbüh

STREAMING

Away

›› Staffel 1 (10 Folgen), ab 4. September auf Netflix mit Hilary Swank, Josh Charles, Talitha Bateman, Ato Essandoh, Mark Ivanir, Vivian Wu, Ray Panthaki

Für die Astronautin Emma Green (Hilary Swank) geht ein Traum in Erfüllung: Sie soll eine Expedition von Kosmonauten und Wissenschaftlern auf den Mars bringen. Drei Jahre lang wird Emma von ihrem Mann Matt (Josh Charles) und ihrer kleinen Tochter Alexis getrennt sein. Was noch als Abenteuer beginnt, gestaltet sich während der langen Reise zum fernen Planeten als unberechenbares Risiko für die internationalen Teilnehmer*innen der Mission. Denn kaum jemand hat damit gerechnet, wie sehr die persönlichen Erfahrungen und familiären Bindungen ihr Bewusstsein manipulieren, während die ganze Welt auf sie blickt.

›› Außerdem neu im September auf Netflix: Der junge Wallander (Krimiserie aus Schweden, 6 Episoden, ab 3.9.), Undercover (Staffel 2, ab 6.9.), Sternenreif (Staffel 2, ab 8.9.), Die Diva (Sitcom, 6 Episoden, ab 11.9.), Family Business (Staffel 2, ab 11.9.), Ratched (8 Episoden, ab 18.9.)

The Boys

›› Staffel 2 (8 Folgen), ab 4. September auf Amazon Prime mit Karl Urban, Jack Quaid, Antony Starr, Erin Moriarty, Dominique McElligott, Jessie T. Usher

Superheld*innen sind nicht immer Weltenretter*innen, sie können auch zur echten Plage werden. „The Boys” spielt in einer Welt, in der es vor überbegabten Energiepaketen nur so wimmelt. Besonders die von Homelander (Antony Starr) angeführte Truppe The Seven ist der Menschheit ein Dorn im Auge, missbrauchen Homelander, Starlight, A-Train und der Rest der Bande ihre Superkräfte für eigene, ehrgeizige Pläne. In Staffel 2 hat ein Mann namens Hughie (Jack Quaid) eine Rechnung offen mit den sieben Superkorrupten, derweil ihm Heldenjäger Billy Butcher (Karl Urban) mit seinen „Boys” Unterstützung anbietet – ein Inferno aus comichafter Action, Gewalt und völlig überdrehten Stunts bahnt sich seinen Weg …

›› Außerdem neu im September auf Amazon Prime: Für Umme (Staffel 1, ab 18.9.), Deutschland 89 (Staffel 1, ab 25.9.)

Der geheime Club der zweitgeborenen Royals

›› Fantasy/Superheldenfilm, ab 25. September auf Disney+ mit Peyton Elizabeth Lee, Skylar Astin, Elodie Yung, Niles Fitch, Ashley Liao, Noah Lomax, Isabella Blake-Thomas

Zweiter Thronfolger sein ist blöd: Knapp am Erfolg vorbeigeschrammt, immer und ewig an der Position nach der Nummer Eins. Auch die junge Prinzessin Sam (Peyton Elizabeth Lee) hat als Nr. Zwei kein leichtes Leben. Und besucht mit anderen Teenager*innen ein Sommercamp, wo man den überraschten Königskindern Superkräfte entlockt, um das bisher so friedliche Königreich vor einer Katastrophe zu bewahren. Dani Levy

Die Känguru-Chroniken

(92 Min., X Edition) Ein sprechendes Känguru, das Eierkuchen backt? Mit einem Podcast im Jahre 2008 ging es los, es folgte ein Bestseller mit drei Fortsetzungen. Und nach der Vermarktung im Kino hoppelt das Beuteltier, das sich offen zum Kommunismus bekennt, jetzt in die heimischen Wohnzimmer. Mit dem Überlebenskünstler Marc-Uwe (Dimitrij Schaad) formt das Känguru eine Mensch-Tier-WG mitten in Berlin, kämpft bald gegen einen ruchlosen Immobilienhai an, der mit dem Kiez Böses vor hat. Das Ergebnis: eine Komödie mit Tiefsinn, die die Buchvorlage nicht immer ganz ernst nimmt. ›› Deutschland 2020, mit Dimitrj Schaad, Rosalie Thomass, Adnan Maral, Tim Seyfi, Henry Hübchen

