Vielfalt der Nutztiere erhalten

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7. Kaninchen Das inzwischen in Sachsen selten gewordene Wildkaninchen gilt als Stammform der Haus­ kaninchen. Die Domestikation erfolgte erst im späten Altertum und frühen Mittelalter. Im 1. Weltzustandsbericht „Tiergenetischer Res­ sourcen für Ernährung und Landwirtschaft“ im Jahr 2007 wurden weltweit 230 Rassen be­ nannt. Beklagt wird allerdings, dass bei 72 Pro­ zent der Kaninchenrassen Populationsdaten fehlen. Weiterhin wird darauf hingewiesen, dass nach der Tierart Pferd beim Kaninchen mit 20 Prozent der höchste Anteil gefährdeter Rassen verzeichnet wird. In Deutschland werden 110 Kategorien (Ras­ sen und Farbenschläge) im Verzeichnis TGRDEU aufgeführt, davon sind 30 Rassen mit 94 Far­

Meißner Widder

benschlägen einheimisch. Als solche gelten Rassen, die vor 1949 in Deutschland entstan­ den sind oder vor diesem Zeitpunkt nach­ weislich in Deutschland gezüchtet wurden und einen landwirtschaftlichen Nutzen haben oder hatten. Dabei werden nur die ursprüng­ lichen Farbenschläge berücksichtigt. Von die­ sen 30 Rassen werden acht (= 27 Prozent) mit 24 Farbenschlägen in der Roten Liste als gefährdet eingestuft (siehe Tabelle 1). Träger der genetischen Vielfalt ist die organisierte Rassekaninchenzucht mit ca. 130.000 Mitglie­ dern in fast 5.000 Vereinen, organisiert in 500 Kreis- und 20 Landesverbänden. Daneben gibt es noch 400 Spezialclubs.

Tiergenetische Ressourcen | 31


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