pt HOLIdays Spezial – therapie on tour Bochum

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pt HOLIdays

SPEZIAL

• therapie on tour meets pt HOLIdays • 39 Top-Referenten und ihre Themen • Zahlreiche brandneue Produkte • Alles Wichtige zur Ausstellung


DIE PT – JETZT DIGITAL LESEN!

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Die „pt Zeitschrift für Physiotherapeuten“ gibt´s ab sofort auch für Tablet und Smartphone. Egal, ob in der Pause oder in der Bahn – die ganze pt passt nun auch auf jedes mobile Gerät.


Wissenschaft trifft Praxis Liebe Besucherinnen und Besucher, wichtigstes Ziel der pt Zeitschrift für Physiothera­ peuten ist der Transfer wissenschaftlicher Erkennt­ nisse in die Praxis. Wir freuen uns, diesen Brücken­schlag nun auch in einem Fachkongress umsetzen zu können. Unsere Referenten berichten über neue Erkenntnisse und machen sie für den Einsatz in der Praxis nutzbar. Bei der Namens­ findung für diese Veranstaltung haben wir uns viele Gedanken gemacht, diskutiert und nach kreativen Lösungen jenseits von Summit, Tagung oder ­Symposium gesucht. Die pt HOLIdays transportieren in ihrem Namen nun eine holistische Perspektive, denn der ­Therapieerfolg hängt bekanntermaßen von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören Evidenz, Empathie, Erfahrung. Aber auch Rahmen­ bedingungen und die individuelle Situation des Patienten. Das Spektrum an Themen zur Premiere in Bochum ist groß und die Referenten sind ­erfahrene Kollegen mit wissenschaftlichem Hinter­ grund. Fortsetzung folgt … Und ich freue mich, Ihnen noch eine weitere ­Neuigkeit mitteilen zu dürfen: 2019 werden wir zudem den pt Best-Practice Award ausloben. ­Prämiert werden Best-Practice-Ansätze, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse in die Praxis über­ tragen und so maßgeblich zur Verbesserung der Patientenversorgung beitragen oder die einen

­ ertvollen Beitrag zur praxisorientierten w und gleichzeitig wissenschaftlich ­fundierten Ausbildung von Physio­ therapeuten leisten. Wir vergeben den Preis in vier Kategorien: •

Praxiskonzept

Case Report

Existenzgründung / Innovation

Lehrkonzept

Der erste Sieger jeder Kategorie erhält einen ­Geldpreis in Höhe von 500 Euro. Wir freuen uns auf die neuen Entwicklungen! Beste Grüße

Dr. Tanja Boßmann, pt-Chefredakteurin tanja.bossmann@pflaum.de Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird in der pt auf die gleichzeitige Verwendung männlicher und weiblicher Sprachformen verzichtet. Sämtliche Personen­bezeichnungen gelten gleichwohl für ­beiderlei Geschlecht.

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ptptHOLIdays Spezial September 2018

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THERAPIE ON TOUR IM ÜBERBLICK Zu Besuch in Bochum Vom Grubengold zum Sternenlicht

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UNSERE TOP-REFERENTEN UND IHRE THEMEN IM ­ÜBERBLICK 4

Branchentreff für Therapeuten jetzt auch in NRW 5 Kongressprogramm pt HOLIdays 11

CHRONISCHE SCHMERZEN Beinert Konstantin 15 Hoffmann Marisa 16 Szikszay Tibor 17 von Piekartz-Doppelhofer Daniela 18

GERIATRIE Braun Tobias und Bahns Carolin 19 Rogan Slavko 20

GESUNDHEITSFÖRDERUNG Streber René und Hartung Verena 21

GYNÄKOLOGIE Klotz Susanne 22 Schulte-Frei Birgit 23

INNERE MEDIZIN Teschler Sebastian 24

KOMMUNIKATION Messner Thomas 25

NEUROLOGIE Bauer Christoph 26 Horst Renata 28 Krewer Carmen 29

INHALT

Rohrbach Nina 30

ptptHOLIdays Spezial September 2018


UNSERE TOP-REFERENTEN UND IHRE THEMEN IM ­ÜBERBLICK ORTHOPÄDIE Baierle Tobias und Lorenz Nina 31 Batschauer Joschua Elias 32 Bohlander Alexander 33 Brauner Torsten 34 Bringeland Nils E. 35 Garlich Christian 36 Hamilton Christine 37 Karanikas Konstantin 38 Kromer Thilo Oliver 39

Entspannung pur – mit sicherer Abrechnung und innovativer Praxissoftware zu fairen Konditionen!

Lai Lukas 40 Möller Dirk 41 Möller Dirk und Backes Kevin 42 Pohl Torsten 43 Stein Christian 44 Weber Patrick 45 Wolf Udo 46 Zalpour Christoff 47

Besuchen Sie uns auf der

PÄDIATRIE Hartmann Patrick 48 Kesting Sabine 49 Seeländer Johanna 50

PSYCHIATRIE Laekeman Marjan 52

SERVICE Produkthighlights 53 Brandneue Produkte 56 Hallenplan 58 Ausstellerverzeichnis 59 Impressum 60

ptptHOLIdays Spezial September 2018

Stand C14 Schwerin | Berlin | Erfurt | Grimma | Augsburg | Paderborn

Zentrale Schwerin Wismarsche Str. 304 | 19055 Schwerin

Info-Telefon 0385 / 20 221 - 660 info@srzh.de | www.srzh.de NOVENTI HealthCare GmbH Geschäftsbereich Schweriner Rechenzentrum 3 für Heilberufe


Vom Grubengold zum Sternenlicht Eine Textzeile aus Herbert Grönemeyers Bochum-Hymne lautet: „Dein Grubengold hat uns wieder hochgeholt“. Sie ist Reminiszenz an die eindrucksvolle Bergbau-Vergangenheit der westfälischen ­Reviermetropole, die mit mehr als 70 Schachtanlagen einst die zechenreichste Stadt Europas war.

Foto:  Tobias Arhelger / shutterstock.com

the r a p i e o n to u r i m Ü be r bli c k

Zu Besuch in Bochum

[tb] Einen lebendigen Eindruck von dieser Zeit ver­ mittelt das Deutsche Bergbau-Museum, das mit sei­ nem über 70 Meter hohen Förderturm ein markantes Wahrzeichen Bochums ist. Das größte Bergbaumuseum der Welt beheimatet ein original­ getreues Anschauungsbergwerk und ist auf jeden Fall einen Besuch wert.

Spannende Vielfalt verspricht Ihnen Bochum auch am Abend, denn schließlich befindet sich hier das legendäre „Bermuda3eck.“: eine Party- und Genuss­ meile für das gesamte Ruhrgebiet, die auf einer ­Fläche von zwei Quadratkilometern mehr als 80 gastronomische Betriebe zählt und rund drei Mil­ lionen Gäste im Jahr verzeichnet. Und das Rathaus in Bochum ist einer der wichtigsten Repräsentativ­ bauten des Ruhrgebiets, der bei Nacht in besonde­ rem Glanz erstrahlt. ❐

Foto:  Henryk Sadura / shutterstock.com

Ein anderes Highlight der Stadt finden Sie in unmit­ telbarer Nähe zum RuhrCongress Bochum: das Starlight Express Theater. Seit mittlerweile 30 Jahren läuft hier das gleichnamige Erfolgsmusical, das schon mehr als 16 Millionen Besucher gesehen haben. Und nicht weit entfernt davon eröffnet sich

im Zeiss Planetarium Bochum ein faszinierender Blick in den Sternenhimmel, der von einem span­ nenden Veranstaltungsprogramm begleitet wird.

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ptptHOLIdays Spezial September 2018


Grafik:  TheMumins / shutterstock.com

Mit der therapie on tour bekommt Nordrhein-Westfalen (NRW) nach dem Vorbild der therapie ­Leipzig nun ein eigenes Fachevent für Therapie, medizinische Rehabilitation und Prävention. Das Angebot ist breit gefächert – sowohl im Fachkongress der pt HOLIdays als auch in der Fach­ ausstellung. Die Zielgruppe sind vor allem Therapeuten und Experten aus Praxen, Reha-Zentren und -Kliniken. Aber auch Anbieter aus dem Bereich des Gesundheitssports finden im Programm viele ­interessante Veranstaltungen.

[tb] Die großen Berufsverbände in NRW unterstüt­ zen die therapie on tour. Dazu gehören der Landes­ verband NRW im Deutschen Verband für Physiotherapie (ZVK), der Berufsverband der selbstständigen Physiotherapeuten (IFK) und die Landesgruppe NRW des Verbandes Physikalische Therapie (VPT) sowie der VDB-Physiotherapie­ verband.

the r a p i e o n to u r i m Ü be r bli c k

Branchentreff für Therapeuten jetzt auch in NRW

Im Forum finden zahlreiche interessante circa 30-minütige Kurzvorträge statt, die ohne Anmel­ dung besucht werden können. Spannende Themen werden auch auf der Aktionsfläche in der ­Fachmesse präsentiert: Dort können Sie ausprobieren und mit­ machen. In den Ausstellerworkshops lernen Sie neue Produkte kennen oder können an Schulungen teilnehmen.

Therapiegeräte für Physiotherapie

Therapiegeräte für Physikalische Therapie

Rehabilitationsgeräte, -einrichtungen und -hilfsmittel

Fitness- und Trainingstherapiegeräte

Bedarfs- und Verbrauchsartikel, ­Gesundheitsprodukte

alternative Heilverfahren, Wellnesskonzepte und -produkte

Einrichtung und Ausstattung, EDV-Organisation und Verwaltung

Ausbildung, Fort- und Weiterbildung

Verlage, Fachliteratur

Beratung und Dienstleistungen

ptptHOLIdays Spezial September 2018

Foto:  ?Bochumer Veranstaltungs-GmbH

Das Interesse war von Beginn an sehr groß. Bereits frühzeitig war der Ausstellungsbereich im Ruhr­ Congress Bochum nahezu ausgebucht. Es gibt fol­ gende Ausstellungsbereiche:

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Aktionsfläche Freitag, 28. September 2018 Uhrzeit

Titel

Referent

10.30 – 11.00

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: FLEXI-BAR Standard – in Therapie und Prävention einsetzbar. FLEXI-BAR und FLEXI-SPORTS

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

11.15 – 11.45

MOVE WITH OOV – Lernen Sie das neue Kleingerät kennen, welches entwickelt wurde, um spontane und natürliche Bewegungen zu provozieren.

Annette Planck / Dirk ­Torloxten Polestar GmbH

12.00 – 12.30

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: Slashpipe – für jeden Sporttyp und alle Muskel­ gruppen

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

13.00 – 13.30

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: TOGU Jumper – Spring Dich fit! Den ganzen Körper trainieren und dabei noch Spaß haben!

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

13.45 – 14.15

PILATES mit SISSEL KLEINGERÄTEN Erleben Sie viele kreative und effektive Variationen von Pilatesübungen, die durch die Sissel Klein­geräte ermöglicht werden.

Annette Planck / Dirk ­Torloxten Polestar GmbH

14.30 – 15.00

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: bellicon – Mit dem Minitrampolin fit und gesund

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

Samstag, 29. September 2018 Uhrzeit

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Titel

Referent

10.30 – 11.00

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: bellicon – Mit dem Minitrampolin fit und gesund

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

11.15 – 11.45

MOVE WITH OOV – Lernen Sie das neue Kleingerät kennen, welches entwickelt wurde, um spontane und natürliche Bewegungen zu provozieren.

Annette Planck / Dirk Torloxten Polestar GmbH

12.00 – 12.30

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: TOGU Jumper – Spring Dich fit! Den ganzen Körper trainieren und dabei noch Spaß haben!

Magnus Liepins Aktion gesunder Rücken e. V.

13.00 – 13.30

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: Slashpipe – für jeden Sporttyp und alle Muskelgrup­ pen

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PILATES mit SISSEL KLEINGERÄTEN Erleben Sie viele kreative und effektive Variationen von Pilatesübungen, die durch die Sissel Klein­geräte ermöglicht werden.

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14.30 – 15.00

Sportgeräte mit AGR-Gütesiegel in der Praxis: FLEXI-BAR Standard – in Therapie und Prävention einsetzbar. FLEXI-BAR und FLEXI-SPORTS

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ptptHOLIdays Spezial September 2018


Forum Freitag, 28. September 2018 Uhrzeit

Titel

Referent

10.30 – 11.00

Sicher und effizient therapieren mit HochleistungsLaser bis zu 25 Watt. Lasertherapie mit immer höhe­ rer Leistung – macht das therapeutisch noch Sinn?

Tjerk Wanders Zimmer MedizinSysteme GmbH, Neu-Ulm

11.00 – 11.30

Kassenbuch und Tagesabschluss

Ortwin Reichl NOVENTI Health Care GmbH, GB Schweriner Rechenzentrum, Augsburg

11.30 – 12.00

Kompetenz zeigen durch Praxisdesign

Sven Conrad Secona Conrad GmbH, Dresden

12.00 – 12.30

Mikrozirkulation – Möglichkeiten der „Hauptstraße der Gesundheit“ für die Praxis

Nicole Schmücker BEMER Partner, Essen

12.30 – 13.00

Osteopathie hautnah erleben: Was ist Osteopathie? Wie arbeitet ein Osteopath? Warum wirkt ­Osteopathie? Probanden mit Problemen willkommen

Jan-Philipp Risop Top-Physio NRW GmbH

13.00 – 13.30

Zeit zum Handeln: Forderungen der Verbände an die Politik / Ergebnisse des Therapiegipfels vom Vortag in Berlin

Rita Schütte (1. Vorsitzende Deutscher Verband für Physio­ therapie – Landesverband NRW) und Werner Doepp (Vorsitzender Landesgruppe VPT NRW)

13.30 – 14.00

Herausragende Therapieerfolge mit hochenergeti­ scher induktiver Magnetfeldstimulation

Tjerk Wanders Zimmer MedizinSysteme GmbH, Neu-Ulm

14.00 – 14.30

pt-Verlag Buchvorstellung

Nils-Peter Hey Pflaum Verlag, München

14.30 – 15.00

Der Kunde – Ihr Patient ist schon da

Sebastian Cordes NOVENTI Health Care GmbH, GB Schweriner Rechenzentrum, Augsburg

15.00 – 15.30

Showcase: Einfacherer Umgang mit den Krankenkassen – So befreist Du Dich vom Papierkram

Maike Stiska / Udo Eisenberg HMM ­Deutschland

15.30 – 16.00

OP-Vermeidung durch Physiotherapie – Da geht was …

Jerry Panten NOVOTERGUM AG Im Teelbruch

Samstag, 29. September 2018 Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 10.30

Endlich Schulgeldfreiheit – Mangelberuf forciert ­Unterversorgung

Jan-Philipp Risop Top-Physio NRW GmbH, Berlin

10.30 – 11.00

Kassenbuch und Tagesabschluss

Ortwin Reichl NOVENTI Health Care GmbH, GB Schweriner Rechen­zentrum, Augsburg

ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Uhrzeit

Titel

Referent

11.00 – 11.30

Versteckte Fallen bei der Abrechnung: Rette Dein Geld vor der Absetzung

Maike Stiska HMM ­Deutschland

11.30 – 12.00

Kompetenz zeigen durch Praxisdesign

Sven Conrad, Secona Conrad GmbH, Dresden

12.00 – 12.30

Mikrozirkulation – Möglichkeiten der „Hauptstraße der Gesundheit“ für die Praxis

Nicole Schmücker BEMER Partner, Essen

12.30 – 13.00

Der Kunde – Ihr Patient ist schon da

Sebastian Cordes NOVENTI Health Care GmbH, GB Schweriner Rechen­zentrum, Augsburg

13.00 – 13.30

Die Praxis-Checkliste: Nutze ich alle Potentiale?

Carsten Boss PINO GmbH, Hamburg

13.30 – 14.00

EMS auf Rezept

Daniel Radfan XBody Training Germany GmbH, Dorsten

14.00 – 14.30

OP-Vermeidung durch Physiotherapie – Da geht was …

Jerry Panten, NOVOTERGUM AG, Im Teelbruch

14.30 – 15.00

Sektoraler Heilpraktiker für Physiotherapeuten

Ulrich Gussone Top-Physio NRW GmbH, Berlin

15.00 – 15.30

Zeit zum Handeln: Forderungen der Verbände an die Politik / Ergebnisse des Therapiegipfels vom Vortag in Berlin

Rita Schütte (1. Vorsitzende Deutscher Verband für ­Physiotherapie – Landesver­ band NRW) und Werner Doepp (Vorsitzender Landes­ gruppe VPT NRW)

Ausstellerworkshops Freitag, 28. September 2018 Tagungsraum Amsterdam Uhrzeit

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Titel

Referent

10.00 – 11.00

Existenzgründerseminar – so gelingt der Start in die Selbständigkeit!

Markus Sobau PHYSIOsecur, Mannheim Dr. Guido W. Weber NOVENTI HealthCare GmbH, Geschäftsbereich azh, ­Aschheim

11.30 – 12.30

Traktion der Wirbelsäule aus der Kyphose – bis zu 3 cm nach 30 Minuten

Dr. Tanja Kühne, Ballance ­Concepts GmbH, Bochum

13.00 – 14.00

Generationswechsel in der Praxis

Jörg Asseburg, NOVENTI HealthCare GmbH, GB Schweriner ­Rechen­zentrum, Augsburg

14.30 – 15.30

Praktikable Umsetzung der DSGVO in der ­Physiotherapie

Rainer Horbach, SOVDWAER GmbH, Ludwigsburg

16.00 – 17.00

Vitality Flossing – Optimieren durch Komprimieren

Patrick Weber, Ludwig Artzt GmbH, Dornburg

ptptHOLIdays Spezial September 2018


Tagungsraum Madrid Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 11.00

Konservative Behandlung der Schulter neu gedacht – Konzeptionelles Gerätetraining als Alternative zur Operation

Thomas Winkelmann Schupp GmbH & Co. KG, ­Freudenstadt

11.30 – 12.30

Robotergestützte Endeffektor-Gangtherapie im ­Therapiealltag am Beispiel G-EO und NexStep

Susanne Sitterberg, Stephan Runge REHA ­Technology AG, Olten / Schweiz

13.00 – 14.00

Narben – verkannte Ursache für Schmerz und ­Bewegungseinschränkungen

David Böger, Schweizer ­Akademie für Narbentherapie, Romanshorn / Schweiz

14.30 – 15.30

Viel mehr Selbstzahler in der Praxis

Thomas Kotsch Stolzenberg GmbH, Erfstadt

16.00 – 17.00

GENKI Regeneration for you –Regenerationslösungen sowohl für Therapeuten als auch für Patienten

Christian Röhrs, CR sport + therapie, Scheeßel

Tagungsraum Brüssel Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 11.00

Red and Yellow Flags der Patientenkommunikation

Ralf Buchner, Buchner & ­Partner GmbH, Kiel

11.30 – 12.30

Verkaufen für Therapeuten

Ralf Buchner, Buchner & ­Partner GmbH, Kiel

13.00 – 14.00

Werkzeugkasten Mitarbeiterbindung – Die Antwort auf den Fachkräftemangel kann nur lauten: Mitarbeiter halten!

Ralf Buchner, Buchner & ­Partner GmbH, Kiel

14.30 – 15.30

Die neue Beihilfe macht wenig besser

Ralf Buchner, Buchner & ­Partner GmbH, Kiel

16.00 – 17.00

Datenschutz konkret sicherstellen

Ralf Buchner, Buchner & ­Partner GmbH, Kiel

Samstag, 29. September 2018 Tagungsraum Amsterdam Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 11.00

Existenzgründerseminar – so gelingt der Start in die Selbständigkeit!

Markus Sobau PHYSIOsecur, Mannheim Dr. Guido W. Weber NOVENTI HealthCare GmbH, ­Geschäftsbereich azh, ­Aschheim

11.30 – 12.30

Traktion der Wirbelsäule aus der Kyphose – bis zu 3 cm nach 30 Minuten

Dr. Tanja Kühne, Ballance ­Concepts GmbH, Bochum

13.00 – 14.00

Robotergestützte Endeffektor-Gangtherapie im ­Therapiealltag am Beispiel G-EO und NexStep

Susanne Sitterberg, Stephan Runge REHA ­Technology AG, Olten / Schweiz

ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Uhrzeit

Titel

Referent

14.30 – 15.30

Generationswechsel in der Praxis

Jörg Asseburg, NOVENTI HealthCare GmbH, GB Schweriner ­Rechenzentrum, Augsburg

16.00 – 17.00

Betriebliches Gesundheitsmanagement und Co. – ­ Perspektiven für Therapeuten im 2. Gesundheitsmarkt

Jannik Siggemann IST-­Hochschule für ­Management GmbH, ­Düsseldorf

Tagungsraum Madrid Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 11.00

Praktikable Umsetzung der DSGVO in der ­Physiotherapie

Rainer Horbach, SOVDWAER GmbH, Ludwigsburg

11.30 – 12.30

Viel mehr Selbstzahler in der Praxis

Thomas Kotsch, Stolzenberg GmbH, Erfstadt

13.00 – 14.00

Vitality Flossing – Optimieren durch Komprimieren

Arnd Storkebaum, Ludwig Artzt GmbH, Dornburg

14.30 – 15.30

Praktikable Umsetzung der DSGVO in der ­Physiotherapie

Rainer Horbach, SOVDWAER GmbH, Ludwigsburg

16.00 – 17.00

Konservative Behandlung der Schulter neu gedacht – Konzeptionelles Gerätetraining als ­Alternative zur Operation

Thomas Winkelmann, Schupp GmbH & Co. KG, Freudenstadt

Tagungsraum Brüssel Uhrzeit

Titel

Referent

10.00 – 11.00

Selbstzahlerangebote während der Therapie anbah­ nen

Ralf Buchner, Buchner & Partner GmbH, Kiel

11.30 – 12.30

Selbst abrechnen leicht gemacht

Ralf Buchner, Buchner & Partner GmbH, Kiel

13.00 – 14.00

Rote Karte für die Krankenkassen

Ralf Buchner, Buchner & Partner GmbH, Kiel

14.30 – 15.30

Privatpreise erfolgreich durchsetzen

Ralf Buchner, Buchner & Partner GmbH, Kiel

16.00 – 17.00

Datenschutz konkret sicherstellen

Ralf Buchner, Buchner & Partner GmbH, Kiel

Tagungsraum Rom Uhrzeit 10.00 – 17.00

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Titel Neuer Trend – Faszienbehandlungen mit Stoßwelle

Referent M. Sc. Kamal Habib ­GymnaUniphy NV, Belgien

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Evidenz, Empathie, Erfahrung. Hinzu kommen Rahmenbedingungen und die individuelle Situation des einzelnen Patienten – all diese Faktoren spielen eine Rolle für den Therapieerfolg. Diese ­Perspektive ist holistisch. Daher rufen wir die pt HOLIdays ins Leben, die nun erstmals zur therapie on tour in Bochum im September 2018 stattfinden. Unsere Referenten bringen die Evidenz in die Praxis – sie beleuchten Studienergebnisse und machen sie nutzbar für die Versorgung der Patienten. Denn: „Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“ (Aristoteles). Freitag, 28. September 2018 Zeit 09:00 – 10:30

Thema High-Intensity Functional Exercise (HIFE) ­Programm – Anwendung bei älteren Menschen mit Frailty Tagungsraum 3

Referent Tobias Braun, Carolin Bahns, Hochschule für Gesundheit Bochum

09:30 – 10:00

Auftaktveranstaltung (Eintritt frei) Congress Saal

10:00 – 10:45

Ein evidenzbasierter Behandlungspfad zur Nach­ behandlung von Kreuzbandverletzungen. Ein hochschulisches Projekt für die Praxis Congress Saal

