WOLL-Magazin – Schmallenberg, Eslohe und Umgebung – Ausgabe 8

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WOLL Magazin f체r Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

Sommertr채ume Leckeres Eis Seite 62

Sommerkonzerte Tradition in Wormbach Seite 17

Sommergeschichten Poesie am Rothaarsteig Seite 11 + 104 www.woll-magazin.de, 3,- U

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WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Ausgabe 8 / Sommer 2013

Worte, Orte, Land und Leute.

SEITE 8

Andrea Brockmann: Kunst und Kultur in Schmallenberg

SEITE 104

Poesie am Rothaarsteig

SEITE 70

SEITE 37

Alexander Gerbe: Ich bin gerne Landwirt

Seite 11

20 Jahre Christine-Koch-Gesellschaft

Sonja Kling stammt aus Bad Fredeburg

Seite 50

Titelfoto: Heidi Bücker – Jule und Leonard wissen was gut schmeckt

Literarische Highlights zum Jubiläum Seite 14

Kunstverein Pro Forma

Schützenfest erlebt Seite 58

Eslohe ist offen für Kunst Seite 17

36. Wormbacher Sommerkonzerte Löffelfabrik und Kulturerbe

Seite 62

Chance für die Katholische Kirche

Seite 66

Auszeit vom Alltag

Seite 74

Zukunft der Sauerländer Landwirtschaft

Seite 82

Sommertipp Erlebnistour SauerlandRadring

Am anderen Ende der Welt Alex Hermes aus Wormbach

Seite 87

Dr. Mohr ist optimistisch Seite 46

Das gute Sauerland Andreas Ermecke Volksbank Bigge-Lenne

Fußwallwahrt von Arpe nach Werl Seite 38

Ein perfekter Sommertag Kurzgeschichte

Gespräch mit Dechant Georg Schröder Seite 34

Leidenschaftlicher Eisgenuss Wo es Süßes gibt

Besteckmuseum Fleckenberg Seite 28

Wandertouren Vom Wennetal bis Langewiese

Deutsch-französische Freundschaft Seite 25

Das erste Mal

Gesundheit auf dem Lande Die Einzelpraxis ist tot

Seite 94

Randsportarten im Blick Turnen und Kickboxen W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Editorial LIEBE LESERINNEN UND LESER!

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n einem Comic des Sauerländer Theatermalers Alexander Schauerte aus Kirchilpe stellt ein kleiner Junge an seine Freundin die Frage: „Kannste dir vorstellen, dat Sauerländisch Auswirkungen auf de Natur hat?“ Die Antwort kreischender Vögel im Vogelnest darüber: „Woll, woll, woll ...“ Ob die Auswirkungen mal so weit gehen werden, dass selbst die Vogelwelt im Sauerland „woll“ mit in ihr Gepiepse aufnimmt, wissen wir nicht. Sicher ist aber ohne Zweifel, dass die besondere Sauerländer Lebensart die hier geborenen und die hier lebenden Menschen mehr prägt, als sich manche das zugestehen wollen. Mit Lebensart und Lebensstil sind Attribute verbunden, die Menschen von anderen abgrenzen oder mit anderen verbinden. Wir können fragen: Woran erkennt man einen Sauerländer oder eine Sauerländerin? Die Antwort hierauf mag ein jeder für sich selbst suchen und bewerten. Beispiele für etwas typisch Sauerländisches finden Sie in dieser Sommerausgabe unseres Magazins „WOLL – Worte, Orte, Land und Leute“. Unsere Redakteurin Claudia Wichtmann hat ihre Gedanken und Gefühle beschrieben die sie als Städterin mit dem Sauerländer Schützenfest verbindet (Seite 50). Es ist ganz interessant, mal mit dem Blick von außen etwas über unser Tun und Handeln zu erfahren. Michael Martin, gebürtiger Sauerländer und jetzt in England arbeitend und lebend, hat in jahrelanger Kleinarbeit Sauerländer Bräuche gesammelt und dokumentiert. Zusammen mit aktuellen Fotos unserer WOLL-Fotografen Klaus-Peter Kappest und Ralf Litera hat er jetzt ein unterhaltsames Buch zusammengestellt. „Voll die Bräuche, woll!“ lautet der Titel. Unser Illustrator Thomas Jahn hat mit lustigen Illustrationen geholfen, dem Buch eine zusätzliche unterhaltende Note zu geben. Mehr darüber verrät der Autor im Interview (Seite 20). Breiten Raum nimmt in dieser Ausgabe das Thema Landwirtschaft ein. Wir haben den Vorsitzenden der Landwirtschaftskammer

des Hochsauerlandkreises Dr. Mohr zur Lage und Zukunft der Landwirtschaft in unserer Region befragt. Dass die Landwirtschaft für junge Menschen ihren ganz besonderen Reiz hat, beweist der Auszubildende Alexander Gerbe aus Felbecke. Wir stellen ihn vor. Und wie spannend und schön das Leben auf dem Dorf sein kann, zeigt uns der kleine Antonius, der in diesem Frühjahr ein kleines Waisen-Schäfchen großzog und dann damit stolz durchs Dorf zog (ab Seite 36). Es wird gerne behauptet, dass es auf dem Lande keine Kulturangebote gäbe wie in der Stadt. Doch dem ist nicht so, wie die jährlichen Wormbacher Sommerkonzerte Jahr für Jahr auf eindrucksvolle Weise beweisen. In diesem Jahr finden sie zum 36. Mal statt. Den Macher und Organisator Ulrich Schauerte haben wir interviewt (Seite 17). Weitere Verantwortliche für die Kulturarbeit in unseren Orten haben wir zum Gespräch eingeladen. Dr. Behr von Pro Forma aus Eslohe und Frau Dr. Brockmann, seit April bei der Stadt Schmallenberg für Kultur verantwortlich (ab Seite 8). Als Magazin aus der Region für die Region werden wir von vielen Seiten angesprochen und gebeten zu berichten. Wir sind für alleThemen offen und versuchen in den Redaktionsbesprechungen vor dem Erscheinen jeder Ausgabe abzuwägen, um ein möglichst breites und interessantes Themenspektrum für Sie zusammenzustellen. Ob uns das mit dieser Ausgabe gelungen ist, können Sie jetzt entdecken. Vieles, was hier nicht erscheinen kann, findet dann auf unserer Website www.woll-magazin.de und auf der Facebook Fanpage www.facebook.com/wollmagazin gebührenden Platz. Es lohnt sich also, Fan von WOLL auf Facebook zu werden oder regelmäßig auf unserer Website zu schauen. ■ Herzlichst Ihr Hermann-J. Hoffe

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Wissens- und Rätselpark · Seminar- und Kongresszentrum

Hoch über dem Lennetal gelegen und weithin sichtbar liegen die SAUERLAND-PYRAMIDEN, mittlerweile ein heimliches Wahrzeichen des Sauerlandes. Darin befindet sich der GALILEO-PARK, ein Wissens- und Rätselpark in dem auf unterhaltsame und doch anspruchsvolle Art und Weise Wissen vermittelt und Interesse an neuen Themen geweckt wird. Dabei präsentiert der GALILEO-PARK sowohl wissenschaftliche als auch „rätselhafte“ Themen - sachlich, objektiv, offen und wertungsfrei.

Aktuelle Ausstellungen

06. Februar - 06. Oktober 2013

Medizin Kurios - Von der Ameise zur Schlüssellochchirurgie In der Vergangenheit war das Thema Medizin eng mit Glauben und Religion verbunden. Diese Konstellation hat über Jahrtausende hinweg auch die Fortschritte in der Neuerung der Medizin erheblich gebremst. Techniken und Verfahren der Chirurgie blieben bis zum 19. Jahrhundert relativ überschaubar. Diese Ausstellung zeigt eindrucksvoll die Entwicklung medizinischer Geräte und lässt auch den Gruseleffekt nicht zu kurz kommen.

30. März - 06. Oktober 2013

Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?

08. März - 10. November 2013

War bereits der Frühmensch Homo erectus ein Seefahrer? Hat Pharao Ramses II. schon Havanna geraucht?

HAIE - Gejagte Jäger Die Hai-Ausstellung informiert über die faszinierende Welt der Haie - vom Lebensraum „Wasser“ hin zur Entwicklung der ersten Hai-Formen vor über 400 Millionen Jahren. Was macht Haie zu so erfolgreichen Räubern? Erfahren Sie, wie sich die Haie in ihrer langen Geschichte zu den hochspezialisierten, formenreichen TopJägern der Meere entwickelten. Doch auch das oft problematische Verhältnis zwischen Mensch und Hai wird thematisiert.

Mit diesen und weiteren spannenden Fragen setzt sich die Sonderausstellung „Kam Kolumbus 15.000 Jahre zu spät?“ auseinander. Der Archäologe, Seefahrer und Autor Dr. Dominique Görlitz, bekannt durch seine Experimentalreisen im Mittelmeer und Nordatlantik mit den vorzeitlichen Schilfbooten ABORA I bis III, ist einem der ungelösten Rätsel der Archäologie auf der Spur: Standen die Hochkulturen der Alten Welt mit den Ländern der Neuen Welt jenseits des Atlantiks in einem Kulturaustausch? Weitere Infos:

www.galileo-park.de

GALILEO-PARK | Sauerland-Pyramiden 4 - 7 | 57368 Lennestadt | Tel.: 02721 600 77-10 info@galileo-park.de | Öffnungszeiten: Di - So 10 - 17 Uhr 01_57_WOLL_Magazin_8.indd 6

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Sonnenaufgang bei Herschede „HIER MUSS MAN MAL GEWESEN SEIN!“ INSIDERTIPP VOM ROTHAARS TEIGFOTOGRAFEN KL AUS-PETER KAPPES T

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uch im Frühling und Sommer liegt oft Morgennebel in den Bachtälern des Sauerlandes. In der klaren Luft darüber die Sonne aufgehen zu sehen, ist immer wieder ein Erlebnis für alle Sinne. Schließlich gibt es dabei nicht nur etwas für die Augen. Der Duft der taunassen Wiesen, das auflebende Vogelkonzert und der Kräutergeschmack der Luft entschädigen dafür, zu einer Zeit aufgestanden zu sein, zu der das übrige Sauerland noch schläft.

Bergdorf Herschede auf dem Höhenzug zwischen Arpe, Bracht, Cobbenrode und Oedingen. Der Ort besteht nur aus wenigen Höfen, die verstreut über einen nach Osten offenen Wiesenhang liegen. Von der Kreisstraße 73 von Cobbenrode nach Bracht zweigt nach links eine geteerte, öffentliche Straße nach Herschede ab. Am schönsten Aussichtspunkt gibt es einen hölzernen Unterstand für Wanderer, wo man windgeschützt auf den Sonnenaufgang warten kann.

Um hinreichend hoch über dem Nebel zu stehen, muss man meist in der Dunkelheit zu Fuß aufbrechen und zu einem Aussichtspunkt hinaufsteigen. Es gibt jedoch ganz im Westen des Schmallenberger Raumes einen Punkt, den man bequem auf öffentlichen Straßen mit dem Auto erreichen kann: das kleine

Wenn dann im Juni auf einem Feld direkt an der Straße noch die Mohnblumen blühen, ist die sommerliche Sauerland-Idylle perfekt. Doch aufgepasst: Ende Juni geht die Sonne dort bereits um 5.15 Uhr auf und das schönste, farbintensivste Fotolicht hat man meist in der halben Stunde vor Sonnenaufgang. ■

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Nicht nur verwalten, sondern auch mitmachen“

A N D R E A B RO C K M A N N I S T S E I T D E M 1. A P R I L V E R A N T WO R T L I C H F Ü R K U N S T U N D K U LT U R I N D E R S TA DT S C H M A L L E N B E RG VON HERMANN-J. HOFFE UND TINY BROUWERS

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eit dem 1. April ist Frau Dr. Andrea Brockmann (42) Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Schmallenberg. Geboren in Beckum und aufgewachsen in Liesborn bei Lippstadt ist sie eine überzeugte Westfälin. Das Zusammengehörigkeitsgefühl in den Dörfern ist ein Teil der westfälischen Lebensart. Und Verlässlichkeit – das zu tun, was man sagt – ist ein ganz wichtiger Bestandteil. Wir sprechen mit ihr in ihrem Arbeitszimmer im Rathaus von Schmallenberg. Und dort sehen wir etwas Besonderes: Überall Kunst und an der Wand einige Kunstwerke zum Thema Baum. „Ich bin verheiratet mit dem Bildhauer Ulrich Möckel aus Hemer, und der findet seine Themen zu 100 Prozent in der Natur. Bäume sind dabei seine große Leidenschaft“, so Andrea Brockmann. Seit April „Die Zeit seit dem 1. April habe ich hier in Schmallenberg genutzt, um Menschen kennen zu lernen, von Jung bis Alt. Das ist notwendig, um zu verstehen, was hier im Bereich Kultur vorhanden ist und was die Probleme und Herausforderungen sind. So bin ich zum Beispiel von der Stadt aus Ansprechpartner für das Holthauser Schieferbergbau- und Heimatmuseum. Auch da habe ich Zeit investiert, um den begeisterten und ehrenamtlichen Vorstand sowie die Mitarbeiter besser kennen zu lernen. Und so hoffe ich, mit allen Menschen, die sich in unserer Kommune mit Kultur beschäftigen, ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben“, sagt sie. Dr. Brockmann ist doch ziemlich erstaunt: „Viele sind hier im Bereich Kunst aktiv. Ich denke zum Beispiel an die Jugend-

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kunstschule, die Alte Mühle, die Kur- und Freizeit GmbH, den Kunstverein, die Kulturelle Vereinigung und die vielen Künstler, die ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht haben. Es gibt hier auch viele interessante Ausstellungen in Schmallenberg, in Bad Fredeburg und den Dörfern. Das alles hatte ich in dieser Breite eigentlich nicht vermutet. Es ist gut, dass Schmallenberg im Bereich Kunst ein solides Fundament hat. Darauf kann weiter aufgebaut werden.“ Die Zukunft mitgestalten Frau Dr. Brockmann will gern ambitioniert die Zukunft der Kultur in Schmallenberg mitgestalten. Es gibt vieles zu tun. So ist letzten Monat das interkommunale Modellprojekt „Kulturentwicklungsplanung im ländlichen Raum“ von Schmallenberg und Bad Berleburg gestartet. Unterstützt durch das Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes NRW in Düsseldorf entwickeln die beiden Städte Modelle zur Kulturentwicklungsplanung. Dabei geht es um neue Wege in der Kulturplanung. Das ist wegen des prognostizierten demografischen Wandels in ländlichen Gebieten in den nächsten Jahren notwendig. „Es geht darum, die Kultur im ländlichen Raum fit zu machen für die Zukunft. Es fängt zuerst mit einer Bestandsaufnahme an. Daraus ergibt sich ein detailliertes Bild, was alles passiert, organisiert wird, welche Vereine womit beschäftigt sind, was ihre Pläne, Probleme und Herausforderungen sind und wie wir neue Wege finden können. Ab Juni gibt es für anderthalb Jahre zusätzlich eine Stelle, sodass wir intensiv an dem Thema arbeiten können“, so Frau Brockmann.

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Sie blickt froh auf die Arbeit, die in Schmallenberg auf sie zukommt. Dabei betont sie, nicht nur eine Verwalterin zu sein, sondern dass sie zum Mitmachen angetreten ist. Kennen lernen, dabei sein, bündeln, sich zusammensetzen mit anderen, Gedanken präsentieren und Leute und Vereine unterstützen, das alles können die Bürger von Schmallenberg von ihr erwarten.

Sie sind uns willkommen!

Es ist nicht leicht zu finden – unser Waldhaus. Eigentlich ein Geheimtipp, gelegen an einem sonnigen Südhang des Kahlen Astens inmitten von Wiesen und Wäldern. Bei uns finden Sie alles, was Urlaub schön macht: großzügige Wohnatmosphäre, komfortable Appartements und Suiten, eine exzellente Küche und einen Blick, der Sie glauben lässt, allein auf dieser Welt zu sein. Schwimmen, relaxen, saunieren – Kosmetik oder Massage: Sie müssen nur aussuchen.

Fotos: Laura Boucsein

Unsere Waldzauber & GenussLust Partyküche: Mitten im Grünen, idyllisch gelegen, konzipiert für Kochseminare, Kochduelle, Partykochen, Private Dining, Weihnachtsfeiern, Geburtstage und für alles, was Genuss und Spass am Kochen verbindet.

Einiges an Erfahrung Dazu bringt sie auch einiges an Erfahrung im Kunstbereich mit. Kunst läuft wie ein roter Faden durch ihr Leben. Aufgewachsen auf einem Klosterbauernhof war sie schon als Mädchen ehrenamtlich im Museum Abtei Liesborn beschäftigt, dem Museum des Kreises Warendorf. Sie kann sich erinnern, als Jugendliche auch mal das Kloster Grafschaft angeschaut zu haben, weil Liesborn und Grafschaft früher Benediktinerklöster waren und denselben Bauherrn hatten. Nach dem Gymnasium war die zentrale Frage: Kunstakademie oder Universität? Es wurde schließlich ein Studium an der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster in den Fächern

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später leitete sie in der Galerie Samuelis Baumgarte in Bielefeld den Bereich Art Consulting. 2007 war sie Projektmitarbeiterin beim Public-Art-Projekt „Tatort Paderborn“. Ab Oktober 2007 bis März 2013 war sie die Künstlerische Leiterin der Galerie Münsterland Emsdetten, einer Ausstellungshalle für zeitgenössische Kunst im Maschinen- und Kesselhaus der ehemaligen Textilfabrik Stroetmann in Emsdetten. Das sind viele Herausforderungen in kurzer Zeit. Daher drängt sich auch die Frage auf, wie lange Frau Dr. Brockmann in Schmallenberg als Leiterin der Kulturabteilung der Stadt Schmallenberg aktiv sein wird. „Ich habe diese Frage schon erwartet. Ich bin ganz ehrlich, wenn ich sage, noch lange für und mit den Menschen in Schmallenberg arbeiten zu wollen. Durch die Jahre habe ich eine Menge Erfahrung sammeln können. Kunst betrifft hier in Schmallenberg viele Felder und Aspekte und ist sehr breit aufgestellt. Ich habe das Gefühl, hier zur richtigen Zeit gelandet zu sein. Kultur mitzugestalten ist meine Leidenschaft und man muss mich eher bremsen, statt dass ich in meinem Arbeitszimmer auf den Terminkalender starre und vor mich hin schaue “, so Frau Dr. Brockmann. ■

Neuere Geschichte, Kunstgeschichte und Kommunikationswissenschaften. Nach ihrem Magisterdiplom 1996 war sie von 1996 bis 2001 Mitarbeiterin in Museum Abtei Liesborn, übrigens parallel zum Promotionsstudium. Vom 2001 bis Februar 2013 ist Frau Brockmann als Geschäftsführerin beim Kunstverein Beckum-Warendorf aktiv gewesen. Sie war dort Leiterin der Geschäftsstelle, verantwortlich für Künstlerkontakte und Ausstellungen. Parallel dazu war sie 2004 historische Rechercheurin der Spielfilmredaktion beim WDR Fernsehen in Köln. 2005 folgte ihre Promotion an der Universität von Münster mit einer Dissertation im Fach „Neuere und Neueste Geschichte“ mit dem Titel „Geschichte im Fernsehen“. 2005 arbeitete sie als Projektmitarbeiterin im Museum Heimathaus Münsterland und im Krippenmuseum Telgte, heute RELiGIO – Westfälisches Museum für religiöse Kultur. Ein Jahr

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Dialoge für die Zukunft schaffen LITERARISC HE HIGHLIGHTS ZUM 20-JÄHRIGEN JUBIL ÄUM D E R C H R I S T I N E - KO C H - G E S E L L S C H A F T VON CEDRIC MÜLLER

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Foto: Hermann-J. Hoffe

„Spiegelrunde“, die aus der westfän diesem Herbst steht in lisch-rheinischen Arbeiterliteratur Schmallenberg ein Jubiläum an, hervorging. „Wir bleiben eine fläauf das sich schon jetzt alle chenweite Region, in der literariFreunde von guter Lektüre freuen sche Entfaltung immer wieder neu dürfen: Die Christine-Kochdes Zusammenwirkens und ZuGesellschaft feiert in diesem Jahr sammenhalts bedarf. Das verstehen ihr 20-jähriges Bestehen. Zu solch wir in der Christine-Kocheinem feierlichen Anlass dürfte es Gesellschaft als Zukunftspersden eingeschworenen Autoren pektive“, so Claßen. Perspektiven nicht schwer fallen, die passenden will man auch durch gezielte Worte zu finden. Doch will man OLIVER USCHMANN UND ANDREA GEUEKE Förderung von Jungautoren schafsich nicht einfach selber feiern, fen. Hierzu wurde das Forum Junge Poesie ins Leben gerufen, in sondern das Jubiläum in die Öffentlichkeit tragen: Am 14. dem sich besonders talentierte junge Autorinnen und Autoren aus September findet daher um das Rathaus herum eine ganz Südwestfalen austauschen können. Literaturmesse mit zahlreichen Attraktionen statt. Alle Interessierten sind eingeladen, die Veranstalter kennen zu lernen und Vorschläge an die Literaturgesellschaft zu richten. Dabei Auf eine nahende Veranstaltung ist Johann Claßen besonders könnte es allerdings eng werden, denn in den letzten 20 Jahren stolz: „Am 2. Juni laden wir zusammen mit literaturland westfaist die Vereinigung schnell angewachsen und zählt inzwischen len auf den WaldSkulpturenWeg zur ,Poesie am Rothaarsteig‘ fast 300 Mitglieder. ein. Das ist eine hochkarätige Präsentation sauerländischer Literatur in einem reizvollen Kontrast mit Literatur aus anderen Das war nicht immer so, wie sich Vorsitzender Johann J. Claßen Teilen Westfalens, dabei open air mit Synergieeffekten zu den erinnert: „Vor 20 Jahren fanden wir Schriftsteller im Sauerland bedeutenden Kunstwerken am Veranstaltungsort.“ Für alle, die uns ziemlich isoliert. Das nahe Ruhrgebiet hatte Großstadt für nicht dabei sein können oder anschließend etwas tiefer in die Großstadt seine literarischen Zentren. Im Sauerland waren wir Werke der Literaten schnuppern möchten, präsentiert der flächenweit zerstreut. Eines unserer wesentlichen Ziele war es WOLL-Verlag zeitgleich das Buch zur Veranstaltung unter gleialso, aus unserer Region heraus Literatur zu schaffen. Wir strebchem Titel. ten sowohl an, dieser Literatur ein Forum zu geben, als auch, sie auf weiter Ebene qualitativ zu entfalten. Nicht zuletzt durch Auch an den Feierlichkeiten am 14. September wird sich WOLL Identitätsgewinnung, Selbstwertgefühlvermittlung, Dialoge beteiligen und lädt ab 20 Uhr alle Interessierten zu einem bununtereinander.“ ten Abend in die Stadthalle ein. Dort erwarten Sie unter anderem der Kabarettist Fritz Eckenga, der Schauspieler Peter Lontzek und garantiert die eine oder andere Überraschung. Dass diese Dialoge Früchte getragen haben, zeigt auch das aktuelle Durch den Abend führen wird Gerd Normann, was bedeuten Programm. Die meisten Veranstaltungen finden heute in direkter dürfte, dass auch Willi und Lisbeth nicht weit sind! ■ Kooperation mit anderen statt, aktuell zum Beispiel mit der W.O.L.L. Sommer 2013 -

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B I L D E R E D I T I O N

WOLLBlick No.1 von Klaus-Peter Kappest

Noch bis zum 30. September 2013 ist die Himmelsleiter an der Kapelle auf dem Kreuzberg bei Schmallenberg-Wormbach zu sehen. Die beleuchtete Stahlskulptur von dem K端nstler E.LIN (Erwin Wiegerling) wird danach wieder abgebaut und zieht weiter an einen neuen Standort irgendwo in Deutschland.

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Eslohe ist offen für Kunst“

DAS BEWEIS T DER KUNS T VEREIN PRO FORMA SC HON SEIT 27 JAHREN

Foto: Tiny Brouwers

VON TINY BROUWERS

DR. WOLFGANG BEER (LINKS) UND HORST VIELHABER VON PRO FORMA AM ESLOHER „PAMPEL“

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ir wissen es schon 27 Jahre: Eslohe ist ganz offen für Kunst. Und dabei sprechen wir nicht nur von klassischer Musik, Kabarett- oder Philosophie-Veranstaltungen. Nein, es geht auch um Malerei, Skulpturen, Bilder und Museumsfahrten“, so Dr. Wolfgang Beer und Horst Vielhaber, der amtierende Vorsitzende und der Gründer von Pro Forma. Kunstinteressierte gibt es schon lange in Eslohe. Aber Kunst zu besichtigen und darüber zu reden, macht in der Gruppe viel mehr Spaß. Also initiierte der Esloher Realschullehrer Horst Vielhaber am 18. Juli 1986 ein Treffen in Sachen Kunst. Ein gutes Forum Vielhaber: „Wir planten ein erstes Treffen – mit Erfolg: 14 Leute waren an diesem Abend anwesend. Und aus anfangs elf Mitgliedern sind bis heute mehr als 70 geworden. Eigentlich wollten wir uns

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als Kunstfreunde nicht ins Vereinswesen einmischen. Aber als Kunstkreis mussten wir einen Verein gründen, um erstens aktiv zu werden und zweitens mit leider sehr seltenen öffentlichen Mitteln arbeiten zu können. Wir müssen das machen, pro forma, habe ich immer gesagt. Und als wir uns dann über den Vereinsnamen berieten, sagte eine Dame: Warum nennen wir uns nicht einfach ,Kunstverein Pro Forma‘. Und seitdem bietet Pro Forma ein gutes Forum für die unterschiedlichsten Formen von Kunst in der Gemeinde Eslohe.“ Seit 2007 Dr. Wolfgang Beer aus Obersalwey ist seit 2007 der amtierende Vorsitzende von Pro Forma. Er ist mit einer halben Stelle Geschäftsführer für politische Bildung des Dachverbandes der Evangelischen Akademien in Deutschland und zudem freiberuf-

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lich schreibend und beratend tätig. Der Kunstliebhaber macht die ehrenamtliche Arbeit im Vorstand zusammen mit Andrea GöddeKutrieb (Geschäftsführerin), Gabriele Karger und Edith Droste. Die Mitglieder von Pro Forma finanzieren durch die Mitgliedsbeiträge von 13 Euro pro Jahr die Vereinsaktivitäten. Ganz wichtig sind hierbei die Eintrittsgelder für Konzerte und Kabarett-Abende. Die Mitglieder bezahlen außerdem für die Busfahrten zu den Veranstaltungen. Ab und zu freut Pro Forma sich über kleinere Förderbeiträge, zum Beispiel von den beiden Geldinstituten in Eslohe. Auf diese Art und Weise können Risiken abgesichert werden. Dr. Beer: „Pro Forma hat mittlerweile zahlreiche Ausstellungen organisiert unter dem Motto ‚Eslohe ist offen für Kunst‘.“ Ausstellungsorte sind das Rathaus, aber auch die Evangelische St.Johannis-Kirche, die beiden Geldinstitute sowie die Schaufenster der in der Werbegemeinschaft zusammengeschlossenen Geschäfte. In der Reihe ‚Klassik vor Ort‘ bietet Pro Forma unregelmäßige

klassische Konzerte an. Und auch namhafte Kabarettisten, wie zum Beispiel Jürgen Becker, Lioba Albus, Rüdiger Hoffmann und Frieda Braun waren schon in Eslohe zu Gast. Und bei einem sonntäglichen Dorfspaziergang hat man im Ortskern von Eslohe Kunst an öffentlichen Orten, Kirchen, Skulpturen, Gebäuden und Brunnen näher erläutert und somit jedem Einwohner und Gast einen Einblick in die Esloher Geschichte gegeben. Aber es passiert noch mehr: Viele Male haben die Mitglieder von Pro Forma Exkursionen zu Ausstellungen unternommen, nach Kassel zur Dokumenta, nach Bonn, Düsseldorf, Essen, Münster, Köln und Frankfurt. 2013 geht es unter anderem zum Hoge Veluwe bei Arnheim in die Niederlande und zur Albrecht-Dürer-Ausstellung ins Frankfurter Städel-Museum. „Jedes Jahr bieten wir unseren Mitgliedern eine Mischung von Kunstausstellung, klassischer Musik, Kabarett, Museumsfahrten und PhilosophieVeranstaltungen. Und diese Mischung aus verschiedenen Kunstaktivitäten wird in Eslohe immer gut angenommen.“ Weitere Informationen unter: www.proforma-eslohe.de ■

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36. Wormbacher Sommerkonzerte 5 0 J A H R E E LY S É E - V E R T R A G – D E U T S C H - F R A N Z Ö S I S C H E FREUNDSCHAFT UND DIE BESONDERE BEDEUTUNG FÜR DEN CHOR UND DIE FAMILIE SC HAUERTE VON HERMANN-J. HOFFE

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WOLL: Herr Schauerte, die Wormbacher Sommerkonzerte sind vor 36 Jahren von Ihnen ins Leben gerufen worden. Was war der Grund oder der Anlass? Schauerte: Im Jahr 1973 hatte ich mein Schulmusikstudium und 1976 mein Kirchenmusikstudium an der Musikhochschule in Frankfurt am Main abgeschlossen. Während des Studiums hatte ich das Glück, gleich von mehreren international bekannten Künstlerpersönlichkeiten unterrichtet zu werden: Helmuth Waldta, Edgar Krapp und Helmuth Rilling. Noch während dieser Zeit wurde im Januar 1975 der Kammerchor Schmallenberg gegründet. Unser Repertoire an Orgel- und Chormusik vervielfachte sich und verlangte nach öffentlicher Darstellung. Wir konzertierten also in vielen Kirchen des Sauerlandes und des Westerwaldes, wo ich damals Organist an der großen Riegel-Orgel der Abteikirche in Marienstatt war. Unser Bemühen, die Kirchenmusik klassischer Komponisten zu präsentieren, war in unserer Region

damals sehr neu und für viele gewöhnungsbedürftig. Mit der Zeit entwickelte sich der Plan eines Sommerfestivals für geistliche Musik. Die Wahl fiel auf Wormbach. Es war eine gute Wahl! WOLL: Die Wormbacher Sommerkonzerte sind heute ein kulturelles Highlight im S auerland. Die Zuhörer kommen aus der gesamten Region und von weit darüber hinaus. Was macht diese Konzerte so einzigartig? Schauerte: Zum einen ist es die Pfarrkirche aus dem 13. Jahrhundert mit ihrer uralten Orgel, den Wandmalereien, ihrer Umgebung, ihren Mythen. Zum anderen sind es die musizierenden Menschen, in einer gesunden Mischung aus Laien und Profis, sowie ein alljährlich neues, sorgfältig zusammengestelltes Programm mit manchen unbekannten Kostbarkeiten. Foto: Sabrina Voss

ie Wormbacher Sommerkonzerte zählen ohne Zweifel zu den kulturellen Aushängeschildern im Sauerland. Wie kaum eine andere Konzertreihe für klassische Musik haben sie weit über die Grenzen der Region Schmallenberg/ Eslohe hinaus einen hervorragenden Ruf und begeistern jedes Jahr Besucher aus nah und fern. WOLL sprach mit dem Initiator, dem Musiklehrer und Organisten Ulrich Schauerte aus Schmallen berg, anlässlich der Vorbereitungen für die diesjährigen Konzerte, die am 30. Juni beginnen und bis zum 1. September dauern.

