Atlas der Fische Sachsens

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Diamantsonnenbarsch Lepomis gibbosus (Linnaeus, 1758)

Diamantsonnenbarsche (Lepomis gibbosus) sind beliebte Fische für Kaltwasseraquarien.

Historische Vorkommen

Verbreitung

Ursprünglich stammt der Diamantsonnenbarsch aus Nordamerika. Dort erstreckt sich seine Verbreitung über einen Großteil der atlantischen Abdachung von Neuschottland nach Süden bis ins nördliche Georgia und reicht im Westen über die Großen Seen hinaus bis ins nördliche Mississippi-Becken (Schleser, 1996). Ursprünglich war der Diamantsonnenbarsch unter dem Synonym Pomotis vulgaris Cuvier, 1829 bekannt. Nach Europa gelangte er auf zwei Wegen. Zunächst importierte Berthoule 23 Exemplare nach Frankreich, die er an Emile Bertrand abgab. Dieser setzte sie in einen Teich nahe Versailles und erhielt dort 1887 mehr als 500 und 1888 viele Tausend Jungfische. Aus Frankreich gelangten über die Aquarienkunde auch einige Exemplare in die Hände von Max von dem Borne. 1891 kamen über den Sohn von Max von dem Borne weitere Exemplare aus Nordamerika zu Max von dem Borne nach Berneuchen. „Die Sonnenfische lieferten mir in kleinen Teichen eine sehr zahlreiche Nachkommenschaft“ (v. d. Borne, 1892a). Von Berneuchen aus wurden die Sonnenbarsche über fast ganz Europa verbreitet. Hahnel & Lusk (2005) berichten, dass 1929 mit der Brut von Karpfen auch Sonnenbarsche nach Wittingau (heute Třeboň, Böhmen) unbeabsichtigter Weise eingeschleppt wurden. Über die Verbreitung des Diamantsonnenbarsches in Sachsen ist wenig bekannt. Seine Verbreitung wurde Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts im Moritzburger Teichgebiet nachgewiesen (Gaschott, 1928). 1983 gab Arnold fol­ gen­de Fundorte in Sachsen an: Koberbachtalsperre, mehrere Gewässer im Kreis Zwickau und je eine Kiesgrube bei Groß­steinberg und Dresden-Prohlis.

In den letzten Jahren taucht der Sonnenbarsch sporadisch vom nordwestlichen Tiefland bis zum Lausitzer Bergland immer wieder auf. Oftmals handelt es sich dabei um Einzelfunde. Mit hoher Regelmäßigkeit ist er in größeren Individuenzahlen ab 2005 im Weigersdorfer Fließ festzustellen. Er wird gern in Gartenteichen gehalten und von „Tierliebhabern“ auch in die Freiheit ausgesetzt und gelangt so in die Gewässer, wo er sich unter günstigen Verhältnissen auch fortpflanzen kann.

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Bedeutung Die Sonnenbarsche haben nur Bedeutung als Aquarienund Gartenteichfische.

Gefährdung Als allochthone Art nicht bewertet.

Atlas der Fische Sachsens | 2016


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