David Straiton

Blood Drive

(13 x 45 Min., justbridge) Amerika nach der Apokalypse: Verheerende Beben haben das Land gespalten, es mangelt den Menschen an Wasser, Benzin ist unbezahlbar. Ein Todesrennen, bei dem dem Sieger eine Millionenprämie winkt, steht im Mittelpunkt der Sci-Fi-Serie, in der menschliches Blut die Autos am Leben erhält. Arthur (Alan Ritchson), ein Cop, der sich gegen das grausige Rennen stellt, wird kurzerhand der mörderischen Fahrerin Grace (Christina Ochoa) zugeteilt, ohne Aussicht auf erfolgreiche Flucht. Alle 13 Folgen gibt es jetzt erstmals auf DVD und Blu-ray, in bester kultiger Grindhouse-Manier. ›› USA 2017, mit Alan Ritchson, Christina Ochoa, Thomas Dominique, Marama Corlett

Paolo Genovese

Perfetti Sconosciuti

(93 Min., Constantin) Ein Dinner unter Freund*innen gerät außer Kontrolle, als sich aus einem Spiel ein Drama entwickelt, das die Freundschaften aller Beteiligten in einen Abgrund stürzt. Denn mit der Idee, während des Abendessens alle eingehenden Anrufe, E-Mails und SMS der Gruppe offen zu teilen, kommen Wahrheiten ans Licht, die so manche Beziehung zu ruinieren drohen. Paolo Genoveses scharfhumoriger Film von 2016 zog bisher 17 Remakes nach sich, darunter auch den deutschen Kino-Hit „Das perfekte Geheimnis”. ›› Italien 2016, mit Giuseppe Battiston, Anna Foglietta, Marco Giallini, Edoardo Leo, Valerio Mastandrea

Justin Kurzel

Outlaws

(124 Min., Koch Films) Im Australien des 19. Jahrhunderts treibt der gesetzlose Ned Kelly (George MacKay) sein Unwesen, lernt von dem berüchtigten Kriminellen Harry Power (Russell Crowe) zu rauben und zu morden. Und weil Ned permanent auch gegen die britischen Besatzer rebelliert, wird er von Teilen der Bevölkerung als Held und Befreier gefeiert. Mit einem Mix aus ebenso historischen wie modernen Kostümen und einem Punkmusik-affinen Soundtrack zelebriert der morbide Western einen Mann, dessen Leben so schillernd war wie der bizarre Look des Films, der auf einer fiktiven Autobiographie basiert. ›› Australien/England 2019, mit George MacKay, Russell Crowe, Nicholas Hoult, Essie Davis

ZWÖLF TAGE FESTIVALFILME FÜR KINDER UND JUGENDLICHE ONLINE

Der GOLDENE SPATZ und das 43. LUCAS-Filmfestival

›› 20.-26.9. + 24.9.-1.10., Infos & Tickets: lucas-filmfestival.de, goldenerspatz.de

Zwei der renommiertesten deutschen Filmfestivals für junges Publikum, LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans und das Deutsche Kinder Medien Festival GOLDENER SPATZ erweitern unter den besonderen Bedingungen dieses Jahres ihr Angebot und bieten jungen Filmfans zusätzlich Filmkultur im digitalen Raum. Mit dem GOLDENEN SPATZ (20.-26.9) und dem LUCASFilmfestival (24.9.- 1.10.) rücken zwei bedeutende Filmfestivals für Kinder und Jugendliche zeitlich aneinander. Auch konzeptionell beschreiten die beiden Festivals ähnliche Wege. So ist außergewöhnliches Filmschaffen nicht nur in den Kinos vor Ort in Gera und Erfurt (GOLDENER SPATZ) sowie in Frankfurt und Wiesbaden (LUCAS) zu sehen, sondern ergänzend als Online-Angebot in Kooperation mit der Streaming-Plattform PANTAFLIX. Alle jungen Filmfans können fast zwei Wochen QUEERFILMFESTIVAL