WOLL: Zusammen mit Ihrer Tochter Anna-Magdalena richten Sie das Programm der Konzerte an den großen Jubiläen und Gedenktagen der K omponisten und M usiker aus. Welche wichtigen Ereignisse gilt es in diesem Jahr zu feiern? Schauerte: Alle vergangenen Geburtsjahre haben in unserem Programm ihren Niederschlag gefunden. Das muss aber nicht immer so weit gehen wie im Bach-Jahr 2000, als wir ausschließlich Bach musizierten. In diesem Jahr übergehen wir die Großjubilare Wagner und Verdi. Dafür ist Brittoen mit einem größeren Werk zum 100. Geburtstag vertreten. Unser Hauptakzent liegt in diesem Jahr auf der deutsch-französischen Freundschaft, die Adenauer und de Gaulle vor 50 Jahren begründeten. W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Foto: Kammerchor

ZUM 36. MAL IN DER WORMNBAC HER KIRC HE

WOLL: Die deutsch-französischen Beziehungen liegen Ihnen persönlich sehr am H erzen. Was sind die G ründe dafür? Schauerte: Meine erste Begegnung mit französischer Musik fällt wohl in die Zeit des deutsch-französischen Vertrages 1963. Damals hörte ich im Rundfunk Orgelmusik von Marcel Dupré und war von dieser Art, Orgel zu spielen, sofort elektrisiert. In Ermangelung jeglichen Notenmaterials versuchte ich mir den französischen Stil improvisierend anzueignen. Auch später, während des Studiums, kam ich an der Hochschule mit französischer Musik nicht in Berührung. Dort spielte man vorwiegend Bach. Damals hörte ich im WDR den Organisten Rainer Lilke. Er spielte die großen symphonischen Werke der Franzosen und war Organist der Dankeskirche in Bad Nauheim, und das liegt wiederum auf dem Weg nach Frankfurt. Ich spielte ihm vor, er nahm mich als Schüler – die Hochschule durfte davon nichts wissen. An französisches Notenmaterial war in Deutschland nach wie vor schlecht heranzukommen. Deshalb fuhr ich Silvester 1971/72 mit einem alten VW-Käfer nach Paris und deckte mich dort mit Notenmaterial ein. Meine Staatsarbeit schrieb ich über

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die Programmmusik im Werk von Marcel Dupré. Auch der Kammerchor erarbeitete sich ein französisches Repertoire und nahm die Chorwerke von Vierne, Dupré, Alain und Langlais auf Schallplatte auf. Jean Langlais hörte unsere Aufnahmen mit Begeisterung und widmete mir ein großes Werk: „Corpus Christi“ für vierstimmigen Frauenchor und Orgel. Das Werk wurde bei den Wormbacher Sommerkonzerten uraufgeführt, eine Schallplattenaufnahme im Altenberger Dom entstand und die französische Erstaufführung fand am 5. Juni 1983 in Anwesenheit von Jean Langlais im Invalidendom in Paris statt. Auch in anderen Pariser Kirchen wie Notre-Dame, St. Séverin oder St. Clotilde traten wir auf, außerdem in den Kathedralen von Boulogne und Reims. Einen wesentlich tiefgreifenderen Beitrag zur deutsch-französischen Freundschaft leistete meine Schwester Helga. Sie studierte bei Marie Cl. Alain in Paris, wurde Organistin an der Deutschen Kirche und ist heute maßgeblich beteiligt an der Herausgabe der Werke von Vierne, Boëllmann und Alain im Bärenreiter-Verlag

DER KAMMERC HOR 1983 IM INVALIDENDOM IN PARIS

Foto: Kammerchor

Foto: Sabrina Voss

DER KAMMERC HOR TRAF JEAN L ANGL AIS

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Kassel. Neben der Einspielung zahlreicher CDs unter anderem mit dem Gesamtwerk Buxtehudes und Bachs ist sie weltweit tätig in Konzerten, Vorträgen oder als Jury-Mitglied bei Wettbewerben. Schon in jungen Jahren wurde sie mit dem Kulturpreis des Kreises Olpe ausgezeichnet. WOLL: Außerhalb der Wormbacher Sommerkonzerte sind der K ammerchor und das Kammerorchester Schmallenberg selten zu hören. Woran liegt das? Schauerte: Wir laufen nicht hinter Konzerten her. Sie müssen sorgfältig geplant, organisiert und geprobt werden, für alle Beteiligten ein großer Aufwand und eine Menge Arbeit. Und noch lange nicht ist Kirchenmusik für jeden Pfarrer so wichtig, dass er vor Freude abhebt, wenn man ihm ein Konzert anbietet. Aber ganz so wenige Konzerte sind es ja auch nicht. Im Herbst

haben wir in Bad Berleburg Händels Trauerode und Bachs „Actus tragicus“ aufgeführt, es gab zwei Weihnachtskonzerte in Berghausen und Grevenbrück und im April 2014 wird Bachs Matthäus-Passion in Zusammenarbeit mit dem Kammerchor Olpe in Olpe aufgeführt. WOLL: Was müsste man Ihrer Meinung nach W tun, um das Interesse und die Begeisterung für Klassische Musik bei uns zu steigern? Schauerte: Mein Leben lang habe ich mich um eine der Würde der Religion entsprechende, in Verantwortung von 1.000 Jahren stehende und gleichzeitig lebendige Kirchenmusik bemüht. Es gibt einen treuen, großen Kreis an Menschen, die einen Sinn dafür haben. Diese Kultur sollte viel mehr gefördert werden, zum Beispiel auch in den Familien und in der Schule. Infos unter: www.wormbacher-sommerkonzerte.de ■

36ste Wormbacher Zomerconcerten starten zondag 30 juni 2013 In de oeroude parochiekerk St. Petrus en Paulus in Wormbach starten zondag 30 juni 2013 voor de 36ste keer de Wormbacher Zomerconcerten. Tot en met 1 september kan iedere zondag vanaf 20.00 uur worden genoten van klassieke muziek, gepresenteerd door hoogwaardige amateurs en beroepsmusici. Het zorgvuldig samengestelde programma bestaat uit vele bij het grote publiek haast onbekende stukken van bekende en minder bekende componisten. De reeks concerten, die vanaf het begin worden georganiseerd door de Schmallenberger musicus en organist Ulrich Schauerte, staat dit jaar in het teken van het Duits-Franse Vriendschapsverdrag, dat de Duitse Bondskanselier Conrad Adenauer en de Franse president Charles de Gaulle 50 jaar geleden ondertekenden. Zowel Schauerte als het Kamerkoor van Schmallenberg, dat een belangrijke rol speelt tijdens de Zomerconcerten, hebben een grote liefde ontwikkeld voor Franse muziek. Schauerte kwam voor het eerst in aanraking met Franse muziek in 1963, het jaar van de ondertekening van dat verdrag. En later reed hij in zijn oude Volkswagen Kever naar Parijs om voor het Kamerkoor bladmuziek van Franse componisten te kopen. Zijn zus Helga studeerde bovendien in Parijs en is organiste van de Duitse kerk in de Franse hoofdstad. Hoewel bij de tien concerten de nadruk ligt op werken van Duitse en Franse componisten worden ook werken uitgevoerd van Antonio Vivaldi, W.A. Mozart en Benjamin Britten. Voor informaties: www. Wormbacher-Sommerkonzerte.de. (tb)

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Voll die Bräuche, woll! WOLL IM GESPRÄC H MIT MIC HAEL MARTIN VON HERMANN-J. HOFFE

WOLL: Herr Martin, wieso schreiben Sie in I hrer Freizeit Bücher über I hre Heimat und nicht über Südengland? Haben Sie Heimweh? Martin: Ja sicher! Vor allem, wenn es hier in Sussex plästert und ich klitschnass mit meinen Hunden über die matschigen Felder hinterm Haus stiefele. Dann denke ich natürlich sofort an zuhause und an die Sauerländer Regenwälder. Außerdem wohnen meine Familie, mein Patenkind und viele meiner Freunde nach wie vor im Sauerland. WOLL: Sprachen Ihre Eltern denn auch noch Platt? Martin: Nein, so gut wie gar nicht. Meine Mutter sprach Hochdeutsch, garniert mit vielen Wolls, plattdeutschen Begriffen und Sprüchen. Mein Vater brachte aus dem Stahlwerk den Slang des Ruhrpotts mit nach Hause. Plattdeutsch, Hochdeutsch, Kohlenpott und dazu noch Pils statt Schulmilch, das kann man mir auch heute noch anhören, woll. Ich bin schließlich stolz auf

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meine Sauerländer Wurzeln! Und ich finde es toll, dass immer mehr Menschen besonders in den letzten Jahren ihre Liebe zum Land der tausend Berge entdecken. Verregnete Mittelgebirge gibt es auch woanders, aber unsere Sauerländer Mischung aus starken Typen, sprödem Charme und frischem Pils ist schon absolut kultverdächtig. Und um Kult, Brauchtum und Tradition dreht sich daher auch mein aktuelles Buch „Voll die Bräuche, woll!“ WOLL: Der Titel lässt schon erahnen, dass es sich dabei um kein wissenschaftliches Werk handelt? Martin (lacht): Nein, mit trockener Wissenschaft hat mein Buch absolut nichts zu tun, obwohl ich umfassend recherchiert habe. Ich will meine Leser schließlich unterhalten. Wer sich für ausgestorbenes Heimatbrauchtum interessiert, sucht bei mir vergeblich. Die meisten der Sauerländer Bräuche, Sitten und Traditionen in meinem Buch gibt es heute noch, und zwar das ganze Jahr über. Man kann dabei aktiv mitmachen oder auch nur zuschauen, staunen und ein Pilsken schlürfen. Foto: Ralf Litera

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ichael Martin, gebürtiger Werdohler, arbeitet als erfolgreicher Berater, Kreativdirektor und Filmemacher. Obwohl er in England lebt, schlägt sein Herz nach wie vor für das Sauerland. Deswegen hat er seiner Heimat bereits einige humorvolle Bücher gewidmet. Im Sommer 2013 erscheint sein aktuelles Werk „Voll die Bräuche, woll!“ im WOLL-Verlag.

WOLL: Wie lange hat die R echerche für I hr Buch denn gedauert? Martin: Ungefähr ein Jahr, zwischendurch musste ich ja auch noch arbeiten, also Werbekampagnen entwickeln, Texte schrei-

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Anzeige ben und Filme drehen. Glücklicherweise haben mich viele Bürgermeister, Gemeinden, Ortsvorsteher, Archivare und Brauchtumspfleger im Sauerland immer wieder mit neuen Informationen versorgt. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle auch noch einmal ausdrücklich bedanken. Genauso wie bei Thomas Jahn, Tommes, für dessen geniale Illustrationen allein der Kauf meines Buches sich schon lohnt, und bei den Fotografen, die etliche tolle Fotos für das Buch geschossen haben. WOLL: Viele unserer Leser werden sich jetzt fragen, was es außer Schützenfest und O sterfeuer sonst noch an gelebten Traditionen im Sauerland gibt. Können Sie uns vielleicht ein paar Beispiele nennen? Martin: Das fällt mir schwer, schließlich handelt es sich um über siebzig typische Bräuche und Gepflogenheiten. Ich erwähne an dieser Stelle nur mal drei davon, um Ihre Leser neugierig zu machen: Semmelsegen, Gänsereiten, Krachnacht. Letztere habe ich im März in Hallenberg besucht, und mir klingeln jetzt noch die Ohren: Der absolute Hammer! WOLL: Hört sich spannend an. Man merkt, Sie kommen aus der Werbung. Vorhin sprachen Sie ja schon über Kampagnen, Kunden, Filme. Erzählen Sie uns doch mal ein bisschen über I hren Beruf. Martin: Angefangen hat alles mit einem Diplom als Kommunikationswirt in Berlin, und weil ich Studieren klasse fand, habe ich danach noch einen Marketingabschluss in England drangehängt. Anschließend ging’s in die deutsche Agenturszene, zunächst als Kundenberater und Konzeptioner. Der Druck und die entsprechende Schlagzahl waren enorm hoch, die Kreativen in den Agenturen ständig überlastet. Also habe ich irgendwann angefangen, außer den Konzepten auch gleich die Geschichten und Filme dazu zu schreiben. Die Kundenresonanz darauf war so gut, dass ich mich 1998 als freier Kreativdirektor selbstständig gemacht habe. WOLL: Kennen unsere Leser vielleicht einige I hrer Kunden oder Kampagnen? Martin: Könnte durchaus sein, schließlich stammten über 100 Werbespots von C&A aus meiner Sauerländer Birne, zum Beispiel mit Bruce Darnell, Rainer Hunold oder Franzi van Almsick. Sehr erfolgreich war auch letztes Jahr die große

EM-Kampagne für mobilcom debitel mit Matze Knop. Meistens arbeite ich aber nicht mit Promis oder für große Marken, sondern mit kleinen Werbeagenturen und für mittelständische Unternehmen. WOLL: Was für Kunden suchen Sie denn? Martin: Ich würde gerne Sauerländer Agenturen und Unternehmen kennenlernen, die von meinem Know-how als Drehbuchautor und Filmemacher profitieren möchten. Für ihre Imagefilme, Recruitmentfilme, Produktfilme, das ganze Programm, von der ersten Beratung bis zum fertigen Video. Da gibt es jede Menge zu tun, denn Kommunikation ohne Tempo und bewegte Bilder hat im Zeitalter von YouTube und Social Media kaum noch eine Chance. WOLL: Herr Martin, wir danken Ihnen für das Gespräch. ■ W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Einzelhandel ade – gefangen im Netz? VON KERS TIN THIELEMEIER

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er hätte gedacht, dass sie damit unter den ersten die Buchhandlung 100 in ganz Deutschland), Bücher & mehr aus das der Initiative BUY Schmallenberg ihre Waren LOCAL beigetreten ist. schneller liefern kann als Dies ist ein EU-Großmanch’ großer Vertreter projekt, das sich für nachim Netz? Und das auch haltige Regionalentwicknoch ohne Portogebühren. lung einsetzt. Es richtet „Wer bei uns bis 18 Uhr sich an alle Einzelhändler, bestellt, kann seine Bücher die das Leben in ihrer am nächsten Tag ab neun Region aktiv und verantUhr in unserem Geschäft wortungsvoll beeinflussen abholen. Bücher unterliewollen. Schließlich leistet gen der Buchpreisbindung. auch der Einzelhandel Sie kosten überall das einen enormen Beitrag zur Gleiche. Wer glaubt, im kulturellen und sozialen Internet billiger und Gestaltung – nicht nur in schneller seine Literatur zu FRAUENPOWER AUS UND IN SC HMALLENBERG. DAS „BÜC HER & MEHR“-TEAM Schmallenberg. Das bekommen, der liegt falsch“, berichten Barbara Siepe und Margit Einkaufen im Internet ist auf dem Vormarsch, das Aussterben der Paulus. Gemeinsam führen sie die Buchhandlung, die bereits seit kleinen, inhabergeführten Läden vorprogrammiert. Das Wissen 31 Jahren den Schmallenberger Einzelhandel bereichert, mit viel aus dem Netz und die damit verbundenen Möglichkeiten sind Herzblut und außerordentlichem Engagement. Literaturfreunde, gleichermaßen Fluch und Segen. Schüler und Kinder sowie Gäste der Stadt wissen schon längst zu Gefangen im Netz schätzen, was hier geleistet und geboten wird. Immer aktuell, immer justintime, und immer beratend auf dem Laufenden. Und: immer ein bisschen mehr. Die beiden Inhaberinnen beschäftigen drei weitere Angestellte und erfüllen Kundenwünsche mit entsprechender Frauenpower. Nicht nur Schmallenbergs Stammgäste lieben es, in ihren Urlauben hier das Neueste zu kaufen, sie sind begeistert von der Kundennähe und genießen die Beratungskompetenz. „Bücher fallen nicht vom Himmel, wir stellen uns regelmäßig auf den Prüfstand, besuchen Messen, fragen den aktuellen Schulbuchbedarf ab und verfolgen Bestsellerlisten.“ Dass die Damen die hohe Kunst der Literatur verstehen, steht außer Frage. Die individuelle Beratung ist ihnen enorm wichtig und das „Selber-Lesen“ ein Selbstverständnis. Doch der Puls der Zeit verlangt, über den Tellerrand hinauszuschauen. Margit Paulus und Barbara Siepe sind sich bewusst, dass ein starker Einzelhandel die Innenstadt attraktiv und unverwechselbar macht. Aus diesem Grund ist Bücher & mehr das erste Unternehmen in Schmallenberg (und ganz nebenbei sind

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Das WWW – unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2013. Schon längst sind fremde Galaxien im World Wide Web entdeckt, erforscht und genutzt. Die eigenen vier Wände sind, dem Computer sei Dank, mit neuem Leben gefüllt und ahnungslose Zivilisationen bis zur Perfektion vernetzt. Die Mission „Einkaufen im Netz“, das Aussuchen und Bestellen von Waren sind kein Spaziergang: mit WarpGeschwindigkeit geht es von einer galaktischen Bestellung zur nächsten. Alles ganz einfach, alles per Mouse-Click. Und? Zu welchem Preis? Während im Orbit das virtuelle Leben zu pulsieren, zu explodieren scheint, sterben die kleinen Läden in den Städten. Braucht kein Mensch mehr: das Einkaufserlebnis, das Aussuchen, Fühlen, Riechen, Schmecken. Heute heißt es: Bestellen, sichten, bezahlen oder retour. Fertig. Wo ist das Problem? Wir haben uns doch schon längst entschieden. Dann gehen wir eben in ein paar Jahren durch tote Städte. Das wahre Leben findet schließlich im Netz statt. Dabei dringt der Kunde in Sphären vor, die bisherige Wünsche in den Schatten stellen. Schöner, besser, vielfältiger, billiger: Der Optimierungsprozess scheint somit abgeschlossen – alles da, was das Herz begehrt. Der Eintrag im Computer-Logbuch aus dem Jahr 2030 zeigt, wo es hinführt: Gemeinsam einsam im WWW – gefangen im Netz – holt mich hier raus!

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Thomas Jahn, 1972 nicht allzu weit vom Sauerland entfernt, hinterm Berg, in einem kleinen hessischen Dörfchen im idyllischen Hinterland geboren, hat schon früh die Leidenschaft für das Zeichnen entdeckt. 1997 erblickte die Figur Bommel als kindergerechtes KnuddelWOLLknäuel und Antwort auf den damals äußerst populären Diddl die Welt. Und seit dem letzten Jahr haben es ihm die Rehe angetan. Es kam ihm wie eine Re(h)inkarnation vor und da lag es nicht fern das ganze bis hin zur Re(h)WOLLution

zu treiben. Ein guter Grund, weitere REH-Illustrationen von Thomas Jahn in den kommenden WOLL-Ausgaben zu veröffentlichen. Thomas Jahn lebt heute in der sauerländischen Sportstadt Iserlohn, in der das Sauerlandlied „Mein Herz schlägt für das Sauerland!“ bei jedem Eishockeyheimspiel der Roosters Hymne und Anfeuerung zugleich ist. www.tommestoons.de W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Besteckmuseum Fleckenberg VO N D E R „ LÖ F F E L FA B R I K “ Z U M K U LT U R E R B E VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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chon von außen bietet die ehemalige Besteckfabrik Hesse mit ihren alten Backsteinmauern am Ortseingang von Fleckenberg ein imposantes Bild. Nach einer wechselvollen Geschichte wurden hier, direkt an der Lenne, von 1920 bis in die 1980er Jahre unter dem Firmennamen Carl Hesse KG Bestecke und Vorlegegarnituren in verschiedenen Qualitäten und Mustern hergestellt. Mit Unterstützung der Nordrhein-WestfalenStiftung, des Landschaftsverbandes WestfalenLippe, des Hochsauerlandkreises und der Stadt Schmallenberg restaurierte der Heimatverein, der in diesem Jahr sein 20-jähriges Bestehen feiern kann, in unzähligen Stunden Eigenleistung die Besteckfabrik. Am 8. September 2000, im Jahr der Industriekultur, konnte nach dreijähriger Bau- und Restaurierungszeit das Technische Museum Fleckenberg eröffnet werden.

Wo einst die Besteckfabrik Hesse die Region mit allem nur denkbaren Essgeschirr versorgte, entstand ein lebendiges Museum, mit historischer Technik zum Anfassen, Erleben und Staunen. Denn alle der ausgestellten Maschinen sind noch immer voll funktionsfähig. Ehrenamtliche Helfer und Museumsführer, wie zum Beispiel Hans Stutte, fertigen für die Besucher Kuchengabeln und Kaffeelöffel an. „Es ist gut, dass wir das seinerzeit, trotz aller Gegenwehr, gemacht haben“, ist Luise Adams, Gründungsmitglied und Erste Vorsitzende des Heimatvereins, überzeugt. Hatte man dem motivierten Verein damals noch prophezeit, nach spätestens drei Jahren keine Besucher mehr locken zu können, so bringt es das Besteckmuseum heute auf stattliche 7.500 Besucher im Jahr. Fotos: Heidi Bücker

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Schleifböcke ihre Arbeit aufnehmen, dann ist Leben im Museum. „Und das“, so Luise Adams, „fasziniert Kinder und Erwachsene gleichermaßen.“ „Wissen bewahren und weitergeben“, haben sich die 75 engagierten Mitglieder des Heimatvereins auf die Fahne geschrieben. Luise Adams: „In einer Welt, in der es immer weniger Kinder gibt, kann man es sich nicht erlauben, so etwas brachliegen zu lassen.“ Für die nötige Elektrizität sorgt übrigens das Museum selbst. Die althergebrachte Stromerzeugung durch die Wasserkraft der Lenne funktioniert auch noch heute. Die so gewonnene Energie wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist – was dem Verein wiederum zusätzliches Geld in die Kasse bringt. „Wir sind eines der wenigen Museen, die sich finanziell selbst tragen können“, freut sich Luise Adams.

Im Technischen Museum Fleckenberg ist nahezu alles „wie früher“, es riecht nach Nostalgie, Metall und Arbeit, und fast will einem etwas schwermütig ums Herz werden. Wenn sich mit lautem Getöse die alten Maschinen in Gang setzen, Pressen und

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Wer sein Wissen erweitern möchte, kann das bei einem Rundgang durch das Gebäude durch eine kleine Ausstellung tun, die sich im Treppenhaus befindet. Geschichte und Informationen rund um die Besteckfabrik und die Vorgängerbetriebe, die in diesem Gebäude einst zuhause waren, runden das Museumserlebnis ab. Im Obergeschoss des Fabrikgebäudes befindet sich heute ein Kulturraum. Hier haben Besucher Gelegenheit, sich Kaffee und Kuchen schmecken zu lassen. Ebenso finden hier Kunstausstellungen und Konzerte in einem außergewöhnlichen Ambiente statt. ■

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Den Glauben neu entdecken EIN WEG AL S C HAN CE FÜR DIE KATHOLISC HE KIRC HE IN SC HMALLENBERG UND ESLOHE VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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ass wir uns in einer schnelllebigen, von Veränderungen geprägten Welt befinden, damit wird sicher jeder täglich konfrontiert. Schritt halten zu können, um dem Wandel der Zeit zu folgen, erfordert oftmals Kompromissbereitschaft, Umdenken und Toleranz. Große Veränderungen vollziehen sich derzeit auch im kirchlichen Leben. Ständig sinkende Zahlen bei den Gottesdienstbesuchern, Kirchenaustritte und immer weniger Priester machen einen Wandel unumgänglich. In Schmallenberg und Eslohe befindet sich die katholische Kirche seit Anfang dieses Jahres auf einem neuen Weg. 28 katholische Kirchengemeinden mit insgesamt 27.316 Katholiken sind es, die zum „Pastoralen Raum Schmallenberg-Eslohe“ zusammengeführt werden. Als leitender Pfarrer wird Dechant Georg Schröder Anfang Juli eine auch für ihn völlig neue Aufgabe übernehmen. Die Arbeit eines Priesters in der heutigen Zeit ist nicht mehr vergleichbar mit der vor 30 Jahren. Das bestätigt auch Georg Schröder: „Eine solch große Veränderung, wie wir sie hier gerade erleben, hat es noch nie gegeben. Eingebettet in die Pastorale Perspektive 2014 ist der Grundgedanke: Kirche, wozu bist du da? Langfristig müssen wir uns fragen, wie wir die Leute neu ansprechen können.“ 16 Hauptamtliche, davon sieben Gemeindereferentinnen, sind derzeit im Amt. Die Pfarrer Brieden, Stipp und Beule werden Pastoren im Pastoralverbund und behalten den Pfarrertitel. Ende Juni wird Pfarrer Reperich in den Ruhestand gehen und im

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November Pfarrer Beule in den Verbund Heder-Gunne-Lippe wechseln. Neben den Hauptamtlichen ist man mehr denn je auf die Mitarbeit von Ehrenamtlichen angewiesen. „Ein hauptamtliches Team muss zusammen fürs Ganze denken, konkrete Umsetzung erfolgt dann in den jetzigen Verbünden“, erklärt Pfarrer Schröder. Die Gemeinden müssen dabei befähigt werden, das Leben vor Ort zu erhalten und möglichst viel selbst zu gestalten – unterstützt durch die Hauptamtlichen. Kirchenvorstände und Pfarrgemeinderäte werden mehr Verantwortung für die Gemeinde wahrnehmen. Ein ständiger Austausch untereinander ist dabei von großer Bedeutung. Die Erteilung der Sakramente, Feier der Eucharistie und die Seelsorge wird auch weiterhin Hauptaufgabe der Priester in den einzelnen Verbünden sein. Da ist der persönliche Kontakt besonders wichtig. Es wird neue Vereinbarungen über Messordnung, zentrale Angebote und Gestaltung von Sakramenten geben. Jeder muss lernen zu akzeptieren, dass altbewährte Dinge des kirchlichen Lebens aus Zeitgründen nicht mehr durchführbar sind. Dafür wird es neue Angebote für unterschiedliche Zielgruppen geben, damit Glaube in der Gemeinschaft erlebt werden kann. Die christliche Wegbegleitung ist da nur ein Beispiel. Wormbach, der Wilzenberg und der Kreuzberg sind hervorragende Pilgerzentren, in denen die Möglichkeit besteht, neu zu sehen und zu erfahren. Tradition ist eine wichtige Basis, trotzdem müssen die Leute neu angesprochen werden.

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URLAUB, AUS DEM SIE NICHT ZURÜCK WOLLEN.

Aber wie kann man es schaffen, mehr Gläubige für das Ehrenamt zu begeistern? „Das geht eigentlich nur durch persönliche Ansprache und Begeisterung, die weitergetragen wird“, da ist sich der Pfarrer sicher. Bedenken hat er dabei, ob es genug Ehrenamt gibt. Fühlen sich genug Menschen berufen, kirchliches Leben mitzugestalten?

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Ganz wichtig ist für ihn auch Transparenz. „Ich wünsche mir Offenheit und Klarheit, damit man gut miteinander umgeht.“ Dabei liegt es ihm sehr am Herzen, erstmal zu hören und nicht sofort Vorurteile aufzubauen. Das kirchliche Leben wird ohnehin offener und nicht so gemeindebezogen. Ein langer steiler Weg steht bevor. Der Umbruch ist aber auch eine neue Chance. „Eine Chance, Kirche neu zu definieren“, erklärt Pfarrer Schröder. „Jeder einzelne Getaufte soll motiviert werden, christlich zu leben, sich aufzumachen und zu öffnen. Dann ergibt sich alles andere.“ Auch die Pfarrer müssen ihre neue Rolle finden: „Es ist nicht einfach, auf ein Pfarramt zu verzichten.“ Das Zentralbüro wird in Schmallenberg sein, wo auch der leitende Pfarrer wohnen wird. Die Pfarrbüros in den Gemeinden sollen aber weiterhin bestehen bleiben, zum Beispiel für die Arbeit der Kirchenvorstände.

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Es musste etwas passieren und die Veränderung ist da. Wünschenswert wäre es für Pfarrer Schröder auch, wenn der Priesterberuf wieder attraktiver würde. Eine Herausforderung ist es für alle. Gemeinsam müssen neue Wege beschritten werden, mutig und aus Überzeugung. Da es diese Form christlichen Lebens noch nie so gegeben hat, kann es kein Patentrezept geben – aber auch kein Richtig und kein Falsch. ■

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Sein Wunsch: die Pflege der dörflichen Kostbarkeiten PFARRER HEINZ REPERIC H AUS WORMBAC H WIRD VERABSC HIEDET VON TINY BROUWERS

Gedanken und Gefühle Wenn ein Abschied näher rückt, kommen Gedanken und Gefühle auf. Pfarrer Reperich: „Meine Gedanken sind mit dem Abschied beschäftigt. Ich denke nach, wie der Übergang so gut wie möglich gestaltet wird. Dafür wird vieles detailliert geplant. Meine Gefühle sind natürlich vielfältig. Wenn man fast 32 Jahre unterwegs war in Wormbach, Berghausen, Arpe und den anderen schönen Dörfern im Hawerland, dann hat man als Seelsorger viel mit Menschen zu tun gehabt. Weil ich in Wormbach wohnen bleibe, muss ich mich nicht radikal von allen verabschieden. Dass ich nicht mehr verantwortlich bin in den Kirchengemeinden, das empfinde ich wirklich als eine Erleichterung. Jede Gemeinde hat ihre ,Baustellen‘, auf denen es immer Arbeit gibt. Wenn man älter wird, braucht man mehr Pausen, um Atem zu holen, tief

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durchzuatmen. Ich hoffe, dass der liebe Gott mir auch in den kommenden Jahren noch viel Gesundheit gibt.“ Denn Pfarrer Reperich hat noch viel vor. Weil er in Wormbach bleibt, kann er auch künftig bei den Gottesdiensten helfen. Daneben wird er Monate damit beschäftigt sein, seine Papiere durchzuarbeiten. Er hat viele Fotos und Dias gemacht. Die will er durchsehen. Nicht alles will er wegwerfen, denn die alten Bilder können für viele Menschen richtige Kostbarkeiten sein. Fotos: Heidi Bücker

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ie Ereignisse werden schnell aufeinanderfolgen. Pfarrer Heinz Reperich aus Wormbach wird am 8. Juni 70 Jahre alt. Dann verabschiedet er sich am 30. Juni auf dem Patronatsfest der Urpfarrei Peter und Paul von seiner Gemeinde. Und die Tage und Wochen danach nutzt er, um aus dem Pfarrhaus in eine andere Wohnung in Wormbach umzuziehen. Am Vorabend all dieser Aktivitäten hat WOLL ein Gespräch mit dem gebürtigen Olper geführt. „Nein, ich bin nicht aufgewachsen mit dem Wort ,woll‘, aber mit ,ni‘. Das bedeutet „nicht wahr“. ,Woll‘ und ,ni‘ sind für mich Vergewisserungsworte“, so Pfarrer Reperich. Er ist 1982 in Wormbach angetreten, zuvor war er tätig in Kallenhardt. Bedachtsam gibt er zu: „Wormbach war für mich damals ziemlich unbekannt, obwohl ich gerade einige Postkarten mit Abbildungen von Wormbach in meiner Sammlung gefunden habe. Vielleicht habe ich von Olpe aus mal ein Ferienlager in Wormbach besucht.“

Kostbarkeiten Ärgern und sich freuen, das sind zwei Dinge, die zum Zurückblicken gehören. Pfarrer Reperich: „Natürlich gibt es Momente, in denen ein Mensch sich ärgert, aber nach einer Nacht schlafen ist der Ärger wieder weg. Ich bin locker. Aber die Freude ist immer dagewesen, in großen und kleinen Sachen, zum Beispiel, wenn Menschen helfen wollen bei den WalburgaWochen. Das und viele andere Dinge machen Freude. Man spricht über die sturen Sauerländer. Aber das ist ein Vorurteil. Ich habe festgestellt, dass die Menschen im Hawerland sehr zugänglich und sehr liebenswürdig sind.“ Auf die Frage, was er sich für das Sauerland wünscht, wird Pfarrer Reperich ganz deutlich: „Dass man dafür sorgt, dass die Kostbarkeiten und Werte, die diese Landschaft und Menschen prägen, gepflegt werden. Ich sehe die Tendenz, dass sich immer mehr Leute ein Haus kaufen in einem Dorf und irgendwo anders arbeiten. Wenn diese neuen Einwohner sich nicht kümmern um die Vereine und Strukturen im Dorf, verändert sich die Bereitschaft, sich zu engagieren. Und das hat dann Konsequenzen für das Leben in den Dörfern. Darum müssen die neuen Bewohner sich einbringen“, so Pastor Reperich. ■

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Eröffnung des spirituellen Sommers SPIRITUELLE SUCHE DER MENSCHEN UND REGIONALE POTENTIALE AL S ERFOLGSFAK TOREN

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le Tage“ mit dem Erleuchten der Himmelsleiter begann und nach dem großen Erfolg nun zum spirituellen Sommer wurde, soll Nachhaltigkeit erfahren und keineswegs eine touristische oder trendige Eintagsfliege sein, da sind sich alle Verantwortlichen einig. „Auch die Himmelsleiter, die seit nunmehr einem Jahr den Himmel über der Kreuzbergkapelle in Wormbach erleuchtet, ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden Signal geworden und war der absolute Star auf den Weihnachtskarten der Region“, so Schmallenbergs Chef-Touristiker Hubertus Schmidt. Das stetig wachsende Bedürfnis der Menschen nach Spiritualität in Verknüpfung mit den touristischen Potentialen der Region ist sicherlich ein Erfolgsgarant des spirituellen Sommers 2013. ■ (dk)

Foto: Daniela Köhler

ormbach. Zur Eröffnung des spirituellen Sommers 2013 am 5. Juni hätte es kaum einen stimmungsvolleren Ort geben können als die Ur-Pfarrei Wormbach im Hawerland und auch das herrliche Sommerwetter ließ keine Wünsche offen. Auch wenn Schmallenbergs Bürgermeister Bernhard Halbe mutmaßte, „scheinbar habe man hier einen besonders guten Draht zum „Veranstalter“, war die Eröffnung der südwestfalenweiten Veranstaltungsreihe eine durchaus weltliche. Zahlreiche Gäste strömten einem nahezu „himmlischen“ Harfenkonzert in der St.-Peter-und-Paul Kirche zu Biermanns Scheune, wo der offizielle Teil der Eröffnung stattfand. In einer Gesprächsrunde hielten Moderator Dirk Glaser und seine Gäste eine kleine Vor- und Rückschau. Denn was im letzten Jahr unter dem Titel „spirituel-

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Yin und Yang im Lenneborn V O N S I LV I A R I N K E

Fotos: Klaus-Peter Kappest

Ich tauche ins Blütenmeer und entspanne mich von der erstaunlich kräftigen Rückenmassage, bei der mir Kosmetikerin Anna Sternberg eben verraten hat, dass eine gute Kosmetikerinnenausbildung immer auch Massage umfasst. Das spüre ich in jedem Muskel. Sanft drohe ich in meiner Yin- (oder Yang-?) Wanne sanft zu entschlummern. ... Doch Anna Sternberg hat noch mehr mit mir vor, sie packt mich auf eine Liege und pumpt irgendetwas unter mir auf. Ich liege jetzt eingemummelt im flauschigen Bademantel auf statt im warmen Wasser – und floate! Das

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Wasserbett macht etwas mit mir, und das fühlt sich ungeheuer wohltuend und anders an: Sanfte Dreh- und Schwingimpulse massieren mich unaufhörlich von den Beinen bis zu den Schulterblättern und wieder zurück, auf und ab, hin und her. Ich drifte floatend dahin, total tiefenentspannt, keine Ahnung, wieviel Zeit verstrichen ist, als mich Anna Sternberg leise türklopfend weckt: „Das war jetzt etwa eine halbe Stunde. Fühlen Sie sich entspannt?“ Ich kann nur grinsen. Meine Wellnessfee warnt mich lächelnd vor: „Sie werden sich jetzt gleich sehr schwer fühlen!“ Allerdings – Beine wie aus Blei. In der kuschlig gepolsterten Ruheecke probiere ich einige Häppchen, die dort auf mich warten, Räucherfischcanapés, Fruchtspieße … wo bekommt man Mitte Mai eigentlich frische Blaubeeren her …? Mit Vitaminen gestärkt gönne ich mir einen abschließenden Schwall heißer Luft, halte es in der über 100 Grad heißen finnischen Sauna aber gerade noch fünf Minuten aus. Dann ist Schluss, mehr Entspannung geht nicht! Kurz kalt geduscht und zwei große Gläser Eiswasser hinterher, perfekt! „Runderneuert“, befindet mein Begleiter, als er mich nach anderthalb Stunden wiederbekommt … und klingt tatsächlich eine Spur neidisch: „Beim nächsten Mal will ich auch!“ Klar, und dann gibt’s das Lenneborn-Special „Das Beste für den Mann“ – getoppt mit einer extra cremigen White-Chocolate-Massage. Infos: www.hotel-schuette.de und Telefon 0 29 75/82 0

Foto: Dave Ewert

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ch tauche ins duftige Rosenwasser meiner Yin-Yang-Doppelwanne und denke an weiße Schokolade mit Nussöl und Kakaobutter. Nicht stückchenweise zum Espresso, nein – in der Wellness-Oase hier im Landhotel Schütte würde mir die Nascherei wohlig auf dem ganzen Körper verrieben, von Kopf bis Fuß eingecremt mit Schokolade … mmmh … die White-Chocolate-Massage ist ein Special des kleinen, feinen Spa-Bereichs, den das Oberkirchener Hotel am 27. Dezember eröffnete und der besonders auch die Einheimischen aus dem Schmallenberger Raum ansprechen möchte, „die sich einfach mal etwas ganz Besonderes und Persönliches gönnen möchten“, fasst es Spa-Chefin Brigitte Schmidt zusammen. Mit Blick auf die vorüberplätschernde Lenne heißt der Spa übrigens „Lenneborn“, als Born des Wohlbehagens mit dem Duft nach Rosenwasser und weißer Schokolade.

