WOLL-Magazin – Rund um den Biggesee – Ausgabe 16

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16 · Winter 2016 SAUERLAND

Rund um Biggesee und Listersee“

Segen bringen, Segen sein U N T E R W E G S F Ü R E I N E B E S S E R E W E LT

Antarktis KO N T I N E N T D E S E I S I G E N S Ü D E N


Jeder Mensch hat etwas, das ihn antreibt. Wir machen den Weg frei.

VIELE SCHAFFEN


Rund um Biggesee und Listersee“

AUSGABE 16 / WINTER 2016 06 Weihnachtsmärkte SEITE

10 Mit Bauchnabel, Ohren und zwei Pfeifen

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13 Die schöne Gans „Hermine" 24 Chanukka – das jüdische Lichterfest 26 O Tannenbaum 30 Segen bringen, Segen sein 32 Was der Hirt von Bethlehem erzählt 34 Ein Keks unterm Baum 36 Der vergessene Präsident SEITE

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38 Spiegel der Geschichte 42 Attendorns Exportschlager 44 Erinnerungen in Schwarz-Weiß 48 Eine Kirche kehrt ins Dorf zurück 50 Waidmannsheil – Waidmannsdank 56 Antarktis 60 Hiltrud Pielhau und ihre Berufe 62 Von Deutschland nach Moskau 64 Carsten Lichtlein

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66 Sterne und Sonne waren sein Navi bei der Flucht 70 Immer genug Straße unterm Reifen 82 OT Olpe: Between the days 86 Chordirektor Hubertus Schönauer 88 Die Bühne ist mein Leben 90 Schwarze Raben und bunte Paradiesvögel 92 Jungschützenkönige 2016 94 WOLL-Kompakt

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96 Veranstaltungskalender


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Der WOLL-Steuertipp NEUIGKEITEN ZUM VORSORGERECHT

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s kann jedem passieren: Ein Unfall auf dem Weg zur Arbeit oder zum Beispiel auch eine schwere Erkrankung können plötzlich und unerwartet dazu führen, dass man auf fremde Hilfe angewiesen ist. Bereits einfache Alltagsangelegenheiten oder Bankgeschäfte können nicht mehr selbst erledigt werden.

Formulierung „es sollen keine lebenserhaltenden Maßnahmen ergriffen werden“ nicht ausreichend konkret. Gefordert wird zukünftig, dass bereits in den Patientenverfügungen oder Vorsorgevollmachten bestimmte ärztliche Maßnahmen ausgeschlossen werden sollen oder konkret auf ausreichend spezifizierte Krankheiten oder Behandlungssituationen Bezug genommen wird.

Schlimmstenfalls kann der Betroffene nicht mehr für sich selbst entscheiden, ob und wie er im Krankheitsfall behandelt werden soll. Viele wünschen nicht, dass sie wochen- und Guido Hein (Rechtsanwalt, Fachanwalt monatelang an lebenserhaltenden Maschinen für Handels- und Gesellschaftsrecht) Patientenverfügungen und Vorsorgevollangeschlossen werden, insbesondere wenn die Diagnose keine machten sollten daher so präzise wie möglich formuliert werHeilung oder wenigstens Besserung mehr verspricht. den. Aus ihren Inhalten muss dabei unbedingt hervorgehen, ob sie auch dann gelten sollen, wenn eine dort getroffene Allgemein wird daher empfohlen, für solche Fälle mit Entscheidung über ärztliche Maßnahmen zum Tod oder zu Vorsorgevollmachten und Patientenverfügungen vorzusorgen, einer langdauernden schweren Erkrankung führt. die den Willen des Betroffenen klar ausdrücken und oftmals auch Menschen aus dem persönlichen Umfeld benennen, die Wir empfehlen daher, bestehende Vorsorgevollmachten und diesen Willen als Vertrauensperson umsetzen sollen. Patientenverfügungen dahingehend professionell zu prüfen, ob diese nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofs den dort In diesem Zusammenhang hat eine Entscheidung des aufgestellten Grundsätzen noch genügen. Bundesgerichtshofs vom 06.07.2016 (Az.:XII ZB 61/16) große Auswirkungen auf eine Vielzahl von in der Praxis bislang verFür Hilfestellungen bei der Verfassung oder zur Überprüfung wendeten Formulierungen von Patientenverfügungen und der Wirksamkeit bereits vorhandener Vorsorgevollmachten Vorsorgevollmachten. und Patientenverfügungen stehen wir gerne zur Verfügung. Laut Bundesgerichtshof müssen diese nunmehr auf den Gesundheitszustand und den hierzu angezeigten Behandlungsmethoden konkret bezogen formuliert sein und dürften sich nicht auf allgemein formulierte Erklärungen beschränken. Nicht ausreichend sollen allgemein gehaltene Anweisungen sein. Insbesondere ist nach Auffassung des Bundesgerichtshofs die in zahlreichen Patientenverfügungen verwendete

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Albrecht-Dürer-Straße 5 · 57368 Lennestadt Tel.: +49 / 2721 / 98 40-0 · lennestadt@schulte-kanzlei.de www.schulte-kanzlei.de


Vorwort LIEBE LESERINNEN UND LESER!

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ie Weihnachtszeit ist da, das Jahr neigt sich dem Ende zu.

In der dunklen Jahreszeit bleibt man gerne mal daheim. Wie gut, dass dabei keine Langeweile aufkommt, denn unsere Winterausgabe „Rund um Bigge- und Listersee“ ist bei Ihnen angekommen. Mit vielen lesenswerten Berichten aus der Region, dazu mit netten Bastelanleitungen und winterlichen Deko-Ideen. Wen es doch mal hinaus in die Kälte zieht, der kann sich auf unseren schönen Sauerländer Weihnachtsmärkten aufwärmen. Auch dazu finden Sie bei uns einige nützliche Hinweise. Gerade das Ende des Jahres lebt mit vielen Brauchtümern, und auch dazu hat unsere aktuelle Ausgabe manches zu bieten: Stutenkerle werden gebacken, Christbäume geschlagen und mit dem Beginn des neuen Jahres kommen auch wieder die Sternsinger vorbei. Warum das so ist? Auch das erfahren Sie in diesem Magazin. Ach, und nicht zu vergessen die fünfte Jahreszeit! Diesmal ist die Session ja besonders lang. Dazu stellen wir die jecken „Spätzünder“ aus Drolshagen vor.

Mit viel Freude und auch ein wenig Stolz blicken wir nun bereits auf die 16. Ausgabe zurück. Vier spannende Jahre mit vielen interessanten Geschichten über Worte, Orte, Land und Leute vergingen wie im Fluge. Wir haben in dieser Zeit mit unserem Heimatmagazin die Marke „WOLL“ in der Region „Rund um Bigge- und Listersee“ bekannt gemacht und intensiv weiterentwickelt. Aber nun geht es mit neuem Schwung ins neue Jahr: Aus lizenzrechtlichen Gründen wird unser Magazin einen neuen Titel bekommen. Der wird aber noch nicht verraten – lassen Sie sich überraschen! Für Sie, unsere Leser, bleibt aber alles andere wie gewohnt. Ihr Magazin wird weiterhin von Frey Print + Media erstellt, und auch die Medienberater und Redakteure bleiben ihre bekannten Ansprechpartner. Wir alle freuen uns nun auf die Frühjahrsausgabe 2017 und halten Sie in der Zwischenzeit online auf dem Laufenden. Frohe Weihnachten und einen guten Start in das Jahr 2017. Ihr Markus Frey

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Weihnachtsmärkte 10. – 11.12.2016 – Weihnachtsmarkt in Drolshagen – ein musikalisches Erlebnis Vom romantischen Weihnachtsmarkt in Drolshagen hat auch der Nikolaus gehört. Der kommt an beiden Tagen gegen 16 Uhr vorbei. Musikalisch auf die Weihnachtszeit einstimmen werden in diesem Jahr u. a. Annina Struwe & Hugoonion sowie das Schreibershofer Bläserensemble „Vonzwölfbismittach“, der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr und viele weitere Chöre und Musiker.

1.12. – 4.12.2016 – Historischer Weihnachtsmarkt Olpe mit verkaufsoffenem Sonntag am 4.12.2016 Auf dem historischen Weihnachtsmarkt in Olpe zeigen Besenbinder, Hufschmied, Korbflechter u. a. ihr Handwerk. Neben den historischen Handwerken und vielen weihnachtlichen Ständen wird es auch musikalische Darbietungen von der Musikschule Olpe, dem letzten Troubadour Squeezebox Teddy, den Hatzenbergbläsern und Hans Jürgen Kies mit seiner Drehorgel geben.

ATTENDORNER WEIHNACHTSMARKT VOM 02.-11. DEZEMBER 2016

Wir wünschen allen Attendornern eine besinnliche Adventszeit und freuen uns, Sie an unserer Spezial-Glühweinhütte auf dem Weihnachtsmarkt oder in unserem Restaurant verwöhnen zu dürfen! Restaurant Waldenburg · Waldenburger Weg 31 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722/2619

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Zehn Tage lang kann man in Attendorn seine Freunde bei einem Glühwein im rustikalen Budendorf auf dem alten Marktplatz antreffen. Vereine, Schulen, karitative Einrichtungen und Hilfsorganisationen stellen aus, Chöre und Musikvereine erfreuen mit einem musikalischen Rahmenprogramm.

Atta K se

Weitere Termine: 3. – 4.12.2016 Weihnachtsmarkt Finnentrop 10. – 11.12.2016 Weihnachtlicher Hüttenzauber an der Wendener Hütte 10. – 11.12.2016 Weihnachtsbegegnung Meggen

SCHNITTKÄSE mind. 48 % Fett in Trockenmasse

Das Or iginal

gereift in den Tiefen der berühmten Atta-Höhle Verkaufsstellen: Atta-Höhle | Dornseifer Markt Attendorn | Dornseifer Markt Olpe | Dornseifer Markt Wenden-Rothemühle | Metzgerei Kirchhoff – Dünschede | Metzgerei Kost – Attendorn | Metzgerei Köster – Ennest | König’s Brot | Kaufland Olpe, Kreuztal, Siegen, Gummersbach

Atta-Käse – in vielen leckeren Sorten! Sie finden uns auf dem Attendorner Weihnachtsmarkt vom 02.-11. Dezember mit vielen Spezialitäten aus unserem Atta-Käse. Atta Käserei und Milchprodukte GmbH · 57439 Attendorn · www.atta-kaese.de

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Fotos: Kurt Hardenacke, Drolshagen Marketing

2. – 11.12.2016 – Weihnachtsmarkt Attendorn mit verkaufsoffenem Sonntag am 11.12.2016


Foto: Emilia Halbe

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Fotos: Björn Bernhardt

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Buchen´s setzt Trends

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DEIN SPEZIALIST FÜR OUTDOOR & FREIZEIT

n den Großstädten längst ein Muss und endlich auch im Sauerland angekommen sind die Taschen und Rucksäcke von Fjällräven. Absolut lässig, extrem robust und rundum funktional sind sie ein Must-have für Kosmopoliten und Maxime für alle, die die Abenteuer des Alltags lieben: auf den Straßen und in der Natur. Und weil das so ist, hat Steffi Buchen vom gleichnamigen Olper Unternehmen den Trend für uns aufgespürt und eine tolle Auswahl der Kollektion zusammengestellt. Zu dem Kånken, der Ikone unter den gefragtesten Daypacks, gesellen sich mit Duffel, Foldsack oder Totepack nämlich noch jede Menge überzeugende Geschwister und Accessoires wie Kånken-Laptop, Zip-Wallets, Passport-Wallets und Pockets. Sowieso: Buchen´s ist in Sachen hochwertiger Outdoor-Kleidung ja längst ein Begriff. Dabei setzt man neben Fjällräven auf die Labels Schöffel und Lowa.

Verkaufsoffener Sonntag

04.12.2016

mit Kaffee + Kuchen und bis zu

40 % Rabatt!

„Wir bieten Marken, die für Zuverlässigkeit, Tradition und das Moderne stehen“, so Steffi Buchen, die immer auf der Suche nach den angesagtesten Klamotten ist. Da hat das Fotoshooting natürlich besonders viel Spaß gemacht! Dabei war der Sauerländer und Naturliebhaber Manuel Grebe. Er hat sich nun für den „Fjällräven Polar 2017“ beworben, eine 300 Kilometer lange Extrem-Tour nördlich des Polarkreises. Natürlich mit Bekleidung von Buchen´s. Damit ein handfestes Abenteuer daraus wird, müssen nur noch möglichst viele Sauerländer auf der Internetseite www.polar.fjallraven.de abstimmen! Buchen´s • Raiffeisenstraße 15 • 57462 Olpe • Telefon: 02761-9220 info@buchens.de • www.buchens.de • A4 | A45 | Ausfahrt Olpe-Süd

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Mit Bauchnabel, Ohren und zwei Pfeifen STUTENKERLE SELBST GEBACKEN

Weckmann, Krampus, Kiepenkerl, Grittibänz? Nein, der kleine Hefeteigmann heißt im Sauerland Stutenkerl und kommt mit einer Ton­ pfeife daher. Seit mehreren Hundert Jahren gibt es ihn nun schon. Er soll den heiligen Nikolaus darstellen. Ursprünglich hielt der kleine Hefeteigmann – Fachleute nennen ihn Gebilde­brot – einen kleinen Bischofsstab in der Hand. Wie wurde aus dem kleinen Bischofsstab eine Pfeife?

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Der Hefeteigmann heißt im Sauerland Stutenkerl und kommt mit einer Pfeife daher.

„Zuerst esse ich die Beine!ˮ Luzie

„Das Tollste ist die Pfeife!ˮ Emma

Eine Geschichte aus dem 18. Jahrhundert erzählt, dass einem Bäcker die kleinen Bischofsstäbe ausgegangen waren und er im benachbarten Tabakladen nach Hilfe suchte. Ihm fiel auf, dass die kleinen Pfeifen verkehrtherum gedreht, fast wie ein Bischofsstab aussehen. Eine andere Geschichte erzählt, dass zur Zeit der Reformation christliche Symbole verweltlicht wurden und so die Pfeife entstand. Traditionell gibt es den Stutenkerl immer zum Nikolaus. Weil der Bischof Nikolaus von Myra ein Wohltäter war, wurden die frisch gebackenen Stutenkerle an Arme verschenkt. Selbst gebacken schmecken die Stutenkerle immer noch am besten. „Das Tollste ist die Pfeife“, sagt die kleine Emma, steckt sich, wie ihr kleiner Bruder Theo, die Pfeife direkt in den Mund und pustet. Zusammen mit ihrer Freundin Luzie und ihrer Schwester Tilda und mithilfe der Mamas Sarah und Julia backen sie das erste Mal einen Stutenkerl selbst. Mit viel Mehl und Spaß machen sich die Mädchen eifrig an das Formen ihres eigenen Stutenkerls. Einer bekommt zwei Pfeifen auf den Bauch, der andere einen Bauchnabel aus einer Rosine und zwei sogar Ohren. Endlich liegen die goldbraunen Stutenkerle vor den Freundinnen. „Zuerst esse ich die Beine“, sagt Luzie, die bereits die Rosinen aus dem Kopf gepickt hat. So kann er nicht mehr sehen, was mit ihm geschieht. Ratzfatz ist er vernascht. von Laura Kappen [Text/Fotos] WOLL Winter 2016 –

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1. Zur Vorbereitung für den Teig erwärmen Sie die Milch in einem kleinen Topf und zerlassen Sie darin die Butter oder Margarine. 2. Mehl in eine Rührschüssel sieben und mit Trockenbackhefe sorgfältig vermischen. Übrige Zutaten für den Teig und die Milch-Fett-Mischung hinzufügen und mit Handrührgerät (Knethaken) kurz auf niedrigster, dann auf höchster Stufe in etwa fünf Minuten zu einem glatten Teig verarbeiten. Den Teig zugedeckt so lange an einem warmen Ort gehen lassen, bis er sich sichtbar vergrößert hat. Fetten und belegen Sie das Backblech mit Backpapier. 3. Heizen Sie den Backofen vor. Den Teig leicht mit Mehl bestäuben, aus der Schüssel nehmen, auf der leicht bemehlten Arbeitsfläche nochmals kurz durchkneten und in sechs gleich große Portionen teilen. Daraus Stutenkerle formen: Aus jedem Teigstück einen Kegel (etwa 15 cm lang) und am dickeren Ende eine Kugel für den Kopf formen. Für die Beine das untere Teigstück mit einem Messer halbieren und leicht auseinanderziehen. Für die Arme zwei Schnitte machen und ebenfalls leicht auseinanderziehen. Eigelb mit Milch verschlagen und die Stutenkerle damit bestreichen. Rosinen als Augen eindrücken und die Pfeife platzieren. 4. Die Stutenkerle an einem warmen Ort nochmals etwa 20 Minuten gehen lassen. Das Backblech in den Backofen schieben. Ober-/Unterhitze: etwa 200 °C (vorgeheizt), Heißluft: etwa 180 °C (vorgeheizt), Gas: Stufe 3–4 (vorgeheizt), Backzeit: 15–20 Minuten je Backblech. 5. Die fertigen Stutenkerle mit dem Backpapier vom Blech auf einen Kuchenrost ziehen und erkalten lassen. TIPP: Wenn man lieb fragt und etwas bezahlt, bekommt man beim Bäcker vor Ort ein paar Tonpfeifen.

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Lecker Frühstücken? NEU! Wir haben an 7 Tagen ab 8.30 Uhr für Sie geöffnet!

Gerrit Cramer [Foto]

Rezept für leckere Stutenkerle

ZUT ATE N: 200 ml Milch 100 g Butter oder Margarine 500 g Weizenmehl 1 Pck. Trockenbackhefe 3 EL Zucker 1 Pck. Vanillezucker 1 gestr. TL Salz 1 Ei (Größe M) 1 Eiweiß (Größe M) 1 Eigelb (Größe M) ein paar Rosinen, etwas Fett

Niederste Straße 5 · 57439 Attendorn Telefon: 02722/2370 · Fax: 02722/3311 kontakt@harnischmacher.com www.harnischmacher.com www.facebook.com/Cafe.Harnischmacher


Die schöne Gans " Hermine" Schnatternd rennt sie durch den Park, schön, gewichtig und sehr stark,

flieht sie vor dem Sternekoch, der bis heute Mittag noch sie will braten für die Gäste, die zum Weihnachtsfeste eine ganze Gans bestellt – so geht’s vielen Gänsen auf der Welt; schlagen schnell noch einen Haken, landen dann als leckeren Braten, pünktlich, knusprig-kross und frisch, auf dem festlich eingedeckten Tisch. Doch unsere Gans Hermine, pfeift auf die Termine, dreht noch manche Ehrenrunde, es vergeht so etwa eine Stunde, bis der Koch ganz außer Atem, sie erwischt für seinen Braten. Er hält sie fest in seinen Händen, doch, sollte so ihr Leben enden: „Du wirst an Weihnachten genossen.“ – Er hatte sie in den Jahren sehr ins Herz geschlossen – Denn, wie er selber fand, Hermine war die Schönste im ganzen Land. Es war schon eine kleine Lust, sie immer wieder anzusehen, mit ihrer stolz gewölbten Brust, ob im Liegen, Gehen oder Stehen. Nun lag sie in seinen Händen und konnte ihr Schicksal nicht mehr wenden. Sie legte den Kopf auf seinen Arm, dabei wurde dieser feucht und warm, und schaute mit ihren großen Augen, ja, man kann es gar nicht glauben, ihn bitter traurig an, so traurig, wie `ne Gans nur gucken kann und grunzte ganz weinerlich dabei, weil doch ihr Leben gleich vorbei. Der Koch in seinem Element, der das Schnattern Jahr für Jahr gut kennt, streichelt wehmütig Hermines Kopf, denkt dabei an seinen Bratentopf. Ja, es ist bestimmt kein Scherz, er bringt es nicht über sein Herz und voll Erbarmen, lässt er sie aus seinen Armen langsam runter gleiten, in den Park, den großen, weiten mit dem kleinen Teich, Hermines jahrelangem Reich. Hermine hatte wirklich Glück, dankbar schaute sie zurück, schnatterte fröhlich und laut wie nie zuvor, mehrstimmig wie der Kirchenchor, machte drei, vier große Sprünge und war wieder guter Dinge. Der Sternekoch, sehr froh und heiter, erzählte diese Story weiter. Die Gäste nahmen es zur Kenntnis, und hatten dafür auch Verständnis. Unschwer ist doch zu erraten, diesmal gab’s leckeren Sauerbraten und bei: „Oh du fröhliche“, dem alten Weihnachtslied, wünschten sich alle herzlich: „Frohe Weihnachten und Guten Appetit!“ von H. Nottbrock [Gedicht]

Weihnachtlicher Tischschmuck & Adventskränze PERSÖNLICH, KREATIV, AUSGEFALLEN UND EXKLUSIV Blumenträume und Lifestyle aus Meisterhand.

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Mit Kopf, Hand und Herz

I M S I N N E D E S W O R T E S A U S G E Z E I C H N E T: S A N G E R M A N N S B A C K E S

W

er Georg Sangermann (51) trifft, um mit ihm über sein Handwerk zu sprechen, weiß auf den ersten Blick, dass sein Beruf Berufung und Leidenschaft ist. Die Wurzeln des Betriebes mit heute sechs Filialen gehen zurück auf das Jahr 1895, als sich Urgroßvater Peter Sangermann mit Gasthof, Landwirtschaft, Lebensmitteln und Backwaren in Oberveischede niederließ. Aus dem Gasthof ist längst ein Landhotel geworden, aus dem kleinen Ladengeschäft eine moderne Landbäckerei in den Händen der inzwischen vierten Familiengeneration. Über 100 Jahre Erfahrung fließen in die Produkte ein, die täglich frisch in der Backstube gefertigt werden. Weit weg von Fließband und Convenience, ohne bedenkliche Zusatzstoffe und nach hauseigener Rezeptur. Alleine 30 verschiedene Brotsorten sind im Angebot, mit immer neuen Kreationen ist man dem Trend auf der Spur. Grundsolides Bäckerhandwerk gepaart mit neuen Ideen am Puls der Zeit, darum geht es in dem Traditionsbetrieb.

Back dir deine Zukunft: ausgezeichnet als Ausbildungsbetrieb des Jahres 2016 Qualität, Leistung und Engagement: Das lässt sich nicht nur an den Produkten schmecken. So setzt der Chef, der 20 Jahre Erfahrung als Lehrlingswart der Bäckerinnung hat, seit vielen Jahren auf eine intensive Ausbildung und beschäftigt alleine derzeit elf Lehrlinge, davon fünf im Bäckerhandwerk. Eine stolze Zahl bei rund 60 Beschäftigten. Der Erfolg gibt ihm Recht! Jetzt wurde Sangermanns Backes von der Handwerkskammer Südwestfalen zum „Ausbildungsbe-

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trieb des Jahres 2016“ in der Kategorie „Soziale Verantwortung & Gesellschaftliches Engagement“ gekürt. Denn das Unternehmen steht nicht nur für eine besonders hohe Ausbildungsrate mit einhundertprozentiger Bestehensquote, sondern fühlt sich verantwortlich in Sachen Inklusion und Integration mit eigenen Ausbildungs- und Arbeitsplätzen für Menschen mit Behinderung oder Migrationshintergrund. Dazu kommen Kooperationen mit Kindergärten, Vereinen, dem Förderband, dem Berufsbildungswerk sowie karitativen Einrichtungen. Verdient ist verdient.


Deinen Liebling backt dir Sangermanns Der Stollen ist für eine Traditionsbäckerei ebenso Pflicht wie Kür. Schließlich schaut das Gebäck auf eine große, jahrhundertalte Geschichte zurück und ist die Königsdisziplin der Weihnachtsbäckerei. Ursprünglich war der Stollen ein mageres Fastengebäck und durfte nur aus Wasser, Mehl und Hefe bestehen. Erst Papst Innozenz VIII. erlaubte 1491 in seinem als Butterbrief bekannten Schreiben gehaltvollere Zutaten. Seither entwickelte sich der Stollen zu einem beliebten Weihnachtsgebäck. Und auch seine Form hat einen guten Grund, steht sie doch für das in Windeln gewickelte Jesuskind. Alle Jahre wieder entwickelt Bäckermeister Georg Sangermann neben dem prämierten hauseigenen Original mit Rosinen,

Mandeln und Marzipan neue Rezepte für den Weihnachtsklassiker. Wie zum Beispiel den Backes-Stollen mit Nüssen und himmlischen Amarenakirschen. Oder den Cranberry-Schoko-Stollen mit leckerem Karamell. Klingt ganz nach Paradies. Sechs verschiedene Stollen-Kreationen sind gegenwärtig im Angebot und werden Protagonisten beim diesjährigen Gewinnspiel. Dafür wird kräftig die Werbetrommel gerührt, die Gewinnkarten kommen sogar zu Ihnen nach Hause. Probiert werden kann direkt vor Ort in den Filialen. Wählen Sie Ihren ganz persönlichen Liebling aus. Zur Belohnung wartet zehnmal ein tolles Familien-und-Freunde-Frühstück für zehn Personen bei Sangermanns Backes.

Für den Weihnachtsteller: „Himmlische Stollenwolken“ Wer Stollen selbst backen will, braucht Zeit und Geduld. Schneller und einfacher sind „Himmlische Stollenwolken“ aus dem Rezeptbuch von Bäckermeister Georg Sangermann. Zutaten für den Teig 500 g Weizenmehl 405, 150 g Butter (temperiert), 80 g Zucker, 100 g Quark, 150 g Vollei (3 Eier), 60 g Hefe, 350 g Vollmilch, 1 Prise Salz, Aroma: Vanille/Zitrone Früchtemischung (einen Tag vorher ansetzen) 350 g Rosinen oder Sultaninen, 150g Rum 38%, 150 g Wasser

Zubereitung Aus allen Zutaten einen glatten Rührteig herstellen. Nach 20 Minuten Teigruhe die am Vortag getränkte Früchtemischung und die frischen Apfelwürfel unterarbeiten. Mit einem Esslöffel ca. 85 g schwere Stücke auf ein mit Backpapier belegtes Blech geben und ca. 10 Minuten gären lassen. Dann im Backofen bei ca. 190° – 200 °C 16 Minuten backen. Nach dem Auskühlen mit flüssiger Butter bestreichen, in Zimtzucker wälzen und mit Puderzucker bestäuben.

Landbäckerei Sangermann · Oberveischeder Straße 11 · 57462 Olpe–Oberveischede · Tel.: 02722/6350486 Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 05.00–18.00 Uhr · Samstag: 05.00–13.00 Uhr · Sonntag 07.30–18.00 Uhr

www.baeckerei-sangermann.de WOLL Winter 2016 –

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Fotos: Björn Bernhardt

Sonstiges 300 g frische Apfelwürfel (5 – 7), Zimtzucker, Puderzucker, flüssige Butter


Das Weihnachtsrezept der Grillprofis G E F Ü L LT E G A N S A U F S A U E R K R A U T

Dass eine Weihnachtsgans nicht immer mit 3 Litern Soße zu genießen ist, möchten wir Euch mit diesem „etwas anderen Rezept“ beweisen: Diese Gans liegt auf einem Bett aus Sauerkraut und wird mit grobem Wurstbrät gefüllt. Das garantiert eine super knusprige und saftige Gans mit passender Beilage, die noch dazu super einfach zuzubereiten ist. Ihr könnt Euch um Eure Gäste kümmern, den Rest macht die Gans von allein!