Prof. Dr. Udo Wolf, Hochschule Fulda

10:00 – 10:45

Evidenzbasierte Physiotherapie beim subakromialen Schmerzsyndrom Tagungsraum 2

Prof. Dr. Thilo Oliver Kromer, SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissen­ schaften

10:45 – 11:30

Evidenzbasiertes Training beim Jumper’s Knee Congress Saal

Torsten Pohl, Technische Universität ­München

10:45 – 11:30

Wundheilungsorientierte Aspekte und Relevanz der Narbentherapie in der Physiotherapie Tagungsraum 2

Nils E. Bringeland, SRH Hochschule für Gesund­ heit, Campus Karlsruhe

11:30 – 13:00

Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen – ist das sicher und effektiv? Tagungsraum 3

Patrick Hartmann, FOMT-Lehrteam, Stuttgart

13:00 – 13:45

Neue Erkenntnisse zur Belastung von Sehnen in der Dynamik Congress Saal

Prof. Dr. Torsten Brauner, Hochschule für gesundheits­ orientierte Wissenschaften Rhein-Neckar, Mannheim

13:00 – 13:45

Train the Brain: Mentale Simulation zur Diagnostik und Therapie bei chronischen Nackenschmerzen Tagungsraum 2

Prof. Dr. Konstantin Beinert, Hochschule für gesundheits­ orientierte Wissenschaften Rhein-Neckar, Karlsruhe

13:00 – 14:30

Myofasziale Beschwerden 2.0: Die moderne Art der myofaszialen Therapie Tagungsraum 1

Patrick Weber, Hürth

13:45 – 14:30

Einfluss der Ermüdung auf die Koordination der unteren Extremität Congress Saal

Prof. Dr. Konstantin ­Karanikas, Fachhochschule des ­Mittelstandes (FHM), Bamberg

13:45 – 14:30

Endogene Schmerzmodulation bei chronischen Schmerzen – Prinzipien, Durchführung und Nutzen für Physiotherapeuten Tagungsraum 2

Tibor Szikszay, Universität zu Lübeck

ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Kongressprogramm pt HOLIdays

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Zeit

Thema Multimodales Management für muskuloskelettale Beschwerden, Schwerpunkt Nacken Tagungsraum 3

Referent Christine Hamilton, Erlangen

16:30 – 17:15

Schmerz bei Menschen mit Demenz Congress Saal

Marjan Laekeman, Bochum

16:30 – 17:15

Mobilität im Alter – Herausforderung im Gesund­ heitswesen Tagungsraum 2

Dr. Slavko Rogan, Berner Fachhochschule, Departement Gesundheit, Bern, Schweiz

16:30 – 18:00

Pilates in der Rehabilitation: Gerätegestütztes Pilates-Training in der Therapie akuter und chronischer Rückenschmerzen Tagungsraum 1

Alexander Bohlander, Springs Köln GmbH

16:30 – 18:00

Schulterinstabilität des Überkopfsportlers – Befund und Therapie am Beispiel eines Tennisspielers mit anteriorer Schulterinstabilität Tagungsraum 3

Tobias Baierle, Nina Lorenz, Reha in der ATOS Klinik Heidelberg

17:15 – 18:00

Evidenzbasierte Physiotherapie bei Chronic Pelvic Pain Syndrome. Was hilft gegen den chronischen Schmerz im Unterbauch? Congress Saal

Susanne Klotz, Universitätsklinikum ­Hamburg-Eppendorf

17:15 – 18:00

Empfehlungen für Bewegung und Bewegungs­ förderung und deren Anwendung in der ­Bewegungstherapie Tagungsraum 2

René Streber, Verena Hartung, Friedrich-Alexander-­ Universität Erlangen-­ Nürnberg, Department für Sportwissenschaft und Sport

14:00 – 15:30

Samstag, 29. September 2018 Zeit 09:00 – 10:30

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Thema Aktive Rehabilitation von Hüft-Leisten-Pathologien bei Basketballern Krankheitsbilder – Übungen – Return-to-Play-Tests Tagungsraum 3

Referent Lukas Lai, Lukas Lai Physiotherapie und Training, Gießen

09:30 – 10:15

Pulmonale Rehabilitation bei chronischen Atemwegsund Lungenerkrankungen: Training bei COPD und idiopathischer Lungenfibrose (IPF) Congress Saal

Dr. Sebastian Teschler, Reha Vital GmbH, Essen

09:30 – 10:15

Chronischer Gesichtsschmerz: Muskuloskelettale Behandlungsansätze und compu­ tergestütztes Facetraining Tagungsraum 2

Marisa Hoffmann, AGILPHYSIO, Nieder-Olm

10:00 – 11:30

IFK-Veranstaltung (Eintritt frei) Unter der Lupe: Kammer und Direktzugang in der Physiotherapie Tagungsraum 1

10:15 – 11:00

Motivational Interviewing in der Physiotherapie: Ressourcen aktivieren – Veränderung begleiten Congress Saal

Prof. Dr. Thomas Messner, DHBW Lörrach

10:15 – 11:00

Modulares Soft-Exoskelett zur Unterstützung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität Tagungsraum 2

Christoph Bauer, ZHAW Institut für ­Physiotherapie, Winterthur, Schweiz

ptptHOLIdays Spezial September 2018


Zeit

Thema Posturographie als Methode der Gleichgewichts­ messung – State of the Art Tagungsraum 3

Referent Dr. Carmen Krewer, Schön Klinik Bad Aibling

12:30 – 13:15

Fallbeispiel: Hereditäre spastische Parese – Tonussenkende vs. aktivitätsfördernde Maßnahmen Congress Saal

Renata Horst, N.A.P.-Akademie, Berlin

12:30 – 13:15

Traumreise oder Tischtennisturnier? Individuelle Bewegungs- und Sportförderung in der Kinderonkologie Tagungsraum 2

Dr. Sabine Kesting, Technische Universität ­München, Kinderklinik ­München-Schwabing und Lehrstuhl für Präventive Pädiatrie

12:30 – 14:00

Sensorgesteuerte Muskelfunktionsdiagnostik in der Physiotherapie Tagungsraum 1

Prof. Dirk Möller, Hochschule Osnabrück; Kevin Backes, Velamed GmbH, Köln

13:15 – 14:00

Neue Technologien in der Neurorehabilitation: Vorteile und Herausforderungen der virtuellen ­Realität Congress Saal

Nina Rohrbach, Technische Universität ­München

13:15 – 14:00

Evaluation von Physiotherapie bei Kindern mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion. Vorstellung eines neuen Konzeptes von Physiotherapie auf neurophysiologischer Basis Tagungsraum 2

Dr. Johanna Seeländer, Köln

14:00 – 15:30

Defizite der Propriozeption und sensomotorischen Kontrolle bei langanhaltenden traumatischen Nackenbeschwerden Tagungsraum 3

Daniela von Piekartz, PhysioEdu, Ootmarsum, Niederlande

16:00 – 16:45

Musiker als besondere Patientengruppe für die ­Physiotherapie: Neuromuskuloskelettale ­Beschwerden sind das Hauptproblem Congress Saal

Prof. Dr. Christoff Zalpour, Hochschule Osnabrück

16:00 – 16:45

EXPOSS – Extremity musculoskeletal pain of spinal source: Prevalence and outcomes using the McKenzie System of Mechanical Diagnosis and Therapy Tagungsraum 1

Christian Garlich, McKenzie Institut Deutschland / Schweiz / ­Österreich, Freiburg

16:00 – 16:45

Effekte von Sport in der Schwangerschaft – Fokus Beckenboden Tagungsraum 2

Prof. Dr. Birgit Schulte-Frei, Hochschule Fresenius, FB Gesundheit und Soziales, Köln

16:30 – 18:00

Neurophysiologische Entwicklungstherapie bei Kindern mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion Tagungsraum 3

Dr. Johanna Seeländer, Köln

16:45 – 17:30

Der Zusammenhang von muskulärer Aktivität, Ermüdung und Schmerz bei Musikern am Beispiel der hohen Streicher Congress Saal

Prof. Dirk Möller, Hochschule Osnabrück

16:45 – 17:30

Das Kniegelenk aus osteopathischer ­Betrachtungsweise Tagungsraum 1

Joschua Elias Batschauer, Eden Reha Fortbildungs GmbH

16:45 – 17:30

Rückenschmerzbehandlung – kritische Ideen: Muss ein Rücken gekräftigt werden? Tagungsraum 2

Dr. Christian Stein, Akademie Stein, Hannover

11:30 – 13:00

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sortiert nach Fachgebiet und in alphabetischer Reihenfolge

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Unsere Top-Referenten und ihre Themen im Ăœberblick


Titel: Train the Brain – Mentale Simulation zur Diagnostik und Therapie bei chronischen Nackenschmerzen Vortragsform: Seminar (S-06) Freitag, 28. September 2018, 13:00 Uhr bis 13:45 Uhr Chronische Nackenschmerzen gehören zu den häu­ figsten Störungen des Bewegungsapparates. Die Identifikation der zugrunde liegenden Mechanis­ men ist für die gezielte Therapie der chronischen Nackenschmerzen von essenzieller Bedeutung. Aus neurophysiologischer Perspektive kann eine zen­ trale Sensibilisierung Nackenschmerzen aufrecht­ erhalten, die in diesem Zusammenhang unter anderem als gesteigerte Reiz-Reaktion, zum Beispiel auf druckschmerzhafte Reize, gekennzeichnet ist. Demgegenüber können Lernmechanismen aus ver­ haltensbiologischer Sicht zu persistierenden ­Symptomen führen, die mit einem veränderten und konditionierten Bewegungsprogramm verknüpft sind. In der Sportwissenschaft ist das mentale ­Training schon lange etabliert und immer mehr Stu­ dien befassen sich mit dem mentalen Training als Rehabilitationsmaßnahme. Mentales Training als reine Vorstellung von Bewegung und die Bewe­ gungsbeobachtung als aufmerksame Observation einer Bewegung werden zusammen „mentale Simu­ lation“ genannt und können in Kombination durch­ geführt stärkere Aktivierungen erzeugen als die jeweilige Maßnahme für sich allein. Aktuelle Erkenntnisse aus eigenen Studien zeigen, dass die mentale Simulation der schmerzhaften Bewegung ausreichend ist, um schmerzassoziierte Areale zu aktivieren, hingegen die gleiche Bewegung mit ablenkendem Fokus die schmerzassoziierten Areale signifikant weniger aktiviert. Auf dieser Beobach­ tung aufbauend werden Ergebnisse zur mentalen Simulation als Werkzeug zur klinischen Identifika­ tion von Lernmechanismen bei Probanden mit Nackenschmerzen vorgestellt. Nach sensomotori­ schen Eingangstests führten die Probanden eine mentale Simulation ihrer schmerzhaften Bewegung durch. Mentale Simulation führte bei 60 Prozent der Nackenschmerzprobanden zu gesteigerter Schmer­ zempfindlichkeit und zu einer ungenaueren

Winkelreproduktionsfähigkeit. Neben der Identifi­ kation von Lernmechanismen können mittels men­ taler Simulation auch sensomotorische Parameter von Nackenschmerzpatienten positiv beeinflusst werden. Sowohl die Bewegungsvorstellung als auch die Bewegungsbeobachtung konnten nach einer einmaligen Intervention die Genauigkeit der Win­ kelreproduktion signifikant steigern, nicht jedoch die Druckschmerzhaftigkeit reduzieren. In einer weiteren Studie wurde die mentale Simulation mit der physischen Ausführung von Übungen für die Nackenflexoren hinsichtlich des kraniozervikalen Flexionstests, der zervikalen Winkelreproduktions­ fähigkeit, der posturalen Kontrolle und der Druck­ schmerzhaftigkeit verglichen. Der direkte Vergleich von mentaler Simulation und aktiver Ausführung von Übungen für Nackenflexoren erzielte vergleich­ bare Ergebnisse. Die Bedeutung der mentalen Simulation für Diagnostik und Intervention muss in künftigen Studien weiter untermauert ­werden. ❐

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Beinert Konstantin

Literatur 1. Vlaeyen JW. 2015. Learning to predict and control harmful events: chronic pain and conditioning. Pain 156, Suppl. 1:S86–93 2. Beinert K, Mouthon A, Keller M, Mouthon M, Annoni JM, et al. 2017. Neural correlates of maladaptive pain behavior in chronic neck pain - a single case control fMRI study. Pain Physician 20, 1:E115-25 3. Beinert K, Preiss S, Huber M, Taube W. 2015. Cervical joint position sense in neck pain. Immediate effects of muscle vibration versus mental training interventions: a RCT. Eur. J. Phys. Rehabil. Med. 51,6:825–32

Konstantin Beinert Prof. Dr.; Ausbildung zum Physiotherapeuten; M. Sc. Muskuloskelettale Physiotherapie; PhD Sensomotorische Interventionen bei chronischen Nackenschmerzen; Professor HGWR; Weiterbildungen: MT, MTT, Explan Pain, Graded Exposure. Kontakt: konstantin.beinert@hgwr.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Hoffmann Marisa Titel: Chronischer Gesichtsschmerz Vortragsform: Seminar (S-22) Samstag, 29. September 2018, 9:30 Uhr bis 10:15 Uhr

Physio- und muskuloskelettale Therapie ist ein Teil des multimodalen Therapieansatzes für Patienten mit chronischen Gesichtsschmerzen. Innovative Therapieansätze für dieses komplexe Beschwerde­ bild sind notwendig. In diesem Vortrag werden zunächst der aktuelle Forschungsstand der Schmerztherapie und die Rolle der Physiotherapie vorgestellt. Weiterhin wird die Evidenz zur Lateralitäts- und Emotionserkennung bei Gesichts­ schmerzpatienten zusammengefasst.

Die Literatur belegt, dass die Patienten ein verän­ dertes mimisches Verhalten und Defizite in den fazialen Expressionen aufweisen. Weiterhin ist die Fähigkeit, emotionale Gesichtsausdrücke zu erken­ nen, reduziert, mit weitreichenden Folgen für die soziale Interaktion. Wie auch bei anderen chroni­ schen Schmerzzuständen ist die Rechts-links-­ Erkennung herabgesetzt. Dieser Zustand ist durch eine veränderte kortikale Repräsentation im senso­ motorischen Homunkulus zu erklären. In der Folge werden anhand von Patientenfällen mögliche Behandlungsstrategien aus der muskuloskelettalen Therapie aufgezeigt. Weiterhin wird ein spezielles Therapieprogramm zum Training der Lateralitäts- und Emotionserken­ nung vorgestellt. Abschließend werden BestPractice-Beispiele zur Einbindung in die physiotherapeutische Praxis erläutert. ❐

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Literatur 1. Zakrzewska JM. 2013. Multi-dimensionality of chronic pain of the oral cavity and face. J. Headache Pain 14:37 2. Von Piekartz H, Wallwork SB, Mohr G, Butler DS, Moseley GL. 2015. People with chronic facial pain perform worse than controls at a facial emotion recognition task, but it is not all about the emotion. J. Oral. Rehabil. 42,4:243–50 3. Von Piekartz H, Mohr G. 2014. Reduction of head and face pain by challenging lateralization and basic emotions: a proposal for future assessment and rehabilitation strategies. J. Man. Manip. Ther. 22,1:24–35

Marisa Hoffmann Physiotherapeutin; Bachelor of Health, NL; Master of Science in Health and Rehabilitation, UK; seit 2012 Inhaberin der Privatpraxis AGILPHYSIO mit Schwerpunkt auf Kiefer-, Kopf- und Gesichtsschmerzen; CRAFTA-Dozentin; Lehrbeauftragte an der Katholischen Hochschule Mainz; Weiterbildungen: Manuelle Therapie, Orthopädische Manuelle Therapie (OMT-DVMT, nach IFOMPT-Standards); CRAFTA-Therapeutin; Sektorale Heilpraktikerin. Kontakt: m.hoffmann@agil-physio.de 16

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Titel: Endogene Schmerzmodulation bei chronischen Schmerzen Vortragsform: Seminar (S-08) Freitag, 28. September 2018, 13:45 Uhr bis 14:30 Uhr

Fast alle Erwachsenen hatten schon ein­ mal muskuloskelettale Beschwerden. Nicht wenige davon haben Erfahrung mit wiederkehrenden oder chronischen Schmerzproblemen gemacht. Bei anhal­ tenden Beschwerden sollte bekannterma­ ßen nicht der Fokus auf biomedizinische beziehungsweise strukturfixierte Modelle gesetzt werden, sondern vielmehr auf zentralnervöse Prozesse. Wir wissen allerdings noch nicht, warum gewisse Patienten anhaltende Beschwer­ den entwickeln und andere beschwer­de­ frei werden. Ebenfalls wissen wir nicht, warum muskulo­ske­lettale Befunde und Beschwerden, wie zum ­ B eispiel bei Arthrose, nicht zwangsläufig zusam­ menhängen. Neben psycho­ s ozialen Belastungs­faktoren wird als bedeutender Wirkmechanismus vor allem die endo­ gene Schmerzmodulation beschrieben. Das Prinzip der endogenen Schmerz­ modulation stammt aus der Grund­­lagen­forschung und wird deshalb häufig für Physiotherapeuten als „nicht ­praxis­­relevant“ angesehen. Dabei haben Prinzipien wie die konditionierte ­ Schmerz­modulation (Conditioned Pain Modulation) oder die trainings­induzierte Hypoalgesie einen hohen klinischen

Nutzen, zum Beispiel als Erklärungs­ modell für ­Wirkungsweisen verschiede­ ner Therapieansätze, für die Diagnostik von zentralen Sensibili­sierungs­­prozessen bei chronischen Schmerzpatienten und für eine Vorhersagbarkeit von anhalten­ den Schmerzen, zum Beispiel nach einer ­Operation. In diesem Vortrag werden die Grund­ p rinzipien der endogenen Schmerz­modulation und die aktuelle ­Evidenz ­praxisorientiert nahe­gebracht. ❐

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Szikszay Tibor

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Literatur 1. Naugle KM, Fillingim RB, Riley JL. 2012. A meta-analytic review of the hypoalgesic effects of exercise. J. Pain 13,12:1139–50 2. Lewis GN, Rice DA, McNair PJ. 2012. Conditioned pain modulation in populations with chronic pain: a systematic review and meta-analysis. J. Pain 13,10:936–44 3. O'Brien AT, Deitos A, Pego YT, Fregni F, Carrillode-la-Peña MT. 2018. Defective endogenous pain modulation in fibromyalgia: a meta-analysis of temporal summation and conditioned pain ­ ­modulation paradigms. J. Pain 19,8:819–36

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Tibor Szikszay Physiotherapeut (B. Sc., M. Sc. OMT); seit 2017 Promotion (Dr. rer. hum. biol.), ­Universität zu Lübeck; wissenschaftlicher Mitarbeiter Universitätsklinikum Schleswig-­ Holstein, Abteilung für Orthopädie und Unfallchirurgie; wissenschaftlicher ­Mitarbeiter The George Institute for Global Health – Centre for Evidence-Based Physiotherapy (Sydney); Weiterbildungen: Orthopädische Manuelle / Manipulative Therapie (OMT), Medizinische Trainingstherapie, Manuelle Therapie. Kontakt: tibor.szikszay@uni-luebeck.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Von Piekartz-Doppelhofer Daniela Titel: Defizite der Propriozeption und sensomotorischen Kontrolle bei langanhaltenden traumatischen Nackenbeschwerden Vortragsform: Workshop (W-24) Samstag, 29. September 2018, 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr Langanhaltende traumatische Nackenbeschwerden können neben den häufig vorkommenden zervika­ len Bewegungsdysfunktionen und Schmerzen auch zu Schwindelbeschwerden und Beeinflussungen der Propriozeption, posturalen Kontrolle und Reflex­ verschaltung des Nackens mit anderen Körperregi­ onen, wie zum Beispiel der okulären Region, führen. Diese Beeinflussungen können sich in einem Leich­ tigkeitsgefühl bis hin zu Schwindel, Defiziten im Bewegungssinn der zervikalen Wirbelsäule oder veränderten okulären Funktionen äußern.

Durch Testung der zervikalen Propriozeption (zum Beispiel Relocation-Test), Reflexaktivitäten (Smooth-­ Pursuit-Neck-Torsion-Test) und der posturalen Kontrolle sowie der vestibulären Funktionen (Gleichgewicht-Tests) können eventuelle Defizite erkannt und in einem individuell maßgeschneider­ ten Therapieplan behandelt werden. In diesem Workshop werden Untersuchungs- und Testmöglichkeiten basierend auf wissenschaftlichen Studien vorgestellt und praktisch geübt. Auch wer­ den einige Behandlungsmöglichkeiten besprochen. Nach dem Besuch des Workshops ist der Therapeut in der Lage, zu beurteilen, ob bei Personen mit lang­ anhaltenden Nackenbeschwerden nach traumati­ schen Ereignissen die Propriozeption und die sensomotorischen Funktionen beeinträchtigt sind. ❐

Literatur

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1. Carroll LJ, Holm LW, Hogg-Johnson S, Côtè P, Cassidy JD, et al. 2009. Course and prognostic factors for neck pain in whiplashassociated disorders (WAD): results of the Bone and Joint Decade 2000–2010 Task Force on Neck Pain and Its Associated Disorders. J. Manipul. Physiol. Ther. 32,2:S97–107 2. Hansson EE, Månsson NO, Ringsberg KA, Håkansson A. 2006. Dizziness among patients with whiplash-associated disorder: a randomized controlled trial. J. Rehabil. Med. 38,6:387–90 3. Treleaven J, Jull G, LowChoy N. 2006. The relationship of cervical joint position error to balance and eye movement disturbances in persistent whiplash. Man. Ther. 11,2:99–106

Daniela von Piekartz-Doppelhofer Physiotherapeutin; freie Dozentin CRAFTA-Konzept und Hochschule Osnabrück; Diplom in Physiotherapie an der Akademie Graz (Österreich); M. Sc. Manuelle Therapie (OMT); seit 2013 in eigener Privatpraxis in Ootmarsum (Niederlande) mit Schwerpunkt Manuelle Therapie und Kopf-Kiefer-Nacken-Beschwerden; seit 2012 CRAFTA-Dozentin; seit 2018 Gastdozentin an der Hochschule Osnabrück; Weiterbildungen in OMT-Maitland, Kaltenborn-Evjent, NOI und CRAFTA. Kontakt: d.vonpiekartz-doppelhofer@gmx.de 18

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G ER IATRIE

Braun Tobias und Bahns Carolin Titel: High-Intensity Functional Exercise (HIFE) Programm Vortragsform: Workshop (W-01) Freitag, 28. September 2018, 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr

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Das High-Intensity Functional Exercise (HIFE) Programm ist ein Trainingsprogramm zur Verbes­ serung der körperlichen Funktionsfähigkeit und zur Sturzreduktion, das in Schweden für ältere Pflege­ heimbewohner entwickelt wurde. Eine deutschspra­ chige Version inklusive Trainingshandbuch ist nun verfügbar und kann mit älteren Menschen genutzt werden. Das Programm besteht aus funktionellen, hochintensiven Kraft- und Balanceübungen. In einem Forschungsprojekt wurde das HIFE-Pro­ gramm mit älteren Menschen mit Frailty im häus­ lichen Umfeld angewendet. In diesem Workshop werden der theoretische Hintergrund und die prak­ tische Umsetzung des HIFE-Programms bei Frailty vorgestellt und anhand von Fallbeispielen veran­ schaulicht. Lernziele: Die Teilnehmer des Workshops … ... kennen die gängigsten Testverfahren, um Frailty zu erkennen / diagnostizieren. ... kennen die wichtigsten Aspekte, den Charakter und den Aufbau des HIFE-Programms. ... kennen die praktische Anwendung der wichtigs­ ten Übungen des HIFE-Programms für ältere Men­ schen mit Frailty. ... kennen die besonderen Herausforderungen bei der Anwendung von HIFE bei älteren Menschen mit Frailty im häuslichen Umfeld. ❐

Literatur 1. Clegg A, Young J, Iliffe S, Rikkert MO, Rockwood K. 2013. Frailty in elderly people. Lancet 381:752–62 2. Littbrand H, Lundin-Olsson L, Gustafson Y, Rosendahl E. 2009. The effect of a high-intensity functional exercise program on activities of daily living: a randomized controlled trial in residential care facilities. J. Am. Geriatr. Soc. 57:1741–9 3. Kastner S, Becker C, Lindemann U. 2017. High Intensity Functional Exercise (HIFE) Training. physioscience 13:109–16

Tobias Braun Physiotherapeut (B. Sc.); Studium der Bewegungs- und Sportgerontologie (M. A.) und der ­Neurorehabilitation (M. Sc.); wissenschaftlicher Mitarbeiter im Studienbereich Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum. Kontakt: tobias.braun@hs-gesundheit.de

Carolin Bahns Physiotherapeutin (B. Sc., M. Sc.); wissenschaftliche Hilfskraft im Studienbereich Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit (hsg) in Bochum. Kontakt: cbahns@hs-gesundheit.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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G ER IATRIE

Rogan Slavko Titel: Mobilität im Alter – Herausforderung im Gesundheitswesen Vortragsform: Seminar (S-10) Freitag, 28. September 2018, 16:30 Uhr bis 17:15 Uhr

In den meisten industrialisierten Ländern steigt die durchschnittliche Lebenserwartung seit Jahren an. Der Trend der „Gesellschaft des langen Lebens“ spiegelt sich darin wider, dass um 1900 65-Jährige im Schnitt nur noch 10,7 Lebensjahre vor sich hat­ ten. Heute sind es im Durchschnitt 19 Jahre. Es wird angenommen, dass dieser Trend auch in der Zukunft anhält. Der Anstieg der Lebenserwartung bringt die große Herausforderung mit sich, die Gesundheit und Selbstständigkeit älterer Personen aufrechtzuerhalten oder zu verbessern. Personell und finanziell ist das heutige Gesund­ heitswesen heute schon überlastet. Mit dem steigen­ den Anteil immer älter werdender Mitbürger und damit einhergehend mit einem immens steigenden Pflege- und Betreuungsaufwand, ist ein Kollaps des Pflegewesens unvermeidbar sofern es nicht gelingt, diesen Aufwand – natürlich ohne Beeinträchtigung des Wohlbefindens der Betroffenen – erheblich zu reduzieren. Die maximale Lebenszeit und deren Lebensqualität werden durch das Altern ausschlag­ gebend bestimmt. Das Altern kann unterschieden werden in primäres und sekundäres Altern. Primäres Altern wird durch zelluläre Abbauprozesse bestimmt, die in Abwesen­ heit von Krankheiten ablaufen. Sekundäres Altern hingegen wird beeinflusst durch Faktoren, welche die maximale gesundheitliche Lebenserwartung negativ beeinträchtigen. Darunter fallen Bewe­ gungsmangel, Fehlernährung, Krankheiten sowie Suchtmittel. Diese Faktoren können durch Profes­ sionen des Gesundheitswesens positiv beeinflusst werden. Um sowohl die Selbstständigkeit als auch die Gesundheit von älteren Personen zu gewährleis­ ten, ist hierbei hohe fachliche als auch menschliche Qualifikation erforderlich.