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Werkstatt-Chor St. Georg MIT FREUDE AM GESANG – EIN CHOR DER BESONDEREN ART VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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m Eingangsbereich des Sozialwerks St. Georg in Schmallenberg ist ein lautstarker Gesang zu hören: Gerade hat die Chorprobe des Werkstatt-Chors begonnen. Ich betrete den Probenraum und werde freundlich begrüßt. Man kennt sich untereinander, da fällt ein fremdes Gesicht gleich auf. Und damit keine Unruhe entsteht, stellt mich Simone Laube zuerst einmal vor. Sie arbeitet im Sozialen Dienst und ist zuständig für die Beschäftigten im Arbeitsbereich. Immer wieder spornte man sie an, eine betriebsinterne Band zu gründen. Tatsächlich gibt es viele musikalische Leute im Haus und so entstand die Idee, es mit einem Chor zu probieren. Seit Ende 2010 gibt es den Chor, in dem, unabhängig von Geschlecht und Alter, alle mitmachen dürfen. Chorleiterin Carolin Rosensprung ist Musiktherapeutin. Alle 14 Tage kommt sie und leitet die Gruppe von etwa zwanzig Sängerinnen und Sängern. „Nicht immer eine leichte Aufgabe“, weiß sie. Denn je nach Laune und Befinden der Teilnehmer fällt auch die Chorprobe aus. Etwa zehn Lieder mit deutschen und englischen Texten sind derzeit einstudiert. Je nach Jahreszeit oder Anlass werden immer wieder andere Stücke aus der Liedmappe hervorgeholt. Ganz besondere Höhepunkte sind die Auftritte auf dem Sommerfest, der Weihnachtsfeier oder an Karneval. Zu Beginn der Probe werden zuerst einmal die Stimmbänder trainiert. Die verschiedenen Tonlagen erfordern eine hohe Konzentration aller Beteiligten. Schnell sind alle eingestimmt und wollen nun endlich zeigen, was sie können. Mit dem Frühlingskanon „Es tönen die Lieder“ wird der herrliche Frühlingstag begrüßt. Für Carolin Rosensprung, die sich derzeit in Erziehungszeit befindet, bedeutet die Leitung des Chors eine

große Herausforderung. Aber sie kennt ihre Musiker und geht auch auf deren persönliche Vorlieben und Wunschlieder ein. Heute hat Christian einen Vorschlag. Er hatte Geburtstag und wünscht sich „Wie schön, dass du geboren bist“. Während sich alle mit Freude an dem Geburtstagsständchen beteiligen, sitzt Christian selbst am Klavier und begleitet den Chor. Noten braucht er nicht, er spielt das Stück einwandfrei aus dem Kopf. Als Zugabe gibt es noch ein „Happy Birthday“ und Christian strahlt vor Freude. Ich bin begeistert, mit welcher Selbstverständlichkeit Christian Klavier spielt und nebenbei noch laut mitsingt. Und dann wird ein Lied angestimmt, welches für mich das Highlight dieser Chorprobe darstellt: „Nessaja“ – Ich wollte nie erwachsen sein. Und wieder mit Klavierbegleitung. Foto: Laura Boucsein Man merkt, mit wie viel Spaß alle dabei sind. „Die Freude steht im Vordergrund – und es kommt so viel zurück“, bestätigt auch die Chorleiterin. „Manchen reicht es schon, einfach nur dabei zu sein.“ Das Singen im Chor ist aber auch eine arbeitsbegleitende, therapeutische Maßnahme, die sich positiv auf den Arbeitsalltag auswirkt. „Alle werden aktiviert, jeder hat sein persönliches Erfolgserlebnis und das wirkt ganzheitlich auf Körper und Geist“, erklärt Carolin Rosensprung. Die Stunde vergeht wie im Flug und am Ende sagt mir Kristin, dass sie sich schon jetzt auf die nächste Probe in zwei Wochen freut. Einen Teil der Freude, die ich in dieser Stunde erlebt habe, nehme ich mit nach draußen. Und jedes Mal, wenn ich „Nessaja“ höre, muss ich an einen Chor denken, der auf seine Weise besonders ist. ■ W.O.L.L. Sommer 2013 -

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73 Kilometer Auszeit vom Alltag F U S S WA L L FA H R T VO N A R P E N AC H W E R L VO N DA N I E L A KÖ H L E R

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in hektischer Alltag, Stress im Beruf, in der Familie und sogar in der Freizeit sind nur einige Faktoren, weshalb sich viele Menschen mehr und mehr nach einer Auszeit sehnen. Hubert Sapp, Leiter der Polizei Schmallenberg, hat seit vielen Jahren seinen idealen Weg zum Ausgleich gefunden. Dieser Weg ist ziemlich genau 73 Kilometer lang und dauert zu Fuß zwei Tage. Das Ziel: der Wallfahrtsort Werl. Hubert Sapp organisiert die Fußwallfahrt vom beschaulichen Dörfchen Arpe aus. Und das nicht erst, nachdem ein Prominenter laut „Ich bin dann mal weg“ rief und damit einen wahren Pilgerboom auslöste, sondern bereits seit 29 Jahren.

Foto: Hubert Sapp

Unter dem „Pilgertor“, welches zur Zeit in der Eingangshalle der Kur und Freizeit GmbH Schmallenberg aufgestellt ist und auf den kommenden Spirituellen Sommer einstimmen soll, trafen wir Hubert Sapp zum Gespräch.

FEIERLICHE ANKUNFT IN WERL

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„Spiritualität wird für die M enschen immer wichtiger, weil wir ständig beansprucht sind und das ganz e Leben immer dynamischer und komplex er wird. Man schafft das nicht mehr alles.“(H ubert Sapp) „Die Fußwallfahrt von Arpe nach Werl ist über die Zeit zu einer Tradition geworden“, erzählt Hubert Sapp, für den die Wallfahrt eine Möglichkeit ist, eine Auszeit zu nehmen und Zeit für sich selbst zu haben. „Natürlich ist es auch anstrengend“, sagt er, „aber einmal im Jahr freut man sich darauf. Schon unterwegs gibt es viele emotionale Momente und die Ankunft in Werl am Patronatsfest ,Maria Heimsuchung‘ ist ein richtiges Gänsehauterlebnis.“ Bis zu vierzig Pilger, mehr oder minder christlich motiviert, nehmen in jedem Jahr an der Wallfahrt teil. „Manche Teilnehmer lassen sich durch ihren Glauben inspirieren und andere sehen die sportliche Herausforderung“, so Hubert Sapp. Und besonders letztere ist nicht zu verachten. Rund fünf Kilometer müssen pro Stunde zurückgelegt werden, um das Ziel pünktlich zu erreichen. Das kann für untrainierte Menschen schon schwierig werden. Und auch Hubert Sapp kennt sie gut, die Schmerzen in den Beinen und die Blasen an den Füßen, „aber“, so betont er, „diese Fußwallfahrt ist besser als zwei Wochen Urlaub.“ Morgens um sechs Uhr die pure Natur im erwachenden Arnsberger Wald zu erleben, die immer gleiche Zwischenstation zur Übernachtung in Westenfeld, wo ganze Familien die Pilgergruppe als „Empfangskomitee“ erwarten, Marienlieder, die unterwegs gesungen werden, Gebete und die Zeit des Schweigens sind für viele der Teilnehmer die Höhepunkte ihrer Fußwallfahrt nach Werl. Ein besonderes Stück des langen Weges ist ein schmaler Pfad durch den Arnsberger Wald. „Dieser Pfad wird von den Pilgern liebevoll „Schweigewald“ genannt. Auf dieser Strecke

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wird für 45 Minuten geschwiegen“, erklärt Hubert Sapp, „man findet sich selbst während dieser Zeit der Stille. Alltagsbilder im Kopf verschwinden, andere Gedanken tauchen auf und werden abgelöst von irgendwelchen Schmerzen. Es sind Momente, die auch die Seele bereinigen“, schildert der Polizeihauptkommissar seine Erfahrungen und Empfindungen. Auch der Rosenkranz wird unterwegs gebetet, „Das ,Vor-Sich-Hin-Murmeln‘ hilft beim Vorwärtskommen“, sagt Hubert Sapp gut gelaunt.

von Messdienern, bereits in der Stadt auf die Pilgergruppe warten, um sie zur Basilika zu geleiten, ist für die Teilnehmer in jedem Jahr aufs Neue ein unvergessliches Erlebnis. „Die Ankunft in Werl ist so schön, dass man v on Gefühlen überwältigt seinen Tränen freien Lauf lässt und alle Schmerzen sind vergessen.“ Eine Frage drängt sich dann, zumindest für Pilger-Unerfahrene, abschließend doch noch auf: Warum tun Sie sich das an? Warum machen Sie nicht einfach eine Wallfahrt mit dem Bus? Die Antwort kommt prompt und von Herzen: „Weil der Weg das Ziel ist.“

Übertroffen werden all die Strapazen und Erlebnisse des Weges schließlich von der Ankunft in Werl. Der Moment, wenn zum Empfang die Glocken läuten und die Patres von Werl, begleitet

Fotos: Heidi Bücker

In 29 Jahren hat Hubert Sapp pilgernd insgesamt 2.117 Kilometer zurückgelegt. Multipliziert man diese Strecke mit einer durchschnittlichen Teilnehmerzahl von 30 Personen, dann wurden insgesamt 63.510 Kilometer von Arpe aus gepilgert. Oder anders: Die Arper Pilger liefen bisher eineinhalbmal um die Welt. Ans Aufhören denkt der 52-Jährige noch lange nicht: „Ich pilgere weiter, solang mich die Füße tragen.“ ■

OBERHALB VON ARPE WURDE EIN „HEILIGENHÄUSCHEN“ FÜR DIE WALLFAHRER ERRICHTET

Die Fußwallfahrt nach Werl findet in diesem Jahr vom 5. bis zum 7. Juli statt. Informationen und Anmeldung (bis spätestens 27. Juni) bei: Hubert Sapp, Arpe, Tel.: 02971/ 87800, Mobil: 0160/ 25 20 744, hubert.sapp@t-online.de oder unter www.pv-dorlarwormbach.de, www.wallfahrt-werl.de

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Foto: Heike Schulte-Belke

Wie spannend und schön das Leben auf dem Dorf sein kann, zeigt uns der kleine Antonius, der in diesem Frühjahr ein kleines Weisen-Schäfchen großzog und dann damit stolz durchs Dorf zog.

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Ich bin gerne Landwirt!“

DER AZUBI ALEXANDER GERBE AUS FELBEC KE SETZT AUF DIE ZUKUNFT DER L ANDWIRTSC HAFT

in Leben ohne Landwirtschaft kann ich mir einfach nicht vorstellen und ich bin mir sicher, dass dieser Bereich auch in Zukunft bedeutsam sein wird. Daher will ich in den kommenden Jahren meine Ausbildung abschließen und auch danach im Agrarbereich tätig sein.“ Alexander Gerbe aus der Berndorferstraße in Felbecke weiß, was er will: „In jedem Fall in der Landwirtschaft tätig sein. Nach Schulpraktika im Tiefbau, einer Schreinerei und einer Tierarztpraxis bin ich ganz sicher: Landwirtschaft soll es sein!“ Nebenerwerbsbetrieb Dies scheint auch logisch, denn Alexander ist geboren und aufgewachsen im landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetrieb seiner Eltern Thomas und Annette Gerbe. Alexander: „Natürlich helfe ich meinem Vater auf unserem Hof, aber das ist nicht der einzige Grund meiner Leidenschaft für die Landwirtschaft. Meine Arbeitszeit kann ich in vielen Punkten selbst einteilen. Ein Landwirt fährt auch nicht nur den ganzen Tag Traktor, sondern ist vielmehr ein Multitalent. Auf dem eigenen Hof ist man schnell auch Maler, Schreiner, Tierarzt oder Kaufmann. Besonders wichtig sind mir natürlich die Tiere. Diese Mischung aus Selbstständigkeit, Freiheit, Vielseitigkeit und der Versorgung der Tiere, die macht mir Spaß! Und es gibt eine Zukunft für die grünen Berufe. Mein Berufsberater hat mich einmal gefragt, ob ich einen arbeitslosen Bauer kenne. ,Nein, nicht wirklich, habe ich ihm gesagt.‘ Erfahrungen sammeln Für den 17-Jährigen ist jetzt Erfahrungen sammeln angesagt. Während seiner Ausbildung zum Landwirt arbeitet er drei Jahre

in Ausbildungsbetrieben und in überbetrieblichen Ausbildungsstätten. Der erste Ausbildungsbetrieb ist der Hof Klöpper in Frielinghausen. Reinhard Klöpper hat circa 70 Milchkühe und Nachzucht. Sein zweites Ausbildungsjahr absolviert Alexander Gerbe bei Josef Mathweis auf dessen Hof in Niedersorpe, einem modernen Betrieb mit mehr als 100 Milchkühen. Das dritte Jahr verbringt er auf dem Versuchsgut Haus Düsse in Bad Sassendorf, wo er zusammen mit fünf anderen Auszubildenden ein breites Spektrum der Landwirtschaft kennen lernen wird. Dort dreht sich die Arbeit nicht nur um Milchvieh, sondern zum Beispiel auch um Schweinezucht und Ackerbau, immer gepaart mit modernster Technik. Foto: Klaus-Peter Kappest

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VON TINY BROUWERS

Alexander: „Da versorge ich nicht nur Milchkühe, sondern auch Schweine, Geflügel, Schafe und Pferde. So kann ich meine Erfahrungen ergänzen. Nach diesem dritten Jahr auf Haus Düsse folgt dann ein Jahr Berufspraxis in der Landwirtschaft. Danach möchte ich die Fachschule für Agrarwirtschaft und die Höhere Landbauschule in Meschede besuchen. Dann bin ich 22 Jahre alt und sehr gut ausgebildet, um im landwirtschaftlichen Bereich zu arbeiten. Das kann dann im Rahmen einer Stelle als Herdmanager eines großen Milchviehbetriebs sein oder auch in einem Job in den landwirtschaftsnahen Branchen. Eine Option wäre es auch, den Milchviehbetrieb meiner Eltern zu erweitern. Sehr gerne möchte ich auch einmal eine Zeit auf einem Betrieb im Ausland verbringen, um neue Eindrücke zu gewinnen. In einem Punkt bin ich mir jedenfalls sicher: Landwirtschaft hat Zukunft. Das gilt auch für das Sauerland, obwohl die Höfe zum Teil kleiner und überschaubarer sind als in anderen Teilen Deutschlands.“ ■

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Ein Blick in die Zukunft der Sauerländer Landwirtschaft DR. C HRIS TIAN MOHR VON DER L ANDWIRTSC HAFTSKAMMER NRW IN MESCHEDE IST OPTIMISTISCH VON TINY BROUWERS

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Dr. Mohr über die Landwirtschaft im r. Christian Mohr, Dienststellenleiter Hochsauerland: „Speziell im HSK gibt es der Landwirtschaftskammer Nordviele relativ große Milchviehbetriebe. Die rhein-Westfalen für die Kreisstellen meisten haben bereits zu Beginn der 80er Hochsauerland, Olpe und Siegen-WittJahre Boxenlaufställe gebaut und diese genstein, ist zuversichtlich, was die Zukunft erweitert oder neu erstellt. Sie sind für die der Landwirtschaft im Sauerland anbeZukunft gut gerüstet. Ein Milchviehlangt. Erstens gebe es viele junge und gut betrieb muss den ihm zugewiesenen ausgebildete Unternehmer, die sich immer Milchquoten entsprechen, um Milch wieder fortbilden, und zweitens eine gute produzieren und verkaufen zu dürfen. Betriebsstruktur, die ebenfalls stetig weiterAm 31. März 2015 läuft diese EU-Reglung entwickelt wird. „Schon in der Jugend wird aus. Um mehr Milch produzieren zu köndie Grundlage für eine zukunftsfähige nen, kann ein Landwirt Milchquoten Landwirtschaft gelegt. Darum freuen wir zukaufen. Die Milchquoten im HSK sind uns täglich über die gute Resonanz unserer zwischen dem 30. Oktober 2000 und Fachschule für Agrarwirtschaft hier am DR. CHRISTIAN MOHR, DIENSTSTELLEN LEITER dem 1. Juli 2012 um 10,6 Millionen und Dünnefeldweg in Meschede. Die VON DER L ANDWIRTSCHAFTS KAMMER NORDRHEINim Kreis Olpe um drei Millionen Ausbildung zum staatlich geprüften WESTFALEN IN MESCHEDE Kilogramm angewachsen. Hieran wird der Agrarbetriebswirt ist sehr praxisorientiert“, so Dr. Mohr. Weiterentwicklungsprozess der Milchviehhalter mit ihren Betrieben deutlich. Drei Schwerpunkte Die Landwirtschaft wird geprägt durch das Klima und die Im Hochsauerland sind 2.230 Betriebe aktiv, davon werden 40 Bodenverhältnisse. Im Nachbarkreis Soest zum Beispiel gibt es Prozent im Vollerwerb und 60 Prozent im Nebenerwerb bewirtfruchtbare, tiefgründige Böden. Die Soester Börde ist bekannt schaftet. Im Kreis Olpe gibt es 884 Betriebe, wovon 28 Prozent durch ihren Ackerbau und die hohen Erträge von Zuckerrüben, im Vollerwerb und 72 Prozent im Nebenerwerb geführt werden. Gemüse, Kartoffeln und Getreide. Aber der Märkische Kreis, die Im Süden und in der Mitte des Hochsauerlandkreises ist die Kreise Olpe und Siegen-Wittgenstein sowie der Milchwirtschaft konzentriert und zwar in den Kommunen Hochsauerlandkreis sind Mittelgebirgsstandorte von bis zu 880 Schmallenberg, Eslohe und Meschede.“ Höhenmetern. Hier dominiert die Grünlandbewirtschaftung mit der Milch- und Mutterkuhhaltung. Zudem hat im Seit dem Orkan Kyrill im Januar 2007 ist der WeihnachtsHochsauerlandkreis der Weihnachtsbaumanbau eine große baumanbau im Hochsauerland auch auf die vom Orkan geschäBedeutung. Im Ackerbau sind die Getreideerträge standortbedigten Flächen ausgeweitet worden. Dr. Mohr spricht von mehr dingt sehr unterschiedlich. Vermehrt ist in den letzten Jahren als 200 Weihnachtsbaumproduzenten. Etwa 20 Prozent wirtMais für die Rinderfütterung und zum Teil auch für Biogasanlagen schaftet auf mehr als 20 Hektar Anbaufläche. In diesen angebaut worden. Spezialbetrieben stehen Weihnachtsbaum- und Schmuck-

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reisigkulturen auf zum Teil mehr als 100 Hektar Betriebsfläche. Einige Betriebe bewirtschaften bis zu 400 Hektar Anbaufläche, teils Eigentum und teils Pacht. Der Wald als Einkommensquelle Dr. Mohr weist darauf hin, dass im Hochsauerland auch der Wald eine wichtige Einkommensquelle für die Landwirtschaft ist. Gemessen am Umsatz hat der Weihnachtsbaumanbau mit rund 31 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von der Milchviehhaltung mit 25 Prozent, dem Wald mit 15 Prozent und dem Ackerbau mit zehn Prozent. Der Rest entfalle auf die Schweine-, Rinder- und Geflügelhaltung sowie auf den Betriebszweig „Urlaub auf dem Bauernhof“, so Dr. Mohr.

mehr in den Niederlanden, am Niederrhein oder in Niedersachsen. Diese Betriebsgrößen entsprechen nicht unseren Zielvorstellungen, die eher bei leistungsfähigen Familienbetrieben liegen, in dieser Mittelgebirgsregion mit viel Wald und Grünland“, beschreibt Dr. Mohr die Situation.

Fotos: Ralf Litera

Herausforderungen Ganz wolkenlos ist der Himmel jedoch nicht für die Landwirtschaft im Sauerland. Dr. Mohr spricht von Herausforderungen und von potentiellen Gefahren. Die betrieblichen Entwicklungen und der damit verbundene Konkurrenzkampf um die Fläche machen sich an den rasant steigenden Pachtpreisen bemerkbar. Das habe, so glaubt der Fachmann, mit den Vorschlägen zur neuen europäischen Für die Zukunft wird es weiterAgrarpolitik ab 2014 zu tun. Ein hin notwendig sein, dass die Vorschlag, über den derzeit stark Fachschule für Agrarwirtschaft diskutiert wird, ist jener zum in Meschede erhalten bleibt. „Greening“, der vorsieht, die Diese Schule hat viele gute Ackerfläche zu fünf bis sieben Landwirte ausgebildet, die intenProzent stillzulegen oder beisiv mit der Beratungsstelle der spielsweise mit Schonstreifen zu Landwirtschaftskammer zusamDR. CHRISTIAN MOHR ZEIGT DIE UNTERSCHIEDLICHEN STRUKTURDATEN versehen. Obwohl die neue menarbeiten. „Das muss auch so ZUR L ANDWIRTSCHAFT IN DEN KREISEN DES SAUERL ANDES Agrarpolitik lange noch nicht definitiv ist, versuchen jetzt schon sein. Wir haben über die Beratung festgestellt, dass es eine Ackerbaubetriebe und Betriebe mit Schweinen und Geflügel, die Einkommensdifferenz zwischen den besten 25 Prozent und den außerhalb unserer Region ihren Betriebssitz haben, im Sauerland weniger erfolgreichen Milchviehhaltern in unserer Region von Flächen zu pachten in der Absicht, hierauf ihre zukünftigen 1.000 Euro Gewinnbeitrag pro Kuh und Jahr gibt. Ich bin mir Greeningverpflichtungen zu erfüllen. sicher, dass nur die wirtschaftlich guten Betriebe eine Zukunft haben. Betriebe mit schlechter Produktionstechnik und hohen Und auch auf den Weihnachtsbaumanbau kommt Dr. Mohr Kostenanteilen bei geringer Leistung werden ihre Zukunft nicht zum Schluss noch einmal zu sprechen: „Die Akzeptanz für den meistern“, denkt Dr. Mohr. Anbau von Weihnachtbäumen in der Bevölkerung ist für die Unternehmer und für unsere Beratung ganz besonders wichtig. Mohr hat das Gefühl, dass die Mentalität und die BodenUm den Gebrauch von Herbiziden zu reduzieren, haben wir als ständigkeit die Landwirtschaft im HSK weiterbringen. „Es gibt Landwirtschaftskammer mit finanzieller Unterstützung unseres hier kaum die Gefahr der Überschätzung bezüglich der eigenen Landwirtschaftsministeriums Versuche mit Untersaaten in oder familiären Leistungsfähigkeit, wenn es um WachstumsWeihnachtsbaumkulturen an Standorten in Schmallenberg, investitionen geht. Ein Sauerländer Milchviehhalter, der 100 Sundern und Bestwig angelegt. Weitere ökologische Milchkühe gut managen kann, wird kaum für 150 Kühe bauen. Anbauversuche sind geplant mit dem Ziel, den WeihHier halten die Vollerwerbsbetriebe zwischen 70 und 150 nachtsbaumanbau im Sauerland noch umweltfreundlicher zu Milchkühen. Sie haben noch genügend Grün- und Ackerland gestalten. Auch das hat mit der Zukunft der Landwirtschaft im für die Futterproduktion von Gras und Maissilage. Sauerland zu tun.“ ■ Milchviehbetriebe mit 400 und 500 Milchkühen sieht man viel W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Auszeichnung Meister.Werk.NRW MINISTER REMMEL ZEIC HNET METZGEREI MERTE AUS

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er Metzgerei Merte aus Schmallenberg wurde am 22. Mai 2013 von Johannes Remmel, Minister für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur und Verbraucherschutz des Landes NordrheinWestfalen, in einer feierlichen Veranstaltung im Düsseldorfer „Regierungsschlösschen“ der Preis Meister.Werk.NRW für ausgezeichnete Qualität verliehen.

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Mit dem Preis würdigt Minister Remmel die Metzgerei Merte als inhabergeführten Handwerksbetrieb, der sich in herausragender Weise für die Qualität seiner Produkte einsetzt und sich darüber hinaus auch seiner Verantwortung als Arbeitgeber besonders bewusst ist. Diese Verbindung von hoher und geprüfter Produktqualität und verantwortungsbewusster Betriebsführung wird ausgezeichnet. Die Metzgerei Merte wurde im Jahr 1900 von Franz Willmes, dem Großvater des jetzigen Inhabers Bernd Willmes, in Schmallenberg gegründet. Das Haus in der Südstraße trägt seit je her den Namen MERTE, abgeleitet von „Martin“, einem früheren Hausbewohner. Dieser Name

hat sich über die Jahre auch für die Metzgerei eingebürgert, die von der Familie Willmes betrieben wird. Die Metzgerei Merte beschäftigt mittlerweile 100 Mitarbeiter im Sauerland und in Wittgenstein. Die hohen Qualitätsansprüche, die Bernd Willmes an die Produkte seines Betriebs stellt, spiegeln sich in vielfachen Auszeichnungen wieder. Ein wichtiger Faktor ist die Beschaffung des Fleischs: Die Metzgerei Merte arbeitet mit ausgesuchten Betrieben auf dem Land zusammen. Die Kunden erhalten jederzeit aktuelle und transparente Hintergrund- und Herkunftsinformationen zum Fleisch und den daraus hergestellten Erzeugnissen. Neben der regionalen Vermarktung von Rind-, Schweine- und Kalbfleisch in der klassischen Metzgerei beliefert Merte auch die Gastronomie und bietet mit Merte’s Catering + Partyservice alles vom Candle-Light-Dinner für zwei bis hin zu Großveranstaltungen aller Art.

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Die ideale Symbiose M I T S T E I N , S TA H L U N D L I C H T V E R B I N D E T DA S E H E PA A R P R I N Z E K U N S T U N D H A N DW E R K

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as passiert, wenn eine Steinbild-hauerin auf einen Schmied trifft? Dass die beiden sich ineinander verlieben und fortan gemeinsam durchs Leben gehen, ist eine Sache. Wenn in dieser Beziehung Handwerk zur Kunst wird – oder Kunst zum Handwerk –, dann ist das schon eher ungewöhnlich. Ebenso ungewöhnlich sind die Kunstwerke des jungen Künstlerpaares aus Warendorf. Aus Stahl, Stein und Licht schaffen sie Objekte, die vor Leichtigkeit zu schweben scheinen. Ihre Kunstwerke kommen daher wie die ideale Symbiose von traditionellem Handwerk und moderner Kunst. WOLL traf das bemerkenswerte Künstlerehepaar bei der Eröffnung der Sommerausstellung im Kunst- und Antiquitätenhaus Klute in Schmallenberg, die dort noch bis Ende August zu sehen ist. WOLL: Wie kommt man vom Handwerk zur Kunst? Thomas Prinze: Das hat mit der Ausbildung zu tun. Das Thema Kunst war schon immer präsent. Nach meiner Ausbildung bin ich drei Jahre auf Wanderschaft gewesen, auch in Dänemark und Norwegen. Danach hatte ich das Gefühl: „Ich muss was für meinen Kopf tun.“ Bei dem anschließenden Studium zum Gestalter im Handwerk hat sich der Blick auf meinen Beruf und auf Gestaltung sehr verändert. In dieser Zeit habe ich auch meine Frau kennen gelernt. WOLL: Kunst und Handwerk gleich Kunsthandwerk? Thomas Prinze: Das trifft es nicht ganz. Das Wort „Kunsthandwerk“ hinterlässt immer so ein Geschmäckle. Wir beide spielen dagegen mit dem Grenzbereich zwischen Kunst und Handwerk. Und das bereits seit fünf Jahren.

Foto: Andy Klein

VO N DA N I E L A KÖ H L E R

WOLL: Sie kommen aus Warendorf. Wie sehen Sie sich selbst? Thomas Prinze: Ja, wir sind beide Bauernkinder und bodenständig westfälisch. Für uns ist es die Mischung aus angewandten Aufträgen wie Tore, Zäune und Geländer, die auch gut gestaltet werden müssen, und freien Skulpturen, in denen wir uns ausleben können.

WOLL: Und wie beschreiben Sie Ihre Kunst? Christine Prinze: Wir probieren immer wieder neue, ungewöhnliche Ideen und Wege aus, um interessante Kontraste zu finden. Unsere Objekte für den Außenbereich sind eher abstrakt; weniger gegenständlich, aber doch recht gradlinig. Thomas Prinze: Für uns ist es immer wieder eine Herausforderung, den beiden Materialien eine optische Leichtigkeit zu verleihen. Das Spiel von Licht und Schatten ist in vielen Arbeiten eine wichtige Komponente. So wird aus rostigen Schilfgräsern bei Dunkelheit ein bewegtes Flammenmeer. Die „Blätter“ aus gebogenem und verdrehtem Stahl machen im Zusammenspiel mit dem Licht die optische Leichtigkeit perfekt. WOLL: Und wie sieht es im M ünsterland mit der Materialbeschaffung aus? Christine Prinze (lacht): Wenn ich shoppen gehe, dann gehe ich in den Steinbruch. Ich verwende viel Sandstein, der bietet eine beeindruckende Farbpalette. Aber auch Basaltstein bearbeite ich sehr gerne. Das Münsterland ist eine wahre geologische Fundgrube! Weitere Infos unter www.felix-klute.de ■

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Es ist wie eine Sucht!“

VIER JUNGS BAUEN EINEN TRAK TOR, U M DA M I T B E I D E R V U L K A N - T RO P H Y Z U S TA R T E N VON CL AUDIA WIC HTMANN

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gefunden. Alle haben mich für verrückt erklärt oder mich ausgelacht!“ Erstaunlich ist das nicht. 24 Stunden dauert die VulkanTrophy, ein 4,5 Kilometer unwegsamer Rundkurs mit durchschnittlich 80 Kilometern pro Stunde, ein Rennen mit insgesamt 40 Teams. „Da geht es mitten durchs Gelände, über Schlaglöcher, Steine und Bodenwellen. Solche Wege würde man normalerweise gar nicht fahren“, erzählt Jannik. Alle drei Stunden wechseln die insgesamt vier Fahrer eines Teams. „Dann weiß man nicht, ob man noch laufen kann oder besser sitzen bleibt.“

Jannik Geueke ist fast schon ein Profi. Seit er 14 ist, fährt er das Rennen als Team-Mitglied bei seinem Onkel mit. „Seit Langem will ich selbst fahren, aber ich habe niemanden für mein Team

Schließlich kann er seinen Cousin Fabian Geueke von dem Traktor-Rennen überzeugen. Die Jungs kaufen ein altes JohnDeere-Getriebe und eine Hinterachse. Das war vor eineinhalb

Fotos: Ralf Litera

ede Menge Geld, eineinhalb Jahre Arbeit, 24 Stunden schlaflose Trecker-Fahrt, mit 80 Stundenkilometern querfeldein über Stock, Stein und Schlaglöcher … was verrückt klingt, ist pure Leidenschaft. Es geht um vier Jungs zwischen 19 und 22 Jahren aus dem Hawerland, die fast jeden Abend an einem Traktor tüfteln, bauen, basteln. Das Ziel: Im Juli beim härtesten, wenn auch wahrscheinlich einzigen Oldtimer-Traktor-Rennen Deutschlands zu starten – bei der Vulkan-Trophy im hessischen Herbstein-Altenschlirf.

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leichte Schulter nehmen“, weiĂ&#x; Jannik. Er rechnet sich gute Chancen fĂźr das Rennen aus. „Wenn nichts GroĂ&#x;es dazwischenkommt.“ Aber eigentlich geht es bei dem Rennen auch gar nicht ums Gewinnen. Die Teilnehmer erhalten keine Preisgelder, sondern Pokale und Trophäen. Es geht um den SpaĂ&#x;, das Zusammenkommen mit Gleichgesinnten. „Nach dem Rennen wird gefeiert, das macht mindestens genauso viel SpaĂ&#x; wie das Rennen selbst“, freut sich Jannik. Und danach? „Nach der Vulkan-Trophy basteln wir weiter und verbessern, was bei diesem Rennen nicht funktioniert hat, um fit fĂźr das nächste Mal zu sein!“ Es ist eben eine verrĂźckte Leidenschaft. Infos: Die Vulkan-Trophy findet vom 12. bis zum 14. Juli 2013 in Altenschlirf statt. Webseite: www.vulkan-trophy.de. â– Jahren. Seitdem sitzen sie zwei, bis dreimal in der Woche abends fĂźr gut fĂźnf Stunden zusammen und basteln aus allen mĂśglichen Traktor-Ersatzteilen einen funktionstĂźchtigen Trecker um das Getriebe und die Achse herum. Ein Jahr später gewinnen sie auch ihre Freunde Julian Koch und Christoph Knippschild fĂźr das Rennen. Das „Racing Team Sauerland“ ist endlich komplett. Jetzt arbeiten alle vier am Traktor, mit den Gedanken immer bei der Vulkan-Trophy. Ihr Beruf spielt ihnen sprichwĂśrtlich in die Hände – alle vier sind Schlosser und wissen, was zu tun ist. ĂœberdrĂźssig werden sie des Traktorbauens nicht. „Es ist wie eine Sucht“, sagt Jannik Geueke. Inzwischen wiegt der Selfmade-Trecker drei Tonnen und läuft mit einem 125- PS-VW-Automotor nahezu einwandfrei. „Es kĂśnnen während des Rennens aber immer wieder Zwischenfälle passieren, wie zum Beispiel geplatzte Reifen oder ein Getriebeschaden.“ DafĂźr gibt es dann eine Boxengasse, wo Reparaturen erledigt werden oder Fahrerwechsel stattfinden. Ein Fahrerlager gibt es auch, dort sollen sich die Fahrer ausruhen fĂźr die nächste Runde. Aber: „Ich mache vielleicht mal fĂźr eine halbe Stunde die Augen zu, doch richtig schlafen geht nicht. Dazu bin ich viel zu aufgeregt. Ich beobachte dann die anderen Teams oder schraube am Trecker, wenn es Schäden gibt.“ Obwohl es bei der Vulkan-Trophy vor zwei Jahren drei Unfälle mit Hubschrauber-Einsatz gab, sind die Jungs gelassen und freuen sich auf das Rennen. „Man darf es aber trotzdem nicht auf die

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Mehr als nur LKW-Planen WIE EINE KLEINE MANUFAK TUR AUS COBBENRODE P L A N E N S TO F F DA S G E W I S S E „ E T WA S “ E I N H AU C H T

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eden Tag sieht man unzählige LKW auf unseren Straßen; eine kreative Beschriftung, flippige Farben oder ein bekanntes Logo sind dabei wohl das einzige, das uns noch bewusst auffällt. Doch „Plane“ kann viel mehr – handwerkliches Geschick, Fachwissen sowie Ideenreichtum machen es möglich. Heinz und Maria Michel aus Menkhausen haben schon vor über 13 Jahren den Weg zur Individualität und weg vom Standard gewählt. So wird seit 01. Juli 2000 unter dem Namen Michel-Planen jeden Tag aufs Neue gezeigt, dass Planenstoff mehr kann als nur LKW verkleiden; von „einfachen“ Abdeckplanen für Boote, Sandkästen und Anhänger sowie Sonnen- und Wetterschutz in jeglicher Form bietet der Firmengründer mit seinem Team junger Mitarbeiter individuelle Lösungen für jedermann. Der Oldtimer benötigt ein neues, zeitgenössisches Dach, eine Mähwerksabdeckung für den Landwirt aus dem Nachbarort muss repariert werden oder der eigene Garten bekommt durch das maßgefertigte Sonnensegel ein funktionelles Designelement. Ergänzt wird das Sortiment durch Beschriftungen aller Art, abgerundet von fachkompetenter und freundlicher Kundenbetreuung. Qualität, die überzeugt! Das ist bei Firma Michel nicht nur ein Leitspruch, der zum Logo gehört, sondern wird gelebt – von Heinz und Maria sowie jedem einzelnen Mitarbeiter. Im Vordergrund steht ein zufriedener Kunde, mit dem man ZUSAMMEN auf ein gemeinsames Ziel hinarbeitet. Persönliche, kompetente Beratung, oft auch vor Ort – Erfahrungswerte, die in praktische Lösungsansätze umgesetzt werden, bilden hier das Komplett-Paket. Das Familienunternehmen ist überzeugt, dass eben diese Philosophie den Unterschied macht.

