Sonstige Laubbäume (Birke, Ahorn, Esche, Hainbuche, Linde, Erle, Robinie, Pappel) Etwa jeder siebente Baum der Stichprobe gehört zu den sonstigen Laubbäumen, der baumartenreichsten Gruppe. Die Hälfte dieser Baumartengruppe sind Gemeine Birken (Betula pendula), die damit im Vergleich zu Eiche und Buche deutlich häufiger in der Stichprobe repräsentiert sind. Weiterhin sind Berg- und Spitzahorn (Acer pseudoplatanus und platanoides), Gemeine Esche (Fraxinus excelsior), Hainbuche (Carpinus betulus), Winterlinde (Tilia cordata), Rot-Eiche (Quercus rubra), RotErle (Alnus glutinosa), Gemeine Eberesche (Sorbus aucuparia), Robinie (Robinia pseudoacacia), Hybrid-Pappel (Populus spec.) und Aspe (Popu lus tremula) häufiger vertreten. Im Zeitraum von 2008 bis 2017 bewegte sich der mittlere Blattverlust dieser Baumartengruppe zwischen 17,5 und 19,2 Prozent (Abbildung 35). Im Jahr 2018 verzeichnete diese Baumartengruppe mit 8,7 Prozent-
punkten den höchsten bisher beobachteten Anstieg auf 26,2 Prozent. Im Folgejahr 2019 wurde dieses Allzeithoch mit einem Wert von 29,3 Prozent noch einmal überschritten. Es handelt sich hierbei analog zur Baumart Buche um ein temporäres Maximum, dessen Wert in 2020 und 2021 nicht wieder erreicht wurde. Im Jahr 2020 konnte hingegen ein geringerer Blattverlust mit 27,9 Prozent und 2021 eine nochmalige Reduktion auf einen Wert von 24,7 Prozent festgestellt werden. Die mit diesem lokalen Anstieg verbundenen Verschiebungen in den Kombinations-Schadstufen scheinen sich aufgrund der Entspannung ebenfalls umzukehren. Der Anteil an deutlich geschädigten Individuen reduzierte sich um 5 Prozentpunkte auf einen Wert von 29 Prozent. Diese Veränderung fiel zugunsten der ungeschädigten Bäume aus, deren Anteil sich auf 28 Prozent erhöhte. Die Klasse der schwach geschädigten sonstigen Laubbäume verblieb unverändert bei einem Anteil von 43 Prozent.
1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
deutlich geschädigt schwach geschädigt ungeschädigt KV (alle Alter)
0%
20 %
40 %
60 %
80 %
100 %
Abbildung 35: Schadstufenverteilung und mittlere Kronenverlichtung (KV) der sonstigen Laubbäume von 1991 bis 2021
Die dennoch recht hohen Werte der mittleren Kronenverlichtung und der deutlich geschädigten Bäume im Vergleich zum Gesamterhebungszeitraum sind wahrscheinlich auf die Trockenheit in den vergangenen Jahren zurückzuführen. Viele Baumarten dieser Gruppe reagieren in diesem Zusammenhang mit dem Verlust von Blättern, was sich anschließend in den entsprechenden Werten widerspiegelt. Ebenso wie bei den Baumartengruppen Kiefer und Eiche kommen viele dieser Bäume auf Standorten vor, die von Trockenheit und Dürre besonders betroffen sind. Insbesondere für Linden und Hainbuchen muss aber darauf
hingewiesen werden, dass der Laubfall hier nicht mit der Mortalität gleichgesetzt werden kann. Ihr Laubfall ist zunächst eine natürliche Reaktion der Bäume, um die Trockenheit zu überdauern. Erst wenn der Vorrat an Reservestoffen durch Atmung und Angriffe von Schadorganismen verbraucht und kein erneuter Austrieb mehr möglich ist, stirbt der Baum ab. Oftmals steht dies im Zusammenhang mit dem Angriff durch Pilze und Insekten, die der geschwächte Baum nicht mehr abwehren kann.
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