Das Systemisch Medizinische Mobilitätstraining für Senioren (SMMS) ist ein mit wissenschaftlichen Methoden fundiertes und auf Praxistauglichkeit erprobtes Konzept. Das SMMS greift die Kompo­ nenten der Internationalen Klassifikation der Funk­ tionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit (ICF) und das aktuelle körperliche und geistige Leistungs­ vermögen einer Person auf. Eine hierauf aufbau­ ende Testbatterie ermöglicht eine Einteilung und Klassifikation der Probanden. Das erlaubt die Erstellung eines individuell abgestimmten Trai­ ningsprogramms und eine systematische Erfolgs­ kontrolle. Wenn es gelingt, ein solches systematisches Verfahren mit seinen nachweisbaren Erfolgen flä­ chendeckend zu verbreiten, kann ein wesentlicher Beitrag zur längeren Selbstständigkeit, zum Wohl­ befinden von älteren Personen und auch zur Ver­ ringerung des Pflegeaufwands geleistet werden. Dieser Vortrag soll mögliche Einsatzgebiete des SMMS in der Physiotherapie aufzeigen, um den Herausforderungen der Gesellschaft des langen Lebens zu begegnen. ❐

Literatur 1. Lacroix A, Hortobágyi T, Beurskens R, Granacher U. 2017. Effects of supervised vs. unsupervised training programs on balance and muscle strength in older adults: a systematic review and meta-analysis. Sports Med. 47,11:2341–61 2. Rogan S, Radlinger L. 2016. From no-go to go-go – future ­training procedures for elderly. J. Gerontol. Geriatr. Res. 5:278 3. Rogan S. 2016. Innovative training programs for frail elderly in the skilling up stage. (Dissertation, Universität Maastricht)

Slavko Rogan Dr.; Physiotherapeut, Dozent und Forscher; Masseur und med. Bademeister; B. Sc. und M. Sc. Physiotherapie; M. A. Erwachsenenbildung und M. Sc. Osteopathie an der Fachhochschule Tirol, Österreich; Promotion an der Universität Maastricht, NL; Forschungsinteressen: A ­ ltersforschung; Entwicklung von Präventions- und Trainingsprogrammen; Untersuchung der Wirksamkeit ­manueller Therapien; Lernmethoden, Mentoring und (begleitendes) Selbststudium. Kontakt: slavko.rogan@bfh.ch 20

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Titel: Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung und deren Anwendung in der Bewegungstherapie Vortragsform: Seminar (S-12) Freitag, 28. September 2018, 17:15 Uhr bis 18:00 Uhr Die aktuelle Evidenzlage zeigt, dass Bewegung und Sport vielfältige positive Wirkungen auf die physi­ sche wie psychische Gesundheit besitzen. Hingegen ist Bewegungsmangel weltweit einer der größten Risikofaktoren für frühzeitigen Tod und ist in ein­ kommensstarken Ländern für 7,7 Prozent aller Todesfälle verantwortlich. Darüber hinaus ist Bewe­ gungsmangel mit einem erhöhten Risiko für ­chronische Erkrankungen assoziiert. Trotz dieser Risiken und der positiven Wirkungen körperlicher Aktivität erreichen nur 45,5 Prozent der deutschen Frauen das empfohlene Maß von 150 Minuten aus­ dauerorientierter körperlicher Aktivität pro Woche. Vor diesem Hintergrund wird die Entwicklung nati­ onaler Empfehlungen für Bewegung und Bewe­ gungsförderung von der WHO (2004) und der Europäischen Kommission (2008) befürwortet, um Impulse für die Bewegungsförderung in den einzel­ nen Ländern zu setzen. Im Jahr 2016 wurden in Deutschland die nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung veröffentlicht. Die Formulierung dieser Empfehlungen durch ein wissenschaftliches Konsortium wurde durch das Bundesministerium für Gesundheit gefördert. Die nationalen Empfehlungen sind in zwei Teile geglie­ dert. Im ersten Teil werden konkrete Empfehlungen für den Umfang und die Intensität von Bewegung für die Zielgruppen Kinder und Jugendliche, Erwachsene, ältere Menschen und Menschen mit einer chronischen Erkrankung formuliert. Im ­zweiten Teil werden Empfehlungen ausgesprochen,

wie es gelingen kann, Bewegung bei diesen ver­ schiedenen Zielgruppen zu fördern. Im Kontext der medizinischen Rehabilitation stellen bewegungs­ therapeutische Leistungen eine wichtige Säule dar und machen über alle Indikationen hinweg mit 60,8 Prozent der therapeutischen Leistungen den größ­ ten Anteil aus. Die Bindung an einen körperlich aktiven Lebensstil stellt ein zentrales Ziel der Bewe­ gungstherapie dar. Um dieses Ziel zu adressieren, sollten entsprechende Maßnahmen auf die jeweilige Zielgruppe zugeschnitten und verhaltensbezogen sein. Einen konzeptionellen Rahmen für die Bewe­ gungsförderung bietet das Modell der bewegungs­ bezogenen Gesundheitskompetenz. Gerade die Integration von verhaltensbezogenen Interventi­ onstechniken in die Bewegungstherapie stellt einen vielversprechenden Weg zur Initiierung eines kör­ perlich aktiven Lebensstils dar. ❐

G E SU ND H E ITSF Ö R D ERUNG

Streber René und Hartung Verena

Literatur 1. Geidl W, Semrau J, Pfeifer K. 2014. Health behaviour change theories: contributions to an ICF-based behavioural exercise therapy for individuals with chronic diseases. Dis. Rehabil. 36,24:2091–100 2. Pfeifer K, Sudeck G. 2016. Körperliche Aktivität. In Psychologie in der medizinischen Rehabilitation. Ein Lehr- und Praxishandbuch, ed. Bengel, O. Mittag. Berlin, Heidelberg: Springer 3. Rütten A, Pfeifer K. 2016. Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung. Erlangen: FAU University Press

René Streber Diplom-Sportwissenschaftler; wissenschaftlicher Mitarbeiter am Department für Sportwissenschaft und Sport, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Kontakt: rene.streber@fau.de

Verena Hartung B. A. Sportwissenschaft; M. A. P ­ hysical Activity and Health; w ­ issenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Sportwissenschaft und Sport der F ­riedrich-Alexander-Universität ­Erlangen-Nürnberg. Kontakt: verena.vh.hartung@fau.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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GY NÄ KO LOGIE

Klotz Susanne Titel: Evidenzbasierte Physiotherapie bei Chronic Pelvic Pain Syndrome Vortragsform: Seminar (S-11) Freitag, 28. September 2018, 17:15 Uhr bis 18:00 Uhr

Das chronische Unterbauchschmerzsyndrom (Chronic Pelvic Pain Syndrome – CPPS) ist assozi­ iert mit hohen Prävalenzraten bei Frauen und Män­ nern. Die Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Urologie definiert CPPS als andauernden oder intermittierenden Schmerz für mindestens sechs Monate, welcher in mit dem Becken in Verbindung stehenden Strukturen wahrgenommen wird. Es wird von einer multifaktoriellen Ätiologie aus­ gegangen, wobei die auslösenden und aufrechter­ haltenden Mechanismen noch nicht abschließend geklärt sind. Das Beschwerdebild ist heterogen, mit Schmerzen, dysurischen Symptomen, myofaszialen und arthro­ genen Störungen, psychosozialen Faktoren wie Katastrophisieren oder Angst-Vermeidungs-Ver­ halten, psychischen Störungen wie Depression und Ängstlichkeit sowie einer Verminderung der Lebensqualität. Die Behandlung dieser Patienten­ gruppe stellt eine Herausforderung dar und sollte gemäß der Empfehlungen der Europäischen Gesell­ schaft für Urologie multimodal unter Einbezug der Physiotherapie erfolgen. Physiotherapie wird von der großen Mehrzahl der Patienten in Anspruch genommen. In zahlreichen Studien konnten positive Effekte von physiotherapeutischen Maßnahmen auf Schmerz, Funktion und Lebensqualität nachgewiesen w ­ erden. Darüber hinaus scheint Physiotherapie eine ­wichtige Rolle bei der psychomotorischen Funk­ tion, der Arbeitsfähigkeit und dem Empowerment von Patienten mit CPPS zu spielen. Trotz der hohen Prävalenzen wird CPPS häufig nicht erkannt und auch in der deutschen Physiotherapie ist bislang

wenig über das Schmerzsyndrom und dessen Behandlungsmöglichkeiten bekannt. Der Vortrag wird daher der Frage nachgehen, wie das physio­ therapeutische Management von Patienten mit CPPS aus evidenzbasierter Sicht ­aussehen kann. Nach einer allgemeinen Einführung in das Krankheitsbild werden Aspekte der ­ ­ physio­­thera­ p eutischen Untersuchung erörtert und abschließend die Evidenz verschiedener physio­ therapeutischer, aber auch multimodaler ­Behandlungsansätze diskutiert. ❐

Literatur 1. Klotz SGR, Schön M, Ketels G, Löwe B, Brünahl CA. 2018. ­Physiotherapy management of patients with chronic pelvic pain (CPP) – a systematic review. Physiother. Theory Pract. Mar 28. [Epub ahead of print] 2. Klotz SGR, Ketels G, Richardsen B, Löwe B, Brünahl CA. 2018. Physiotherapeutische Befunderhebung bei „chronic pelvic pain syndrome“. Entwicklung eines standardisierten physiotherapeutischen Befundinstruments zur interprofessionellen Zusammenarbeit bei PatientInnen mit chronischem Unterbauchschmerz. Schmerz. Apr 24. [Epub ahead of print] 3. Klotz SGR, Ketels G, Löwe B, Brünahl CA. 2018. Myofascial ­findings and psychopathological factors in patients with chronic pelvic pain syndrome (CPPS). Pain Med. May 19. [Epub ahead of print]

Susanne Klotz Physiotherapeutin; Bachelorstudium Physiotherapie; Masterstudium Health Sciences; seit 2016 Promotionsstudium, Universität Hamburg; Physiotherapeutin am Ambulanzzentrum des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf; seit 2017 dort wissenschaftliche Mitarbeiterin; seit 2012 freie Autorin; seit 2017 Lehrbeauftragte der Universität zu Lübeck, Studiengang Physiotherapie. Weiterbildungen: Manuelle Therapie, Manuelle Lymphdrainage. Kontakt: s.klotz@uke.de 22

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Titel: Effekte von Sport in der Schwangerschaft Vortragsform: Seminar (S-31) Samstag, 29. September 2018, 16:00 Uhr bis 16:45 Uhr

Gesundheitsbewusstes Verhalten während der Schwangerschaft nimmt einen zunehmend größe­ ren Stellenwert im Bewusstsein Schwangerer ein. Dies gilt auch für sportliches Handeln. Während die diversen positiven Effekte von Sport vielfach belegt sind, existieren noch keine Erkenntnisse zu den Auswirkungen auf den Beckenboden der Schwan­ geren. Sport im Allgemeinen kann sich, je nach Sportart und Intensität, sowohl positiv als auch negativ auf die Funktionalität des Beckenbodens auswirken. Hieraus resultieren Unsicherheiten in der Beratung von Schwangeren bezüglich empfeh­ lenswerter körperlicher Aktivitäten. Aufgrund unterschiedlicher Empfehlungen und einem Man­ gel an klaren Definitionen in Informations- und Aufklärungsmaterialien wird diese Wissenslücke mit Fehlannahmen und Gerüchten gefüllt. Ziel der Ausarbeitung ist es folglich, diese Lücke zu schlie­ ßen. Dazu werden, ergänzend zu den schwanger­ schaftsbedingten Faktoren, auch sportartspezifische Aspekte in ihrer Auswirkung auf den Beckenboden dargestellt und in ihrem gemeinsamen Wirken beschrieben. In ihrer Gesamtheit können hieraus Empfehlungen für präpartale sportliche Betätigun­ gen abgeleitet werden. Im Rahmen des methodischen Vorgehens wurden die Ergebnisse aus dem systematischen Review zum Leistungssport, in welchem vier Ursachen für das Zustandekommen von Beckenbodendysfunktionen herausgearbeitet wurden (Struktur, Trainingsinten­ sität, psychische und hormonelle Faktoren), auf schwangerschaftsbedingte Veränderungen des Beckenbodens übertragen. Eine Übertragbarkeit war aufgrund großer Schnitt­ mengen möglich. So zeigte sich, dass neben hormo­ nellen Veränderungen, welche die strukturelle Gewebekonstitution beeinflussen (beispielsweise

GY NÄ KO LOGIE

Schulte-Frei Birgit

Relaxin), auch psychische Faktoren und die sich dynamisch verändernde Statik einen großen Ein­ fluss auf die Funktionalität des Beckenbodens haben. Aufgrund von veränderter Muskelfunktion und Organlage sowie unregelmäßig zunehmendem Körpergewicht veränderte sich auch die Belastungs­ intensität beim Sport, was wiederum die Wahr­ scheinlichkeit einer Beckenbodendysfunktion erhöht. Unter Betrachtung sämtlicher Faktoren aus beiden Forschungsgebieten konnten Empfehlungen zur kör­ perlichen Betätigung während der Schwangerschaft erarbeitet werden. Es zeigte sich, dass i­nsbesondere sportliche Aktivitäten mit stoßarmen Belastungen gewählt werden sollten. Die Wahl einer adäquaten sportlichen Belastung ermöglicht eine Ausschöpfung der allgemeinen positiven Effekte. Unter Berück­ sichtigung der Empfehlungen ist es möglich, Becken­ bodendysfunktionen zu vermeiden. Darüber hinaus könnte sich ein solches Training präventiv auf Beckenbodendysfunktionen auswirken. ❐

Literatur 1. Schulte-Frei B, Jäger L. 2018. Inkontinenz im Leistungssport – ein systematischer Review [in press] 2. Schulte-Frei B, Jäger L. 2016. Ausgewählte Themen zu Sport und Schwangerschaft – Vertiefungsthema: Beckenboden. In Sport in der Schwangerschaft – Leitfaden für die geburtshilfliche und gynäkologische Beratung, ed. M Sulprizio, JKleinert. Berlin: ­Springer 3. Oxlund BS, Ørtoft G, Brüel A, Danielsen CC, Oxlund H, et al. 2010. Cervical collagen and biomechanical strength in non-pregnant women with a history of cervical insufficiency. Reprod. Biol.

Birgit Schulte-Frei Prof. Dr.; Physiotherapeutin; Diplom-Sportwissenschaftlerin; Promotion im Bereich der Sportwissenschaften; Dekanin an der Hochschule Fresenius, Fachbereich Gesundheit und Soziales. Kontakt: schulte-frei@hs-fresenius.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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INNERE ME D IZIN

Teschler Sebastian Titel: Pulmonale Rehabilitation bei chronischen Atemwegs- und Lungenerkrankungen Vortragsform: Seminar (S-21) Samstag, 29. September 2018, 9:30 Uhr bis 10:15 Uhr

Atemwegs- und Lungenerkrankungen gehören neben Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Erkran­ kungen des Bewegungsapparates zu einer der bedeutendsten Krankheitsgruppen und stellen eine zunehmende Herausforderung im deutschen Gesundheitswesen dar. Zugleich bildet dieses Arbeitsfeld enorme Chancen und Potenziale für die Physiotherapie. Patienten mit obstruktiven oder restriktiven Erkran­ kungen der Lunge, wie COPD und idiopathische Lungenfibrose (IPF) leiden oftmals an Atemnot und Erschöpfung, die negativen Einfluss auf die körper­ liche Belastbarkeit haben. Sie neigen deshalb dazu, körperliche Anstrengung zu meiden. Körperliche Schonung führt aber zu einer Dekonditionierung des Herz-Kreislauf-Systems, der Muskulatur und begünstigt Begleiterkrankungen wie Osteoporose und Diabetes, die sich negativ auf den ursächlichen Bewegungsmangel auswirken – die Atemnot wird langfristig verstärkt. Diese verhängnisvolle Spirale endet in einer erheblichen körperlichen Schwä­ chung mit negativen Auswirkungen auf die Lebens­ qualität und Belastbarkeit des Erkrankten. Körperliches Training hat sich als eine sichere und wirksame Therapiemaßnahme in der Prävention und Rehabilitation von chronischen Erkrankungen erwiesen. Aktuelle Arbeiten zeigen eine signifikante Verbesserung der körperlichen Leistungsfähigkeit, Atemnot und Lebensqualität von Patienten mit COPD und IPF. Vor diesem Hintergrund ist kör­ perliches Training ein vielversprechender Behand­ lungsansatz. Während für die chronisch obstruktive Lungenerkrankung COPD eine starke Evidenz für die Effekte körperlichen Trainings auf Leistungs­ fähigkeit und Lebensqualität vorliegt, ist die Datenlage für IPF jedoch weniger belastbar. ­ Trainingsgestaltung und Durchführung bei ­

obstruktiven und restriktiven Lungenerkrankungen sind durchaus anspruchsvoll. Belastungsabhängige Atemnot, aber auch andere Symptome wie Ermü­ dung und Schmerzen der Beine, Erschöpfung und Sauerstoffmangel sind häufige Gründe für Belas­ tungsabbruch. Trotz der teils ähnlichen Symptomatik sind COPD und IPF differenziert voneinander zu betrachten. Das Verständnis der Trainingsmethoden und der Pathophysiologie der Erkrankungen ist entschei­ dend für eine erfolgreiche Intervention und die Grundlage für eine zielorientierte physiothera­ peutische Behandlung. Anhand von Assessments lassen sich Leistungsfähigkeit und Lebensqualität der Patienten objektivieren. Zur Ermittlung der Leistungsfähigkeit eignen sich besonders der 6-Minuten-Gehtest und die Stufenwattergometrie. Zur Objektivierung der Lebensqualität werden unter anderem Fragebogen wie der CRQ, CAT oder SF-36 verwendet. Die neuen Regelungen des lang­ fristigen Heilmittelbedarfs und die seit Oktober 2017 bestehende Verordnungsmöglichkeit nach Maßgabe der Heilmittel-Richtlinie im Rahmen des Entlassmanagements bieten der Physiotherapie die Möglichkeit einer direkten und nachhaltigen Ver­ sorgung von Patienten mit COPD und IPF. ❐

Literatur 1. Vainshelboim B. 2016. Exercise training in idiopathic pulmonary fibrosis: is it of benefit? Breathe 12,2:130–8 2. Dowman L, Hill CJ, Holland AE. 2014. Pulmonary rehabilitation for interstitial lung disease. Cochrane Database Syst. Rev. 10:CD006322 3. McCarthy B, Casey D, Devane D, Murphy K, Murphy E, et al. 2015. Pulmonary rehabilitation for chronic obstructive ­pulmonary disease. Cochrane Database Syst. Rev. 2:CD003793

Sebastian Teschler Dr. rer. medic.; Physiotherapeut; studienbegleitende Tätigkeit als Physiotherapeut in der ­Abteilung für respiratorische Therapie der Hochgebirgsklinik Davos, Schweiz; wissenschaftlicher Mitar­beiter der AG Pneumologie an der Ruhrlandklinik, Essen; seit 2010 selbstständig als Leitender Physiotherapeut, seit 2015 Geschäftsführer der Reha Vital GmbH; Lehrtätigkeit auf Honorarbasis, spezielle Krankheitslehre (Innere Medizin) im Rahmen der Studiengänge Physiotherapie an den Hochschulen Fresenius. Kontakt: s.teschler@rv-essen.de 24

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Titel: Motivational Interviewing in der Physiotherapie Vortragsform: Seminar (S-23) Samstag, 29. September 2018, 10:15 Uhr bis 11:00 Uhr

Viele physiotherapeutische Behandlungen werden insbesondere dann von Erfolg gekrönt sein, wenn sich der Patient aktiv einbringt und sein Übungs-, Alltags- und Aktivitätsverhalten ändert. Mit dem Motivational Interviewing steht dem Therapeuten ein bewährter Kommunikationsansatz zur Verfü­ gung, um den Patienten bei einer nachhaltigen Ver­ haltensänderung zu unterstützen und seine Ressourcen und Fähigkeiten zur Entfaltung zu brin­ gen. Der Ansatz wurde vor über 30 Jahren von Wil­ liam Miller zur Behandlung von Suchtpatienten entwickelt. In den letzten Jahrzehnten differenzierte er diesen zusammen mit Steven Rollnick weiter aus. Mittlerweile ist Motivational Interviewing in vielen Bereichen des Gesundheits- und Sozialwesens ein anerkannter und evidenter Ansatz der Gesprächs­ führung. Das eklektisch zusammengestellte Konzept basiert auf einem Menschenbild, das an die humanistische Psychologie angelehnt ist und durch einen partner­ schaftlichen, autonomiewahrenden und anteilneh­ menden Umgang mit dem Patienten gekennzeichnet ist. Dadurch gelingt es, Vertrauen zu schaffen, eine tragfähige sowie wertschätzende Beziehung aufzu­ bauen und den Patienten als Experten seines Lebens in die Behandlung zu integrieren. Die Grundan­ nahme des Ansatzes ist, dass Menschen nicht unmotiviert oder änderungsfeindlich sind, sondern bereits Motivation und Potenziale zur Gestaltung in sich tragen. Diese werden gemeinsam im Gespräch sichtbar und offenbar. So werden die Pati­ enten zum Fürsprecher ihrer Veränderung und zum Partner im Therapieprozess. Dieser Stil der Kom­ munikation ist eine vielversprechende und grund­ legende Erweiterung der physiotherapeutischen Behandlung und des Reasoning-Prozesses.