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„Viele Kunden setzen zunächst auf preisgünstige Angebote am Markt und kommen nach kurzer Zeit enttäuscht auf uns zu, da diese nicht halten konnten, was die Werbung versprach. Wir erarbeiten dann mit dem Kunden gemeinsam eine Lösung, bei der Preis, Leistung und Qualität harmonieren“, so Heinz Michel. Auf diesem Wege verdienen sich stetig neue, persönliche Sonnensegel den Platz in Sauerländer Gärten. Mittlerweile ist ein Sonnenschutz der „Marke Michel“ aber ebenso auf einer Finca in Spanien zu finden. „Unsere Kunden sind so individuell und flexibel wie wir auch“, bestätigt uns Maria Michel zufrieden. Kreativität, abwechslungsreiche Aufgaben und ein zukunftssicherer Job Mit Leidenschaft und viel Engagement stehen sowohl die Inhaber als auch die Mitarbeiter hinter den vielen Produkten, die hinter dem Werkstoff „Plane“ stecken und mit dem technischen Konfektionär/in gibt es auch einen Beruf, der all dies unter einen Hut bringt. Mehrfach wurden in der kleinen Manufaktur in Cobbenrode Lehrlinge mit Auszeichnung ausgebildet, auch in diesem Jahr bietet das Unternehmen wieder einen Ausbildungsplatz an. Kluges, kreatives Nachdenken gehen mit abwechslungsreichen Tätigkeiten ebenso einher wie ein Beruf, in dem man viel rumkommt und stetig mit neuen Aufgaben wächst. „Da viele sich kaum vorstellen können, was alles unter die Aufgaben eines technischen Konfektionärs fällt, bieten wir daher interessierten jungen Frauen und Männern gerne die Möglichkeit in einem Praktikum die Möglichkeiten selbst Erfahrungen zu sammeln“, erklären die Unternehmer. Das Michel-Planen-Team möchte nicht nur Perspektiven bieten, sondern auch den etwas anderen Blick auf die Plane ermöglichen und freut sich auf Bewerbungen, Projekte und neue Herausforderungen. www.michel-planen.de

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Umfrage bringt Wanderwoche auf Touren 3 3 . WA N D E RWO C H E I M L A N D D E R TAU S E N D B E R G E VON KERS TIN THIELEMEIER

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andern, plaudern, staunen und erleben. Die Mischung macht es aus. Im Rahmen der 33. Schmallenberger Sauerland-Wanderwoche vom 23. bis 27. Juli 2013, bei der allmorgendlich wanderbegeisterte Einheimische und Gäste gemeinsam zu fünf geführten Tagestouren durch das wahre Land der tausend Berge aufbrechen, beweisen nicht nur faszinierende Nahund Fernrouten, wie professionell Wandern vorbereitet sein kann. Begleitet von sachkundigen Führern und Förstern, die auf den jeweils circa 14 bis 18 Kilometer langen Touren viel über Wald und Flur, Geschichte und Kultur zu erzählen wissen. In diesem Jahr greift eine Besonderheit. Die Kur und Freizeit GmbH Schmallenberger Sauerland hat Ende 2012 eine Befragung der besonderen Art durchgeführt. Über 600 Teilnehmer der Schmallenberger Wanderwochen wurden angeschrieben und gebeten, an einer Umfrage teilzunehmen. Ziel der

Verantwortlichen war es, Lieblingstouren und/oder neue Wandertourenvorschläge abzufragen. Annette Wulf vom Organisationsteam der Wanderwoche ist begeistert: „Die Rückmeldungen waren überwältigend. Durch viele Anregungen und Tipps konnten – unter Berücksichtigung verschiedenster Wunschtouren – tolle Routen ausgearbeitet werden.“ Das bedeutet, die Wanderungen gehen in diesem Jahr über den Sauerland Höhenflug, die Heidenstraße, die Homert, über den Wisent Pfad und natürlich auf die Überraschungstour. Diese traditionelle Wanderung ins Blaue spiegelt das Ergebnis der Umfrage wider. Mehr darf darüber nicht verraten werden. Weitere Informationen zu den Wanderungen, Busfahrplänen und Ablauf gibt es bei der Gästeinformation, Poststr. 7, 57392 Schmallenberg, Telefon: 0 29 72 / 9 74 00 täglich von 9 bis 21 Uhr, Fax: 0 29 72–97 40 26, www.schmallenberger-sauerland.de. ■

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Gegen den Wind WOLL -SOMMERTIPP: FAMILIEN-ERLEBNIS TOUR AUF DEM SAUERL ANDRADRING VON C ARINA MIDDEL

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ch weiß: Ich bin kein Radfahrprofi. Radeln im Land der tausend Berge galt mir immer als Kampf gegen Windmühlen, als Sporteinheit für Menschen, die sich gerne quälen. Dass die Sache mit dem Wind gar nicht fern liegt, eine ambitionierte Quälerei aber auch richtig viel Natur- und Freizeitgenuss mit sich bringen kann, das zeigte sich, als ich mich zusammen mit WOLL-Fotograf Klaus-Peter Kappest aufs Rad schwang, um den SauerlandRadring kennen zu lernen. Der Rundweg verbindet Finnentrop, Lennestadt, Schmallenberg und Eslohe – und verspricht Fahrvergnügen auf 84 Kilometern. Und allen, denen das noch nicht genug ist, bietet die zusätzliche Nordschleife am Hennesee entlang durch das Ruhr- und Wennetal eine gut 40 Kilometer lange Ergänzung.

Fotos: Klaus-Peter Kappest

Die stand für uns aber nicht zur Debatte. Bei bestem Maiwetter und einem lauen Lüftchen, 18 Grad, sollte es an jenem Freitagmorgen in Saalhausen losgehen. Nach einem kurzen (aber gescheiterten) Versuch, mich (Freizeitradlerin!) im Mountain-

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bike-Parcours in Biker-Laune zu bringen, führte uns der SauerlandRadring entlang der Lenne, vorwiegend über gut asphaltierte Radwege und nur manchmal über ärgerliche Straßenstücke, nach Fleckenberg – immer dem Zeichen der Fledermaus folgend, die Wahrzeichen des Weges ist und schon in Schmallenberger Gefilden auf das Highlight unserer Tour verwies. Das Beachten der Schilder war allerdings leichter gesagt als getan, denn wer nicht ein waches Auge hat oder mit 30 Stundenkilometern über die Fahrradwege pest, der wird die Beschilderung oft übersehen, wenn sie überhaupt zu finden ist. Ab dem alten Bahnhof Schmallenberg gewinnt der Weg seine typische Gestalt: Die Strecke verläuft zu großen Teilen entlang einer ehemaligen Bahntrasse, weshalb unsere Tour auch trotz der tausend Sauerländer Berge gar nicht an ein tausendbergiges Erklimmen erinnerte. In Gleidorf begeistert vor allem kleine Radfahrer der Erlebnisspielplatz „Wilde 13“. An Mailar vorbei und durch Dorlar schlängelt sich der Weg nun immer abseits der Straße gemächlich zwischen wenigen Bäumen und an grünen Wiesen vorbei: eben, langstreckig. Schönheit ohne Aufregung. Und die Schäfchenwolken am Himmel glitten schläfrig vor sich hin. Es ließ sich in dieser Idylle fast vergessen, dass das hier eine Tour durch eine Mittelgebirgsregion war. Aus den Gedanken riss mich schließlich eine Herde Schafe, die am Ortseingang Bremke zwischen Löwenzahn und Wiesenschaumkraut ihre Mittagspause hielt. Apropos, dachte ich mir – und meine nach rund 30 Kilometern etwas schweren Beine stimmten mir zu: Höchste Zeit für einen kleinen Stopp! Zum Glück war die Landbäckerei Sommer nicht weit und Klaus-Peter und ich genossen Frikadellenbrötchen, während sich der Himmel über uns verdächtig zuzog und ein Wind aufkam, der hauchte: Los, los, weiter müsst ihr. Auch im Sommer ist das Wetter im Sauerland nicht immer beständig.

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Vorbei an alten Bauernhäusern in Sallinghausen, Eslohe streifend, dessen alter Bahnhof mit seinen Schienen-Überresten noch einmal an die bahntechnische Vergangenheit des Radrings erinnert, kämpften wir ab nun auf unseren Rädern gegen den Wind wie Don Quichotte einst gegen die Mühlen, um endlich den Höhepunkt unserer Tour zu erreichen. Kurz hinter Kückelheim liegt der 689 Meter lange ehemalige Eisenbahntunnel, der nun, da die Bahnen still stehen, Fledermäusen als Winterquartier dient. Während draußen sommerliches Grün strahlte, verwandelte sich, sobald die Räder uns ins Innere rollten, der Tag in Dunkelheit. Die kühle, feuchte Luft roch nach einer verregneten Herbstnacht. Die Fledermäuse mochten in diesen Maitagen ausgeflogen sein – ob nicht die eine oder andere zu mitternächtlicher Stunde hierher zurückkehrte, um in Esloher Landen ihr Unwesen zu treiben – ich war mir da plötzlich nicht mehr so sicher. Es tropfte von den Wänden herab und wir hörten nur das Surren unserer Dynamos. Vom anderen Ende des Tunnels schallten uns Stimmen anderer Radfahrern entgegen, verzerrt – und schon hatte uns der Tag wieder. Und ebenso Meister Wind, der uns gekonnt ins Gesicht blies. Meine Beine hatte ich überschätzt, meinen Po, der nicht mehr auf dem Sattel sitzen mochte, auch. Unsere Sauerländer Landschaft konnte ich trotzdem nur bestaunen. Über Serkenrode und Fretter brachten die Räder uns bis nach Lehnhausen. Hier, nach guten 60 Kilometern – aufgrund des Gegenwindes gefühlten 100! – sollte der Weg für mich zu Ende gehen, hier stand mein Auto. Klaus-Peter aber war so neugierig auf den Rest des SauerlandRadrings, dass er die verbleibende Strecke bis nach Saalhausen auch noch auf sich nahm. Ein Der SauerlandRadring in Kürze: wahrer Fahrradheld! Ich aber fühlte mich Hauptstrecke: 84 km Schwierigkeit: mittel auch so schon recht heldenhaft. Mit etwas Auf-/Abstieg: 631 m weichen Knien stieg ich vom Rad. An den Nordschleife: 42 km Schwierigkeit: leicht Muskelkater am nächsten Morgen wagte ich Auf-/Abstieg: 422 m in diesem Moment nicht zu denken. ■

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on alters her erzählt man sich hier die Geschichte des Handelsmannes aus den Höhendörfern, der 1492 dem gerade auf dem Neuen Kontinent gelandeten Columbus selbstgefertigte Hosenträger verkaufen wollte. Diese Geschichte bringt die wissenschaftlichen Vertreter der Heimatgeschichte in einige Schwierigkeiten, denn: Wie wir alle spätestens dieses Jahr unausweichlich erfahren, begann die Existenz der Höhendörfer doch nicht Ende des 15. Jahrhunderts, sondern eben erst mit ihrer Ansiedlung durch Graf Casimir zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg um 1713! Richtig ist allerdings, dass die Vorgeschichte dieser Ansiedlung im engeren Sinne ihren Anfang Ende des 15. Jahrhunderts nahm. Zu dieser Zeit, genauer 1484 und dann 1521, nahm das Wittgensteiner Grafenhaus eine Politik der Arrondierung seines Herrschaftsgebietes auf – mit langem Atem und schließlich erfolgreich, wie sich zeigen sollte. Der Anspruch bezog sich unter anderem auf die waldreiche Hochebene des Rothaarkammes. Der immer wieder aufbrechende Widerstand des zu Kurköln gehörigen Winterberg beschränkte sich weitgehend auf direkte, kleinere Plänkeleien, die umgehende

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Zerschlagung Wittgensteinischer Zollstöcke und Schlagbäume. Man stritt oft um Viehweiden, Heuplätze, etcetera. Die Grenzen waren oft ungenau beschrieben und die Grenzzeichen waren leicht zu beseitigen. Auch die Bezeichnungen „Zwistberg“, „Zwistkopf“ und „Zwistmühle“ geben ein Indiz für diese Streitigkeiten ab. Dieser lange, bis ins 18. Jahrhundert schwelende, weil unentschieden bleibende Territorialkonflikt ist bekannt als der „Winterberger Streit“. Seine Basis war das beiderseitige Interesse an der Nutzung der Waldregion; ein Grund für seine Dauer war das in rechtlicher Hinsicht argumentative Patt: Während Wittgenstein sich auf das „schon immer“ wahrgenommene Jagdrecht berufen konnte, reklamierte Winterberg das Gewohnheitsrecht der Holznutzung für sich. Die Streitigkeiten der Vergangenheit sind vergessen. Am 3. und 4. August wird gefeiert. Wittgensteiner und Kur-Kölnische feiern gemeinsam das 300-jährige Jubiläum der Höhendörfer Hoheleye, Langewiese, Mollseifen und Neuastenberg. ■

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s ist schon eine kleine Sauerländer Erfolgsgeschichte: Philipp Hardebusch, geboren im Sauerland und jetzt wohnhaft in Lennestadt-Maumke, sagt von sich: „Ich bin mit Leib und Seele Sauerländer.“ Doch das hielt ihn nicht davon ab, sein berufliches Glück in der ehemaligen Bundeshauptstadt Bonn zu suchen. Hier ist er seit drei Jahren angestellter Braumeister im traditionsreichen und weit über die Grenzen von Bonn hinaus bekannten Brauhaus Bönnsch. Neben einem obergärigen, naturtrüben Bier braut er dort noch ein Weizenbier und saisonale Biersorten. Für das BönnschNaturtrüb und für Bönnsch-Weizen gab es 2010 sogar von der DLG, der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft die begehrte Goldmedaille. Um immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, hat Philipp Hardebusch eine Weiterbildung als DiplomBiersommelier erfolgreich abgeschlossen. „Nach meinen Recherchen bin ich der erste Sauerländer Diplom-Biersommelier“, berichtet Philipp Hardebusch stolz.

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Und weil Philipp Hardebusch ein regelmäßiger Leser der WOLL-Magazine aus Schmallenberg und Kirchhundem/Lennestadt/Finnentrop ist, hat WOLL ihm den Kontakt zum „Sauerländer Stammtisch Bonn“ vermittelt, der jetzt sein monatliches Treffen mit einer kleinen Brauereibesichtigung im Brauhaus Bönnsch abgehalten hat. Wäre doch gelacht, wenn wir die Sauerländer in den Städten und Regionen unseres Landes nicht an einen Tisch bringen könnten! Wer das nächste Mal in Bonn zu Gast ist, sollte einen Besuch bei Bönnsch nicht versäumen und nach Braumeister Hardebusch fragen. Auch wenn er dann nicht da sein sollte, kann man immerhin mit Stolz ein „Sauerländer“ Bönnsch trinken. Na denn, Prost! ■ (hh)

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Mein erstes Mal VON EINER, DIE IHR ERS TES SC HÜTZENFES T ERLEBT

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VON CL AUDIA WIC HTMANN

Bis zum darauffolgenden Mai … Aus den anfänglichen Dates ist eine Beziehung geworden und ich reise fast jedes Wochenende in das kleine Wohnörtchen meines Mannes, das heute unsere gemeinsame Heimat ist. Nun ist also Mai und die Leute sprechen über nichts anderes mehr als über das Schützenfest im Juni. Das mag übertrieben sein, doch mir kommt es so vor. Vermutlich, weil ich bis dahin noch nie in meinem Leben von Schützenfesten gehört, geschweige denn, darüber gesprochen habe. Auf jeder Party höre ich „Schützenfest-Wortfetzen“ und werde immer wieder gefragt, ob ich denn auch zum Schützenfest komme. Ich antworte: „Ich weiß es noch nicht“ oder „Mal sehen“ und ernte mitleidige Blicke. Heute weiß ich, dass diese Frage rhetorisch gemeint war. Armes Ding! Wie kann

Fotos: Ralf Litera

ei uns haben alle im März Geburtstag“, sagt mein jetziger Mann, echter Sauerländer, damals bei unserem ersten Date. „Mein Bruder, ich, mein Kumpel A, mein Kumpel B …“ Es folgt eine Aufzählung unterschiedlicher Freunde. „Und warum?“ fragt er mich. Ich, echte Hessin, zucke ahnungslos mit den Schultern. „Na, weil im Juni Schützenfest ist!“ Aha. Schützenfest also. Schützenfeste kenne ich bis dahin nur aus Heimatfilmen. Bis zu diesem Zeitpunkt weiß ich gar nicht, dass es die auch in echt gibt. Ich komme nämlich nicht nur aus Hessen, sondern auch noch aus der Stadt. Und weil es das erste Date mit meinem zukünftigen Mann ist, lache ich und tue interessiert. Das Treffen findet im Dezember statt und ich vergesse das Thema Schützenfest irgendwie auch wieder.

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sie denn nicht wissen, ob sie zum Schützenfest geht? Eigentlich stellt sich diese Frage doch gar nicht! Die Tage schreiten mit Riesenschritten auf das SchützenfestWochenende zu. Inzwischen weiß ich mehr über das Schützenfest, das ich bis vor Kurzem ja noch für ein idyllisches, ländliches Klischee hielt. Die Leute sind begeistert und voller Vorfreude, wenn sie vom Schützenfest sprechen. Sie erzählen vom Schützenkönig und seiner Königin, von der Geselligkeit und Gemeinschaft, die drei Tage Schützenfest mit sich bringen. Ich höre aber auch von durchgemachten Nächten, von drei trinkfesten Tagen am Stück, von Leuten, die auf den Tischen tanzen, von Blasmusik, von Männern, die auf einen Vogel schießen und vom nächtlichen „Eierbacken bei Bieken“. Und ich mache mir ernsthaft Gedanken, ob ich das überstehe. „Du musst dir Urlaub nehmen,“ sagt mein Mann. „Das machen alle.“ Gut, ich nehme mir Urlaub und stürze mich in das Abenteuer Schützenfest. Zugegeben, erst mit Skepsis. Ich sitze in der Schützenhalle und betrachte das Geschehen. Es ist zum Platzen voll, ich sitze am Tisch unserer Clique, umringt von lustigen Mädels, die im Moment zweifelsohne mehr Spaß haben als ich. Mein Mann sitzt nicht mit am Tisch, aber er ist wenigstens in Sichtweite. Ich nippe an meinem Bier und nehme die Stimmung auf. Die ist sensationell, alle haben gute Laune, prosten sich zu, schunkeln, singen gemeinsam lustige Lieder und lachen miteinander. Ein paar Frauen kehren vom kleinen Jahrmarkt draußen zurück und bringen Prinzessinnen-Krönchen mit, die sie allen anderen Frauen auf den Kopf setzen. Und irgendwann bin ich endlich angesteckt. Ich tanze auf dem Tisch zu Blasmusik, singe lustige Lieder, freue mich über die tolle Stimmung und habe ein

Krönchen auf dem Kopf. Nur die drei trinkfesten Tage am Stück schaffe ich nicht. Nach eineinhalb Tagen ist bei mir Schluss. Das ist bis heute so. Dann kann ich nicht mehr und muss verzweifelt aufgeben. Denn eigentlich wäre ich gerne bis zum letzten Tag dabei. ■

„Schöne Geschichte“, sagt WOLL-Herausgeber Hermann-J. Hoffe zu mir, als ich ihm meine Schützenfest-Anekdote vorlege. „Aber wir brauchen noch ein Foto von dir auf dem Schützenfest.“ Leider gibt es keins. Also sind WOLL-Fotograf Ralf Litera und ich zum Vogelschießen des Schützenfestes Eslohe-Kückelheim gefahren. Dort haben wir Fotos mit dem frisch gekrönten Schützenkönig Josef Fleper gemacht. Mit 141 Schuss hat er von insgesamt drei Anwärtern den Vogel abgeschossen. Er und seine Frau Eva sind ganz sicher ein tolles Königspaar 2013! Und in den Spielmannszug drängeln durfte ich mich für die Fotos auch noch. Vielen Dank an Josef Fleper und den Spielmannszug des Kückelheimer Schützenfestes und natürlich an die Kückelheimer für eure Geduld mit uns. Euer Schützenfest macht Spaß und ist auf jeden Fall einen Besuch wert!

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Ein Ort für echte Kerle EINMAL JÄHRLIC H L ÄDT LOC HTROP ZU DEN HIGHL AND-GAMES VON C ARINA MIDDEL

Der Name des Dorfes zweieinhalb Kilometer südlich von Bremke in der Gemeinde Eslohe stammt aus frühmittelalterlicher Zeit, als ein ganzes Gebiet hier den Namen Lochtropgau trug. Germanen, Rittersleute und einfache Bauern mögen hier im Laufe der Jahrhunderte gelebt und gekämpft haben. Diese rauen Zeiten sind längst vergangen. Und doch, so scheint es, fließt noch mittelalterliches Blut in Sauerländer Adern. Einmal im Jahr erinnert Lochtrop an diese Zeiten, die Menschen heute barbarisch nennen – und es hat dabei noch jede Menge Spaß. Dass da vieles den scheinbar ebenso rauen Schotten abgeguckt wird, die jährlich bei traditionellen sportlichen Wettkämpfen an die ursprünglichen Treffen von Clans in den schottischen Highlands gedenken, stört gar nicht. Auch in Lochtrop lädt man ein zu den Highland-Games. Wer an einem beliebigen Tag über die Kreisstraße 32 in den kleinen Ort kommt, mag es idyllisch und ruhig dort finden: eine kleine Kapelle, ein hübscher Fachwerkbauernhof aus dem Jahr 1720, zehn Häuser umgeben von weiten Wiesen und mächtigen Bäumen. Doch der Schein trügt ein wenig, Lochtrop kann auch anders: Denn einmal jährlich wimmelt der Ort nur so von schot-

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tischen Kilts und wilden Kraftpaketen (männlichen wie weiblichen). In diesem Jahr ruft der Highlander Lochtrop e. V. am 31. August zum sechsten Mal zu den traditionellen HighlandGames auf. Nachdem am Freitag, den 30. August, ab 19 Uhr bei einem freien Training die Muckis auf Vordermann gebracht und anschließend in der Festscheune während der Highland-Party (in neumodischer Manier mit DJ und Cocktailbar statt bei Klampfenklängen und Metkrug) wieder gelockert werden, sollen die Spiele am Samstag ab 13 Uhr beginnen. Fünf-Personen-Teams stellen sich dann wahren Herausforderungen und beweisen Stärke und Geschicklichkeit in den Disziplinen Baumstammwerfen, Tauziehen, Sackschlagen,

Foto: Hermann-J. Hoffe

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as Sauerland ist nicht das Land, in dem zarte Pirouetten oder grazile Trapezkünste ihre Wurzeln haben. Es ist das Land der Kuhfladen und der Fichtenstämme, der kräftigen Bauersfrauen und der echten Kerle. Anmut ist hier Nebensache. Auf wahre Stärken kommt es an. Und Lochtrop, so könnte man es beschreiben, ist ein kleiner hübscher Ort mitten in diesem Sauerland…

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Fotos: Highland-Games

im Lochtroper Parcours, in einer Fragerunde sowie bei einem geheimen Spiel. Das gemeine Volk – auch „Zuschauer“ genannt und ebenso wie die Kämpfer gern in Schottenröcken gesehen (Achtung: Freigetränk!) – kann zur Unterstützung laut grölend anfeuern oder setzt derweil seine letzten Taler beim Hahnenkampf aufs Spiel. Den Siegern der Games winken jede Menge Preise, die das Herz des Sauerländers höher schlagen lassen: Bier, Bier und noch mehr Bier (außerdem Pokale und Verzehrgutscheine). Fleisch vom Grill, Ferkel vom Spieß sowie Kaffee und Kuchen stopfen hungrige Mägen. Und alle kleinen Besucher können Hüpfburg- und Sandkastenabenteuer erleben, bis am Abend die Sonne hinter den Hügeln verschwindet. Wer einmal nach Lochtrop kommt, der sollte sich der Volksweisheit besinnen, dass stille Wasser tief sind. Oder aber er packt sich Stamm, Sack und Stein und kommt gleich Ende August in das Sauerländer Dörfchen. Sack geschlagen, Stamm geworfen, heißt es dann dort. Und: Lasset die Spiele beginnen!

Unser Hofcafé ist an Sonn- und Feiertagen von 13 bis 18 Uhr geöffnet. Gruppen auf Anfrage. Donnerstags und jeden ersten Sonntag im Monat, ab 9 Uhr, großes Frühstücksbuffet. Anmeldung erbeten! Freitags und samstags sind unsere Lokalitäten für Ihre Feierlichkeiten reserviert!

Jeden Freitag!

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Jeden Donnerstag!

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Das Sauerländer Hanghuhn VON KERS TIN MATTHIES

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as Sauerländer Hanghuhn ist eine der ältesten im Sauerland bekannten Tierarten. Die auf den ersten Blick völlig gewöhnlich erscheinende Hühnerrasse der Gattung Gallus fastigius schlüpft mit einer genetischen Besonderheit aus dem Ei: Das hangnahe Bein ist stark verkürzt, sodass das Tier in perfekter Symbiose mit den Hügeln des Sauerlandes leben kann. Durch diese Eigenart entsteht ein besonderes Muskel-Ungleichgewicht. Während der talseitige Teil des Huhnes besonders muskulös ist, ist der hangnahe Teil sehr zart und feinfaserig. Im Mittelalter galt das Sauerländer Hanghuhn als eine begehrte Delikatesse, die europaweit auf den Speisekarten zu finden war. Mit dem Aufkommen des Barocks und einer Überfavorisierung der Symmetrie verschwand das internationale Interesse jedoch rasch. Hanghühner wurden nur noch für den Eigenbedarf gezüchtet; der Bestand ging rapide bis auf wenige Exemplare zurück. Auch das Wissen um die Tiere verlor sich.

Der Leidenschaft der Hanghuhnzüchter ist es zu verdanken, dass diese faszinierenden Tiere vor dem Aussterben bewahrt wurden und als Sauerländer Kulturgut gesichert sind. Es gilt nach wie vor: Sauerländer Hanghühner sind eine absolute Delikatesse – und in den gehobenen Restaurants im Sauerland schon jetzt wieder auf der Speisekarte zu finden! Foto: Kerstin Matthies

Glücklicherweise haben sich die wichtigsten Grundlagen zur Hanghuhnzucht in einer kleinen Fibel erhalten, die kürzlich wiederentdeckt wurde. Hanghühner sind in der Haltung und Zucht erheblich anspruchsvoller als andere Hühnervölker. Mit viel Engagement und dem unbedingten Willen, diese regionale Tierrasse zu erhalten, feierten fünf neue Hanghuhnzüchter bald erste Erfolge. Die ersten Hühnervölker wurden im letzten Jahr wieder „ausgehangt“, sie sind auch für tierunkundige Beobachter leicht zu erkennen. In den meisten Fällen umkreisen die

Hanghühner in einer langen Reihe hintereinander eine kleine Hügelkuppe und rasten nur zur Fütterung. Die Paarung der Hühner findet nur einmal im Jahr statt, wenn der einzige Hahn des Hühnervolkes es geschafft hat, die Gruppe zu überrunden. Dann arbeitet er sich Huhn für Huhn nach vorne, um letztendlich wieder am Schluss der Gruppe zu landen. Zu beachten ist, dass es linksdrehende und rechtsdrehende Rassen gibt. Diese zu verpaaren sollte niemals versucht werden. Ein rechtsdrehender Hahn, der beim Versuch einer schnellen Nummer durch abruptes Umdrehen vor einer Horde linksdrehender gackernder Hühner vom Berg abstürzt, ist für die weitere Zucht endgültig verloren! Natürlich rollen auch die Eier der Hanghühner immer hangabwärts. Sie werden vom Züchter eingesammelt und in einer zweiten Linie unterhalb der Hühner-Laufspur in kleinen gesicherten Nestern platziert. Brütwillige Hühner verlassen dann die Laufreihe, um sich bis zum Schlüpfen um den Nachwuchs zu kümmern. Der Sauerländer Hanghahn zieht in guten Brütphasen dann einsam auf der Suche nach seinen Hühnern – die Hähne sind extrem kurzsichtig – seine Runden.

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VON LEONIE KÄMPER

Ein Praktikum als Mediengestalter E I N TAU C H E N I N E I N E N E U E W E LT …

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n die Welt der Arbeit und in die des Mediengestalters: Während eines zweiwöchigen Praktikums vor den Osterferien 2013 konnte ich, dank des WOLL-Verlages, diesen Beruf näher kennen lernen. Ich bin Leonie Kämper, 15 Jahre alt und gehe auf das Städtische Gymnasium in Meschede.

wie zum Beispiel Plakate, Anzeigen, Gutscheine – zu entwerfen. Dies war genau das, was ich mir für das Praktikum vorgestellt hatte – kreativ zu sein und eigene Ideen umsetzen zu können. Am Computer wurden mir die Programme „InDesign“ und „Photoshop“ vorgestellt, sodass ich eigenständig mit ihnen arbeiten konnte. Die Programme sind vielseitig und ich hätte nicht gedacht, dass man so viel Verschiedenes mit ihnen machen kann. Schon kleine Änderungenan einem Produkt, wie zum Beispiel ein anderer Hintergrund, können bewirken, dass eine ganz andere Atmosphäre entsteht.

Foto: Hermann-J. Hoffe

Das Schülerpraktikum in der Hoffe Markenmanufaktur und dem WOLL-Verlag hat mir sehr viel Spaß gemacht. Ich wurde am ersten Tag von den Mitarbeitern nett aufgenommen und habe mich sofort wohlgefühlt. Sie haben versucht, mich so gut wie möglich in den Arbeitsalltag einzubinden und mir einzelne Aufgaben so erklärt, dass Es war eine große Umstellung vom Für ein Fotoshooting musste während des Praktikums ich diese wenig später auch selbstAlltag in der Schule zu einem vollen, auch mal ein Apfelkuchen gebacken werden. ständig erledigen konnte. Es ist nicht achtstündigen Arbeitstag. Die erste Leonie Kämper (links) mit Theresa Schulte-Hüttemeister so, dass ich den ganzen Tag im Büro Woche war sehr anstrengend, doch saß. Im Gegenteil – es gab immer etwas zu tun und ich war in der zweiten Woche hatte ich mich schon daran gewöhnt. mit meinem Chef, Herrn Hoffe, auch außerbetrieblich unterGegen eine dritte Woche hätte ich also nichts einzuwenden wegs. Hauptsächlich war ich damit beschäftigt, Werbemittel – gehabt.

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persönlich

individuell W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Qualität und Produktvielfalt mit Tradition

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M E T Z G E R E I S C H U LT E B I E T E T S E I T H U N D E R T JA H R E N F L E I S C H - U N D W U R S T WA R E N AU S E I G E N E R H E R S T E L LU N G

VIER GENERATIONEN DER FAMILIE SCHULTE UNTER EINEM DACH

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Fotos: Klaus-Peter Kappest und Familie Schulte

In zweiter Generation übernahm Sohn itten im Ortskern von Eslohe Hubert, der vor vier Jahren verstarb. befindet sich die Metzgerei Schulte. Er galt als Erfinder der bekannten Der Familienbetrieb feiert in diesem „Igel“, eine Mett-Spezialität, die bis Jahr seinen 100. Geburtstag. Bereits heute sehr beliebt ist. Auch für seine im Jahr 1908 kam Firmengründer Art, Witze zu erzählen, war er in Hubert Schulte von Oedingen nach Eslohe und Umgebung bekannt. Eine Eslohe und eröffnete gemeinsam mit kleine Anekdote besagt, dass er WDRseinem Bruder eine Metzgerei. Fünf Leuten, die wegen eines Fußball-Spiels Jahre später trennten sich die Brüder des BC Eslohe vor Ort waren, erzählte, wieder und Hubert Schulte gründete dass er für die Suche der „Igel“ jeden als Fleischermeister allein den noch Abend zehn Spürhunde einsetze. heute bestehenden Betrieb an der GESCHÄFT SEIT BEGINN IN DER HAUPTSTRASSE Daraufhin ging man beim WDR der Hauptstraße. Neben der Metzgerei Sache nach und meldete dies Prof. Dr. Grzimek. Nach der hatte sich die Familie Schulte bis zum Jahr 1956 auch als Café Aufklärung der Geschichte konnte man die Schlagzeile lesen: und Pension einen Namen gemacht. „Jetzt kennt auch Professor Grzimek den Esloher ‚Igel‘-Braten“.

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Anzeige Der Fachbetrieb bietet persönlichen Service, kompetente Beratung und Spitzenprodukte. Neben einem großen Angebot an Fleisch- und Wurstsorten gibt es auch besondere Wildprodukte und eine Auswahl an Fertiggerichten aus der Konserve, alles ausschließlich hausgemacht. Im Frühjahr dieses Jahres erhielten die Bauernleberwurst und Fleischwurst im Ring die Auszeichnung Gold. Nach einigen Renovierungen und Erweiterungen sind heute insgesamt dreizehn Mitarbeiter beschäftigt. Das Angebot wurde ständig erweitert und reicht von einer umfangreichen Produktpalette über Präsentkörbe bis hin zum Party-Service. Neben der Herstellung von fertigen Gerichten sind auch Aufschnitt-Käse-Platten und Fingerfood besonders beliebt. AUS EIGENER HERSTELLUNG HUBERT SCHULTE (LINKS), ERFINDER DES METT-IGELS

Seine Frau Anneliese und Schwester Gerta leben als einzige dieser Generation noch heute im Haus. Und auch Tante Gerta war nicht auf den Mund gefallen, wenn es um Kundengespräche ging. Ein Kunde, der einst darum bat, den Speck vom saftigen Bratenstück zu entfernen, bekam zur Antwort: „Gehen Sie mal zu Edeka gegenüber, da gibt’s auch keine Apfelsinen ohne Schale.“ Anneliese Schulte war über fünfzig Jahre im Betrieb tätig und sorgt noch immer für das Frühstück der Mitarbeiter. Heute führt Sohn Hubertus gemeinsam mit Ehefrau Gabriele in dritter Generation das Geschäft. Und auch deren Sohn Philipp ist in das Fleischerhandwerk eingestiegen und wird zusammen mit Ehefrau Christina den Betrieb einmal übernehmen. Mit der einjährigen Tochter Antonia wächst die fünfte Generation heran. BLICK INS FAMILIENARCHIV

Der Meistertitel hat Tradition bei Schulte, ebenso die Jägerei. So gibt es seit 100 Jahren auch ein großes Angebot an Wild aus eigener Jagd. Eine weitere Besonderheit im Familienbetrieb ist, dass vom Schlachten bis hin zur fertigen Ware alles in eigener Hand läuft. Zum Geschäft gehörten das Schlachthaus, die eigene Wurstküche, Stallungen sowie ein Räucherhaus. „95 Prozent unserer Wurstspezialitäten stellen wir selbst her und das soll auch so bleiben. Gerade das macht einen Traditionsbetrieb aus“, erklärt Gabriele Schulte. Das Vieh kommt ausschließlich aus heimischer Region. 2009 erhielt die Metzgerei Schulte die EU-Zulassung als Schlachtbetrieb. Nur mit dieser Zulassung darf noch selbst geschlachtet werden. W.O.L.L. Sommer 2013 -

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DER N AT U R L E H R P FA D WENNEP FAD Der Wennepfad – er bietet zwölf Stationen inmitten einer atemberaubenden Flora und Fauna entlang der Wenne. Der alte Naturlehrpfad wurde schon 1993 gegründet. Da er veraltet und stark beschädigt war, gestaltete das Naturschutzzentrum „Biologische Station“ den Pfad neu und konnte ihn somit 2008 wieder eröffnen. Auf 1,2 Kilometern kann man nicht nur Natur entdecken, sondern sich auch über die Lebensweise und Geschichte der Menschen informieren: Die

Foto: Heidi Bücker

Auf Entdeckungstour durch das Wennetal

Wasserkraft der Wenne diente damals dem Antrieb von Mühlen und eines Hammerwerks; das Wasser wurde in einem Brunnen aufgefangen und im Pumpenhaus für die Dampflokomotiven mit 5,5 PS starken Elektromotoren durch unterirdische Leitungen in den Wasserturm am Bahnhof gepumpt. Weitere kulturelle Aspekte sind die Relikte der alten Bahntrasse aus dem Jahre 1911, die jetzt Teil eines Radweges (siehe auch Seite 46) ist, und das schon erwähnte Pumpenhaus, in dem sogar noch die alten Werkzeuge des damaligen Dampflokheizers von 1946 vorzufinden sind. Auf dem Wennepfad gibt es aber noch mehr zu sehen: Hier sind Pflanzen wie Kohldistel, Mädesüß, Wasserdost, Hopfen und Rote Lichtnelke zu entdecken und die Stromschnellen zu bestaunen, die mit ihrer Geschwindigkeit den blanken Fels freigelegt haben. Wer auf die steilen Uferböschungen achtet, kann sandigen Schiefer aufspüren, der sich im Mittel-Devon vor 390 Millionen Jahren im Meer abgelagert hatte. Aus den Sedimenten entstand dann basenreicher Schiefer. Das Auengrünland bildete wie der Fluss einen wichtigen Bestandteil der Landschaft, da sie als fruchtbares Weideland für das Vieh genutzt werden konnten. Hier ist besonders die Schwarze Erle zu finden. Sie bevorzugt, im Gegensatz zu anderen Laubbäumen, den nassen, sumpfigen oder überschwemmten Boden und ist damit die häufigste Baumart in Auenwäldern.