Zutaten für die Gans:

1 Gans (4 – 5 kg), 9 grobe Bratwürstchen, 1 Ei, 3 kleine Zwiebeln, 1 altbackenes Brötchen, Thymian, Salz & Pfeffer oder Gewürzmischung für Entenbraten

Zutaten für das Sauerkraut:

1 kg Sauerkraut, 200 g Speck, 500 ml Weißwein (trocken)

Vorbereitung der Gans:

dem eingeweichten Brötchen (vorher etwas ausdrücken), Thymian und den angeschwitzten Zwiebeln vermengt. Anschließend drückt Ihr Eure Füllung in Eure Gans und verteilt diese schön im Inneren. Wenn etwas von der Füllung übrig bleiben sollte, könnt Ihr diese einfach in einer Pfanne braten und zum Beispiel auf einem Stück Brot essen. Ist die Füllung ausreichend verteilt, verschließt Ihr das Hinterteil der Gans mit ein paar Schaschlikspießen, Rouladennadeln oder Zahnstochern. Solltet Ihr eine Bratennadel haben, kann die Gans natürlich auch zugenäht werden.

Zunächst einmal müsst Ihr die Gans etwas vorbereiten. Hierfür entfernt Ihr überschüssiges Fett aus dem Inneren (nicht wegwerfen) und reibt die Gans danach großzügig mit einer Gewürzmischung oder Salz und Pfeffer ein. Denkt daran, auch INNEN die Gewürzmischung zu verteilen. Nun nehmt Ihr Euer Brötchen und legt es in etwas lauwarmes Wasser, damit es etwas einweicht.

Das Sauerkraut müsst Ihr etwas ausdrücken, da sich sonst zu viel Flüssigkeit im Bräter befindet. Der Speck wird in grobe Würfel geschnitten und wild auf dem Sauerkraut verteilt; er sorgt für die nötige Würze. Ihr könnt selbstverständlich auch Bacon nehmen und diesen in feine Streifen schneiden. Nun wird alles mit dem Weißwein angegossen und die Gans auf dem Sauerkraut platziert.

Im nächsten Schritt schneidet Ihr Eure Zwiebeln in kleine Stücke. Nun gebt Ihr etwas von dem überschüssigen Gänsefett in eine Pfanne und lasst das Stück aus. Wenn das Fett flüssig geworden ist, gebt Ihr die Zwiebelwürfel dazu und schwitzt diese an, bis sie glasig sind. Während die Zwiebeln auf dem Herd stehen, könnt Ihr bereits das Wurstbrät vorbereiten. Am einfachsten ist es, wenn Ihr mit einer Schere die Bratwürste an einer Seite kurz aufschneidet und dann das Wurstbrät in eine Schüssel drückt. Das Wurstbrät wird nun mit

Die Gans muss nun bei 200 °C indirekt auf dem Grill oder im Backofen bei Ober- und Unterhitze 3 – 4 Stunden braten. Hin und wieder solltet Ihr sie drehen damit sie von allen Seiten braun wird.

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Zum Anrichten nehmt Ihr etwas von dem Sauerkraut, die Füllung der Gans und natürlich etwas von Eurem Gänsebraten!

Guten Appetit und nicht vergessen: Bleibt neugierig auf´s Essen!


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Weihnachtliche Crème brulée Zutaten:

• 250 ml Milch • 250 ml Sahne • 1 Vanilleschote (längs aufgeschnitten) • 4 Eigelb • 40 g Zucker (nach Geschmack etwas mehr oder weniger verwenden) • 60 g braunen Zucker zum Karamellisieren

Milch und Vanilleschote in einem Topf kurz aufkochen, von der Herdplatte nehmen und ca. 10 Minuten im geschlossenen Topf ziehen lassen. Die Sahne dazugießen und alles zusammen nochmals bis zum Siedepunkt erhitzen. Den Backofen auf 120 °C vorheizen. Jetzt die Eigelbe mit dem Zucker cremig schlagen und die Vanillesahne unterrühren. Die Creme anschließend in sechs Förmchen füllen und ca. 25 Minuten im Ofen stocken lassen, bis sich eine Haut gebildet hat. Die Haut soll dabei nicht braun werden. Die Creme abkühlen lassen und dann mindestens zwei weitere Stunden im Kühlschrank kalt stellen. Zum Karamellisieren die Vanillecreme mit braunem Zucker bestreuen und möglichst dicht unter den Grill stellen. Sobald der Zucker sich in eine schöne, braune Karamellkruste verwandelt hat, die Förmchen aus dem Ofen nehmen und sofort servieren. Voilà – fertig ist die Crème brulée!

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Ein Wunsch Ich wünsche mir in diesem Jahr mal Weihnacht, wie sie früher war. Kein Rennen zur Bescherung hin. Kein Schenken ohne Sinn. Ich wünsch' mir keine teure Sache, aus der ich mir doch gar nichts mache. Ich möchte nur ein winzigkleines Stück vom verlor'nen Weihnachtszauber zurück.

Wohl auch das Läuten ungezählter Glocken, die Mitternachts zur Mette locken. Voll Freude angefüllt die Herzen, Kinderglück im Schein der Kerzen. Könnt' diese Nacht geweiht doch sein! Nicht überladen mit Wohlstand - eher klein! Dann hörte man wohl unter allem Klingen vielleicht mal wieder Engel singen. Ach, ich wünsche mir in diesem Jahr Weihnacht, wie sie als Kind mir war. Es war einmal, so lang ist's gar nicht her, für uns so wenig so viel mehr... Jutta Gornik

Kein Platz unterm Weihnachtsbaum? ... wir packen ganz kleine Päckchen!

Öffnungszeiten: Montag–Freitag: 09.30 – 12.30 Uhr 14.30 – 18.00 Uhr Mittwoch: nachmittags geschlossen Samstags 9.30 – 13.00 Uhr Im Advent auch Mittwoch Nachmittag geöffnet und alle Samstage durchgehend bis 18.00 Uhr In der Woche vor Heiligabend durchgehend geöffnet.

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WOLL Winter 2016 –

© Achim Gandras

Dazu frostklirrend eine Heil'ge Nacht, die frischer Schnee winterlich gemacht. Und leuchtender als sonst die Sterne: So hätt' ich's zur Bescherung gerne.

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Weihnachtszeit...

tslichter, alles glitzert und glänzt. Die Tage werden kürzer, überall leuchten Weihnach Die gemütliche Zeit beginnt. tenfahren ins ee. Kinder kommen mit roten Nasen vom Schlit Kerzen brennen, es duftet nach Tanne und Schn Eine ideale auf. Kakao und selbstgebackenen Plätzchen warme Haus und wärmen sich bei einem köstlichen die kommende Weihnachtszeit einzustimmen. Zeit, um mit der Familie zu basteln und sich auf

Advent, Advent, …

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v i t a e r K


dio in Attendorn“. aberin des „Creativstu Anke Schulz ist die Inh steln e Leidenschaft das Ba Schon immer war ihr erfüllt und ein t sie sich ihren Traum ha So . en eit arb nd und Ha Tätigkeiten eröffnet. Neben den dio tu vs ati Cre es en eig e für ihre Familie. cht und backt sie gern in ihrem Geschäft ko uerntheater sie seit Jahren beim Ba t iel sp g un er ist ge Be Mit großer t. ihres Heimatdorfes mi

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Zubereitung:

Knöpfe

Wolle Papier

Bastelbücher

Theaterschminke

Schablonen

Basteln Bänder

Deko Klebstoff

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Bast

Kurzwaren

Farben

Karten

Malen

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Häkeln Nähgarn Filz

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Alle Zutaten in ein hohes Gefäß füllen und mit einem Löffel vermischen. Anschließend wird mit einem Pürierstab das fertige Gemisch vorsichtig zerkleinert. Nun kann der fertige Adventszucker in ein hübsches Glas gefüllt werden. Nach ca. zwei Wochen entfaltet der Zucker seinen vollen Geschmack. Der Adventszucker schmeckt nicht nur im Tee köstlich. Auch zum Backen von Weihnachtsplätzchen oder Kuchen eignet er sich hervorragend. Ideal auch zum Verschenken!

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Harnischmachers Milchbar DAS AMERICAN DINER DES SAUERLANDES

Das Amerika der 1950er-Jahre gibt es in Attendorn seit fast 20 Jahren. Ausgedacht hat sich das Konzept Frank Harnischmacher, der den Laden in der ersten Generation betreibt und von Beginn an aufgebaut hat. Konzeptgebend war vor allem der Name des kurkölnischen Lokals, „Milchbar“.

In vier Monaten zum fertigen Konzept

Fotos: Gerrit Cramer

Mit der Ausbildung zum Konditormeister setzte Frank Harnischmacher gewollt die Familientradition fort. 1997 schloss er die Weiterbildung zum Betriebswirt des Handwerks ab und eröffnete vier Monate später die Milchbar. Viel Zeit für ein Konzept blieb nicht – und doch ist er diesem bis heute treu geblieben.

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CAPPUCC

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Von allem ein bisschen ... „Wir bieten von allem ein bisschen und haben für jeden etwas“, erklärt Frank Harnischmacher. Von Eis über Milchshakes, Kaffee und Kuchen bis hin zu kleinen Snacks ist alles dabei. Im Zuge der Renovierung entschied sich der gelernte Konditormeister außerdem für eine neue Barrista-Kaffeemaschine, durch die er Kaffeegetränke von noch höherer Qualität anbieten kann. Diesen können die Kunden nun in neuer, 1950er-Jahre Loft-Atmosphäre genießen.

... und abends auch bei Kerzenschein In den Abendstunden können die Gäste in gemütlicher Atmosphäre klönen und sich auch während des Weihnachtsmarktes aufwärmen. Fruchtige Cocktails, Glühwein und andere heiße Wintergetränke sowie neuerdings auch drei Sorten Craft Beer gehören mit zum großen Sortiment der Abendgastronomie.

Immer wieder neu Unter dem Namen „Milchkultur“ bietet die Milchbar in Zusammenarbeit mit dem Attendorner Kulturbüro regelmäßige Veranstaltungen an, die stets gut besucht sind. Die nächste folgt im Frühjahr. Doch auch an anderen Tagen gibt es immer etwas Neues zu entdecken. Ständig wechselnde Produkte und Sonderaktionen wie die „Amerikanische Woche“, aber auch kulinarische Klassiker machen jeden Besuch in der Milchbar zu einer kleinen Entdeckungsreise. Harnischmachers Milchbar · Alter Markt 2 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722/51450 · www.milchbar-attendorn.de https://www.facebook.com/harnischmachers.milchbar?fref=ts WOLL Winter 2016 –

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Chanukka-das jüdische Lichterfest

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enn die heimliche Zeit der Christen beginnt, Kerzenlichter vom kalten Grau und Weiß ablenken und in festlich geschmückten Räumen eine wärmende Geborgenheit spenden, rückt auch das jüdische Lichterfest nahe. Chanukka wird an acht Tagen gefeiert. An jedem wird ein Licht des Chanukka-Leuchters, eines acht- bis neunarmigen Ölleuchters, entzündet.

Die Geschichte Das Fest erinnert an die erneute Einweihung des zweiten jüdischen Tempels in Jerusalem 164 v. Chr. Es war der große Erfolg, den der Aufstand der jüdischen Makkabäer mit sich gebracht hatte, die sich gegen hellenisierte Juden und makedonische Seleukiden zur Wehr setzten. Die Menora, ein siebenarmiger Leuchter, wurde im wieder eingeweihten jüdischen Tempel aufgestellt und sollte niemals erlöschen. Aufgrund der Kämpfe mit den Seleukiden war jedoch nur noch ein Krug mit geweihtem Öl vorhanden, was gerade mal für einen Tag reichte. Neues Öl herzustellen hätte acht Tage in Anspruch genommen. Ein Wunder ließ das Licht der Menora aber für acht Tage brennen, bis wieder neues Öl hergestellt worden war. An diese acht Tage erinnert noch heute der Chanukka-Leuchter.

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Tradition Der Chanukka-Leuchter – auch Chanukkia genannt – wird traditionell nach Einbruch der Dunkelheit entzündet. An jedem Abend wird ein weiteres Licht mithilfe des „Schamaschs“ entzündet, sodass es am letzten Abend insgesamt acht sind. Der Schamasch, zu Deutsch „Diener“, ist oft das neunte Licht am Leuchter. Die Lichter müssen mindestens eine halbe Stunde lang brennen; währenddessen ruht jede Arbeit. Während das erste Licht entzündet wird, werden drei Gebete gesprochen, an weiteren Tagen nur die ersten beiden: 1. „Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der du uns geheiligt durch deine Gebote und uns geboten, das Chanukkalicht anzuzünden.“ 2. „Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du Wunder erwiesen unseren Vorfahren in jenen Tagen zu dieser Zeit.“ 3. „Gepriesen seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der Du uns hast Leben und Erhaltung gegeben und uns hast diese Zeit erreichen lassen.“


Das Dreidelspiel Ein weiteres Chanukka-Spiel ist das Dreidelspiel. Der Dreidel ist ein vierseitiger Kreisel mit den Buchstaben: Nun (N), Gimmel (G), Hej (H) und Schin (S). Jeder setzt eine Münze. Liegt nach der Drehung N oben, gewinnt man nichts, bei G hingegen alles. Liegt H oben, gewinnt man die Hälfte, bei S muss man etwas einbezahlen. von Denise Fischer [Text] und tomertu/fotolia [Fotos]

aus der Mitte Attendorns! Die stimmungsvollste Zeit des Jahres mit uns willkommen heißen.

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O Tannenbaum,

wie grUn sind deine BlAtter O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren! Die Hoffnung und Beständigkeit, gibt Trost und Kraft zu jederzeit! O Tannenbaum, o Tannenbaum, dein Kleid will mich was lehren!

Herkunft und Bedeutung des Brauchtums

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ie dritte Strophe des bekannten Weihnachtsliedes O Tannenbaum sagt über den Brauch, einen geschmückten Weihnachtsbaum zu haben, etwas Schönes aus. Der immergrüne Baum ist ein Zeichen für Hoffnung und Beständigkeit, spendet Trost und Kraft in der dunklen Winterzeit. Im Zusammenhang mit der christlichen Bedeutung von Weihnachten ist es die Geburt Jesu Christi, die genau das im Christentum bedeutet. In den Wohnzimmern der Sauerländer darf der festlich geschmückte Baum jedenfalls nicht fehlen. Den Brauch, Bäume zu bestimmten Festen zu schmücken, gab es schon in der Antike. Von dort aus entwickelte sich der Brauch immer weiter, wurde immer wieder übernommen und führte

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schließlich zur Weihnachtsbaum-Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert verbreitete sich der Weihnachtsbrauch von Deutschland aus in die ganze Welt. Jeder dritte Baum in Deutschlands Wohnzimmern kommt übrigens aus dem Sauerland. Selbst schlagen Immer wieder ein schönes familiäres Erlebnis ist es, wenn der Baum selbst geschlagen wird. Das ist auch bei Hof Kaiser in Keseberg möglich. Das macht nicht nur Spaß, sondern garantiert zudem auch, dass die Edeltanne oder Fichte noch frisch ist und ihre Nadeln nicht allzu schnell verliert. Ein regulärer Weihnachtsbaumverkauf findet ebenfalls direkt am Hof statt. von Denise Fischer [Text] und Lori Sparkia/shutterstock [Foto]


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Karl-Otto Schmidt, Marita Bock, Gabriele Schmidt und Eva Kruse-Tiegelkamp.

Gut beraten, gut versichert!

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Ü B E R 4 0 J A H R E V E R S I C H E R U N G S B Ü R O S C H M I D T I N AT T E N D O R N

bsolute Kundenorientierung ist der Leitgedanke des AXA Versicherungsbüros Schmidt. „Wir bieten bedarfsorientierte Lösungen verbunden mit einer umfassenden Begleitung“, weiß Versicherungsfachfrau Gabriele Schmidt, wie wichtig ein vertrauensvolles und verlässliches Miteinander ist. Denn genauso komplex wie die heutigen Lebenswelten ist die Landschaft der Versicherungen. Egal ob Privatkunde, Geschäftskunde, Beamter oder Angestellter im Öffentlichen Dienst, niedergelassener oder angestellter Arzt – gemeinsam mit den Partnern AXA, DBV und DÄV erarbeitet das Team individuelle Versicherungslösungen.

sind keine Grenzen gesetzt. Grenzen, das ist auch das Stichwort, wenn man an die gesetzlichen Krankenversicherungen denkt, die mit immer neuen Leistungskürzungen konfrontieren. Sieht man den Tatsachen ins Auge, sind deren Leistungen bei Weitem kein Ruhekissen. Adäquater Zahnersatz wird dann leicht so teuer wie ein Kleinwagen. Der Krankenhausaufenthalt entwickelt sich fast zwangsläufig zum Desaster. Und selbstverständlich ist es nicht nur schön, sondern auch ungemein beruhigend, wenn man im eigenen Zuhause den letzten Abschnitt seines Lebens verbringen kann. Da ist man mit einer Zusatzversicherung für eine hochwertige Versorgung gut beraten.

„Bei uns findet jeder das, was er braucht“, verspricht Gabriele Schmidt maßgeschneiderte und flexible Absicherung wie zahlreiche Serviceleistungen: Täglich zu den gemeinhin geltenden Öffnungszeiten vor Ort, quasi rund um die Uhr erreichbar und dazu im Internet und in allen sozialen Medien vertreten. Digital oder analog? Das spielt für die Versicherungsfachfrau und ihr Team keine Rolle. Sie bietet Qualität auf allen Wegen bei persönlichem Kundenkontakt, freut sich auf ein nettes Gespräch bei einem Kaffee in der Agentur oder kommt per Onlineberatung auf den Bildschirm nach Hause oder ins Büro. Den Möglichkeiten

Hört sich an wie ein Verkaufsgespräch. Ist es aber nicht. Sondern ein differenzierter Blick auf die Realität. Abhilfe schafft gewissenhaft, präzise und persönlich die AXA Vertretung von Gabriele Schmidt. Mit Sicherheit ein gutes Gefühl!

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MACH´S DIR SCHÖN!

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ie die Zeit vergeht! Mehr als ein Jahr ist es nun schon her, dass Eva-Marie Koch in Attendorn ihr Geschäft eröffnet hat. Die Kunden freut´s! „Der Laden“ macht einfach gute Laune und ist die perfekte Adresse, wenn es um Wohndekoration, Stehrümchen und Geschenke geht. Hier kauft man wunderhübsche inspirierende Dinge aus Holz, Aluminium, Silber oder Keramik, an denen man sich jeden Tag erfreuen kann. Ganz nach Jahreszeit und Anlass stöbert Eva-Marie Koch dafür auf Messen und Märkten nach ausgefallenen Accessoires und Raritäten und beweist dabei ein unschlagbares Stilempfinden. Das Angebot ist so vielfältig wie ihre Ideen: exklusiv, mondän, puristisch, verspielt mit Blümchen oder ganz rustikal. Hier gibt es Schalen, Kerzenhalter, Vasen, Lampen und Leuchten, Bilderrahmen, Geschmackvolles für Sie & Ihn und viele andere Utensilien für Haus und Garten. „Ich habe keine Komplettprogramme und keine Standardware.“ Eva-Marie Koch setzt auf ganz besondere Stücke. Und in Sachen Geschirr spürt sie stets die schönsten Linien von ASA, Krasilnikoff oder Pomax auf. Da ist es schon fast selbstverständlich, dass sie auch die ausdrucksstarken Figuren von Willow Tree für ihre Kunden aus der ganzen Region bereithält. Jüngst hat Eva-Marie Koch ihr Sortiment erweitert. Die formschönen und funktionalen Geschenkideen, Bürogehilfen und Reiseartikel von Philippi ergänzen ihr Angebot ideal. Ebenso die anziehenden Unikate

von Schmückstück. Die filigranen Ketten aus Sterlingsilber sind handgefertigt und unaufdringlich anziehend in Machart und Preis. Damit passen sie voll ins Sortiment. „Hochwertige Ware für faires Geld“ ist die Devise. „Ich möchte, dass sich meine Kunden mit den Dingen, die sie hier kaufen, identifizieren können.“ Eva-Marie Koch legt großen Wert auf einen vertrauensvollen Umgang und eine ebensolche Beratung. „Der Laden“ bietet ausschließlich Produkte, von denen sie auch überzeugt ist. Aus diesem Grund hat sie für sich und ihre Kunden jetzt Kissen und Decken von PAD entdeckt. „Stilvoll, entspannt und mit garantiertem Wohlfühlfaktor, so die Fachfrau, die begeistert ist von der vollendeten Verschmelzung von Qualität, Funktionalität und Ästhetik. Und weil das so ist, kuschelt sie sich nach ihrem Tag in dem kleinen gemütlichen Laden zu Hause selbst in die muckeligen Lieblingsstücke von PAD.

MACH´S DIR SCHÖN!

Der Laden · Breite Straße 26 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722/6344492 · www.derladen.nrw WOLL Winter 2016 –

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Sternsinger-Werkstatt Olpe Lorenz-Jaeger-Haus, Samstag, 10.12.2016 10 bis 13 Uhr

Caspar, Melchior, Balthasar: Der 6. Januar wird in Deutschland auch als Dreikönigstag gefeiert. Sie erkannten als Erste die Bedeutung des Kindes, das die Welt verändern sollte.

Segen bringen, Segen sein U N T E R W E G S F Ü R E I N E B E S S E R E W E LT

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ie gehen bei Kälte, Regen und Schnee. Ziehen in wehenden Gewändern und mit funkelnden Kronen stundenlang durch die Straßen, singen vor den Türen Lieder wie „Wir kommen daher aus dem Morgenland“ oder „Stern von Bethlehem“, segnen die Häuser und sammeln Spenden. Die roten Nasen und die blaugefrorenen Füße spielen dabei keine Rolle, denn die jungen Könige sind in einer wichtigen Mission unterwegs: Segen bringen, Segen sein. Seit 1959 hat sich das Dreikönigssingen in Deutschland zu der weltweit größten Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder entwickelt. Rund 993 Millionen Euro wurden seitdem gesammelt, über 70.706 Projekte für Not leidende Mädchen und Jungen in aller Welt unterstützt. Allein im Erzbistum Paderborn sind in einigen Wochen wieder über 20.000 Kinder und Jugendliche unterwegs: Als Caspar (Schatzmeister), Melchior (Gottesschutz) und Balthasar (Lichtkönig), als die Weisen aus dem Morgenland, die dem Stern zur Krippe folgten. Auch bei uns rund um den Biggesee.

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Träger der bundesweiten, rechtlich geschützten Aktion sind das Kindermissionswerk „Die Sternsinger“ mit Sitz in Aachen und der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Die Organisation läuft indes dezentral, auf Ebene der Pastoralverbünde und in enger Zusammenarbeit mit vielen Ehrenamtlichen in den Gemeinden und Dörfern. In Olpe ist Magdalena Vering damit beschäftigt. Die 26-Jährige hat Religionspädagogik studiert und absolviert hier ihre Assistenzzeit zur Gemeindereferentin. Als wäre es gestern gewesen, erinnert sie sich daran, wie sie selbst als Sternsinger unterwegs war. Wie sie sich mit ihren Freunden quasi darum stritt, wer denn nun das Signum „XX*C+M+B+XX“ an die Türen schreiben oder kleben durfte: “Christus Mansionem Benedicat – Christus segne dieses Haus“. Wie sie sich über die Süßigkeiten freuten und darüber, aktiv für eine bessere Welt auf dem Weg zu sein. Für die Sternsinger-Aktion 2017 initiiert Magdalena Vering nun eine Sternsinger-Werkstatt. „Um die Bedeutung der Sternsinger zu betonen, um noch mehr Kinder für eine tolle Sache zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass sie nicht alleine unterwegs sind, sondern ganz viele andere auch.“ Tatsächlich ist es so, dass so manche Gemeinden Schwierigkeiten haben, genügend kleine


O lpe

as sis nd ten rbu tin im e v l Pastora

Könige und ehrenamtliche Begleiter zu finden. „In manchen Orten gibt es offensive Aufrufe in den Medien“, weiß Hedi Becker, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit beim Kindermissionswerk. M e ag ind e dal Monokausal zu erklären sei das ena Ve ng, Gem ri nicht, sondern ein Konglomerat aus vielen Gründen, vom veränderten Freizeitverhalten über die Einstellung der Eltern bis zur fehlenden Anbindung der Familien an die Pfarrei. Gleichwohl sei die Akzeptanz immer noch hoch. Auch wenn man heute statt der ehemals 500.000 Sternsinger nur noch rund 330.000 schätze. Und in Gegenden mit gesunden Gemeindestrukturen gebe es wenige Probleme. Gewissermaßen ganz zufrieden zeigt sich Küster Matthias Göbel aus Attendorn, der sich hier um die Sternsinger kümmert. „Wir betreiben aber auch intensive Werbung und einen großen Aufwand.“ In diesem Jahr wird man in der Hansestadt erstmals an zwei Tagen aussenden, um für die Könige flexibler zu sein und so mehr Straßen bedienen zu können. „Viele Menschen hier warten

sehnlichst auf die Sternsinger, rufen sogar an und fragen, wann sie kommen.“ Für alle Fälle legt man nach dem Dreikönigstag die übrig gebliebenen gesegneten Aufkleber zum Mitnehmen in der Kirche aus. „Wir müssen uns den geänderten Lebensgewohnheiten anpassen und mit Themen ansprechen, die bewegen. Sternsinger sein muss cool sein“, sagt Hedi Becker und zeigt sich zuversichtlich. Diejenigen, die unterwegs seien, wüssten, dass sie Gutes tun. Und: Wichtig sei doch der Brauch und der christliche Hintergrund. Das Sammeln von Spenden sei sicher ein gewichtiges Argument. „Aber das kann ja eigentlich jeder. Segnen nicht.“ So sieht es auch Benjamin Eckert vom BDKJ-Diözesanverband Paderborn. „Die Sternsinger-Aktion ist einmalig, symbolträchtig, mit hoher Identifikation und gerade in unsicheren Zeiten ein Gewinn. Für die Kinder, die sich einsetzen, und für die Kinder am anderen Ende der Welt.“ Bleibt eine rein praktische Frage. Wer ist denn eigentlich der Farbige unter den Heiligen Drei Königen? Magdalena Vering hat eine gute Antwort: Das ist doch egal. Die drei Könige symbolisieren die Kontinente unserer Welt. von Birgit Engel [Text/Fotos]

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Jahren, u. a. acht" aus den 1960erDas Vinyl „Olper Weihn St. Martinus“. von ken loc „G ann“ und mit „Der alte Zimmerm

