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R“ WIE NACHHALTIGKEIT

… und da sind jetzt nicht biologische rote Rüben gemeint. Im Zuge des „Home-Schooling“ habe ich mir englische Begriffe mit „R“ rausgesucht, die in das weite Universum der „Nachhaltigkeit“ fallen. Natürlich gibt es auch in unserer Heimatsprache ausreichende „R“s zum Thema, klassisch etwa: reparieren, reduzieren, reflektieren oder beispielsweise eingedeutscht: Recycling.

Autor: Franz Gschiegl

Wir wollen aber unseren Englischwortschatz auffrischen und erweitern und vielleicht eben wie in Schulzeiten Vokabeln „büffeln“.

RESPONSIBLE:

Das Paradewort zum Thema Nachhaltigkeit. „Verantwortlich“ im Sinne der klassischen ESG-Kriterien, die für Environmental, Social und Governance stehen. Am meisten wird beim Thema Nachhaltigkeit an die Umwelt (Environmental) gedacht, es gilt aber auch die sozialen Komponenten zu beachten, wie etwa die Arbeitsbedingungen, Gesundheitsaspekte, gesellschaftliches Engagement, Integration und Diversität in allen Spielarten (... nicht nur das beliebte Gendern). Noch viel zu wenig Beachtung hat die Governance, also die nachhaltige Unternehmensführung, gefunden. Compliance-Kriterien, die Vermeidung von Korruption, ein ausgefeiltes Risikomanagement und die Rücksichtnahme auf die Reputation zählen hier dazu.

REFUSE, REJECT, RESTRAIN:

Bei jedem Kauf, bei jeder Aktivität sollten wir uns, wenn möglich, überlegen, ob wir aus Nachhaltigkeitsüberlegungen es nicht ablehnen (refuse, reject) oder uns zurückhalten (restrain) können. Muss es wirklich ein neues Kleidungsstück sein? Müssen wir das eigene Auto nützen? Gibt es nicht auch noch interessante Urlaubsziele im Inland? Müssen wir im Winter Heidelbeeren aus Chile essen? Ohne jetzt zum Konsumverweigerer zu werden, kann man sicher des Öfteren gezielter „investieren“.

RETHINK, RECONSIDER, REFLECT:

In einer stillen Minute könnten wir überhaupt gleich unseren Lebensstil hinsichtlich Nachhaltigkeit überdenken (rethink). Bekanntlich lassen sich die berühmten „ersten 10%“ relativ leicht einsparen, sei es der Energiekonsum, neue Anschaffungen etc.

Gerade bei leicht kontrollier- und messbaren Aktivitäten wie dem Strom-/Energieverbrauch oder dem Treibstoffkonsum können wir das „Ergebnis“ leicht ablesen … und uns über eine CO2- und Kostenersparnis freuen.

REDUCE:

Wie zuvor ausgeführt, kann man sicherlich ohne große Einschränkungen einiges „reduzieren“. Besonders angenehm und erleichternd ist dies, wenn damit eine Kostenersparnis als „Belohnung“ möglich ist.

Dr. Franz Gschiegl - der Denker

Eigentlich ist der Denker ein Banker. Uneigentlich ist er jemand, der den Dingen sehr tief auf den Grund geht und dessen Erfolg in eben diesem ständigen Hinterfragen auf ethisch hohem Niveau liegt. Er nützt Chancen für Ideen, die nicht bloß der Kapitalvermehrung dienen und - er sie setzt um.

Wichtige Wegmarken:

• 1978 Abschluss des Studiums der Rechtswissenschaften mit Magisterium und Doktorat • seit 2007 Geschäftsführer der ERSTE Immobilien KAG • 1991 bis 2016 Mitglied des Vorstandes der ERSTE-SPARINVEST KAG • 2008 bis 2012 Mitglied des Vorstandes der Erste Asset Management • 2003 bis 2008 Mitglied des Vorstandes der VÖIG • Ständiger Autor des Monatsmagazins „GEWINN“ • Referent bei zahlreichen internen und externen Veranstaltungen • Co-Autor zahlreicher Börsen- und Finanzbücher

REPAIR:

Ja, wir leben heute zweifellos in einer Wegwerfgesellschaft und eine Reparatur lohnt sich oft kostenmäßig kaum. Oft müssen ganze Teile ausgetauscht werden oder gleich das ganze Gerät. Einerseits lohnt es sich oft, ein hochwertigeres Gerät zu erwerben, andererseits sollte man immer den Weg über eine Reparatur überprüfen. Mittlerweile gibt es schon in vielen Städten „Reparaturcafes“, wo elektronische (Klein-) Geräte kostengünstig von Experten wieder zu Leben erweckt werden.

RECYCLE:

Das versteht sich wohl von selbst, dass man nach Möglichkeit Wegwerfgüter dem Recycling zuführt, aber man kann durchaus einige Textilien erwerben, die auf Recycling beruhen oder/und recyclebar sind. Neben dem Thema der generellen Müllvermeidung sollte das „Müllmanagement“ eine größere Rolle spielen. Eine gewissenhafte Mülltrennung und nach Möglichkeit Müllverwertung ist dabei selbstverständlich.

RESTORE, REBUILD, REVITALIZE, REFURBISH:

Da geht es in erster Linie um unser Heim. Was können wir sinnvoll wiederherstellen, restaurieren (restore), revitalisieren oder eben „aufmöbeln“ (refurbish)? Aus „alt“ mach „neu“ bringt oft auch viel Freude …

RECHARGE, REFRESH, RELOAD, REUSE:

… und da reden wir nicht nur von wiederaufladbaren (recharge) Batterien, sondern über ein sinnvolles „neues“ Leben mancher Produkte in einem neuen „Einsatzgebiet“.

REFILL:

… ist wohl selbsterklärend. Erfreulicherweise ist der Weg zu Mehrwegflaschen und Flaschenpfand bereits beschritten.

RESPECT:

Mehr Respekt und Achtung vor unserer Natur, vor unserer Umwelt und damit vor unserem eigenen Lebensumfeld ist oberste Prämisse.

REGIONAL:

Der alte, aber gute Spruch „Fahr´ nicht fort, kauf ´im Ort“ feiert erfreulicherweise eine Renaissance. Nach Möglichkeit regionale Lebensmittel und andere regionale Produkte zu erwerben, unterstützt gerade in den aktuell schwierigen Zeiten die heimische Wirtschaft.

REWARD:

Schlussendlich „belohnen“ (reward) wir uns und unsere Umwelt und Mitmenschen mit einer nachhaltigen Lebensweise.