Frizz 0913 Halle

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42 Am Ende 0913 HA:! Muster HA 22.08.13 13:44 Seite 42

AM ENDE N Interview: Katharina Weske

Herr Streifinger, vollenden Sie bitte diesen Satz: An Halle hat mich in letzter Zeit besonders aufgeregt, dass... …die Euphorie des Zusammenrückens nach dem Saalehochwasser im Juni sehr schnell abgeklungen ist und alle wieder, gefühlt, zur Tagesordnung zurück zu kommen scheinen. Nach solchen großen und einschneidenden Ereignissen eröffnet sich ja immer ganz besonders die Möglichkeit, grundsätzliche Fragen zu stellen, z.B. ein Umdenken beim Umgang mit unseren Flüssen und Landschaften. In diesem Zusammenhang bedauere ich es sehr, dass die Gestaltung unser Stadt und ihres Umlandes doch eher kurzfristigen Interessen untergeordnet wird. Jetzt im Urlaub bin ich gefragt worden, warum gerade aus Mitteldeutschland so viele Dichter/Denker/Musiker stammen und so viel Kultur entstehen konnte. Ich denke, das hat auch viel mit dem Charme und dem Charakter der Landschaft zu tun. Wir sollten verantwortungsvoll unsere Geschichte, Heimat und Kultur an spätere Generationen weiter geben. Das Dreieck Wittenberg, Dessau, Halle, Leipzig und Weimar,

„R.E.D. 2“, Preview

11. September, 20:15 Uhr, The Light Cinema, 2 x 2 Tickets

N Kennwort: RED

... Thies Streifinger

Das letzte Wort hat ... K Das letzte Wort in diesem Monat hat Thies Streifinger. Der 45-jährige ist in Halle-Neustadt aufgewachsen. Gemeinsam mit Ralf Wendt hat er das Experiment- und Performancetheater Guricht in Halle gegründet. Streifinger hat beim Aufbau des freien Radios Corax mitgearbeitet und ist derzeit Mitarbeiter bei „MDR Sputnik“. Außerdem beschäftigt er sich intensiv mit Fotografie und arbeitet an fotografischen Langzeitstudien zu Landschaftsveränderungen in Halle und im Saalekreis.

inklusive dem Saaletal mit der Stammburg der Wettiner, hat so viel Bedeutendes für die deutsche Kulturgeschichte getan. Und nicht zuletzt liegt auch im Tourismus wirtschaftliches Potential, das meiner Meinung in unserer Stadt und dem Saalekreis viel zu wenig Beachtung findet. Was muss sich ändern? Mehr Heimatbewusstsein, mehr

Wladimir Kaminer „Neues aus dem Garten – Die Kaminer Show 2013“

25. September, 20 Uhr, Steintor-Varieté, 3 x 2 Tickets

N Kennwort: Kaminer „Da geht noch was!“, Lipstick Night

11. September, 20:30 Uhr, The Light Cinema, 2 x 2 Tickets

N Kennwort: Lipstick The Wishing Well

13. September, 21 Uhr, Objekt 5, 2 x 2 Tickets

N Kennwort: Wishing Well Paul Millns „Tournee 2013“

14. September, 20 Uhr, Steintor-Varieté, 3 x 2 Tickets

N Kennwort: Millns Ü30 Party Lounge mit DJ Karpi

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„Josè und Carmen“

von Alexander Suckel nach Merimée, Bizet, Halévy, Meilac, 27. September, 20 Uhr, Kammer (nt), 1 x 2 Tickets

N Kennwort: Jose „Das Katzenhaus“

von Samuil Marschak, Regie: Kalma Streun, 29. September, 15 Uhr, Schaufenster (nt), 1 x 2 Tickets

N Kennwort: Katzenhaus Das Blaue Einhorn „Das Lied der Wege“, Abschiedskonzert

14. September, 21 Uhr, Volkspark Halle, 3 x 2 Tickets

29. September, 16 Uhr, Konzerthalle Ulrichskirche, 2 x 2 Tickets

N Kennwort: Ü30

N Kennwort: Einhorn

FRIZZ September 2013

Simkhat HaNefesh „Freude der Seele“

Eröffnungskonzert zur Woche der Jüdischen Kultur, 30. September, 19:30 Uhr, Händelhaus Halle, 2 x 2 Tickets