Was der Hirt von Bethlehem erzählt D E R A LT E Z I M M E R M A N N – E I N O L P E R W E I H N A C H T S L I E D

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n der Kreisstadt ist es so: Wenn der Weihnachtsgottesdienst zu Ende ist, der Schlusssegen gesprochen und das letzte Lied gesungen wurde, bleiben die Menschen in ihren Bänken sitzen. Eine erwartungsvolle Andacht liegt in der Luft, so, als hielten alle den Atem an. Und dann erklingt von der Orgel „Der alte Zimmermann“, ein überliefertes Musikstück, das nur zu Weihnachten gespielt wird. Eine Tradition, weitergegeben über Generationen. Schon alte Ölper haben es von ihren Eltern und Großeltern gehört. Erst, wenn der letzte Ton gespielt, das Echo endgültig verhallt ist, machen sich die Olper auf den Weg in die Wärme ihrer festlich geschmückten Häuser. Denn erst dann ist wirklich Weihnachten! Einst wurde es nur in St. Martinus in der Frühmette um fünf Uhr und dem sogenannten Hirtenamt am Morgen des 1. Weihnachtstages gespielt. Inzwischen ist es in allen hiesigen Kirchen an Heiligabend und am 1. Weihnachtstag zu hören, manchmal auch in Weihnachtskonzerten. WOLL möchte mehr über das Musikstück erfahren und trifft sich mit Dekanatskirchenmusiker Dieter Moers. Seit 1981 wohnt und arbeitet er in Olpe, spielt das Stück – natürlich – seit Beginn seiner Tätigkeit hier in der Kreisstadt. Sein Vorgänger als Martinus-Organist, Bernd Allenstein († 2008), drückte ihm den Orgelsatz mit den Worten „Das musst du spielen“ in die Hand. „Die

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Dekanatskirchenmusiker Dieter Moers

Melodie ist keineswegs eine Bachs, Mendelssohns oder Brahms und nicht von der Kunstfertigkeit her zu sehen, sondern von der volkstümlichen Seite“, wertschätzt Moers die Weise in ihrer Anmut und Fröhlichkeit. „Wie eine Kammer- oder Hausmusik mit typischen harmonischen Wendungen aus dem alpenländischen Raum.“ „Der alte Zimmermann“ war vermutlich einst ein Hirtenspiel oder Teil eines solchen. Von wem die Melodie und der Text der Olper Fassung stammen, wie, wann und woher „Der alte Zimmermann“ nach Olpe kam, ist nicht belegt. Der älteste Nachweis


jedenfalls findet sich in der oberösterreichischen Stadt Steyr und wird auf die Zeit zwischen 1712 und 1732 datiert. Auch gibt es im deutschsprachigen Raum einige weitere Varianten mit einer unterschiedlichen Anzahl von Strophen, maximal aber 16. „Vermutlich ist das Stück über Handelswege in unsere Region gekommen, möglicherweise über Köln und die Jesuiten“, verweist Dieter Moers auf einen Aufsatz des Kreisdirektors und Heimathistorikers Theo Hundt (†1994), der sich wiederum auf Forschungen von Renate Brockpähler († 1989), Sachverwalterin des Westfälischen Volksliederarchivs, bezieht. Demnach wurde in Olpe das Stück schon von Franz Anton Noelke (†1868), Lehrer und Martinus-Organist von 1832 bis 1865, gespielt. Ohne Noten, denn Melodie und Text wurden in Olpe erstmals 1922 gedruckt. 1925 erschien dann ein vierstimmiger Chorsatz, geschrieben von Walther Ruegenberg (†1940). Dieter Moers spielte zum 100-jährigen Jubiläum von St. Martinus zusammen mit Gerhard Laenger an der Gitarre und Sopranistin Gabriele Dartsch aus Drolshagen eine CD des Liedes ein. Einige Olper Haushalte haben auch noch ein Vinyl in der Murke: „Olper Weihnacht“ aus den 1960er-Jahren, mit weihnachtlichen Weisen in Orgel- oder Chorbegleitung. Darunter selbstverständlich „Der alte Zimmermann". von Birgit Engel [Text] und Gerrit Cramer [Foto] Die längste Fassung des Stückes hat 16 Strophen. Die am häufigsten vorkommenden sieben Strophen decken sich mit der Olper Fassung, wobei die sechste die namensgebende ist.

Die siebte Strophe: Hör, Bu! Das muss ein Fest im Himmel sein gewest! Auf Erden großer Sp aß, das ist das Allerbe st! Ich sah am Himmel schön ein helles Lich t erstehn, Es war ein grausam gr oßer Stern, Der leucht´t als wie zehn Latern´! Hör, Bu! Das muss ein Fest im Himmel sein gewest!

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Ein Keks unterm Baum? DA S I S T E I N S C H AT T I G E S P L Ä T Z C H E N !

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enn ihr werdet wie die Wildschweine, wird der wahre Weihnachtsfrieden mit euch sein.

Für solche Erkenntnisse braucht es innere Einkehr unterm Baum und den wunderbar-wahren-weihnachtlichen Familien-Frieden: www.FF.HvH. HvH = Hettwich vom Himmelsberg. Ihr müsst jetzt nicht am Handy rumwischen und nach dieser Seite surfen, die gibt es nicht. Die so gesparte Zeit könnt ihr jetzt direkt für die innere Einkehr verwenden! Die Sache mit dem Familien-Frieden wird dieses Jahr viel einfacher, denn die Wissenschaft hat festgestellt, dass sich die gesamte Menschheit in nur vier Typen einteilen lässt: Optimisten, Pessimisten, Vertrauensmenschen und Neider. Endlich weiß man bei der eigenen und bei der angeheirateten buckligen Verwandtschaft, woran man ist. Aus welcher Schublade die meisten Attendorner kommen, ist für den Olper sicher eine klare Sache, und auch der Attendorner weiß, welcher Menschentyp ihn gehäuft in der Kreisstadt erwartet. Vertrauensmenschen und Optimisten sind da in beiden Orten rar gesät, dafür ist das Wetter im Sauerland zu schlecht. Auf gefühlt EWIG dauernde Baustellen und Parkplatznöte gehe ich hier aus Depressionsgründen nicht näher ein. Ich finde sowieso: „Wer es übermorgen schön haben will, darf nicht über die Baustellen von heute jammern.“ Und natürlich war

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und ist manches Sanierungs- und Bauvorhaben mehr als überfällig, aber: „Was später kommt, bleibt länger neu!“ Also: Freut euch! Der Tag wird kommen, an dem alle Bauhütchen eingesammelt werden und alles Flatterband eingerollt wird – das Band und die Hütchen bitte direkt der Kölner Poorte spenden, da wäre Bedarf! In Sachen Absperrungen mit Flatterband sind mir insgesamt beim Osterbrauchtum zu viele Optimisten am Absperren dran und zu viele Vertrauensmenschen hinter der Absperrung. Da würde ich lieber Twersbraken einsetzen, von denen haben wir doch genug! Das ist der Menschentyp, den die Wissenschaftler bei ihrer 4-Schubladen-Erkenntnis vergessen haben. Der gemeine Twersbraken an sich zeichnet sich aus durch sein immer dagegen sein. Es handelt sich um eine Mischung aus Pessimist und Neider. Optisch erkennbar am Geizhals, auf dem ein Wirrkopf sitzt (ach, dieser Geiz wäre beim Absperren dann auch wieder doof, deshalb bitte wirklich großzügig Flatterband spenden). Der Twersbraken stellt oft eine Gefahr für den familiären Weihnachtsfrieden dar. Deshalb empfehle ich den neuen Gesundheitstrend aus Japan: „Waldbaden“! Ich weiß nicht, wie bewaldet das bei denen in Japan ist, aber für uns im Südsauerland ist dieser Trend doch „wie für uns gemacht“. Dass Spazierengehen im Wald gesünder ist als dem Sofa sitzend eine Naturdoku zu gucken, ist bekannt, aber jetzt eben auch weltweit anerkannt und von schlauen Menschen drinnen sitzend nachgewiesen! Sobald du den Wald vor lauter


Bäumen nicht siehst, beruhigt sich dein Herzschlag, dein Blutdruck sinkt, die Muskulatur entspannt sich und der Stress wird abgebaut. Wie kann es dann sein, dass bei uns im Sauerland der Unternehmer noch zum Jagen alleine in den Wald geht und beim Stichwort „Sau fest“ nicht mehr im Büro zu halten ist? – „Sau fest“ bedeutet übrigens nicht „Schweine-Party“, sondern dass eine Rotte Wildschweine in einem Dickicht ein Waldbad nimmt und ganz entspannt auf den Abschuss wartet. „Waldbaden für alle!“ Das müssten doch bei uns die Betriebsräte fordern. Und auch die Unternehmer: Produktionssteigerung durch Zwangslüftung im Wald! In Warnwesten natürlich, wegen der Wildschwein-Verwechselungs-Gefahr. Müde rein – tatkräftig und erholt wieder raus. Traurig und verärgert hinein ins grüne Vergnügen und selbstbewusst und ideenreich wieder aus. Bei Frauen soll das übrigens besonders gut klappen – solange sie nicht alleine und im Dunkeln gehen. So heile ist die Welt bei uns im Sauerland dann doch nicht. Aber dafür zeigt ein Blick bei google.maps: Wir sind die „Badewanne“ von NRW! Die „Mundwinkel-Betrachtung“ der Sauerländer zeigt aber: Die meisten baden zu wenig. Zwar soll auch schon der Blick ins Grüne helfen (Hoesch-Hallen und das Attendorner Krankenhaus bieten sich da an), auch eine Fototapete mit Wald drauf reduziert schon nachweislich den Stress, aber im Vergleich zum echten Waldbaden ist das doch eher wie Duschen ohne Shampoo. Beim Besuch auf dem Weihnachtsmarkt sollte man sich deshalb in Attendorn unbedingt als Selbstversorger betätigen: Ich hab mir schon einen kleinen, klappbaren Baum für die Handtasche besorgt für meine private Weihnachts-Stimmungs-Vorsorge (das sind wir von der Rente doch gewohnt). Bei allen anderen Weih-

nachtsmärkten der Region bin ich ganz Vertrauensmensch, das sich alle anderen Orte großzügig aus der Badewanne der Bäume um uns herum bedienen. Der Trend müsste auch eigentlich zu Bäumen gehen. Think big! Warum nur einen? Denn es wird sicher schwierig, für wahren Weihnachtsfrieden die ganze Familie in den Wald zu scheuchen. Da wollen sich die Frauen die Schuhe nicht dreckig machen, da steckt der Rollator vom Schwiegervater im Laubhaufen fest und die Hände vom Jüngsten sind mit der Computertastatur verwachsen. Um alle „runterzuchillen“ müsste man den Wald ins Wohnzimmer holen! Ja und? Geht doch! Und wenn du ausreichend viele Bäume nimmst, brauchst du dann nicht mal für jeden einen Ständer: „Das hält in sich!“ Schmücken würde ich dann weiter nur den Einen, den Schönsten, der, unter dem die Geschenke liegen. Mist! Dieses schwierige Thema wollte ich eigentlich aussparen. „Hettwich, nem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“, spricht der Siechfried dann stets am Heiligen Abend, wenn ich alljährlich enttäuscht da sitze und meinen Geschenke-Frust am Nussknacker auslasse. Den Spruch kenne ich, aber gilt der auch, wenn du NICHTS kriegen tust? Damit euch das nicht passiert, empfehle ich an dieser Stelle zum Ver- oder Sich-Selbst-Schenken das Kabararettdinner auf Burg Schnellenberg. Da kann man lecker Essen, sich das Elend schön trinken und auf dem Rückweg noch ein Waldbad einschieben. Und das Beste: Ich bade mit! Frohe, grüne und gesegnete Weihnachten, HvH Hettwich vom Himmelsberg Kabarettistin, Theater-, Sozial- und Religionspädagogin Telefon: 0 27 22 - 40 9678 | E-Mail: anjageuecke@web.de

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19.05./29.09.2017 KULINARISCHE BURGFÜHRUNG Ein Rundgang durch die Gemäuer der Burg, Geschichte, Genuss und Feinsinn 03./04.11. und 10./11.11.2017 THE CASTLE‘S WHISKY TIME Begleiten Sie uns auf die grüne Insel. 17./18.11.2017 SCHNELLENBERGER BIERTASTING

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Der vergessene Präsident

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HEINRICH LÜBKE

liden Präsidenten“ bezeichnet hat, war daür die Alten war er „unser Heinrich“, für mals politisch betrachtet ungewöhnlich und die Jungen „Onkel Heini“. Wenn der Für die Alten war er menschlich mehr als respektabel. Bundespräsident sein Heimatdorf besuch„unser Heinrich“, für die te, war Feiertag in Enkhausen. Die Fahnen Nur eines war Heinrich Lübke nicht: ein groJungen „Onkel Heini“ . ßer Redner. Ein Manko in den wilden Jahren wurden gehisst und im Dorfgasthof traf sich Ende der 1960er- bis in die 1970er-Jahre Heinrich Lübke mit alten Freunden und Bekannten bei Pils und Enker, dem Kornbrand aus der Schnapshinein. Studentenbewegung, Demonstrationen gegen das Establishment, Regierungsaffären und mehr – und das unter den brennerei des Land- und Gastwirts Lampe, zum Skat: Sauerländer Harmonielehre. Augen der gedruckten, gefunkten und in Wort und Bild gesendeten Medien. Da wirkte Lübke mit ungelenker Rhetorik, seinem Heinrich Lübke. Sohn des Schuhmachers Fritz Lübke und Sauerländer Zungenschlag und manch sprachlichem Desaster dessen Ehefrau Karoline, geb. Becker. Geboren am 14. Oktober 1894 in Enkhausen. Abitur am Gymnasium Petrinum in seinen Reden wie ein Mensch, der aus der Zeit gefallen ist. in Brilon. Studium der Geodäsie, Landwirtschaft und KulturObwohl erkennbar krank und von Durchblutungsstörungen im bautechnik. 1953 von Bundeskanzler Konrad Adenauer zum Gehirn in seiner Ausdruckskraft immer deutlicher beeinträchtigt, Bundesminister für Ernährung, Land­wirtschaft und Forsten drängte ihn seine Partei in eine zweite Amtszeit. Häufige Versprecher, unglückliche Vergleiche und eine nahezu rücksichtslose berufen. Das sind die persönlichen Eckdaten eines an sich Kritik von großen Teilen der Öffentlichkeit daran prägten den bescheidenen Mannes, der am 13. September 1959 von der Ruf des „verkalkten“ Präsidenten. Hätte man Lübke diese zweite Bundesversammlung zum Nachfolger von Theodor Heuss und Amtszeit erspart – es wäre ein anderes Bild von ihm zurückgebzum höchsten Repräsentanten der Bundesrepublik Deutschlieben. Doch niemand hat ihm dazu geraten, die CDU nicht und land gewählt wurde. auch seine Ehefrau Wilhelmine nicht. Der Historiker und LübEr hatte sich einen Namen gemacht in der deutschen Politik. ke-Biograf Prof. Rudolf Morsey schrieb: „Man kann daran nicht Durch Herkunft und Erziehung von katholisch-konservativer ein ganzes Leben messen.“ Er nennt Lübke in der Reihe seiner Grundhaltung, hatte er seine weltanschauliche Heimat in der Vorgänger und Nachfolger auch den „vergessenen Präsidenten“. CDU gefunden. Und die nominierte ihn für das höchste Amt im Staat, unter anderem deshalb, weil er sich den Ruf erarbeitet hatte, viel für die Not leidenden Menschen im NachAn der Seite des kriegsdeutschland getan zu haben: Die Repräsentanten der „sanften Westfalen“ britischen Besatzungsmacht etwa hatten großen Respekt vor Zeitlebens stand an der Seite des „sanften Westfalen“ (Der SpieHeinrich Lübke, weil er in zähen Verhandlungen mehr Versorgel) seine Frau Wilhelmine Lübke, geb. Keuthen. Sie stammte gungsgüter für die Bevölkerung herausschlug, als ihr zugestanden werden sollten. aus Ramsbeck, wo sie 1885 geboren wurde. Die Ehe mit dem neun Jahre jüngeren Heinrich Lübke blieb kinderlos. Wilhelmine Lübke studierte in Münster Mathematik, Germanistik und Ehrenmann und solider Präsident Philosophie und wurde Studienrätin. Im Gegensatz zu Heinrich Auch als Bundespräsident entwickelte Lübke entgegen vielen war sie sprachbegabt und -gewandt: Englisch, Französisch, Spanisch, Italienisch und Russisch beherrschte sie fließend. EnergieUnkenrufe politisches Gespür. Beharrlich bestand er in Ost und geladen bewegte sie sich auch noch in Lübkes zweiter Amtszeit, West auf der deutschen Wiedervereinigung und er rief, wo er trotz des verbreiteten Hohns und Spotts über ihren Mann, im ging und stand, zur Entwicklungshilfe in der Dritten Welt auf. In- und Ausland auf dem diplomatischen Parkett. Wilhelmine Bildung statt Waffen, das war seine Devise. Dass ausgerechnet teilte Heinrichs Einsatz für die Dritte Welt und die Entwickder raubeinige Herbert Wehner, Vorsitzender der sozialdemolungshilfe. Spuren hinterließ sie auch in der Aktion Gemeinsinn, kratischen Bundestagsfraktion, Lübke als „Ehren­mann und so-

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im Müttergenesungswerk und im Kuratorium Deutsche Altenhilfe. Sie starb am 3. Mai 1981 im Alter von 95 Jahren und folgte ihrem Mann Heinrich, der neun Jahre zuvor, am 6. April 1972, in Bonn gestorben war. Er wurde 78 Jahre alt.

Das kleine Enkhausen hat seinem großen Sohn Heinrich Lübke und dessen Ehefrau Wilhelmine ein ganz besonderes Denkmal gesetzt. In der ehemaligen Dorfschule, gegenüber dem Friedhof, auf dem sich das Grab der beiden befindet, haben die Bürgerinnen und Bürger schon vor vielen Jahren ein kleines Museum eingerichtet, das Heinrich-Lübke-Haus. Darin hängen unter anderem Fotografien an den Wänden, die Heinrich und Wilhelmine mit inzwischen ebenfalls verblichenen Potentaten dieser Welt zeigen: Hussein von Jordanien ist zu sehen, der äthiopische Negus Haile Selassie, der britische Premier Harold Wilson, der japanische Kaiser Hirohito und viele mehr. Auch Fotoreproduktionen aus Lübkes Leben vor der Zeit als Bundespräsident zeigt das Museum: das Elternhaus in Enkhausen, Lübke als Student, Lübke als Minister. Inzwischen, 44 Jahre nach seinem Tod, wird Lübke allmählich doch ins rechte Licht gerückt. Er ist nie, wie zeitweise öffentlich behauptet, ein Nazi-Sympathisant gewesen, nie ein billigender Mitläufer, sondern war ein bodenständiger und geradliniger Sauerländer, der den Leuten in die Augen sehen konnte. Viele Menschen in Enkhausen und weit darüber hinaus haben daher Lübkes Charakter nie infrage gestellt und auch nicht von anderen infrage stellen lassen. Das kleine Museum wird von Auswärtigen leider kaum noch besucht, aber es ist noch immer Teil des Dorfes

Wenn der Bundespräsident sein Heimatdorf besuchte, war Feiertag in Enkhausen. und eine ständige Erinnerung. Einmal haben die Enkhauser es sogar mit Klauen und Zähnen und juristischem Beistand verteidigt. Da wollte nämlich Wilhelmines Neffe, der sich als Erbe von Onkel Heinrichs Nachlass sah, auf seiner Burg Eltz an der Mosel zur Belebung des Touristenstroms ein Lübke-Zimmer einrichten und die Fotografien und Orden auf richterlichen Beschluss von Enkhausen nach dort bringen lassen. Das Oberlandesgericht in Hamm fällte ein weises Urteil. Zwar hätten die Erben ein Eigentumsrecht an den ideellen Wertgegenständen, die aber müssten im Sinn der verstor-

© Foto: Egon Steiner, Bundesarchiv

Enkhausen hat ihm ein Denkmal gesetzt

Heinrich Lübke beim Staatsbesuch in Indien

benen Präsidentengattin in Enkhausen bleiben. Schließlich habe Wilhelmine Lübke zu Lebzeiten die Einrichtung der Gedenkstätte aus tiefer Überzeugung befürwortet. von Theo Hirnstein

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Spiegel der Geschichte WAS STRASSENNAMEN UNS ERZÄHLEN

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ohl jeder freut sich, wenn er in einer Straße wohnt, die einen schönen Namen trägt. Dabei kommt auch dem persönlichen Empfinden ein nicht geringes Gewicht zu. Der wahre Reiz aber liegt in dem Wissen um das eigentliche Geschehen, das sich dahinter verbirgt. Denn Straßennamen sind Geschichte vor der eigenen Haustür, auf der Visitenkarte und im Adressbuch. Kurzum, sie sind Geschichte zum Anfassen.

In der vorliegenden Ausgabe widmen wir uns Personen, die mit ihrem Wirken selbst dafür gesorgt haben, dass unsere Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät. Die sich leidenschaftlich und nie müde werdend der Heimatforschung verschrieben haben. Stets Ereignissen, Entwicklungen und den hier lebenden Menschen, ihrem Tun, Sein und Werden auf der Spur, um unsere Geschichte zu schreiben, damit wir uns richtig verstehen können. Literatur: „Menschen der Heimat“ von Jochen Krause sowie die sonst angegebenen Quellen.

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Hermann Forck Am Wippeskuhlen in Attendorn erinnert eine Straße an Hermann Forck. Dessen Lebensweg beginnt am 21. März 1857 in Westerholt/Recklinghausen. Im Alter von 22 Jahren kommt er nach Attendorn, um am Städtischen Gymnasium zu lehren. 32 Jahre unterrichtet er hier, bis ihn gesundheitliche Gründe 1911 in den Ruhestand zwingen. Sein besonderes Augenmerk gilt der Musik und den Naturwissenschaften, speziell der Bo© Stadtarchiv Attendorn tanik. Seine zweite Leidenschaft ist die Heimatkunde. So kommt es, dass er 1898 in Attendorn den Verein für Orts- und Heimatkunde gründet, der heute einer der ältesten Heimatvereine Deutschlands ist. Bis zu seinem Tod am 14. Juli 1920 bleibt Hermann Forck dessen Vorsitzender. Sein privates Leben indes sieht traurig aus. Seine erste Frau, die Attendornerin Elisabeth Wilhelmine Wilmes, stirbt nach acht Jahren Ehe 1899. Nur fünf Jahre später verliert er auch seine einzige Tochter Hedwig im Alter von zwölf Jahren. 1905 heiratet Hermann Forck ein zweites Mal. Aber auch diese Ehefrau, eine gewisse Elisabeth Reuter aus Aachen, stirbt nach sechs Jahren. Im Jahr 1915 dann fällt sein einziger Sohn Otto dem Ersten Weltkrieg zum Opfer. Der Todestag von Hermann Forck datiert sich auf den 14. Juli 1920. Dem von ihm gegründeten Orts- und Heimatverein vermacht er nicht nur Bücher und Schriften sowie zahlreiche Sammlerstücke für ein späteres Museum, sondern auch 10.000 Mark , um ein entsprechendes Gebäude zu errichten. Der Stadt Attendorn vermachte er die gleiche Summe für das zu der Zeit projektierte Krankenhaus. Das Schrifttum von Hermann Forck umfasst unter anderem „Eine Chronik der Stadt Attendorn“, beginnend mit dem Jahr 1898, die „Geschichte der Schützengesellschaft Attendorn“ sowie die „Geschichte der Stadt Olpe in Form einer Chronik“, die er im Auftrag der Stadt anlässlich ihres 600-jährigen Jubiläums anfertigte. Lehren und heimatkundliche Forschung gehörten zu Hermann Forck, sein Leben lang. In dem Vorwort zum 1991 erschienenen Nachdruck seiner „Geschichte der Stadt Olpe in Form einer Chronik“ schreibt Olpes Stadtarchivar Josef Wermert: „Hermann Forck hat sich durch seine rastlose Tätigkeit im Dienste seiner zweiten Heimat, aber auch (…) in der Nachbarstadt große Anerkennung und bleibendes Andenken gesichert.“

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Julius Pickert

Manfred Schöne

Professor Julius Pickert lebte von 1904 bis zu seinem Tod 1949 in Attendorn. Geboren am 19. April 1873 in Altenessen tritt er hier im Alter von 31 Jahren als Oberlehrer in den gymnasialen Schuldienst ein und wird Bürger der Hansestadt. In Münster hat er aus: „Menschen der Heimat", Philologie studiert Jochen Krause und ist als solcher in der Überzeugung der unterrichtlichen Notwendigkeit daran interessiert, seinen Schülern die eigene Kultur und Historik zu vermitteln. Zuverlässig, gründlich und fundiert beschäftigt er sich mit der Geschichte seiner zweiten Heimat, ist fasziniert, immer Neues zu entdecken und an die eigenen Wurzeln zu erinnern. Er macht Abschriften von Kirchenbüchern, betreibt umfangreiche Familienforschungen und verfasst das Attendorner Häuserbuch. Er wirkt bei der Neuordnung des Stadtarchivs und beim Ausbau des Heimatmuseums mit und ist von 1921 bis zu seinem Tod 1949 Vorsitzender des Orts- und Heimatvereins Attendorn und somit einer der Nachfolger Hermann Forcks. Auch das Wappen des Kreises Olpe mit dem kurkölnischen Kreuz und den Balken des Hauses von Fürstenberg, genehmigt 1949, entstand nach einem Vorschlag Pickerts. Julius Pickert ist es auch, der die Stadtchronik „Attendorn, Schnellenberg, Waldenburg und Ewig“ von Josef Brunabend überarbeitet und fortführt. Er beginnt damit in den 1920er-Jahren. Nach seinem Tod wird sie von seinem einstigen Schüler und späteren Kollegen Karl Boos weitergeführt, bis die Chronik schließlich 1957 veröffentlicht wird.

