Individuelle Lern- und Entwicklungsdokumentation

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Um der Gefahr, vor allem Defizite des Kindes festzuhalten, entgegenzuwirken, bedarf es eines reflektierten Umgang mit diesen Instrumenten, insbesondere eines positiven Bildes vom Kind. Unter solchen Voraussetzungen kann der Einsatz dieser Instrumente helfen, Kompetenzen und Bedürfnisse der Kinder zu erfassen und sie in ihren Lern- und Entwicklungsprozessen entsprechend zu unterstützen. Zu den Verfahren mit standardisierten Fragen- und Antwortrastern zur Beobachtung von Entwicklungsprozessen lassen sich u.a. folgende Instrumente zuordnen: • Entwicklungstabelle nach K. Beller, • Sensomotorisches Entwicklungsgitter nach E. Kiphard, • SISMIK, Sprachverhalten und Interesse an Sprache bei Migrantenkindern in Kindertageseinrichtungen, Michaela Ulich und Toni Mayr, • Perik, Positive Entwicklung und Resilienz im Kindergartenalltag, Michaela Ulich und Toni Mayr, • Seldak, Sprachentwicklung + Literacy bei deutschsprachig aufwachsenden Kindern, Michaela Ulich und Toni Mayr, • Diagnostische Einschätzskala DES zur Beurteilung des Entwicklungsstandes und der Schulfähigkeit nach Karlheinz Barth, • Baum der Erkenntnis • Mondey Diagnostische Beobachtung im Überblick Anliegen: Erhoben wird in der Regel der Entwicklungsstand Vorgehen: • In der Regel ein Test/eine Untersuchung. • Verwendet werden standardisierte anerkannte Beobachtungsinstrumente, deren Anwendung genau beschrieben ist und die i. d. Regel keine Abweichung zulassen. © www.istockphoto.com, Rallef

Ergebnisse: • Die Ergebnisse bilden ab, wo das Kind in seiner Entwicklung steht. • Sie ermöglichen die Vergleichbarkeit des Kindes mit anderen Kindern und mit sich selbst. • Das Ergebnis sagt nicht aus, wie das Kind seinen Entwicklungsstand erreicht hat.

Freie Dokumentationsverfahren Bei dieser auf das Kind ausgerichteten ganzheitlichen Beobachtung geht es darum, zu erkennen, wie Kinder Schritt für Schritt ihre Möglichkeiten und Grenzen ausloten, ihre Welt kennen lernen und ihr einen eigenen Ausdruck geben. Im Mittelpunkt steht nicht die Frage „Wo steht das Kind?“ oder die Vergleichbarkeit mit anderen Kindern, sondern „Wie konnte das Kind seinen Entwicklungsstand erreichen?“, d.h. welche Kompetenzen und Strategien, wie z.B. Neigungen, Gewohnheiten und motivationale Aspekte des Handelns setzt das Kind ein, um seine Ziele zu erreichen bzw. seinen Interessen nachgehen zu können. Die Beobachtung wird deshalb eher als ein Prozess verstanden. Dieser beinhaltet, dass auch diese Beobachtung eingebettet ist in eine Planung, eine Dokumentation und eine Interpretation. Dabei verfolgt die Beobachtung mehrere Ziele. Zum einen soll sie für den Erwachsenen zu einem besseren Verständnis über des Kindes und seines Bildungsprozesses führen, | 25


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