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Erwandern lässt sich der Wennepfad direkt vom Ortskern in Wenholthausen. Wer noch weiter die schöne Landschaft genießen möchte, schlägt direkt im Anschluss die sich anschließende „Golddorf-Route“ ein. ■ (hb)


Waldhistorischer Lehrpfad Nordenau „EULENWEG“

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Foto: Heidi Bücker

ieser „etwas andere Lehrpfad“ will durch den Wald als Zeitzeuge den Besucher auf die historische Waldentwicklung aufmerksam machen. Dazu werden Relikte alter Waldnutzungen wie Hudewald, Wacholderheide und das Brandtenholz betrachtet. Ausblicke auf den Rothaarkamm verdeutlichen die Waldgeschichte. Neben Wissenswertem über die heimischen Baumarten kann der Waldbesucher interessante Dinge im Wald entdecken und die herrliche Landschaft genießen. Die „weise Waldeule“ hilft dem Waldbesucher, den richtigen Weg einzuschlagen, indem sie mit ihren Flügeln die Richtung weist. Wegbeschreibung: Der Lehrpfad beginnt im Kurpark Nordenau. Ab dem Tretbecken geht der Weg kurz bergan und man wechselt links in den Sauerwaldweg (zweiter Weg links). Am Ende des Sauerwaldweges beginnt die Himmelsleiter. Dieser Pfad führt über Wurzeln und ins Gelände gebaute Treppen circa 500 Meter steil bergan und endet an der Bergstation des Nordenauer Skilifts. Eine Brücke über einen kleinen Bachlauf und ein Wasserrad sind die Highlights der Himmelsleiter.

Die „Eule“ führt weiter zum Robertsblick und dann zur Schutzhütte Hubertusblick. An beiden Orten kann man einen traumhaften Ausblick auf die Kirche St. Hubertus und die Burgruine „Rappelstein“ genießen. Nochmals geht es kurz bergan und man erreicht „Drei Linden“. Hier folgt man der Eule nach rechts, um nach circa 1,7 Kilometern den Hubertusstein zu erreichen. Ein wunderschöner Panoramablick mit dem Rothaarkamm im Hintergrund lädt zum Verweilen ein. Im Tal befinden sich die Ortschaften Ohlenbach und Westfeld. Die nun folgende Wacholderheide ist ein Naturschutzgebiet. Interessante Schautafeln erklären die Landschaft und deren Bewuchs. Die Eule weist den Weg steil bergab Richtung Westfeld und dann links zurück zum Hubertusstein. Dort kreuzt man den zuvor begangenen Weg und es geht weiter bergab Richtung Nordenau. Ein kurzer Abstecher zur Buschlade und man erreicht den Ausgangspunkt, den Kurpark Nordenau. ■ (hb) Länge Eulenweg: circa neun Kilometer Dauer: drei bis vier Stunden Ausrüstung: festes Schuhwerk, etwas Ausdauer nicht geeignet für Kinderwagen und gehbehinderte Personen

Für Ihr Wohlbefinden Geöffnet: ganzjährig täglich 8.00 – 18.30 Uhr Eintritt 7,– €, mit SauerlandCard 6,50 €

57392 Nordenau, Telefon 02975 - 9622-0, www.heilstollen-nordenau.de

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Barfußpfad Langewiese Sauerland prickelt! Sauerland macht an!

MIT ALLEN SINNEN ERLEBEN

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inmal den Schuhen entkommen, können Füße auf dem Barfußpfad in Langewiese von den Zehenspitzen bis in die Fersen spüren, was Freiheit heißt: Der Rundweg mit Beginn an der Schutzhütte Langewiese entpuppt sich als ein wahrer Erlebnispfad für die Sohlen. Schuhe und Rucksack können am Startpunkt in Spinde geschlossen werden – und schon kann’s losgehen mit einer dreiminütigen Erfrischung im KneippWassertretbecken. Der Rundgang führt über Waldboden und Hackschnitzel zu den zwölf Stationen, die auf verschiedenen Untergründen und Parcours Schritt für Schritt den Boden neu erleben lassen. ■ (hb) Infos unter: www.langewiese.de

Den WOLL-Sekt von Geldermann und Holunder-Sirup und –Säfte aus der Sauerländer Holunderplantage der Familie Schütte in Eversberg bekommen Sie bei uns.

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Kinderferienprogramm 2013 N AT U R N A H VO N K I N D E R N M I TG E S TA LT E T Mit Ranger Ralf den Spuren von Wisent, Luchs und Wildkatze folgen. Nach alter Väter Sitte Brot backen im detailgetreu restaurierten Dorf-Backhaus. Abheben bei „Airlebnistagen“ auf dem Flugplatz Rennefeld. Voltigieren und Ponyreiten im RaiReitzentrum. Vergangenes begreifen bei kindgerechten Museums- und Stadtführungen, Fantasien Farbe und Form geben bei Mal-, Film- und Bildhauer-Workshops – das gemeinsame Kinderferienprogramm der Kur und Freizeit GmbH Schmallenberger Sauerland, der Stadt Schmallenberg und der Gemeinde Eslohe lässt kleine Abenteurer und Naturfreunde die Welt entdecken. Dank der tatkräftigen Unterstützung auf Orts-, Vereins- beziehungsweise Betriebsebene lädt es einheimische und Gast-Kinder während der NRW-Oster-, Sommerund Herbstferien outdoor wie indoor zu Erlebnissen ein, an die sich alle noch gern und lang erinnern werden.

Vorlesegeschichte von Klasse 3 der Grundschule Reiste Liebens- und lesenswert: Der Faltprospekt zum Kinderferienprogramm wird traditionell von einer Grundschulklasse mitgestaltet. Hilfestellung geben dabei Kinderbuchautor Kurt Wasserfall und die Grafikerin Anne Vollmert. Gemeinsam mit der Klasse 3 der Grundschule Reiste katapultierten sie in diesem Jahr die „Bremer Stadtmusikanten“ ins 21. Jahrhundert – auf einen Ferienhof des Schmallenberger Kinderlandes. Wer die ebenso witzige wie phantasievolle Interpretation (vor)lesen möchte: Erhältlich ist die Erstauflage des Kinderferienprogramms ab sofort bei der zentralen Gästeinformation Schmallenberger Sauerland im Holz- und Touristikzentrum sowie bei allen örtlichen Verkehrsvereinen. Eine zweite, aktualisierte Auflage wird vor Beginn der Sommerferien erscheinen. Außerdem steht der Flyer zum Download auf www.schmallenberger-sauerland.de zur Verfügung. ■ (KT)

„Frühlings- und Sommerausstellung“ vom 25. März bis 31. August 2013

Thomas Prinze „Schilf-Lichtobjekt“ 50 x 70 x 190 cm, Stahl roh patiniert

Christine Prinze „Windharfe“

Thomas Prinze Sylvia Nedelmann „Schmetterlinge“ „Schmuckobjekte“

190 x 40 x 18 cm Spanischer Sandstein

150 x 15 cm - Edelstahl gelb, rot, weinrot, gold-bronce, orange

KUNST

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KLASSIK

Pia Heider „Unikatschals“

italienische Kunstharzperlen

FELIX KLUTE GMBH Oststraße 55 57392 Schmallenberg Telefon: 0 29 72 / 97 07 0 eMail: info@felix-klute.de www.felix-klute.de

Öffnungszeiten: (Durchgehend geöffnet) Montag - Freitag 10.00 - 18.00 Uhr Samstag 10.00 - 14.00 Uhr 1. Samstag im Monat 10.00 - 16.00 Uhr Besondere Öffnungszeiten: Verkaufsoffener Sonntag: 28. April 2013, 13.00 bis 18.00 Uhr

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Sahnetorte, Eis, Pralinen DAS BESONDERE VERL AN GT NAC H BESONDEREM

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Die unendliche süße Geschichte Mit süßen Leckereien machte die Konditorei Kaptain 1959 das erste Mal auf sich aufmerksam. HermannJosef und Elisabeth Kaptain schrieben sich das „Süße Handwerk“ auf die Fahne. Die Umsiedlung 1974 und die Erweiterung der Geschäftsräume im Jahre 1989 trugen dazu bei, dass Kaptain zum Spezialisten in der Branche wuchs. Im Jahre 1996 übernahmen Susanne und Christoph Kaptain das Unternehmen und versüßen und verwöhnen bis heute eine liebenswerte Kundschaft, die den süßen Geschmack und den feinen Flair der Konditorei und des Cafés zu schätzen wissen.

o der Parkweg auf die Hauptstraße trifft, wird Süßes großgeschrieben“, so lautet es auf der Internetseite der Esloher Konditorei Kaptain. Mit der ungewöhnlichen Wegebeschreibung wird die erste Adresse für süße Versuchungen in Eslohe beschrieben. Was macht nun aber eine Konditorei zu einer besonderen Adresse? Was unterscheidet ein normales, leckeres Eis von einem ganz besonderen Eis? Welche süßen Geheimnisse kennt ein Konditormeister? Susanne und Christoph Kaptain haben uns hinter die Kulissen schauen lassen und ein paar Geheimnisse verraten.

Fotos: Heidi Büdker

Café-Atmosphäre für Feinschmecker und Genießer In typischer Café-Atmosphäre dürfen sich die Gäste bei Kaptains verwöhnen lassen. Frisch duftender Kaffee oder Tee erfreuen die Sinne, ein klares Wasser erfrischt. Und für das „süße Verlangen“ wird eine Vielzahl von Torten und feinem Gebäck bereitgehalten. Die selbst gebackenen Brotspezialitäten sowie die einzigartigen Torten und schmackhaften Desserts verwöhnen auf ganz besondere Art und Weise.

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Christoph Kaptain: „Alles, was wir servieren, haben wir mit Liebe, mit besten Zutaten und in eigener Produktion hergestellt. Die frische Zubereitung aller unserer Produkte stellt uns täglich vor große Herausforderungen und bringt uns manchmal auch die eine oder andere kleine Kritik unserer Kunden ein, weil zum Beispiel die Brötchen bei hoher Luftfeuchte weich werden. Aber wir bieten aus fester Überzeugung keine Convenience-Produkte an.“ Die Café-Atmosphäre kann man übrigens auch im Freien erleben. Über 60 Außenplätze laden zum Genießen und Verweilen ein.


Fotos: Kaptain

Kühler Hochgenuss im Sommer wie auch im Winter „Wenn sich die Farben eines Ölgemäldes auf einem mit Morgentau bedeckten See spiegeln und ein Moment der Frische aufkommt, kann man diesen Moment mit dem Blick auf die Eisvielfalt bei Kaptain in Eslohe vergleichen“, so lautet es auf der Website. Mittlerweile sind es 49 verschiedene Eissorten, die Christoph Kaptain anbieten kann, darunter auch so überraschende Versuchungen wie Biereis, das dem Geschmack von bekannten Markenbieren oder dem Essel-Bräu recht nahe kommt. Bei Kaptains bekommt man das ganze Jahr die Chance, in Versuchung zu geraten. Ständig gibt es etwas Neues zu entdecken. Schokolade, Pralinen, Plätzchen, Kuchen und Torten, liebevoll hergestellt, warten darauf, von den Gästen entdeckt zu werden. Und auch für ein gemütliches Kaffeetrinken zuhause liefern Kaptains alles, was die Kaffeetafel gut aussehen lässt. ■ (hh)

Hauptstraße 46 · 59889 Eslohe · Tel. 02973 6208 info@konditorei-kaptain.de · www.konditorei-kaptain.de Öffnungszeiten: Mo - Fr 6.00 - 18.30 Uhr, Sa 5.30 - 18.00 Uhr, So 11.00 - 18.00 Uhr

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Seit vier Jahren gibt es auch im Café Kaptain in Eslohe leckeres Speiseeis. Es war schon lange der größte Wunsch von Christoph Kaptain, selbst Eis herzustellen. Diesen Wunsch erfüllte er sich vor vier Jahren mit seinem eigenen Eislabor. Nach alten Rezepturen, gekoppelt mit neuester Technik und vielen Ideen, kreiert er hier das leckere Eis, was nicht nur die Dorfbewohner in das Café lockt. Besonders fallen hier die vielen unterschiedlichen Sorten auf: Apfel, Holunderblüten, Tiramisu, Milchreis; und auch für die Wintermonate ist etwas dabei: Apfelstrudel, Lebkuchen, Blutorange oder Rumkrokant. Hier findet jeder etwas Leckeres und es lohnt sich, mehrmals zu kommen, um jedes Mal eine neue Sorte zu probieren. Das Eis besteht aus mindestens fünfzig Prozent frischen Zutaten, die zur Grundmasse gemischt werden. Herr Kaptain verwendet keine fertigen Pasten oder Zusatzstoffe. Dies gilt für alle Sorten, von denen er mindestens 20 in der Auswahl der Kühltheke hat. Die frischen Zutaten verleihen dem Eis dabei die besondere Note. Das JoghurtEis kann man in Sommermonaten perfekt zu frischen Früchten genießen. Besonderer Tipp: das cremige Milchreis-Eis! Öffnungszeiten: 6.00 – 18.30 Uhr

Landhotel Gasthof Schütte, Oberkirchen

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Eiscafé Dolomiti, Eslohe „Wir essen leidenschaftlich gern Eis – fast täglich“, sagt Jana Ben Hamouda vom Eiscafé Dolomiti in Eslohe. Zusammen mit ihrem Mann Nouri leitet sie das Eiscafé seit neun Jahren. Nouri kümmert sich im Eislabor um die Eiskreationen und stellt aus einem speziellen Grundmix die leckeren Variationen her. Bei den vielen verschiedenen Eissorten steht er schon einmal länger im Labor, denn pro Sorte benötigt er circa eine halbe Stunde. Besonders die Klassiker gehen häufig über die Theke des Eiscafés: Haselnuss, Vanille, Schokolade und Stracciatella. Das Eis vom Eiscafé Dolomiti ist schön cremig, milchig und auf keinen Fall zu süß. Dies kann man auch von den „moderneren“ Sorten sagen: Cookies, Waldmeister, Cola und Himmelblau sind nicht nur für das Auge schön. Besonders ist hier das Cola-Eis, denn dies gibt es nicht in jeder Eisdiele – das kennt man eher aus dem Supermarkt. Hier wird das Eis mit Leidenschaft frisch hergestellt – und das schmeckt man auch! Öffnungszeiten: 10.00 – 22.00 Uhr

Erdbeereis selbst machen (Rezept von Christoph Kaptein. Gelingt nur mit einer HaushaltsEismaschine.) 1. 225 g kaltes Wasser 2. 215 g Zucker 500 g frische Erdbeeren 30 g Milchpulver 1 Esslöffel frische Zitronen 30 g Eisbindemittel für Fruchteis 1. gut pürieren, 2. trocken mischen Dann 1 zu 2 geben und drei Minuten pürieren. Nun in die Eismaschine geben, bis die gewünschte Festigkeit erzielt ist. Tipp Eisbindemittel: www.eis-traeume.de

Hausgemachtes Pfirsich-Sorbet – köstlichkühle Erfrischung aus eigener Herstellung im Landhotel Schütte, Oberkirchen. Die Zutaten, wie zum Beispiel der Zucker, werden genaustens abgewogen, dadurch erhält das Eis seinen gleichbleibenden Geschmack – abgerundet mit etwas Zitrone wird es nicht zu süß. Liebevoll und sehr kreativ angerichtet wird es zu einer Augenweide und natürlich zum geschmacklichen Hochgenuß. Standardmäßig werden immer drei verschiedene hausgemachte Sorbets angeboten sowie selbstgemachtes Vanille-, Schoko- und Wallnusseis. Saisonbedingt darf natürlich das Erdbeereis nicht fehlen. Öffnungszeiten: 9.00 – 21.00 Uhr

Fotos: H. Bücker

Café Kaptain, Eslohe

Fotos: Laura Boucsein

Leidenschaftlicher Eisgenuss


Eiscafé Sanremo Pereira, Schmallenberg Die Mitte der Mitte in Schmallenberg: Direkt am Schützenplatz hat das Eiscafé Sanremo Pereira alles, was das Herz begehrt: ein riesiges Sortiment, für das man mehrmals herkommen muss, um alles einmal ausprobiert zu haben. Da die verschiedenen Sorten optisch besonders ansprechend angerichtet sind, bekommt man Lust auf Eis en masse. Auch die Geschmacksforscher kommen voll auf ihre Kosten: Zu den besonderen Sorten zählen Bitterschokolade, Cremrocher und Weiße Schokolade. Im Außenbereich kann man in Ruhe ein Eis genießen und den Trubel um sich herum beobachten. Die Besonderheit: Wer lieber im eigenen Garten bleiben will, kann das Eis auch zu sich nach Hause liefern lassen, denn das Eiscafé Sanremo Pereira ist auch mit Fahrzeug im Einsatz! Öffnungszeiten: 9 – 22 Uhr

Eiscafé Venezia, gelateria italiana, LadenZeile Zwischen Drogeriemarkt, Blumenlädchen und Lebensmittelmarkt befindet sich das Eiscafé Venezia. Hier können sich Hausfrauen und Angestellte vom Einkaufen ausruhen. Ein mittelgroßes Sortiment bietet genug Auswahl. Etwas abseits von der Straße kann man sein Eis genießen und sich dann frisch gestärkt wieder auf dem Weg zum Auto machen. Der Weg dorthin ist gar nicht weit: Parkmöglichkeiten sind ausreichend vorhanden! Öffnungszeiten: 10 – 22 Uhr

Eiscafé Campino, Bad Fredeburg Kaum zu übersehen ist es, das Eiscafé Campino in Bad Fredeburg. Es besticht durch seine sehr schöne Lage direkt gegenüber der Kirche. Bei gutem Wetter sitzen hier immer Leute, ob mit einem großen Eisbecher vor sich oder mit einem Eishörnchen auf der Bank. Der Brunnen plätschert vor sich hin und kühlt müde warme Füße. Vor der Kulisse der Fachwerkhäuschen bietet sich so ein idyllisches und malerisches Bild. Die Eisdiele selbst hat zwar keine besonderen Sorten oder Zutaten im Programm – das Eis schmeckt aber trotzdem. Bei dem großen Sortiment hat man die Qual der Wahl! Öffnungszeiten: 10 – 22 Uhr

Fotos: Heidi Bücker

Das Eiscafé Venezia, das gleichzeitig auch eine Espresso-Bar ist, liegt im Zentrum von Bad Fredeburg oberhalb der Kirche. Beim Schlendern die Hochstraße hinauf kann man es gar nicht verfehlen. Bei schönem Wetter können die Gäste ihr Eis hier draußen genießen, allerdings gibt es nur wenig Platz – und der befindet sich leider wdirekt neben der Straße. Öffnungszeiten: 10 – 22 Uhr

Fotos: Klaus-Peter Kappest

Eiscafé Venezia – Espresso-Bar, Bad Fredeburg

Hotel Gut Vorwald

Gasthof Braun, Ohlenbach Parfait von weißer Schokolade – eine halbgefrorene Eisspezialität im Gasthof Braun, Ohlenbach. Am besten gelingt die Zubereitung mit ganz frischen Hühnereiern vom Bauern Voss (Eulbes) aus Westfeld, dazu frische Sahne und weiße Kuvertüre. Garniert mit frischen Früchten der Saison und einem Schuss Eierlikör oder Vanillinsoße ist die süße Sünde, der man kaum widerstehen kann. Öffnungszeiten: 8.00 – 23.00 Uhr

Hausgemachtes Rhabarbereis – gibt es jetzt, ganz frisch zubereitet, im Hotel Gut Vorwald. Zur Zeit hat der Rhabarber Saison. Was könnte man sich da Besseres vorstellen, als aus diesem besonderen Obst ein leckeres Eis herzustellen? Durch die feine säuerlich-herbe Note des Rhabarbers erhält das zart-cremige Eis seinen fruchtigen Geschmack – eine erfrischende Köstlichkeit! Öffnungszeiten: 8.00 – 22.00 Uhr

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Ein perfekter Sommertag VON WILHELM FELDMANN

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och liegt ein leichter Nebelschleier in den Tälern, doch schon in aller Frühe wärmt die Morgensonne. Ihr gleißendes Licht dringt ins Haus, rüttelt mich wach, weckt alle Geister. Mach dich auf, es wird ein herrlicher Sommertag! Gerd wartet schon draußen. Wir schwingen uns auf unsere Räder und nehmen Fahrt auf. Schnell vertreibt die noch frische Morgenluft den letzten Rest von Schlaf aus dem Gesicht, die Sinne erwachen. Wie oft haben wir uns diese Zeit in langen Wintertagen herbeigesehnt. Nun ist sie da, die holde Sommerzeit. Genieße sie und koste sie aus, jede Stunde und jeden Tag! Die Natur steht voll in ihrer Blüte. Sie lädt ein, in ihr zu wandeln, ein Teil von ihr zu sein. Ein wolkenloser Himmel erstrahlt in Blau und umschließt das Bild einer sommerlichen Landschaft. Am Feldrain blühen die Kornblumen und wiegen sich im leichten Wind, der Mohn geizt nicht mit purpurnem Rot. Die Luft ist erfüllt mit dem Summen und Zirpen der Insekten, die ersten jungen Vögel erheben sich durch die sommerlaue Luft. Heitere Stimmung hat uns ergriffen, redseliges Dahingleiten. Fast mühelos radeln wir durch die Welt, pumpen Sauerstoff in unsere

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Lungen und fühlen uns wohl. Urlaubsstimmung. Auf den Wiesen werden die Gräser geschnitten. Gierig frisst das Vieh, jetzt noch in den vormittäglichen Stunden, bevor die Sonne hoch am Himmel steht. Dann suchen sie den Schatten, dösend wiederkäuend. Auch wir kehren ein, lassen uns das kühle Getränk munden und schwelgen in Erinnerungen an vergangene Kinderzeit. Meine Gedanken erinnern mich sehr oft an einen besonderen Tag, der so schön war wie der heutige. Ich erzähle und der Duft von frischem Heu steigt wieder in die Nase, so intensiv, als wäre es erst gestern gewesen. Und jedes Detail ist mir noch gegenwärtig, unvergessliche Eindrücke: Dort am schattigen Waldrand sitzt ein kleiner Junge in kurzer lederner Hose im weichen, kühlen Moos, wie auf einer samtenen Decke. Von dort schaut er dem Vater bei der Arbeit zu, beim Heuwenden auf der nahen Wiese. Alex, der Kaltblüter, quält sich schnaubend vor der Maschine, deren Heugabeln die trocknenden Gräser unermüdlich aufwirbeln. Die Luft flirrt in der heißen Vormittagssonne, des Vaters braungebrannte Stirn ist schweißbedeckt. Dort unten im Tal liegt das Dorf, meine kleine Welt, in der emsiges Dorfleben herrscht. Vertraute Geräusche dringen an mein Ohr und widerhallen im


nahen Fichtenwald: das Klappern von Milchkannen, das Surren der Sägemühle und Kinderlärmen. Lachen, Kreischen und Rufen beim Baden im erfrischenden Nass des Baches, der an den Wehren gestaut ist. So tauschen wir sie aus, unsere Kindheitserinnerungen, und machen uns auf den Heimweg. Die Hitze dieses Sommertages lähmt unsere Bewegungen, lässt uns gemächlich den Tag vollenden. Der laue Sommerabend krönt ihn mit Dämmerung. Die Schatten werden länger und es wird angenehm dort draußen. Die Hauswand, noch aufgeheizt von den heißen Strahlen der Sonne, verströmt jetzt ihre Wärme in die Abendluft. Hinterm Haus ist ein gemütliches Plätzchen. Da lassen wir uns nieder. Es wird still ringsherum, nur die Geräusche der Nacht sind zu vernehmen. Käuzchen rufen und Fledermäuse, auf Insektenfang, durchstreifen lautlos den verdunkelten Himmel. Hier und da fallen Rollläden krachend herunter, die Nachbarn gehen zu Bett. Glühwürmchen. Es sind diese unscheinbaren Lichtkäfer. Sie entzünden ihre Laternen im nahen Buchsbaumstrauch und am Firmament erhebt sich ein mehr und mehr sichtbar werdender Sternenreigen. Wir schauen himmelwärts und heben das Glas, trinken roten Wein in trauter Zweisamkeit, stoßen an auf einen perfekten Sommertag. ■

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Neu ist der Standort. Seit einiger Zeit wird das „Haus Jeken“ der Fam. Stiesberg in Eslohe individuell fĂźr die neue Agentur umgebaut. Zur ErĂśffnung und Tag der offenen TĂźr am Samstag, dem 6. Juli 2013 sind alle Kunden und Interessierte herzlich eingeladen.

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Die Erfolgsgeschichte geht weiter Richard Schneider beendet zum 30. Juni 2013 sein Lebenswerk bei der Allianz und geht in den wohlverdienten Ruhestand. Nach fast 42 Jahren Tätigkeit fĂźr die Allianz Versicherung freut er sich nun auf einen neuen Lebensabschnitt. „Oft war man nicht nur Versicherungsberater und Verkäufer, sondern Seelsorger, Retter in der Not oder einfach nur ZuhĂśrer. Ich mĂśchte mich auf diesem Wege bei allen Kunden fĂźr die langjährige Treue bedanken und weiĂ&#x; sie bei meinem Mitarbeiter Patrick Habbel in den allerbesten Händen. Ich freue mich, dass er meine Nachfolge antritt. Vielen Dank fĂźr die schĂśne Zeit!“ Patrick Habbel ist seit Ăźber 20 Jahren Versicherungskaufmann und -fachwirt und seit etwa sechs Jahren fĂźr die Allianz Agentur tätig. Somit ist der 40-jährige mit allen Fragen rund um die Themen Versicherung, Vorsorge und VermĂśgensbildung gut vertraut. â–

1913 bis 2013 100 Jahre Fleischerei Hubert Schulte

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Stahl und Eisen bricht

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(... ABER UNSERE ESSEL NICHT)

m 14. Juli wird im DampfLandLeute MUSEUM ESLOHE eine einzigartige Ausstellung mit einer ungewĂśhnlichen Klanginstallation erĂśffnet. Verantwortlich fĂźr das Konzept und die kĂźnstlerische Leitung ist der Wenholthauser KĂźnstler und Musikproduzent Ulrich RĂźtzel. „Stahl und Eisen bricht (... aber unsere Essel nicht)‘ ist eine klangvolle Bestandsaufnahme von der Entstehung stählerner MaschinenrĂśsser bis zu ihrem musealen Verharren, die Zeitläufe berĂźhrend“, so Ulrich RĂźtzel. Bis zurĂźck in die Zeit von Kain und Abel reicht die Geschichte von Erz und Eisen. Denn Tubal-Kain, ein Spross der Familie, ist der in der Bibel (1. Mose 4,22) genannte „Meister in allerlei Erz- und Eisenwerk“. In alten BauhĂźttengeschichten wird er als BegrĂźnder der Kunstfertigkeit des Menschen genannt. Den Kontakt zur Musik schreibt man ihm zu, weil die „Grobschmiede den Takt hämmern“. Sowohl die Vorgeschichte des Platzes, auf dem das DampfLandLeute MUSEUM ESLOHE steht – hier gab es mal eine eisenverarbeitende Fabrik des Unternehmers und Stifters Eberhard Koenig – als auch die „eisenerzige“ Vergangenheit der Umgebung Eslohe begĂźnstigen diese kĂźnstlerische Aktion einer Integration von Kultur und Arbeitswelt. ErĂśffnung der Ausstellung am 14. Juli von 11:00 bis 18:00 Uhr im Rahmen der Veranstaltungsreihe fĂźr lebendige Industriekultur „Feuer & Wasser – Live in den Fabrikskes 2013“. www.museum-eslohe.de, https://www.facebook.com/museum.eslohe â– (hh)

Fleischerei Hubert Schulte e.K. HauptstraĂ&#x;e 63 59889 Eslohe Telefon 02973 6215

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Ich genieße das Show-Business!“

SC HAUSPIELERIN , KABARETTISTIN UND COMEDIAN S O N JA K L I N G S TA M M T AU S BA D F R E D E B U RG VON TINY BROUWERS

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WOLL: Welche Produktion liegt Ihnen besonders am Herzen? Kling: Die ungewöhnlichste davon ist sicherlich die Science-ComedyShow „Mit HIRN, Charme und Melone“, ein Thriller rund um das menschliche Gehirn. Eine Mischung aus wissenschaftlichem Vortrag und Freak-Show, mit Gesang, Tanz und großen Projektionen. Mein Mann und Partner John Hudson und ich haben die Show vor zweieinhalb Jahren in Neuseeland entwickelt und sind dort damit auch auf Tour gegangen. Damals hieß sie noch „The Travelling Brain Show“. Das war sehr abenteuerlich.

enschen zum Lachen und Staunen zu bringen und ihr Herz zu berühren! – das ist für Sonja Kling aus Bad Fredeburg (42 Jahre) das Schönste an ihrem Beruf. WOLL hat die Show-Business-Frau, die mit ihrem neuseeländischen Mann und Partner John Hudson in Köln lebt, zu einem Interview eingeladen.

SONJA KLING IST AUFGEWAC HSEN IM INTERNAT BAD FREDEBURG, DAS DAMALS VON IHREN ELTERN GEFÜHRT WURDE

WOLL: Zu allem, was Sie jetzt tun – wie sind Sie dazu gekommen? Kling: Seit 1994 lebe ich von der Schauspielerei, besser gesagt: vom Show-Business. Denn es war mir immer wichtig, viele unterschiedliche Dinge zu machen. So habe ich angefangen mit Tanz, dann kamen Comedy und Moderationen. Während meiner Schauspielausbildung in Köln habe ich Theater gespielt, habe eigene Stand-Up-Nummern für „Nightwash“ entwickelt, war in einem Musical, habe Straßentheater gespielt, Regie geführt, war sechs Jahre im Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Dort habe ich auch angefangen zu schreiben. Zurzeit bin ich in vier Theater-Produktionen, drei davon habe ich mitgeschrieben und produziert.

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WOLL: Ihr Mann ist in Neuseeland geboren. Wie haben S ie sich getroffen? Kling: Das war 2001 in Köln auf einer Couch, in der Wohnung des Cartoonisten Ralf König, wenn ich mich recht erinnere. John tourte damals mit seiner Impro-Comedy-Show durch Deutschland. Er war auch Lehrer an der Köln-Comedy-Schule, für die ich ein Stipendium bekommen hatte. Wir haben uns sofort gegenseitig zum Lachen gebracht, waren extrem verschieden und uns trotzdem schnell sehr nah. Das sind wir übrigens immer noch. Ich finde das hot! Foto: Gila Sonderwald

WOLL: Warum sind S ie so ger ne auf der Bühne? Kling: Man verbindet sich mit den Menschen im Publikum, kann sie zum Lachen und Staunen bringen und ihr Herz berühren. Wenn es mir dann noch gelingt, Inhalte zu vermitteln, die mir selber sehr am Herzen liegen, gibt es für mich nichts Schöneres!

WOLL: Gibt es G emeinsamkeiten und U nterschiede zwischen Ihnen beiden? Kling: Gemeinsamkeiten einer Deutschen und eines „Kiwis“, wie die Neuseeländer heißen? Die Liebe zu gutem Bier!


Scheinbar sind Neuseeländer übrigens der Meinung, dass das deutsche Bier das beste ist, denn die beliebtesten neuseeländischen Biersorten heißen „Steinlager“ und „Rheineck“. Nach dem Reinheitsgebot sind die allerdings nicht gebraut. Übrigens reisen mehr Neuseeländer zum Oktoberfest nach München als Sauerländer. Denen geht halt nix über ihr Schützenfest! Ach ja, da wäre noch was: die Liebe zum Grillwürstchen! Ich habe mir allerdings vorgenommen, jetzt mehr vegetarisch zu leben, die Grillwurst ist also runter vom Speiseplan. Zum Glück ist das für John kein Scheidungsgrund. Im Übrigen würde ich sagen, dass ich als Deutsche analytischer bin, mehr vorausplane. John ist spontaner und abenteuerlustiger. Das Gute: Wir lernen voneinander!

