Individuelle Lern- und Entwicklungsdokumentation

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Erfassung von Entwicklung und Bildung in Kindereinrichtungen – Der Beobachtungsbogen KOMPIK Theoretische Grundlagen und Beschreibung des Instrumentes KOMPIK liefert als strukturiertes Beobachtungsverfahren einen breiten Überblick zum Entwicklungsstand eines Kindes, erfasst aber nicht die dahinter stehenden komplexen Lernprozesse. Diese können nur situations- und kontextbezogen beobachtet und beschrieben werden. KOMPIK ist daher durch weitere Dokumentations- und Beobachtungsverfahren wie z.B. Portfolio oder Bildungs- und Lerngeschichten zu ergänzen, die Entwicklungsprozesse nachvollziehbar machen und die soziale Situation eines Kindes stärker berücksichtigen. Mit diesem Beobachtungsbogen kann die Entwicklung des Kindes in elf Entwicklungsbereichen eingeschätzt werden: • • • • • • • • • • •

Motorische Kompetenzen Soziale Kompetenzen Emotionale Kompetenzen Motivationale Kompetenzen Sprache und frühe Literacy Mathematische Kompetenzen Naturwissenschaftliche Kompetenzen und Interessen Gestalterische Kompetenzen und Interessen Musikalische Kompetenzen und Interessen Gesundheitsbezogene Kompetenzen und Interessen Wohlbefinden und soziale Beziehungen.

Für diese Bereiche enthält der Beobachtungsbogen Fragen, die sich für jeden Entwicklungsbereich in 28 Unterbereiche untergliedern. Erfasst werden Kompetenzen, Interessen, Befinden und soziale Beziehungen. Es geht um Entwicklung und Bildung. Die strukturierte Beobachtung erfolgt im Rahmen eines 3-Ebenen-Ansatzes, d.h. Kind, Einrichtung und Sozialraum. Alle mit KOMPIK erfassten Aspekte sind durch pädagogische Maßnahmen in der Kindertageseinrichtung beeinflussbar. Ziel • Die Kompetenzen und Interessen des Kindes in der jeweiligen Entwicklungsphase werden herausgearbeitet. • Das Verfahren bildet die Entwicklung des Kindes ab. • Durch mehrmalige Beobachtung ist ein Einblick in Verlauf von Entwicklungs – und Bildungsprozessen möglich. Eignung Kinder von 3,5 bis 6 Jahren Zeitaufwand Der Beobachter arbeitet sich im Vorfeld in die Inhalte der elf Entwicklungsbereiche ein. Für die Einschätzung eines Kindes, das man nicht gut kennt, sollte man mindestens einen Beobachtungszeitraum von einer Woche einplanen. Für einige Fragen braucht man eine längere Beobachtungszeit. Wenn man das Kind gut kennt, kann man viele Beobachtungsfragen spontan beantworten. Pädagogische Konsequenzen Das pädagogische Handeln kann genau am Entwicklungsstand des Kindes festgemacht werden. Es besteht eine Verbindung von pädagogischer Diagnostik und pädagogischem Handeln. KOMPIK unterstützt den ganzheitlichen, breiten Blick auf die Entwicklung und das Lernen des Kindes. Es geht um die Wahrnehmung des Verhaltens des Kindes im Alltag der Kindertageseinrichtung und welche Kompetenzen | 69


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