Kärntner Nachrichten - Ausgabe 15.2010

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16. April 2010 I KärntnerNachrichten 7

LANDESPOLITIK

Landesrat Ragger: 35 Millionen Euro Budget für Pflege zuhause Die mobile Pflege schafft in ganz Kärnten die Voraussetzung, dass pflegebedürftige Menschen in ihrer vertrauten Umgebung verbleiben können. Sozialreferent Landesrat Mag. Christian Ragger schafft für heuer ein Budget von mehr als 35 Millionen Euro für die Pflege zuhause. Es handelt sich dabei um eine vorausschauende Sozialpolitik, die Vorsorge für die Bedürfnisse der Senioren zu treffen hat. „Die Menschen wollen so lange wie möglich zu Hause bleiben“, erklärt Landesrat Ragger. Daran müsse sich die Sozialpolitik orientieren und andere Wahlmöglichkeiten als nur den Eintritt in ein Heim anbieten. Die flächendeckende Versorgung mit den mobilen Diensten ist dabei ein wesentlicher Faktor.

Neu geschaffene Angebote als Alternative Ergänzende Elemente sind Tagesstätten, betreubare Wohneinheiten, kleine Pflegestätten (alternative Lebensräume) am Land sowie die Möglichkeit von kurzfristigen rehabilitativen Aufenthalten in Pflegeheimen (Übergangspflege). Der enge Zusammenhang zwischen mobiler Pflege und Tagesstätten wird in Klagenfurt offenbar. Im „Marianum“ im Zentrum von Klagenfurt hat der Mobile Pflegedienst eine Tagesstätte eingerichtet. Diese bringt eine wichtige Entlastung für pflegende Angehörige. Sie wissen ihre Eltern tagsüber in besten Händen. Alle Maßnahmen sind darauf ausgerichtet,

Immer für die ältere Bevölkerung da: Landesrat Christian Ragger. den dauerhaften Eintritt in ein Pflegeheim möglichst hinaus zu zögern.

Neue Verträge mit mobilen Diensten Angebote der öffentlichen Hand müssen laut Landesrat Ragger das Prinzip möglichster Selbständigkeit für Pflegebedürftige verfolgen. Wer Pflege braucht, der soll entsprechende Angebote bekommen, um so lange als möglich in seiner gewohnten Umgebung und im Kreise seiner Familie verbleiben zu können. Die neuen Verträge mit den mobilen Diensten sind eine Basis dafür. Land und Gemeinden bezahlen für jede Leistungs-

stunde von diplomierten Kräften, Pflegehelfern und Heimhilfen zwei Drittel der Tarife. Der Rest muss mit dem Pflegegeld finanziert werden. Diese Entgelte gewährleisten auch einen fairen Lohn für die Arbeit der Pflegekräfte. Die zukünftigen Anstrengungen des Soziallandesrates sind darauf ausgerichtet, einen effizienten Einsatz der Mittel zu gewähren. In der Organisation der mobilen Dienste sind Verbesserungen nötig.

Bessere Koordination Derzeit fließen rund vier Millionen Euro und 200.000 Arbeitsstunden nur in den Fahraufwand. Die MitarbeiterInnen der Anbieter mus-

sten allein im Vorjahr 9 Millionen Kilometer runterspulen. Mit Fahrten, die durch bessere Koordination vermeidbar wären, wird wertvolle Zeit für die Pflege vergeudet. Ein erstes Versuchsprojekt im Bezirk Wolfsberg zeigte, dass in mehreren Fällen weite Fahrten zu Klienten stattfanden, obwohl ein anderer Anbieter eine viel kürzere Anfahrt gehabt hätte. 20 Prozent der bisherigen Kilometerleistung konnte dadurch im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum vermieden werden. Ragger will daher so rasch wie möglich ein computergestütztes Tourenplanungsprogramm installieren. Dieses wird Überschneidungen und lange Touren künftig tunlichst vermeiden lassen.


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