Foto: Simin Kianmehr

SONJA KLING MIT IHREM MANN JOHN HUDSON IN DER SCIENCE-COMEDYSHOW „MIT HIRN , C HARME UND MELONE“

WOLL: Ist Neuseeland ein Land zum Auswandern? Kling: Landschaftlich ist Neuseeland atemberaubend. John sagt immer, das läge vor allem daran, dass dort zu wenig Menschen leben, um es zu zerstören. Als Landmasse sind Nord- und Südinsel verhältnismäßig jung. Deswegen variiert die Landschaft so stark: Faltengebirge mit Gletschern, Geysire, Urwälder, Seen, Höhlen und dazu die unglaubliche Artenvielfalt der Vögel. Wirklich paradiesisch. Der Nachteil: die Erdbeben! Im Februar 2011 haben wir genau zur Zeit des verheerenden Erdbebens in Christchurch gelebt. Dieses Erlebnis hat den Gedanken, eines Tages für immer nach Neuseeland zu ziehen, gleich mit zum Wackeln gebracht. WOLL: Wie betrachten S ie heute I hre Kindheit in B ad Fredeburg und wie erinner n Sie das Schmallenberger Sauerland? Kling: Ich bin ja im Internat Bad Fredeburg aufgewachsen, das damals noch von meinen Eltern geführt wurde. Ich war also tagtäglich umgeben von 100 potenziellen Spielkameraden unterschiedlichster Herkunft und Nationalität, von Sergio Carceffo aus Wanne-Eickel bis zu Graf Karl von Stauffenberg. Das hat mich eigentlich besonders geprägt. Aber dieses Szenario war eben eingebettet in das friedliche, hübsche, bodenständige Sauerland. Als Schulabgängerin wollte ich so schnell wie möglich weg von hier, in die große, weite Welt. Heute genieße ich bei meinen Besuchen die Ruhe, die Schönheit der Landschaft und die Vertrautheit mit allem. ■

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Bad aus einer Hand“ ist mehr als ein Traum KNOC HE HAUSTEC HNIK GEHT MIT NEUEM LEISTUNGSANGEBOT IN DIE ZUKUNFT

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in Bad ist heute nicht nur für die tägliche Körperpflege da – oftmals dient es auch als kleine Wohlfühloase für zuhause und soll einen Hauch von Wellness vermitteln. Die Möglichkeiten, diesen Traum vom neuen Bad zu verwirklichen, sind vielfältig. Eine Alternative ist das „Bad aus einer Hand“. Die Firma Knoche Haustechnik in Bad Fredeburg bietet diesen Service seit Neuestem zusätzlich zu den bestehenden Leistungen von Installation, Heizung und Sanitär. Traditionsbetrieb seit über 30 Jahren Die Firma Knoche ist ein traditioneller Handwerksbetrieb. Er wurde 1977 von Heinz Knoche gegründet und wird nunmehr in zweiter Generation geführt. Andre Knoche legte 2003 seine Meisterprüfung ab und übernahm zum 1. Januar 2006 den

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Betrieb seines Vaters. Gemeinsam mit seiner Frau Julia entwickelte Andre Knoche die Ausrichtung hin zu dem neuen Leistungsprogramm, der Badrenovierung aus einer Hand. Das „Rundum-sorglos-Paket“ „Das Bad aus einer Hand hat Zukunft“, erklärt Andre Knoche. „Der Kunde hat keinen Ärger oder Stress mit Handwerkern, denn auch Terminplanung und Abwicklung werden von uns koordiniert“. Das Leistungsspektrum umfasst alles, was mit der Renovierung zu tun hat – vom Abriss des alten Bades bis hin zur Endreinigung und Abnahme. Bei der Planung erhält der Kunde in der Regel drei Vorschläge in zweidimensionaler Anfertigung, die speziell auf seine individuellen Bedürfnisse und Gegebenheiten abgestimmt sind. Speziell


Fotos: Andy Klein

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dafür wurde die Firma durch eine große Bäderausstellung erweitert. Die Ausstellung bietet die Möglichkeit, dem Kunden zu zeigen, welche Alternativen es gibt, um den Traum vom neuen Bad zu verwirklichen. Hier kann zwischen unterschiedlichen Stilrichtungen, Materialien und Designs gewählt werden. Die vorhandenen Räumlichkeiten, individuelle Wünsche und Vorstellungen sowie die technische Realisierbarkeit werden dabei berücksichtigt. Nachdem der Kunde das für ihn verfügbare Budget vorgibt, kann dementsprechend geplant werden. Nach dieser ersten Planung sollte der Kunde eine mündliche Zusage oder einen Planungsauftrag erteilen, denn dann beginnt die intensive Planung des persönlichen Traum-Bades mit Preisgarantie. Das Team aller handwerklich Beteiligten kann anschließend mit seiner Arbeit beginnen. So wird eine zügige, saubere und fachgerechte Ausführung mit 100-prozentiger Zuverlässigkeit garantiert. „Bei diesem Rundum-sorglos-Paket kümmern wir uns um alles“, versichert Andre Knoche. Eine Gewährleistung von fünf Jahren wird vom Betrieb übernommen und ist Bestandteil des Komplett-Service-Angebots.

Was ist für mich das Beste? – Vorteile und Alternativen Ein weiterer Service bei Knoche Haustechnik sind regelmäßig stattfindende Informationsveranstaltungen in den neuen Schulungsräumen. In den unverbindlichen, wertneutralen Vorträgen werden wichtige Fragen zum Thema „Bad komplett“ beantwortet. Weitere Themen sind Möglichkeiten von Heizsystemen mit erneuerbaren Energien wie Holz, Solar, Wärmepumpen oder kontrollierter Wohnraumlüftung. Sie werden als Alternativen zur Beheizung und Kühlung aufgezeigt. Julia Knoche nutzte ihre Erziehungszeit, um sich durch fachspezifische Schulungen in den Betrieb einzubringen. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern haben Julia und Andre Knoche so den bestehenden Service erweitert und einen wichtigen Schritt gewagt, mit neuen Ideen einen traditionellen Handwerksbetrieb für die Zukunft fit zu machen. Die neue A usstellung wird am F reitag, 28. J uni 2013, am Rohdauhof 1 in B ad Fredeburg eröffnet. Hierzu sind alle Interessierten ab 18 U hr herzlich eingeladen. Weitere Infos uner www.knoche-haustechnik.de. (sb) W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Das Sauerland ist gut, weil“wir Sauerländer gut sind“ ANDREAS ERMEC KE SIEHT VOLKSBANK BIGGE-LENNE A L S S TA R K E R E G I O N A L BA N K VO N DA N I E L A KÖ H L E R U N D T I N Y B RO U W E R S

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ie Volksbank Bigge-Lenne eG ist eine „eingetragene Genossenschaft“. Das Fundament dieser Rechtsform ist die Mitgliedschaft. Was einer alleine nicht schafft, das erreichen viele gemeinsam. So funktioniert das Prinzip jeder Genossenschaft. Die rund 34.000 Mittglieder, 70.000 Privat- und über 5.000 Firmenkunden schließen sich zusammen, weil sie im Verbund leichter ein gemeinsames wirtschaftliches Ziel erreichen können. „Genau, so ist es“, sagt Andreas Ermecke, der im Vorstand der Volksbank BiggeLenne eG , verantwortlicher Firmenkunden-Vorstand und Regionalvorstand in Schmallenberg ist. 1981 angefangen bei der Volksbank Schmallenberg eG ist er mit gewachsen zur Volksbank-Bigge Lenne eG. Als Vorstandsmitglied hat er viel Kontakt zu den Kunden und Mitgliedern, aber natürlich auch zu den Mitarbeitern. Für sie steht die Tür seines Arbeitszimmers immer offen. Bodenständig „Unsere Genossenschaftsbank gibt es seit mehr als einem Jahrhundert. Die Wurzeln gehen zurück in das 19. Jahrhundert. Die Teilhaber wählten ihre eigenen Vertreter in den Aufsichtsrat der Bank und so gab es eine enge Verbindung zwischen der Bank und den Menschen im Dorf“, so Vorstandsmitglied Ermecke. Ein Konzept, das aufging, und eine Philosophie, welche die Banken sich bis heute bewahrt haben. In der heutigen Zeit, wo das Image der Banken in Krisenzeiten sicher nicht gewachsen ist, meint Ermecke: „Die enge Verbindung

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mit unseren Mitgliedern ist noch immer da. Obwohl wir gewachsen sind, sind wir eine solide und verlässliche Bank geblieben, ein vertrauensvoller Finanzpartner. Das sieht man an den Entwicklungen der letzten Jahre. Im Gegensatz dazu gibt es sicher heute einige internationale Banken, die neue Finanzprodukte introduziert hatten mit Renditen von bis zu 50 Prozent. Unser Geschäftsmodell basiert auf anderen Werten. Heute wissen wir, was mit diesen Banken passiert ist. Solche Renditen zu erzielen, ist auch nicht unsere Aufgabe, denn wir arbeiten in und für die Region, mit der wir eng verbunden sind. Als Genossenschaftsbank ist es unser Ziel, unsere Privat- und Firmenkunden sowie Mitglieder wirtschaftlich zu fördern. Wir stehen mit unseren 300 Mitarbeitern mit beiden Füßen auf dem Boden. Üppige Boni-Zahlungen gibt es bei uns nicht.“ Persönliche Realität Bodenständig bleiben und den Kontakt zu Kunden und Mitarbeitern nicht verlieren; das gilt auch für Andreas Ermecke selbst. Wie viel Sauerland steckt im Vorstandsmitglied Ermecke? „Um in Zahlen zu antworten: 50 Prozent. Mein Vater kommt aus Fleckenberg und meine Mutter ist in Bocholt an der niederländischen Grenze geboren. Ich selbst bin in Schmallenberg geboren, wohne in Fleckenberg. Wie in vielen anderen Dörfern im Schmallenberger Sauerland ist es herrlich, dort zu wohnen. Man ist schnell draußen in den Wäldern und Tälern, man trinkt sein Glas Bier mit Freunden und Bekannten. Anders gesagt: Unsere Welt ist überschaubar.“ In dieser überschaubaren Welt arbeitet der Banker für seine Region; tagtäglich. Kundenbesuche,


Mitarbeitergespräche, Sitzungen und interne Belange der Bank stehen in seinem Terminplan. „Verliert man da nicht den Blick auf die Wirtschaftsverhältnisse des Otto-Normal-Bürgers“? wollen wir wissen. „Nein, ganz und gar nicht. Ich kaufe zum Beispiel selbst ein und ich weiß auch, was ein Liter Milch oder ein Pfund Butter kostet. Das ist mir wichtig.“ Beim Einkauf benutzt der Banker natürlich die VolksbankLieblingskarte mit den Sauerländer Wörtern vom WOLLVerlag. „Diese Karte ist ein super Produkt, sozusagen unser Aushängeschild für das Girokonto! Unsere Bank ist bodenständig und die Sauerländer Wörter strahlen Emotionen aus. Beide verstärken einander. Und ehrlich gesagt – das Sauerland ist gut, weil wir Sauerländer gut sind. Das müssen wir nur selbstbewusster nach außen verkaufen. Darum bringen wir diese Sauerländer Wörter gerne auf unsere Bankkarte“, so Ermecke. Herausforderungen Eine überschaubare Welt kann übrigens nur so bleiben, indem man sich auch an neue Entwicklungen anpasst. Das ist auch für die Volksbank so. Ermecke: „Ich sehe drei große Herausfor-

derungen: den demografische Wandel, die Digitalisierung mittels Internet und Smartphone und die Globalisierung. Der demografische Wandel hier in Südwestfalen macht Behörden, Firmen, Vereinen und Banken zu schaffen. Die Digitalisierung wird die Bankenwelt tiefgreifend verändern. Das Kundenverhalten hat sich heute bereits deutlich gewandelt. Telefon, Internet und Selbstbedienung werden immer mehr genutzt. Auch Broschüren und Prospekte werden eher heruntergeladen, als in der Filiale mitgenommen. Das Fazit: Immer weniger Menschen besuchen die Schalter in den Banken.“ Diesen Herausforderungen muss sich auch die Volksbank BiggeLenne eG stellen, die in ihrem Geschäftsgebiet seit jeher ein dichtes Filialnetz unterhält. Andreas Ermecke: „Aufgrund dieser Entwicklung müssen wir unsere Kompetenzen in größeren Einheiten bündeln. Unter Einbezug der Mitgliedervertreter soll bei der Bank die Entscheidung noch in diesem Jahr fallen.“ In den letzten Wochen und Monaten haben die Gremien und die Mitarbeiter der Bank die Filialstruktur überarbeitet. Das grobe Fazit: In Zukunft soll es in der neuen Filialstruktur drei unterschiedliche Typen von Standorten geben: 1. Selbstbedienungs-Standorte zur Sicherstellung des Zahlungsverkehrs und der Bargeldversorgung. 2. Beratungs-Filialen mit Selbstbedienungs-Bereich zur Sicherstellung der qualitativen, ganzheitlichen Beratung und des Zahlungsverkehrs. 3. Kompetenz-Zentren zur Sicherstellung der qualitativen, ganzheitlichen Beratung, verstärkt durch Spezialisten für Baufinanzierung, Versicherungen, Vermögensmanagement und Firmenkundenberatung. Die wichtige Serviceleistung „Bargeldversorgung“ bleibt jedoch überall vor Ort und ist bei der Volksbank BiggeLenne auch in Zukunft gewährleistet. Auch international ändert sich so viel. Zum 1. Februar 2014 entsteht in 32 europäischen Ländern ein neuer gemeinsamer Zahlungsverkehrsraum für mehr als 300 Millionen Menschen. Überweisungen und Lastschriften sind dann nur noch im so genannten SEPA-Format (Single Euro Payments Area) möglich. Globalisierte Welt „Und noch eine Herausforderung spielt eine wichtige Rolle: W ir leben und arbeiten in einer globalisierten Welt. Namhafte Firmen aus Südwestfalen exportieren ihre Produkte in alle Welt. W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Fotos: Andy Klein

zwĂślf Prozent gewachsen. Diese Relation ist auf Dauer keine Basis fĂźr eine professionelle Zusammenarbeit. Denn wir beraten diese Unternehmen, geben Kredite und regeln den Zahlungsverkehr. Das kann nur funktionieren, wenn man auf AugenhĂśhe zusammenarbeitet. Das war einer der GrĂźnde fĂźr die Fusion der Volksbanken zur Volksbank Bigge-Lenne. Im nächsten Jahr kommt die Volksbank GrevenbrĂźck dazu. Weitere Fusionen stehen aktuell nicht an. Wichtig ist stets, dass wir auf AugenhĂśhe bleiben mit unseren Privatkunden, aber sicher auch mit unseren Firmenkunden. Denn sie sorgen dafĂźr, dass das Sauerland mit der Stadt Schmallenberg auch in industrieller Hinsicht ein ganz wichtiger Standort ist und auch bleibt. Das industrielle Herz von Nordrhein-Westfalen schlägt in SĂźdwestfalen, und damit auch im Sauerland“, blickt Andreas Ermecke optimistisch in die Zukunft. â–

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Viele davon sind sogar WeltmarktfĂźhrer in ihrem Bereich oder gehĂśren zur Top Five. Wir haben damals untersucht, in welchem Umfang die zehn grĂśĂ&#x;ten Betriebe aus unserer Umgebung im Zeitraum 2002 bis 2007 gewachsen sind. Ihr Wachstum betrug 60 Prozent und gleichzeitig waren wir als Volksbanken nur um

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Mutig und entschlossen EIN BEISPIEL, WIE MAN SEIN SCHICKSAL SELBST IN DIE HAND NEHMEN KANN VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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immer mein Hobby, das liegt mir“, erklärt er. Meistens sind es kleine oder mittelständische Unternehmen, die seine Hilfe in Anspruch nehmen, denn sie haben oft keinen eigenen Pressemitarbeiter. Sein Serviceangebot besteht aus Newsartikeln, Fachtexten, Testberichten, Produktbeschreibungen sowie Blogartikeln für kommerzielle Webseiten. Die ANDREAS KRÄMER AN SEINEM ARBEITSPL ATZ Themen sind dabei vielfältig und variieren je nach Branche des Auftraggebers. Durchschnittlich acht bis zehn Stunden sitzt er täglich in seinem Schreibbüro, Nachdem der heute 36-Jährige seine Ausbildung im denn er lebt von seiner Selbstständigkeit. Berufsbildungswerk Olsberg im Jahr 2000 erfolgreich als Bürokraft abschloss, erwies sich die Jobsuche als mehr als schwieDie Auftragsgewinnung erfolgt zum Teil über Texterplattformen, rig. Andreas Krämer war bitter enttäuscht. Gründe sieht er darin, aber auch direkt über seine Firmenseite www.sauerlandtext.de. dass sich die Firmen vielleicht abgeschreckt fühlten, weil er seine Die Aufträge kommen aus ganz Deutschland. Dass es nicht einAusbildung in einem BBW absolviert hatte und zudem keinen fach ist, in seinem Job zu bestehen, hat Andreas Krämer gerade Führerschein besitzt. „Die Firmen schauen heute sehr auf in den letzten fünf Jahren bemerkt. „Mit der Kostenersparnis in Mobilität, da wird man schnell aussortiert“, sagt der gebürtige den Firmen habe auch ich zu kämpfen, da ist es nicht immer Elsper. Er ist zu 50 Prozent schwerbehindert, was aber nur die einfach, neue Kunden zu gewinnen“, bemerkt er. Gern hätte er Feinmotorik betrifft. auch Kunden aus dem Sauerland. Zur finanziellen Absicherung erhofft er sich eine zusätzliche Festanstellung, in Teilzeit, denn Zwei Jahre lang versuchte er es immer wieder, aber nach über sein Schreibbüro möchte er keinesfalls aufgeben. 200 Absagen entschloss er sich zu einem ganz anderen Weg. „Ich entschied mich für die Selbstständigkeit, weil ich es satthatte, Was er sich für die Zukunft wünscht? Beim Tanzen fühlt er sich Absagen zu bekommen“, sagt Andreas Krämer heute. Nachdem wie befreit – aber er möchte nicht länger als Single tanzen. sein Konzept geprüft und genehmigt wurde, gründete er im Neben seinen Hobbys schreibt er in seiner Freizeit auch gern Dezember 2002 sein Schreibbüro. In den ersten Jahren betrieb Kurzgeschichten. Daher wünscht er sich neben Glück und er als zweites Standbein einen Online-Versandhandel. „Das erste Zufriedenheit natürlich auch Erfolg als Autor. Jahr war hart“, berichtet er. „Ich musste mir alles selbst aufbauen, aber ich bin ein Arbeitsmensch und kein Faulpelz.“ Andreas Krämer hatte den Mut, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Und er ist sicher auch ein Beispiel dafür, dass man Seit 2010 bietet Andreas Krämer ausschließlich den Schreibservice mit Mut und Entschlossenheit einiges erreichen kann. ■ an und verfasst Texte für Firmenkunden. „Schreiben war schon r ist unternehmungslustig, sportlich und gern unter Menschen. Und auch in einem anderen Bereich wurde er aktiv. Den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen erfordert Entschlossenheit und Courage. Andreas Krämer aus Schmallenberg war fest entschlossen, sein berufliches Schicksal selbst in die Hand zu nehmen – und entschied sich für genau diesen Weg.

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N A C H R U F B E RT H O L D WA G E N E R

Der Start unseres Magazins WOLL – Worte, Orte, Land und Leute vor knapp zwei Jahren ist eng mit Menschen verbunden, die vom Beginn an vom Nutzen überzeugt waren. Einer davon ist und war Berthold Wagener. Als Vorsitzender der Werbegemeinschaft Schmallenberg erkannte er schnell die Chancen und Möglichkeiten des Magazins Menschen und Gäste in unserer Region über Worte, Orte, Land und Leute in einem hochwertigen Glanzmagazin zu informieren und für das Sauerland und seine Städte und Gemeinden und die Sauerländer Lebensart zu begeistern. Und dann, vor wenigen Wochen, die traurige Nachricht. Urplötzlich kam sein Tod, er stand mitten im Leben, hatte Pläne für die Zukunft, war sportlich in mehreren Bereichen sehr aktiv, niemand konnte damit rechnen. Er starb in seinem Haus, im Beisein seiner Frau.

In seiner Traueransprache fand Pfarrer Werner Beule passende Worte. „Unser verstorbener Berthold Wagener war ja ein Mensch, der sehr sozial engagiert war. Und das ist schon seit vielen Jahren so. Viele Projekte und örtliche Vereine und Gruppen sind ihm dafür über seinen Tod hinaus sehr dankbar. Stellvertretend möchte ich nur die Werbegemeinschaft, deren Vorsitzender er war sowie den Verkehrsverein und den Bezirksausschuss nennen. Ich möchte gar nicht alles aufzählen, aber es macht doch deutlich, wie er dachte und dass ihm der Einsatz für andere ein Herzensanliegen war. Was er dort alles geleistet hat, wird man in Zukunft sicher noch schmerzlich vermissen. Vermissen wird man aber vor allem seine menschlich ausgleichende und gewinnende Art, in der er auf die Menschen zuging und dabei mit seiner Ruhe ausstrahlte. So habe ich ihn auch persönlich bei manchen Anlässen erlebt. Besonders werden sie als Angehörige manches in diesen Tagen noch einmal erinnern, das sie ihm verdanken. Und sie werden ihn vermissen, wenn sein Platz leer bleibt. In Niederdielfen begann sein Leben, das 60 Jahre dauerte. Über die Meisterschule in Köln und Freudenberg führte sein Weg schließlich nach Schmallenberg.“ Das Team vom Magazin WOLL – Worte, Orte, Land und Leute dankt Berthold Wagener für seine Unterstützung und kooperative Begleitung. Wir werden ihn weiter in guter Erinnerung behalten.

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ürzlich ging mir ganz schön die Pumpe! Ein Reh in unserm Garten! Eigentlich isses ja mein Garten. Direkt vor der Terassentüre stand es! Frauchen und Herrchen machten immer „Oh“ und „Ah“ und Frauchen hat ständich was von „schöner Natur“ und „herrlichem Landleben“ gefaselt. Und die Blagen ham ihre Riechkolben ans Fenster gedrückt und gelacht. Und ich hab gedacht, ich krich es innen Kopp. Mann, war ich kribbelich! Mitter Jacht hab ich es ja nich so, woll, aber ein Reh in MEINEM Garten??? Da krich ich de Pimpernellen! Ker, da werd ich meschugge! Ich wollte das Reh wechjagen. Aber weil ich ja drin und das Reh draußen war, hat es gar nich mitgekricht, dass en echter Jachthund im Haus is, woll!? Und vor de Tür hat mich auch keiner gelassen. „Hör auf zu jummeln!“, hat Frauchen immer gesacht. Die is ja wahne witzich! Der ging das nich inne Hirse rein, dass das Reh nich in meinen Garten gehört! Wenn de Blagen jummeln, da sacht se nix, woll!? Aber da sach ich auch nix. Die sind nämlich sonst immer gut für Spökes. Nur kürzlich, da musst ich mich doch wundern, woll!? Da saß ich abends son bisken rammdösich vorm Ofen und auf einmal wurd’s stockeduster. Und der Kurze immer am Bölken: „Ich hab ihn, den Löwen! Ich hab ihn!“ Bis ich ma kapiert hab, dass der mich meint und ich ne Decke aufm Kopp hab. Ich hab mich einfach nicht bewecht unter der Decke. War ja auch ganz gemütlich und ich dachte, wenn ich getz keinen seh, dann sieht mich auch keiner, woll!?. Aber wie’n Löwe hab ich mich nich gefühlt. Obwohl Frauchen immer sacht, ich hab ’n Löwenherz. Da hat se eigentlich auch Recht, woll!? ■

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Bis bald mal! Euer Emil


DAS

DFB-Mobil kommt am 6. Juli zum FC Arpe/Wormbach

! t m m o k Eine Initiative mit

Praxisnahe Trainingsdemonstrationen & Aktuelle DFB-Informationen vor Ort

G

roßer Spaß für den Nachwuchs, ein lehrreicher Vortrag für die Vereinsführung: Am 6. Juli besucht der Deutsche Fußball-Bund (DFB) den FC Arpe-Wormbach. Möglich wurde der Termin durch das Projekt „DFB-Mobil“. Seit einigen Jahren sind 30 Fahrzeuge, gesteuert von 300 DFB-Mitarbeitern, in ganz Deutschland auf großer Tour. Zur weiteren Qualifizierung der Basis wird das Mobil des Deutschen Fußball-Bundes, der mit 6,7 Millionen Mitgliedern und fast 26.000 Vereinen insgesamt 10.000 Vereine besuchen. 400.000 Menschen werden so erreicht. Mit seinen Fahrzeugen – bis unters Dach vollgepackten Kleintransportern – fährt der DFB bundesweit bis an die Eingangstür der Vereinsheime und somit direkt an die Basis. Ziel ist es, den Nachwuchstrainern, die überwiegend nicht lizenziert sind, direkt und unkompliziert praktische Tipps zu geben.

Gemeinsam die die Lösung finden.

Alle Vereinsmitarbeiter werden zudem über aktuelle Themen – Qualifizierung, Mädchenfußball, Integration – informiert. „Mit dem DFB Mobil bieten wir den Amateurklubs einen außergewöhnlichen Service. Wir erwarten uns eine nachhaltige Wirkung für die Basis“, sagt Hermann Korfmacher, 1. DFB-Vizepräsident, der den Amateurfußball im DFB-Präsidium vertritt. Der Besuch des DFB-Mobils in Arpe hatte zwei Schwerpunkte. Zum einen Praxistipps für ein modernes F- und EJugendtraining, bei dem die Jugendtrainer aktiv am Demonstrations-raining teilnahmen. Der Vortrag eines Fachreferenten zu verschiedenen aktuellen Themen des Fußballs bildete den zweiten Baustein beim Etappenstopp des DFB-Mobils auf dem Sportplatz in Arpe. ■ (hh)

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Vom Sauerland nach Down Under ALEX HERMES AUS WORMBAC H LEBT UND ARBEITET GERN A M A N D E R E N E N D E D E R W E LT VON LISA MÖRC HEN

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eit 2010 lebt Alex Hermes aus Wormbach down under, genauer gesagt: in Melbourne. Alex hat eine Ausbildung zum Tischler gemacht und anschließend in Detmold eine Fortbildung zum Techniker, Fachrichtung Holztechnik, absolviert. Nachdem er sie beendet hatte, entschied er sich, die Heimat erst mal zu verlassen. Durch Kontakte seines Bruders bekam er eine Anstellung als Tischler in Melbourne und machte sich im Sommer vor knapp drei Jahren auf den Weg Richtung Australien. Warum es ihn auf den roten Kontinent verschlagen hat, was er dort macht und ob er plant, in Zukunft wieder ins Sauerland zurückzukommen, hat er uns in einem Interview erzählt. WOLL: Alex, was genau machst du in A ustralien? Hermes: Die ersten eineinhalb Jahre habe ich in einer kleinen Firma als Tischler gearbeitet. Dort war ich sowohl in der Produktion als auch auf Montage tätig. In dieser Zeit habe ich meine Englischkenntnisse vertieft und eine Menge neuer Erfahrungen gemacht, insbesondere auf australischen Baustellen. Dann wechselte ich zu einem neuen Arbeitgeber und dort bin ich bis heute tätig. Wir bieten hauptsächlich Messe- und Ladenausbau, aber auch individuellen Möbelbau an. Ich bin dort als Projektmanager eingestellt und für die Arbeitsvorbereitung verantwortlich, helfe in der Produktion und bin als Monteur unterwegs. Da wir immer an verschiedenen Projekten und mit neuesten Materialien arbeiten, wird dieser Job nie langweilig und ich bereue nicht, mich dieser Herausforderung gestellt zu haben. WOLL: Wie bist du an den Job gekommen? Hermes: Den ersten Job habe ich durch die Kontakte meines Bruders bekommen. Ein paar E-Mails und ein Telefonat mit dem Chef einer kleinen Tischlerei später und fast alle Details

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waren geklärt. Ich musste mich nur noch um einen Flug und das Working Holiday Visum kümmern. Meinen aktuellen Job habe ich über ein Internetportal gefunden. Ich musste mich da schriftlich bewerben, dann wurde ein Termin für ein Vorstellungsgespräch vereinbart und nach dem zweiten Gespräch wurde ich eingestellt. Das lief also genau so, wie man es auch aus Deutschland kennt. WOLL: Warum hast du dich für Australien entschieden? Hermes: Ich denke, zwei Dinge haben meine Entscheidung, nach Australien zu gehen, beeinflusst. Zum einen hat mein Bruder zusammen mit seiner Frau zweieinhalb Jahre in Melbourne gelebt und in der Zeit nur positive Erfahrungen gemacht. Er hat mir immer davon berichtet, wie gut es sich dort leben lässt. In dieser Zeit habe ich die beiden auch besucht und war zusammen mit einem Freund für vier Wochen in Australien. Damals schon habe ich mir vorgenommen, auf jeden Fall noch einmal wiederzukommen. Zum anderen habe ich während meiner Fortbildung zum Techniker schon einmal daran gedacht, ins englischsprachige Ausland zu gehen, um neue Erfahrungen zu sammeln. Als die Fortbildung dann zu Ende war und ich kein überzeugendes Jobangebot in Deutschland bekam, nutzte ich die Kontakte meines Bruders und machte mich nach der Zusage auf den Weg nach Melbourne. WOLL: Kommst Du nach Deutschland zurück? Hermes: Sicherlich kann ich mir eine Rückkehr nach Deutschland vorstellen, das hängt aber von sehr vielen Faktoren ab. Momentan gefällt mir mein Job sehr gut und auch privat läuft alles bestens, deshalb plane ich momentan nicht zurückzukommen. Sollten sich aber die Umstände ändern, könnte eine Rückkehr nach Deutschland natürlich eine Option sein.


WOLL: Was magst du an den australischen Menschen? Hermes: Der Australier an sich ist offener, lockerer und auch gastfreundlicher. Seit ich hier bin, habe ich noch keine negativen Erfahrungen gemacht. Ich wurde überall gut aufgenommen, egal ob auf der Arbeit oder beim Fußballspielen. Auch wegen mangelnder Englischkenntnisse hat sich noch niemand bei mir beschwert, denn gerade in den ersten Wochen hat man doch ein paar Verständigungsprobleme. Außerdem bewundere ich immer wieder die australische Gelassenheit: Wenn mal was nicht funktioniert, heißt es einfach „No Worries, Mate!“(Mach dir keine Sorgen). WOLL: Woran musstest du dich am meisten gewöhnen? Hermes: Ganz klar, das australische Wetter, denn das macht mir immer noch zu schaffen. Es gibt keinen richtigen Winter, so wie man es aus dem Sauerland kennt. Es wird zwar nachts kalt, aber höchstens mal minus zwei Grad. Im Sommer dagegen wird es an manchen Tagen bis zu 40 Grad heiß. Ich denke, das ist der gravierendste Unterschied, an den Linksverkehr gewöhnt man sich jedenfalls recht schnell. WOLL: Was vermisst du am meisten? Hermes: Am meisten vermisse ich meine Familie und meine Freunde, besonders an Feiertagen wie Weihnachten und Ostern. Da waren immer alle im Sauerland versammelt. Zum Glück gibt

es aber einige Möglichkeiten, in Kontakt zu bleiben, zum Beispiel mit Skype oder Facebook. Da man um Weihnachten und Ostern auch hier einige freie Tage hat, versuche ich immer, diese Zeit zu nutzen, um mit Familie und Freunden zu sprechen. WOLL: Welche australischen Traditionen hast du kennengelernt? Sind sie vergleichbar mit den deutschen? Hermes: Eine australische Tradition, die ich aus Deutschland so nicht kannte, ist die sogenannte „Engagement-Party“, also eine Verlobungsparty. Wenn sich ein Paar verlobt, werden Familie, Freunde und Bekannte eingeladen und man feiert zusammen. Diese Feier ähnelt vielleicht etwas dem Polterabend. Die Hochzeitsfeier hingegen findet dann in einem kleineren Rahmen statt und man lädt nur Familie und enge Freunde ein. WOLL: Siehst du dich selbst als Australier? Hermes: Momentan fühle ich mich immer noch als Deutscher in Australien, wobei man sich sicherlich, je nach Länge des Aufenthaltes, immer mehr anpasst. Man gewöhnt sich mehr und mehr an den australischen Lebensstil. Mir ist zum Beispiel die deutsche Pünktlichkeit abhandengekommen und so bin ich privat immer die üblichen 5-10 Minuten zu spät. Wenn ich also noch richtig lange hier bleiben sollte, fühle ich mich bestimmt irgendwann mal als Australier. WOLL: Vielen Dank und eine gute Zein in „Down Under“. ■

Zu jeder Jahreszeit ein lohnendes Ziel für die ganze Familie, der 200 Jahre alte Gutshof „Gut Vorwald“. Herrliche Wanderungen durch die zu jeder Jahreszeit einladenden Wälder, gigantische Aussichten auf die „tausend Berge“, Kutsch- oder Pferdeschlittenfahrten und ein romantischer Ausklang des Tages vor dem knisternden Kamin in der gemütlichen Bauernstube oder auf der Terrasse. Neben den Gästezimmern im Haupthaus bieten wir verschieden große Ferienwohnungen und das „Jagdhäuschen“

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Wo wohnse, wenne mal alt bist? WO H N E N I N E I N E M A LT E N H E I M , DA S N I C H T W I E E I N A LT E N H E I M AU S S I E H T

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en Lebensabend in gewohnter und geborgener Umgebung verbringen. So normal wie möglich leben und dabei keinesfalls vereinsamen. Wer wünscht sich das nicht? Am besten in den eigenen vier Wänden leben. Auf keinen Fall in ein Altenheim gehen. So oder ähnlich sehen bei vielen Menschen die Vorstellungen und Wünsche für das Alter aus. „Wo wohnse, wenne mal alt bist?“, heißt es immer öfter in fröhlicher Freundesrunde. Mit diesen Wünschen und Vorstellungen haben sich Matthias Frevel und seine Frau Petra, Inhaber und Geschäftsführer des Pflegezentrums Haus Monika in Bad Fredeburg schon lange auseinandergesetzt. Die Suche nach passenden Lösungen haben sie zu ihrer Lebensaufgabe gemacht. Gerade ist im Haus Monika und dem direkt daneben stehenden Haus Alexander eine dreijährige Bauphase abgeschlossen, die das wohl einzigartige und modernste Wohnkonzept im Hochsauerlandkreis ermöglicht. „Wir wollen Seniorenheime bauen, die nicht wie Seniorenheime aussehen“, erklärt Matthias Frevel. Das Konzept erinnert ebenfalls kaum an das eines Altenheims. In beiden Häusern leben 59

Menschen, mit und ohne Pflegebedarf. Die kleinen Hausgemeinschaften bestehen aus maximal zehn Personen. Der Alltag wird so individuell und normal wie möglich gestaltet und findet überwiegend in den Gruppen statt. Jede Hausgemeinschaft bietet mit einer einladenden Wohnküche mit voll funktionstüchtiger Küche im Landhausstil die Möglichkeit von Gemeinsamkeit und aktivem Einbringen in den Alltag. So können die Bewohner an sozialtherapeutischen Beschäftigungsangeboten teilnehmen oder bei hauswirtschaftlichen Tätigkeiten, wie Kochen und Backen, helfen. Die Eigenständigkeit bleibt so erhalten und gemeinschaftliches Zusammenleben wird gefördert. Lebensabend in Geborgenheit verbringen Regelmäßige Besuche der Kinder aus der angrenzenden Grundschule gehören ebenso zur Normalität, denn das Haus soll auch nach außen hin geöffnet werden. Die Einzelzimmer sind mit Balkon und modernem Bad rollstuhlgerecht ausgestattet und bieten jederzeit, je nach Bedarf, auch Rückzugsmöglichkeit. Für größtmögliche Eigenständigkeit gibt es Appartements mit Küchenzeile. Im Sommer laden Dachterrassen mit herrlichem Ausblick auf den Ort oder den hauseigenen Park, zum Frühstück unter freiem Himmel ein. Das neue, sich im Erdgeschoss befindende Bistro in geschmackvoll gestaltetem maritimem Ambiente bietet eine großzügige, moderne Möglichkeit, sich mit Freunden oder Verwandten bei Kaffee und Kuchen zu treffen. Das Küchenteam sorgt für täglich frischgebakkenen Kuchen. Die Bewohner haben selbstverständlich die Möglichkeit, einen Teil ihrer Möbel oder auch ein vorhandenes Haustier mit in ihr neues

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Anzeige Frau ab. „Da unterscheiden wir uns durchaus von anderen Altenheimen“, ist er überzeugt. Neben den regelmäßigen Besuchen der Hausärzte der Bewohner sorgt Dr. Stuhlmann aus Düsseldorf als Arzt für Psychiatrie, Neurologie und klinische Altersheilkunde für zusätzliche, optimale Betreuung der Bewohner. Seine regelmäßigen öffentlichen Vorträge in der Bauernschänke des Hauses, die in Zusammenarbeit mit der Alzheimer Gesellschaft HSK organisiert werden, sind von Angehörigen und Interessierten sehr gut besucht.