Futur Drei

›› 2.-6.9., Cinéma Frankfurt, queerfilmfestival.net Vom 2. bis 6. September zeigt das queerfilmfestival wieder die besten queeren Filme des Jahres. Eines der Highlights ist sicherlich „Futur Drei“ (Foto), der die Dreieickbeziehung zwischen Parvis, der als Kind der Millennial-Generation im komfortablen Wohlstand seiner iranischen Einwanderereltern aufwächst, und dem iranischen Geschwisterpaar Banafshe und Amon, das er bei der Ableistung von Sozialstunden wegen Ladendiebstahl in einer Unterkunft für Geflüchtete trifft. „Baby Jane“ erzählt von Jonna, die gerade zum Studium nach Helsinki gezogen ist und in einer queeren Bar auf die geheimnisvolle Piki beobachtet er zwei Fußballspieler in einer Umkleidekabine beim Sex. Er drif

lang qualitativ hochwertige Kinder- und Jugendfilme aus Deutschland und der ganzen Welt online schauen. Zusätzliche Inhalte, wie Moderationen und Interviews mit den Filmschaffenden, sorgen auch online für Festivalatmosphäre. LUCAS – Internationales Festival für junge Filmfans ist Deutschlands ältestes Filmfestival seiner Art und präsentiert dieses Jahr zum 43. Mal preisverdächtige Filme aus aller Welt für alle von vier bis 18plus. Im Fokus stehen der Austausch der Filmschaffenden mit dem Nachwuchs und die partizipativen Projekte unter dem Label „Mitmischen!“,

die junge Menschen einladen, das Festivalgeschehen mitzugestalten. Der GOLDENE SPATZ, das größte Festival für deutschsprachige Kindermedien (Kino – TV – Digital), lädt zum 28. Mal junges Publikum und Filmgäste nach Gera und Erfurt ein, um hochwertige deutschsprachige Film- und Fernsehproduktionen sowie digitale Angebote für Kinder zu entdecken und auszuzeichnen.

FILMSPECIAL IM SEPTEMBER

Jüdische Filmtage Frankfurt

›› 2.-13.9., versch. Kinos, Frankfurt, 10 €, Infos & Tickets: jg-ffm.de

Alternierend zu den Jüdischen Kulturwochen richtet die Jüdische Gemeinde Frankfurt seit 2016 die Jüdischen Filmtage aus. In Kooperation mit zahlreichen Kinos der Stadt – darunter das des Deutschen Filmmuseums, Mal Seh’n Kino, Orfeos Erben und Harmonie/Cinema – werden Filme aller Genres gezeigt, die einen Einblick in die Vielfalt aktueller jüdischer Filmproduktionen ermöglichen. Spiel- und Dokumentarfilme, Kurzfilme und Kunstfilme zeigen eine filmische Auseinandersetzung mit historischen, religiösen und politischen Motiven und rücken Fragen der eigenen Identitätssuche in den Vordergrund. Beispiele hierfür sind u.a. der Film „Fragen Sie Dr. Ruth“, der die Holocaust-Überlebende Dr. Ruth Westheimer porträtiert. Sie war jüdische Widerstandskämpferin und gilt seit 40 Jahren als eine der weltweit bekanntesten Sexualtherapeutinnen. Eine sommerliche Culture-Clash-Komödie erwartet die Zuschauer*innen mit „Kiss Me Kosher“. Hier muss sich ein israelisch-deutsches Paar den diversen Vorurteilen stellen. Im deutschen Drama „Persischstunden“ nimmt Lars Eidinger als KZ-Koch bei einem von den Nazis verfolgten Juden Farsi-Unterricht, um nach Kriegsende ein Restaurant im Iran eröffnen zu können. Gespräche mit Regisseur*innen, Darsteller*innen und Produzent*innen bereichern das Programm. Die Jüdischen Filmtage versprechen auch in ihrer nächsten Auflage ein mitreißendes Programm – unterhaltsam und aufwühlend, dramatisch und nachhallend, bewegend und

trifft ... Die 11-jährige Emma hat immer gedacht, dass ihre Familie wie alle anderen ist. Bis ihr Papa Thomas sich eines Morgens als trans outet und erklärt, dass er von nun an als Frau leben möchte. „Eine total normale Familie“ eben. In „Gleichung mit einem Unbekannten“ cruist ein Mann durch Paris. Heimlich persönlich.