Dr. Manfred Schöne, Werksarchivar der Firma Henkel und Stadthistoriker, starb am 6. August 1999. Nur ein Jahr später, im September 2000, trat in Olpe der Bebauungsplan für das Planungsgebiet hoch oben am Kimicker Berg in Kraft und eine Straße erhielt seinen Namen. Dass einer Person so kurz nach ihrem Tod diese Ehre zuteilwird, ist außergewöhnlich. Und Ausdruck der Anerkennung und des Respektes der Menschen in Olpe vor dem Leben und Schaffen von Manfred Schöne. Geboren am 9. Februar 1935 ist er ein echter Ölper Junge. Die Mutter entstammt der alteingesessenen Familie Gastreich. Sein Vater Rudolf Schöne ist Inhaber des bekannten gleichnamigen Juweliergeschäftes in der Kölner Straße. Er kommt bei dem schweren Bombenangriff vom 28. März 1945 ums Leben. Da ist Manfred Schöne zehn Jahre alt. Mit 30 Jahren promoviert Manfred Schöne zum Doktor der Philosophie. Sein Thema: „Das Herzogtum Westfalen unter hessen-darmstädtischer Herrschaft 1802 bis 1816“. Die aus: „Menschen der Heimat", Arbeit erscheint als erstes Jochen Krause Heft der „Landeskundlichen Schriftenreihe für das kurkölnische Sauerland“. Zu der Zeit veröffentlicht er auch sein erstes Buch, das sich als Reaktion auf Schönes bedrückende Erlebnisse und „zur Erinnerung, zum Gedenken und zur Mahnung“ mit dem Zweiten Weltkrieg in Olpe beschäftigt: „Passion einer Stadt“. 1969 übernimmt Schöne die Leitung des Henkel-Archivs in Düsseldorf, baut es auf, modernisiert es und macht die Forschung zu seinem Beruf. Er spürt aber nicht nur der Geschichte des Weltunternehmens nach, sondern auch weiter der seiner Heimatstadt, publiziert wegweisende Aufsätze und Schriften, engagiert sich in der Stadtbildpflege und zeigt in vielerlei Hinsicht seine Liebe zu Olpe. So stiftet er 1982 die Bürgermeisterkette. Seine Wohnung in der Landeshauptstadt gleicht einem Museum, zeigt Olpe in all seinen Facetten, von einer Kopie der Ersterwähnung im Jahr 1183 bis zu dem Silbernen Ehrenbecher, den ihm die Kreisstadt 1981 für seine Verdienste verleiht. 1998 erhält er das Bundesverdienstkreuz für sein Wirken im Namen der Heimatpflege und der regionalgeschichtlichen Forschung. Und die Stadt Olpe und der Heimatverein schenken ihm die „Bibliografie Dr. Manfred Schöne 1954-1998“.

Vier Jahre, nachdem sich Pickert als Lehrer endgültig in den Ruhestand verabschiedete, stirbt er im Alter von 76 Jahren. Feinsinnig und edel von Charakter, würdevoll in seiner ganzen Erscheinung soll er gewesen sein. Verheiratet seit dem Jahr 1906 mit der stadtbekannten „Pickerts Martha“, Tochter des Bürgermeisters Richard Heim von 1866 bis 1908, hatte er einen Sohn, Ernst Kurt Pickert. Begraben wurde er wie, seine Frau auch, auf dem alten Attendorner Friedhof. Unweit der Hermann-Forck-Straße im Neubaugebiet Wippeskuhlen erinnert eine Straße an ihn.

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Norbert Scheele „Man kann die Gegenwart nur verstehen, wenn man die Vergangenheit verstanden hat.“ Nach dieser Grundwahrheit lebte Norbert Scheele, der sich über die Grenzen seiner Vaterstadt hinaus einen bedeutenden Namen als Regionalhistoriker machte. Für seine Arbeit als solcher wurde ihm 1978 das Bundesverdienstkreuz verliehen, persönlich übergeben von dem damaligen Bundepräsidenten Walter Scheel, der selbst aus dem Familienstamm Scheele des Kreises Olpe stammt. Rund um den Biggesee erinnern gleich zwei Straßen an Norbert Scheele: in Drolshagen am Herrnscheid und in Olpe am Kimicker Berg. Norbert Scheele wird am Heiligabend des Jahres 1903 als siebtes von zwölf Kindern des Rüblinghauser Landwirtes Josef Scheele und seiner Frau Maria Anna (Middel) geboren. Er ergreift den Beruf des Lehrers, unterrichtet in Letmathe, Rüspe, Heggen, Altenkleusheim, Dahl und schließlich ab 1954 in Gerlingen, wo er als Rektor bis zu seiner Pensionierung 1968 bleibt. Mit seiner Frau Agnes (Heuel) hat er vier Söhne. Norbert Scheele verfasst unzählige heimatkundliche Aufsätze, Erzählungen, Anekdoten und Bücher und versteht es dabei, äußerst facettenreich zu schreiben, vermischt Wissenschaftliches und Allgemeinbildendes, Ernstes mit Kurzweiligem. In seinem ganzen Tun ist er der Vergangenheit auf der Fährte. Nach dem Krieg ist er Kreisheimatpfleger bis 1969, zweiter Vorsitzender des Heimatvereins Olpe bis 1977 und bereits ab 1931 über 40 Jahre höchst engagierter Redaktionsleiter der „Olper

Heimatblätter“ bzw. der „Heimatstimmen aus dem Kreis Olpe“, wie sie ab 1948 heißen. 1972 wird er zum korrespondierenden Mitglied der Historischen Kommission Westfalens berufen. Die Stadt Olpe nimmt seinen 70. Geburtstag zum Anlass, ihn mit dem Silbernen Ehrenaus: „Menschen der Heimat", becher auszuzeichnen, Jochen Krause der Kreis Olpe mit dem Ehrenteller. Wenige Wochen vor seinem Tod am 28. September 1978 erhält er das Bundesverdienstkreuz. Zu seinem 100. Geburtstag gibt die Stadt Olpe zusammen mit dem hiesigen Heimatverein unter dem Titel „Beiträge zur Geschichte des südlichen Sauerlandes“ einen Sammelband wichtiger Monografien Scheeles heraus. „Möge die Gabe (…) die bleibenden Verdienste Norbert Scheeles für seine Heimat weiterhin wachhalten. Denn seine Heimat, das südliche Sauerland, hat ihm viel zu verdanken“, so im Prolog von Stadtarchivar Josef Wermert. von Birgit Engel [Text/Fotos]

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Attendorns Exportschlager

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Ü B E R AT T E N D O R N S W A R E N U N D W I S S E N

er an Exportschlager denkt, der denkt zunächst an Waren. In Attendorn war das seit 1311 vor allem Wolle aus England, die von den kurkölnischen Hansekaufleuten in Zusammenarbeit mit Dortmund und Köln importiert wurde.

te Pilgerzeichen aus Santiago, Nazareth, Rom, Rocamadour, Köln und Trier in die kurkölnische Hansestadt. Einige dieser Fundstücke sind auch Teil der Dauerausstellung des Südsauerlandmuseums. von Denise Fischer [Text] und Wolfgang Noltenhans [Foto]

Durch die großen Erfolge kam es seit der Mitte des 14. Jahrhunderts zu einer regen Bautätigkeit innerhalb der kurkölnischen Stadt. Zu dieser Zeit entstanden zum Beispiel der Neubau der Pfarrkirche und auch das alte Rathaus, in dem heute das Südsauerlandmuseum untergebracht ist.

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Doch die Exportschlager der Stadt bestanden keineswegs nur aus Wolle, sondern auch aus Wissen. Ein wichtiges Beispiel ist Johannes Rivius, Namensgeber zweier Attendorner Schulen. Er reformierte den Lateinunterricht, indem er diesen erstmals auf Deutsch erteilte. Als Lehrer war er unter anderem in Zwickau, Annaberg, Entspannung pur Marienberg und Schneeberg tätig und wurde schließlich Erzieher ● Begrüßungsgetränk ● entspannende Gesichtsmassage des Prinzen August, Sohn Herzog Heinrichs des Frommen. Auch der Künstler Johann Josef Freidhof (1768 – 1816) kann als Erschaffer von Attendorner Exportschlagern angesehen werden. Die Werke des gebürtigen Heggeners öffneten ihm Türen zu einer fundierten Ausbildung als Künstler unter anderem in Köln und Düsseldorf, nach der er schließlich als Professor für Kupferstecherei in Berlin und als Mitglied der königlichen Akademie der Künste agierte.

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Erinnerungen in Schwarz-Weiß Z E I T R E I S E M I T AT T E N D O R N E R O R I G I N A L E N

Peter „Pittjes" Höffer

Toni Sangermann

Arno Lenninger

Toni Vogt

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ber 30 Jahre steckten die Negative in Ordnern mit Klarsichthüllen: erst im Büro in Olpe, danach bei mir zu Hause in Ennest. Die Schwarz-Weiß-Aufnahmen waren – soweit es ging – beschriftet und nach Jahren sortiert. Aber so richtig beachtet hatte ich die mit meiner ersten analogen Kamera Marke Voigtländer aufgenommenen Fotos schon lange nicht mehr. Vor ein paar Monaten habe ich die vielen Hundert Negative endlich digitalisieren lassen. Herausgekommen sind fünf CD mit zahlreichen Bildern von Presseterminen, die ich in den letzten 35 Jahren wahrgenommen habe. Manches habe ich längst vergessen, an einiges kann ich mich aber noch genau erinnern. Da waren die Unternehmer-Urgesteine Walter Viegener sen. und Karl-Heinz „Stacho“ Beul, deren eigenwillige Art ich als Nachbar in der Stesse und Mitschüler von Walter jun. natürlich kannte. Die Kollegen aus Olpe mussten sich erst daran gewöhnen. Den unvergessenen Paul „Lehmann“ Hundt, Poskevatter meiner Kölner Poorte, durfte ich zu Hause besuchen. Dort öffnete er für mich das Allerheiligste, das Archiv der Poorte. Wehe, wenn die

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Dieter Auert

Kölner Poorte nicht mit zwei O und einem R geschrieben wurde! Dann besserte Paul mit einem Stift persönlich nach. Ein Foto zeigt „Kalla“ Heuel, mit dem ich im Vorstand des SV 04 zusammengearbeitet habe, und meinen Onkel „Kolle“ Brake. Beides waren Attendorner mit Ecken und Kanten. Schade, dass sie – wie so viele auf den alten Fotos – nicht mehr unter uns sind. Das gilt auch für „Franken Philipp“, den unvergessenen Poskevatter der Niedersten Poorte und Bauleiter des Feuerwehr-Museums. Franz-Josef Franke habe ich samt Enkelkind vor der Fahne seiner Poorte abgelichtet. Die war auf einmal verschwunden und plötzlich wieder aufgetaucht. Peter „Pittjes“ Höffer, Toni Vogt, Arno Lennniger, Dieter Auert und Toni Sangermann – jeder auf seine Art ein Attendorner Original bzw. eine Persönlichkeit – habe ich zum Teil mehr als 30 Jahre alte Fotos gezeigt, die ich von ihnen machen durfte. Die Zeitreise mit ihnen zurück in die 1980er-Jahre war spannend und lustig. Jeder der Fünf erinnerte sich noch gut und hatte eine Menge zu erzählen.

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PETER HÖFFER Peter „Pittjes“ Höffer kann sich noch genau an den Augenblick erinnern, als das Foto von ihm im Prinzenkostüm entstanden ist. „Das war Großsonntag 1984 in der Stadthalle.“ Nach dem offiziellen Programm gratulierten viele Freunde und Bekannte seiner Tollität Peter II. Dazu gehörte auch der spätere Bürgermeister und „Genosse“ Alfons Stumpf. „Als ich am Donnerstag als neuer Prinz Karneval vorgestellt worden bin, stand am nächsten Tag in der Zeitung: „Roter Prinz in Attendorn,“ lacht Peter Höffer. Denn „Pittjes“, wie er überall nur genannt wird, saß damals für die SPD in der Stadtverordnetenversammlung. Als neuer Karnevalsprinz trug Peter II. ein schwarz-goldenes Kostüm. „Dazu noch ein bisschen rot, da war Schwarz-Rot-Gold perfekt,“ schmunzelt der überzeugte Hansestädter, der heute mit den ALTstattBUBEN im Karneval unterwegs ist. Für den damals 28-jährigen Peter Höffer ging 1984 ein großer Traum in Erfüllung. „Ich wollte schon immer Prinz Karneval in meiner Heimatstadt werden“, berichtet Höffer, der seit vielen Jahren im Südsauerlandmuseum arbeitet. Den Weg bereitete ihm damals Elferratsmitglied Knut Ortmann. Der verlegte gerade bei Höffers einen Teppich, als ihn Peters Mutter Agnes fragte: „Kann man hier einen Karnevalsprinzen abholen?“ Zwei Tage später rief KG-Präsident Ludwig Hoffmann bei „Pittjes“ an. Und so ging für den Wagenbauer der Mooskämper, der als Kellnerin „Elfriede Moll“ in der Bütt stand, ein Kindheitstraum in Erfüllung. „Ein kleiner Mann wird zum großen Prinzen“, wird Peter Höffer einen Augenblick melancholisch. „Strahlend blauer Himmel“ krönte dann dem damaligen Junggesellen beim Veilchendienstagszug sein Prinzenjahr.

nische Kapelle, den Hörnerklub mit „Kalla“ Heuel und „Nelli“ König oder den Esel „Robbi“ von Anselm Klewes senior. Den Vierbeiner hatten die Karnevalisten mitgebracht. „Vorne fraß der Esel Stroh, hinten kürtelte er vor die Theke“, weiß Toni Vogt noch genau. Ein Ehepaar aus Köln war aus dem Häuschen. „So etwas haben wir bei uns noch nicht erlebt.“ Als „Löwen-Toni“ mit Ehefrau Margret in der Gaststätte schräg gegenüber dem Sauerländer Dom anfing, war das Mitte der 1970er-Jahre die Hochzeit der Stammtische und Frühschoppen. Hier trafen sich die Rentner und Pensionäre zum gepflegten Bier und Schnaps. Der Qualm von Zigaretten und Zigarren erfüllte den ganzen Raum. „Bei mir waren viele Experten“, berichtet

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TONI VOGT 31 Jahre lang stand Toni Vogt von 1975 bis 2006 hinter der Theke der Gaststätte „Zum Löwen“. In dieser Zeit hat „Löwen-Toni“ von seinen Stammgästen vielleicht mehr gewusst als deren Ehefrauen. „Ich könnte viele Dönekes erzählen“, empfängt der ehemalige Wirt den WOLL-Reporter, der als ganz kleiner Junge mit seinen Eltern fast ein Jahr über der Gaststätte gewohnt hat. Damals kümmerten sich „Ede“ und Maria Neu um die beliebte Wirtschaft. Toni Vogt hat sie alle in seiner Kult-Kneipe erlebt: „Scheren Peppel“ mit seinem Holzbein, Dingerkus „Bim Bim“ und die Sixti-

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Toni Vogt. Später wurde mit Stammgästen ein Wanderclub aus der Taufe gehoben. Auch die „Löwenbiker“ mit Pastor Johannes Klinkhammer an der Spitze sorgten mit ihren Ausflügen viele Jahre für Gesprächsstoff. Legendär war die „blaue Stunde“ am Donnerstag. Doch die „guten alten Zeiten“ waren irgendwann einmal vorbei. Auch Toni Vogt spürte in seiner Kneipe das geänderte Freizeitverhalten. Deshalb hörte der gebürtige Schönholthauser 2006 nach 31 Jahren „mit einem weinenden und lachenden Auge“ auf. An die Zeit als „Löwen-Toni“ erinnern den 74-Jährigen viele alte Fotos, die er sorgfältig zu Hause abgeheftet hat. Dazu gehört auch ein dickes Album mit den Ausflügen des Attendorner Wirtevereins. Ein von „Friedo“ Müller gemaltes Bild, das hinter der Theke hing, und ein Wappen hat er in den Ruhestand mitgenommen.

ARNO LENNINGER „Alles terechte?“. Wenn dieser plattdeutsche Spruch in der Wagenbauhalle fällt, kann Arno Lenninger nicht weit sein. Dann will der mit seinen 81 Jahren älteste Wagenbauer der Karnevalsgesellschaft wissen, ob alles in Ordnung ist. Läuft bei Arno und der Kämpengemeinschaft alles nach Plan, gibt es zur Belohnung auch für die Nachbargruppen einen leckeren Schluck vom selbstgemachten „Schlehenfeuer“. Arno Lennniger muss nicht lange nachdenken, als er das alte Schwarz-Weiß-Foto betrachtet. „Das muss 1984 gewesen sein. Das Bild ist auf dem Wagenbauerball in Ennest aufgenommen worden. Mir hat der Wagenbauerball immer gut gefallen.“ Die Veranstaltung gibt es längst nicht mehr, aber Arno Lennniger baut immer noch Motivwagen für Rosenmontag und Veilchendienstag. Auf dem Foto hat sich Arno Lennniger als Räuber Hot-

zenplotz verkleidet. Den Bart musste er sich nicht ankleben. „Den hatte ich immer schon“, lacht Arno. Der Räuber Hotzenplotz war auch das damalige närrische Thema der Kämpengemeinschaft, die der Methusalem unter den Attendorner Wagenbauern 1983 mitgegründet hat. Vorher war Arno Lenninger mit seinen beiden Brüdern 25 Jahre bei den Pfadfindern karnevalistisch aktiv. Den Räuber Hotzenplotz wurde der heute 81-Jährige auch nach Veilchendienstag so schnell nicht los. Die Riesenfigur stellten ihm seine Nachbarn von der Kämpengemeinschaft zum 50. Geburtstag vor die Tür. „Später haben wir die Figur für zwei Kästen Bier an eine andere Wagenbaugruppe verkauft“, schmunzelt Arno Lenninger. Ohne ihn kann man sich das Wagenbauen und den Veilchendienstagszug in Klein-Köln gar nicht mehr vorstellen. Als Lumpensammler und Einzelkämpfer machte der junge Attendorner 1950 zum ersten Mal beim närrischen Lindwurm mit. „Das Kostüm war aus Lumpen zusammengenäht“, erzählt der Hansestädter. Den ersten Großwagen mit dem legendären Motto „Das Saudier von Arabien“ bauten Arno und Co. 1959. Nicht nur die Wagenbauer des SV 04 freuen sich schon auf den Augenblick, wenn es von der Baustelle nebenan in der Wagenbauhalle wieder heißt: „Alles terechte?“.

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DIETER AUERT Die Geschichte der Plattdeutschen Runde musste natürlich im „Jägerhaus“ beginnen. Hier stand Dieter Auert einige Jahre als Gastwirt hinter der Theke und hörte sich fasziniert die plattdeutschen Gespräche seiner älteren Stammgäste an. „Das müssen wir erhalten“, waren sich Auert und sein guter Freund Klaus-Walter Hoberg einig. Und so wurde 1978 der Plattdeutsche Kreis gegründet, den es noch immer gibt. Der erste Plattdeutsche Abend am 12. Januar 1978 im „Jägerhaus“ war ein voller Erfolg. „Die Bude war rappelvoll“, erinnert sich Dieter Auert. Um die 80 Freunde der plattdeutschen Sprache drängten sich in der urigen Kneipe um die Tische und die Theke. „Wir hatten persönlich 70 bis 80 Leute eingeladen, die noch richtig Platt sprechen konnten“, berichtet Auert, der mit über 80 Jahren als Stadtführer und Nachtwächter in seiner Heimatstadt unterwegs ist. Dazu gehörten damals Franz Reisig und Ernst „Korkes“ Maiworm. Gekommen waren zur Premiere auch Lehrer Schneider, Frau Bock aus Milstenau und Josef „Buttes“ Stuff aus Rauterkusen, der in der Schule erst einmal Hochdeutsch lernen musste. Zur Blütezeit des Plattdeutschen Kreises wurden in der Attendorner Kneipenszene Themenabende organisiert. Am 18. Juni 1979 hieß es im Hotel zur Rauch „Summertiyt Friggetiyt“. Der Abend am 16. Februar 1982 in der Stadthalle stand unter dem naheliegenden Motto „Faslowend im Suerland“. Für die musikalische Begleitung sorgten Otto Höffer am Akkordeon sowie Franz Bruse, Peter Wurm und „Jupp“ Kampschulte an der Gitarre. Ein weiterer Höhepunkt war am 18. November 1980 die erste Plattdeutsche Messe mit 800 Menschen im Sauerländer Dom. An die herrliche Predigt auf Platt von Brilons Domprobst Dünnebacke erinnert sich Dieter Auert noch gerne. Auch heute wird in Waldenburg noch zwei Mal im Jahr eine Plattdeutsche Messe gehalten: Pfingstmontag und am 3. Oktober. „Wir versuchen mit allen Kräften, das Plattdeutsche aufrechtzuerhalten“, betont der Mann vom Himmelsberg. Deshalb werden nach wie vor Plattdeutsche Abende organisiert. Aber es gibt im-

mer weniger Menschen, die diese niederdeutsche Sprache noch sprechen und verstehen können.

TONI SANGERMANN Toni Sangermann ist aus dem Attendorner Vereinsleben nicht mehr wegzudenken. Der 61-Jährige war in seiner Heimatstadt Karnevalsprinz und Schützenkönig und ist in der Karnevalsgesellschaft noch als Zeremonienmeister und Wagenbauer der Gruppe „Die Unbegreiflichen“ aktiv. Und wenn Toni sonntags Zeit hat, schaut sich der ehemalige Linienrichter auch die Heimspiele seines SV 04 an. Seine fußballerische Liebe gehört aber Borussia Dortmund. Seit der Saison 1962/63 ist der Attendorner mit Leib und Seele Anhänger des BVB. Auch wenn Toni Sangermann einmal nicht im Stadion sein kann, weiß er immer genau, wie es gerade steht. Als „Mann mit dem Knopf im Ohr“ ist der Mann von der Ennester Pote bekannt. Wann und wo das Schwarz-Weiß-Foto mit seinen BVB-Mitstreitern Manfred „Manni“ Sangermann, Theo Sporer, Horst „Ratte“ Gaertner und Fahrer Paul Hunold aus Heggen entstanden ist, weiß Toni Sangermann nicht mehr genau. „Das war das Auto von Horst“, da ist sich der Anhänger der Schwarz-Gelben aber sicher. Horst Gaertner und Theo Sporer haben ihre Dauerkarten inzwischen abgegeben. Aber Toni Sangermann fährt mit Paul Hunold noch immer zu den Heimspielen des BVB, wenn der in vielen Vereinen aktive 60-Jährige von der Ennester Straße Zeit hat. Inzwischen sitzen die beiden im ehemaligen Westfalenstadion dort, wo früher die Plätze von Theo Sporer und Manfred Sangermann waren. Sein Vetter „Manni“ ist 2003 viel zu früh gestorben und bleibt nicht nur als Schöpfer vieler bekannter Attendorner Karnevalhits unvergessen. „Manni“ Sangermann hatte bei einem Heimspiel in Dortmund auch Paul Hunold kennengelernt. Das traf sich gut: Denn das BVB-Quartett aus der Hansestadt wollte sich schließlich vor und beim Spiel den einen oder anderen Schluck Bier gönnen. Ein 0:0 im Stadion Rote Erde gegen Borussia Mönchengladbach war das erste BVB-Heimspiel für Toni Sangermann. „Damals war ich mit Vater Gaertner, Horst und seinem Bruder im Stadion“, hat der Hansestädter diese Begegnung nicht vergessen. von Martin Droste [Text/Fotos] WOLL Winter 2016 –

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Eine Kirche kehrt ins Dorf zurück WILLI PÜTTER IST LEIDENSCHAFTLICHER SKULPTURENBAUER

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Obwohl die alte Dorfkirche in Windhausen schon seit 1969 nicht mehr steht, ist sie dennoch fest im Gedächtnis der älteren Bewohner verankert. Seit 1898 war sie das Herz von Windhausen gewesen, bevor sie entgültig weichen musste. Ein paar Jahre zuvor war die Pfarrkirche St. Antonius von Padua als neues Gotteshaus eingeweiht worden, die noch heute das Ortsbild prägt. Für die kleinere, alte Kirche gab es keine Verwendung

mehr. Willi Pütter, der den Vorgängerbau selbst nicht mehr zu Gesicht bekommen, jedoch von den älteren Windhausern viel davon gehört hat, hat sie als Miniatur nachgebaut und an den alten Standort gesetzt. „Die Inspiration kam aus den Reihen der Rentnerschaft von Windhausen“, erklärt er. Mithilfe der Erinnerungen von Anwohnern und fünf Bildern hat er in monatelanger Kleinarbeit die Kir-

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che als Miniatur rekonstruiert und wieder aufgebaut. Die Zeichnungen, die er zur Unterstützung erstellt hatte, hat er von den Dorfältesten absegnen lassen: „Genau so!“ habe sie ausgesehen. Voller Tatendrang begab sich Willi Pütter an die Arbeit, tüftelte akribisch an Materialien und Möglichkeiten, um das Gebäude möglichst originalgetreu nachbilden zu können. Damit vor allem die markante Außenfassade der Kirche möglichst echt wirkte, baute er zunächst Rahmen für die einzelnen Wände und legte diese mit kleinen Bruchsteinen aus. Mit Epoxidmörtel fixierte er die rauen Bruchsteinchen und fügte die Einzelelemente anschließend zusammen. Wichtig war ihm dabei auch, dass die Steine aus der Gegend um Attendorn kamen. Das Dach der Kirche stellte der ambitionierte Skulpturenbauer in üsseliger Kleinarbeit aus Kunststoffmörtel her. Auch die kleinen Fenster, die aus echtem Glas bestehen, waren eine Herausforderung für ruhige Hände und ein gutes Training für das Fingerspitzengefühl. Nachdem das Modell fertig war, stellte sich die Frage: „Auf was für einem Sockel soll die Kirche stehen?“ Die Frage wurde rasch beantwortet. Aus insgesamt 28 Granitrandsteinen fertigte Willi Pütter den Sockel an. Mit verbaut sind auch zwei alte Windhauser Grabsteine, auf denen ringsum drei Wappen aufgetragen wurden. Diese

schnitt Willi Pütter aus Walzblei aus, färbte dieses ein und klebte es ebenfalls mit Epoxidharz auf. Für die Buchstaben nutzte er selbst angefertigte Schablonen. Die Jahreszahl – 1898 – ist auf dem Grundstein der Kirche aufgebracht. Seit 2010 steht die Miniatur nun in Windhausen – auf dem Platz, wo zuvor die alte Kirche stand. Drei Jahre nach der Fertigstellung des Modells tauchte plötzlich eine Zeichnung des Kirchengrundrisses auf. Das Ergebnis: Die Maße, die er auf die Miniatur übertragen hatte, wichen proportional nur ein wenig vom Original ab. „Die eigentliche Kirche war etwas länger und nicht ganz so breit.“ Mit den minimalen Abweichungen können er und die Windhauser leben. Außer der Miniatur des Gotteshauses hat der Windhauser schon ganz andere Figuren, Skulpturen und Kunstwerke erschaffen. Bevor er in Rente ging, war er gelernter Maurer und Bauingenieur. Schon immer faszinierten ihn geschichtliche Dinge, aber auch handwerkliche Tätigkeiten. Da war es kein Wunder, dass er nicht nur alles an und um sein Haus selbst gestaltete – mit der vorherigen Absegnung durch seine Frau Irmgard Rauterkus-Pütter, die bis heute die Einzige ist, auf die er dabei hört. Auch seine Skulpturen beinhalten fast immer historische Elemente, da er sich gerne der Materialien bedient, die zuvor bereits einen anderen Nutzen hatten. So hat er etwa das Jesuskreuz der Großeltern seiner Frau restauriert und wieder aufgestellt. Verschiedene Skulpturen, etwa ein Familienwappen, geschnitzte Eulen in einem Baumstumpf und viele andere Ideen findet man ebenfalls um sein Haus herum. Und der Windhauser hat noch mehr Ideen ... von Denise Fischer [Text/Fotos]

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Waidmannsheil - Waidmannsdank EINE TREIBJAGD IM RHODER REVIER

Der Tradition auf der Fährte: Im Heberhagen stellt Jagdleiter Dr. Martin Junker die Schützen an.

