›› FRiZZ Gastro
Neues aus dem Ruderdorf
im aChtEr am RudeR Das Ruderdorf in Oberrad ist eine Institution für Wassersportfans. Zunehmend wird das Areal mit dem schönen Mainblick auch für Feinschmecker*innen und Nachtschwärmer*innen interessant: Anfang März begann das Soft Opening des „Achter“ in den Räumlichkeiten des Frankfurter Ruder-Club 1884 e.V., einem Café und Restaurant, in dem am Wochenende aber auch Partys steigen sollen. FRIZZ Das Magazin Frankfurt hat sich kurz vor der feierlichen Eröffnung am 1. Mai vor Ort umgesehen und mit der Macherin Eve Merceron unterhalten. ›› text + Fotos: Michael Faust
Auftraggeber gemeinsam die Voraussetzungen für einen funktionierenden Gastronomiebetrieb aufzubauen. Trotzdem wollten wir mit dem Achter noch ein Projekt auf die Beine Stellen. Voraussichtlich ist es aber unser letztes eigenes Projekt,“ betont Merceron.
›› achter restaurant & Café: Mainwasenweg 33, tel.: (069) 69 76 92 95, Mi-Do 14.30-22, Fr-sa 12-24, so 12-20 Uhr, www.restaurantachter.de, Eröffnungs-Fest am 1. Mai ab 12 Uhr
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ve Merceron ist kein unbeschriebenes Blatt in der Frankfurter Gastronomie- und Partyszene. Zusammen mit ihren Partnern Thomas Carstanjen, Niels Lehne und Tomasz Palenicek, der sich wenige Jahre später zurückzog, eröffnete sie 2001 das Moloko+ in einem heruntergewirtschafteten Gastraum mit angeschlossenem Stundenhotel im ersten Stock. Es dauerte nicht lange, bis sich das Moloko+ unweit der Schönen Aussicht einen Namen als ausgezeichnete Bar mit moderner Küche gemacht hatte. Doch beim Moloko sollte es nicht bleiben. „Ein Mitglied des Vorstands im Kunstverein war Stammgast bei uns und fragte uns, ob wir im Kunstverein die Gastronomie übernehmen wollten. Die baulichen Voraussetzungen waren alles andere als optimal, da es zum Beispiel keinen separaten Eingang gab. Wir einigten uns auf eine Teils/TeilsFinanzierung der Umbaumaßnahmen. Die Eröffnung fand übrigens zufällig auch an einem 1. Mai statt“, erinnert sich Merceron.
in Die rieMen gelegt
Der reiz an Der HerausforDerung „Eine Sache zieht sich bei all unseren Projekten durch wie ein roter Faden: Wir lieben schwierige Fälle. Das war auch in Bonames am Alten Flugplatz der Fall, wo wir das Konzept für das Tower Café inklusive Speisekarte und Inneneinrichtung entworfen haben. Da haben wir auch das erste Mal gemerkt, dass uns das Entwickeln von Gastronomiekonzepten für Dritte riesigen Spaß macht. Wir sehen unsere Zukunft darin, zusammen mit einem
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Und im Achter hat das Team noch einmal alles gegeben. Bekannt seit den gemeinsamen Tagen im Messe-, Ladenbau und Eventbereich nutzten sie ihre Kontakte, um den Achter genau nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Nichts wurde dem Zufall überlassen. Unzählige Details und Maßanfertigungen wie etwa die Lampen des italienischen Herstellers Brass Brothers & Co. schaffen eine Atmosphäre weitab von gastronomischen Standardlösungen. Auch bei den Tischen und Stühlen hat man sich etwas Besonderes einfallen lassen: Die Tische sind alte Biertische des Frankfurter Ruder-Club 1884 e.V aus den 50er-Jahren und die Stühle stammen größtenteils aus einem Dortmunder Volkstheater. In beiden Fällen war ein erheblicher Aufwand nötig, die guten Stücke zu reparieren, gleichzeitig aber die alten Gebrauchsspuren zu konservieren. Herausgekommen ist ein Wohlfühlambiente mit viel Holz unter den gestrengen Augen von Pablo Picasso, der als überlebensgroße Skizze des Künstlers Pete Christie von der Wand blickt. Dennoch wirkt der Achter bodenständiger als beispielsweise das Moloko mit seinen Designklassikern. Das ist auch so gewünscht, denn das hätte nicht zu den Räumlichkeiten gepasst. „Es ist wichtig, dass man die Vergangenheit und den besonderen Charme eines Ortes noch spüren kann.“
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