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KLIMA BEWUSSTHEIT FRIEDEN
from Jahresbericht 2022
by Rahel Grünig
Im 2021 fiel das Besser Leben Forum wegen Corona aus. Im Berichtsjahr trafen wir uns zweimal: zu einem Vortrag unserer Stiftungsrätin Lea Suter und zum «Waldbaden».
integrale-friedensfoerderung.ch
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Friedensbewusst leben unter dem Druck von Krieg
Lea Suter berichtete von ihren Reisen in Konfliktgebiete und ihren Treffen mit Friedensaktivist:innen vor Ort. Dabei hat sie uns die Macht des Dialogs bewusst gemacht. Sie versucht in ihrer Arbeit die fünf Aspekte einer Friedenshaltung zu vermitteln:
– Aus der Bedrohungsspirale ausbrechen und deeskalieren
– Komplexität aufzeigen und Vereinfachungen entgegenwirken
– Feindbilder dekonstruieren > die Gewalt (nicht das Gegenüber!) als Feind betrachten; sorgfältiger Umgang mit Sprache
– Inklusive Lösungen suchen: Die Gegner sind Teil der Lösung
Konfliktsensitiv handeln: Was fördert die Lösungsfindung?
Anschliessend wurden in Gruppen-Workshops friedensfördernde Ideen zu folgenden Bereichen zusammengetragen:
– Frieden in der Gesellschaft
– Frieden in der Bildung
– Frieden in der Politik und Regierung
– Frieden in den Medien
Die Ergebnisse wurden in Stichworten auf farbigen Bändern notiert und an eine junge Linde gehängt. Es waren Gedanken wie zum Beispiel:
– «Initiative für ein Bundesamt für Frieden»
– «Dialogkompetenzen im Parlament und in der Öffentlichkeit fördern»
– «Aktive Förderung von selbstverwalteten, dezentralen Strukturen»
– «Frieden in sich selbst und in Beziehungen finden»
20. AUGUST, MUHEN (AG)
Friedenserfahrung in der Natur – Waldbaden
Die Veranstaltung bot den Anwesenden Gelegenheit, in den Kosmos Wald einzutauchen und das Band zu spüren, das uns Menschen mit ihm verbindet. Seine Wirkung auf Körper, Seele und Geist ist erfahrund messbar. Unser Blutdruck normalisiert sich in der Umgebung von Bäumen, die Farbe Grün beruhigt uns, und beim Eintauchen in die Stille fangen wir an, mit allen Sinnen wahrzunehmen.
Mit Tanja Keller, Coach für Waldbaden, wanderten wir achtsam und in Stille auf verborgenen Pfaden. Wir nahmen mit Moos überwachsenes Totholz wahr, einen leuchtenden Pilz, erste goldene Herbstblätter zwischen Kräutern und überall glitzerten Wassertropfen wie Perlen in der Sonne nach dem lang ersehnten Regen.
Auf einem zweiten Waldrundgang führte uns der Förster Urs Gsell zu «seinen» Bäumen. Dass er den Wald als Lebensraum liebt, war deutlich zu spüren, als er –seit 47 Jahren Diener dieses Waldes – von seinen Erfahrungen und Beobachtungen erzählte. Er betonte, dass dem Wald unbe - dingt Sorge getragen werden muss, damit er auch den nächsten Generationen als ein Ort der Erholung, als Wasserspeicher und für massvolle Holzwirtschaft dienen kann.

Mit Respekt und Dankbarkeit über das Erlebte pflanzten wir an einem sonnigen Platz die Friedenslinde ein, die bei der ersten Veranstaltung mit bunten Bändern und Friedenswünschen geschmückt worden war. Die Musiktherapeutin Randi Coray leitete uns an, die Linde mit einem Friedenslied zu besingen, gleichsam als Segen für gutes Wachstum.