N Kennwort: Simkhat 1. Sinfoniekonzert der Staatskapelle „Nordische Sagenwelten“

30. September, 19:30 Uhr, Georg-Friedrich-Händel-Halle, 1 x 2 Tickets

N Kennwort: Sinfonie Wie funktioniert es? Die Verlosung findet ausschließlich unter unseren Facebook-Freunden statt. Schreiben Sie uns über unsere Facebook-Seite eine Nachricht mit dem Kennwort und ihrem Namen und Vornamen. Die Gewinner werden ebenfalls über Facebook benachrichtigt. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Zusammenhalt, mehr Bürgerbeteiligung, mehr Vertrauen in den OB, mehr Verantwortung von „Wohlhabenden“ für die Stadt und das Allgemeinwohl. Weniger Profilierungsstreben in der Politik. Größer und gleichzeitig bescheidener denken und sich dabei immer unserer europäischen Privilegien bewusst sein. Wie würden Sie Halle beschreiben, für den, der die Stadt nicht kennt? Eine kleine Stadt, die in ihrer jüngeren Geschichte das Glück hatte, viel von ihrer klassischen (mittel)deutschen Anmut behalten zu dürfen, die andernorts schon verloren gegangen ist. Halle ist ein urbaner Mix aus Kultur, Geschichte, Wissenschaft, Industrie und vielen unterschiedlichen Menschen. Und mit so vielen grünen Oasen wie in kaum einer anderen Stadt. Im Stadtgebiet existieren insgesamt neun Naturschutzgebiete! Eine Stadt am Fluss. Halle hat eine der ältesten Universitäten Deutschlands und mit der Leopoldina die älteste Nationale Akademie der Wissenschaften. Die Kulturstiftung des Bundes hat ihren Sitz in Halle, die internationale Vertretung der deutschen Wissenschaft und Kultur usw. Und Halle ist eine Stadt, in die man gerne zurückkehrt und auf die ich auch immer ein bisschen stolz bin. Und das Image der „mitteldeutschen Industriewüste“ beruht auf purer Unkenntnis… Halle verbirgt nichts. Die Stadt zeigt alle Spuren ihrer Geschichte.

Welcher Ort ist Ihnen der liebste in der Stadt? Es gibt mehrere. Zum einen die Innenstadt mit dem wirklich einmaligen und abenteuerlichen Mix aus Wohnhäusern, Kneipen, Kirchen, dem Fluss, der Hochstraße und den immer wieder überraschenden neuen Blicken und Perspektiven. Dann das ganze wunderschöne Saaletal mit seinen Auen und der lieblichen, südeuropäisch anmutenden Trockenrasenlandschaft auf den roten Porphyrfelsen, durch die sich der Fluss sein Bett gegraben hat. Wenn Sie in die Zukunft schauen, welche Pläne und Visionen haben Sie? Eine Vision ist es, mit vielen Gleichgesinnten aus dem Industriedenkmal Schlachthof im halleschen Osten ein für Deutschland einmaliges Projekt, eine sogenannte „Solidarische Nachbarschaft“, zu entwickeln. Ihr Ziel ist es, dass Menschen wieder mehr zusammenrücken und selbst entscheiden können, wie sie leben wollen. Als Vorbild dienen Projekte wie „Neustart Schweiz“. Wir haben dafür die Genossenschaft Halle im Wandel eG gegründet. Ich werde weiter mit an unserer „halleschen störung“ arbeiten. Das ist eine kleine Monatszeitung, die sich mit Kultur, Umwelt, Heimat und Identität beschäftigt und damit, wie unsere Gesellschaft ressourcenschonender, klimafreundlicher und gerechter gestaltet werden kann. Außerdem werde ich mich weiter mit großformatiger Landschaftsfotografie beschäftigen und versuchen, damit einen kleinen Beitrag zu Schutz, Erhalt und Wertschätzung der Gegend um Halle zu leisten. Worauf freuen Sie sich in der nächsten Zeit besonders? Auf den Herbst im Saaletal.


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