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n unserer letzten Ausgabe haben wir von den Olper Halbmondbläsern, dem weltweit einzigen in sich geschlossenen Halbmond-Bläserkorps, erzählt. Mit ihren kupfernen Hörnern leben sie eine Tradition, die seit Jahrhunderten belegt ist. Seit über 30 Jahren ist Dr. Martin Junker aus Rhode ihr Vorsitzender. Und noch viel länger ist er Jäger. Grund genug, seiner freundlichen Einladung zur Jagd zu folgen. Es ist ein Samstagmorgen im Oktober. Dann und wann brechen Sonnenstrahlen durch den grau verhangenen Himmel und zaubern goldene Lichtspiele in die Landschaft. Längst hat der Herbst Einzug gehalten. Und Herbstzeit ist Jagdzeit. Zur Begrüßung der Gesellschaftsjagd legt sich der satte, voluminöse Klang der Halbmonde über das Waldgebiet Heberhagen, begleitet von aufgeregtem Bracken-Gebell. Rund 30 Jäger, Treiber und ihre Hunde gehen an diesem Tag auf Niederwild, mit Ausnahme des Rehs. „Wenn überhaupt, ziehe ich dabei den gezielten, sauberen Abschuss vor.“ Junker will ausschließen, dass hochflüch-

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tiges Wild falsch erlegt oder zerschossen wird. „Ich kann nicht sagen, warum ich Jäger bin. Warum es mich manchmal vor Jagdfieber zerreißt“, so Junker, und er erzählt von seiner Liebe zur Natur und der Freude, sie wachsen und entstehen zu sehen. „Aber das allein ist keine Erklärung. Ich glaube, es muss angewölft sein.“ Seit über 50 Jahren ist das Revier in der Pacht der Familie Junker. Angefangen bei Dr. Erich Junker, der dem Vernehmen nach irgendwann in den 1930er-Jahren den letzten hiesigen Birkhahn geschossen hat. Er sorgte dafür, dass Sohn Martin in jungen Jahren den Jagdschein machen konnte. „Damals nicht selbstverständlich, zumal mein Vater mit seiner Arztpraxis einen 24-Stunden-Job hatte.“ Mit Sohn Florian ist nun auch die dritte Generation Junker dabei. Nachdem alle Sicherheitshinweise und Anweisungen gegeben sind, ziehen die Jäger los. Das leuchtende Orange an Jacken und Hüten gesellt sich zum Bunt der Blätter. Die Treiber und ihre Hunde machen sich auf in den unterholzreichen Wald, um Hase und Fuchs den Schützen zuzutreiben. Die sind unter der Leitung


von Martin Junker angestellt. Immer in Sichtkontakt sind sie so verteilt, dass das gesamte Geschehen überblickt und das anlaufende Wild auf Schrotschuss-Entfernung erlegt werden kann. Die Gewehre sind geladen, die Hörner blasen an. Die Spannung steigt. Ab nun darf geschossen werden. Das Geläut der Hunde zeigt den Stand der Jagd an, instinktsicher spüren sie die Fährten auf. Der Jäger selbst spitzt seine Ohren, wartet mit geschärftem Auge und der Flinte im Anschlag auf den Wechsel der Wildes. Zwei Füchse und ein Hase werden an diesem Tag erlegt. Für den Jagdleiter ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dabei war Rhode einst ein wahres Hasen-Eldorado. „Das Biotop stimmt nicht mehr“, verweist Junker auf den Preis der modernen Landwirtschaft, quasi ohne Feldfrüchte und Unkraut, sowie die vielen Fressfeinde. Demgegenüber steht eine erhebliche Überpopulation des Fuchses, der hier praktisch keine natürlichen Feinde mehr hat. „Wir sind stark hinter ihm her“, so Junker. Er setzt auf waidgerechte Hege, weit weg von der beispielsweise ehemals betriebenen Baubegasung, die letztendlich nur dazu führte, dass man weniger Reineke Fuchs, sondern Mitnutzer wie den Dachs heftig dezimierte. Überhaupt: Für Martin Junker steht das Abschalten in Feld und Wald im Vordergrund. Das jagdliche Erleben an sich als Lebenselixier. „Zehn Minuten auf dem Hochsitz und ich habe nur noch das, was um mich herum ist. Was ich gesessen habe im Vergleich zu dem, was ich geschossen habe, ist nicht gegenzurechnen. Aber da ist keine Stunde verloren.“

Prüfen ...

Laden ...

Zu den Klangfarben der Halbmonde singen die Bracken ihr eigenes Lied.

Anblasen ...

Ansetzen ...

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Das Ende des ersten Treibens an diesem Tag: Reineke Fuchs ist erlegt.

Am späteren Nachmittag dann künden die Hornsignale vom Ende der Jagd. Die Gesellschaft macht sich auf zur weiteren Traditionspflege. „Unser Brauchtum müssen wir hochhalten“, sagt Junker. Deswegen auch sein Engagement bei den Halbmondbläsern. Signale gehören zum Rüstzeug. Wie viele andere Bräuche auch. Gelebt in Respekt vor dem eigenen Tun und den Wurzeln, als überlieferte Kultur und unverzichtbares Handwerk.

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Was an dem Abend folgt, ist Streckenlegung und Gemeinschaftsbildung mit Lagerfeuer und nicht zuletzt Gesang. Am liebsten nach dem „Rhoder Jägerliederbuch“ mit Werken von Hermann Löns (1866 – 1914) und mit so vielen Strophen, wie sie wohl nur noch dort gesungen werden. Einst zusammengetragen von dem Rhoder Paul Immekus (†) und jüngst von Junkers Sohn Florian neu aufgelegt. Aber das ist eine andere Geschichte. von Birgit Engel [Text/Fotos]

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In der Küche schlägt das Herz

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Spagyrik ist eine ganzheitliche Therapie für Körper, Geist und Seele und vielfach bewährt bei Wechseljahresbeschwerden, Hormonstörungen, Schlafstörungen, Husten und Entzündungen aller Art. Kurzum: bei Beschwerden von A bis Z. Die Herstellung der Essenzen basiert auf drei wesentlichen Stufen: der Gärung, der Destillation und der Veraschung. Damit werden sowohl ätherische Öle und Aromastoffe als auch pflanzeneigene Mineralstoffe und Spurenelemente gewonnen. „Der Vorteil der spagyrischen Essenzen besteht darin, dass sie organische und anorganische Stoffe enthalten und die gesamte Kraft der Pflanze nutzbar machen“, erklärt Markus Brinker.


EIN SAUERLÄNDER IN D E R W E I T E N W E LT – DIE SERIE

Antarktis

Kontinent des eisigen Süden

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ährend die Arktis um den Nordpol aus einer Eiskappe besteht, die auf dem Meer schwimmt, ist die Antarktis (kurz AA) ein felsiges Festland. In Urzeiten bestand die gesamte Landmasse der Erde aus dem Urkontinent Pangäa und das Gebiet der AA befand sich darin fast am Äquator. Vor 200 Millionen Jahren zerbrach Pangäa in den Nordkontinent Laurasia und den Südkontinent Gondwana, auf denen es große Wälder und viele Saurierarten gab. Im Laufe der Zeit trennten sie sich dann in die heutigen Kontinente auf und die AA trieb zum Süden. Seit 20 Millionen Jahren ist sie nun in der Kälte isoliert und seit 4,8 Millionen Jahren vergletschert. Heute ist es der sechste Kontinent. Er ist 13,6 Mio. Quadratkilometer groß und damit 38 Mal größer als die Bundesrepublik. Die durchschnittliche Höhe beträgt 1.800 Meter. Der höchste Berg ist der Mount Vinson mit 5.140 Metern Höhe. Wir finden auch über 20 tätige Vulkane, wobei der Mount Erebus mit 3.794 Metern der höchste ist. Der letzte Ausbruch war erst 2010.

Die Antarktis ist ein Gebiet der Extreme: Hier wurde 2013 die niedrigste Temperatur der Erde mit -93 °C gemessen. Wegen der Kälte gibt es auch keine Wolken. Aus diesem Grund ist es der sonnigste Kontinent: Er hat im Jahr mehr Sonnenstunden als Kalifornien und der Niederschlag liegt bei nur 1 mm/Jahr. Damit ist es auch der trockenste Kontinent. Der Dunst gefriert und ergibt seit der Vergletscherung 4,8 Kilometer Eisdicke im Polbereich. Das sind ca. 70 Prozent der gesamten Süßwassermenge der Erde. Es ist auch der stürmischste Kontinent mit Windgeschwindigkeiten bis 300 km/h.

Südliche Seeelefanten in der Admiralty Bay

Der Grieche Xenophon hat bereits 400 v. Chr. einen Südkontinent „Terra Australis“ vermutet, aber erst der bekannte Weltumsegler James Cook kam 1774 bis zum südlichen Polarkreis und der Norweger Borchgrevink betrat als erster Mensch 1885 das Festland. 1911 kam es zwischen dem Norweger Roald Amundsen und dem Briten Robert Scott zum dramatischen Wettlauf, um als erster Mensch am Südpol zu stehen. Amundsen erreichte den Pol am 14. Dezember, Scott 5 Wochen später. Während Amundsen und seine Gefährten gut zurückkehrten, fanden Scott und seine Männer den Tod im ewigen Eis. Wegen der klimatischen Situation ist die Natur einzigartig. Es gibt weltweit 17 Pinguinarten. Alle nur auf der südlichen Erdhälfte und 7 davon auch nur in der Antarktis. 43 Arten flugfähige Vögel, aber nur der Blauaugenkormoran und die Antarktische Seeschwalbe brüten auch dort. Von den 92 Walarten auf unserer Erde kommen viele im Südsommer in die nahrungsreichen antarktischen Gewässer. Dazu der Schwertwal oder Orca auf der Jagd nach Pinguinen oder Robben. Von diesen gibt es weltweit 33 Arten, aber nur 4 leben ständig in diesem Gebiet. Dazu zählt der Süd-

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und Gold. Um dieses letzte Paradies der Erde, in dem Menschen nur in hochtechnisierten Forschungsanstalten überleben können, zu schützen, hat man 1959 den Antarktisvertrag ins Leben gerufen. Inzwischen haben sich viele Staaten dem angeschlossen, um eine Aufteilung der Fläche und eine Ausbeutung der Resourcen zu vermeiden. von Dieter Gandras, www.dieter-gandras.de [Text/Fotos]

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Hiltrud Pielhau und ihre Berufe E I N E G E S C H I C H T E Ü B E R E I N L E B E N I N Z W E I H E I M AT E N

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as Leben besteht nicht nur aus Schwarz und Weiß. Zumindest, wenn es nach Hiltrud Pielhau geht, denn ihr Leben ist bunt! Nicht nur von außen strahlt sie fröhlich in verschiedenen Farben, als ich vor ihr stehe, um mit ihr über ihr Leben zu reden. Nein, auch dieses, ihre Erlebnisse, ihr selbstgestrickter Beruf, die Verbundenheit zu Schottland – all das ist bunt, all das ist Hiltrud „Heidi“ Pielhau. Bei einem typischen englischen Tee mit Milch und ein paar Keksen resümiert sie über ihre Erlebnisse. „Meine Eltern haben schon immer viel über das Auswandern gesprochen“, erzählt sie. „Vielleicht kommt mein Interesse daher.“ Mit 17 kam sie das erste Mal nach London zu ihrer „Ziehmutter“, wie sie sie liebevoll nennt, und zu deren Tochter Rosalind. Mit ihr fuhr sie schließlich nach Schottland und verliebte sich sofort in das Land mit seinen unverkennbaren Charakterzügen. Nach dieser Reise entschied sie sich daher – zunächst mit Rosalind – ganz nach Schottland auf die Isle of Skye auszuwandern, die zu den Inneren Hebriden gehört. Im ersten Jahr wohnte sie dort bei einer Familie und zog schließlich in einen fest verankerten Wohnwagen. Ihre Freundin Rosalind reiste nach zwei Wochen zurück nach London, sie hatte sich in der Zwischenzeit verliebt. Hiltrud blieb. In all den Jahren arbeitete sie in den unterschiedlichsten Berufen. „Gelernt habe ich Bauzeichnerin. Das hat mir allerdings keinen Spaß gemacht“, erklärt sie. „Bei der Frau der Familie, bei der ich gewohnt habe, habe ich das Haareschneiden gelernt. Also arbeitete ich erst mal als Friseurin weiter.“ Über ihre Kunden kam sie so an Aufträge als Näherin. Das wiederum hatten sie und ihre Schwester Inken von ihrer Mutter beigebracht bekommen. Doch auch die Aufgaben einer Sekretärin gefielen ihr gut, weshalb sie später auch in diesem Berufszweig arbeitete. Damit jedoch nicht genug: Als der örtliche Tierarzt anrief und sie fragte, ob sie sich nicht um den Papierkram kümmern wolle, sagte sie sofort zu. Schnell wurde ihr das aber zu langweilig, weshalb sie mit dem Tierarzt schließlich zu den Patienten hinaus fuhr und so lernte, wie man Tiere behandelt, Spritzen setzt und ihnen Blut abnimmt. Aus Schottland stammt auch ihr Name „Heidi“. Der Name Hiltrud ist für die englischsprachige Bevölkerung unaussprechlich. So kam es, dass sie sie kurzerhand „Heidi“ tauften.

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Ihr Leben in Schottland war sehr bewegend und fächerte sich nicht nur durch die verschiedenen Berufe in viele bunte Facetten auf. Bereut hat sie das Auswandern nie. Wegen einer Erkrankung an der Halswirbelsäule musste sie jedoch zurück. Sie ließ sich in London operieren und zog wieder nach Deutschland. In einer Firma, in der sie zunächst als Sekretärin arbeitete, konnte sie nicht lange bleiben – seit der OP galt sie als eingeschränkt. Doch aufgeben und Däumchen drehen war keine Option! Zunächst gab sie einige Kurse an der VHS. 2001 kamen ihr und einer Freundin schließlich die Idee für ein neuartiges Lernprojekt, das sie noch immer selbst weiterführt: „Leben und Lernen“. Seitdem lehrt sie hauptsächlich Business English: „Zwischenzeitlich hatte ich die Prüfung C2 der Cambridge University abgelegt, was mich berechtigt, Sekundarstufe 1 zu unterrichten. Aus diesem Grunde unterrichte ich seit fast 15 Jahren professionell Business English – mit dem Ziel , dass die Teilnehmer ebenfalls eine der Prüfungen der Cambridge University ablegen können. Ein großer Vorteil war für mich, dass ich rund 20 Jahre in der Automobilbranche gearbeitet habe und daher mit dem Business English gut vertraut bin.“ Außerdem unterrichtet sie unter anderem auch Kinder von drei bis zwölf Jahren und bereitet sie auf die Zertifikationsprüfungen der Cambridge University vor. Bisher hat sie alle ihre Schüler zum Erfolg geführt.


Ein trauriger Einschnitt in Hiltruds Leben geschah 2010 mit dem Tod ihrer Schwester Inken. Diese führte bis zu ihrem Tod ein Atelier mit dem Namen „Inky Pinky“ und stellte vor allem Kleidung aus Harris Tweed her. „Harris Tweed kommt von den Äußeren Hebriden und darf auch nur dort handgewebt werden, damit der Stoff das Echtheitszeichen bekommt. Zu einem Kleidungsstück verarbeitet werden darf er überall in der Welt“, erklärt Hiltrud. Das Werk der Schwester wegzuschließen kam nicht infrage. Im Alter von 62 Jahren eröffnete sie daher einen Laden mit dem Namen und dem von ihrer Schwester entworfenen Logo – „Inky

Pinky“. Inzwischen hat Hiltrud den Laden in Elspe geschlossen und die Stoffe unter dem Logo auf drei Läden in Essen, Dortmund und Altenhundem aufgeteilt. Die Kombination der beiden Berufe ist kein Problem: Für die Läden reist sie oft nach Schottland, um neue Stoffe zu kaufen und die zweite Heimat besuchen zu können. „Ich find´s klasse!“, erklärt Hiltrud lächelnd. „Durch die Verbundenheit mit Schottland, die durch die Sprache und durch Harris Tweed entsteht, passen beide Unternehmen gut zusammen.“ von Denise Fischer [Text/Fotos]

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Taekwon-Do wörtlich übersetzt: Fuß-Faust-Weg Tae = Fuß Kwon = Faust Do = Der Weg

Von Deutschland nach Moskau

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D A S T TC N AT I O N A LT E A M Z U G A S T I N D E R D E U T S C H E N B OT S C H A F T

ie besondere Einladung der Deutschen Botschaft in Moskau – durch den Botschaftsangehörigen Thomas Huber – brachte einigen deutschen Taekwon-Do-Sportlern spannende Erfahrungen ein. Zusammen mit insgesamt 22 Taekwon Do-Sportlern aus ganz Deutschland, die aus dem offiziellen TTC e.V. Nationalteam und dem Großmeisterteam bestanden, reiste der Olper Trainer und Mitinitiator Ludwig Brutzer für eine Woche nach Moskau.

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Grund der Einladung war der Tag der Deutschen Einheit: „Da Südkorea am gleichen Tag ebenfalls seinen Nationalfeiertag feiert, lud die Botschaft uns zu einer offiziellen Vorführung ein. Dass wir als Deutsche den koreanischen Nationalsport betreiben, ist das Bindeglied zwischen der Deutschen und der Koreanischen Botschaft. Daher war natürlich der koreanische Kultur- und Sportattache dabei“, so Ludwig Brutzer.

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Während der Zeit wohnten sie in der Deutschen Botschaft, trainierten mit den Mitarbeitern, hatten mehrere Vorführungen und lernten die russische Stadt näher kennen. „Es ist unglaublich, wie sauber und gepflegt die U-Bahnen dort sind. Die Stationen waren allesamt aus Marmor, es waren Mosaike und Fresken zu sehen, Skulpturen und Kronleuchter. Und wirklich jeder achtete darauf, dass die Stationen sauber blieben.“ Während ihres Aufenthalts besuchte auch eine Moskauer Taekwon-Do-Schule das Team in der Deutschen Botschaft. Dort zeigten sie den Moskauer Schülern ihr Können. Einen Tag darauf fanden gleich zwei Vorführungen statt. Zur ersten waren auch der koreanische Sport- und Kulturattache Kim Il Whan und der deutsche Botschafter und gebürtige Siegener Rüdiger von Fritsch geladen. Für die Botschaftsmitarbeiter gab es dann anschließend eine weitere Vorführung.

Einen Tag später standen Sightseeing und Fotoshooting auf dem Programm. Spontan entschieden sich die Sportler auf dem Roten Platz jedoch auch für eine Vorführung. Diese zog viele Zuschauer an – so viele, dass die Polizei das Team letztendlich höflich darum bat, die Vorführung zu beenden, da ihnen der Menschenandrang zu groß wurde. Was für ein Kompliment! Einen Tag vor der Abreise wurde noch eine Moskauer Taekwon-Do-Schule besucht, dann war die Reise auch schon vorbei. Für Ludwig Brutzer ist Moskau eine besondere Erfahrung gewesen: „Wir waren schon in verschiedenen Ländern, auch in den USA unterwegs, jedoch noch nie in östlicher Richtung. Moskau ist eine beeindruckende Stadt mit hilfsbereiten Menschen. Ich möchte die Reise gerne wiederholen und noch mehr vom Land sehen, es hat mich fasziniert.“ von Denise Fischer [Text], Ludwig Brutzer und TTC [Fotos]

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Carsten Lichtlein hat in Wenden und Olpe eine berufliche Heimat

Carsten Lichtlein in Olpe auf dem Marktplatz, (v.l.) Martin Häner, Olper Panneklöpper, Carsten Lichtlein und Mario Krause

S PA G AT Z W I S C H E N B E R U F U N D S P O R T

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ie Teilnahme an Olympischen Spielen war für Carsten Lichtlein, Handball-Nationaltorhüter des Bundesligisten VfL Gummersbach, immer ein Traum. In Rio galt für ihn allerdings: mittendrin, aber nicht dabei. Stattdessen kamen Andreas Wolf (HSG Wetzlar) und Silvio Heinevetter (Füchse Berlin) zum Einsatz. Mittlerweile sitzt Lichtlein wieder an seinem Arbeitsplatz und blickt eher gelassen zurück: „Es war ein unvergessliches und überragendes Erlebnis. Nur schade, dass ich nicht mitspielen konnte.“ Er räumt ein, dass im direkten Vorfeld der Olympischen Spiele die Entscheidung von Bundestrainer Dagur Sigurdsson schwer zu verdauen war. So stand er „mit einem lachenden und einem weinenden Auge in Rio. Ich wollte immer zu Olympia, ich bin bei Olympia, aber eigentlich hatte ich mir das anders vorgestellt. Ich wollte spielen“, sagt Lichtlein. Schon 2004 und 2008 blieben ihm die Spiele in Athen und Peking als Nummer drei versagt. Den

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Kontakt zu seinem Mitspielern habe er immer gehabt und auch mittrainiert. „Wenn es erforderlich gewesen wäre, hätte ich sofort eingreifen können. Es hat auch gekribbelt. Aber es wäre falsch, in Selbstmitleid zu baden. Letzten Endes war es auch eine Systemfrage, denn zur Europameisterschaft konnte der Bundestrainer 16 Spieler nominieren und hier mit den beiden Torhütern nur 14.“ Ob es in der Nationalmannschaft mit Carsten Lichtlein weiter geht, ist noch offen. „Ich werde mich mit meiner Familie intensiv beraten und dann eine Entscheidung treffen, ob die WM 2017 in Frankreich noch ein Thema ist“, gab der Gummersbacher Torhüter zu verstehen. Er hat einen Kontrakt bis 2020. Im Kreis Olpe hat sich Carsten Lichtlein von der besten Seite gezeigt und bewiesen, dass nicht nur der Sport an erster Stelle steht. Handball-Nationaltorwart Carsten Lichtlein war zum Benefizspiel für den an Krebs erkrankten Attendorner Handball-Tor-


Eintrag in das goldene Buch der Gemeinde Wenden nach der Handball-Europameisterschaft 2016

Martin Häner und Carsten Lichtlein

hüter Markus Rusch gekommen. Und das, obwohl sein VfL Gummersbach um den Einzug in die Deutsche Final-Four-Pokalrunde spielte. Eine ganz besondere Geste, aber: „Für mich war es ganz klar, an diesem Abend Markus eine Freude zu bereiten“, sagt Carsten Lichtlein. Er ist immer zu haben für Autogramme oder ein Selfie mit handballbegeisterten jungen Fans – einfach ein Mann des Volkes, denn Carsten Lichtlein hat nie vergessen, dass er einmal klein angefangen hat, ob im Beruf oder beim Handball. Man stelle sich vor, ein Profi-Fußballer wie Thomas Müller oder Marco Reus ginge einem normalen Beruf nach – doch für Carsten Lichtlein ist das nach einer fundierten Ausbildung kein Problem. „Es gibt ein Leben nach dem Sport – und dafür muss man gerüstet sein“, stellt der Welt- und Europameister fest. Nach dem Ende der Spiele ist Lichtlein nach einem Heimaturlaub wieder an seinem Arbeitsplatz zu finden. Von den Arbeitskollegen wurde er freudig begrüßt, freut sich der 216-malige Nationalspieler des VfL Gummersbach und der Nationalmannschaft. Sein Chef Martin Häner meint dazu: „Wir bewundern Carsten Lichtlein, dass er trotz seiner vielen Verpflichtungen als Handball-Profi des VfL Gummerbach und der deutschen Nationalmannschaft Zeit findet, seinen beruflichen Aufgaben nachzugehen.“ Dieses

Die Beratung macht den Unterschied!

berufliche Engagement war Lichtlein wichtig. „Natürlich war es schwierig, Ausbildung, Beruf, Familie und den Handballsport unter einen Hut zu bringen. So ist er auch oft Gast bei Motivationsveranstaltungen wie zum Beispiel bei der Dornseifer-Gruppe in Hünsborn, um den Auszubildenden mitzuteilen, was man mit viel Fleiß erreichen kann. „Meine Vereine TV Großwallstadt, TBV Lemgo und jetzt der VfL Gummersbach haben immer ein großes Verständnis aufgebracht. Dafür bin ich sehr dankbar“, bilanziert der Gummersbacher. Den Spagat zwischen Beruf und Leistungssport hat er mit all seinen Vor- und Nachteilen unter von Meinholf Wagner [Text/Fotos] einen Hut gebracht.