Motivational Interviewing ist mehr als nur eine Technik. Es geht vielmehr um eine grundlegende Haltung und Perspektive auf die eigene Arbeit, auf die Rolle des und die Beziehung zum Patienten. Der Patient wird als bewusster Gestalter der Therapie gesehen und als eigenverantwortlicher Partner gestärkt. Im Rahmen des Vortrags werden die Grundlagen des Ansatzes erläutert und die spezifi­ schen Techniken im Kontext der Physiotherapie vorgestellt. Dabei wird die Bedeutung des Motiva­ tional Interviewings vor dem Hintergrund der spe­ zifischen Voraussetzungen in der Physiotherapie erläutert und das Integrationspotenzial beispielhaft dargestellt. Mit Hilfe des Motivational Intervie­ wings gelingt es dem Therapeuten, eine tragfähige Therapeuten-Patienten-Beziehung herzustellen, bestehende Änderungsmotivation hervorzulocken, mit schwierigen Situationen effektiv umzugehen und Lebensstiländerungen bewusst zu begleiten. ❐

KOMMU NIK ATION

Messner Thomas

Literatur 1. Miller WR, Rollnick S. 2015. Motivierende Gesprächsführung, Freiburg: Lambertus 2. Miller WR, Rollnick S, Butler CC. 2012. Motivierende Gesprächsführung in den Heil- und Hilfsberufen. Lichtenau: Probst Verlag 3. Messner T. 2016. Motivierende Gesprächsführung: Ein Ansatz zur Stärkung der Eigenmotivation in der Ernährungsberatung. ­Ernährungsumschau, Sonderheft 2:94–109

Thomas Messner Prof. Dr.; Physiotherapeut; Diplom in Sportwissenschaft (KIT Karlsruhe & Universität T ­ übingen); Promotion zum Dr. rer. soc. (Universität Konstanz); 2017 Berufung zum Professor für ­Gesundheitswissenschaften an die DHBW Lörrach; Weiterbildungen: gewaltfreie Kommunikation, Züricher Ressourcenmodell, Persönlichkeits-System-Interaktion (Kuhl), Instruktor ­KGG-­Zertifikatskurse, MAT. Kontakt: messner@dhbw-loerrach.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Titel: Modulares Soft-Exoskelett zur Unterstützung von Menschen mit eingeschränkter Mobilität Vortragsform: Seminar (S-24) Samstag, 29. September 2018, 10:15 Uhr bis 11:00 Uhr

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NEUROLOGIE

Bauer Christoph

Im zunehmenden Alter und bei verschiedenen Erkrankungen funktioniert der Automatismus des Gehens nicht mehr wie in jungen Jahren, der Wunsch nach einem möglichst langen selbst­ bestimmten Leben und sozialer Teilhabe wächst jedoch. Nach Berechnung des Bundesamts für Sta­ tistik nimmt die Lebenserwartung der Bevölkerung weiter zu. Gleichzeitig wächst der Wunsch, das Alter möglichst lange gesund und aktiv und mit guter Lebensqualität erreichen zu können. In diesem Zusammenhang spielt die Mobilität in Bezug auf die Selbstständigkeit eine große Rolle. Durch Altersver­ änderungen wie zum Beispiel Verlust an Muskel­ masse und Nachlassen der Koordination und des Gleichgewichtes nehmen insbesondere im Zusam­ menhang mit altersassoziierten Erkrankungen ­Störungen des Ganges und Gehvermögens ab dem 60. Lebensjahr zu. Mehr als ein Drittel aller Perso­ nen über 65 Jahre stürzt einmal pro Jahr, die Hälfte von ihnen mehrfach. Einschränkungen der Selbst­ ständigkeit und Sturzneigung mit zum Teil gravie­ renden Folgeerkrankungen wie Knochenbrüchen sind die Folge. Hierbei nehmen Hilfsmittel zur 26

Verbesserung der Selbstständigkeit und Handlungs­ fähigkeit eine wichtige Rolle ein. Allerdings unter­ stützen wenige Hilfsmittel, wie elektrisch getriebene Rollstühle, aktives Bewegen oder selbstständiges Gehen. Mobilitätserhaltende Hilfsmittel sind auch für Patientengruppen wie Schlaganfallpatienten oder Patienten mit inkompletter Querschnittsläh­ mung wichtig. XoSoft ist ein Projekt, das von der Europäischen Kommission unterstützt wird und aktuell ein softes Exoskelett für die unteren Extre­ mitäten e­ ntwickelt. XoSoft soll Personen mit Mobi­ litätseinschränkungen der unteren Extremitäten unterstützen, die meist durch eine Störung der sen­ sorischen und / oder motorischen Funktion hervor­ gerufen werden. Bereits existierende Exoskelette haben typischerweise eine rigide, harte Struktur und sind dadurch unhandlich. Im Gegensatz dazu wird XoSoft eine softe, flexible und adaptierbare Struktur aufweisen und aufgrund der zugrunde lie­ genden Materialien leicht sein. Die Entwicklung des XoSoft folgt dem benutzerzentrierten Designprin­ zip. Vor Beginn der Entwicklung und nach jedem Entwicklungsschritt werden primäre, sekundäre ptptHOLIdays Spezial September 2018


Neben dem Benutzerfeedback wird bei jedem ite­ rativen Entwicklungsschritt die grundlegende Funktionalität der Prototypen, bezogen auf die Bio­ mechanik, überprüft. Dafür wird der XoSoft mit gesunden Probanden und Primärnutzern in einem Bewegungslabor auf seine Auswirkung auf das Gangbild getestet. Für die Benutzerbefragung wer­ den jeweils zwei primäre Nutzer nach Schlaganfall, inkompletter Querschnittslähmung und Gangstö­ rungen aufgrund von Altersveränderungen sowie je vier professionelle und nicht professionelle sekun­ däre Nutzer mit Hilfe eines semistrukturierten Interviewleitfadens befragt. Erste Ergebnisse zum aktuellen Entwicklungsschritt Beta 2 sowie ein Rückblick auf die Ergebnisse der vorherigen Befra­ gungen werden präsentiert.

Die Ergebnisse der Benutzerbefragungen über die vorherigen Prototypen (Alpha, Beta 1) zeigten, dass verschiedene Designmerkmale Verbesserungspo­ tenzial haben, allerdings konnten auch bereits zufriedenstellende Designmerkmale identifiziert werden. Diese Studie unterstreicht die Wichtigkeit dieses partizipatorischen Entwicklungsansatzes bei der Entwicklung von patientenunterstützender Technologie. ❐

NEUROLOGIE

und tertiäre Nutzer über ihre Erwartungen, Ansprü­ che, Befürchtungen und, wenn sie den XoSoft selber getestet haben, unmittelbares Benutzerfeedback befragt. Diese Befragung erfolgt mittels geleiteten, semistrukturierten Interviews. Primärnutzer sind Patienten mit Gehstörungen aufgrund von Schlag­ anfall, inkompletter Querschnittslähmung oder Alter. Sekundäre Nutzer sind therapeutische und pflegende Fachpersonen sowie Angehörige. Tertiäre Nutzer sind Kostenträger wie beispielsweise Versi­ cherer.

Literatur 1. National Spinal Cord Injury Statistical Center. 2014. Annual Statistical Report – Complete Public Version. Birmingham: University of Alabama 2. Strong KC, Mathers C, Bonita R. 2007. Preventing stroke: saving lives around the world. Lancet Neurol. 6,2:182–7 3. Volkers KM, de Kieviet JF, Wittingen HP, Scherder EJ. 2012. Lower limb muscle strength (LLMS): why sedentary life should never start? A review. Arch. Gerontol. Geriatr. 54,3:399–414 4. World Health Organisation. 2014. Facts about ageing. www.who. int/ageing/about/facts/en; Zugriff am 17.8.2018

Christoph Bauer 2004 B. Sc. Physiotherapie, European School of Physiotherapy, Hoogeschool van Amsterdam, ­Niederlande; 2007 M. Sc. Physiotherapie, Fachbereich Medizin, Philipps-Universität Marburg; seit 2009 Leiter der Forschungsgruppe Bewegungslabor, Institut für Physiotherapie, Zürcher ­Hochschule für angewandte Wissenschaften, Winterthur, Schweiz; seit 2012 Stellvertretender Leiter der Forschungsstelle Physiotherapiewissenschaft; 2018 PhD, Fakultät für Medizin und Biowissenschaften, Fachbereich Rehabilitationsmedizin, Universität Tampere, Finnland. Kontakt: christoph.bauer@zhaw.ch

Co-Referenten C. Bauer1, E. Graf1, C. Pauli1, J. Ortiz2, C. di Natali2, E. Rocon3, V. Power4, A. de Eyto4, L. O’Sullivan4, M. Wirz1, S. Schülein5, K. S. Stadler1, D. Scherly1, B. Mazzolai2, E. Bottenberg6, W. B. Teeuw6, C. Baten7, C. Nikamp7, J. Buurke7, F. Þorsteinsson8, J. Müller9 1

Zurich University of Applied Sciences, Schweiz, 2 Instituto Italiano di Tecnologia, Italien, 3 Consejo Superior de Investigaciones Científicas, Spanien, 4 University of Limerick, Irland, 5 Waldkrankenhaus St. Marien Erlangen, Deutschland, 6 Saxion University of Applied Sciences, Niederlande, 7 Roessing Research and Development, Niederlande, 8 Össur, Island, 9 accelopment, Schweiz ptptHOLIdays Spezial September 2018

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NEUROLOGIE

Horst Renata Titel: Fallbeispiel: hereditäre spastische Parese Vortragsform: Seminar (S-25) Samstag, 29. September 2018, 12:30 Uhr bis 13:15 Uhr

Hereditäre spastische Parese (HSP) gehört zu den genetisch bedingten neurodegenerativen Erkran­ kungen, die mit Degenerationen der kortiko­ spinalen Bahnen des ersten motorischen Neurons einhergehen. Eine kausale Therapie ist bisher nicht möglich. Vor 16 Jahren, im Alter von 36, bemerkte Frau K., dass sie beim Gehen stolperte. Die Verdachtsdiag­ nose MS wurde ausgeschlossen. Ein diagnostizierter Bandscheibenvorfall C5/6 mit Rückenmarkskom­ pression wurde mit einem Kunststoffimplantat ope­ rativ versorgt. Zunächst verbesserten sich ihre Gangstörungen. Nach einem Jahr kehrten diese zurück. Zwei Jahre später kam es zu zunehmenden Beugespastiken in den Beinen, die mit Baclofen the­ rapiert wurden. Die Patientin wurde zunehmend kraftloser. Nach weiteren zwei Jahren wurde die Diagnose HSP gestellt. Seitdem bekam Frau K. zusätzlich Botulinumtoxin-Injektionen in die Beine sowie Muskelrelaxanzien. Im Januar dieses Jahres kam sie infolge einer Botox-Vergiftung mit akuter Atemnot notfallmäßig in die Klinik. Im April dieses Jahres leidet die Patientin noch an Atemnot beim Gehen. Treppensteigen fällt ihr sehr schwer und ist ohne Handlauf nicht möglich. Sie leidet unter Schluckbeschwerden und kann ihre Arme kaum anheben, um Gegenstände zu heben und zu tragen. Auch sich hochzustützen fällt ihr schwer. Eine Ausübung ihres Berufes als Physiothe­ rapeutin ist zur Zeit nicht möglich. Das Upper-Motor-Neuron-Syndrom geht mit Plusund Minussymptomen einher. Muskelschwächen der posturalen Synergien und die damit einher­ gehende Gewebssteifigkeit sind vermutlich ­Hauptverursacher der Beeinträchtigungen ihrer Alltagsaktivitäten. Die Ganganalyse zeigte am

ersten Tag eine deutlich verminderte Schrittlänge, starke Rumpfvorneigung mit Blick nach unten, kaum Armpendel sowie starke Hüftbeugung und Innenrotation. Die Füße waren stark supiniert und die Fersen erreichten nicht den Boden. Die Ganggeschwindigkeit beim 10-Meter-Gehtest ­ betrug 0,33 Meter pro Sekunde. Therapieziele: •

Elastizitätsförderung der Rückenstrecker, Atemhilfsmuskulatur, Hüftadduktoren, Plan­ tarflektoren; Kräftigung der Hüftextensoren, -abduktoren, -außenrotatoren, Peronaen

Unterstützung der Zwerchfellatmung, kardio­ pulmonale Leistungssteigerung

Am zweiten Tag konnte die Ganggeschwindigkeit auf 0,75 Meter pro Sekunde erhöht werden. Nach der dritten Therapieeinheit betrug die Gangge­ schwindigkeit 0,94 Meter pro Sekunde. Frau K. hat in der mittleren Standbeinphase einen deutlichen Fersenkontakt und erreicht die vollständige Hüft­ streckung. Sie stößt sich mit ihrem Vorfuß ab und ihr Armpendel deutet auf vermehrte Rumpfaufrich­ tung und -rotation hin. Ihre Hüften sind nicht mehr adduziert und innenrotiert. Sie berichtet, dass sie das erste Mal seit zehn Jahren mehrere Treppenstu­ fen ohne Geländer gehen kann und dass ihr Mann die Veränderung begeistert wahrgenommen hat. Sie gehen längere Strecken mit ihrem Hund gemeinsam spazieren. ❐

Literatur 1. Dietz V. 2013. Klinik der Spastik – spastische Bewegungsstörung. Nervenarzt 84:1508–11 2. Blackstone C. 2018. Hereditary spastic paraplegia. Handb. Clin. Neurol. 148:633–52

Renata Horst Head Instructor an der N.A.P.-Akademie; Physiotherapeutin; M. Sc. Neurorehabilitation

Donau-Universität Krems; Weiterbildungen: Motorisches Lernen, OMT, PNF-Instruktorin.

Kontakt: info@renatahorst.de 28

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Titel: Posturographie als Methode der Gleichgewichtsmessung Vortragsform: Workshop (W-22) Samstag, 29. September 2018, 11:30 Uhr bis 12:45 Uhr

Eine wichtige Voraussetzung für die Mobilität im Alltag stellt die posturale Kontrolle dar. Sie wird häufig auch als der beste Prädiktor für ein selbst­ ständiges Leben zu Hause genannt. Posturale Kon­ trolle bedeutet, die Haltung des Körpers im Raum zu kontrollieren. Dabei kann sich die posturale Kontrolle auf einzelne Körpersegmente oder auch auf die Ganzkörperkontrolle beziehen. Zum einen zielt der Begriff „posturale Kontrolle“ ab auf die posturale Orientierung, die Kontrolle zwischen ein­ zelnen Körpersegmenten oder zwischen Körper und Umwelt. Zum anderen bezieht er sich auf die posturale Stabilität beziehungsweise Balance, also das Vermögen, den Körper in einem Gleichgewicht zur Erdvertikalen zu halten. Dies gilt sowohl für statische Körperhaltungen wie das Sitzen und Stehen als auch für dynamische Bewegungen. Um das Gleichgewicht unseres ­Körpers zu kontrollieren, verarbeiten wir eine Reihe sensorischer Informationen und produzieren komplexe willkürmotorische Bewegungen. Im ­ Workshop werden für die Gleichgewichtsregulation relevante Körperstrukturen aufgezeigt und ­Strategien der Standkontrolle dargelegt. Verschie­ dene neurologische Erkrankungen als Ursache motorischer Defizite mit der daraus resultierenden Unfähigkeit, das Körpergewicht zu tragen ­beziehungsweise in Stabilisierungsprozesse mit­ einzubeziehen, und Ursache perzeptiver Störungen sensorischer Information, welche die aktuelle ­Körperorientierung nicht hinreichend widerspie­ gelt, werden exemplarisch besprochen. Beides – motorisches und sensorisches Defizit – führt zu einer Instabilität des Gleichgewichts und erhöht das Sturzrisiko.

NEUROLOGIE

Krewer Carmen

Zur Überprüfung der Gleichgewichtskontrolle ­wurden eine Vielzahl an Assessments und Test­ verfahren entwickelt. Die Auswahl der richtigen Methode hängt dabei stark von der Zielstellung der diagnostischen Untersuchung ab. Ein häufig ver­ wendetes Verfahren im Labor und in Kliniken ist die Posturographie. Mit diesem Verfahren können Körperschwankungen erfasst und anhand verschie­ dener Parameter dargestellt werden. Unterschied­ liche Anwendungsformen der Posturographie, wie zum Beispiel die statische und dynamische ­Posturographie oder auch der Sensory-Organi­ zation-Test, werden besprochen und diskutiert. ❐

Literatur 1. Shumway-Cook A, Woollacott MH. 2001. Motor control: Theory and practical applications. Baltimore: Lippincott Williams & ­Wilkins 2. Pollock AS, Durward BR, Rowe PJ, Paul JP. 2000. What is balance? Clin. Rehabil. 14:402–6

Carmen Krewer Dr. phil; Studium der Sportwissenschaft; Forschungsschwerpunkte und Promotion im Bereich posturale Kontrolle und Lokomotion nach Schlaganfall; seit 2002 an der Schön Klinik Bad A ­ ibling in der Abteilung Motorikforschung tätig; seit 2010 Mitglied im Deutschen Schwindel- und ­Gleichgewichtszentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München; seit 2016 Lehrbeauftragte an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften der TU München. Kontakt: ckrewer@schoen-kliniken.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Titel: Neue Technologien in der Neurorehabilitation Vortragsform: Seminar (S-27) Samstag, 29. September 2018, 13:15 Uhr bis 14:00 Uhr

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NEUROLOGIE

Rohrbach Nina

Die digitale Transformation und Entwicklung neuer Technologien führt zu Veränderungen in vielen relevanten Lebensbereichen unserer Gesellschaft. Unter anderem gilt der Einsatz virtueller Realität und aktiver Videospiele als eine zunehmend beliebte Intervention in der Rehabilitation von Kindern und Erwachsenen. Wenngleich die Möglichkeiten von Mixed-Reality-Systemen für die Rehabilitation noch nicht vollumfänglich erschlossen sind und das Feld der Telemedizin für die Physiotherapie noch ergründet wird, haben diese neuen Technologien das Potenzial, eine reichhaltige, motivierende und feedbackreiche Therapie zu ermöglichen. Allerdings sind viele wichtige Fragen noch unbe­ antwortet, zum Beispiel, ob Verbesserungen der Fähigkeiten, die durch Übung in virtuellen Umge­ bungen erzielt werden, zu einer besseren Leistung in der realen Welt führen können. In diesem Vor­ trag wird den Teilnehmern die Bandbreite existie­ render „Virtual-Reality-Systeme“ aus der aktuellen klinischen Anwendung vorgestellt, die potenziellen Variablen des motorischen Lernens in virtuellen

Umgebungen beschrieben und ein Überblick über die Vorteile und Herausforderungen bei der Inte­ gration von technologiebasierten Instrumenten in der Patientenversorgung gegeben. Die Teilnehmer werden ein besseres Verständnis für die Schlüssel­ rolle erlangen, welche die virtuelle Realität in der Zukunft im Gesundheitswesen spielen wird. ❐

Literatur 1. Lohse K, Shirzad N, Verster A, Hodges N, Van der Loos HF. 2013. Video games and rehabilitation: using design principles to enhance engagement in physical therapy. J. Neurol. Phys. Ther. 37,4:166–75 2. Laver K, George S, Thomas S, Deutsch JE, Crotty M. 2017. Virtual reality for stroke rehabilitation. Cochrane Database Syst. Rev. 11:CD008349 3. Levac DE, Sveistrup H. 2014. Motor learning and virtual reality. In Virtual Reality for Physical and Motor Rehabilitation., ed. PL Weiss, EA Keshner, MF Levin. New York: Springer

Nina Rohrbach Seit 2008 Physiotherapeutin; Bachelorstudium Physiotherapie an der HS Osnabrück; 2010–2011 Auslandsstudium an der Curtin University Perth (Australien); M. Sc. Bewegung und Gesundheit an der Technischen Universität München (TUM); Masterarbeit an der ETH Zürich im ­Sensory-Motor Systems Lab; seit 2017 Promotion an der TUM zum Thema „neue Technologien in der Neurorehabilitation“; 2017 Visiting Scholar am Department of Physical Therapy, Movement and Rehabilitation Sciences an der Northeastern University, Boston; seit 2018 Fellow des Z ­ entrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B). Kontakt: nina.rohrbach@tum.de 30

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Titel: Schulterinstabilität des Überkopfsportlers – Befund und Therapie Vortragsform: Workshop (W-06) Freitag, 28. September 2018, 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr

ORTHOPÄ D IE

Baierle Tobias und Lorenz Nina

Die Kräftigung der Außenrotatoren stabili­ siert die Schulter – das macht Sinn und ist bekannt. Dann gibt es aber auch die Sportler, deren Beschwerden trotz Kräftigung der Rota­ torenmanschette in allen Variationen nicht besser werden. Im Workshop geht es um die Untersuchung und Behandlung der ­Werferschulter, die häufig mit einer anterioren Instabilität einhergeht. Es werden Tests und B ­ efunderhebung für Überkopfsportler mit Schulter­instabilität vorgestellt und diskutiert. Am Beispiel eines Tennisspielers mit anteriorer Schulterinstabilität wird ein spezifisches Behand­ lungsprogramm praktisch geübt. Hierbei liegen die Schwerpunkte auf dem Verständnis des Zusam­ menspiels der Rotatorenmanschette, der Stabilität der Skapula, dem funktionellen Training in der kinetischen Kette und dessen Einfluss auf die ­Stabilität der Schulter. ❐

Foto:  ostill / shutterstock.com

Literatur 1. Cools AM, Borms D, Castelein B, Vanderstukken F, Johansson FR. 2016. Evidence-based rehabilitation of athletes with g ­ lenohumeral instability. Knee Surg. Sports. Traumatol. Arthrosc. 24,2:382–9 2. Jaggi A, Alexander S. 2017. Rehabilitation for shoulder instability – current approaches. Open Orthop. J. 11:957–71 3. Wilk KE, Macrina LC. 2013. Nonoperative and postoperative r­ ehabilitation for glenohumeral instability. Clin. Sports Med. 32,4:865–14

Tobias Baierle Physiotherapeut; Master of Advanced Studies (MAS) Muskuloskelettale Physiotherapie; ­Therapeutischer Leiter der Reha in der ATOS, Heidelberg; wissenschaftlicher Beirat Schulternetzwerk Deutschland EUSSER, the European Society for Shoulder and Elbow Rehabilitation. Kontakt: Tobiasbaierle@gmx.de