Zuhause zu bringen. Der Lebensabend kann so ohne große Einschränkungen und in Geborgenheit verbracht werden. Speziell für Demenzerkrankte bietet das Pflegezentrum seit 2006 ein Zuhause. Ebenfalls in kleinen Hausgemeinschaften leben im Haus „Seniorenwohnen im Park“ 40 Betroffene (Seniorenwohnen im Park hat eine Facebook-Seite). Umgeben von milieu-therapeutisch gestaltetem Ambiente wird auch hier auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingegangen. Seit 2001 haben sich das Ehepaar Frevel und die Pflegefachkräfte mit dem Thema Demenz/ Alzheimer intensiv beschäftigt. Petra Vollmers-Frevel ist Vorsitzende der Alzheimer Gesellschaft HSK e. V. (www.deutsche-alzheimer.de). Unter Leitung der langjährigen Pflegedienstleitung Birgit Quaas wurden alle Pflegekräfte nach dem Pflegemodell von Prof. Dr. Böhm geschult und orientieren sich ständig aufs Neue an den Bedürfnissen der Bewohner. Das erfordert flexible Mitarbeiter, die sich diesen Wünschen schnell anpassen können. Auch hier setzen Matthias Frevel und seine Frau auf ihren eigenen, gewissen „Frevel-Stil“. Das persönliche, individuelle Ambiente und eine herzliche und behutsame Betreuung sind sichtbare Zeichen. Demenz-Therapie mit Tieren Ganz wichtig sind für die Bewohner mit Demenz auch Tiere. Ein kleiner Bauernhof mit Ziegen, Pferden, Eseln, Alpakas, Hund und Katze ist ein wichtiger Bestandteil des Hauses. Kutschfahrten sorgen für Abwechselung. Petra Vollmers-Frevel: „Tiere wirken beruhigend und dienen als wichtige, therapeutische Maßnahme.“ Das hohe, persönliche Engagement der Betreiber des Pflegezentrums und ihrer Mitarbeiter leiten sich aus der ganz eigenen Philosophie von Matthias Frevel und seiner

Auf eine 75-jährige Geschichte zurückblickend entwickelte sich das einst als Sanatorium gegründete Haus zu dem, was es heute ist: einem Seniorenheim der vierten und fünften Generation, entsprechend den Richtlinien des Kuratoriums Deutscher Altershilfe www.kda.de. Die Lebensaufgabe der Frevels ist ständig darauf bedacht, ein eigenständiges, gemeinschaftliches Leben mit den Senioren zu gestalten, damit sich die Bewohner in den Häusern und Wohngemeinschaften wohl fühlen. Mit Fürsorge und liebevoller Betreuung, frei nach dem Motto: „Wir sind im Leben.“ (sb)

Pflegezentrum Haus Monika und Seniorenwohnen im Park Schon von außen sieht das Haus in der St.-Georg-Straße in Bad Fredeburg nicht wie ein Alten- oder Pflegeheim aus. Der Baustil des Pflegezentrums Haus Monika im Zentrum von Bad Fredeburg wurde vom heimischen Architekten Bernhard Leber entworfen und erinnert daran, dass man sich im Sauerland befindet. Matthias Frevel: „Die Menschen, die hier leben, können sich perfekt mit ihrem gewohnten Lebensstil identifizieren.“ Eine gemütliche, warme Atmosphäre ist aber auch in den drei zugehörigen Häusern zu spüren. - Das zentral gelegene Haus Monika mitten in Bad Fredeburg befindet sich seit 75 Jahren in Familientradition. - Haus Monika und Haus Alexander sind für Senioren mit und ohne Pflegebedarf konzipiert. - Zusammen leben in diesen beiden Häusern in sechs Hausgemeinschaften 59 Menschen. - im Haus „Seniorenwohnen im Park“ leben 40 Demenzerkrankte in vier Hausgemeinschaften. - In allen Häusern wird mit einem elektronischen Pflegedokumentationssystem gearbeitet. - Als besondere Auszeichnung wurde von Sauerland Initiativ der Innovationspreis 2007 verliehen. - 2012 wurde das Haus mit der Pflegeprüfnote 1,0 vom Medizinischen Dienst der Krankenkassen ausgezeichnet. - Infos: www.pflegezentrum-haus-monika.de, seniorenwohnen-im-park.de

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LEITGEDANKE DES PFLEGEZENTRUMS HAUS MONIKA: ”ALTE MENSCHEN ERLEBEN GEBORGENHEIT UND NORMALITÄT”

Zeitgemäß Wohnen

Das nach neuesten Erkenntnissen umgebaute Pflegezentrum Haus Monika bietet durch liebevolle Betreuung, gemütliche Räumlichkeiten und ganzheitliche Pflege ein Zuhause zum Wohlfühlen. Die neuen

Wohngemeinschaften sind mit barrierefreien, rollstuhlgerechten Appartements mit Balkonen, modernen Bädern, voll funktionstüchtigen Wohnküchen und Sonnenterrassen mit Blick in den Ort oder hauseigenen Park ausgestattet. Ein großzügiges Bistro im Erdgeschoss lädt zum Kaffeetrinken mt Freunden und Angehörigen ein. Seniorenwohnen im Park- Ein Zuhause für Menschen mit Demenz liegt im schönen Park des Pflegezentrums Haus Monika. Es bietet den Betroffenen ein Ort des Wohlfühlens, der Wärme und der Sicherheit. PFLEGEZENTRUM HAUS MONIKA

SENIORENWOHNEN IM PARKEin Zuhause für Demenzerkrankte

Neu gebaute, großzügige Appartements, zentral gelegen

Hausgemeinschaftskonzept nach dem psy-

Gemütliche Wohnküchen mit Kamin

chobiografischem Pflegemodell

Rollstuhlgerechte Bäder, Flure, Aufzüge und Zimmer

Kleiner Bauernhof mit Tieren, Kutschfahrten

Balkone mit herrlichem Ausblick, neuer Innenhof

Den Alltag leben, wie in einer Familie

Qualitativ hochwertige, personenzentrierte Pflege

Kurzzeit- und Verhinderungspflege

Kurzzeit- und Verhinderungspflege

MDK Pflegeprüfnote 1,1

Einziges Haus mit Hausgemeinschaftskonzept im HSK MDK Pflegeprüfnote 1,1

PFLEGEZENTRUM

HAUS MONIKA Senioren- und Pflegeheim

senioren wohnen im park

PFLEGEZENTRUM HAUS MONIKA St. Georgstr. 12, pflegezentrum-haus-monika.de, SENIORENWOHNEN IM PARK - Ein Zuhause für Demenzerkrankte, An der Lied 1, seniorenwohnen-im-park.de, 57392 Bad Fredeburg, Kontakt Tel.: 02974 96850


Die Einzelpraxis ist tot“

INTERVIEW MIT DR. EUGEN ENGEL S VOM VEREIN „DOK TORJOB“ VON KATJA GOHSMANN

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ehr als 30 Jahre lang hat Dr. Eugen Engels Patienten in seiner Hausarztpraxis in Eslohe versorgt. Noch jetzt im Ruhestand arbeitet der 70-Jährige weiter als Arzt – er schreibt Gutachten, veranstaltet Seminare und betreut Drogenabhängige. Außerdem ist er als Vorstandsmitglied der Akademie für Ärztliche Fortbildung für die hausärztliche Fortbildung in Westfalen-Lippe mitverantwortlich. Auch im kreisweiten Verein „Doktorjob“, der sich um Nachwuchskräfte im HSK bemüht, ist er aktiv. Im Interview spricht er mit WOLL über den Ärztemangel und mögliche Konzepte für die Zukunft. WOLL: Wie ist denn die aktuelle Situation einer Versorgung durch Hausärzte im Sauerland? Engels: Zur Zeit ist die Versorgung im Sauerland nicht gefährdet. 154 Hausarztstellen sind besetzt. Es könnten sich noch 25

Hausärzte im Sauerland niederlassen. Problematisch ist, dass die Ärzteschaft überaltert ist. Denn in ein paar Jahren sieht die Situation schon ganz anders aus: Dann gehen viele Hausärzte in den Ruhestand – und die Suche nach jungen Ärzten gestaltet sich ja bereits jetzt als schwierig. Der ländliche Raum droht auf lange Sicht zu verhungern. WOLL: Woran liegt das? Engels: Grundsätzlich arbeiten viele junge Ärzte nicht mehr in patientenorientierten Bereichen – das heißt, sie landen im Management oder in der Pharmaindustrie. Dann fehlen sie in den Praxen. Außerdem gibt es zunehmend weibliche Medizinstudenten und die Gleichzeitigkeit von Beruf und Familie ist eine hohe Belastung. Generell fordern junge Ärzte heute mehr Freizeit für die Familie ein. Dazu kommt, dass der Hochsauerlandkreis vielen immer noch nicht bekannt ist.

Landarzt-Stipendium für den HSK Medizinstudenten gesucht Der Hochsauerlandkreis geht neue Wege, um dem bevorstehenden Ärztemangel auf dem Lande zu begegnen, und hat vor gut einem Jahr das Medizinstipendium ins Leben gerufen. Studenten erhalten 500 Euro Unterstützung pro Monat und verpflichten sich, für vier Jahre im Sauerland zu arbeiten. Fünf Stipendiaten haben bisher einen Vertrag unterschrieben. Für dieses Jahr sind noch Stipendien zu vergeben. Wer sich über die Bedingungen informieren möchte, findet auf den Websites www.medizinstipendium.hochsauerlandkreis.de oder www.doktorjob.de weitere Informationen. Damit die Aktion sich unter Studenten und den Angehörigen im Sauerland und in ganz Deutschland weiter verbreitet, startet in diesen Tagen der Dialog über das Medizinstipendium im Sauerland auf den Internetplattformen Facebook und XING. Hier für alle Interessierten die entsprechenden Adressen:

https://www.xing.com/net/pri149034x/medizinstipendium · www.facebook.com/medizinstipendium-hsk

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Zukunft in die Hand nehmen Praxis-Hochschule für Gesundheit und Soziales Unsere Redakteurin Stephanie Sobola macht auf ein interessantes Angebot für Nachwuchskräfte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen aufmerksam. In diesem Sommer startet in Köln die Praxis-Hochschule mit einem ganz speziellen Angebot: Junge Menschen mit oder ohne Abitur können sich hier zum Gesundheitsmanager von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen oder zum Manager von Gesundheitsnetzwerken qualifizieren lassen oder einen Bachelorabschluss für Dentalhygiene machen. Infos und Unterlagen können hier angefordert werden: www.praxishochschule.de oder

info@praxishochschule.de Telefon 0 221 – 5000330-0

WOLL: Wie kann man den Är zten die Hausarztpraxis und das Sauerland schmackhaft machen? Engels: Der Verein „Doktorjob“ will zusammen mit dem Hochsauerlandkreis junge Ärzte über die Krankenhäuser in die ländliche Region locken. Ein wichtiger Faktor ist die Weiterbildungszeit, die wir komplett im HSK ermöglichen können. Aber bislang hatten wir mit „Doktorjob“ noch keinen großen nennenswerten Erfolg. Nun werden wir auch andere Branchen miteinbeziehen, denn ein Angebot wird sicherlich attraktiver, wenn auch der Partner einen Arbeitsplatz geboten bekommt. Eine große Chance sehe ich in dem Stipendium, das der HSK Medizinstudenten anbietet. Als Gegenleistung absolvieren sie entweder ihre Weiterbildung zum Facharzt im Hochsauerlandkreis oder sie werden für die Dauer von mindestens vier Jahren im Kreisgebiet ärztlich tätig, zum Beispiel als Arzt in einem Krankenhaus, als Arzt in eigener Niederlassung oder in einem MVZ. Die Koordination der Weiterbildung übernimmt „Doktorjob“.

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WOLL: Wie sehen S ie die Z ukunft der H ausärzte im Sauerland? Engels: Ab dem 1. Juli ändert sich der Bedarfsplan für Hausund Fachärzte. Der regelt, wo sich die Ärzte künftig niederlassen dürfen. Bislang konnten sie in einer Bedarfsplanregion frei wählen. Mit dem neuen Bedarfsplan soll verhindert werden, dass sich viele Ärzte konzentriert an einem Standort niederlassen. Das ist gut für den ländlichen Raum. Grundsätzlich glaube ich aber, dass das Modell der Einzelpraxis in der Zukunft tot ist. Für junge Ärzte sind die hervorragend arbeitenden Ärzte als Einzelkämpfer kein Vorbild mehr. Sie bevorzugen die Arbeit in einem Team, zum Beispiel in einer Gemeinschaftspraxis, Praxisgemeinschaft oder in dem sogenannten Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) mit mehreren Ärzten zusammen. Für eine Gemeinschaftspraxis ist es auch leichter, einen Nachfolger zu bekommen. Neue Kooperationsformen sind gerade im ländlichen Raum nötig und gesetzlich auch möglich. ■

Grundpflege und Betreuung! Wir entlasten Sie zu Hause auch stundenweise. Grundpflege und hauswirtschaftliche Betreuung in Ihrer gewohnten Umgebung. Sprechen Sie uns an. Wir informieren Sie gern.

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Man muss das Landleben lieben“

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in Kinderarzt und ein Allgemeinmediziner – das ist offenbar eine gute Kombination. In der fachübergreifenden Gemeinschaftspraxis von Dr. Arnold Geueke und Dr. Dietmar Seidel in Bad Fredeburg ist immer was los. Geueke und Seidel haben schon die Ausbildung zum medizinisch-technischen Assistenten gemeinsam gemacht. Im Studium kam dann der Gedanke an eine gemeinsame Praxis auf, der 1991 umgesetzt wurde.

Jahre möchte ich schon noch weitermachen. Mit meiner Erfahrung kann ich doch zum Erfolg der Praxis weiter beitragen“, sagt der 58-jährige Allgemeinmediziner. „Das ist der Vorteil der Selbstständigkeit: Man kann länger als bis 65 arbeiten und bleibt so länger fit – das ist doch ein sinnerfülltes Leben.“ Viele seiner älteren Kollegen hätten das genauso gehandhabt und

In ihrer Praxis fängt ab August eine junge Kollegin an, die noch ein Jahr für ihre Weiterbildung als Allgemeinmedizinerin braucht. Sie kommt ebenfalls vom Land. „Man muss das Landleben lieben, sonst geht es nicht“, sagt Dr. Geueke, der selbst aus Wormbach kommt. „Hier kennt man die Patienten und ihre Familien.“ Aber auch die Nachteile sind ihm bewusst: Die Anfahrten für die Hausbesuche können lang werden, am Tag kommen zehn bis zwölf Stunden zusammen – und zum Teil ist er auch am Wochenende im Einsatz, „weil man sich kennt“. Ein Leben und Arbeiten in der Stadt kann er sich trotzdem nicht vorstellen – genauso wenig wie den Ruhestand. „Zehn

Foto: Katja Gohsmann

Grundsätzlich habe eine Gemeinschaftspraxis viele Vorteile: Bei medizinischen Problemen können sich die Ärzte untereinander austauschen und so bei der alltäglichen Arbeit schnell eine zweite fachliche Meinung einholen. Auch aus finanzieller Sicht lohnt sich das Modell, denn die festen Kosten wie Räumlichkeiten und Personal teilen sich die beteiligten Ärzte. Und: Bei der Suche nach Verstärkung oder gar nach einem Nachfolger hat eine Gemeinschaftspraxis bessere Chancen, wissen Dr. Geueke und Dr. Seidel. „Wir mussten damals bei der Neugründung ordentlich strampeln. Wer in eine etablierte Praxis kommt, hat Vorteile.“

halten so die Versorgung im ländlichen Raum aufrecht. „Würden alle Ärzte aufhören, die mindestens 65 Jahre alt sind, gäbe es eine Katastrophe im Sauerland.“ Aber irgendwann einmal ist Schluss – und dann könnten niedergelassene Ärzte im Sauerland zur Mangelware werden. Schon jetzt suchen viele Hausärzte einen Nachfolger – ohne Erfolg. „Die Gretchenfrage ist: Was können wir tun, um die Region für junge Leute attraktiver zu gestalten?“ ■

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Da kräht kein Hahn nach ... oder doch?“

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VON C HRIS TINE PETERSEN-SILBERG

st das Gezerre um die G8- oder G9-Schulzeit nur journalistisch aufgekocht, eine Skandalmeldung von den zahlreichen, die unsere Zeitungen, unsere Nachrichten aufblähen, als wäre der Weltuntergang nah? Oder sehen wir eine leidgeplagte überforderte Jugend vor uns, die, statt fröhlich zu feiern, blass und übernächtigt in der Studierstube über Hausaufgaben brütet? So ganz scheint der Eindruck nicht zu stimmen. Aber der Reihenfolge nach: Ein Abitur wird nicht verschenkt – es muss erworben werden. Das heißt, für den einen mit mehr, für den anderen mit weniger Anstrengung, aber ganz ohne geht es nicht und das ist richtig so, handelt es sich schließlich um den höchsten Schulabschluss, den unser Land zu vergeben hat. Jahrzehntelang leistete sich unsere Republik Generationen von jungen Menschen, die 13 Schuljahre absolvierten und es soll ja sogar einige gegeben haben, die es auf 14 Jahre brachten. Wir lebten schulpolitisch auf einer Art einsamen Insel, die Robinson Crusoes der Bildung. Paradiesische Zustände für eine Jugend, die mehr und mehr ein ganzes Schuljahr faulenzte. Ja: die elfte Klasse entwickelte sich zum Brückenjahr, in dem einige

ein Auslandsjahr einlegten, ohne Unterrichtsstoff zu verpassen, andere probierten mal hier, mal da Fächer aus, um sie bald wieder abzuwählen. Wunderbare Freiheit! Dann aber kam PISA! Der Schreck! Unsere so gehegten Schüler waren nicht gut , nein, sogar am unteren Ende der Skala trotz der ausgewogenen Lehrpläne, die Zeit genug ließen, den Stoff zu verstehen und zu wiederholen und zu wiederholen. Erfolgreich hingegen zogen Schülerschaften unserer Nachbarländer an uns vorbei. Und das, obwohl hier der Unterrichtsstoff ausnahmslos in zwölf Schuljahre gepresst wurde. Eilig zogen Heerscharen von Bildungsforschern auf den Plan, diesen Missstand zu erklären und in der Folge zu beheben. Zusätzlich kam noch das Problem der sogenannten „neuen“ Länder, in denen die Schulzeit nach zwölf Jahren endete. So weit – so gut, oder eben nicht. Vergessen wurde auf alle Fälle eines: Vor gut 40 Jahren, in den Jahren 1966/67, hatten bereits einmal Bildungspolitiker gemerkt, dass das Ausland eine recht schlüssige Schulpolitik vorzuweisen hat. Hier legte man den Abschluss eines Schuljahres vor die Sommerferien, der Beginn, und somit die Einschulung, erfolgte mit gut erholten Schülern nach den großen Ferien. Also ging man in der Bundesrepublik

Chris Buchholz, Abiturient 2013 Meiner Meinung nach lässt sich über den Sinn dieser Schulreform streiten, denn ein Jahr mehr oder weniger macht es auch nicht aus (das kann man jetzt pro und contra werten, ich weiß), aber man hätte sich im Ministerium einiges an Kritik und Ärger und den Schülern einiges an Stress erspart, wäre man einfach wie all die Jahre zuvor bei 13 Schuljahren geblieben. Als die Reform nun aber beschlossene Sache war, mussten natürlich „Versuchskaninchen“ her – leider fiel die Wahl auf den Jahrgang 1994/1995, auf unseren. Blöd gelaufen – mehr aber auch nicht. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist in meinen Augen, dass das Ganze schlecht durchdacht war. Es waren noch nicht genügend passende Bücher vorhanden, die Lehrkräfte sind ebenfalls ins kalte Wasser geschmissen worden und es fehlte naturgemäß schlichtweg die Erfahrung. Glücklicherweise hat unsere Schule beide Stufen von vornherein als eine behandelt, also alle Kurse zusammen mit G8/G9 belegt. Das hat auch uns alle nach kurzer Zeit auf ein gleiches Level gebracht und uns zu einer Stufe werden lassen – auch gedanklich, nicht nur auf dem Papier. Zu Beginn war es also unfair, weil uns ein Jahr Erfahrung und Stoff fehlte, aber das hat sich mit der Zeit relativiert. Chaotisch zweifellos, bis jetzt, wo nicht genügend Studienplätze vorhanden sind und auf fast allem NCs liegen...und das nicht zu knapp! Aber im Endeffekt hatten alle annähernd gleiche Chancen und in beiden Jahrgängen sind alle Noten vorhanden. Nur am Anfang fühlte ich mich tatsächlich benachteiligt – und jetzt am Ende auch, wegen der Studienplätze und den mangelnden Wohnungen. Das hätte vorher geregelt werden müssen. Denn wenn wir schon als „Versuchskaninchen“ fungieren, sollte uns die Politik auch nicht im Stich lassen, ansonsten hat sie im Endeffekt doch versagt mit ihrer Reform.

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Julius Hecht, Abiturient 2013 Mein Statement: Ich habe keineswegs das Gefühl, dass ich durch das fehlende Jahr wissenstechnisch den G9ern gegenüber rückständig bin! Durch das Zusammenführen der beiden Jahrgänge hat man viele neue Freunde gefunden und man hat sich gegenseitig aneinander angepasst. Ich bin dafür, dass dies so beibehalten wird!

ans Werk: Kurzerhand wurden zwei Schuljahre verkürzt, das erste endete zu Ostern, wie eh und je, das nächste begann im Dezember, und diesmal erhielten alle Schüler die Versetzungszeugnisse vor den Sommerferien: Die erste Generation von „G8“ war geboren. Wir – denn die Verfasserin dieses Artikels ist eine solche „G8-Absolventin“ – lernten unser Pensum. Natürlich hatten auch wir bereits mit neuen Nomenklaturen für die Klassen umzugehen: Es hieß fortan nicht mehr Obersekunda, Unterprima, Oberprima. Nun wurde durchgezählt: Die drei Klassen der Oberstufe waren logischerweise die 11, die 12 und die 13, in der die Abiturprüfungen anstanden. Wie lächerlich empfanden wir damals die Lehrer, die immer weiter von ‚ihrer Oberprima‘ sprachen, unfähig zum Wandel! Und heute? Q1 und Q2 sind – pardon für die Leser aus dem ‚wirklichen‘ Leben – nicht das 1. oder 2. Quartal einer Bilanz oder Ähnliches, es sind die neuen Bezeichnungen für das vorletzte und letzte Schuljahr, in O-Ton: Qualifikationsphase 1 und 2. Und nicht zu vergessen: die EF steht für ‚Einführungsphase‘ in die Oberstufe – was übrigens zu Missverständnissen führte, E für ‚Ein‘ ist nachvollziehbar, aber: Wofür steht das F? Da warten wir noch ein wenig bis zur nächsten Rechtschreibreform, dann steht es klar für ‚Fase‘, oder?

Yonca Aktas, Abiturient 2013 Ich finde, dass es soweit gut funktioniert hat, jedoch muss ich sagen, dass ich sogar manchmal das Gefühl hatte, dass die Jüngeren unter uns viel schneller gelernt haben und mehr Ausdauer hatten. Soviel dazu und das, was ich jetzt nach dem Ganzen „fürchte“ ist, dass es schwierig wird, einen Studienplatz zu bekommen, da sich nun eindeutig MEHR Abiturienten für die Universitäten einschreiben wollen.

Wichtiger aber ist: Wie gehen wir heute mit unseren jungen Menschen um? Trauen wir ihnen doch etwas zu, führen wir sie durch ihre Schulzeit, wie alle Jugendlichen der Welt: Seien sie fertig mit der Butterbrotdose, wenn sie volljährig sind. Mit 19 Jahren sollte man nicht mehr fragen, ob man zur Toilette gehen darf, mit 19 Jahren sollte man nicht mehr beschämt den Kopf senken, wenn man erwischt wird, wieder keine Hausaufgaben gemacht zu haben. Mit dem 18. Lebensjahr sollte man die Verantwortung für sein Leben übernehmen, die die Volljährigkeit mit sich bringt. So viel zum krähenden Hahn. Meiner Abiturientia 2013: ein erfolgreiches und glückliches Leben! Eure „pets“ ■

Alexandra R., Abiturientin 2013 Die Einführung von G8 ist für die betroffenen Schüler keine erhöhte Belastung, besonders nicht mehr in der Oberstufe, da hier die Lehrpläne für G8 und G9 identisch sind. Folglich müsste die Oberstufe für G8-Schüler eher entspannend sein. Vergleicht man die Resultate in Klausuren von G8- und G9- Schülern, ist kein Unterschied zum Nachteil der G8er zu erkennen. Im Gegenteil, häufig ist es eher so, dass die G8- Schüler die besseren Klausuren schreiben.

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WOLLSHOP Worte, Orte, Land und Leute.

WOLL ist nur ein kleines Wort. Von manchen gerne, von anderen vielleicht weniger gerne in den Mund genommen. Für viele aber das unverkennbare Zeichen für eine Region, eine Landschaft, die zu den schönsten und reizvollsten in ganz Deutschland gehört. WOLL ist ein Gefühl: WOLLgefühl eben. Mit WOLL hat dieses Lebensgefühl und diese Lebensart ein Sprachrohr gefunden.

Aus dem Dialog mit den Lesern und Fans von WOLL sind schnell Ideen und Produkte entstanden, die das Sauerländer WOLLgefühl auf liebenswürdige Art ausdrücken, immer mit einem Bezug zur Region und dem herzlichen, bodenständigen und weltoffenen Lebensgefühl der Sauerländer. Lassen Sie sich inspirieren von WOLL – Worte, Orte, Land und Leute – und von der Sauerländer Lebensart.

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Dialog: Leserbriefe und Feedback Wer sich wie ein echter Sauerländer fühlt und auch dahinter steht, für den muss das Magazin „WOLL“ ein fester Bestandteil sein. Heimat – Tradition – Brauchtum – Vereine – Land und Leute – einfach schön zu lesen. Danke für Ihre Arbeit und Ideen. Sie müssen wissen, dass Warstein und Rüthen auch zum Kurkölnischen Sauerland gehören. Herzliche Grüße aus Warstein im Sauerland.

Als „Ex-Sauerländer/ Schmallenberg“ gefällt mir Ihr Magazin nach wie vor sehr gut! Bleiben Sie so aktuell, interessant und kurzweilig. Andreas Hermes, 40474 Düsseldorf

Bürgermeister Manfred Gödde, Stadt Warstein

Brauch in Attendorn: Gauwagen als Sauerland Auto gestalten Die anfängliche Ratlosigkeit, welches doch das richtige Thema für unseren Gauwagen darstellt, wurde durch einen plötzlichen Geistesblitz beantwortet. Wir brauchten ein Motto, welches uns alle 5 charakterisiert und verbindet. Bei einer hitzigen Diskussion über das Thema, fiel uns auf, dass unsere Sprache schon durch unsere Region geprägt wurde. Die im Raum hängenden WOLLPlakate taten ihr übriges und die Idee flammte auf. Ein Sauerland-Auto sollte her. Mit Folie (aus der Sauerländer Region gesponsort), Scheren und Stiften bewaffnet, ging es an die Arbeit. Ca. 50 Wörter, eine weiße Sauerlandkarte, 72 Arbeitsstunden und schmerzende, verkrampfte Hände später, konnten wir unser Werk bewundern. Viele haben sich bewundernd das Auto angesehen und waren sehr amüsiert. Helena Drexelius, Anna Christina Lange, Annika Mehlhorn, Larissa Reuber, Katharina Rohr

Kontakt: WOLL-Magazin, Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg oder redaktion@woll-magazin.de oder auf Facebook www.facebook.com/wollmagazin Kürzungen und Änderungen vorbehalten. W.O.L.L. Sommer 2013 -

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Leidenschaft für den Sport R A N D S P O R TA R T E N I M B L I C K : B E I M T U R N V E R E I N G L E I D O R F UND IM KIC KBOXCENTER LEMBC KE VON BJÖRN BATHEN

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ie stehen häufig im Schatten der großen Sportarten, auch in unserer Region: Sportler in Randsportarten. Was die Leidenschaft und Hingabe für ihren Sport angeht, stehen sie Fußballern und Co aber in nichts nach. Stellvertretend stellen wir in dieser Ausgabe zwei besondere Institutionen aus unserer Region vor: den TV Gleidorf und das Kickboxcenter Lembcke aus Bad Fredeburg. Bereits seit 1896 wird in Gleidorf geturnt. 18 junge Männer nahmen den damals allgegenwärtigen Trend zum Turnen auf und gründeten den TV Gleidorf. Heute zählt der TV fast 500 Mitglieder und ist einer der erfolgreichsten Turnvereine in unserer Region. Mit 16 Monaten ist Sophia, Tochter des Ersten Vorsitzenden

Martin Wolf und der Jugendtrainerin Christa Wolf, das jüngste Mitglied des Vereins. Die ältesten Mitglieder sind über 80 Jahre alt. Besonders sticht Helmut Christbein hervor, der mit 75 Jahren immer noch der verantwortliche Trainer der Herrenturner ist. „Helmut hat mich damals, als ich 14 Jahre alt war, zum Turnen gebracht“, berichtet Martin Wolf. Hier zeigt sich aber auch ein Problem des Vereins: Qualifizierter Nachwuchs im Bereich der Übungsleiter fehlt. „Hier haben wir – wie alle Sportvereine – mit dem demografischen Wandel und dem vermehrten Trend zum Wegzug der jungen Menschen in die Städte zu kämpfen“, klagt Wolf, der aber im gleichen Atemzug den Zusammenhalt innerhalb des Vereins lobt. „Auch die Jugendlichen und jungen Erwachsenen packen kräftig mit an und sind teilweise selbst als Übungsleiter oder Kampfrichter aktiv.“ Der Verein legt dabei Wert darauf, dass alle Trainerinnen und Trainer qualifizierte Übungsleiter sind. „Auch wenn wir natürlich ein Breitensportverein sind, wollen wir in unseren Wettkämpfen schon im vorderen Drittel der Teilnehmer landen“, ergänzt Christa Wolf. Die sportlichen Erfolge können sich durchaus sehen lassen: Besonders stolz ist man auf Sven Gerbe, der beim TV Gleidorf seine Grundlagen legte und nun in Süddeutschland in der Zeiten Bundesliga turnt. Die Damen sind in der sogenannten Gauliga aktiv, während die Herren in Gemeinschaft mit Langenei/Kickenbach in der Verbandsliga turnen. In einer 7erLiga reisen die Gleidorfer Turner dann nach Bochum, Coesfeld oder Stadtlohn. „Das geht nur mit viel Leidenschaft für den Sport und viel ehrenamtlichem Engagement“, weiß Martin Wolf.

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weiter verfolgt, legen wir hier doch ein sehr gutes Fundament für ein sportlich-aktives Leben“, sagt Christa Wolf. „Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Kondition werden bei uns erlernt – und damit kommt man in fast jeder Sportart leichter zurecht.“ Das Einzugsgebiet für die Aktiven des TV ist groß – Kinder, Jugendliche und Erwachsene von Eslohe bis Bad Fredeburg kommen regelmäßig zum Training in die Gleidorfer Turnhalle.

Das schreckt aber die Turnerinnen und Turner des TV nicht. „Auch wenn der eine oder andere später den Turnsport nicht

Kickboxen seit 2000 in Bad Fredeburg Kickboxen besteht seit 1974 als Wettkampfdisziplin. Das Kickboxcenter Lembcke in Bad Fredeburg gibt es seit 2011. „Ich selbst betreibe seit 2000 Kickboxen; seit 2004 bin ich auch als Trainer tätig“, sagt Sven Lembcke, Gründer und Cheftrainer des Centers. Insgesamt 70 Sportler finden sich über die Woche verteilt zu verschiedenen Kursen ein. Bei der Trainingsleitung und -durchführung wird Sven von einem Assistenzcoach unterstützt. Das Kursangebot des Centers ist vielfältig. Neben dem reinen Kickboxen in verschiedenen Altersklassen gibt es das speziell auf Fotos: Luaura Boucsein

Die Finanzierung des Vereins basiert vor allem auf den Mitgliederbeiträgen. „Wir sind natürlich in der sehr guten Lage, die Turnhalle in Gleidorf nachmittags fast allein nutzen zu können. Die Zusammenarbeit mit der Stadt Schmallenberg klappt da auch sehr gut“, freut sich Christa Wolf. Auch das Engagement der Eltern ist nennenswert. So wurde vor Kurzem eine erfolgreiche Sponsoring-Aktion abgeschlossen, die durch den Vater einer jungen Turnerin angestoßen wurde. „Nichtsdestotrotz sind bei uns keine großen Sprünge drin“, sagt Martin Wolf. „Oberhalb der Verbandsliga werden häufig Weltmeisterschaftsturner von den Vereinen für die Wettkampftage eingekauft – da können wir nicht mithalten.“

Um höherklassig an Wettkämpfen teilnehmen zu können, sollte man mit sechs Jahren mit dem Sport beginnen. „Grundsätzlich kann man aber in jedem Alter turnen“, ergänzt Martin Wolf – bestes Beispiel dafür ist Vereinslegende Helmut Christbein. Gemeinsam mit 40 anderen Vereinsmitgliedern wird er am deutschen Turnfest in Heidelberg teilnehmen und einige Übungen turnen.

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Foto: Laura Boucsien

Die nächste Stufe ist der Leichtkontaktkampf, der sich vom Semikontakt dadurch unterscheidet, dass zwischen den gültigen Treffern nicht unterbrochen wird. Das Tragen von Schutzkleidung ist Pflicht. Leichtkontakt ist technisch und vor allem konditionell sehr fordernd und anspruchsvoll. Im Turnierbetrieb gehören die Leichtkontaktkämpfe zu den absoluten Highlights.

junge Sportler ab drei Jahren zugeschnittene Programm Lil‘ Panda. „Neben den sportlichen Elementen bauen wir hier auch kognitives Training wie zum Beispiel Kopfrechnen in unsere Übungen ein“, berichtet Lembcke. Den Weg zu einem guten Kickboxer, der sich auch in überregionalen Wettkämpfen messen kann, schätzt er auf eine Dauer von circa zwei Jahren, „wenn man als Jugendlicher beginnt und ein bisschen Grundtalent mitbringt.“ Generell gibt es im Kickboxen drei verschiedene Wettkampfarten. Beim Semikontakt, auch „Point-Fighting“ genannt, wird der Kampf nach einem gültigen Treffer kurz unterbrochen und die Kontrahenten begeben sich zurück in die Ausgangsstellung. Die Kampfrichter, drei an der Zahl, vergeben dabei die Punkte, die je nach Trefferschwierigkeit zwischen eins und drei variieren.