Zur Person: Carsten Lichtlein

· Geboren: 4.11.1980 go, V Großwallstadt, TBV Lem · Stationen: TV Kirchzell,T

VfL Gummersbach. 2007, tz WM 2013, Weltmeister · Sportliche Erfolge: 5. Pla 3. 200 WM tz. 2. Pla WM-Teilnahme 2005, 2001 5. Platz Junioren-WM upTBV Lemgo 2009, Super-C EHF-Pokalsieger mit dem ister 2016, me opa Eur 5, 200 ger lsie oka Gewinner 2005, EHF-P r 2004 tz EM 2008, Europameiste 7. Platz EM 2012, 4. Pla

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TEIL 2

Sterne und Sonne waren sein Navi bei der Flucht H U G O S P R E E M A N N H AT I N S E I N E M L A N G E N L E B E N V I E L E R L E B T

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ie Ausläufer des Spessarts ziehen sich weit nach Norden, und in ihrem Schutze hatten wir den Vogelberg erreicht. Es schien, als wären wir in eine neue Welt gekommen. Kein MG-Feuer fegte mehr über unsere Köpfe hinweg. Auf der Lichtung ästen Rehe und der Specht hämmerte, als hätte er einen Großauftrag zu erledigen. Das deutete doch alles darauf, dass wir uns in einer friedlichen Umgebung befanden, so, als wären die Kriegswirren am Vogelberg vorbeigezogen. Trotzdem haben wir unser vorsichtiges Verhalten nicht vernachlässigt, denn vor Überraschungen ist man nirgends sicher. Das bewiesen die beiden Viehtreiber, die uns hier begegneten. Sie waren ortskundig und hatten den Höhenpfad wegen der Abkürzung gewählt. Weil sie aus dem Norden kamen, waren wir sehr neugierig auf ihre Auskunft. Erfreulich war sie Ihre Warnung bewog uns dazu, dass wir unsere Marschroute östnicht. Im Raum Dillenburg hatte sich eine Einheit aufgelöst, die lich verlegten, um Abstand von Dillenburg zu gewinnen. Dann Soldaten waren versprengt und hatten sich in den Wäldern verstellte sich ein anderes Hindernis ein: die Lahn. Die späte Schneesteckt. Nach der Führungsspitze wurde gesucht, deshalb waren schmelze hatten den Fluss zu einem reißenden Strom ansteigen Straßen und Brücken gesperrt. Zum Abschied schenkten sie uns lassen und somit unüberwindlich gemacht. Die Suche nach einer ein Brot. Es war als Lockmittel für die Kuh gedacht. Weil sie aber Jetzt auch einfach online bestellen, wir liefern Brücke zwang uns ins Freie, in einen Wiesengrund, der keinerlei so treu folgte, konnten sie uns damit beglücken. So war für den per Boten direkt nach verließen, Hause*! Deckung bot.zu BevorIhnen wir den Waldrand machten wir nächsten Tag die Marschverpflegung gesichert. Wir werden die eine genaue Geländebeurteilung. Wir erkannten, dass die StraSpender wohl nie vergessen. www.meine-nicolai-apotheke.de

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ßenkreuzung am Ortsausgang gesperrt war, erkannten aber auch einen Weg durch die Wiese, der hoffen ließ, dass er zu einer Brücke führte. Sie zu erreichen war nur entlang des Lahnufers möglich. Nun mussten wir unsere Kletterkünste beweisen. Rutschpartien mussten wir vermeiden, weil unter uns die wilde Lahn floss. Mit viel Mühe hatten wir den größten Teil geschafft, als wir durch eine Baumlücke die Brücke sahen, aber auch den Soldat, der sie bewachte. Eine große Enttäuschung! Weil uns nur noch wenige Meter trennten, konnte jeder Schritt vorwärts, aber auch rückwärts, der Verräter sein. Geduckt, wie Hasen in der Sasse, legten wir uns an die Böschung und warteten auf die Dämmerung. Dann geschah ein Wunder. Unser Schutzengel muss wohl den Soldat von seiner Aufsichtspflicht abgelenkt haben, denn er verließ die Brücke. Wenn das eine Chance für uns war, dann mussten wir sie jetzt nutzen! Mit hastigen Sprüngen erreichten wir das andere Ufer und mit erhöhtem Tempo, aber auch mit erhöhtem Pulsschlag, flüchteten wir nordwärts bis in die Nacht hinein, um einer eventuellen Nachsuche zu entkommen. Donau, Main und Lahn hatten wir hinter uns und waren zuversichtlich, dass wir die Lenne auch meistern werden. Auf unserer Flucht durchs Hessenland erreichten wir an diesem Morgen den Ort Glashütte am Oberlauf der Lahn. Es war nicht nur der Hunger, der uns zum Bettelbruder zwang, sondern auch die Beschwerden, die sich bei Leutnant Poth eingestellt hatten. Von den Strapazen überfordert, brauchte er Hilfe. Deshalb standen wir vor dieser Tür. Eine alte Frau öffnete und nahm uns auf. Ihr Mitgefühl war so groß, dass die das Wenige, das ihr der Krieg noch gelassen hatte, mit uns teilte. Die Pflege an dem unbekannten Patienten war so hilfreich, dass sie auch kein Arzt hätte überbieten können. Unser Quartier war auf dem Dachboden, weil die Amis oftmals die Häuser durchsuchten, um heimgekehrte Soldaten aufzugreifen. Auch den zweiten Tag hockten wir unter dem Dach und meine Sorge galt meinem Begleiter. Der tiefgläubige Leutnant Poth trug stets einen Rosenkranz in seiner Tasche. Diesen hatte seine Mutter ihm mitgegeben, als er zum Kriegsdienst gerufen wurde – als Schutzengel, der die feindliche Kugel ablenken sollte. In den schwersten Stunden des Krieges hatte dieser Rosenkranz ihn beschützt, und nun nahm er ihn noch einmal in die Hände und flehte, dass auch die Heimkehr noch gelingen möge. Seine Bitten wurden erhört, denn am nächsten Morgen bat er mich, den Heimweg wieder fortzusetzen. Die gute Oma Grieser, deren Namen er nie vergessen wird, hatte wohl den

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größten Anteil an seiner Genesung. Dankend schüttelte er ihr beide Hände und sichtbar wurde ein herzlicher Abschied. Die hilfsbereite Oma hatte zu ihrer aufopfernden Pflege noch etwas zuzusetzen. Sie wollte uns begleiten mit ihrem Gebet. Das gab uns Kraft und mit den Worten „Wer auf Gott vertraut, hat wohl gebaut“ machte sie uns Mut zur Flucht nach Norden. Die Lahn hatten wir hinter uns, und unser neues Ziel war das Rothaargebirge. Immer vorsichtiger suchten wir die beschwerlichsten Wege, weil sie uns am sichersten erschienen. Manches Wanderzeichen gab uns Auskunft, wo wir uns befanden. Jetzt waren wir im Raum Erndtebrück. Unser Tagespensum hatten wir noch nicht erfüllt, darum setzten wir noch einmal an. Es ging hinauf zum Dreiherrenstein, 673 Meter. Der Stein trägt diesen Namen, weil die regierenden Herren von Olpe, Siegen und Wittgenstein sich hier treffen zum traditionellen Grenzbegang. Tief im Tal lag Heinsberg, schon ein Stück Heimat, bekannt durch die vielen Baumschulen. Wir folgten dem Wegweiser „Rinsecke 6 km“. Das sollte unser Tagesziel sein. Bevor wir den Ort erreichten, begegneten wir einem Herrn. Auf unsere Fragen bekamen wir keine erfreuliche Antwort: „Täglich fahren Streifen und fangen heimkehrende Soldaten ein und machen auch Beute. Gestern haben sie aus meinem Hause ein Schifferklavier geholt.“ Wie groß der Verlust war, konnte man dem Töchterchen noch anmerken. Sehr begehrt waren Armbanduhren. Manche Amis trugen 3, 4 und mehr am Arm. So ist der schändliche Ausdruck U.S.A. (Uhren-Sammel-Armee) berechtigt. Unsere Bitte um ein Stück Brot erübrigte sich, denn Herr Hanses hatte uns schon eine Stärkung angeboten. Als er hörte, dass wir nach Weuspert wollten, sagte er: „Jahrelang beliefere ich den Förster Vetter mit Fichtenpflanzen.“ Als ich mich als dessen Schwiegersohn vorstellte, brachte uns diese Tatsache noch so nah, dass wir in seiner Scheune kampieren durften. Der Weg nach Rinsecke hatte sich gelohnt. Nach kurzer Nacht verließen wir Rinsecke, denn wir wollten noch in der Dunkelheit den Wald erreichen. Das Rothaargebirge ist gemeint. Vor uns hatten wir die Lenne. Der Oberlauf schien für uns kein Hindernis zu sein. Als wir durch eine junge Fichtenkultur die Lenne erreichen wollten, beobachtete uns eine Familie vom Fenster ihres Hauses

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aus. Durch Winkzeichen wurden wir gelockt, um uns zu warnen, denn das nahe liegende Gehöft Stöppel war von Soldaten besetzt. Auf Umwegen an dem Hohen Lehnberg vorbei stiegen wir zum Auergang, 684 Meter. Vielen Wandersleuten ist er bekannt und wegen seiner Schönheit auf jeder Wanderkarte vermerkt. Von hier fällt der Blick bis zur Homert. Unübersehbar ist die Gaststätte Rademacher, die wie ein Leuchtturm auf der Faulebutter steht. Faulebutter ist der obere Ortsteil von Weuspert, meiner Heimat. 300 Meter talabwärts steht das Forsthaus, in dem meine Frau mit Sohn Wilfried wohnte. Wenn wir Glück hatten, konnten wir in wenigen Stunden bei ihnen sein. Also auf und marsch! Von hier brauchte ich keinen Wegweiser mehr, ich kannte jeden Weg und jeden Steg. Ich führte so, dass es keinem Jeep möglich war, uns zu begegnen. Die Napoleon-Straße Köln–Minden und den Postweg, der über den Höhenrücken von Grevenbrück nach Eslohe führte, hatten wir überquert, und vor uns lag der letze Aufstieg: die Bergstege. Ich glaube, so schnell wie heute bin ich noch nie hochgestiegen, und ich staunte, dass mir der treue Hans so schnell folgen konnte. Am Waldrand sahen wir das Forsthaus vor uns, hatten aber keinen Mut, die letzten Schritte zu tun. Wir erinnerten uns an Pfaffenhofen. Aus einem Bretterverschlag beobachteten wir einen Heimkehrer, der auf der Straße mit offenen Armen empfangen wurde. Die vorbeifahrende Streife lud ihn ein, er durfte das Elternhaus erst nicht betreten. Sorgfältig nahmen wir die Dorfstraße von der Faulebutter bis zum Klingelhorn in Auge, dann erst wagten wir den letzten Sprung. Nach 22 Tagen bzw. Nächten Flucht, aber auch 22 Tagen „Heimatkunde naturnah“, war ich am Ziel. Leutnant Poth war noch fünf Tage mein Gast, dann machte auch er sich auf den Weg zu seiner Apotheke in Essen. Er hat sie erreicht, aber ist wahrscheinlich durch Unachtsamkeit auffällig geworden. Eine Streife hat ihn aufgegriffen und noch ein halbes Jahr in englische Gefangenschaft gebracht. Ich möchte ihm, auch wenn er es nicht mehr hört, meinen Dank zukommen lassen. Er war ein angenehmer Begleiter ohne Schwächen – das Heimweh hatte ihm die Kraft gegeben.


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Aus den ganz frühen Jahren des MSC: Links eine BMW mit Sportseitenwagen, rechts das Serienmodell von Steib an einer BMW 500. Dahinter zwei DKW, ein F 89 Meisterklasse vor einem F 91 Sonderklasse.

Immer genug Straße unterm Reifen 60 JAHRE MSC BIGGETAL-BAMENOHL-ATTENDORN

E

s waren die Jahre, in denen es nach dem Krieg endlich wieder so richtig bergauf ging: die 1950er-Jahre in Deutschland, das Jahrzehnt, in dem das Phänomen der Massenmotorisierung aufkam. Der Boom begann mit den Motorfahrrädern von 98 Kubik.

1953 wurde auf der Internationalen Fahrrad- und Motorrad Ausstellung „IFMA“ in Frankfurt zudem das „Moped“ aus der Taufe gehoben: Die 300 Mark für ein karges Standardmodell Marke NSU Quickly N waren auch für Beschäftigte aufzubringen, die als

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Facharbeiter damals gute 1,60 DM die Stunde verdienten. Und mit den ersten eigenen Pferdestärken kam auch gleich ein sportlicher Gedanke auf. Heute können wir uns kaum mehr vorstellen, dass zum Beispiel auf die Solitude, dem Rennkurs bei Leonberg, am Wochenende über 400.000 Zuschauer strömten! Ein Kurs durch den Wald, ohne Leitplanken, zwischen den Bäumen hindurch in der Nachbarschaft von Stuttgart. Bald wurde noch besser verdient, die ersten echten Motorräder wurden gefahren. Mit einer 250er Ardie oder gar 500er BMW war man wirklich „King of the Road“. In diesen Jahren war für die meisten an ein Auto noch gar nicht zu denken; selbst ein Moped war ein durchaus luxuriöser Gegenstand.

Clubveranstaltung Anfang der 1970er-Jahre. In langer Reihe stehen die Hobby-Sportwagen vor der Bamenohler Schützenhalle: ein Opel Kadett B SR Coupé vor mehreren NSU und einem DAF.

Der Gedanke, auch jenseits der Professionalität Motorsport zu betreiben, machte in dieser Zeit die große Runde. Dahinter stand von Anfang an auch der ADAC als Dachverband: Man konnte die benötigten Gründungsunterlagen direkt beim Allgemeinen Slalomveranstaltung in den 1950er-Jahren

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dem Vorsitzenden des ADAC Westfalen, die Ehrennadel in Gold ans Revers gesteckt.

Sieger und Teilnehmer eines MSC-Seifenkistenrennens

Ausfahrten wurden organisiert, Slalom- und Nachtveranstaltungen, Schnitzeljagden und Orientierungsfahrten. Mitte der 1960er-Jahre schließlich erreichte die Motorisierung in Westdeutschland einen ersten Höhepunkt. Sportliche Wagen der unteren Mittelklasse waren inzwischen für breite Schichten erschwinglich. Mit Zusatzscheinwerfern und Rallyestreifen wurden aus Opel Kadett B SR, Simca 1000 und NSU TT/TTS die Rennwagen für das Wochenende, mit denen man am Montag wieder zur Arbeit fuhr. In diesen Jahren avancierte das Sauerland zu einem Zentrum der Deutschen Sportwagenmeisterschaft. Spätestens, als der rennbegeisterte Baron Karl von Wendt aus Gevelinghausen bei Olsberg die kurvige Landstraße von Nuttlar hinauf nach Kallenhardt mit Doppelleitplanken ausstattete, um dort den Sauerländer Bergpreis auszutragen, spätestens da waren viele Hobby-Heizer auf den ersten Gürtelreifen unterwegs, die so ganz anders in der Kurve klebten als die Diagonal-Trennscheiben von Onkel Theos ollem Brezelkäfer. Selbst von einem Formel-1-Kurs im Hochsauerland wurde damals geträumt, aber politisch ging die Gangart in eine andere Richtung. Anfang der 1970er-Jahre waren die Unfallzahlen so hoch wie nie zuvor, und auch dem MSC Lennetal wurden plötzlich Veranstaltungen auf öffentlichen Straße untersagt. So wich man auf abgesperrte Gelände aus, auf denen schließlich die sehr beliebten Slalom-Wettbewerbe ausgetragen wurden. Inzwischen war jedoch auch die nächste Generation hinzugestoßen, und bald schon kümmerte sich der MSC verstärkt um den Nachwuchs. „Wer mit dem Fahrrad bereits sicher unterwegs ist, der wird es auch später mit dem Kraftfahrzeug sein“, so erinnert sich heute Klaus Podransky aus Attendorn, der im Rahmen der 60-jährigen Geburtstagsfeier des Vereins mit der höchsten Auszeichnung bedacht wurde, die der ADAC an ehrenamtlich tätige Mitglieder zu verleihen hat. Er bekam aus den Händen von Bernhard Jühe,

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Es begann mit Fahrradslalom und Geschicklichkeitswettbewerben für die Jugend; darauf folgten Seifenkistenrennen, und schließlich wurden Karts angeschafft, mit denen der Nachwuchs des MSC heute sehr erfolgreich bei Wettbewerben unterwegs ist. 2004 schließlich schaffte MSC-Schatzmeister Ulrich Plum mit privaten Mitteln einen Daihatsu Charade für den Clubnachwuchs an, der für Slalomveranstaltungen ordentlich Dampf verabreicht bekam. Auch Ulrich Plum wurde ausgezeichnet, mit der silbernen ADAC-Ehrennadel samt goldenem Adler.

Jubilare und Gratulanten (v.l.): Bürgermeister Christian Pospischil, Klaus Podransky, Helmut Pickart, Bruno Gante, Werner Bernhardt, Ulrich Plum, Bernhard Jühe, Prof. Dr. Robert Brandt.

Bei der Geburtstagsfeier im Repetal wurde auch an die Sporterfolge der frühen Jahre erinnert. Besonders freute es die Mitglieder, dass mit Bruno Gante noch ein Gründungsmitglied von 1956 fröhlich begrüßt werden konnte, dem die Ehrenmitgliedschaft zuteilwurde. In der Rückschau durch Klaus Podransky wurden alte Zeiten lebendig, als Martin Feldmann, Siegfried Ackerschott und Jochen Valenthon, Ralf Weber, Hans-Jürgen Becker, Michael Auert, Klaus Podransky selbst und andere immer wieder ordentlich bei Bergrennen, Slalom und Rallye, bei Oldtimer-Rennen und Kart-Läufen abräumen konnten. Für den Nachwuchs ist ordentlich gesorgt; kein Wunder, schließlich ist beim MSC Lennetal-Bamenohl-Attendorn auch immer richtig was los. Das Schlusswort vor dem gemeinsamen Abend blickte natürlich in die Zukunft. Der 70. Geburtstag wird in respektabler Weite zumindest schon mal als Markierung an die Pinnwand genagelt. von Achim Gandras [Text] und MSC [Fotos]


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Interessen und Fähigkeiten optimal nutzen D E R W E G Z U M K F Z - M E C H AT R O N I K E R B E I D E R P L U G G E T E C G M B H

Wer die Plugge Tec GmbH in Attendorn besucht, trifft gleich auf einen ganzen Familienclan. Das Faible für Automobile scheint hier in den Genen zu liegen. Vor über 50 Jahren begann die Erfolgsgeschichte, in deren Verlauf mit Kompetenz und Qualität aus einer Ein-Mann-Werkstatt ein führendes Unternehmen der Kfz-Mechatronik wurde. Heute laufen im Durchschnitt monatlich 800 Fahrzeuge durch. Alles was im Bereich Pkw, Nutzfahrzeuge und Fahrzeugbau machbar ist, leistet Plugge. Auf hohem Niveau und mit umfassendem Service, der keine Fragen mehr offen lässt. Zeitnah und aus einer Hand!

© Björn Bernhardt

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kischen Kreises. Und selbst den Biggolino hat man in Obhut. Mit Stefan Plugge ist längst die dritte Generation bereit, die Geschicke des Familienunternehmens zu bestimmen. Rund 50 Mitarbeiter beschäftigt die Plugge Tec GmbH. Darunter sechs Auszubildende zum Mechatroniker. So wie Florian Lamers und Marius Bock. Beide loben das gute Betriebsklima und sind mit Begeisterung und Motivation bei der Sache: bauen, montieren, warten, diagnostizieren und installieren. „Man lernt jeden Tag etwas Neues. Macht immer etwas anderes. Dabei sind auch Fantasie, Kreativität und eigene Ideen gefragt“, erzählt Florian.

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nternehmensgründer war der Kfz-Elektriker Josef Plugge, der 1959 in einem Hinterhof unweit des Sauerländer Doms eine Werkstatt unter freiem Himmel eröffnete und mit Hand und Herzblut schraubte. Dabei erwarb er sich einen so guten Ruf, dass schon bald eine erste Halle entstand. Nur wenige Jahre später trat mit Sohn Wolfgang die nächste Generation in die Firma ein, die kontinuierlich weiter wuchs und heute nicht nur in der Stadt, sondern speziell für den Nutzfahrzeugbereich im Industriegebiet Askay auf einem Gelände von über 10.000 Quadratmetern einen zweiten hochmodernen Standort hat. So betreut man hier beispielsweise die Fahrzeuge des Rettungswesens des gesamten Mär-


© Björn Bernhardt

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Schon immer hat er gerne geschraubt. Er ist über ein Praktikum zu Plugge gekommen und möchte nach seiner Ausbildung gerne bleiben. Das gilt auch für Marius, der sich wie Florian gerade auf seine Abschlussprüfung vorbereitet. Damit stoßen die beiden auf offene Ohren. Denn das breit aufgestellte Unternehmen arbeitet nicht nur in Sachen Praktika eng mit Schulen zusammen und bildet aus, sondern übernimmt auch gerne seine Lehrlinge. „Die hier gelernt haben, sind für uns die besten Leute“, sagt Matthias Evers. Der 35 Jährige hat selbst seine Lehre hier gemacht, ist heute Techniker-Meister und Leiter im Elektronik-Bereich für Nutzfahrzeuge.

Vielseitigkeit ist das Schlagwort, das Unternehmer Wolfgang Plugge gerne benutzt. „Wir haben für jeden etwas zu tun. Wenn jemand etwas Technisches machen möchte und interessiert ist, kann er seinen Weg bei uns finden“, erklärt der Senior-Chef.

© Björn Bernhardt

© Björn Bernhardt

Kfz-Mechatronikers, so, wie man es bei Plugge lernt, ist mit der Verbindung von Mechanik, Elektronik und Informationstechnik breit gesteckt. Laptop und Diagnosegeräte sind kaum noch wegzudenken aus der Werkstatt, in der genauso handwerkliches Können gefragt ist. „Der eine ist mit Hammer und Schlüssel zufrieden, der andere arbeitet sich gerne in feinere Sachen ein. Beides ist bei uns möglich“, weiß Matthias Evers.

Personenkraftwagentechnik, Nutzfahrzeugtechnik, System- und Hochvolttechnik sowie Karosserietechnik; das Berufsbild des

Plugge tec GmbH

Bosch Car- und Euromaster Reifen-Service Attendorn

Askay 2 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722 / 9384-60

Kölner Straße 111 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722/9384-0

www.plugge-attendorn.de WOLL Winter 2016 –

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Thomas Wiesner (li.) führt den Familienbetrieb in der vierten Generation. V.l.: Seine Schwester Tanja Haase, Mutter Adelheit Wiesner und sein Vorgänger Vater Richard Wiesner, der die Firma mehrere Jahrzehnte führte.

Altes Eisen – unser Ding!

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S E I T 9 0 J A H R E N H A N D E LT D I E N E U H A U S G M B H M I T A LT M E TA L L

eit mittlerweile zehn Jahren ist die Hugo Neuhaus GmbH in Attendorn-Ennest auf dem Askay ansässig. Thomas Wiesner, Geschäftsführer in der vierten Generation des Familienbetriebes, konnte zugleich mit seinen 19 Mitarbeitern und Ehemaligen den 90. Geburtstag der Metall-Recycling-Firma feiern. Es ist also eine lange Geschichte, und die möchten wir hier einmal erzählen. Alles begann in Würdinghausen bei Kirchhundem, und der Start war nicht einfach, denn Anton Neuhaus war 1918 schwerstbehindert aus dem Ersten Weltkrieg zurückgekehrt. Bei der Kavallerie musste der Pferdefreund dienen, und vier Jahre lang hatte er Glück, bis der 26-Jährige in den letzten Kriegstagen noch ein Bein verlor, dazu ein Arm zerschossen. Aber das Resignieren war seine Sache nicht – 1920 heiratete er seine Theresia und bald schon handelte er erfolgreich mit Vieh und Pferden, mit Holz und Obst, wobei er schließlich auch Altmetall sammelte, was ab 1934 sein Hauptgeschäft werden sollte, als er den Tierhandel einstellte. Mittlerweile waren drei Söhne zur Welt gekommen, und Hugo, geboren 1923, sollte den elterlichen Betrieb übernehmen. Ab 1935 zog Anton Neuhaus peu à peu nach Attendorn an den Bahnhof um, weil die blechverarbeitende Industrie der Hansestadt einen ordentlichen Materialumsatz versprach – eine Entscheidung, die richtig war, wenn man nun, über 80 Jahre später,

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auf dem Askay einmal darüber nachdenkt. Die Zeiten haben sich allerdings grundlegend geändert und mit den alten Zuständen der Mischschrott-Sammlung hat das heutige Geschäft nur noch ganz am Rande zu tun. Thomas Wiesner sortiert akribisch nach Sorten, und selbst die jeweilige Legierung, also die Metallzusammensetzung, wird mithilfe der Spektralanalyse genau festgestellt. So kann er die anfallenden Reste der Fertigung in den ortsansässigen Metallbetrieben sortenrein besser an die Wiederverwerter verkaufen, weshalb er eben für diesen sortenreinen Schrott auch im Gegenzug mehr im Ankauf bezahlen kann. Dafür und für den reibungslosen Ablauf hat er mittlerweile acht Lkw und über 300 Container im Einsatz.

Das waren die letzten Jahre am Attendorner Bahnhof. Urgroßvater Anton Neuhaus war ab 1935 von Würdinghausen umgezogen.


Großvater Hugo Neuhaus in den späten 1960er-Jahren hinterm Attendorner Bahnhof

Eine starke Truppe: Firma Neuhaus beschäftigt 19 Mitarbeiter.

Zumeist wird das sortierte Material ins Siegerland oder Ruhrgebiet zum Einschmelzen geliefert, bei günstigen Kursen wandert aber auch schon mal eine Fuhre in den Export. Der neue Betrieb, der 2006 bezogen wurde, verfügt auf seinen 14.000 Quadratmetern über Ölabscheider und Dächer, um ökologisch verträglich und zugleich korrosionsfrei eine wahre Logistik rund ums Altmetall zu gewährleisten. Allerdings gibt es noch immer die Waage in der kleinen Abteilung, wo man persönlich sein Altmetall abliefern kann, so, wie es schon immer gewesen ist. Kupfer, Messing, Zinn und Zink, aber auch ein zünftiger Eisenschrott – dafür gibt es bei Neuhaus noch immer bare Münze vor Ort.

Auf dem 14.000 Quadratmeter großen Gelände auf dem Askay wird nach Möglichkeit sortenrein sortiert.

Aber noch einmal zurück an den Attendorner Bahnhof, an dem heute nichts mehr an den ehemaligen Standort der Firma Neuhaus erinnert. Es war ein Teil des Geländes, auf dem einst der Brennofen des Biggetaler Kalkwerkes gestanden hatte, der nach Entdeckung der Attahöhle stillgelegt worden war. Thomas Wiesner hat bis heute viele Kindheitserinnerungen an seinen Großvater Hugo Neuhaus und das zeitweise beschwerliche Geschäft, als man noch keine Container-Logistik kannte. Da wurde noch mit

Askay 7 · 57439 Attendorn · Telefon: 02722/63595-0

aus GmbH · Askay 7 · 57439 Attendorn

dem Bagger oder von Hand verladen. Und selbst die monatliche Fahrt über 160 Kilometer hin und zurück mit dem alten Seilbagger zum Schrottverladen nach Daaden im Westerwald, wo ein Attendorner Unternehmen bereits ein Zweigwerk hatte, ist ihm in Erinnerung: „Vater Richard nahm dann bergab den Gang raus, um die lausigen 15 Stundenkilometer der hochbeinigen Maschine wenigsten über ein paar Hundert Meter zu überlisten“, wie er sich nachdenklich entsinnt – Gott sei Dank ist nichts dabei passiert, und heute ist diese rasante Anekdote nur noch eine nostalgische Schauergeschichte für Prüfingenieure der Berufsgenossenschaft. Hugo Neuhaus, das sei noch erzählt, hatte 1948 seine Maria geheiratet. Zwei Töchter kamen zur Welt, Adelheid und Brigitte. Adelheid heiratete Richard Wiesner, langjähriger Geschäftsführer und noch immer ehrenamtlicher Frühstücksdirektor, Sohn Thomas führt die Firma nun in der vierten Generation, die fünfte wächst gerade heran. Und falls Sie den Laden selbst mal sehen möchten, gehen Sie in den Schuppen und suchen einfach mal durch die Ecken. Ein paar Zinnteller, Tante Treschens Messingleuchter und dazu die alte Regentonne von der Blefa – schon sind Sie dabei, auf dem Askay 7 im Ennester Industriegebiet, direkt links hinter Gedia und Kemmerich. Dazu erzählt Thomas Wiesner noch abschließend eine nette Geschichte. Mittlerweile werden jährlich rund 84.000 Tonnen (!) Altmetall bei Neuhaus umgesetzt, aber wie gesagt, auch die kleine Waage gibt es noch immer. „Da kommen gelegentlich so windige Spaßvögel, die knippen links und rechts ein Kupferrohr zu, um darin noch ein paar rostige Nägel mit wiegen zu lassen ... Aber das kriegen wir mit, wir kennen unsere Pappenheimer.“ Es gibt sie also noch immer, die landläufigen Klassiker rund ums alte Metall. Öffnungszeiten: Mo. - Do.: 07.00 - 09.00 Uhr 09.30 - 12.30 Uhr und 13.00 - 15.30 Uhr Fr.: 07.00 - 09.00 Uhr und 09.30 - 12.30 Uhr www.neuhaus-recycling.de

Hugo Neuhaus GmbH Askay 7 · 57439 Attendorn Tel.: (0 27 22) 6 35 95 -0

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Familienunternehmen mit Leidenschaft für Stahl W E S T F Ä L I S C H E S TA H L G E S E L L S C H A F T Ü B E R Z E U G T S E I T 1 9 1 9 DURCH QUALITÄT UND ZUVERLÄSSIGKEIT der Gruppe. Die Firmengruppe ragt durch die Kombination von breit aufgestelltem Stahlhandel, der eigenen Blankstahlproduktion Ziehwerk Plettenberg, einer außergewöhnlichen Werkstoffkompetenz sowie einer auf die Anforderungen der Kunden abgestimmte eigene Logistik aus der Masse der Stahllieferanten heraus.