Nina Lorenz Physiotherapeutin seit 2009; seit 2015 Masterstudium (M. Sc.) an der Donau-Universität Krems; seit 2015 OMT-Ausbildung; seit 2013 als Physiotherapeutin tätig in der Reha in der ATOS. Kontakt: nina.lorenz86@gmx.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Titel: Das Kniegelenk aus osteopathischer Betrachtungsweise Vortragsform: Seminar (S-33) Samstag, 29. September 2018, 16:45 Uhr bis 17:30 Uhr

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ORTHOPÄ D IE

Batschauer Joschua Elias

In diesem Vortrag erhalten die Teilnehmer einen Einblick zu wichtigen funktionellen und anatomi­ schen Zusammenhängen aus dem Bereich der Osteopathie. Im Fokus steht hierbei das vaskuläre System. Wir werden uns mit der Diagnostik möglicher Stö­ rungen dieses Systems beschäftigen und betrachten wichtige kritische Engpässe für die Gefäße und die Folgen möglicher Irritationen. Dies wird am Bei­ spiel des Kniegelenks vermittelt. Ein zentraler Punkt ist hierbei die Betrachtung des venösen und lymphatischen Kreislaufs und der Bedeutung für das Kniegelenk sowie das gezielte therapeutische Auffinden und Einwirken auf

mögliche Restriktionen im Gewebe. Ziel des ­Vortrags ist es, den Zuhörern eine mögliche Ergän­ zung zu ihren bereits erworbenen Behandlungsstra­ tegien aufzuzeigen. ❐

Literatur 1. Meert GF. 2003. Das Becken aus osteopathischer Sicht. München: Urban und Fischer 2. Barral JP. 2005. Lehrbuch der viszeralen Osteopathie. München: Urban und Fischer 3. Myers TW. 2005. Anatomy Trains – Myofascial Meridians for Manual and Movement Therapists. München: Urban und Fischer

Joschua Elias Batschauer Sport- und Gymnastiklehrer; Physiotherapeut; Osteopath (DFO); Zulassung als Heilpraktiker; selbstständig in eigener Praxis als Physiotherapeut, Osteopath und Heilpraktiker; Lehrtätigkeit am Deutschen Fortbildungsinstitut für Osteopathie in Neutraubling; Dozent für O ­ steopathie am Eden-Reha Fortbildungsinstitut in Donaustauf; Weiterbildung: Manuelle ­Therapie nach Maitland, Manuelle Lymphdrainage, Sportphysiotherapie, Manuelle Therapie nach Mulligan, neurale und vaskuläre Mobilisationen, Manuelle Thermodiagnostik nach J­ ean­-Pierre Barral; ­Weiterbildung zum Kinderosteopathen. Kontakt: praxis@batschauer.net 32

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Titel: Pilates in der Rehabilitation Vortragsform: Workshop (W-05)

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Freitag, 28. September 2018, 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr

ORTHOPÄ D IE

Bohlander Alexander

Pilatestraining hat sich in den letzten Jahren in Deutschland zu einer festen Größe in der Therapie und Prävention von Rückenschmerzen etabliert. Typischerweise findet Pilates in anerkannten Prä­ ventionskursen nach § 20 StGB oder als unterstüt­ zende Therapiemaßnahme im Rahmen der Physiotherapie statt. Darüber hinaus gibt es inzwischen deutschlandweit zahlreiche Pilates-Einrichtungen (Pilates-Studios), die nicht nur das Mattentraining, sondern auch das ganze Spektrum des spezifischen Pilates-Gerä­ te-Trainings anbieten. Studien zur Wirksamkeit wurden bisher insbeson­ dere international durchgeführt. In unserem Work­ shop werden Pilates-Übungen aus der Praxis für die Praxis analysiert, in ihrer Wirkweise erklärt und praktisch demonstriert beziehungsweise erlebbar

gemacht. Studienergebnisse und ihre Bedeutung für die physiotherapeutische Anwendung werden vor­ gestellt und diskutiert. ❐

Literatur 1. Yamato TP, Maher CG, Saragiotto BT, Hancock MJ, Ostelo RW, et al. 2016. Pilates for low back pain: complete republication of a Cochrane review. Spine (Phila. Pa. 1976) 41,12:1013–21 2. Lim EC, Poh RL, Low AY, Wong WP. 2011. Effects of Pilates-based exercises on pain and disability in individuals with persistent nonspecific low back pain: a systematic review with meta-analysis. J. Orthop. Sports Phys. Ther. 41,2:70–80 3. AOK Nordwest. 2014. Evaluation von Pilates-Kursen der AOK Nordwest. Abschlussbericht vom November 2014, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Pilates Verband e. V.

Alexander Bohlander Geschäftsführer POLESTAR Europa; Osteopath; Physiotherapeut; Heilpraktiker; Pilates ­Master Trainer seit 1995 Praxis für ganzheitliche Physiotherapie und Osteopathie mit integriertem ­Pilates-Studio; seit 2002 Inhaber „Springs Köln“; internationaler Referent; Autor des ersten deutschsprachigen Lehrbuchs für Pilatestraining („Das Pilates Lehrbuch“, Springer Verlag). ­Kontakt: alexander.bohlander@googlemail.com ptptHOLIdays Spezial September 2018

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ORTHOPÄ D IE

Brauner Torsten Titel: Neue Erkenntnisse zur Belastung von Sehnen in der Dynamik Vortragsform: Seminar (S-05) Freitag, 28. September 2018, 13:00 Uhr bis 13:45 Uhr

Überlastungsschäden an den Sehnen, insbesondere an den unteren Extremitäten, sind ein weitverbrei­ tetes Problem. Für eine effektive Behandlung von Sehnenpathologien sind Kenntnisse zum Belas­ tungsverhalten der Sehne bei Übungsauswahl sowie bei der Verwendung von Orthesen und Schuhwerk notwendig. Doch methodische Einschränkungen in der Messung der Sehnenbelastung führten bisher dazu, dass die Sehnenbelastung lediglich abge­ schätzt oder stark fehlerbehaftet gemessen werden konnte. Der aktuelle Transfer einer in der Material­ prüfung etablierten Ultraschall-Technik, des Trans­ mission-Mode-Ultraschalls (T-Mode), hin zur Anwendung beim Menschen hat das Feld der dyna­ mischen Messung von Sehnenbelastung eröffnet. Beim T-Mode-Ultraschall wird ein Schallsignal längs durch die Sehne gesendet und von einem Receiver im weiteren Verlauf erfasst. Die Schallge­ schwindigkeit steht im direkten Zusammenhang zur Zugspannung der Sehne. In einer Reihe von Untersuchungen zu den Einflussfaktoren der Seh­ nenbelastung konnten wir teilweise kontraintuitive Erkenntnisse zur Sehnenbelastung mittels T-Mode-­ Ultraschall nachweisen. So resultieren höhere Ganggeschwindigkeiten in niedrigeren Sehnenbe­ lastungen. Auch beim Thema Schuhwerk und Orthesen konnten wir Überraschendes feststellen: Während eine Fersenerhöhung wie erwartet die Sehnenbelastung reduzierte, zeigte Gehen ganz ohne Schuhwerk mit Abstand die niedrigste Belas­ tung der Sehne. Weitere Anwendungen des T-Mode-­ Ultraschalls scheinen möglich zu sein. Das Verfahren könnte zum Beispiel Personen identifi­ zieren, die gefährdet sind, Sehnenbeschwerden zu entwickeln. So zeigten Nachwuchsathleten mit vor­ derem Knieschmerz (Jumper’s Knee) in einer ersten Untersuchung neben einer signifikant erhöhten Zugspannung der Patellasehne in Ruhe zusätzlich ein deutlich abweichendes Belastungsschema

während der Durchführung von Kniebeugen. Wäh­ rend gesunde Probanden eine Be- und Entlastung der Sehne während der Kniebeuge aufwiesen, zeig­ ten die Patienten mit Knieschmerz eine fast durch­ gängig erhöhte Belastung der Sehne. Eine weitere Anwendung des T-Mode-Ultraschalls findet sich in der Evaluation von Therapiemaßnahmen. Erste Pilot-Tests deuten an, dass eine Triggerpunktbe­ handlung bei Sportlern mit Jumper’s Knee die erhöhte Ruhespannung reduzieren könnte. Die teil­ weise überraschenden Ergebnisse aktueller In-vi­ vo-Untersuchungen zur Sehnenbelastung können als Grundlage dienen, bestehende Therapiekon­ zepte bei Sehnenpathologien neu zu diskutieren. Beispielsweise scheint der Ratschlag, bei Achilles­ beschwerden eher langsam zu gehen, sinnvoll, wenn eine Steigerung der Sehnenspannung als Therapie­ ziel definiert ist. Sollte das Therapieziel jedoch eine Entlastung der Sehne sein, wäre nach unseren Ergebnissen eher zügiges Gehen sinnvoll. Im Bereich der Diagnostik steht die Verwendung von T-Mode-Ultraschall erst am Anfang, in Zukunft könnte das Verfahren aber für weitere Erkenntnisse und vielleicht auch Überraschungen sorgen. ❐

Literatur 1. Brauner T, Pourcelot P, Crevier-Denoix N, Horstmann T, Wearing S. 2017. Achilles tendon load is progressively increased with reductions in walking speed. Med. Sci. Sports Exerc. 49,10:2001–8 2. Brauner T, Hopper S, Horstmann T, Wearing S. 2018. Effects of footwear and heel elevation on tensile load in the Achilles tendon during treadmill walking. Footwear Sci. 10,1:39–46 3. Wearing S, Hooper SL, Smeathers JE, Pourcelot P, Crevier-Denoix N, et al. 2015. Tendinopathy alters ultrasound transmission in the patellar tendon during squatting. Scand. J. Med. Sci. Sport 26,12:1415–22

Torsten Brauner Prof. Dr.; Lehramtsstudium Sport und Biologie, Universität Duisburg-Essen; Promotion in der Biomechanik / Bewegungswissenschaften, TU Chemnitz; Post-Doc in konservativer und ­rehabilitativer Orthopädie, TU München; Professor für Bewegungswissenschaften im Fach­ bereich Physiotherapie an der HGWR. Kontakt: torsten.brauner@hgwr.de 34

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Titel: Wundheilungsorientierte Aspekte und Relevanz der Narbentherapie in der Physiotherapie Vortragsform: Seminar (S-04) Freitag, 28. September 2018, 10:45 Uhr bis 11:30 Uhr Narben sind die natürliche Folge einer Verletzung oder eines operativen Eingriffes. So sind beispiels­ weise im Jahr 2015 circa 16,5 Millionen operative Eingriffe in Deutschland durchgeführt worden. Die unter anderem aus diesen Operationen, aber auch aus anderen Traumata resultierenden Gewebeschä­ den stellen ein großes Feld in der physiotherapeu­ tischen Arbeit dar. Folglich sind bisherige Strategien zu hinterfragen und neue Erkenntnisse in die eigene Arbeit zu integrieren. Eine frühe postoperative Mobilisation von Gelenken im Sinne großer Bewe­ gungsausschläge ist beispielsweise zu überdenken, da die Fibroblastenaktivität auch abhängig von einer Dehnungsintensität und -dauer ist. Eine über­ mäßige mechanische Beanspruchung erhöht das Risiko für pathologische Narbenformen. Ähnliches gilt für die Anwendung der Kryotherapie; sie ist immer noch sehr verbreitet, es sprechen jedoch diverse Erkenntnisse gegen einen Einsatz: Sie hemmt die Wundheilung auf mehreren Ebenen und häufig angeführte Effekte, wie Ödemreduktion und Schmerzlinderung, können teilweise nicht belegt werden. Die Art der Narben-Ausformung infolge einer Ver­ letzung ist zumeist jedoch nicht pathologisch. Im Falle einer unphysiologischen Entwicklung können Patienten jedoch unter diversen Problematiken infolge der narbenbedingten Einschränkung leiden. So werden beispielsweise Jucken, Stechen, Schmerz und sogar physiologische Einschränkungen berich­ tet, welche möglicherweise sogar die ADLs bezie­ hungsweise eine physiologische Funktionsfähigkeit des Körpers der Patienten massiv beeinträchtigen. Es können jedoch auch Funktionseinschränkungen im Sinne einer Bewegungseinschränkung auftreten. Insbesondere für großflächige Narben ist dies bereits seit längerem bekannt, neuere Erkenntnisse

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Bringeland Nils E.

erhärten jedoch den Verdacht, dass lokale Störun­ gen durch Adhäsionen sich unter anderem über myofasziale Ketten auch in anderen Körperarealen auswirken können, nicht zuletzt aber auch über das vegetative System. Im Fall einer unphysiologischen Entwicklung ­stehen den Therapeuten verschiedene Interventio­ nen für die Behandlung zur Verfügung, wobei für einige dieser Ansätze auch bereits erste Wirksam­ keitsnachweise erbracht werden konnten. Hier sind vor allem manuelle Interventionen hervorzuheben, so konnten einige Studien den Effekt von Massage auf diverse Narben-Charakteristika belegen. Dies gilt auch für instrumentenassistierte Interventio­ nen. Folglich empfiehlt es sich in der physiothera­ peutischen Arbeit, sich an den Erkenntnissen zur Wundheilungsphysiologie zu orientieren und bei abgeheilten, pathologischen Narben auf mögliche weiterlaufende Störungen zu achten und diese ­gegebenenfalls zu behandeln. ❐

Literatur 1. Bordoni B, Zanier, E. 2014. Skin, fascias and scars: symptoms and systemic connections. J. Multidiscip. Healthc. 7:11–24 2. Kim J, Sung DJ, Lee J. 2017. Therapeutic effectiveness of instrument-assisted soft-tissue mobilisation for soft tissue injury: mechanisms and practical applikation. J. Exerc. Rehabil. 13,1:12–22 3. Turrina A, Martinez-Gonzales MA, Stecco C. 2013. The muscular force transmission system: role of the intramuscular connective tissue. J. Bodyw. Mov. Ther. 17:95–102

Nils E. Bringeland Ab 2002 Ausbildung zum Physiotherapeuten im Annastift, Schule für Physiotherapie ­(Hannover); 2005 – 2007 Bachelor Medizinalfachberufe an der FH Hildesheim; 2012 – 2014 Master ­Erwachsenenbildung an der TU Kaiserslautern; seit 2017 externer Doktorand an der Universität zu Lübeck; wissenschaftlicher Mitarbeiter der Hochschule für Gesundheit Gera, Campus ­Karlsruhe (Studiengang Physiotherapie). Kontakt: n.bringeland@gmx.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Garlich Christian Titel: EXPOSS – Extremity musculoskeletal pain of spinal source: prevalence and outcomes using the McKenzie System of Mechanical Diagnosis and Therapy Vortragsform: Seminar (S-30) Samstag, 29. September 2018, 16:00 Uhr bis 16:45 Uhr Extremitäten-Schmerzen, die von der Wirbelsäule herrühren, können ohne begleitende lokale Wirbel­ säulenbeschwerden auftreten. Ohne adäquate Dif­ ferenzierung kann die Schmerzursache als Extremitäten-Problem fehlinterpretiert werden. Dies führt zur Verschwendung von Ressourcen und kann ineffektive Behandlungen nach sich ziehen. Bisher gibt es keine belastbaren Daten zur Frage, wie hoch die Prävalenz solcher Patienten ist. Die Studie untersucht, wie hoch der Anteil von Pati­ enten ist, die sich primär mit Extremitäten-Schmer­ zen vorstellen, bei denen die Schmerzursache jedoch die Wirbelsäule ist. Außerdem untersucht die Studie den Effekt der entsprechenden Wirbel­ säulentherapie. Dabei kommt sowohl in der ­Diagnostik als auch in der Therapie das McKenzie-­ System zum Einsatz. Diese multizentrische, prospektive Kohortenstudie rekrutierte 369 Patienten mit Extremitäten-Schmer­ zen. Numerische Schmerzskala, Upper Extremity / Lower Extremity Functional Index, Orebro Questi­ onnaire und Global Rating of Change Outcomes wurden bei der Erstuntersuchung, nach zwei Wochen, nach vier Wochen und bei Entlassung erfasst. Die Therapeuten setzten eine „StandardMcKenzie-Behandlung“ ein. Eine vorläufige Auswertung (n = 172) ergab, dass 45,9 Prozent der Teilnehmer eine Wirbelsäulen-­ Ursache für ihre Symptome hatten. Die ANOVA-­ Auswertung zeigte, dass sich die Outcomes der Wirbelsäulengruppe, die eine Directional Prefe­ rence (DP) zeigten, nicht signifikant von denen der

Extremitäten-Gruppe mit DP unterschieden. Beide hatten jedoch signifikant (p < 0,05) bessere Ergeb­ nisse als die Extremitäten-Patienten ohne DP. Die Zwischenergebnisse zeigen, dass fast die Hälfte aller Patienten mit Extremitäten-Schmerzen eine Wirbelsäulenursache für ihre Symptome hatte und dass diese Patienten ähnlich wie Extremitäten-Pa­ tienten mit Directional Preference auf Behandlung reagieren. Die Ergebnisse zeigen, dass die Wirbel­ säule eine häufige Ursache für Schmerzen ist, die ausschließlich an den Extremitäten auftreten. Obwohl die Wirbelsäule Extremitäten-Schmerzen verursachen kann, wird bisher nicht standardmäßig ein valides Verfahren zur Differenzierung e­ ingesetzt. Ein solches Verfahren könnte gewährleisten, dass Patienten eine adäquate Intervention erhalten. ❐

Literatur 1. Heidar Abady A, Rosedale R, Chesworth B, Rotondi M, Overend TJ. 2017. Application of the McKenzie system of Mechanical Diagnosis and Therapy (MDT) in patients with shoulder pain; a prospective longitudinal study. J. Man. Manip. Ther. 25,5:235–43 2. Menon A, May S. 2013. Shoulder pain: differential diagnosis with mechanical diagnosis and therapy extremity assessment – a case report. Man. Ther. 18,4:354–7 3. Hirokado M. 2015. Clinical usefulness of MDT classification system among the Japanese knee pain patients. 13th International McKenzie Conference. McKenzie Institute International. Copenhagen, 06.09.2015

Christian Garlich Instructor am McKenzie Institut D, A, CH; seit 2008 staatlich anerkannter Physiotherapeut; seit 2016 Teilnahme am Diploma Program of the McKenzie Institute International; Abschlüsse: ­Diploma in Mechanical Diagnosis and Therapy, University of Dundee, Schottland; M. Sc. ­Advanced Practice (Physiotherapeutic Practice); Tätigkeit im Therapiezentrum am ­Ärztehaus Karow (GbR) Berlin und PULZ im Rieselfeld, Freiburg. Weiterbildungen: Manuelle ­Therapie nach Kaltenborn, gerätegestützte Krankengymnastik (KGG), Diploma in MDT. Kontakt: chris@mckenzie.de 36

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Titel: Multimodales Management für muskuloskelettale Beschwerden – Schwerpunkt Nacken Vortragsform: Workshop (W-04)

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Freitag, 28. September 2018, 14:00 Uhr bis 15:30 Uhr

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Hamilton Christine

Das breite Spektrum an therapeutischen Vorge­ hensweisen für das noch breitere Spektrum von nackenassoziierten Beschwerden (NAB) stellt eine große Herausforderung für Physiotherapeuten in der täglichen Praxis dar. Kein einzelnes Konzept der Physiotherapie kann der Vielfältigkeit der NAB gerecht werden. Multimodales Management bein­ haltet dagegen eine individuelle Mischung aus edu­ kativen, passiven und aktiven Behandlungsstrategien. Wissenschaftliche Evidenz empfiehlt das multimo­ dale Management, aber es mangelt häufig an der praktischen Umsetzung. Multimodal ist komplex und zeitaufwendig. Multimodal ist nicht alles auf einmal. Wie viele Informationen und Untersuchun­ gen sind nötig, um Patienten einzuordnen und sicher und effizient zu behandeln? Womit fängt man die Behandlung an?

Übungen auf die patientenspezifischen Bedürfnisse zu. Nach aktueller Evidenz werden die therapeuti­ schen Übungen für die tiefen zervikalen Muskeln, zur Symptomlinderung, zur Haltungskontrolle, zum Gleichgewicht, zur Wahrnehmung, zur Oku­ lomotorik, zur Beweglichkeit und zur Kraftaus­ dauer auf das Individuum zugeschnitten und mit manuellen Techniken, edukativer Therapie und Bio­ feedback systematisch ergänzt. Ziel ist es, aktive Therapie als Teil des multimodalen Modells so effektiv und erfolgreich wie möglich einzusetzen. ❐

In diesem Workshop lernt man, wie man evidenz­ informierte klinische Entscheidungen trifft und anwendet. Eine klinische Triage reduziert die unzähligen Fragebogen auf Schlüsselfragen und schneidet die Testbatterien und therapeutischen

2. Hamilton C. 2006. Physiotherapie bei Schleudertrauma. physiopraxis CPTE 11, 4: 3–15

Literatur 1. Hamilton C. 2009. Insuffiziente Stabilisation der Wirbelsäule. In Funktionelle Schmerztherapie des Bewegungsapparats, ed. K ­Niemier, W Seidel. Berlin, Heidelberg: Springer

3. Jull G, Sterling M, Falla D, Treleaven J, O’Leary S. 2008. Whiplash, Headache and Neck Pain. Sydney: Elsevier

Christine Hamilton PD; 1979 Bachelor of Physiotherapy (Q), University of Queensland, Australien; 1995 Master of Physiotherapy; staatl. anerkannte Physiotherapeutin; Privatdozentin; Weiterbildungen: P.E.P., lokale Stabilität der Gelenke; Masterstudiengang Interdisziplinäre Schmerzmedizin, ­Medizinische Universität Wien; Autorin zahlreicher Publikationen zum Thema „segmentale ­Stabilität der Wirbelsäule“. Kontakt: christine.hamilton@freenet.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Karanikas Konstantin Titel: Einfluss der Ermüdung auf die Koordination der unteren Extremität Vortragsform: Seminar (S-07) Freitag, 28. September 2018, 13:45 Uhr bis 14:30 Uhr

Die Folgen der Ermüdung für die Koordination der unteren Extremität werden in der Literatur ­kontrovers diskutiert. Das oft verwendete koordi­ native Testverfahren wird vor oder unmittelbar nach einer Ermüdungsaufgabe absolviert. Zu Über­ prüfung der funktionellen Stabilität der unteren Extremität werden weiterhin häufig Kniebeugetest­ verfahren verwendet, ohne dabei die kinematische Dosierung wie Kniebeugewinkel und Bewegungs­ geschwindigkeit exakt zu berücksichtigen. Ziel der Studie war daher die Untersuchung der funktionel­ len Stabilität der unteren Extremität während Ermüdung mittels eines objektiven und zuverlässi­ gen Kniebeugetestverfahrens. Die funktionelle Stabilität der unteren Extremität wurde anhand eines standardisierten Knie­ beugetestverfahrens untersucht. Alle Probanden führten auf einer Kraftmessplatte jeweils 30 Knie­ beugen auf dem linken und dem rechten Bein durch. Mit Hilfe der Biofeedbackfunktion des Mess­ gerätes durch eine Sensorleine, die mit der Kraft­ messplatte verbunden war, wurden die individuelle Bewegungskurve und der zeitliche Ablauf in Form von Sinuswellen vorgegeben. Die individuell vorge­ gebene kinematische Dosierung (Kniebeugewinkel und Bewegungsgeschwindigkeit) galt es für den Probanden einzuhalten und zu reproduzieren. Es war die Aufgabe der Probanden, der vorgegebenen Führungsfunktion (Soll) durch Kniebeugen mög­ lichst exakt zu folgen (Folgefunktion). Der Einfluss der Ermüdung auf die Koordination und funktio­ nelle Stabilität der unteren Extremität wurde an 74 männlichen Probanden getestet. Die Probanden waren alle aktive, gesunde und arbeitsfähige ­Berufsfeuerwehrmänner. Bei weiteren 22 gesunden Probanden wurde parallel zum Kniebeugetestver­ fahren zusätzlich die EMG-Aktivität des M. vastus medialis analysiert.

