Atlas der Fische Sachsens

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Schmerle, Bachschmerle Barbatula barbatula (Linnaeus, 1758)

Schmerle, Bachschmerle (Barbatula barbatula) Familie

Nemacheilidae autochthon

Habitatpräferenz

rheophil Typ A

Mobilität

gering

Reproduktionsstrategie

psammophil

Ernährung

invertivor

Mindestmaß

Schonzeit

ganzjährig

Gefährdungsgrad

ungefährdet

Erkennungsmerkmale

Biologie

Flossenformel: D 2–4/7. A 2–4/5–6. 12–14 Kiemenreusenzähne. 39–40 Wirbel. 8–10 einreihig angeordnete Schlundzähne. Kein beweglicher Suborbitalstachel. Die Schmerle hat kleine, äußerlich schwer sichtbare Schuppen. Artcharakteristisch sind die sechs Barteln, der seitlich nur wenig zusammengedrückte Körper und der dorso-ventral abgeflachte Kopf. Die Färbung ist dunkelbraun marmoriert, der Bauch erscheint dabei etwas heller. Die Schmerle erreicht eine Körperlänge von 15 cm und ein Höchstalter von etwa zehn Jahren.

Die Bachschmerle lebt als stationärer Grundfisch in klaren Fließgewässern von der Barben- bis in die untere Forellenregion mit festem, kiesigen Bodengrund, kommt aber auch in stark organisch belasteten Gewässern und Teichen vor. Die Laichzeit liegt zwischen März und Juni. Die Eier werden nach heftigem Treiben an Steine angeheftet und vom Männchen bewacht. Die Ernährung der Fische besteht aus Wirbellosen und aus Fischlaich. Die Art wurde früher zur Familie der Schmerlen (Cobi­ tidae) gerechnet. Sawada (1982) erkannte jedoch, dass die ehemalige Unterfamilie der Noemacheilinae (= Nema­che­ ilinae) enger mit den Karpfenschmerlen (Balitoridae, früher Homalopteridae) verwandt ist als mit den eigentlichen Schmerlen (Cobitidae). Heute bilden Bachschmerlen jedoch eine eigene Familie, die Nemacheilidae.

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Atlas der Fische Sachsens | 2016


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