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Familienunternehmen in der 3. Generation: die Geschäftsführer Dr. Markus Krummenerl, Thomas W. Schaumann und Friedrich Wilhelm Krummenerl jun. (v.l.)

er Leidenschaft für Stahl hat sich die Firmengruppe Westfälische Stahlgesellschaft voll und ganz verschrieben. Das mittelständische Familienunternehmen bietet seinen Kunden Produkte, die so vielfältig sind wie deren Anforderungen – von normgemäß bis maßgeschneidert. Dabei sind Qualität und Zuverlässigkeit die herausragenden Eigenschaften, auf die die Westfälische Stahlgesellschaft schon seit drei Generationen setzt und mit denen sie sich das Vertrauen von Kunden aus der ganzen Welt und aus vielfältigen Branchen verdient. Die Firmengruppe Westfälische Stahlgesellschaft wird seit der Gründung 1919 von den Familien Krummenerl und Schaumann generationenübergreifend geführt. Heute sind Friedrich Wilhelm Krummenerl sen., Dr. Markus Krummenerl und Friedrich Wilhelm Krummenerl jun. sowie Thomas W. Schaumann die geschäftsführenden Gesellschafter

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Seit 1953 produziert die Firmengruppe hochwertige Blankstähle im Ziehwerk Plettenberg an der Herscheider Straße. Jährlich werden hier rund 100.000 Tonnen Stahl verarbeitet. Das Produktspektrum des Ziehwerks umfasst gezogene, geschälte oder geschliffene Blankstähle, gefertigt mit und ohne Wärmebehandlung in unterschiedlichsten Abmessungen, Ausführungen und Spezifikationen sowie geschälte Rohre. Das Werkstoffspektrum der Firmengruppe erstreckt sich von Automaten-, Wälzlager-, Edelbau- und Werkzeugstählen über hartverchromte Kolbenstangen bis hin zu Profilen und nahtlosen Rohren. Neben Blankstahl hat die Firmengruppe Westfälische Stahlgesellschaft auch gewalzten und geschmiedeten Stabstahl, Rohre und Edelstahl im Angebot. Jährlich gehen mehr als 250.000 Tonnen Stahl auf die Reise zum Kunden. Entsprechend finden die hochwertigen Produkte in den verschiedensten Märkten Anwendung: in der Automobil- und deren Zuliefererindustrie, dem Schiffs- und Maschinenbau, der Hydraulikindustrie oder bei der Herstellung von Windkraftanlagen. „Unser Anspruch ist es dabei, Lösungen in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden zu definieren“, betont Dr. Markus Krummenerl. „So liefern wir Produkte, die optimal auf die spezifischen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt sind.“ Seit Juli 2012 verfügt die Firmengruppe mit ihrem neuen Blankstahlcenter im Ziehwerk Plettenberg über eine der modernsten Schälanlagen


Während der Produktion werden laufend Qualitätsprüfungen vorgenommen.

weltweit. Auf 55 Meter Länge werden Stabstähle mit einem Durchmesser von 10 bis 54 Millimetern vollautomatisch in einer Linie geschält, gerichtet, zerstörungsfrei geprüft und endbearbeitet. Dabei werden Verfahren eingesetzt, die die Eigenspannungen im Querschnitt der geschälten Stäbe deutlich reduzieren. Dies sorgt für höchste Präzision und die Einhaltung enger Formtoleranzen. Die Erweiterung der Kapazität im Ziehwerk Plettenberg war den Unternehmern einiges wert: Sie investierten zehn Millionen Euro in das Blankstahlcenter. Ein weiterer wichtiger Bereich der Gruppe ist die Werkstoffanalytik. Für die Werkstoffprüfung stehen in der Metallografie nicht nur Lichtmikroskope im Vergrößerungsbereich von 5- bis 1500-facher Vergrößerung zur Verfügung, sondern auch ein Feldemissions-Rasterelektronenmikroskop (FE-REM) mit der Möglichkeit der Elektronenstrahl-Mikroanalyse. „Das REM hat nicht nur eine extreme Schärfentiefe, sondern

Im Zugversuch wird die Einhaltung der mechanischen Kennwerte überprüft.

ermöglicht auch Aufnahmen mit einer Auflösung bis zu 0,8 nm. Ein Nanometer ist ein Millionstel Millimeter“, erklärt der Werkstoffingenieur Thomas Schaumann. Für ihn bedeutet Leidenschaft für Stahl, täglich werkstoffkundliches Wissen und modernste Produktionstechnik in stabilen Fertigungsprozessen zusammenzuführen. Mit ihrem breiten Spektrum mechanischer, technologischer, physikalischer und metallografischer Untersuchungen stellen die Werkstoffspezialisten im Ziehwerk Plettenberg Tag für Tag sicher, dass jedes Stahlprodukt genau den Anforderungen entspricht: für eine perfekte Qualität, zuverlässige Produkte und zufriedene Kunden. „Wir sind in der Lage, Prüfungen von Werkstoffeigenschaften vorzunehmen, die nicht jeder kann“, stellt Thomas Schaumann nicht ohne Stolz fest. Der Werkstoff Stahl wird in der Industrie immer mehr ausgereizt. Daher ist eine immer bessere Prüftechnik Voraussetzung, um den Ansprüchen gerecht zu werden.

Das hochmoderne Feldemmissions-Rasterelektronenmikroskop bildet das Herzstück der Werkstoffanalytik. WOLL Winter 2016 –

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Die Inhaber der Westfälischen Stahlgesellschaft handeln nach dem Prinzip, möglichst wenig auszulagern. „Unsere Philosophie lautet: Das wollen wir selbst können“, erklärt Friedrich Wilhelm Krummenerl jun. Das gilt auch für den Bereich der Logistik. Die Lagerkapazitäten der Westfälischen Stahlgesellschaft erlauben es ihr, jederzeit flexibel auf Materialanforderungen zu reagieren. Rund 50.000 Tonnen Stahl lagern als Roh- und Fertigmaterial in Freilagern und modernsten Lagerhallen. Aber auch die kurzfristige Herstellung und Lieferung von Sonderwünschen in Form von kundenindividuell bearbeiteten Walz- bzw. Blankstählen sind für die Plettenberger Stahlspezialisten selbstverständlich. Ein durchdachtes und kompetentes Logistikmanagement sorgt dafür, dass die Produkte just in time bei den Kunden angeliefert werden – in Deutschland und in der ganzen Welt. Als inhabergeführtes Unternehmen betreibt die Westfälische Stahlgesellschaft eine positive Standortpolitik. Sichtbarer Ausdruck dieser Politik ist das neue Hochregallager in Plettenberg, das noch in diesem Jahr in Betrieb genommen werden soll. Auf der Gesamtfläche von 1600 Quadratmetern und 22 Meter hoch stehen 3550 Kassettenplätze für Stablängen bis sieben Meter zur Verfügung. Diese Kassettenplätze werden vollautomatisch angefahren. Das Hochregallager wird zwischen zwei Produktionshallen errichtet und bildet eine Schnittstelle zwischen Produktion und Handel. „Wir optimieren die Flächennutzung und erhöhen die Kapazität um das vier- bis fünffache“, erklärt Dr. Markus Krummenerl. Darüber hinaus wird mit dem Hochregallager die Voraussetzung für weitere Investitionen am Standort Plettenberg geschaffen. Der gewonnene Platz wird u.a. für einen weiteren Glühofen genutzt. In diesem können unter Schutzgas nicht nur Weich- und Entspannungsglühungen durchgeführt werden, sondern auch Glühungen zur Einstellung spezieller magnetischer Eigenschaften.

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Es ist also sichergestellt, dass die Westfälische Stahlgesellschaft in Plettenberg auch in Zukunft ihrer Leidenschaft für Stahl nachgeht. Mit etwa 175 Mitarbeitern am Standort Plettenberg und knapp 300 Mitarbeitern in der gesamten Gruppe ist die Westfälische Stahlgesellschaft ein wichtiger Arbeitgeber. Qualität und Zuverlässigkeit - diese Eigenschaften zeichnen das Familienunternehmen auch in dieser Hinsicht aus.

INFO • Die Firmengruppe Westfälische Stahlgesellschaft besteht aus vier Firmen an drei Standorten. •

Neben Ziehwerk Plettenberg und dem Handelshaus Westfälische Stahlgesellschaft am Stammsitz in Plettenberg gehören dazu Handelshäuser in Löhne (Ostwestfalen) und Stuhr-Brinkum (bei Bremen).

ZAHLEN • Knapp 300 Mitarbeiter sind bei der Firmengruppe Westfälische Stahlgesellschaft beschäftigt, davon 175 am Standort Plettenberg. • 100.000 Tonnen Stahl werden pro Jahr im Ziehwerk Plettenberg verarbeitet. • Mehr als 250.000 Tonnen Stahl liefert die Firmengruppe jährlich an ihre Kunden. • Bis zu 50.000 Tonnen Stahl werden als Roh- und Fertigmaterial in Freilagern und modernsten Lagerhallen bevorratet. • 3.550 Kassettenplätze à 4 Tonnen stehen im neuen Hochregal- lager in Plettenberg zur Verfügung.


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Zukunftsorientierte Wirtschaftsstandorte S T E U E R B E R AT E R U N D W I R T S C H A F T S P R Ü F E R A U S D E M K R E I S O L P E Z U G A S T B E I D E R F I R M A H E N S E L I N L E N N E S TA D T

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berall dort, wo ist die Insel der Glückseeligkeit“, so sehen uns viele staubige und Europäer. Mittelfristig feuchte Umgebungsbedingungen hohe Anfordesieht Bielmeier eine oprungen an die Elektrointimistische Zinsprognostallation stellen, sind se von 1,5 % im Jahr unsere Produkte weltweit 2020. im Einsatz.“ Mit diesen Er betrachtete die ZinsWorten begrüßte Philipp und Währungsmärkte Hensel die rund 50 angereisten Gäste aus dem aus dem Blickwinkel Hochsauerlandkreis und der Weltwirtschaft. dem Kreis Olpe im InDabei erläuterte er die formationszentrum des Zusammenhänge zwi(v.l.) Volksbank Vorstandssprecher Peter Kaufmann, Stefan Bielmeier, (Chefvolkswirt DZ-Bank), Andreas Ermecke und Michael Griese vom Vorstand der schen Konjunktur, ZinWeltmarktführers und Volksbank Bigge-Lenne waren überzeugt von den innovativen Produkten der Firma sen und Aktienmärkten. Premiumanbieters für Gustav Hensel, vorgestellt durch Geschäftsführer Frank Dubberke (Mitte). Was brauchen wir für elektrotechnische Gebäudeausrüstung. die Zukunft? Bielmeier nannte attraktive Wirtschaftsstandorte und moderne Arbeitsmarktstrukturen. Beides könnten Anlass war das 6. Steuerberater- und Wirtschaftsprüfer-Forum, zu dem die Volksbank Bigge-Lenne in die RäumlichkeiRegierungen gestalten, wenn sie denn nur wollten. Weiterhin ten des Lennestädter Unternehmens eingeladen hatte. „Wir brauche man einen gesunden Bankensektor. Zentralbanken sind Mittelstand und wir gehen auch gerne zum Mittelstand“, und Regulatoren sollten mit Augenmaß agieren. Zum Ende bedankte sich Bigge-Lenne Vorstand Andreas Ermecke für die rät Bielmeier zu etwas mehr Gelassenheit: „Hyperaktive Regierungen und Notenbanken sind am Ende mehr schädlich Einladung der Hensel-Unternehmensgruppe, die mit über als nützlich.“ 800 Mitarbeitern zu den erfolgreichsten Mittelständlern im Kreis Olpe zählt. Mit seinem Analysten-Team wurde Stefan Bielmeier bereits mehrfach für seine treffenden Prognosen ausgezeichnet, unDer Ort des Forums war symbolisch für Globalisierung und ter anderem als „Prognostiker des Jahres 2013“. In Bielmeiers Wirtschaftswachstum. Themen, die der Hauptreferent des Blog kommentiert der Chefvolkswirt die konjunkturelle EntAbends und Chefvolkswirt der DZ-Bank aus Frankfurt, Stefan Bielmeier, ausführlich beleuchtet hat. Die Globalisierung wicklung in Europa, den USA und den Emerging Markets, verliere an Dynamik, politische Unsicherheiten nähmen zu bewertet die Trends an den internationalen Finanzmärkten und die Inflation sei zu niedrig. „Die Renditen bleiben niedund bezieht Stellung zu Politik und Wirtschaftspolitik – kurz, rig, das macht das Interesse der Anleger an Aktienmärkten so prägnant und auf den Punkt gebracht. interessant“, brachte Bielmeier Antworten auf die Ausgangsfrage „Schwaches Wachstum, niedrige Zinsen – was nun?“ Die große Resonanz auf die Veranstaltung und das Feedback der Teilnehmer zeigten, dass sowohl das Thema als Der Welthandel wachse kaum noch. Dies habe negative Folauch der Referent und der äußere Rahmen „den Nerv“ der gen für viele Länder. Der Euro sei sehr instabil. „Deutschland Zuhörer trafen. WOLL Winter 2016 –

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(v.l.:) Matthias Brunert leitet die OT im Lorenz-Jaeger-Haus …, Kathrin Döppeler-Nauholz gehört zur jungen, engagierten Musiker-Generation … und Andreas Brüggemann ist in Sachen „Between the Days“ ein alter Hase.

Als in Olpe in der OT des Lorenz-Jaeger-Hauses das alle Jahre wieder stattfindende Festival „Between The Days“ 1977 ins Leben gerufen wurde, war es „ein Weihnachtsgeschenk an alle, die nie müde werden, heiße Musik zu hören“. So oder ähnlich titelten in den ersten Jahren die Flyer, handgeschrieben mit Filzstift, hundertfach kopiert und auf Schulhöfen verteilt.

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Das Konzept ist schnell erzählt: Eine Bühne für die freie Musik-Szene mit längst etablierten Acts aus aller Herren Länder sowie Musikern und Bands aus der hiesigen Region. In diesem Jahr nun feiert man das 40-Jährige der Veranstaltung, die längst Kult-Status hat. Und weil das so ist, blickt man zurück. Wer war denn da in den 1970er-, 1980er-, 1990er und 00er-Jahren? Alle heimischen Musiker, die irgendwann einmal in den letzten 40 Jahren in diesem Rahmen auf der Bühne gestanden haben, sind eingeladen, mitzumachen. Mit Musik oder Cross-Over-Projekten mit Theater oder was sonst gefällt. Anlässlich dieses Jubiläums traf WOLL Andreas Brüggemann, der schon Anfang der 1980er-Jahre dabei war, OT-Leiter Matthias Brunert und Kathrin Döppeler-Nauholz, die sozusagen die junge Generation vertritt. WOLL: Das 40-jährige Bestehen führt zwangsläufig zu der Frage nach dem Entstehen? Andreas: Es war die Zeit, in der es eine sehr bewegte Jugendarbeit

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gab. Mit dem Arbeitskreis Konzert fing „Between the Days“ an. Nicht als kommerzielle Veranstaltung, sondern abseits des Mainstreams und hier im Jugendtreff der OT, die damals ja neu entstanden war. Später, das war 1985, gründete sich aus dem Arbeitskreis die Kulturkiste als eigenständiger Verein im Haus. Das hatte schlichtweg juristische und finanzielle Gründe, machte manches einfacher und mehr möglich. Kulturkiste war damals ja auch politisch. Man hat sich mit der Olper Kulturpolitik konfrontiert. Da wurde viel für kommerzielle Veranstaltungen wie Oper und Theater in der Stadthalle getan, für die Jugendkultur dagegen eigentlich nichts. Die Kulturkiste gibt es seit ein paar Jahren nicht mehr. Die Organisation läuft über freie Teams. WOLL: Wenn ihr „Between the Days“ beschreiben solltet: Was ist das Besondere an diesem Festival? Andreas: Es ist ein fest gesetzter Tag zwischen Weihnachten und Neujahr – immer am 29. Dezember – und Treffpunkt auch für Leute, die nicht mehr hier wohnen. Letztendlich ist es eine lang


gelebte Tradition in einem speziellen Rahmen und mit einem immer guten Musikprogramm, viel Charme und einem guten Ruf. Matthias: Für die Musik-Szene ist es immer ein super Festival, auf dem man gerne spielt und stolz ist, eingeladen zu werden. Umgekehrt wissen die Leute, dass immer etwas Interessantes dabei ist. WOLL: Das 40-Jährige wird eine große Sache. Mehr als 20 heimische Formationen unterschiedlichster Art und jeden Alters stehen auf der Bühne … Andreas: Rein logistisch schon eine echte Herausforderung. Und beeindruckend, wie viele Leute Bock haben, etwas zu machen. Wir sind gespannt, wie der Tag ablaufen wird … WOLL: Dahinter steht ein ebenso bunt gemischtes Orga-Team. Andreas: Entstanden aus der Feier zum 40-jährigen Bestehen der OT. Nach dem offiziellen Teil hat es im Keller eine tolle Session gegeben. Eingebunden sind alte Hasen ebenso wie die OT und auch junge Leute wie Katrin. Kathrin: Ich wollte mich engagieren, weil ich es einfach geil finde. Schade, dass es selten solche oder ähnliche Sessions gibt. Überhaupt ist es echt schwierig hier in Olpe Konzerte zu machen, ohne dass was Großes dahinter steht. Alle beschweren sich, dass nichts los ist. Wenn dann mal was ist und gemacht werden kann, kommt keiner. Da ist „Between the Days“ eine super Sache. Matthias: Uns als OT ist wichtig, dass in Olpe Kulturveranstaltungen vor allem für jüngeres Publikum stattfinden und auch weiter stattfinden werden. Und dafür brauchen wir Leute, die Interesse, Lust und Zeit haben, mitzumachen und was auf die Beine zu stellen.

©Silvia Harbord

WOLL: Was wird zukünftig aus „Between the Days“? Welche Vision habt ihr? Andreas: Es wird hoffentlich immer weiter gehen. Mit der Idee, dass so viele regionale Musiker und Künstler hier auf die Bühne kommen, sich austauschen und Projekte anstoßen, fände ich es gut, wenn dadurch grundsätzlich ein neuer Schwung durch die Szene geht. Kathrin: Ich freue mich auf die vielen verschiedenen Richtungen der Bands. Und ich hoffe, dass gesehen wird: Hier passiert noch was. Vielleicht bekommen die Leute dadurch mehr Lust, in die OT zu kommen. Ich glaube, viele wissen nicht, was möglich ist. Und hier ist vieles möglich! Matthias: Ich würde mir wünschen, dass wieder mehr Eigeninitiative aus der Jugend kommt. Bei uns können Nachwuchsbands proben und eigene Veranstaltungen initiieren, von der Musik bis zum Theater. Wir sehen uns als Gastgeber, die im Hintergrund unterstützen und zuarbeiten. Die Kapazitäten sind da. Andreas: Toll ist doch, dass die OT ihre Türen immer aufmacht. Wenn jemand was machen will, kann er was machen. von Birgit Engel [Text/Fotos]

...HILFT! Beratung zu Problemen und Fragestellungen (z.B. Arbeit, Gesundheit, Freizeit) im Zusammenhang mit einer psychischen Erkrankung Sprechen Sie uns an: Reselve gGmbH Franziskanerstr. 5, 57462 Olpe Tel.: 02761 8394215

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www.reselve.de WOLL Winter 2016 –

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Foto: Volker Schneider

Kapelle in Sondern-Hanemicke

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Björn Bernhardt [Fotos]

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(v.l.:) Christian Kemmerich, geprüfte Bestattungsfachkraft, und Alexander Freing, Fachberater Bestattungen

Abschied nehmen

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KREMATORIUM SIEGEN

T R A U E R B E G L E I T U N G I N 4 . G E N E R AT I O N

er Tod eines Angehörigen ist, ob vorbereitet oder nicht, ein sehr schwerer Verlust. Tröstend, wenn in diesen traurigen Stunden eine erfahrene und begleitende Hand zur Verfügung steht, die hilft und sich um alles kümmert, was dann ansteht. Alexander Freing und Christian Kemmerich helfen, beraten und begleiten die Hinterbliebenen im Trauerfall und haben darüber hinaus immer ein tröstendes Wort und ein offenes Ohr. „Wir sind rund um die Uhr erreichbar, besuchen die Trauernden oder machen einen Termin in unseren Räumen“, so Alexander Freing.

Er führt das Unternehmen in 4. Generation und hat schon so manchen Sonderwunsch möglich gemacht. „Wir bieten jede Art der Bestattung an – Feuer-, See-, Erd-, Baum- oder Friedwaldbestattung. Wir organisieren Überführungen im In- und Ausland, organisieren die Trauerfeier und helfen bei Behördengängen. Selbst die Teilnahme an der Feuerbestattung im Krematorium Siegen machen wir möglich. Urnen, Särge und Sargausstattungen in allen Preislagen halten wir in unserer Ausstellung bereit. Und selbstverständlich beraten wir Sie auch heute schon bei Fragen zu Ihrer Bestattungsvorsorge.“

Tag und Nacht für Sie erreichbar. Tel.: 02722/50733 Freing Schreinerei & Bestattungen GmbH · Kampstraße 11 · 57439 Attendorn · www.freing-bestattungen.de WOLL Winter 2016 –

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Chordirektor Hubertus Schönauer A U C H M A L P R I VAT VON SIEGFRIED KNAPPSTEIN

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ls im Jahre 2015 im WDR-Fernsehen zum Wettbewerb „Singen macht glücklich“ aufgerufen wurde, hatte niemand damit gerechnet, dass ausgerechnet ein traditioneller Männerchor mit dem beliebtesten Lied dort abschneiden würde. Doch genau das ist dem Kemper-Werkschor aus Olpe mit seinem Dirigenten Hubertus Schönauer gelungen: der Hit „The Lion Sleeps Tonight“, eine Bearbeitung des weltberühmten Songs des Südafrikaners Solomon Linda aus dem Jahre 1939, wurde von einer Jury und den Zuschauern zum beliebtesten Chorlied überhaupt gekürt – eine Sensation und ein Erfolg auch für den Chorverband NRW und den Kreis-chorverband Bigge-Lenne! Aus etwa 400 Bewerbungen suchte die Jury zehn für die Endausscheidung, aus der der Olper Chor als deutlicher Sieger hervorging – äußerst wichtig gegen alle Klischees: ein Männerchor kann sehr modern klingen! Aber was macht Hubertus Schönauer, Chordirektor im FDB (Fachverband Deutscher Berufschorleiter) eigentlich privat, denn die 14 Chöre, die insgesamt unter seiner musikalischen Verantwortung stehen, lassen ihm dafür sicher sehr wenig Zeit. Neben den regelmäßigen Chorproben pro Woche sind es gerade die Verpflichtungen am Wochenende (Konzerte, Sonderproben, Leistungssingen, Wettbewerbe etc.), die wenig Raum für Privates lassen. Das führt zwangsläufig zur Woll-Frage: „Hubertus, was machst Du außerhalb der chorischen Termine?“ Hubertus Schönauer: „Meinen seelischen und körperlichen Ausgleich finde ich beim Wandern und beim „Walken“! Jeden Morgen – unabhängig von allen Formen des Wetters – bin ich

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mit Schwunghanteln unterwegs, denn ich finde Genugtuung und Erbauung bei dieser besonderen Art des „Nordischen Wanderns“. Das ist schon eine richtige sportliche Heraus-forderung! Wenn sich da auch wieder der Kreis zur Musik schließt: ich gehe vor einem Konzert alle Einsätze, alle Texte meiner Literatur, jedes Detail einer Partitur „auf der Piste“ im Geiste durch – das ist für mich die optimale Möglichkeit der Vorbereitung, denn ich dirigiere grundsätzlich auswendig. Somit können meine Sänger/Innen alles von meinen Lippen, meiner Mimik und Gestik ablesen. Nirgendwo sonst finde ich diese Ruhe, die mir die Natur gibt!“ „Du wanderst aber nicht nur im Sauerland. Gibt es da Abstand zu Deinem Beruf?“ Hubertus Schönauer: „Meine Familie liebt das Reiseziel Südtirol. Mindestens einmal pro Jahr müssen wir in die Gegend um Meran, denn das Klima und die Kultur dort und die Möglichkeiten, einfache und anspruchsvolle Routen – je nach Bedarf – auszuwählen, sind faszinierend. Dort tanke ich auf, denn Natur macht den Kopf frei!“ „Sonst gibt’s keine weiteren Hobbys?“ Hubertus Schönauer: „Oh doch! Ich bin dem Fußball und dem Karneval sehr verbunden, und da richten sich all meine Gedanken natürlich zur Metropole schlechthin: wo sonst kann man diese Dinge besser ausleben als in Köln! Keine andere Stadt in Deutschland wird so häufig besungen, die Musikszene ist einzigartig, die kölsche Mentalität ist so einfach – hier treffen sich meine Hauptgedanken immer wieder!“


Allerdings macht er hier gleich eine kleine Anmerkung: obwohl der 1.FC Köln natürlich zu seinen Favoriten gehört, und er fieberhaft die Erfolgsstory in der Bundesliga verfolgt, schlägt sein Fußballherz für den Regionalligisten Alemannia Aachen. Das hängt mit den glorreichen Zeiten des Traditionsclubs zusammen, der immerhin ab 1967 vier Jahre lang zur Elite der FußballBundesliga gehörte. Seine Verwandtschaft hatte den kleine Hubertus hier wohl manipuliert, aber genau so, wie er seinen Vereinen heute die Treue hält – er leitet einige Chöre schon mehr als ein Vierteljahrhundert – verfolgt er die Leistungskurve seiner Alemannia von Woche zu Woche; die Hoffnung, dass in Aachen auch mal wieder erfolgreichere sportliche Zeiten anbrechen, hat er noch nicht aufgegeben! In diesem Bericht sollen aber auch die Chöre Erwähnung finden, die im WOLL-Einzugsbereich liegen: neben musikalischen Tätigkeiten in den Nachbarkreisen führen ihn die wöchentlichen Chorproben zu seinen Männerchören nach Oberveischede, Helden, Olpe und Schönau-Altenwenden. Dazu kommen der Gemischte Chor Sondern und der Kirchenchor in seinem Heimatdorf Ottfingen.