In den Massenmedien kommt aber am häufigsten die dritte Wettkampfart zur Geltung: Vollkontakt. Die Vollkontaktvariante des Kickboxens wird im Gegensatz zu den anderen Kampfstilen in einem Boxring ausgetragen. Dabei kann der Kampf nicht nur über Punkte gewonnen werden, sondern auch durch K. O. Dies kann sowohl durch einen Niederschlag des Gegners (K. O.) als auch durch die Kampfunfähigkeit des Gegners (technischer K. O.) erfolgen. Dr. Christine Theiss ist die wahrscheinlich bekannteste deutsche Kickboxerin, die es mit ihren Vollkontaktkämpfen häufig auch ins Abendprogramm des Privatfernsehens schafft. Dennoch ist Kickboxen in Deutschland eine Randsportart. „Die Leute haben gegen Kickboxen und Kampfsport generell Vorbehalte“, meint Lembcke. „Wie oft musste ich schon Sätze wie ‚Kampfsport? Mein Kind prügelt sich aber nicht!‘ hören. Dann kommen die Eltern mit ihren Kindern her und schauen sich das eine Stunde an, und schon ist die Skepsis verflogen. Wir vermitteln nämlich eben nicht sinnlose Gewalt, sondern Werte wie Respekt, Disziplin und Fairness. Dazu kommt noch, dass Kickboxen ein ideales Fitnesstraining ist und Koordination sowie Beweglichkeit fördert.“ ■

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Zukunft der Wirtschaft in Schmallenberg

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M

itte Mai fand das fünfte Unternehmerforum des Vereins „Schmallenberg Unternehmen Zukunft e. V.“ in den Geschäftsräumen der Firma Elektro Föster statt. Die beiden Inhaber Meinolf und Steffi Hesse aus Bad Fredeburg konnten bei dieser Veranstaltung 35 Vertreterinnen und Vertretern von Schmallenberger Unternehmen ihren Betrieb vorstellen.

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Die Veranstaltungsreihe „Unternehmerforum der Wirtschaftsförderung Schmallenberg Unternehmen Zukunft e.V.“ hat sich das Ziel gesetzt, die Vernetzung und das gegenseitige Kennenlernen der Schmallenberger Unternehmen aktiv zu fördern. Vorsitzender Heinz-Josef Harnacke: „Durch Einblicke in Unternehmen, das Erläutern von Unternehmensprozessen und den Erfahrungsaustausch zu speziellen Themen werden neue Impulse gesetzt und Wissen wird am Standort weitergegeben.“ Mehr Informationen unter: www.schmallenberg-unternehmen-zukunft.de

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Auf unserem Foto von links nach rechts: Meinolf Hesse, Steffi Hesse, Geschäftsführer Gernot Miller, Annabell Butschan und Vorsitzender Heinz-Josef Harnacke. ■ (hh)

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blick(t) zurück: Das WOLL-Magazin bittet alle Leser und Leserinnen um Mithilfe bei der Suche nach schönen alten Bildern aus dem Sauerland. Sicher haben viele Leser irgendwo im Haus Alben oder Kisten mit wunderbaren alten Aufnahmen, die es lohnen, auch heute noch gezeigt zu werden. Diese Bilder suchen wir, um sie hier in unserem Magazin an dieser Stelle regelmäßig zu veröffentlichen. Selbstverständlich werden wir die Bilder digital sauber bearbeiten und optimieren, damit alle Leser Freude daran haben. Also können auch beschädigte Fotos oder Dias eingesandt werden. Als Belohnung gibt es ein kleines Honorar und einige Freiexemplare mit Ihrem Bild. Die Bilder werden natürlich unbeschädigt wieder zurückgegeben. Als erstes Beispiel zeigen wir hier eine Aufnahme von Helmut Voß, der uns dieses Bild aus dem Jahre 1952/1953 aus Schmallenberg geschickt hat. Bitte senden Sie Ihre Fotos, Dias oder Abzüge an die Adresse: WOLL Verlag, Kückelheim 11, 57392 Schmallenberg. Online bitte an: info@woll-magazin.de

HOLZ-SCHÜTZENZELT IN SCHMALLENBERG 1952/1953

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Franz-Otto Falke wird 90 DAS SAUERL AND HAT DIE DEUTSC HE TEXTIL UND BEKLEIDUNGSINDUSTRIE GEPRÄGT VON HERMANN-J. HOFFE

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Am 20. Juni feiert Franz-Otto Falke seinen 90. Geburtstag. Wir von „WOLL – Worte, Orte, Land und Leute“ gratulieren ihm von dieser Stelle aus ganz herzlich und wünschen ihm noch viele,

DUKE ELLINGTON IN SC HMALLENBERG. EIN UNVERGLEIC HLIC HES EREIGNIS FÜR ALLE, DIE DAMALS MIT DABEI SEIN DURFTEN .

(Fotos: Falke-Archiv)

unternehmerische Jahre im Kreis seiner Familie und seiner Freunde, besonders mit seinem Freund Klaus Gerwin. Neben den vielen unternehmerischen Ereignissen sind es vor allem künstlerische und musikalische Hochgenüsse, die mit der Person Franz-Otto Falke verbunden sind. So gelang es ihm im Jahre 1969 den legendären Duke Ellington für eine Firmenjubiläumsfeier nach Schmallenberg zu holen. Auch heute noch trifft man Franz-Otto Falke bei fast allen Konzerten und sonstigen Musikveranstaltungen in Schmallenberg und Umgebung. Denn neben der Liebe zu den Socken ist es die große Faszination für Musik und Kunst, die ihn das ganze Leben begleitet hat. ■ Foto: Barbara Anneser

or etwas mehr als einem Jahr sprach WOLL in einem denkenswürdigen Interview mit dem Schmallenberger Unternehmer Franz-Otto Falke und dessen Freund Klaus Gerwin über das „Ästhetische Prinzip“, das die Marke FALKE groß gemacht hat und über das Sauerland. Für Franz-Otto Falke, der mit ganzem Herzen in Schmallenberg im Sauerland daheim ist und der mit einem Augenzwinkern Schmallenberg als „das Herz Europas bezeichnet“ ist seine sauerländische Heimat Kraftquell für sein weitsichtiges, unternehmerisches Handeln.

FRANZ-OTTO FALKE MIT KL AUS GERWIN 2012 (BILD OBEN) UND 1970. ZWISC HEN DIESEN BILDERN LIEGEN MEHR ALS 40 JAHRE. DOC H FRANZ-OTTO FALKE HAT SIC H KAUM VERÄNDERT. IMMER NOC H DRAHTIG, PFIFFIG, FIX UND AUF ZAC K.

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Das Aussterben von Sprachen und Dialekten SAUERL ÄNDISC H VON JANA VOGT

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prachen und Dialekte sterben aus. Dies ist ein unüberwindbares Schicksal, das die immer weiter voranschreitende Modernisierung unserer Gesellschaft mit sich bringt. Kommunikation zwischen verschiedenen Gebieten innerhalb eines Landes oder sogar zwischen unterschiedlichen Ländern ist sehr wichtig und erfordert eine einheitliche beziehungsweise ähnliche Sprache. War das Plattdeutsche in früheren Zeiten wichtiger Bestandteil des Alltags der Menschen, so ist es heute das Hochdeutsche. Zeiten verändern sich, das sieht man auch immer wieder an Entwicklungen im Bereich der Sprache.

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Sprache dient der Verständigung, nicht der Abgrenzung. Durch Verständigung mit Sprache entstehen interessante Gespräche, wenn nicht sogar Freundschaften. Gerade Gespräche mit Menschen anderer Kulturen und entsprechend anderen Sprachen oder Dialekten können äußerst interessant sein. Es ist unterhaltsam, sich mit Menschen zu unterhalten, die plötzlich Wörter nicht kennen, von denen man selber eigentlich dachte, sie wären „normal“ oder „typisch deutsch“. Wenn man dann wieder in seine Heimat kommt und versucht, Freunden, Familie oder Bekannten die kennengelernte Redensart vorzustellen, hört sich das oft seltsam, aber auch witzig an.


SchĂśn zu beobachten ist, wenn jungen Menschen, die in ihrem Leben wenig mit Plattdeutsch zu tun haben, plĂśtzlich alte Kindheitserinnerungen an „Platt-Gespräche“ zwischen den Eltern oder GroĂ&#x;eltern einfallen und längst vergessene Erinnerungen wiederbelebt werden. In solchen Fällen ist aber wirklich gut zu erkennen, dass Sprache nicht nur Sprache und Dialekt nicht nur Dialekt ist. Hinter jeder Redensart steckt immer eine eigene Kultur mit eigenen Merkmalen. Man kann oft auch bestimmte Verhaltensweisen erkennen, Charaktere oder Einstellungen der Sprecher werden durch die Sprache oder den Dialekt deutlich. Die plattdeutsche Sprache des Sauerlandes, die heute leider nur noch wenigen Menschen bekannt ist und kaum noch Bedeutung hat, kann bei genauerer Betrachtung sehr spannend sein. Die heutige Alltagssprache des Sauerlandes, die noch viele Merkmale und AusdrĂźcke des frĂźheren Sauerländer Platts enthält, ist oft grob und immer geradeaus. Sie sagt eben, wie es ist, verniedlicht nichts und ist dabei sehr deutlich. Diese direkte und ehrliche Art der Sauerländer, die durch die Sprache transportiert wird, ist glĂźcklicherweise von dem ursprĂźnglichen Platt der Region erhalten geblieben. Sie lebt in den Menschen des Sauerlandes fort, zeichnet sie aus und macht sie besonders. â–

Anmerkung der Redaktion Jana Vogt hat eine bemekenswerte Facharbeit in der Jahrgangsstufe 11 des Gymnasiums Maria KĂśnigin in Lennestadt-Altenhundem Ăźber das Thema „Aussterben von Sprachen und Dialekten am Beispiel Sauerländer Platt“ geschrieben. Im Vorfeld hat sie die Redaktion gefragt, ob wir eine ungefähre Anzahl der Sprechenden und Verstehenden des Sauerländer Platt nennen kĂśnnten. Konnten wir natĂźrlich nicht. Wir haben auf Dr. Werner Beckmann vom Mundartarchiv (www.sauerlandmundart.de) und auf Peter BĂźrger verwiesen. Immerhin zeigt dies aber, dass sich Jugendliche vermehrt mit der Sprache des Sauerlandes auseinandersetzen: ob mit dem Sauerländer Platt oder der Sauerländer Alltagssprache. Wir freuen uns Ăźber weitere Beiträge und Initiativen zu diesem Thema.

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Schäferin in Huxel VOM MUT, EINEN TRAUM ZU LEBEN – SC HÄFERIN AUS LEIDENSC HAFT VO N H E I K E S C H U LT E - B E L K E

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Zuhause in Huxel hat sie neben dem Berufs- auch ein Privatleben. In der Schäferei sieht das etwas anders aus. „Die Schäferei muss man leben und lieben, alles richtet sich nach dem Rhythmus der Natur. Man muss immer da sein, Beruf und Privatleben verschwimmen.“

anchmal hat man von frühester Kindheit an einen Traum. Und wenn einen dieser Traum nicht mehr loslässt, sollte man ihn irgendwann auch versuchen zu leben. Elena Schauerte hat genau das getan.

In der Freizeit befasste sich Elena immer mit der Thematik und informierte sich auch über die Ausbildung. Und dann, nach über zehn Jahren als Krankenschwester, begann sie im Januar 2011 ihre Ausbildung zur Tierwirtin, Schwerpunkt Schafhaltung, in der Heidschnuckenschäferei Senne. „Eigentlich dauert die Ausbildung drei Jahre“, erklärt Elena. Aber da sie schon eine Ausbildung abgeschlossen hatte, legte sie an der Berufsschule in Halle/Saale nach einem Schnelldurchgang bereits im Herbst 2012 ihre Prüfung ab. Heute arbeitet sie zur einen Hälfte als Schäferin in Paderborn/ Senne, zur anderen als Krankenschwester in Grafschaft. „Man muss schon umschalten können, um sich in beiden Jobs zurecht zufinden zu können“, sagt sie, aber das klappt bei ihr ganz gut. „Es sind zwei verschiedene Welten“, fügt sie hinzu. Spaß macht ihr beides.

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Sie wohnt direkt auf dem Hof, mit Familienanschluss. Mit einer weiblichen und einem männlichen Kollegen betreut sie die Heidschnucken der Biostation Paderborn/Senne. In den Wintermonaten sind es etwa 600 bis 800 Tiere, nach der sechswöchigen Lammzeit im März/April wächst die Herde auf über 1.100 Tiere an. „Die Lammzeit ist mit viel Arbeit verbunden, man verbringt fast Tag und Nacht im Stall“, erklärt die leidenschaftliche Schäferin. In dieser Zeit arbeitet sie ausschließlich auf dem Hof. Und auch danach wird es nicht viel ruhiger. Die Lämmer müssen Schäfer, Hunde und das Hüten erst kennen lernen und das bedeutet Stress. Bei dieser Vorstellung verliert sich leicht das Bild des Schäfers, der Pfeife rauchend den ganzen Tag über im Schatten liegt und sich ausruht. Fotos: Sabrina Voss

Aufgewachsen in Huxel, hatte sie auf dem kleinen Milchviehbetrieb der Eltern schon immer Bezug zur Landwirtschaft. Nach der Schule wollte sie eigentlich einen Beruf erlernen, der mit Tieren zu tun hat, und dabei faszinierte sie die Schäferei besonders. Aber man sagte der heute 33-Jährigen, der Beruf der Schäferin habe keine Zukunft, und so absolvierte sie eine Ausbildung zur Krankenschwester. Der Traum aber blieb.

Trotz der großen Anzahl kennt Elena viele ihrer Tiere. Es kommt auch vor, dass ein Lamm mit der Flasche großgezogen werden muss. „Dann hat man natürlich einen besonderen Bezug zum Tier“, sagt sie. Bei der Schäferei geht es nicht nur um das Hüten. In der Ausbildung lernt man neben Anatomie, Krankheitsbildern, Fütterung und Haltung auch Pflegemaßnahmen wie zum Beispiel entwurmen, impfen und die Klauenpflege. Das ganze Jahr über richtet sich der Ablauf in der Schäferei nach der Natur. Nach der Lammzeit im Frühjahr erfolgen die Schur


im Mai und die Futtermittelgewinnung im Sommer. Im Herbst werden die Tiere für die Nachzucht aussortiert, andere verkauft oder geschlachtet, damit die Herde den Winter durch nicht zu groß ist. Auch die Muttertiere werden in dieser Zeit gedeckt, damit nach fünf Monaten die Lämmer geboren werden. Ein jährlich wiederkehrender Rhythmus. Die Heideflächen in Paderborn/Senne werden ständig gepflegt. Die Herde ist das ganze Jahr über draußen und wird täglich acht bis zehn Stunden gehütet. Heidschnucken sind besonders geeignet für die Landschaftspflege der Heideflächen, da sie eine robuste, genügsame Rasse sind. Ein paar Toggenburger Ziegen gehören ebenfalls zur Herde, denn sie haben ein anderes Fressverhalten und gehen auch ans Gehölz. Alle gemeinsam sorgen dafür, dass die Heideflächen offen gehalten werden, denn sie dienen dem Britischen Militär als Truppenübungsplatz. Auf der täglichen Route des Schäfers und der Herde werden zwischen zwei und zwölf Kilometer zurückgelegt, nachts werden die Tiere eingepfercht. Da das Militär auf dem Gelände seine Schießübungen abhält, muss man nach Absprache und Karte laufen. Auch wenn der Beruf des Schäfers auszusterben droht, so sagt Elena mit Überzeugung: „Mein Hauptberuf soll einmal die Schäferei werden. Ich habe also alles richtig gemacht.“ Und ganz ohne Schafe geht es auch jetzt nicht: Während ihres Aufenthalts in der Heimat hält sie auch zu Hause in Huxel ein paar Schafe.

Umwelt erhalten + mitgestalten

Anmerkungen zum Berufsbild: - Trotz allgemein rückläufiger Zahlen steigt die Zahl der weiblichen Auszubildenden. - Stellen sind da, aber man darf nicht ortsgebunden sein. - Schäfereien betreiben Landschaftspflege von Deichen, Heideflächen, Moorflächen und Almen. - Es gibt nur noch wenige Berufsschulen in Deutschland, an denen die Ausbildung zur Tierwirtin, Schwerpunkt Schafhaltung, möglich ist.

Das Schönste an diesem seltenen Beruf ist für die Naturliebhaberin, dass man die Jahreszeiten intensiv erleben kann. „Man ist so nah an der Natur“, sagt sie, und man spürt, mit wie viel Herzblut sie ihren Traum lebt. ■

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Geschichten aus dem Wald SC HULKINDER AUS OBERKIRC HEN SC HRIEBEN ÜBER DEN „HEXENPL ATZ“ VON LILLI FISC HER VON CEDRIC MÜLLER

E

s gibt sie noch, die Kinder, die ihre Freizeit lieber draußen verbringen, als vor dem Fernseher oder mit der Spielkonsole. Das hat man deutlich gemerkt, als sich die kleine Gruppe von Viertklässlern aus der Oberkirchener Grundschule St. Michael zum Waldskulpturenweg aufmachte. Gewappnet mit Notizblock und bunten Stiften stapfte das gut gelaunte Dutzend den Waldweg entlang und sammelte fleißig Ideen für eine Geschichte. Südwestfalen-Ranger Ralf Schmidt geleitete die wackere Kinderschar vom Schulhof aus, quer durch den Wald, bis hin

zum „Hexenplatz“. Viel erklären musste er den Kindern auf dem Weg nicht, denn schnell zeigte sich, wie gut sich die Schülerinnen und Schüler im Sauerländer Forst auskennen. Da wurden vor-

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beiflatternde Schmetterlinge benannt, auf dem Waldboden die verschiedenen Frühblüher identifiziert und das überall noch herumliegende Laub vom Vorjahr eloquent den richtigen Bäumen zugeordnet. Nur Ranger-Hündin Cora interessierte all das wenig und so zog die alte Dame an der Leine und tappelte fröhlich weiter, bis schließlich das Ziel erreicht war. Am „Hexenplatz“ angekommen, sahen sich die Kinder dann aber auch mit einem düsteren Kapitel der Region konfrontiert, an das Lilli Fischer mit ihren Kunstobjekten erinnert. Nur gut, dass Ranger Ralf die passenden Worte parat hatte und die Gruppe behutsam an das schwierige Thema der Hexenverfolgung heranführte. Besonders die Prozesstafeln boten Anlass für viele Fragen und die meisten Erklärungen wurden mit traurigen Blicken und Kopfschütteln quittiert. Aber damit sollte das Thema noch lange nicht abgehakt sein… Wer sich die Texte der Neun- bis Elfjährigen anschaut, die bei diesem Ausflug entstanden sind, dem wird auffallen, wie ernsthaft, aber zugleich auch frei Scheinbar sichtbar, und kreativ sich die Kinder scheinbar nicht, mit dem Kunstprojekt am wir war’n wandern, Rothaarsteig auseinanderge- aber wir sah’n ihn nicht. setzt haben. „Es ist auch ein Wir guckten genauer, dann war er da! bisschen wie ein Denkmal“ Die gelbe Blüte! meint Sarah Voß in ihrem Huflattich, er ist wunderbar! Aufsatz. Und selbst, wenn es (Paula Lietz, 9 Jahre) dort ein bisschen gruselig ist


SOMMERGLÜCK NEUE IDEEN FÜR GENIESSER

und nachdenklich stimmt, so überwiegt doch letztlich der Zauber der mystisch-schönen Szenerie. Schade nur, dass keine Zeit mehr zum Spielen blieb, etwa um den kleinen Wildbach herum, oder im großen Hexenkessel. In der Ferne kündete die Kirchturmuhr vom baldigen Schulschluss – also ging’s mit raschen Schritten wieder zurück. Nach Hause. Dabei wäre man doch so gerne noch hier draußen geblieben! Die Geschichten der Kinder (unter anderem aus Westfeld, Rehsiepen, Oberkirchen, Schmallenberg und dem Sorpetal) finden Sie allesamt im Buch „Poesie am Rothaarsteig“, das ab sofort überall im Buchhandel und direkt über den WOLL-Online-Shop erhältlich ist. ■ „Poesie am Rothaarsteig“ zeer toegankelijk voor Nederlandse lezers Door Tiny Brouwers

Cederic Müller en de uitgeverij WOLL hebben gezamenlijk het boekje “Poesie am Rothaarsteig”(in het Nederlands “Poëzie aan de Rothaarsteig”) uitgegeven. Deze uitgave in het Duits geeft in woord en beeld een boeiend inzicht van de bijzondere natuur in het Rothaargebergte, dat eeuwenlang het katholieke Sauerland en protestantse Wittgenstein van elkaar scheidde. Dit gebergte zorgde er dan ook voor dat deze naburige streken zich qua cultuur, geloof en dialect volkomen anders ontwikkelden. In de recente geschiedenis zijn de hoofdplaatsen Schmallenberg in het Sauerland en Bad Berleburg in Wittgenstein weer tot elkaar gekomen, onder andere via de 23 kilometer lange Waldskulpturenweg. Dat is het wandelpad tussen beide plaatsen, waar 11 werken van internationaal bekende kunstenaars zijn geplaatst, werken die uitnodigen tot verbazen, mediteren en discussiëren. De Christine-Koch-Gesellschaft, die de literatuur in het Sauerland wil bevorderen, heeft deze zomer op wandelpad een bijzondere bijeenkomst georganiseerd. In de schaduw van deze elf kunstwerken hebben onder het motto “Poëzie aan de Rothaarsteig” auteurs uit alle delen van de deelstaat Nordrhein-Westfalen poëzie ten gehore gebracht. Daarbij werd de relatie gelegd tussen kunst en natuur. Tevoren zijn ook kinderen van de basisscholen uit Oberkirchen bij Schmallenberg en Aue-Wingeshausen bij Bad Berleburg onder leiding van een Ranger over deze Waldskulpturenweg gewandeld. Daar, bij de reusachtige kunstwerken, hebben de kinderen inspiratie opgedaan voor hun eigen teksten. Alle teksten zijn samengebracht in het boekje “Poesie am Rothaarsteig” dat in combinatie met de sfeervolle foto’s van huisfotograaf Klaus-Peter Kappest een “warme en natuurlijke sfeer” uitstraalt en daardoor ook voor Nederlandse lezers zeer toegankelijk is. Boekje “Poesie am Rothaarsteig”, Cederic Müller en uitgeverij WOLL, 14,90€. Verkrijgbaar in de boekhandel in het Sauerland en bij uitgeverij WOLL.

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2.

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Das Lösungswort ist ein typischer Ausdruck der Sauerländer Alltagssprache. Etwas, was wir im Sommer oft zu sehen hoffen. Schicken Sie das Lösungswort auf einer Postkarte bis zum 31. August an WOLL Verlag – Kückelheim 11 – 57392 Schmallenberg. Sie können die Lösung aber auch faxen an 0 29 71 – 87 0 43 oder eine Mail schicken an info@woll-magazin.de. Viel Glück bei Ihrer Reise durch Schmallenberg, Eslohe und Umgebung


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Info unter Tel. 02973-809581 oderwww.esloher-schuetzen.de

Samstag, 29.06. bis Montag, 01.07. SCHÜTZENFESTE Schmallenberg SCHÜTZENFEST DER SCHÜTZENGESELLSCHAFT SCHMALLENBERG

Info beim Verkehrsverein Schmallenberg, Tel. 02972-974018 www.schuetzengesellschaft-schmallenberg.de

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Info www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Freitag, 05.07. bis Sonntag, 07.07. FESTE Westernbödefeld, Dorfhalle KIRMES DER DORFGEMEINDE WESTERNBÖDEFELD Samstag, 06.07. KONZERT DampfLandLeute Museum Eslohe, 19 Uhr HARFENKONZERT MIT ULLA VAN DAELEN (HARFE) & FRIENDS Info unter Tel. 02973-6950 oderwww.museum-eslohe.de

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Samstag, 06.07. bis Sonntag, 07.07. SCHÜTZENFESTE Latrop SCHÜTZENFESTVEREIN LATROP E.V. Info beim VV Latrop, Tel. 02972-6006 oder www.latrop.de

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Samstag, 20.07. bis Sonntag, 21.07. EVENTS Sellinghausen, ab 11 Uhr OLDTIMERTREFFEN, HÄLLEKEN SELLINGHAUSEN Info unter www.sellinghausen.de

Samstag, 06.07. bis Montag, 08.07. SCHÜTZENFESTE Dorlar SCHÜTZENFEST DER ST. HUBERTUS SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info unter www.schuetzenbruderschaft-dorlar.de

Gleidorf SCHÜTZENFEST DES SCHÜTZENVEREINS 1920 E.V. GLEIDORF Info unter www.schuetzenverein-gleidorf.de

Salwey SCHÜTZENFEST DER ST. SEBASTIAN SCHÜTZENBRUDERSCHAFT Info unter Tel. 02973-1545 oderwww.salweyer-schuetzen.de

Sonntag, 07.07. KONZERT Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: KONZERT FÜR SOPRAN, VIOLINE UND ORGEL www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Sonntag, 14.07. KONZERTE Medebach, Pfarrkirche St. Peter und Paul, 18 Uhr Orgelkonzert vierhändig, Ai Yoshida und Alex Gai Eintritt frei, Infos bei Kulturring Medebach, Tel. 02981-2758 oder www.kulturring-medebach.de

Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: DOPPELCHÖRIGE CHORWERKE DES BAROCK www.wormbacher-sommerkonzerte.de

FESTIVAL Eslohe, Tagesveranstaltung im DampfLandLeute Museum Eslohe (Maschinenhalle und Außengelände), 11 – 18 Uhr Festivalreihe „Live in den Fabrikskes“ in Südwestfalen Stahl und Eisen bricht – (aber unsere Essel nicht …)

Samstag, 20.07. bis Montag, 22.07. SCHÜTZENFESTE Bad Fredeburg SCHÜTZENFEST DER ST.-GEORG-SCHÜTZENBRUDERSCHAFT BAD FREDEBURG www.schuetzenbruderschaft-fredeburg.de

Brabecke SCHÜTZENFEST DES SCHÜTZENVEREINS BRABECKE Samstag, 20.07. FESTE Eslohe, ab 18 Uhr LAMPIONFEST IM KURPARK ESLOHE Info beim Kur- und Verkehrsverein unter Tel. 02973-81664

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Samstag, 20.07. KULINARISCHES Wenholthausen RUNNING DINNER – DIE WENHOLTHAUSENER GASTRONOMIE ERLEBEN Sonntag, 21.07. KONZERTE Oberkirchen KURKONZERT Info beim VV Oberkirchen, Tel. 02975-80004

Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: KONZERT FÜR CHOR UND ORGEL www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Mittwoch, 24.07. FREIZEIT Schmallenberg POOL-PARTY IM WELLENFREIBAD SCHMALLENBERG Info unter Tel. 02974-96800

Samstag, 27.07. bis Montag, 29.07. SCHÜTZENFESTE Kirchrarbach SCHÜTZENFEST DER ST.-LAMBERTUS-SCHÜTZENBRUDERSCHAFT KIRCHRARBACH Info beim VV Hennerartal, Tel. 02971-87404

Berghausen SCHÜTZENFEST DER ST.-CYRIAKUS-SCHÜTZENBRUDERSCHAFT BERGHAUSEN Info unter www.schuetzen-berghausen.de

Samstag, 27.07. KONZERT Wenholthausen HOT SUMMER NIGHT MIT „EXTRABREIT IM KURPARK Samstag, 27.07. bis Sonntag, 28.07. FREIZEIT/SPORT Wenholthausen SOMMERREITTURNIER AUF DEM REITPLATZ AN DER TEUFELSTANNE Info beim Reitverein St. Hubertus Wennetal, Tel. 02973-2191

Sonntag, 28.07. KONZERTE Grafschaft, 10.15 Uhr am Dorfbrunnen KURKONZERT IN GRAFSCHAFT MIT DER STADTKAPELLE SCHMALLENBERG Info beim VV Grafschaft, Tel. 02972-7588


Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: JOHANN SEBASTIAN BACH www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Donnerstag, 01.08. KINDERFERIENPROGRAMM Eslohe-Cobbenrode BESUCH BEI BIENE MAJA UND WILLI – „SPIELEND DIE WELT DER BIENEN ERKUNDEN“ Anmeldungen bis Mittwoch, 31.07.2013, beiVV Cobbenrode, Tel. 02973-442 oder 0175-3298221

Sonntag, 18.08. KONZERT Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: ORGELKONZERT II – FRANZÖSISCHE ORGELKUNST www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Samstag, 24.08. bis Sonntag, 25.08. VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Eslohe-Reiste, an der Schützenhalle REISTER MARKT, KIRMES MIT VERKAUFSSTÄNDEN, KARUSSELLS, KRAMMARKT UND TIERSCHAU

Samstag, 03.08. bis Montag, 05.08.

Sonntag, 25.08.

SCHÜTZENFEST Altenilpe-Sellinghausen SCHÜTZENFEST DER ST.-SEBASTIAN-SCHÜTZENGESELLSCHAFT ALTENILPE-SELLINGHAUSEN

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Info unter Tel. 02971-86792

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Freitag, 30.08. bis Samstag, 31.08.

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VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Schmallenberg-Lochtrop „HIGHLAND-GAMES“

Info und Anmeldung unter Tel. 02977-1524 oder www.bergwiesen-winterberg.de

FREIZEIT Wenholthausen SPASS AM SEE – EINBERGSEE KONZERT Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: KONZERT FÜR BAROCKOBOE UND ORGEL www.wormbacher-sommerkonzerte.de

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Bödefeld, 19.30 Uhr Fassanstich, Ortsmitte „BÖDEFELD DELIKAT“ Info beim VV Bödefeld, Tel. 02977-355 oder 709154 oder www.ferienregion-boedefeld.de

Sonntag, 01.09. VERANSTALTUNG Eslohe, DampfLandLeute Museum Eslohe, in der Maschinenhalle, 11 Uhr, Eintritt frei MUSIKFRÜHSCHOPPEN VOM LIONS-CLUB MESCHEDE Info unter Tel. 0291-952894-27

Samstag, 10.08. KONZERTE Eslohe, Kurpark, 19.30 Uhr (bei schlechtem Wetter in der Schützenhalle) KRACH AM BACH Medebach, 17 Uhr Gut Glindfeld-Scheune FRANKFURTER JAZZ CONNECTION Infos bei Kulturring Medebach, Tel. 02981-2758 oder www.kulturring-medebach.de

Sonntag, 11.08. KONZERT Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: ORGELKONZERT I – DEUTSCHE ORGELKUNST www.wormbacher-sommerkonzerte.de

KONZERT Pfarrkirche St. Peter und Paul Wormbach, 20 Uhr 36. WORMBACHER SOMMERKONZERTE: KONZERT FÜR CHOR UND ORCHESTER www.wormbacher-sommerkonzerte.de

Samstag, 07.09. bis Sonntag, 08.09. FESTE Wenholthausen JUBILÄUMSFEST ZUR 725-JAHRS-FEIER IM DORFMITTELPUNKT Samstag, 21.09. VERANSTALTUNG FÜR DIE FAMILIE Wenholthausen, mit Volker Rosin in der Schützenhalle KINDERMITMACHKONZERT „ALLE KINDER TANZEN“

Freitag, 16.08. bis Sonntag, 18.08.

Bis Sonntag, 06.10.

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Die W.O.L.L.-Region – Das Sauerland! Es umfasst den nordöstlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges. Im Kern besteht die Region aus dem südlich der Möhne liegenden Teil des früheren, überwiegend katholisch geprägten Herzogtums Westfalen (Kurkölnisches Sauerland) und dem südlich der Ruhr liegenden Teil der früheren, überwiegend protestantisch geprägten Grafschaft Mark (Märkisches Sauerland).

Herausgeber:

Redaktionsanschrift: WOLL-Magazin Kückelheim 11 57392 Schmallenberg Telefon (02971)87087 redaktion@woll-magazin.de Redaktion:

Tiny Brouwers (tb) Katja Gohsmann (kg) Hermann-J. Hoffe (hh) Daniela Köhler (dk) Carina Middel (cm) Cerik Müller (mü) Heike Schulte-Belke (sb) Kerstin Thielemeier (kt) Rainer Zepernick (rz)

Weitere Autoren:

Björn Bathen (bb) Wilhem Feldmann (wf ) Klaus-Peter Kappest (kk) Leonie Kämper Ursula Schöne (us) Dr. Kerstin Matthies (km) Christine Petersen-Silberg Silvia Rinke (sia) Hubertus Schmidt Heidi Bücker (hb) Lisa Mörchen (lm) Jana Vogt

Korrektorat:

Carina Middel

Gestaltung:

Rainer Zepernick

Satz:

GLADE Print & Papier Manufaktur, Schmallenberg

Titelfoto:

Heide Bücker

Fotos:

Laura Boucsein Tiny Brouwers Dave Ewert Wilhelm Feldmann Heidi Bücker Katja Gohsmann Andy Klein Ralf Litera Alex Hermes Klaus-Peter Kappest Daniela Köhler Sabrina Voss (sabrinity)

WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

Worte, Orte, Land und Leute.

WOLL Magazin für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung

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Das Magazin Rund um den Biggesee“ “

Worte, Orte, Land und Leute.

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Die Trendfarbe ist Grün Bio-Bauernhof Weber

Ein echter Elch und ein hölzener Vogel Zehn Bier, Prost, knisterkalt und eine G´ma

Wenn die Komödianten kommen

Sommerträume Leckeres Eis Seite 62

Sommerkonzerte Tradition in Wormbach Seite 17

Sommergeschichten Poesie am Rothaarsteig Seite 11 + 104 www.woll-magazin.de, 3,- U

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Sundern/Sorpesee und Umgebung Auflage: 7.500 Erreichb. Leserkreis: circa 20.000 Vertrieb: kostenlose Verteilung über Anzeigenpartner und Verteilstellen sowie Abonnement

4 . Sommer 2013

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Das Gauklerfest feiert Jubiläum

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Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung Druckauflage: 10.000 Erreichb. Leserkreis: circa 27.500

WOLL Magazin für Kirchhundem, Lennestadt, Finnentrop und Umgebung

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Take your chance Martin & Alexander machen Mut

Eine Apothekerfamile Verbindet Tradition & Moderne

Schützenfestserie

Schäfers Druck, Schmallenberg

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Druckerei Groll, Meinerzhagen

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WOLL-Verlag Kückelheim 11 57392 Schmallenberg www.woll-verlag.de

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10.06.13 10:12

- W.O.L.L. Sommer 2013

Druck Umschlag:

Rudi Clemens, ein Leben für den Verein

WOLL – für Schmallenberg, Eslohe und Umgebung · Druckauflage: 7.500 Erreichbarer Leserkreis: circa 20.000 · Vertrieb: über Zeitschriftenvertrieb, Anzeigenkunden und Abonnements · Copypreis: 3,00 EUR

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Hermann-J. Hoffe 57392 Schmallenberg hoffe@hoffe.de

Die nächste Ausgabe erscheint am 13. September 2013.


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