Bei dem Vergleich zwischen Alter, BMI und ­funktioneller Stabilität wurde eine negative Korre­ lation für Alter (r = –0,390, p < 0,007) und BMI (r = –0,259, p < 0,026) ermittelt. Bei der Analyse der funktionellen Stabilität und der EMG-Amplituden konnte eine höhere EMG-Aktivität (p < 0,001) des M. quadriceps bei der Durchführung der letzten vier Kniebeugen im Vergleich zu den ersten vier Kniebeugen festgestellt werden. Die Ergebnisse zeigen, dass die muskuläre Ermü­ dung mit steigendem BMI früher eintritt und es dadurch zu einer Beeinträchtigung der funktionel­ len Stabilität der unteren Extremität kommt. Mit zunehmendem Alter nimmt die funktionelle Stabi­ lität ab und die Ermüdung tritt früher ein. Weiter­ hin konnte gezeigt werden, dass im beidbeinigen Stand das mehr belastete Bein keine bessere funk­ tionelle Stabilität besitzt. Im Hinblick auf die Aus­ wirkungen von Ermüdung auf die Aktivierung des M. quadriceps konnte eine höhere EMG-Aktivität während der Ermüdung ermittelt werden, dies deu­ tet auf eine Rekrutierung von motorischen Einhei­ ten mit einem höheren Frequenzspektrum hin. ❐

Literatur 1. Negahban H, Etemadi M, Naghibi S, Emrani A, Shaterzadeh Yazdi MJ, et al. 2012. The effects of muscle fatigue on dynamic standing balance in people with and without patellofemoral pain syndrome. Gait Posture 37,3:336–9 2. Letafatkar K, Alizadeh MH, Kordi MR. 2009. the effect of ­exhausting exercise induces muscular fatigue on functional ­stability. JSS 5,4:416–22 3. Mademli L, Arampatzis A, Karamanidis K. 2008. Dynamic stability control in forward falls: postural corrections after muscle fatigue in young and older adults. Eur. J. Appl. Physiol. 103,3:295–306

Konstantin Karanikas Prof. Dr.; Studium der Sportwissenschaften an der DSHS Köln sowie Prävention und Rehabilita­ tionswissenschaften an der Uni Bochum; Promotion an der DSHS Köln am Institut für ­Biomechanik und Orthopädie; Professor an der Fachhochschule des Mittelstandes (FHM) ­Bamberg für Trainingstherapie sowie Rehabilitations- und Gesundheitsmanagement; Studiengangsleiter der Studiengänge Physiotherapie sowie Medical Sports & Health Management der FHM; seit 2014 Standortleiter der FHM Bamberg. Kontakt: Karanikas@fh-mittelstand.de 38

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Titel: Evidenzbasierte Physiotherapie beim subakromialen Schmerzsyndrom Vortragsform: Seminar (S-02)

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Freitag, 28. September 2018, 10:00 Uhr bis 10:45 Uhr

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Kromer Thilo Oliver

Eine der häufigsten ärztlichen Diagnosen bei Pati­ enten mit Schulterbeschwerden ist das sogenannte Impingementsyndrom, auch als subakromiales Schmerzsyndrom bezeichnet. Betroffene klagen über oft erhebliche Schmerzen und Einschränkun­ gen in Alltag, Freizeit und Beruf. In den letzten Jah­ ren sind die wissenschaftlichen Publikationen zur physiotherapeutischen Behandlung des subakromi­ alen Schmerzsyndroms stark angestiegen und obwohl die Bedeutung physiotherapeutischer Behandlungsmaßnahmen in vielen Studien betont wird, bleiben immer noch viele Fragen bei der Umsetzung in die praktische Arbeit unklar. Welche Übungen sind sinnvoll? Was sind die Kriterien für die Dosierung und die Progression? Wann sind pas­ sive Behandlungsmaßnahmen sinnvoll? Welche Therapieformen können gewinnbringend kombi­ niert werden? Welche Rolle spielt die Aufklärung der Patienten bei der Therapie? Die Antwort auf solche Fragen basiert allerdings nicht ausschließlich auf wissenschaftlichen Ergeb­ nissen, sondern auch in hohem Maße auf der indi­ viduellen Situation der Patienten, dem individuellen Kontext und den gegebenen Rahmenbedingungen.

Im ersten Teil des Vortrags wird die aktuelle ­Evidenzlage zur Physiotherapie beim subakromia­ len Schmerzsyndrom dargestellt und die wesentli­ chen Ergebnisse und Erkenntnisse werden zusammengefasst. Im zweiten Teil wird anhand eines konkreten Fallbeispiels dargestellt, wie diese wissenschaftlichen Ergebnisse im Sinne einer ­evidenzbasierten Praxis in die Behandlung einer Patientin mit subakromialem Schmerzsyndrom einfließen können. ❐

Literatur 1. Bury J, West M, Chamorro-Moriana G, Littlewood C. 2016. Effectiveness of scapula-focused approaches in patients with rotator cuff related shoulder pain: a systematic review and meta-analysis. Man. Ther. 25:35–42 2. Steuri R, Sattelmayer M, Elsig S, Kolly C, Tal A, et al. 2017. Effectiveness of conservative interventions including exercise, manual therapy and medical management in adults with shoulder impingement: systematic review and meta-analysis of RCTs. Br. J. Sports Med. 51:1340–7 3. Page MJ, Green S, McBain B, Surace SJ, Deitch J, et al. 2016. Manual therapy and exercise for rotator cuff disease. Cochrane Database Syst. Rev. 6:CD012224

Thilo Oliver Kromer Prof. Dr.; seit 1993 Physiotherapeut; Masterstudium an der University of South Australia in ­Adelaide; PhD-Studium an der Universität Maastricht in den Niederlanden; seit 2014 Professor für Physiotherapie an der SRH Hochschule Heidelberg, Fakultät für Therapiewissenschaften; seit 2017 Studiengangsleiter des interprofessionellen Studienganges M. Sc. Therapiewissen­ schaften an der SRH Hochschule Heidelberg. Kontakt: mail@thilokromer.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Titel: Aktive Rehabilitation von Hüft-Leisten-Pathologien bei Basketballern Vortragsform: Workshop (W-21) Samstag, 29. September 2018, 9:00 Uhr bis 10:30 Uhr

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Lai Lukas

In meinem Workshop möchte ich eingangs ver­ schiedene Krankheitsbilder der Hüft- und Leisten­ region vorstellen. Den Hauptteil bildet ein aktives Rehabilitationsmodell mit Übungen und Tests, wel­ che den Rückweg zum Spiel progressiv begleiten. Stabilisation und Mobilisation der Hüfte, des Beckens, der gesamten unteren Extremität und des Rumpfes werden aktiv vorgestellt. Die Teilnehmer werden Übungen und Tests selbst durchführen. Weiterhin werden basketballspezifische Bewe­ gungsmuster in Verbindung zur aktiven Rehabilita­ tion vorgestellt. Ergänzend wird ein präventives Warm-up-Programm präsentiert. ❐

Literatur 1. Bolgla LA, Uhl TL. 2005. Electromyographic analysis of hip rehabilitation exercises in a group of healthy subjects. J. Orthop. Sports Phys. Ther. 35:487–94 2. Boudreu SN, Dwyer MK, Mattacola CG, Lattermann C, Uhl TL, et al. 2009. Hip-muscle activation during the lunge, single leg squat and stepup and over exercises. J. Sport Rehab. 18:91–103 3. Wall PD, Fernandez M, Griffin DR, Foster NE. 2013. Nonoperative treatment for femoroacetabular impingement: a systematic review of the literature. PM R 5,5:418–26

Lukas Lai Physiotherapeut; B. Sc. Physiotherapie an der HAWK Hildesheim; seit 2011 Physiotherapeut und Athletiktrainer der Giessen 46ers; seit 2015 in eigener Praxis in Gießen tätig; Weiterbildungen: Manuelle Therapie, Faszien-Distorsionsmodell (FDM), Kinesio-Taping, Sportphysiotherapie des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Krankengymnastik am Gerät, Functional Movement Screen (FMS), Functional Training, Athlete’s Performance Mentorship, Athlete’s ­ erformance Lower Quarter Functional Examination and Restoration. Kontakt: info@lukaslai.de P 40

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Titel: Der Zusammenhang von muskulärer Aktivität, Ermüdung und Schmerz bei Musikern am Beispiel der hohen Streicher Vortragsform: Seminar (S-32) Samstag, 29. September 2018, 16:45 Uhr bis 17:30 Uhr Instrumentalisten sind zahlreichen Risikofaktoren ausgeliefert, welche zu spielbedingten Beschwerden führen können. In diesem Zusammenhang wird vor allem die muskuläre Überlastung genannt. Unter­ schiedliche Belastungen während des Musizierens können zu Überlastungen des neuromuskuloskelet­ talen Systems führen. Hohe Streicher sind auf Grund ihrer asymmetrischen Spielweise dabei besonders gefährdet. Insbesondere im Bereich der oberen Extremität kommt es dadurch zu unphysio­ logischen Belastungen. Die Folge kann eine Modi­ fikation der Muskelaktivität beim Spielen sein. Das Ziel dieser klinischen Studie ist es, die Charakteris­ tik der Muskelaktivität zwischen hohen Streichern mit und ohne spielbedingten Beschwerden sowie die Effekte einer muskulären Ermüdung auf diese Charakteristik zu untersuchen. Die Stichprobe dieser an der Hochschule Osnabrück durchgeführten Querschnittsstudie setzte sich aus Musikstudierenden und Orchestermusikern zusam­ men. Die Einteilung in Musiker mit oder ohne spiel­ bedingte Beschwerden erfolgte durch ein validiertes Fragebogeninstrument. Die Musiker mit Beschwer­ den beschrieben rechte Schulterschmerzen als pri­ märes Beschwerdebild. Alle Probanden haben dasselbe Testprotokoll durchlaufen: 1) Fragebogen ausfüllen, 2) physiotherapeutisches Screening, 3) Spielen einer chromatischen Tonleiter, 4) einstündi­ ges Spielen eines individuell als „schwer“ beurteilten Übestücks, 5) erneutes Spielen einer chromatischen Tonleiter. Primäres Outcome war die Muskelaktivi­ tät, gemessen mit der Elektromyographie (EMG). Es wurden zwei Parameter erhoben: 1) während der chromatischen Tonleiter die prozentuale Muskelak­ tivität in Bezug auf die jeweilige Maximalkraft sowie 2) das tiefe Frequenzspektrum während des einstün­ digen Spielens zur Bestimmung des Ermüdungsver­ haltens der Muskulatur.

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Möller Dirk

Von insgesamt 15 Musikern konnten acht in die Gruppe „ohne Beschwerden“ und sieben in die Gruppe „mit Beschwerden“ aufgeteilt werden. Es zeigten sich Unterschiede in der Charakteristik der Muskelaktivität zwischen beiden Gruppen. Sowohl die prozentuale Muskelaktivität während der Ton­ leiter wie auch das tiefe Frequenzspektrum während des einstündigen Spielens zeigten gruppenabhän­ gige Veränderungen. Die Ergebnisse stehen im Einklang mit anderen Forschungsergebnissen, die auch eine Modifikation der Muskelaktivität beschreiben. Eine mögliche Erklärung dazu liegt in einer Umverteilung der Aktivität im Sinne einer Schmerz- oder Bewegungs­ hemmung zum Schutze des neuromuskulo­ skelettalen Systems. Die hier angewandte EMGAuswertungsstrategie erwies sich als geeignetes Werkzeug für eine detaillierte Analyse der Muskel­ aktivität und liefert Hinweise auf Unterschiede in der Muskelaktivität zwischen Musikern mit und ohne spielbedingte Beschwerden. Auf Basis der Ergebnisse könnte es möglich sein, kompensatori­ sche oder ineffiziente Aktivitätsmuster zu identifi­ zieren. Dies kann dazu beitragen, gezielte Managementstrategien zu entwickeln. ❐

Literatur 1. Ackermann B, Driscoll T, Kenny DT. 2012. Musculoskeletal pain and injury in professional orchestral musicians in Australia. Med. Probl. Perform. Art. 27:181–7 2. Hodges PW, Tucker K. 2011. Moving differently in pain: a new ­theory to explain the adaptation to pain. Pain 152:S90–8 3. McCrary JM, Halaki M, Ackermann BJ. 2016. Effects of physical symptoms on muscle activity levels in skilled violinists. Med. Probl. Perform. Art. 31:125–31

Dirk Möller Prof. (in Verw.); Physiotherapeut; Diplom-Sportlehrer; wissenschaftlicher Mitarbeiter der ­Hochschule Osnabrück; dort auch Professor für Physiotherapie (in Verw.); Weiterbildungen: Manuelle Therapie Maitland (OMT), Therapeutisches Klettern, Medizinische Trainings­therapie, Diplom-Brüggertherapeut, angewandte Biomechanik, interprofessionelle Lehre, IPE. Kontakt: D.Moeller@hs-osnabrueck.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Möller Dirk und Backes Kevin Titel: Sensorgesteuerte Muskelfunktionsdiagnostik in der Physiotherapie Vortragsform: Workshop (W-23) Samstag, 29. September 2018, 12:30 Uhr bis 14:00 Uhr

Biomechanische Analysen sind in der Lage, menschliche Bewegungen valide und umfassend zu erfassen und auszuwerten. Neben den beiden ­großen Bereichen der Kinetik und Kinematik bietet die Elektromyographie (EMG) eine zuverlässige Möglichkeit, die neuromuskuläre Aktivität zu ana­ lysieren. Es können mit Hilfe des EMGs neuromus­ kuläre Parameter erhoben werden, die präzise Aussagen beispielsweise zur inter- und intramus­ kulären Koordination, der Muskelfaserverteilung, zum Ermüdungsverhalten oder Timing zulassen. Aus physiotherapeutischer Sicht ist es beispielsweise von Interesse, Parameter wie die motorische Kontrolle, die muskuläre Koordination beim ­ Treppensteigen, muskuläre Kompensations­ ­ strategien bei steigender Trainingsbelastung et cetera zu analysieren und diese auch quantitativ zu dokumentieren. Ein effektiver Einsatz des EMGs im klinischen Setting hängt wesentlich von der Integ­ ration in den Clinical-Reasoning-Prozess und einer klaren Fragestellung in der jeweiligen individuellen Patientensituation ab. Ohne eine klinische Frage­ stellung besteht die Gefahr, dass man sich in den erhobenen biomechanischen Daten „verliert“ und den klinischen Bezug zum Patientenproblem ver­ liert. Das EMG stellt niemals das alleinige diagnos­ tische Kriterium dar, es unterstützt den physio­therapeutischen Befundprozess und kann

helfen, Hypothesen zu bestätigen oder zu wider­ legen. In der Anwendung eines EMGs sind einige wichtige Faktoren im klinischen Setting zu berück­ sichtigen, um verlässlich Daten zu erheben. Diese Faktoren sind von großer Bedeutung und sollten vor einer Analyse berücksichtigt werden. Dieser praxisorientierte Workshop wendet sich gleicher­ maßen an Interessierte, Neu- und Quereinsteiger als auch an erfahrene EMG-Anwender. Neben einer kurzen Einführung in die Elektromyographie steht vor allem die praktische Anwendung im klinischen Setting im Vordergrund. ❐

Literatur 1. Kasman GS, Cram JR, Wolf SL. 1998. Clinical Applications in Surface Electromyography: Chronic Musculoskeletal Pain. New York: Aspen Publishers 2. Konrad P. 2011. EMG-Fibel. Eine praxisorientierte Einführung in die kinesiologische Elektromyographie Scottsdale: Noraxon 3. Möller D, Backes K. 2017. Fachwissen Elektromyographie: Von der Biomechanik zur klinischen Anwendung. From Biomechanics to Clinical Implementation. Man. Ther. 21:88–95

Dirk Möller Prof. (in Verw.); Physiotherapeut; Diplom-Sportlehrer; wissenschaftlicher Mitarbeiter der ­Hochschule Osnabrück; dort auch Professor für Physiotherapie (in Verw.); Weiterbildungen: Manuelle Therapie Maitland (OMT), Therapeutisches Klettern, Medizinische Trainings­therapie, Diplom-Brüggertherapeut, angewandte Biomechanik, interprofessionelle Lehre, IPE. Kontakt: D.Moeller@hs-osnabrueck.de

Kevin Backes B. A. Sport und Gesundheit in Prävention und Therapie an der Deutschen Sport­hochschule Köln; seit 2012 Produkt-Manager Clinical und Sports Performance Velamed GmbH für den Bereich Klinik und Leistungssport; Betreuung von Kliniken, Reha-Zentren und Profi­sportvereinen aus der Bundesliga und der Premier League. Kontakt: k.backes@velamed.com 42

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Titel: Evidenzbasiertes Training beim Jumper’s Knee Vortragsform: Seminar (S-03) Freitag, 28. September 2018, 10:45 Uhr bis 11:30 Uhr

Tendinopathien auf Höhe des distalen Patellapols und der Patellarsehne sind schmerzhafte Entzün­ dungsreaktionen, die zumeist in Folge chronischer Überbelastung entstehen. Aufgrund des häufigen Auftretens in Sportarten mit hoher Sprungbelas­ tung wie Volleyball oder Basketball wird dabei auch vom Jumper’s Knee gesprochen. Neben der chroni­ schen Überbelastung aufgrund hoher Trainings­ umfänge werden weitere Risikofaktoren wie Körperzusammensetzung, Beinlängendifferenz, Fußgewölbe, Beweglichkeit von Quadrizeps und ischiokruraler Muskulatur, Maximalkraft des Quad­ rizeps sowie maximale Sprunghöhe und Beschaf­ fenheit der Bodenoberfläche untersucht. Weiterhin konnte bei Bewegungsanalysen mit Volleyballern, die am Jumper’s Knee leiden, unter anderem eine erhöhte Sehnenspannung in der Patellarsehne und eine veränderte Kinetik und Kinematik bei Absprung und Landung beobachtet werden. Als evidenzbasierte konservative Behandlungsmethode beim Jumper’s Knee findet sich in der aktuellen wis­ senschaftlichen Literatur das Heavy-Load-Training mit der Unterteilung in Heavy-Slow-Resistance (HSR)-Training und maximiertes exzentrisches Training wieder. Beide Trainingsarten haben gemeinsam, dass sie versuchen, die betroffen Sehne einer sehr hohen Zugbelastung auszusetzen, durch die positive strukturelle Veränderungen in der Sehne provoziert werden sollen. Im HSR-Training wird mit hohem Zusatzgewicht und Wieder­ holungsdauern im Bereich von sechs Sekunden ­trainiert. Beim exzentrischen Training zeigt sich eine hohe Effektivität mit Zusatzgewicht bei einoder beidbeinigen Kniebeugen auf einem 25-GradKeil. Die Belastung wird bei beiden Methoden so gewählt, dass die Patienten im schmerzhaften Bereich trainieren. Sowohl HSR als auch exzentri­ sches Krafttraining zeigen bei vergleichbarem

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Pohl Torsten

kurzzeitigen Erfolg stabilere Langzeitergebnisse als zum Beispiel eine ultraschallgestützte Injektion von Kortikosteroiden. Dabei besteht eine moderate Evi­ denzlage für eine strukturelle Veränderung der Sehne als Erklärung für den Erfolg des HSR-Trai­ nings bei Tendinopathien. Obwohl die Ergebnisse für HSR vielversprechender sind, führt die Ausstat­ tung der meisten physiotherapeutischen Praxen dazu, dass ein exzentrisches Training für die Behandlung des Jumper’s Knee praktikabler ist. Auf dem Weg zurück zum Sport und in der Prävention eines Wiederauftretens der Verletzung spielen die Beseitigung der extrinsischen Risikofaktoren und die Behandlung der verletzungsbedingten Adapti­ onen im Bewegungssystem eine große Rolle. Eine Verbesserung von Sensomotorik, Beinachsenstabi­ lität, Beweglichkeit und des Kräfteverhältnisses von Quadrizeps zu ischiokruraler Muskulatur sowie eine Veränderung der verletzungsprovozierenden Technik bei Absprung und Landung sind in der ­weiteren Behandlung als Trainingsschwerpunkte zu setzen. ❐

Literatur 1. Kongsgaard M, Kovanen V, Aagaard P, Doessing S, Hansen P, et al. 2009. Corticosteroid injections, eccentric decline squat training and heavy slow resistance training in patellar tendinopathy. Scand. J. Med. Sci. Sports 19,6:790–802 2. Malliaras P, Barton CJ, Reeves ND, Langberg H. 2013. Achilles and patellar tendinopathy loading programmes: a systematic review comparing clinical outcomes and identifying potential mechanisms for effectiveness. Sports Med. 43,4:267–86 3. Reinking MF. 2016. Current concepts in the treatment of patellar tendinopathy. Int. J. Sports Phys. Ther. 11,6:854–66

Torsten Pohl B. Sc. Wissenschaftliche Grundlagen des Sports; M. Sc. Bewegung und Gesundheit; aktuell: ­Promotion; wissenschaftlicher Mitarbeiter TUM; Sportwissenschaftler in der Therapie (PAT Therapiezentrum, München); Dozent am IST Studieninstitut; Weiterbildungen: myofasziales Taping, Blackroll Mastertrainer, FMS-Level 1, orthopädische Knie- und Hüftschule, B-Lizenz Volleyball. Kontakt: torsten.pohl@tum.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Stein Christian Titel: Rückenschmerzbehandlung – kritische Ideen Vortragsform: Seminar (S-34) Samstag, 29. September 2018, 16:45 Uhr bis 17:30 Uhr

Der menschliche Körper ist optimal an die auf ihn einwirkenden Belastungen angepasst. Zur Anpas­ sung kann er verschiedene Systeme nutzen. Das mechanische System, das metabolische System, das neuroendokrine System und andere werden spezi­ fisch reagieren. Der Körper reagiert mit allen Sys­ temen mehr oder weniger stark auf diese Reize (Tensegrity-Prinzip). Zusätzlich ist der Mensch ein ökonomisches System, das maximal energieeffizient arbeitet. Die zur Verfügung stehenden Ressourcen werden dadurch geschont. Unter diesen Gesichts­ punkten muss die therapeutische Idee der Kräfti­ gung der Rückenmuskeln hinterfragt werden. Jede muskuläre Aktivität führt zu einem Verbrauch an Ressourcen. Daher versucht der gesunde Körper, die muskuläre Aktivität so gering wie möglich zu halten – er arbeitet effizient. Im aufrechten Stand und der Vorneige werden beispielsweise beim Gesunden so wenige Muskeln wie nötig angespannt. Die muskuläre Aktivität liegt fast bei null. Dieses Phänomen wurde bereits durch Floyd und Silver Mitte des letzten Jahrhunderts durch EMG-Mes­ sungen verifiziert. Ermöglicht wird dieser Effekt durch die Funktion der Fascia thoracolumbalis. Das Bindegewebe kann lange belastet werden, ohne dass die Muskeln arbeiten müssen. Dadurch werden ­Ressourcen geschont. Entsprechend kann man bei statisch arbeitenden Menschen („PC-Arbeit“) einen Umbauversuch der belasteten Stellen, zum Beispiel des Nackens, beobachten. Die Mm. rotatores der Wirbelsäule ziehen von einem Wirbelkörper zum nächsten. Sie verbinden als aufrichtende Musku­ latur die Wirbelkörper miteinander. Bei einer ­Kontraktion kommt es dadurch zu einer Drucker­ höhung der Wirbelsäule und der Bandscheiben. Es kommt nie zu einer Druckreduktion oder gar ­Entlastung. Die Wirbelsäule oder Bandscheiben werden dadurch immer belastet und nie entlastet. Zusätzlich konterkariert die Kräftigung das