tet von einer Gruppenorgie zur nächsten. „Lola und das Meer“: Lola ist 18, hat pinke Haare und macht gerade ihr Diplom als Veterinär-Assistentin. Als ihre Mutter Catherine stirbt, sorgt ihr Vater Philippe dafür, dass sie die Trauerfeier verpasst. Vor zwei Jahren hat Philippe den Kontakt zu ihr abgebrochen, weil er das Trans-Outing „seines Sohns“ nicht akzeptieren konnte. Doch Lola ist entschlossen, ihrer Mutter den letzten Wunsch zu erfüllen ... Diese und weitere ganz wundervolle und aufregende cineastischen Highlights des queeren Films sowie Online-Filmpremieren und Online-Retro zum queeren Leben in New York in den letzten 35 Jahren erwartet das Publium im Cinéma-Kino.

AUTO.KULT.KINO 2020 The Italian Job

›› 5.9. inkl. Klassikertreff, Einlass: 18 Uhr, Filmbeginn: 20.30 Uhr, ab 12 Jahre, Infos & Tickets: autokultkino.de, www.autokinogravenbruch.de/programm

Im Filmklassiker „The Italian Job“ aus dem Jahr 1969 geht es um einen Goldraub in Turin, Italien, der in eine turbulente Flucht mit drei Mini-Coopern mündet. Kulisse ist die Turiner Innenstadt mit viel Action. Der englische Meisterdieb Charly Crooker wird von Sir Michael Caine gespielt, Regie führte Peter Collinson, die Filmmusik stammt von Quincy Jones. Der Film war auch Vorlage für ein PlayStation Video- und Computerspiel, in 2003 erfolgte eine Neuverfilmung. Mit „The Italian Job“ wird die Auto.Kult.Kino-Reihe trotz der Corona-Einschränkungen auch in 2020 fortgesetzt. Aufgrund des Ausfalls vieler Oldtimer-Veranstaltungen soll mit dem Auto.Kult.Kino auch in diesem Jahr Film- und Oldtimerliebhaber*innen die Gelegenheit gegeben werden zusammenzukommen. Am 5. September beginnt die Veranstaltung ab 18 Uhr mit einem Treffen der Young- und Oldtimer auf dem Gelände des Autokinos in Gravenbruch. Die Auto-Hauptdarsteller des Films sind MiniCooper. Die erste Reihe vor der Leinwand ist für Mini-Cooper aus den 60er- bis 80er-Jahren reserviert.

EINE FILMISCHE REISE

Die Rückkehr der Wölfe

›› Kinostart 17.9., Regie & Buch: Thomas Horat

150 Jahre nachdem der Wolf in Mitteleuropa ausgerottet wurde, erobert er sich unaufhaltsam seinen Platz zurück. Er fasziniert und polarisiert, bringt Unordnung in unser System. Wer ist der Wolf, wie und wo lebt er? Welche Aufgabe hat er in unserem Ökosystem? Woher stammt die Angst vor dem Wolf? Hat der Mensch das Recht zu bestimmen, welche Tiere bei uns leben dürfen und welche nicht? Ausgehend von der Rückkehr der Wölfe in die Schweiz begibt sich der Film auf Spurensuche, um dieses intelligente und soziale Raubtier näher kennenzulernen. Die filmische Reise führt von der Schweiz nach Österreich, in die Lausitz nach Deutschland, nach Polen, Bulgarien und Minnesota, wo freilebende Wolfsrudel keine Seltenheit sind. Wolfsexpert*innen, Naturforscher*innen und Schafhirt*innen zeigen auf, ob und wie sie es für möglich halten, mit dem Wolf zusammenzuleben. Ein Film über ein sehr aktuelles ökologisches und zoologisches Thema, das Fragen aufwirft und für Kontroversen sorgt. „Die Rückkehr der Wölfe“ des mehrfach ausgezeichneten Filmemachers Thomas Horat (Foto) lädt dazu ein, das Thema „Wolf “ aus verschiedensten Blickwinkeln zu erleben und zu betrachten.