Männerchor "Liederkranz" 1892 Oberveischede e. V.

Männergesangverein Schönau-Altenwenden

Kemper Werkschor

Seine Begabung gibt Hubertus Schönauer in der Familie weiter. Selbst aus einem musikalischen Elternhaus stammend leitet sein Sohn Dominik bereits mehrere Chöre im Kreis Olpe. Damit ist gewährleistet, dass der Name Schönauer noch lange Bestand haben wird in der heimischen Chorszene!

MGV Caecilia 1887 Helden e.V.

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"Die Buhne ist mein Leben"

„HILLMICKER“ IST DARSTELLER MIT HERZBLUT UND PROFESSIONALITÄT

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r steht als Butler, Musikprofessor, Ehemann, Kommissar, Heiratsschwindler oder als alternder Lebenskünstler seinen Mann – aber nur auf der Bühne. Da zeigt Klaus-Peter Schäfer seine Kreativität und Leidenschaft für das Theaterspielen. Mal charmant, mal leicht trottelig, mal lustig und mal zum Nachdenken gehört der Laien-Schauspieler zu den Darstellern, die bei ihrem Hobby auf größtmögliche Präzision, Authentizität, Herzblut und Qualität setzen. Sein Anspruch: Die Menschen zu begeistern und an das zu binden, was auf der Bühne geschieht. Dort, auf den Brettern, die die Welt bedeuten, fühlt sich Klaus-Peter Schäfer wohl und setzt alles daran, die Gäste auf höchstem Niveau zu unterhalten. Diesen Anspruch, der auch Witz, Herzblut und Lebensfreude beinhaltet, stellt der 64-Jährige auch an das Ensemble des Sauerlandtheaters Hillmicke. Neben seiner Profession als Laiendarsteller mit dem Hang zur Perfektion ist er seit 2011 auch Regisseur des Sauerlandtheaters Hillmicke und sucht die Stücke aus. Was in der aktuellen Spielzeit an vier Aufführungsterminen von dem mitreißenden Ensemble auf die Bühne gebracht wird, kommentiert Klaus-Peter Schäfer mit den Worten: „Ein Stück auszuwählen ist Bauchgefühl. Wenn dann der Kopf zustimmt, entstehen Begeisterung und Leidenschaft fast wie von selbst.“ Es ist die kurze und kurzweilige Auszeit vom Alltag, die im Fokus steht.

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Im Jahr 2002 wagte der „Hillmicker“ den Sprung in ein ihm bis dato aus eigener Erfahrung unbekanntes Terrain: Er nahm Ballettunterricht. Eine Arbeitskollegin ermutigte ihn zu diesem Schritt und rückblickend hebt der frühere Mitarbeiter im Personalmanagement hervor: „Die Bühne ist mein Leben.“ Die Erkenntnis am Ende der jährlichen Aufführungen: Die Lebenserfahrung als Erwachsener bietet die Chance auf besondere Charakterrollen, die er zu nutzen wusste. Der Beifall und die Begeisterung der Zuschauer faszinierten Klaus-Peter Schäfer und ebneten den Weg auf die Theaterbühne. Im Jahr 2005 fing er im Ensemble des Sauerlandtheaters Hillmicke mit dem Theaterspielen an. Lebensgefährte Herbert Schmidt ist schon länger dabei. Als Friseurmeister trägt er bereits seit Jahrzehnten zum passenden Erscheinungsbild der Darsteller bei, gibt Klaus-Peter Schäfer den nötigen Freiraum und steht auch als Kritiker mit Rat und Tat zur Seite. Das Faible für das Theater haben


Das rechnet sich in kürzester Zeit! Ihre stromproduzierende Heizung beide. Besuche befreundeter Laientheatergruppen im Kreis .. Olpe und im Siegerland ge.. hören genauso dazu wie die unterhaltsamen Abende vor .. den großen Bühnen. Und eins steht fest: Ins Theater sind beide immer gerne gegangen. Zusätzlich zu seinen Rollen, die der Theaterfreund aus Leidenschaft gerne auf die Bühne bringt, ist er seit 2011 Regisseur des Sauerlandtheaters. Eine doppelte Herausforderung, der sich Klaus-Peter Schäfer dann stellt. „Gerd Müller, mein langjähriger Vorgänger in der Regiearbeit, erkannte: Der spielt nicht nur, der hat auch kreative Ideen“, erklärt Schäfer. Heißt im Klartext: erfassen, mitgestalten und umsetzen. Mindestens genauso anspruchsvoll wie an sein eigenes Spiel ist er bei der Aufgabe als Regisseur. Bis zur Perfektion feilt er an einem Stück. Bühnenbild, Requisite, Frisuren und Kostüme und nicht zuletzt die Maske müssen stimmig sein. Wenn dann die Protagonisten ihre Rollen auf der Bühne er„leben“, entsteht für den 64-Jährigen ein perfektes Gesamtbild, das die Zuschauer begeistern kann und soll.

"Ein Stuck auszuwahlen ist Bauchgefuhl"

Neben der Theaterleidenschaft ist Travestie ein weiteres Standbein im Bühnenleben von Klaus-Peter Schäfer. Im Gasthof Valperz in Hillmicke, im Kulturhaus Lyz in Siegen und sogar in Köln stand der Verwandlungskünstler auf der Bühne. Mit typischen Merkmalen der dargestellten Künstlerinnen versehen sucht er hier ganz gezielt die Publikumsnähe, den direkten Draht zu den Gästen. Anlassbezogene Liedzusammenstellung, thematisch passend – der Hang zur Perfektion ist auch hier unverkennbar. „Nur wenn du 120 Prozent planst, kannst du 100 Prozent geben“, sagt Schäfer über sein künstlerisches Engagement.

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Trotz der Erfolge hat sich Klaus-Peter Schäfer vorgenommen, kürzer zu treten – ob das bei seiner Leidenschaft tatsächlich klappt? Wir sagen toi, toi, toi. von Nicole Voss [Text], Fotos privat

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Schwarze Raben und bunte Paradiesvogel MIT BEGINN DER KARNEVALSSESSION AM 11. NOVEMBER S TA R T E N D I E V O R B E R E I T U N G E N F Ü R D I E N Ä R R I S C H E Z E I T

Schlechtes Wetter tut der guten Stimmung der „Spätzünder“ an Karneval keinen Abbruch.

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ie Tage werden kürzer, das Jahresende rückt näher und überall stehen die Zeichen allmählich auf Weihnachten. In manchen Dörfern und Gemeinden laufen derzeit allerdings noch ganz andere Vorbereitungen: nämlich die für Karneval 2017. „Das ist zwar noch was hin, aber wir basteln unsere Kostüme traditionell selbst. Da ist es immer besser, etwas früher anzufangen“, weiß Bernadette Hund. Sie ist eines der Gründungsmitglieder der Essinghauser Karnevalsgruppe „Die Spätzünder“, die seit mehr als 20 Jahren zum festen Bestandteil des Drolshagener Karnevalsumzugs an Weiberfastnacht zählt.

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Wie jedes Jahr kommen die „Spätzünder“ bereits Anfang November in gemütlicher Runde zusammen, um Ideen für die nächsten Karnevalskostüme auszutauschen. Wenn in Drolshagen am 11.11. der Auftakt der Karnevalssession im Gewölbekeller des Alten Klosters gefeiert wird, muss das Thema für die Verkleidung stehen – so will es die Tradition. „Nonnen, Paradiesvögel, Zwerge, Robin Hood, Hexen und Schneemänner – wir haben uns in der Vergangenheit schon so manches einfallen lassen“, erinnert sich Yvonne Gentzsch. Dabei habe man sich allerdings nicht mit jeder Idee einen Gefallen getan: „Manche Kostüme waren so aufwendig, dass wir beim Basteln fast verzweifelt wären“, erinnert sie sich lachend und berichtet von schwarzgefiederten Raben-Kostümen, die aus Müllsäcken gebastelt wurden: „Die Plastiksäcke wurden in Hunderte dünne Streifen geschnitten, die wiederum einzeln an das Kostüm geklebt werden mussten. Der Aufwand war unglaublich!“ Bei der Ideenfindung orientieren sich die Karnevalistinnen an Märchen, Mythen, Flora und Fauna – aber auch an lokalpolitischen Themen oder aktuellen TV-Highlights. So stand etwa vor einigen Jahren, als das Drolshagener Stadtbad saniert wurde, das Thema Schwimmbad auf dem närrischen Programm. „Die Kos-


tüme haben wir aus Planschbecken gebastelt“, erklärt Gabi Tump. Unter anderem waren die Damen in der Vergangenheit auch zum Motto „Bäuerin sucht Mann“ oder als „Cindy von Marzahn“ unterwegs. Insbesondere Letzteres wird ihnen auf ewig in Erinnerung bleiben, denn so unkonventionell wie die Comedy-Ikone selbst war auch der Auftritt, den die Damen hinlegten: „Auf dem Weg zur Drolshagener Grundschule, wo sich die Gruppen an Altweiber treffen, um sich für den Zug zu formieren, ist an unserem Bollerwagen die Deichsel gebrochen“, erinnert sich Bernadette Hund schmunzelnd. Einzig und allein dem beherzten Eingrei-

Der Bollerwagen ist das Herzstück der Gruppe und wird passend zum Motto gestaltet.

In oft mühseliger Handarbeit entstehen die selbstgemachten Kostüme.

fen eines handwerklich begabten Landwirts ist es zu verdanken, dass die „Spätzünder“ schließlich doch noch mit Sack und Pack den Treffpunkt erreichten: Der hilfsbereite Bauer schweißte die Deichsel kurzerhand wieder zusammen. „Der Handwagen ist das Herzstück der gesamten Gruppe und gehört auf jeden Fall dazu“, betont Nicole Kolombourdas. Er wird jedes Jahr aufs Neue passend zum Motto gestaltet – natürlich ebenfalls in Handarbeit. Auch das ist immer wieder sehr aufwendig: Aus Pappmaschee oder Bauschaum entstand etwa schon ein kugelrundes Schwein und auch eine ganze Kaffeetafel, die ein riesengroßer Cupcake zierte. Apropos Kaffee: Seit mehreren Jahren ist es gute Tradition, dass sich die Damen am Altweibermorgen zum gemeinsamen Frühstück treffen. „Das gehört mittlerweile dazu“, sagt Gabi Tump, die betont, dass es den „Spätzündern“ nicht allein um Karneval, sondern auch um die gute Gemeinschaft geht. Frauen allen Alters, die Lust haben, Karnevalsluft im Drolshagener Altweiberzug zu schnuppern, sind herzlich eingeladen, bei den „Spätzündern“ mitzugehen. „Wir freuen uns über jede, die unsere Truppe verstärken möchte“, sagt Yvonne Gentzsch, die interessierte Damen per E-Mail unter yrmg@web.de erreichen. von Silke Clemens [Text] und Christian Feldmann [Fotos]

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Jungschützenkönige 2016

Listerscheider Schützenverein 1868 e.V. Marcel Kannengießer und Jan-Marie Pöggeler

Schützenbruderschaft St. Antonius Hillmicke 1907 e.V. Andy Kaufmann und Helena Hasenau

Schützenverein „St. Hubertus“ 1938 e.V Biekhofen Alexander Knifke und Bianca Belke

Schützenverein 1921 e.V. Römershagen Moritz Lengelsen

Schützenverein St. Augustinus Neu-Listernohl 1893 e.V. Bastian Kramer und Julia Stumpf

Schützenverein St. Clemens 1976 e.V. Drolshagen Marius Theile und Tessa Niemann

Schützenverein St. Elisabeth 1919 Schönau-Altenwenden Marcel Schönauer und Laura Quast

Schützenverein St. Johannes 1903 Saßmicke Timo Bechheim und Anna Schulte

Schützenverein St. Josef Altenkleusheim: David Nathe und Milena Lütticke

Schützenverein St. Margareta e.V Ennest: Niklas Arens und Marina Hoffmann

Schützenverein St. Michael Oberveischede e.V.: Nils Johannes Hacke und Julia Maria Dörr

St. Antonius Schützenbruderschaft Gerlingen e.V. 1898: Jan Simon und Elena Schlechtinger

St. Antonius Schützenverein e.V. Heid: Oliver Lips und Selina Wurm

St. Franziskus-Xaverius Schützenverein Frenkhausen Lukas Melsheim und Laura Langenohl

St. Huberuts-Schützenbruderschaft Altenhof: Prinzenpaar Tobias Becker und Janina Schulze

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Wir wünschen und einen guten Start


Jungschützenkönige 2016

St. Jakobus-Schützengesellschaft Lichtringhausen 1927 e.V. Marvin Bender und Kathrin Innerhofer

St. Josef Schützenbruderschaft Bleche e.V. 1924 Janik Bieker und Antonia Schmidt

St. Matthäus Schützenverein Rüblinghausen: David Häner und Tessa Trapp

St. Rochus Schützenverein Lütringhausen e.V. gegr. 1904: Steffen Siepmann und Lisa Burghaus

St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Helden e.V. Hans Lange und Anna-Lena Wintergalen

St. Siegfried Schützenverein Sondern e.V.. Christian Käseberg und Lena Damm

St.-Hubertus-Schützenbruderschaft Ottfingen 1919 e.V: Timo Bröcher und Greta Koch

St.-Kunibertus-Schützenbruderschaft Hünsborn 1904 e.V.: Jan-Peter Grebe und Luisa Schneider

St. Sebastianus Schützenbruderschaft Dünschede 1884 e.V Markus Göttlicher und Valeria Struck

St.-Matthias Schützenverein e.V. Brün: Marco Stock und Julia Mennekes

St.-Severinus-Schützenbruderschaft Wenden 1460 e.V.: Maik Arens und Celine Arns

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In der dunklen Jahreszeit sinken die Temperaturen, doch die Gefahren steigen. Regen, Sturm, nasses Laub und die frühe Dunkelheit machen jede Fahrt schnell zum Abenteuer. Damit Ihr Auto bestens darauf vorbereitet ist,

Mittwoch, 14. Dezember 2016, 20.00 Uhr, Stadthalle Olpe Die Bühnenfassung des Til-Schweiger-Kino-Hits „HONIG IM KOPF“ verbindet auf gelungene Weise traurige mit lustigen sowie tiefsinnige mit leichtfüßigen Momenten. Diese Tragikomödie ist gleichermaßen sowohl Familienunterhaltung als auch das Anpacken eines ernsten Themas. Der berührenden Wirkung des Stückes wird sich das Publikum nicht entziehen können. Freuen Sie sich auf Lachen und Weinen gleichzeitig und auf eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Voller Liebe, Fürsorge, Angst, Trauer und Zuversicht! Die Schauspieler: Karsten Speck ist dem Publikum aus zahlreichen Fernsehengagements bekannt. So moderierte er beispielsweise die beliebte Unterhaltungssendung „EIN KESSEL BUNTES“ und übernahm von 2001 bis 2006 die Hauptrolle in der ZDF-Serie „HALLO ROBBIE!“, die in sechs Staffeln ausgestrahlt wurde und bis zu acht Millionen Zuschauer erreichte. Auch in der beliebten ZDF-Serie „FREUNDE FÜRS LEBEN“ konnte man Karsten Speck in einer Hauptrolle sehen. Große Bekanntheit erlangte Achim Wolff in der ZDF-Sitcom „SALTO POSTALE“, in der er als Rudi Reschke eine der drei Hauptrollen bekleidete. Auch bei der erfolgreichen Fortsetzung, „SALTO KOMMUNALE“, die von 1998 bis 2002 ausgestrahlt


–KOMPAKT wurde, gehörte Achim Wolff zur Hauptbesetzung. Für den KiKa gestaltete er seit 2004 die Figur des BEUTOLOMÄUS für die gleichnamige Filmreihe zum Weihnachtsfest, die ihn ebenfalls sehr populär machte. Badgestaltung mit Design-Lehmputz

Karten sind ab sofort im Olper Rathaus sowie im Reisebüro Harnischmacher und bei Olpe aktiv für 12–15 € (je nach Lage des Platzes) zu erwerben. Schüler und Studenten erhalten 50 % Ermäßigung auf die Eintrittskarten.

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Der Moskauer Nikulin-Zirkus am Zwetnoj Boulevard unter der Leitung von Natalia Abramova heißt sie mit dem Jubiläums-Programm „Sensation" am Donnerstag, 22. Dezember 2016, um 19 Uhr in der Stadthalle Attendorn herzlich willkommen! Moscow Circus on Ice ist das Ensemble für die ganze Familie! Lassen Sie sich von der Eleganz und dem Anmut der Eistänzer verzaubern! Karten sind ab sofort für 39,90 € im Bürgerbüro Attendorn, in der Tourist-Information am Rathaus, bei der Tickethotline unter 0180 / 6050400 oder bei allen ADticket und Eventim Vorverkaufsstellen sowie online direkt unter www.tickets.attendorn.de oder www.eventim.de erhältlich.

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TERMINE

V E R A N S TA LT U N G E N R U N D U M D E N B I G G E S E E U N D L I S -

Historischer Weihnachtsmarkt

"Concertino" musiziert im Weihnachtskonzert

Theater „Mahalia“

Der besinnliche Weihnachtsmarkt der Kreisstadt lädt auch in diesem Jahr mit Bratapfel- und Glühweinduft zum Bummeln, Staunen und Verweilen ein.

Wann: 06.12.2016 um 18 Uhr Wo: Clemens Haus Das gemeinsame Nachwuchsorchester der drei Musikschulen Drolshagen, Olpe, Wenden musiziert unter der Leitung von Svenja Kohlmann im Rahmen des Weihnachtskonzerts der Musikschule.

12. Attendorner Weihnachtsmarkt + verkaufsoffener Sonntag am 11.12.2016

Quartett Glissando

„Weihnachtscafé“ der Streicherklassen am Städt. Gymnasium

Wann: 01.12.2016 bis 04.12.2016 Wo: Marktplatz Olpe

Wann: 02.–11.12.2016 Wo: Alter Markt Attendorn

33. Vorweihnachtliches Seniorentreffen

Wann: 03.12.2016 von 15 Uhr – 18 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn

OLPE PROMS

Wann: 03.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Das Olper Feuerwehrorchester bietet in seinem diesjährigen Galakonzert viele Glanzlichter aus der Musikgeschichte.

„HIGH ON FOLK“

Wann: 08.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Von Bach bis Sinatra

Weihnachtsmarkt Drolshagen Wann: 10.12.2016 von 15 – 21 Uhr und 11.12.2016 von 11 – 19 Uhr Wo: Markplatz Drolshagen

12. Attendorner Weihnachtsmarkt + verkaufsoffener Sonntag am 11.12.2016 Wann: 02. - 11.12.2016 Wo: Alter Markt Attendorn

Swinging Christmas aus der Reihe blue notes

Magnificat und Gloria

„Weihnachtscafé“ der Streicherklassen am Städt. Gymnasium Wann: 12.12.2016 um 18.30 Uhr Wo: Aula Städtisches Gymnasium Olpe

Wann: 04.12.2016 um 17 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Weihnachtskonzert des Kammerchors Olpe mit Werken von Antonio Vivaldi und John Rutter

Kaya Yanar – „Planet Deutschland“ Wann: 04.12.2016 um 19 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn

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Wann: 12.12.2016 um 18 Uhr Wo: Aula Städtisches Gymnasium Die von Svenja Kohlmann (Musikschule) sowie Ulrike Pfennig und Henrike Neumann (Lehrkräfte des Gymnasiums) in Kooperation geführten Streicherklassen laden zum traditionellen „Weihnachtscafé“

Klassisches Moskauer Ballett

Wann: 14.12.2016 um 19 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Festliche Ballett-Gala in 2 Akten! Abwechslungsreiche und vielfältige Highlights, getanzt von Spitzensolisten der Moskauer Ballett-Szene. Eine gelungene Kreation aus klassischer Choreografie und moderner Darstellungskunst.

Wann: 11.12.2016 um 12 Uhr Wo: Stadthalle Olpe

Wann: 03.12.2016 um 19.30 Uhr Wo: Rivius Gymnsaium Attendorn acoustic mit Nepomuk, Dieselknecht und Ben & Domingo

Wann: 12.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: Erw. 11,00 €, Schüler u. Studenten 6,00 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, 0 27 22 / 64 – 226 Die stimmgewaltige Mahalia, unangefochtene „Queen of Gospel”, berührt mit ihrer Stimmgewalt und Inbrunst bis heute ein Millionenpublikum.

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Honig im Kopf

Wann: 14.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Die Bühnenfassung des Til-Schweiger-Kino-Hits „HONIG IM KOPF“

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Wann: 18.12.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: ab 39,90 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64 - 125 Musical Highlights 2017 mit neuem Programm. Große Gefühle tolle Stimmen beste Unterhaltung

New York Gospel Stars

Wann: 23.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe am Biggesee NEW YORK GOSPEL STARS auf großer Wintertournee 2016/2017. Liebe, Leidenschaft und der Duft von Tannen liegen in der Luft. Der Glaube, die Nächstenliebe und die Musik verbinden sich gemeinsam zu einem der schönsten Ereignisse der Weihnachtszeit: dem Gospelgesang.

St. Clemens: Adventskonzert Wann: 18.12.2016 Wo: St.-Clemens-Kirche, 57489 Drolshagen

Konzert des St.-Ursula-Gymnasiums Wann: 19.12.2016 um 18.30 Uhr Wo: Erlöserkirche Attendorn

Adventskonzert des Rivius Gymnasiums

Wann: 21.12.2016 um 18.30 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn

Musikforum mit „Weihnachtlichem“ und „Jugend musiziert“ Beiträgen Wann: 21.12.2016 um 18 Uhr Wo: Großer Saal Altes Lyzeum Schülerinnen und Schüler der städtischen Musikschule laden zum Konzert ein.

Moscow Circus on Ice

Wann: 22.12.2016 um 19 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: VVK: 39,90 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, 0 27 22 / 64 – 125 Der Moskauer Nikulin-Zirkus heißt Sie herzlich willkommen!

Mitmachkonzert des MGV Sauerlandia mit den bekanntesten Weihnachtsliedern

Wann: 28.12.2016 um 16 Uhr Wo: Pfarrkirche St. Johannes Baptist Attendorn

Wann: 19.01.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Oper macht Spaß! – Die Rockstars der Klassischen Musik.

Markus Maria Profitlich – „Schwer im Stress“

Wann: 21.01.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: VVK: 21,90 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64–122 Die neue One-Man-Show von Mensch Markus.

Wie im Himmel Nachtwächterführung zwischen den Jahren

Wann: 28. + 29.12.2016 jeweils um 18 Uhr Wo: Treffpunkt Alter Markt Attendorn

Wann: 26.01.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Schauspiel mit Musik von Kay Pollak–Altonaer Theater Hamburg

Der Ghetto-Swinger Luxuslärm & Staubkind

Wann: 30.12.2016 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe am Biggesee Luxuslärm und Staubkind präsentieren ihre neuen CDs „Fallen und Fliegen“ und „Alles was ich bin“.

Theater „Der Letzte der feurigen Liebhaber“

Wann: 11.01.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: Erw. 11,00 €, Schüler u. Studenten 6,00 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64 - 226

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The Cast

Timon Feuersenger, Privatkundenberater

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Wann: 01.02.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Aus dem Leben des Jazzmusikers Coco Schumann. Theater: Hamburger Kammerspiele

Chinesischer Nationalcircus – „The Grand Hongkong Hotel“

Wann: 07.02.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: ab 37,00 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64 - 122 Auch in der kommenden Saison 2016/2017 wird die Einheit von Körper, Geist und Seele durch unsere Ausnahmeartisten einem europäischen Publikum nähergebracht.

Vortrag: Eichener Mühle

Wann: 15.02.2017 um 19.30 Uhr Wo: Heimathaus Drolshagen Bevor Dr. Rolf Heinen zum eigentlichen Thema des Abends spricht, werden er und Rudi Alterauge einen „geretteten Schatz“ aus dem Archiv Alterauge vorstellen: die umfangreichen „Anschreibebücher der Gaststätte Bone“ aus den Jahren um 1850 – ein Stück Drolshagener Zeitgeschichte.

Gut für die Region.

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TERMINE

V E R A N S TA LT U N G E N R U N D U M D E N B I G G E S E E U N D L I S TERSEE

Wupper Trio

Wann: 16.02.2017 um 20 Uhr Wo: Aula der Realschule Olpe Von Beethoven bis Piazzolla.

Musicals in Concert

Wann: 03.03.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Die internationale Musical-Gala mit Musicalstars und Liveband.

Ein beliebtes Hobby: Ahnenforschung!

Wann: 08.03.2017 um 19:30 Uhr Wo: Heimathaus Drolshagen Wie geht eigentlich Ahnenforschung in Zeiten des Internets?

Vater

Wann: 09.03.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Tragikomödie von Florian Zeller. Mit Peter Striebeck, Irene Christ u. a. Ausgezeichnet mit dem Prix Molière 2014 als BESTES STÜCK.

Völkerball – A Tribute to Rammstein Wann: 10.03.2017 um 20.30 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: VVK: 23,00 €, Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64 – 122 oder – 125 99 % Rammstein – 100 % Völkerball!

Peter Pan – das Musical

Wann: 25.03.2017 um 15 Uhr Wo: Stadthalle Olpe Das Musical-Erlebnis für die ganze Familie über den Jungen, der niemals erwachsen werden will.

Theater „Paulette – Oma zieht durch“

Wann: 29.03.2017 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Preis: Erw. 11,00 €, Schüler u. Studenten 6,00 € Kontakt: Hansestadt Attendorn, Tel. 0 27 22 / 64 – 226 Wer sagt denn, dass Geld nicht doch glücklich machen kann? Oma Paulette muss von Grundsicherung leben, ist verbittert, bösartig und extrem rassistisch. Sie entdeckt Seiten an sich, die sie regelrecht sympathisch erscheinen lassen – na beinahe, jedenfalls…

Bill Mockridge „Alles frisch?“

Wann: 01.04. 2017 um 20 Uhr Wo: rische’s Kleinkunstbühne Drolshagen Mit ansteckender Energie und voller Lebensfreude zeigt Bill, wie man es schafft, im Kopf jung und frisch zu bleiben. Dabei taucht er tief ein in die Geheimnisse des Alterns.

Herbert Knebels Affentheater: Männer ohne Nerven

Wann: 13.05.17 um 20 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Herbert Knebel und sein Affentheater spielen und sind „Männer ohne Nerven“!

Jürgen B. Hausmann: Wie jeht et? Et jeht!

Wann: 25.05.17 um 18 Uhr Wo: Stadthalle Attendorn Jürgen B. Hausmann unterhält mit wunderbarem „Kabarett direkt von vor der Haustür“!

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IMPRESSUM

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Dr. Bernd Knappmann WOLL-Verlag Kückelheim 11, Schmallenberg Groll-Druck, Meinerzhagen

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