16. Februar - 31. März 2017

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Cary Grant.

> Notorious.

«Leo McCarey, der Mann, der Stan Laurel und ­Oliver Hardy zusammenbrachte (...), schuf auch den Inbegriff des Liebesfilms, vielleicht weil er wusste, wie man den Humor drin behält. Tatsächlich hat er dieselbe Geschichte zweimal gedreht, mit verschiedener Besetzung, im Abstand von 18 Jahren. Die erste Fassung, Love Affair, entstand 1939 mit Charles Boyer und Irene Dunne; die zweite, An Affair to Remember (1957) mit Cary Grant und Deborah Kerr, diente als Katalysator für Nora Ephrons Erfolgskomödie Sleepless in ­Seattle. (...) Die emotionale Wirkung der CaryGrant-Version mag stärker sein, vielleicht weil Grants Image, anders als Boyers, oft komisch war, sodass die dramatischen Töne hier als Kontrast umso schwerer zu Buche schlagen. (...) Die Kombination von Komödie und Liebesdrama gehört zu den schwierigsten Mischungen überhaupt; McCarey beherrschte sie meisterhaft, und An Affair to Remember ist ein vollkommenes Beispiel dafür.» (Peter Bogdanovich, indiewire.com, 21.5.2012) 115 Min / Farbe / Digital HD / E/d // REGIE Leo McCarey // DREHBUCH Delmer Daves, Leo McCarey, Donald Ogden ­Stewart, nach der Story von Leo McCarey, Mildred Cram // KAMERA Milton R. Krasner // MUSIK Hugo Friedhofer // SCHNITT James B. Clark // MIT Cary Grant (Nickie Ferrante), Deborah Kerr (Terry McKay), Richard Denning (Kenneth Bradley), Neva Patterson (Lois Clark), Cathleen Nesbitt (Grossmutter Janou), Robert Q. Lewis (Ansager).

NORTH BY NORTHWEST USA 1959

> An Affair to Remember.

> Charade.

Der arglose Werbefachmann Roger Thornhill aus New York wird irrtümlich für einen Spion gehalten, der in Wirklichkeit nur ein vom CIA erfundenes Phantom ist. Dem Geheimdienst kommt dies sehr zupass, will er doch die Gegenseite auf eine falsche Spur locken. Eine Verfolgungsjagd quer durch den nordamerikanischen Kontinent beginnt. Thornhill wird dabei unfreiwillig zum Helden, der sich gegen feindliche Agenten durchsetzen und eine junge Frau retten muss. Grant «war auch der perfekte Gegenpart zu Hitchcock in einem Film wie North by Northwest mit seinem herrlich absurden Plot. Hier war Grants Begabung, gegen den Stoff zu spielen, entscheidend für den Erfolg des Films. Hitchcock schickt seinen Helden an einen fantastischen Schauplatz nach dem andern (…). Eine ernsthafte Darstellung hätte hier komisch gewirkt. Eine komische Darstellung hätte aber die echte Spannung des Films untergraben. Wer ausser Grant hätte den genau richtigen Ton zwischen Drama und Farce finden können? Der Film würde anders gar nicht funktionieren, als auf Hitchcocks und

Grants Weise, den Plot geradlinig zu durchschreiten, ohne den Abgrund der Selbstparodie zu beachten, der ihnen zu beiden Seiten einer sehr schmalen Linie drohte.» (Roger Ebert, rogerebert.com) 136 Min / Farbe / DCP / E/d // REGIE Alfred Hitchcock // DREHBUCH Ernest Lehman // KAMERA Robert Burks // MUSIK Bernard Herrmann // SCHNITT George Tomasini // MIT Cary Grant (Roger O. Thornhill), Eva Marie Saint (Eve Kendall), James Mason (Phillip Vandamm), Martin Landau (Leonard), Leo G. Carroll (Professor), Jessie Royce Landis (Clara Thornhill, Rogers Mutter), Alfred Hitchcock (Mann, der den Bus verpasst).

CHARADE USA 1963 «Reggie, gelangweilte amerikanische Ehefrau, flirtet in einem französischen Skiparadies hinter einem Beau mit ergrauten Schläfen her. Derweil wird ihr Ehemann aus dem fahrenden Zug ge­ stossen. Das war der erste Mord, weitere folgen, und auch Reggie ist bedroht.» (Dietrich Kuhlbrodt, Filmkritik, Februar 1964) «Stanley Donens Charade verdankt im Hinblick auf Intrige und Spannung sehr viel der Hitchcock-Schule. Das amüsante und unterhaltende Melodrama vor ansprechendem Hintergrund präsentierte die beiden weltbekannten Stars Cary Grant und eine elegante Audrey Hepburn. (…) Charade ist als Unterhaltungsfilm Spitzenklasse; ein glitzerndes Päckchen Spass und Spiel.» (Jerry Vermilye: Cary Grant. Seine Filme – sein Leben, Heyne 1979) «Mit jedem seiner Filme verfeinerte Grant die kontrollierte Nonchalance seines Auftretens, die stets im Kontrast steht zum komischen Geschehen. Während er in seinen frühen Filmen sein ­Salonlöwen-Image des perfekten Traummanns gern durch plötzliche Ausrutscher in die Albernheiten höchst unpassender Verhaltensweisen komisch in Frage stellte, trat er in seinen späteren Filmen mit der souveränen und selbstironischen Attitüde eines Mannes von Welt auf, der alles gesehen hat und den nichts erschüttern kann.» (Manfred Hobsch, Franz Stadler: Die Kunst der Filmkomödie, Bd. 1) 113 Min / Farbe / DCP / E/d // REGIE Stanley Donen // DREHBUCH Peter Stone, nach der Story von Peter Stone, Marc Behm // KAMERA Charles Lang Jr. // MUSIK Henry Mancini // SCHNITT Jim Clark // MIT Cary Grant (Peter Joshua), Audrey Hepburn (Regina «Reggie» Lampert), Walter Matthau (Hamilton Bartholomew), James Coburn (Tex Penthollow), George Kennedy (Herman Scobie), Ned Glass (Leopold W. Gideon), Jacques Marin (Inspektor Edouard Grandpierre).


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