ZWÖLF SEMINARE, WORKSHOPS UND INFOVERANSTALTUNGEN IM FILMHAUS

Super-8

›› Bis 11/2020, Infos: www.filmhaus-frankfurt.de/Seminare Was muss ich wissen beim Einsatz einer Kameradrohne? Wie funktioniert eine Super-8-Kamera? Und wie vermeide

Was muss ich wissen beim Einsatz einer Kameradrohne? Wie funktioniert eine Super-8-Kamera? Und wie vermeide ich als Filmemacher*in die typischen Geschlechterklischees? Diese und viele andere Fragen beantwortet das Filmhaus Frankfurt in seinem aktuellen Seminarprogramm. Bis November stehen Filmschaffenden, Studierenden und Lai*innen – von Anfänger*innen bis zu Branchen-Profis – insgesamt zwölf Seminare, Workshops und Infoveranstaltungen zur Auswahl. Ob Grünes Drehen, Dokumentarfilmschaffen, Drehbuchschreiben oder Low Budget, allen Angeboten ist gemein, dass sie von Expert*innen geleitet und zu verhältnismäßig geringen Kosten angeboten werden. Studierende und Schüler*innen erhalten erstmals bis zu 50 Prozent Ermäßigung. Die Veranstaltungen werden als Präsenzveranstaltungen, unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzepts, im Seminarraum in der Geschäftsstelle, Fahrgasse 89, durchgeführt. Das Filmhaus fördert seit 30 Jahren in Frankfurt die lokale Filmszene mit kostengünstigen Seminaren, Technikverleih sowie Beratung, Information und Vernetzung und wird institutionell gefördert vom Kulturamt der Stadt Frankfurt am Main. FANTASY FILMFEST

Grauenvoll

›› 9.-13.9., Harmonie, Frankfurt, Infos & Tickets: arthouse-kinos.de, fantasyfilmfest.com

Alle Jahre wieder tourt das Fantasy Filmfest durch Deutschland und alle Jahre wieder bietet es seinen Zuschauer*innen einen einzigartigen Mix an Genrefilmen, den es so nirgendwo anders im deutschen Kino zu sehen gibt. Mit einem Programm aus atemlosen Thrillern, obskuren SciFiTräumereien, harten Horrorschockern und gefühlvollen Arthausperlen ist das Fantasy Filmfest seit über 30 Jahren DIE Alternative zum Superhelden-Einheitsbrei im Mainstreamkino. Fantasy steht hier nicht für Drachen, Feen und verwunschene Wälder, sondern für Fantasie, Innovation und Skurrilität. Filme, die aus der Reihe tanzen, auffallen, fordern und überfordern, mit Konventionen brechen und provozieren. Von A wie Arthaus-Anthologie bis Z wie Zombie-Slasher bietet das Fantasy Filmfest Platz für all die leisen, lauten und schrillen Zwischentöne, die überall anders oft überhört werden. Mit ganz viel Herzblut (und Kunstblut!) präsentiert das Fantasy Filmfest Filme, die einfach fantastisch sind! Als Eröffnungsfilm präsentiert das Filmfest die herrlich schwarze Zeitschleifen-Komödie „Palm Springs“ voller beißender Dialoge und smarter Twists und schließt mit der Gore-Comedy „Bloody Hell“. Der englische Begriff „gore“ bedeutet „geronnenes Blut“ und „durchbohren“, „aufspießen“, das Filmgenre „Gore“ bezeichnet Filme, die die Folgen von Gewalt detailreich darstellen. Eines der Highlights des Festivals ist sicherlich „Dinner in America“, in dem ein anonymer Punkrock-Star mit einem Hang zu Gewaltexzessen per Zufall auf seinen größten Fan trifft. Unser Foto ist aus dem Werk „Inheritance“. FinanzMogul Monroe hinterlässt seiner Tochter einen Schlüssel und Informationen, die sie zu einem geheimen Gefängnis führen. Und zu einer grausigen Entdeckung, die Laurens Welt aus den Angeln hebt. Aber geht hin und genießt den eisigen Schauer, der garantiert die Kinosäle fühlen wird.