Bestreben des Körpers, möglichst wenig Muskel­ kraft einzusetzen. Erst durch den optimalen Einsatz der myofaszialen Strukturen ist es möglich, die Muskeln „abzuschalten“ und die Bandscheiben zu entlasten. Fazit: Das Therapieziel darf nicht sein, die Musku­ latur zu kräftigen und die Wirbelsäule zu stabilisie­ ren. Eine erfolgreiche Therapie muss das ökonomische / optimale Zusammenspiel zwischen Muskulatur und Faszie wiederherstellen. Im Hin­ blick auf die zusätzliche Belastung der geschädigten Strukturen ist eine Kräftigungstherapie grundsätz­ lich zu hinterfragen. Die Förderung der (venösen) Drainage der betroffenen Segmente stellt gerade in der akuten Behandlung einen wichtigen Faktor dar und sollte zur Schmerzsenkung konsequent durch­ geführt werden. Eine aufgabenspezifische und all­ tagsgerechte Aktivierung der Patienten steht im Vordergrund. Es ist nicht sinnvoll, neue Bewegun­ gen zu erlernen mit einem Bewegungsapparat, der neurophysiologische, metabolische und mechani­ sche Störungen aufweist. Zur Rehabilitation sollten bekannte Bewegungsmuster einbezogen werden. ❐

Literatur 1. Gracovetsky S. 2008. Is the lumbodorsal fascia necessary? J. Bodyw. Mov. Ther. 12,3:194–7 2. Lederman E. 2010. The myth of core stability. J. Bodyw. Mov. Ther. 14,1:84–98 3. Levin SM. 2002. The tensegrity-truss as a model for spine mechanics: biotensegrity. J. Mech. Med. Biol. 2:375–88

Christian Stein Dr. med.; Physiotherapeut; Arzt; Osteopath; FDM-Instruktor; internationaler Referent; ­ eiterbildungen: Osteopathie, FDM, Didaktik und Präsentationstechnik, Stoffwechsel- und W Ernährungsmedizin. Kontakt: zentrale@akademie-stein.de 44

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Titel: Myofasziale Beschwerden 2.0 Vortragsform: Workshop (W-03)

Grafik:  Anton Khrupin / shutterstock.com

Freitag, 28. September 2018, 13:00 Uhr bis 14:30 Uhr

Seit einigen Jahren gewinnt die Anwendung myo­ faszialer Behandlungs- und Trainingsmöglichkeiten zunehmend an Bedeutung in der Therapie sowie im Sport. Dabei stehen vor allem die instrumenten­ assistierte myofasziale Therapie, das Flossing sowie myofasziale Eigenrelease-Übungen im Fokus der Anwender. Diese Auswahl stellt eine Anzahl moder­ ner, jedoch nur teils wissenschaftlich fundierter und größtenteils noch in den Kinderschuhen steckender Behandlungsansätze myofaszialer Beschwerden dar. Dennoch zeigen Ergebnisse aus der Praxis eine Daseins- und Anwendungsberechtigung in der ­Therapie auf. Wie wir alle aus unserer täglichen Arbeit am Patienten wissen, ist in den wenigsten Fällen der eine Behandlungsansatz derjenige, der allein zum Erfolg führt. Vielmehr ist es die richtige Kombination verschiedener und miteinander harmonierender Therapiebestandteile, die den ­ größtmöglichen Erfolg verspricht. Innerhalb dieses Workshops wird Ihnen genau diese Kombination der zuvor dargestellten Behandlungs­ ansätze anhand von gängigen Beschwerdebildern

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Weber Patrick

(Epicondylitis lateralis humeri und Patellaspitzen­ syndrom) praxisorientiert nähergebracht. Dabei lernen Sie die Einsatzmöglichkeiten von instrumen­ tenassistierter Manueller Therapie in Kombination mit der therapeutischen Intervention des Flos­ sing-Bandes kennen­– basierend auf neuen Erkennt­ nissen aus der Faszienforschung. Ergänzt werden diese beiden passiven Therapien durch myofasziale Eigenrelease-Übungen, welche aktiv und eigenstän­ dig durch den Patienten regelmäßig zu Hause durchgeführt werden können, um den Behand­ lungserfolg zu unterstützen. Der Synergismus dieser drei unterschiedlichen myofaszialen Behandlungsansätze zeigt in der Pra­ xis Therapieerfolge. Auf diese Weise vermittelt Ihnen der Workshop einen neuen Ansatz in der Therapie von (persistierenden) Beschwerden myo­ faszialen Ursprungs mittels moderner Behand­ lungsmöglichkeiten unter Einbeziehung der Mitwirkung und Mitverantwortung des Patienten. Die vermittelten Inhalte sind so gestaltet, dass Sie diese im Anschluss an den Workshop eigenständig auf weitere myofasziale Beschwerdebilder anderer Regionen anwenden und in Ihre tägliche Arbeit übertragen können. ❐

Literatur 1. MacDonald GZ, Button DC, Drinkwater EJ, Behm DG. 2014. Foam rolling as a recovery tool after an intense bout of physical activity. Med. Sci. Sports Exerc. 46:131–42 2. Sevier TL, Stegink-Jansen CW. 2015. Astym treatment vs. eccentric exercise for lateral elbow tendinopathy: a randomized con­ trolled clinical trial. PeerJ 3:e967 3. Weber P. 2017. Effect of flossing. Sports.medicine.newspaper 1:14–6

Patrick Weber Leitender Physiotherapeut der Frauenabteilung des 1. FC Köln; Bachelor of Physiotherapy; M. Sc. Sportphysiotherapie; Doktorand an der Deutschen Sporthochschule Köln; Heilpraktiker (Physiotherapie); Dozent an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule für Physiotherapie; Weiterbildungen: Manualtherapeut, Sportphysiotherapeut, myofasziale Weiterbildungen. Kontakt: weberpatrick87@gmx.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Wolf Udo Titel: Ein evidenzbasierter Behandlungspfad zur Nachbehandlung von Kreuzbandverletzungen Vortragsform: Seminar (S-01) Freitag, 28. September 2018, 10:00 Uhr bis 10:45 Uhr Es existiert kein Standard für die Versorgung nach einer isolierten Ruptur des vorderen Kreuzbandes. Lediglich in Bezug auf das zu verwendende Trans­ plantat besteht ein Konsens. Da die physiotherapeu­ tische Behandlung maßgeblich von der operativen Versorgung abhängt, unterscheiden sich auch hier die Konzepte erheblich. In einer kooperierenden Klinik wurde vor etwa einem Jahr eine neue OP-Technik eingeführt, die zu einer hohen primä­ ren Festigkeit des Transplantates führt und daher unmittelbar postoperativ die unlimitierte Bewe­ gung und volle Belastung des Kniegelenks erlaubt. Bei klinischen Kontrollterminen zeigte sich jedoch, dass das Potenzial der Methode nicht in vollem Umfang genutzt wird. Aus diesem Grunde wurde die Hochschule beauftragt, einen Versorgungsstan­ dard für die neu eingeführte Operationsmethode zu entwickeln und die Implementierung in der Pra­ xis zu unterstützen. Im Rahmen eines studentischen Projekts wurde im Laufe eines Semesters ein inter­ disziplinärer Behandlungspfad entwickelt. Ausge­ hend von einem orientierenden Literaturstudium und der Darstellung der OP-Technik durch den Operateur wurden zunächst Experten- und Patien­ teninterviews geführt, um Fragestellungen für gezielte Literaturrecherchen generieren zu können. Die gefundenen Evidenzen wurden bewertet und anhand ihrer Güte und Aussagekraft mit unter­ schiedlich starken Empfehlungsgraden versehen. Dann erfolgten die Ausarbeitung des Pfades und die Erstellung des Literaturverzeichnisses inklusive Handreichungen für die Anwender. Anschließend erfolgte die Vorstellung und Diskussion des Pfades mit den befragten Experten sowie dem Auftrag­ geber. Im Oktober begann nach einer weiteren ­Differenzierung und Erweiterung des Pfades durch eine aus Mitarbeitern der Hochschule und der ­Klinik bestehende Arbeitsgruppe die klinische Erprobung durch ausgewählte Anwender, die

zudem vorab definierte Eckdaten für die Evaluation erfassen. Nach einem halben Jahr erfolgen die Aus­ wertung dieses Praxistests und die Aktualisierung des ­Pfades, der dann als Online-Version zur Ver­ fügung gestellt wird. Nachfolgend sollen die Out­ comes der o ­ perativen Versorgung in Verbindung mit dem Behandlungspfad anhand eines randomi­ sierten kontrollierten Versuches überprüft werden. Besonderheiten der physiotherapeutischen Versor­ gung sind die evidenzbasierten Empfehlungen für die präoperative Behandlung, die Empfehlungen zur Anwendung etablierter Maßnahmen wie ­Kryotherapie, Continuous Passive Motion und Kräftigung sowie die klare Benennung von objektivierbaren Zielen für jede Phase der ­ ­Rehabilitation. Der Übergang von einer in die nächsthöhere Phase wird durch einen standardi­ sierten Test entschieden. Dadurch wird der Pfad individualisiert, feste Zeitvorgaben entfallen. ­Vielmehr wird das präoperative Aktivitätslevel berücksichtigt. ❐

Literatur 1. Collette M, Cassard X. 2011. The Tape Locking Screw technique (TLS): a new ACL reconstruction method using a short hamstring graft. Orthop. Traumatol. Surg. Res. 97,5:555 2. Alshewaier S, Yeowell G, Fatoyes F. 2017. The effectiveness of pre-operative exercise physiotherapy rehabilitation on the out­ comes of treatment following anterior cruciate ligament injury: a systematic review. Clin. Rehabil. 31,1:34 3. Van Melick N, van Cingel RE, Brooijmans F, Neeter C, van Tienen T, et al 2016. Evidence-based clinical practice update: practice guidelines for anterior cruciate ligament rehabilitation based on a systematic review and multidisciplinary consensus. Br. J. Sports Med. 50,2:1506

Udo Wolf Prof. Dr. rer. medic.; Professor für Physiotherapie; Physiotherapeut (B. Sc., M. Sc.); bis 2011 ­wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg; 2011 bis 2013 ­Professor für Muskuloskelettale Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit Bochum; seit 2013 P ­ rofessor für Physiotherapie an der Hochschule Fulda; Weiterbildungen: u. a. Manuelle ­Therapie. Kontakt: Udo.Wolf@pg.hs-fulda.de 46

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Titel: Musiker als besondere Patientengruppe für die Physiotherapie Vortragsform: Seminar (S-29) Samstag, 29. September 2018, 16:00 Uhr bis 16:45 Uhr

Musiker sind ebenso sensomotorische High-Perfor­ mer wie Athleten. Stetige Arbeit am künstlerischen Ausdruck, der Drang nach Perfektion und die damit verbundenen hohen physischen wie psychischen Anforderungen prägen das Künstlerleben.

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Zalpour Christoff

Interessanterweise steht die physiotherapeutische Versorgung von Athleten (völlig zu Recht) außer Frage, während sie für Musiker kaum zielgruppen­ gerecht etabliert ist. Dieser Vortrag zeigt auf, wie ein solches Konzept aussehen könnte, und gliedert sich dabei in drei Teile: Erstens die Epidemiologie der Musikerbeschwerden anhand der internationalen Literatur und eigener Erhebungen, zweitens die Vorstellung der physio­ therapeutischen Musikersprechstunde im INAP / O in Osnabrück (existiert seit mittlerweile elf Jahren und umfasst mehr als 600 Einzelfälle aus den ­Bereichen Instrument, Gesang und Tanz) und drit­ tens die Vorstellung der bewegungsanalytischen ­Forschung im MotionLab der Hochschule. ❐

Foto:  Hochschule Osnabrueck / Bettina Meckel

Literatur 1. Zalpour C. 2013. Musikergesundheit als Aufgabe einer spezialisierten Musikerphysiotherapie.; Österreichisches Forum Arbeitsmedizin, 17–28 2. Kok LM, Huisstede BMA, Voorn VMA, Schoones JW, Nelissen R. 2016. The occurence of musculoskeletal complaints among professional musicians: a systemativ review.; Int. Arch. Occup. Environ. Health 89:373–96 3. Ackermann B, Driscoll T, Kenny DT. 2014. Musculoskeletal pain and injury in professional orchestral musicians in Australia. MPPA 27,4:74–9

Christoff Zalpour Prof. Dr. med.; Direktor des Institutes für angewandte Physiotherapie und Osteopathie, INAP / O; Studium der Humanmedizin und Diplompädagogik in Gießen, Münster und Stanford / USA; ­ärztlicher Leiter PT-Schule; seit 2003 Professor für Physiotherapie an der ­Hochschule O ­ snabrück; wissenschaftlicher Leiter des INMOVE; Leiter des MotionLab; S ­ precher des Binnenforschungsschwer­punktes MusikPhysioAnalysis. Kontakt: c.zalpour@hs-osnabrueck.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Hartmann Patrick Titel: Krafttraining mit Kindern und Jugendlichen Vortragsform: Workshop (W-02) Freitag, 28. September 2018, 11:30 Uhr bis 13:00 Uhr

Um funktionellen und gesundheitlichen Beschwer­ den vorzubeugen, wird von mehreren anerkannten Organisationen für Kinder und Jugendliche täglich eine mindestens 60-minütige körperliche Bewe­ gung mit mäßiger bis hoher Intensität empfohlen. Darüber hinaus sollte ergänzend ein regelmäßiges Krafttraining absolviert werden. Beispielsweise zeigt dieses einen positiven Einfluss auf die Kno­ chenmineraldichte, Kontrolle des Körpergewichts und Prävention von Sportverletzungen. Zudem erhöht es das psychosoziale Wohlbefinden und Selbstvertrauen der Heranwachsenden. Doch häufig besteht eine gewisse Unsicherheit bei Therapeuten und Trainern, wenn sie für diese Altersgruppen ein Krafttraining durchführen sollen. Vor allem die Angst, die Wachstumsfugen der Knochen zu schä­ digen und dadurch Wachstumsstörungen hervor­ zurufen, führt oft zu einer starken Zurückhaltung. Wissenschaftlich betrachtet gibt es dazu jedoch kei­ nen Grund. Mit einer professionellen und angepassten ­Trainingssteuerung, welche die physischen und ­psychosozialen Besonderheiten von Kindern und Jugendlichen berücksichtigt, ist das Risiko hierfür wesentlich geringer als bei der Ausübung von ­gängigen sportlichen Aktivitäten wie beispielsweise Fußballspielen. Daher gibt es kein grundsätzliches Mindestalter, ab dem mit einem Krafttraining begonnen werden kann. Kinder sollten jedoch eine gewisse physische, kognitive und soziale Reife ­aufweisen. Diese haben sie meist ab dem Alter von sieben bis acht Jahren. Von da an kann mit der ­Ausbildung von technischen Fertigkeiten vieler ­verschiedener Übungen begonnen werden. Die Annahme, dass Krafttraining bei Kinder und Jugendlichen aufgrund des geringeren

Testosteronspiegels im Vergleich zu Erwachsenen nicht effektiv ist, kann wissenschaftlich betrachtet ebenso wenig nachvollzogen werden. In der Litera­ tur wird eine Kraftsteigerung von bis zu 74 Prozent nach einem achtwöchigen progressiven Training beschrieben, wobei die meisten Studien nur eine Steigerung von 30 bis 50 Prozent zeigen. Im Kin­ desalter erfolgt die Anpassung allerdings mehr auf neuronaler als auf morphologischer Ebene. Daher gibt es kaum geschlechtsspezifische Unterschiede. Erst ab dem Jugendalter kann verstärkt eine Muskel­ hypertrophie, vor allem bei Jungs, beobachtet werden. Zusammenfassend kann festgehalten ­ ­werden, dass ein Krafttraining im Kindes- und Jugen­dalter mit einer professionellen und ange­ passten ­Trainingssteuerung absolut sicher und effektiv ist. Die Vorteile überwiegen deutlich die möglicherweise entstehenden Risikofaktoren für Folge­beschwerden. ❐

Literatur 1. Lloyd RS, Faigenbaum AD, Stone MH, Oliver JL, Jeffreys I, et al. 2014. Position statement on youth resistance training: the 2014 International Consensus. Br. J. Sports Med. 48,7:498–505 2. Faigenbaum AD, Kraemer WJ, Blimkie CJ, Jeffreys I, Micheli LJ, et al. 2009. Youth resistance training: updated position statement paper from the national strength and conditioning association. J. Strength Cond. Res. 23:60–79 3. Kraemer WJ, Fry AC, Frykman PN, Conroy B, Hoffman J, et al. 1989. Resistance training and youth. Pediatr. Exerc. Sci. 1,4:336–50

Patrick Hartmann Master of Science in Sports Injury Management; Physiotherapeut; Sport- und Gymnastiklehrer; Referent in der Weiterbildung in den Bereichen Krankengymnastik am Gerät, Medizinische ­Trainingstherapie und Sportphysiotherapie; Weiterbildungen: Manuelle Therapie (nach IAOM, McKenzie, Mulligan), Manuelle Lymphdrainage / Komplexe Physikalische Entstauungstherapie (nach Földi), Sportphysiotherapie (DOSB-anerkannt), Fasziendistorsionsmodell (nach Typaldos), Fascial Manipulation (nach Stecco), Krankengymnastik am Gerät (nach FOMT), Funktionelles Taping / Kinesio-Taping. Kontakt: ph@hpphysio.pro 48

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Titel: Traumreise oder Tischtennisturnier? Individuelle Bewegungsförderung in der Kinderonkologie Vortragsform: Seminar (S-26)

PÄ D IATRIE

Kesting Sabine

Samstag, 29. September 2018, 12:30 Uhr bis 13:15 Uhr Eine Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter und die damit verbundene intensive und umfang­ reiche Therapie haben häufig kurz- und langfristige Beeinträchtigungen auf physischer und psychischer Ebene zur Folge. Mit dem Kontaktverlust zum sozi­ alen Umfeld und langen behandlungsbedingten Iso­ lationsphasen geht in der Regel eine Einschränkung der bewegungsbezogenen und sportlichen Aktivi­ täten in Schul-, Vereins- und Freizeitsport einher. Besonders im Kindes- und Jugendalter sind jedoch Bewegung und Sport essenziell für eine gesunde Entwicklung im physischen, kognitiven, motori­ schen und psychosozialen Bereich. Übersichtsarbeiten und aktuelle Studien im kinder­ onkologischen Setting geben bereits vielversprech­ e­nde Hinweise auf die positiven Auswirkungen spezifischer Bewegungs- und Sportförderung, unter anderem auf die Lebensqualität, die körperliche Leistungsfähigkeit, den Gesundheitszustand und die Fatigue-Symptomatik sowie krankheits- und therapiebedingte Spätfolgen. Schwierigkeiten und Barrieren bei der Umsetzung der Bewegungsförde­ rung ergeben sich oftmals aufgrund von fehlenden Angeboten, Informations- und Aufklärungsmangel, Unsicherheiten auf Seiten der Betroffenen, des Fachpersonals sowie der Sportlehrer und Vereins­ trainer bei der Rückkehr in bestehende Sport­ strukturen. Grundsätzlich gilt jedoch die Devise: Es geht, man muss nur wissen, wie! Der Vortrag gibt einen Überblick zur Bedeutung von Bewegung und Sport während und nach einer Krebserkrankung im Kindes- und Jugendalter sowie über den aktuellen Forschungsstand. Die Darstellung eines Konzeptes zur praktischen ­

Umsetzung von Maßnahmen zur Bewegungs- und Sportförderung im stationären Bereich und in der Nachsorge vermittelt Rahmenbedingungen, Vor­ aussetzungen und relevante Hinweise zu möglichen Barrieren. Anhand von Fallbeispielen werden typi­ scherweise auftretende Hemmnisse bei der Wieder­ eingliederung in Sportstrukturen nach Therapieende besprochen und mögliche Lösungsansätze disku­ tiert. Hilfreiche Tipps und Ansprechpartner sowie Unterstützungsmöglichkeiten werden zudem vor­ gestellt. Eine abschließende Zusammenfassung und Diskussion ermöglicht den fachlichen Austausch und bietet Raum für Fragen. ❐

Literatur 1. Ross WL, Le A, Zheng DJ, Mitchell HR, Rotatori J, et al. 2018. Physical activity barriers, preferences, and beliefs in childhood ­cancer patients. Support Care Cancer 26,7:2177–84 2. Braam KI, van der Torre P, Takken T, Veening MA, van-Dulmen den Broeder E, et al. 2016. Physical exercise training interventions for children and young adults during and after treatment for ­childhood cancer. Cochrane Database Syst. Rev. 3:CD008796 3. Baumann FT, Bloch W, Beulertz J. 2013. Clinical exercise interventions in pediatric oncology: a systematic review. Pediatr. Res. 74,4:366–74

Sabine Kesting Dr. rer. medic.; Sportwissenschaftlerin; Promotionsstudium in Münster; Post-Doc / Sportwissenschaftlerin mit Anstellung an der TU München, Kinderklinik München-Schwabing in der ­Abteilung für Kinderhämatologie und -onkologie des Klinikums rechts der Isar und Lehrstuhl für ­Präventive Pädiatrie der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaften; Arbeitsfelder: unter anderem sportpädagogische Bewegungsförderung und Sporttherapie während der pädiatrisch-­onkologischen Akuttherapie und der Dauertherapie sowie in der Nachsorge. Kontakt: sabine.kesting@tum.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Seeländer Johanna Titel: Evaluation von Physiotherapie bei Kindern mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion Vortragsform: Seminar (S-28)

Foto:  Africa Studio / shutterstock.com

Samstag, 29. September 2018, 13:15 Uhr bis 14:00 Uhr

Die umschriebene Entwicklungsstörung motori­ scher Funktion (UEMF) ist eine schwerwiegende Entwicklungsbeeinträchtigung der motorischen Koordination, die nicht allein durch eine Intelli­ genzminderung oder eine spezifische angeborene oder erworbene neurologische Störung erklärbar ist. Diese Kinder können dadurch schwerwiegende Folgen erleiden. Umso wichtiger erscheint zeitnahe Therapie, um die Funktionsstörungen zu vermin­ dern, die Partizipation zu verbessern und mögliche Folgen zu vermeiden. Nach einer Einführung in das Thema soll die Relevanz des Krankheitsbildes UEMF mit den möglichen Folgen dargestellt ­werden. Danach wird die neue Therapie auf neuro­ physiologischer Basis auch anhand von Fallbeispie­ len vorgestellt. In einer Evaluation mit zehn betroffenen Kindern konnte gezeigt werden, dass Physiotherapie auf neurophysiologischer Basis als Therapieform für Kinder mit UEMF wirksam ist. Es sollten die Funktionseinschränkungen minimiert

und die Partizipation der betroffenen Kinder ver­ bessert werden. Die vorgestellte Therapie (NET) zeigte deutliche Verbesserungen in allen Bereichen bei den betroffenen Kindern. ❐

Literatur 1. Blank R, Smits-Engelsman B, Polatajko H, Wilson P. 2012. European Academy for Childhood Disability (EACD): recommen­ dations on the definition, diagnosis and intervention of developmental coordination disorder. Dev. Med. Child Neurol. 54,1:54–93 2. Jenni O, Calfisch J. 2012. Das motorisch ungeschickte Kind. ­Therapeutische Umschau 69,8:459–65 3. Seeländer J, Fidler V, Hadders-Algra M. 2013. Increase in impaired motor coordination in six-year-old German children between 1990 and 2007. Acta Paediatr. 102:44–8

