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VOM VBS ZUM VBFS

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Ausblick 2023

Ausblick 2023

Die aktuellen Herausforderungen zur Sicherheit der Menschen und zum Schutz ihres Lebensraumes sind durch den Krieg in der Ukraine, die Migration und die Klimaerwärmung vielfältig und gigantisch –weltweit. Die Situation erfordert eine grundlegende Veränderung in unserem Denken und Handeln.

Die Gewährleistung der Sicherheit durch eine vertiefte, vielschichtige und vielfältige Friedensförderung und Friedenskultur ist für unsere Stiftung schon seit der Gründung ein wichtiges Thema. Wir sind überzeugt, dass Friedensförderung eine ethische Notwendigkeit ist und nachhaltige Sicherheit bringt, deshalb haben wir im 2014 gemeinsam mit zwei anderen Organisationen (IP – Integrale Politik und Gamip – Global Alliance for Ministries and Infrastructures for Peace) gemeinsam ein «Bundesamt für Frieden» gefordert sowie eine Hochschule / Fachhochschule für den Frieden. Die Entwicklung, Koordination und der Austausch zwischen staatlichen und nicht staatlichen Akteuren soll koordiniert und kontinuierlich ausgebaut werden. Eine andere Idee ist, aus dem VBS ein VBFS zu machen.

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Unsere Stiftungsrätin Lea Suter hat Ende integrale-friedensfoerderung.ch/ friedensprojekte/schweiz-und-frieden

2020 unser Projekt, aus dem VBS – Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport ein VBFS – ein Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz, Frieden und Sport zu machen, Frau Bundesrätin Amherd in einem Brief vorgestellt. Sie hat von Frau Amherd eine differenzierte Antwort erhalten, kurze Zeit später – nach dem Einmarsch der russischen Armee in der Ukraine – wurde in offiziellen Kreisen nur noch über Aufrüstung diskutiert.

Wir bleiben dran, denn die Aufnahme des Sports ins seinerzeitige Militärdepartement durch Alt-Bundesrat Adolf Ogi hat gezeigt, wie sehr ein Thema, das offiziell auf die Agenda gesetzt wird, an Kraft und Entfaltungsmöglichkeit gewinnt.

Aktuell möchten wir eine interdisziplinäre Begleitgruppe unterstützen, die Empfehlungen zum Thema Sicherheit ausarbeitet.

«Frieden» hat bisher keine Lobby, das muss sich ändern!

Unsere Anliegen

2. Verschiebung von Mitteln (Finanzen, Personal, Infrastruktur) von der klassischen Verteidigung zu friedensfördernden Massnahmen

Die erwähnte «grundlegende Veränderung in unserem Denken und Handeln» kann nur stattfinden, wenn das Friedens-Bewusstsein nicht nur in den Schulen, sondern ganz besonders auch in der Armee gezielt geschult wird:

Jeder/jede Militär-Dienstleistende soll Methoden zur Konfliktbewältigung lernen, um bei sich selber, im nahen und weiteren Umfeld (Familie, Beruf, Freizeit) wie auch bei Einsätzen im militärischen Alltag im In- und Ausland durch sein/ihr Verhalten friedensfördernd wirken zu können. Mögliche Methoden sind: Gewaltfreie Kommunikation, Friedensdialog, Achtsamkeitsübungen, Mediationstraining.

Die Armee hat im Rahmen der Rekrutenbis zu den Zentralschulen die einzigartige Möglichkeit, die jungen Leute zu lehren, wie sie mit Gefühlen der Aggression umgehen und diese unter Kontrolle bringen können. Frieden muss im Innern entstehen, damit er sich nach aussen entwickeln und verbreiten kann.

Innerhalb der Schweizer Armee bestehen heute schon verschiedene Bereiche für die militärische Friedensförderung:

– Schweizer Blauhelme für friedenserhaltende Operationen

– Swissint, Swisscoy (KFOR)

– Militärische Katastrophenhilfe

Die Bedeutung der militärischen Friedensförderung ist jedoch nur marginal. Weniger als 1,7 % der Leistungen und entsprechend wenig Finanzen werden dafür eingesetzt. (Gemäss Jahresbilanz der Einsätze der Armee 2021: 91 300 von insgesamt 5 400 000 Diensttagen).

Eine Erhöhung des finanziellen Anteils für bestehende und neue friedensfördernde Aktivitäten scheint auch politisch derzeit kein Thema zu sein: Die massive Erhöhung des Militärbudgets ging ohne vorherige konkrete Bedürfnisabklärung durch das Parlament.

Für die Beschaffung der F-35-Kampfjets wurde der Kaufvertrag am 19.09.22 unterzeichnet, unter Missachtung der demokratischen Rechte, denn einen Monat vorher wurde die Eidg. Volksinitiative «Stop F-35» eingereicht.

Ohne Ukraine-Krieg wäre beides undenkbar gewesen!

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