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Interview mit den Vorsitzenden des Wahlausschusses
„Den Verein und seine Mitglieder als Ganzes im Blick“ Der Wahlausschuss: Uwe Mies, Thomas Bollien, Werner Sesterhenn, Maurizio Dell‘Abate und Christian Köker.
Die Landschaft der Fußballvereine in den obersten Spielklassen hat sich in den letzten Jahren sichtbar, aber auch unsichtbar, verändert. Sichtbar durch die jährlichen Auf- und Abstiege von Mannschaften, die für neue Spielpaarungen sorgen. Unsichtbar durch die zunehmenden Umgestaltungen der Strukturen und Rechtsformen vieler Vereine. Wenngleich sich bei Fortuna Düsseldorf in den letzten Jahren so manches gewandelt hat, so nicht in diesem Aspekt: Fortuna ist ein mitgliedergeführter Verein. Reihen der Mitglieder vorgeschlagenen Kandidaten auf ihre Eignung als Aufsichtsratsmitglied. In diesem Zusammenhang besteht zudem die Möglichkeit, explizite Empfehlungen an die Mitgliederversammlung auszusprechen. Kurzum, es geht um Personalentscheidungen, die Fortunas Kontrollgremium, den Aufsichtsrat, in seiner Zusammensetzung betreffen.
Werner Sesterhenn.
Thomas Bollien.
eutlich wird dies auf den jährlichen Mitgliederversammlungen. Dort wählen die Mitglieder im dreijährigen Turnus neben der Mehrheit des Aufsichtsrates auch den fünfköpfigen Wahlausschuss. Wie dessen Aufgaben, Arbeit und Ziele grundsätzlich, aktuell und in den kommenden Monaten aussehen, wollte die Redaktion von „Fortuna Aktuell“ vom Vorsitzenden des Gremiums, Werner
Sesterhenn, und seinem Stellvertreter, Thomas Bollien, erfahren.
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16 FORTUNA AKTUELL
Herr Sesterhenn, worin bestehen die satzungsgemäßen Aufgaben des Wahlausschuss? Sesterhenn: Der Wahlausschuss ernennt drei der insgesamt neun Aufsichtsratsmitglieder für die Dauer von jeweils drei Jahren. Außerdem prüft er bei den alle drei Jahren stattfindenden Wahlen zum Aufsichtsrat die aus den
Herr Bollien, an der Entstehung der heutigen Satzung, wie sie seit 2002 Bestand hat, haben Sie seinerzeit maßgeblich mitgewirkt. Was war damals die Motivation für die Schaffung eines solchen Gremiums? Bollien: Die Satzung der Fortuna, wie auch vieler anderer Vereine, sah bis 2002 die direkte Wahl des Vorstands durch die Mitglieder vor. Dem Vorteil dieser maximalen direkten Demokratie standen aber auch Nachteile gegenüber. So fehlte einerseits – fernab der jährlichen Mitgliederversammlungen –
eine fortlaufende und effektive Möglichkeit der Kontrolle des Vorstands. Zudem bestand die Gefahr, dass kurzfristige Stimmungsschwankungen oder unhaltbare Versprechungen vor den Wahlen zu extremen und für den Verein schädlichen Ergebnissen führen können. Mit der Schaffung des Aufsichtsrats, der den Vorstand ernennt und kontrolliert, und des Wahlausschusses, der wiederum ein Drittel des Aufsichtsrates ernennt und die anderen Aufsichtsratskandidaten begutachtet, sind diese Probleme deutlich reduziert. Dennoch bleibt die Mitgliederversammlung das mächtigste und wichtigste Organ im Verein, da sie direkt und indirekt die handelnden Akteure bestimmt. Blicken wir auf die heutige Situation. Welche Mitglieder des Aufsichtsrates sind derzeit durch den Wahlausschuss bestellt? Sesterhenn: Es handelt sich dabei um Carsten Knobel, dem Finanzvorstand von Henkel, der