Vielfalt der Nutztiere erhalten

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3. Pferde In Deutschland werden laut der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e. V. rund 1,3 Millio­ nen Pferde gehalten. Die deutschen Zuchtver­ bände betreuten im Jahr 2019 von 116 Rassen 2.832 Zuchthengste sowie 53.478 Zuchtstuten. Als einheimisch gelten dabei 16 Rassen sowie zehn weitere nach 1949 in Deutschland neu gezüchtete Rassen. Zwölf Rassen sind in die Gefährdungskategorien I bis III eingestuft. Im Pferdezuchtverband Sachsen-Thüringen e. V. sind rund 3.070 Züchter mit 3.950 Zuchtstu­ ten organisiert. Für das Zuchtgebiet Sach­ sen-Thüringen werden für zwei von den zwölf existenzgefährdeten Pferderassen Erhaltungs­ zuchtprogramme durchgeführt – das sind das Rheinisch-Deutsche Kaltblut sowie das Sächsisch-Thüringische Schwere Warmblut. 12 | Tiergenetische Ressourcen

Schwere Warmblüter in Anspannung

Das Rheinisch-Deutsche Kaltblut Historie Die Zucht schwerer Zugpferde reicht weit in das 19. Jahrhundert zurück. Durch die Intensivie­ rung der Landwirtschaft fanden insbesondere in den Ackerbaugebieten schwere und zugkräftige Pferde ihren Einsatz. Im Jahr 1892 wurde mit der Gründung der Züchtervereinigung „Rheinisches Pferdestammbuch“ ein einheitliches Zuchtziel für die ganze Provinz Rheinland festgelegt. Auf Basis des belgischen Kaltblutpferdes wurde das Rheinisch-Deutsche Kaltblut als kräftiges, gut gebautes, tiefes Pferd gezüchtet. Diese belgische Zuchtrichtung setzte sich in Deutschland stark durch und im Jahr 1936 gehörten 80 Prozent aller Kaltblutpferde dieser Rasse an. Trotz der


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