Nr. 235 / Juni 2020

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Historisches und Völkerkundemuseum St.Gallen

Historisches u. Völkerkunde Museum Nomaden auf Zeit 9. Mai 2020 – 3. Januar 2021 Bilder einer Familie aus Marokko

Narrenweisheiten 15. Februar – 28. Juni 2020 Die St.Galler Künstler Fritz und René Gilsi Die beiden St. Galler Künstler Fritz Gilsi (18781961) und sein Sohn René Gilsi (1905-2002) arbeiteten über Jahrzehnte für das Schweizer Satiremagazin «Nebelspalter». Die Ausstellung zeigt ausgewählte Arbeiten dieser zwei kritischen Zeitgenossen, die Kunst und Karikatur geschickt miteinander zu verbinden wussten. Ein Schwerpunkt liegt auf Fritz Gilsis Druckgrafik. Sie präsentiert uns eine ganze Welt voller Narren, die satirische und gesellschaftskritische Themen ansprechen. Daneben ist eine grössere Werkschau seiner Ölbilder im Stile des Symbolismus und des Jugendstils zu sehen. Anlass für die Ausstellung, zu der ein wissenschaftlicher Katalog erscheint, ist die Schenkung des gesamten druckgrafischen Werkes an das HVM.

Eine Familie mit fünf heranwachsenden Kindern, dazu 200 Schafe und Ziegen, das gesamte Hab und Gut auf dem Rücken von einigen Dromedaren und Maultieren. Das ganze Jahr unterwegs von Weideplatz zu Weideplatz zwischen zwei Gebirgsketten in Höhen bis 3000 m, jahrein, jahraus. Das ist der Alltag einer der letzten traditionell lebenden Nomadenfamilien aus dem Stamm der Ait Atta in Marokko. Ihre Lebensweise und Kultur zeigt die Sonderausstellung «Nomaden auf Zeit». Im Zentrum stehen dabei ebenso eindringliche wie spektakuläre und intime Bilder des jungen marokkanischen Fotografen Abdellah Azizi.

Berufswunsch Malerin!

Mazandaran Kelims 28. März – 18. Oktober 2020 Unbekannte Flachgewebe aus Nordpersien Die Flachgewebe aus der Provinz Mazandaran im heutigen Iran, zwischen Kaspischem Meer und Elburs-Gebirge, sind bekannt durch ihre Vielfalt an Streifen und Kombinationen. Doch nur an einem abgelegenen Ort dieser Bergregion fanden sich Textilien, die mit abstrakten Mitteln Licht und Schatten in sich zu vereinen vermögen. Diese meist grossen, in Bahnen gewebten Kelims sind um 1900 entstanden und scheinen alle ungenutzt. Zu ihrer Funktion sowie der feinen Technik mit schimmernden Übergängen können die Bewohner der Gegend heute keine Aussagen mehr machen. Erstmals zeigt das HVM in einer Sonderausstellung aus einer Schweizer Privatsammlung einige dieser seltenen Stücke.

29. August 2020 – 31. Januar 2021 Elf Wegbereiterinnen der Schweizer Kunst

Ins Licht gerückt 29. August 2020 – 3. Januar 2021 Die Malerin Sophie Schaeppi (1852-1921) Fast hundert Jahre nach ihrer letzten Einzelausstellung ist das Werk der vielseitigen Künstlerin Sophie Schäppi zu entdecken, die der Generation der mutigen Wegbereiterinnen angehört. Der für ihre Zeit ungewöhnliche Berufswunsch, Künstlerin zu werden, liess sie ein bewegtes, von Höhen und Tiefen geprägtes Leben führen, das zwischen Winterthur, Zürich, München und Paris stattfand. Sie war Malerin und Zeichnerin, Illustratorin, entwarf Paravents, Dekoratives und vor allem Fayencen für die bekannte Pariser Manufaktur Théodore Deck. Die Ausstellung zeigt erstmals die Bandbreite ihres bislang weitgehend unbekannten Schaffens. Eine umfangreiche Monografie zu Leben und Werk ist in Vorbereitung.

Kostümball Impérial 6. Juni 2020 Präsentiert vom Kostümverleih Jäger, St.Gallen Anmeldung und Information: kostuem-jaeger.ch

In der Ausstellung werden elf zwischen 1825 und 1895 geborene Frauen vorgestellt, deren Leben und Werk für das Schweizer Kunstschaffen repräsentativ ist. Darunter befinden sich auch drei Stadt-St. Gallerinnen: Anna Elisabeth Kelly, die erste namentlich bekannte St.Galler Malerin, die für ihre japanisierenden Farbholzschnitte berühmte Martha Cunz und die am Bauhaus in Dessau ausgebildete Textilkünstlerin Maria Geroe-Tobler. Alle elf Frauen gehören zu den Pionierinnen der bildenden Kunst in der Schweiz. Diese Künstlerinnen malten nicht zum Zeitvertrieb, wie es für Töchter aus gutem Hause damals üblich war, sondern widmeten sich ernsthaft der Kunst als Broterwerb. Ihre qualitativ hochstehenden Werke bestehen denn auch problemlos den Vergleich mit denjenigen von männlichen Kollegen. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.

Weihnachtsland Erzgebirge 28. November 2020 – 31. Januar 2021 Schätze aus St.Galler Sammlungen Wer kennt ihn nicht, den berühmten Nussknacker aus dem Erzgebirge? Die Region südlich von Chemnitz und Dresden ist berühmt für ihre Holzarbeiten und eine ganz spezielle Weihnachtstradition. Statt Christbäume werden hier mehrstufige Weihnachtspyramiden aufgestellt, die sich im Kerzenschein drehen. Die Fenster der Häuser schmücken Lichterbögen, Engel und Bergmänner, die an die BergbauGeschichte erinnern. Das Erzgebirge war schon im Mittelalter bekannt für seine wertvollen Silbervorkommen und andere Mineralerze. Als der Bergbau zurückging, gewann die Holzschnitzerei an Bedeutung. Die diesjährige Weihnachtsausstellung widmet sich dieser reichen Volkskunst mit Schätzen aus St.Galler Sammlungen.

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