Johanna Seeländer Dr. rer. medic.; seit 1991 selbstständige Physiotherapeutin; seit 1994 Vojta-Therapeutin; 2004 Bachelor Physiotherapie; 2008 M. Sc. Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld; 2018 Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln. Kontakt: praxis@johanna-seelaender.de 50

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Titel: Neurophysiologische Entwicklungstherapie bei Kindern mit umschriebener Entwicklungsstörung motorischer Funktion Vortragsform: Workshop (W-25)

PÄ D IATRIE

Seeländer Johanna

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Samstag, 29. September 2018, 16:30 Uhr bis 18:00 Uhr

Im Workshop werden zehn Grundsätze der B ehandlung auf neurophysiologischer Basis ­ (­ Neurophysiologische Entwicklungstherapie – NET) für Kinder mit umschriebener Entwicklungs­ störung motorischer Funktion (UEMF) erläutert:

Danach wird die Therapie anhand von Bildern und Videos mit Fallbeispielen erläutert. Anschließend kann geübt werden. ❐

1. geschlossene Kette 2. Funktionsdifferenzierung 3. Bewegungsqualität 4. Aufgabenorientierung 5. Reduktion der Unterstützung 6. konzentrische und exzentrische Muskelarbeit 7. Rotation 8. Transfers 9. Wiederholungen

Literatur 1. Seeländer J. 2018. Konzepte zur Behandlung der Umschriebenen Entwicklungsstörung motorischer Funktion und Entwicklung eines physiotherapeutischen Behandlungsansatzes. Dissertation [im Druck]

10. Bewegungsfreude

Johanna Seeländer Dr. rer. medic.; seit 1991 selbstständige Physiotherapeutin; seit 1994 Vojta-Therapeutin; 2004 Bachelor Physiotherapie; 2008 M. Sc. Gesundheitswissenschaften an der Universität Bielefeld; 2018 Promotion an der Medizinischen Fakultät der Universität Köln. Kontakt: praxis@johanna-seelaender.de ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Titel: Schmerz bei Menschen mit Demenz Vortragsform: Seminar (S-09) Freitag, 28. September 2018, 16:30 Uhr bis 17:15 Uhr

Interaktionen mit Behandelnden, spielen eine Rolle. Ziel des multidimensionalen Assessments ist es, ein umfassendes Bild bezüglich der einwirkenden Schmerzmechanismen und ihrer funktionellen Auswirkungen zu erhalten. Dazu sind Informatio­ nen über die individuelle biologische, psychologi­ sche und soziale Problematik sowie die Ressourcen des älteren Menschen in seiner Lebenswelt not­ wendig. Nur so gelingt es, ein personenzentriertes, ressourcenorientiertes Behandlungsprogramm zu­­ sam­menzustellen und dem Patienten so lange wie möglich Autonomie (trotz Schmerzen) zu ermögli­ chen. Es kommen altersadjustierte und möglichst valide und reliable Assessmentinstrumente und Tests zur Anwendung. ❐

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P SYC HIATRIE

Laekeman Marjan

Abhängig von der Lokalisation der neurodegenera­ tiven Veränderungen im Gehirn können bei Men­ schen mit Demenz starke Schmerzen auftreten. Sie kommunizieren ihre Schmerzen jedoch oft nicht eindeutig; manchmal reagieren sie aggressiv oder aufgeregt oder sie wirken apathisch. Unerkannte Schmerzen führen oft dazu, dass sich Patienten missverstanden, traurig oder mutlos fühlen. In der Schmerzphysiotherapie ist es daher unabdingbar, wichtige Verhaltensweisen, die auf Schmerzen hin­ weisen, zu erkennen. Deswegen braucht das Assess­ ment hier besondere Anpassungen. Abhängig von der Art der Demenz werden Unter­ schiede im Schmerzverhalten erklärbar. Auch andere Variablen, zum Beispiel frühere Erfahrun­ gen, Erinnerungen, Einstellungen, Überzeugungen, Ängste, Reaktionen des sozialen Umfeldes und

Literatur 1. Kuss K, Laekeman M. 2016. Physiotherapie und Physikalische Therapie bei Schmerzpatienten inkl. Trainingstherapie. In Schmerztherapie beim älteren Patienten., ed. M Schuler. Berlin: de Gruyter 2. Sirsch E, Laekeman M, Gnass, Fischer T. 2017. Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe. S3-Leitlinie. Berlin: Deutsche Schmerzgesellschaft & Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen 3. Verenso 2016. Richtlijn Pijn. Herkenning en behandeling van pijn bij kwetsbare ouderen. Deel 2 Integrale tekst met onderbouwing van conclusies en aanbevelingen. Utrecht: Verenso

Marjan Laekeman Physiotherapeutin (M. Sc.); externe Lehrbeauftragte an Hochschulen und Referentin für ­„spezielle Schmerzphysiotherapie“ (SpSPT); Doktorandin im PhD-Kolleg, Fakultät für Gesundheit, ­Universität Witten / Herdecke; wissenschaftliche Mitarbeiterin Physiologische ­Psychologie, Otto-Friedrich-Universität Bamberg; Weiterbildungen: u. a. spezielle Schmerz­physiotherapie, Pain Assessment in Patients with Impaired Cognition, especially Dementia COST Action TD1005, IFOMPT-Therapeutin. Kontakt: marjan.laekeman@t-online.de 52

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Produkthighlights auf der therapie on tour in Bochum Funktionelles Training, Lasertherapie oder Elektrostimulation prägen die moderne Physiotherapie. Aktuelle Neuheiten und Produkthighlights präsentieren die Aussteller der therapie on tour in Bochum vom 28. bis 29. September 2018 im RuhrCongress. Vor allem die gerätegestützte Therapie steht dabei im Fokus. Zum Portfolio gehören unter anderem Elektroden-Westen, ein raumsparender Functional Tower und ein robotergestützter Gangtrainer.

P ro du kthighlights

Therapie durch Technik

Effizientes Muskeltraining mit Elektroden-Westen Erstmals werden dem Therapiemarkt zur therapie on tour in Bochum die neuen i-Body Elektro­ den-Westen von miha bodytec vorgestellt. Neben einem hohen Tragekomfort mit größter Bewe­ gungsfreiheit bieten sie den Therapeuten und Pati­ enten zahlreiche Mehrwerte im täglichen Einsatz. Für ein einfaches und sicheres Handling sorgen bei­ spielsweise die innenliegenden und nicht sichtbaren Verkabelungen. Ein dauerbeständiges Elektroden­ material sorgt für eine lange Lebensdauer der

Westen. Weitere Vorteile sind die dauerelastischen Dehnbereiche aus latexfreiem Silikon für eine ­optimale Passform und eine einfache Reinigung, die magnetische Kontaktierung zur schnellen und sicheren Verbindung sowie das Anpassungsvermö­ gen der Elektroden an unterschiedliche Körper­ strukturen. Die i-body Elektroden-Westen sind ein ganzheitlich antibakteriell ausgerüstetes und geprüftes Produkt und in unterschiedlichen Größen erhältlich.

Der robotergestützte Gangtrainer NexStep von Reha Technology AG ist ein benutzerfreundliches System für die funktionelle Rehabilitation neurolo­ gischer Gangstörungen, basierend auf dem klinisch bewährten End-Effektor-Therapiekonzept. Das Gerät ermöglicht effiziente Therapien bei Bewe­ gungsstörungen der unteren Extremität und ist auf die Bedürfnisse der Patienten, der Therapeuten sowie der Einrichtungen ausgerichtet. Der Gang­ trainer bietet eine Vielzahl an Möglichkeiten zur individuellen Anpassung der Therapieeinheit an die Bedürfnisse des Patienten. Die nahtlose Einstellung verschiedener Parameter verbessert das Therapie­ ergebnis und vereinfacht die Handhabung des Geräts für den Therapeuten, da es keine Unterbre­ chungen während der Behandlung aufgrund zeit­ aufwendiger mechanischer Einstellungen des Gerätes gibt. Neben einem ebenen Einstieg für den Patienten bietet der NexStep eine automatisierte Gewichtsentlastung für die dynamische und ­statische Unterstützung bis 200 Kilogramm eine nahtlose Einstellung von Gangparametern während der Therapie sowie eine mechanische Hüftführung für verschiedene Patientenbedürfnisse. ptptHOLIdays Spezial September 2018

Foto:  Reha Technology AG

Einstieg in die Welt der robotergestützten Gangtherapie

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Die Experten der Ludwig Artzt GmbH bieten an beiden Tagen der therapie on tour in Bochum ­Ausstellerworkshops zu Vitality Flossing an. Diese Trainingsmethode fußt auf kompressionsbasierten Techniken nach Therapieprinzipien aus O ­ steopathie und Physiotherapie, in Verbindung mit Functional sowie Athletiktraining. Sie folgt dem Motto: ­Optimieren durch Komprimieren. Darüber hinaus zeigt das Unternehmen die Neuzu­ gänge aus der ARTZT Vintage Series: Mit dem Sprungkasten in kerniger Holz- und Lederoptik sowie der passenden Turnmatte lebt der Charme der alten Turnhallen wieder auf. Mit dabei sind zudem Medizinbälle, Springseil, Boxsack und -handschuhe in eben jener Vintage-Optik.

Foto: ARTZT

P ro du kthighlights

Trendthema Faszien und ­Vintage-Serie

Im zweiten Gesundheitsmarkt langfristig wirtschaftlich erfolgreich Der Trainingsgerätehersteller HUR stellt auf der the­ rapie on tour in Bochum die neueste Generation voll­ automatischer medizinischer Trainingsgeräte vor. Die Smart-Touch-Serie wurde speziell für die Anfor­ derungen der Rehabilitation und Therapie entwi­ ckelt. Neben Verordnungen wie KGG und MTT können Therapeuten hiermit im zweiten Gesund­ heitsmarkt langfristig wirtschaftlich erfolgreich sein.

HUR bietet hierfür praxisgerechte Konzepte und Marketingunterstützung an. Ein weiteres Highlight der Messe sind die HUR-§20-Präventionskurse sowie einfache Modifikationen, um Rollstuhl­ fahrern ein optimales Gerätetraining anbieten zu können.

Mit Lichtgeschwindigkeit Therapieerfolge erzielen Die Firma Zimmer MedizinSysteme GmbH stellt zur therapie on tour in Bochum zwei Neuheiten vor. Mit dem Opton Pro setzt das Unternehmen Maß­ stäbe auf dem Gebiet der hochenergetischen Lasertherapie bis 25 Watt. Durch die hohe Leistung wird gleichzeitig die Leistungsdichte im Gewebe erhöht, sodass der thermische Effekt auch in tiefer gelegenen Schichten erzielt wird. Mithilfe von Opton Pro kann der Abstand zum Gewebe und somit der Radius des Behandlungsareals enorm ver­ größert werden. Neben der 25-Watt-Variante ist das Modell auch mit 10 und 15 Watt erhältlich.

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Ein weiteres Highlight von Zimmer MedizinSys­ teme ist das emFieldPro, das Heilung auf natürliche Weise durch die Kraft der High Energy Inductive Therapy verspricht. Schmerzen sind eines der am stärksten wachsenden Gesundheitsprobleme der Welt. Studien deuten darauf hin, dass etwa 20 Pro­ zent der Erwachsenen an Schmerzen leiden. Zim­ mer stellt mit seiner innovativen High Energy Inductive Therapy einen neuen Standard für schmerzreduzierende Therapien vor. Neben der effektiven Schmerztherapie wird die High Energy Inductive Therapy häufig verwendet, um den ­Muskeltonus zu bestimmen, die Blutzirkulation z­ u verbessern und den Regenerationsprozess zu ­aktivieren. ptptHOLIdays Spezial September 2018


Multitalent für die Lagerung und Fixation

Foto: PINOFIT

Mit dem PINOFIT® TRIBLOX präsentiert die PINO Pharmazeutische Präparate GmbH ein hochwerti­ ges und langlebiges Multitalent, das mit seinem funktionalen Design die bequeme Unterlagerung von Extremitäten, Rücken und Halswirbelsäule erleichtert. Darüber hinaus eignet sich das Produkt zur Fixation von Gelenken bei der Manuellen ­Therapie.

Platzsparende Lösung für funktionelles Training Mit dem Dynamed – Functional Tower der Stolzen­ berg GmbH können Therapeuten ihrem Trainieren­ den umfangreiche Möglichkeiten für funktionelles Training anbieten. In der Basisausstattung ist der Functional Tower als eine kleine und kompakte Wandlösung vor allem in kleinen Räumlichkeiten einsetzbar.

Foto: Stolzenberg

Für ein effizientes Gruppentraining lässt sich der Functional Tower mit Erweiterungsmodulen und einer zusätzlichen Station ausbauen. Die Komplett­ lösung eignet sich für ein gleichzeitiges Training von acht Personen. Durch weitere Kleingeräte ­können weitere Übungen ergänzt und somit das Training abgerundet werden. Die Übungen lassen sich problemlos an den aktuellen Trainingszustand anpassen und sind damit sowohl für Sportler im Fitnessbereich als auch für Patienten in der Physio­ therapie sowie Rehabilitation geeignet.

❐ Karoline Nöllgen, Pressesprecherin Medizinische Messen ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Brandneue Produkte

Franklin Elastiband Das Franklin Elastiband ersetzt ein Fitness-Studio und findet in jeder Tasche einen Platz. Alle Bereiche des Körpers (Arme, Schulter­bereich, Rücken, Bauch, Gesäß, Beine) können damit trainiert werden. Es bietet viele Vorteile bezüglich der gelenk­ schonenden Handhabung. Das praktische Schlaufensystem erlaubt eine gezielte Widerstands- und Trainingsdosierung. Durch die Anlegetechniken des Bandes werden Faszien aktiviert, Gelenke mobilisiert und die Muskeln gekräftigt. Mit Hilfe des Bandes bekommt man eine wunderbare Gelenksführung. Die Bewegungen sind fließender und effizienter. Mehr Infos finden Sie unter www.sportszeugs.de.

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Qualifizieren Sie sich für Führungs­ positionen im Gesundheitswesen! Die berufsbegleitende Weiterbildung „Manager für Gesundheit im Betrieb“ behandelt die Themen betriebliches Gesundheits­ management (BGM) sowie betriebliche Gesundheitsförderung (BGF). Absolventen können das BGM in Unternehmen einfüh­ ren, leiten und operative Maßnahmen selbst durchführen. Wenn Sie ein Studium bevorzugen, meistern Sie mit dem neuen, betriebswirtschaftlich ausgerichteten Bache­ lor „Management im Gesundheitswesen“ die organisatorischen Herausforderungen im Gesundheitswe­ sen. Mehr Infos gibt es am IST-Messe­ stand.

Ach Du lieber Rücken! NEOS AWARD – Produkt des Jahres 2017 „BALLance Dr. Tanja Kühne®“-Methode steht für neues ­Verständnis für die Brustwirbelsäule als eine der häufigsten ­Ursachen für Rückenschmerzen. Kern der Methode ist eine gezielte Reduktion der Kyphose beziehungsweise Hyperkyphose mit darauf folgender Reduktion der Lordose im Hals- und ­Lendenbereich. Nach circa 30 Minuten kann eine Veränderung der Wirbelsäulenhöhe bis zu drei Zentimeter erreicht werden. Ein speziell dafür entwickeltes Gerät passt sich dank seiner ­patentierten Feder der individuellen Form der Wirbelsäule an. Über 3.200 geschulte Therapeuten und T ­ rainer nutzen bereits diese Methode in Europa sowie über 600 Kollegen in Südkorea. 100 Prozent made in Germany. Endferti­ gung per Handarbeit. Weichmittelfrei. Anti­ septisch. Hautfreund­ lich.

ptptHOLIdays Spezial September 2018


ORTHOSPINE

eXcio

Neuheit: Muschelkopfteil mit sanfter Streckung. Endlich eine HWS-Traktion ohne Fixierung! Die Wirbelsäulen-Extensions­ liege arbeitet mit sanfter Streckung, HWS / LWS-Extension und ­-Traktion. Zusätzlich verfügt sie über dreidimensionale ­Schwingung und zuschaltbare Wärme im Rückenbereich. Die neuen Kopfteile ermöglichen individuelle Behandlungen.

eXcio ist Hersteller von innovativen Trainingsgeräten, die durch ihre einfache Bedienbarkeit und ein einzigartiges Trainingsgefühl bestechen. Zu unserem Portfolio gehören ein Kraftzirkel mit hydraulischem Widerstandssystem und motivierendem Biofeedback, der Pelvictrainer, mit dem ein umfassendes ­ ­Beckenbodentraining ohne Intimkontakt möglich ist, ebenso ein Dehnzirkel und ein muskel­ kraftgetriebenes Laufband. Alle Geräte von eXcio sind für ein nachhaltiges und gesundheits­ orientiertes ­Training ­konzipiert.

Besuchen Sie uns: Stand F05 im Foyer Mehr Infos finden Sie unter www.b.e.o.s.de.

Pedalo®-Stabilisator „Profi“ Der Pedalo-Stabilisator „Profi“ ist ein vielseitiges Ganzkörper­ trainingsgerät. Das Training mit ihm zielt auf die Stabilisation des gesamten Körpers, die Verkürzung der Reaktionszeit, die ­Optimierung der sensorischen Bewegungssteuerung sowie die Verbesserung koordinati­ ver Fähigkeiten ab. Durch zahlreiche Verstellmög­ lichkeiten kann das Schwing- und Kippver­ halten an die individuelle Leistungsfähigkeit ange­ passt werden. Der Übende muss sich stets auf neue Bewegungsanforderun­ gen einstellen. Zudem ermöglicht die abnehm­ bare Standfläche ein beinunabhängiges Trai­ ning. Einseitig muskuläre und koordinative Schwä­ chen werden aufgezeigt und können gezielt ver­ bessert werden.

Besuchen Sie uns am Stand A08 und lernen Sie unsere neuen Geräte ­kennen.

Training mit jedem Schritt – Hilf deinem Fuß, sich selbst zu helfen Unsere Füße sind ein Wunderwerk an Statik und Sensibilität. Durch das Laufen auf harten, ebenen Böden verkümmern jedoch ihre Fähigkeiten. Die Füße verlieren ihre Funktion und Aktivität, so kann es zu Spannungen in der Fußsohle und Schmerzen ­kommen. Viele Beschwerden unseres Bewegungsapparates lassen sich auf Fehlstellungen der Füße zurückführen. Step Forward trainiert die Füße zurück in die natürliche Form. Dadurch ­entsteht sofort ein physiolo­gischer Impuls und die Statik des ­Körpers richtet sich neu aus. Für Ihre Therapie ist Step Forward die ­perfekte Ergänzung. T ­ esten Sie heute unser Konzept kostenlos am Stand D13. Sie und Ihre PatientInnen werden nachhaltig davon profitieren.

Mehr Infos finden Sie unter www.pedalo.de.

In der Rubrik „Brandneue Produkte“ stellen wir neue und innovative Produkte und Medien vor. Diese sind keine Empfehlung der pt-Redaktion. Alle Angaben und Abbildungen stammen – sofern nicht anders vermerkt – von den Herstellern. Die pt-Redaktion übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit der Angaben. Die genannten Preise sind in der Regel die von den ­Herstellern empfohlenen Brutto-Verkaufspreise. ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Hallenplan

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AUSSTELLERVERZEICHNIS STAND

AUSSTELLER

STAND

AUSSTELLER

A23

Aktion Gesunder Rücken (AGR) e.V.

B11

neaTec Vertriebsges. für orthopädische Erzeugnisse mbH

A09

arthroven GmbH

A12

novacare gmbh

B03

Ludwig Artzt GmbH Produkte für Sport und Gesundheit

A11

NOVOTERGUM AG

B12

AS Abrechnungsstelle für Heil-, Hilfs- und Pflegeberufe AG

A15

Nuhrovia GmbH

D07

NOVENTI HealthCare GmbH, Geschäftsbereich azh

C16

Osteopathiezentrum für Mensch und Pferd

F05

B.E.O.S. GmbH

B13

Pedalo® by Holz-Hoerz GmbH

A04

BALLance Concepts GmbH

D21

Physiofreund Marc Pohl

F02

Bemer-Partner Nicole Schmücker

A05

PhysioTools Oy

F03

Bi-Oil Vertrieb Deutschland delta pronatura Dr. Krauss & Dr. Beckmann KG

C06

PINO Pharmazeutische Präparate GmbH

Buchner & Partner GmbH

D04

Reha Technology AG

D10

Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten IFK e.V.

D09

REHASPORTKLUB.DE

B09

crosscorpo GmbH

A03

Reimers & Janssen GmbH

A07

Deutsche GBS CIDP Initiative e.V. Bundesgeschäftsstelle

B01b

Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG

D10

Deutscher Verband für Physiotherapie (ZVK) e.V.

A01

RZH - Rechenzentrum für Heilberufe GmbH

D11

ORMED GmbH A DJO Global Company

C18

SCENARdeutschland GmbH

C02

ENRAF-NONIUS B.V.

A19

Schulternetzwerk e.V.

A08

excio GmbH

B07

Schupp GmbH & Co. KG

C12

Földischule GmbH

D17

Schweizer Akademie für Boegertherapie David Boeger Physiotherapie

A21

Franklin-Methode und Reha-Sportverein Harz e.V.

C14

NOVENTI HealthCare GmbH Geschäftsbereich Schweriner Rechenzentrum für Heilberufe

F04

frohberg - Klinik-Wissen-Managen

D05

SECONA Conrad GmbH

C11

Galileo Novotec Medical

C08

SOVDWAER GmbH

C04/A13a

B06/C05

GymnaUniphy NV

B10/C09

D08

HMM Deutschland GmbH

D03

Hochschule für Gesundheitsorientierte Wissenschaften ­ Rhein-Neckar

B04/C03

Stolzenberg GmbH

A02

HUR Deutschland GmbH

A06/B05

SVG Medizinsysteme GmbH & Co. KG

D19

IFEAS Interdisziplin. Fortbildungszentrum und Equine Akademie Schaumburg

B08

TOP-PHYSIO® GmbH

C10

iPrax Systems GmbH & Co. KG

D15

VDB Physiotherapieverband e.V.

A17

IST-Hochschule für Management

B01a

Venex Europe GmbH

C07

Julius Zorn GmbH

A13

VivoInform (bee-i GmbH)

Lojer

D10

VPT e.V. Verband Physikalischer Therapie Landesgruppe NRW

D02

MEDICAL SERVICE HÖBER GmbH & Co. KG

F01

Wehrfritz GmbH

A10

MediFox GmbH

D06

XBody Training Germany GmbH

A06/B05

Zimmer MedizinSysteme GmbH

B10/C09

B02/C01

miha bodytec GmbH

D13

Sport-Tec Physio & Fitness Step Forward GmbH

​Stand: 13.08.2018 ptptHOLIdays Spezial September 2018

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Foto:  smspsy / shutterstock.com

pt HOLIdays: FORTSETZUNG FOLGT …

IMPRESSUM www.physiotherapeuten.de Verlag Richard Pflaum Verlag GmbH & Co. KG Postanschrift: Postfach 190737, 80607 München Paketanschrift: Lazarettstraße 4, 80636 München Komplementär PFB Verwaltungs-GmbH Kommanditistin Edith Laubner, Verlegerin Geschäftsführerinnen Agnes Hey, Edith Laubner Chefredakteurin (V.i.S.d.P.) Dr. Tanja Boßmann tanja.bossmann@pflaum.de Redaktion Sabrina Harper, Doreen Richter, Jörg Stanko Daniela Horas, Anna Palisi pt.redaktion@pflaum.de Weitere Publikationen des Pflaum Verlags NATUR HEIL PRAXIS

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